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Nr. 180. 24. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt

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" Ihr Junge ist ein ganz frecher, unverschämter Lügner, deshalb habe ich ihn in geb. Weise bestraft, ins Schulbuch eingetragen. Ich glaube aber nicht, daß er aus sich heraus so geworden ist; es machen sich an ihm elterliche Einflüsse geltend.

Der Junge hat nicht wegen Krankheit gefehlt; im Gegenteil ist er zuhause recht munter und gesund gewesen. Am Sonntag ist er sogar zur Fahnenweihe gewesen.

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Sonntag, 4. August 1907.

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Die millionenreiche Gesellschaft stürzt sich gierig auf die jungen, billigen Menschenknochen, nüßt sie aus unter den Augen einer Regierung, die Wunder wie stolz auf ihre herrliche" foziale Gesetzgebung ist.

Die Unternehmer oder die Herren Arendt und Konsorten werden einwenden, die unterirdische Beschäftigung der Kinder sei eine technische Notwendigkeit. Die Praktiker lachen darüber! Die Transportmittel in den Schächten, die Bewegung der Lasten mittels Seilbahn und elektrischer Kraft lassen leicht auf den Raubbau an der Arbeitskraft der Kinder verzichten. Eine Industrie, die wirklich nur prosperieren kann durch Kindermord, ist nicht eriſtenzwürdig. Hoffentlich haben die Minister Zeit, sich um den Skandal zu kümmern.

Winter sogar bis 8 Uhr. Für den Schulbesuch wurde wenig bauende Gewerkschaft. Die Gegend zeichnet sich dadurch aus, Vermeidbare Betriebsunfälle. Zeit gewährt. Männel durfte nachmittags 4 Uhr mit den daß die Bevölkerung den Dr. Arendt in den Reichstag älteren Kollegen eine Privatschule besuchen. Die Knaben gewählt hat. Die dortige bergmännische Bevölkerung figuriert Seitdem der preußische Handelsminister gegen die Verwendung älteren Kollegen eine Privatschule besuchen. Die Knaben gewählt hat. arsenhaltiger Säuren bei solchen Arbeiten, wo die Säuren auf mußten sich das Schulgeld selbst verdienen und bezahlten täg- bei Baraden vor höchsten und allerhöchsten Herrschaften im vollsten Metall einwirken, Anordnungen getroffen hat, ist im letzten Jahre lich bei Beginn des Unterrichts 2 Sous im voraus für ihre Wichse glanzvoller Uniformen. Und die Mansfelder Gewerkschaft von einer weiteren Vergiftung auf diese Weise nichts bekannt ge- Schulstunden. Männel wurde in der Abteilung für Scheck- hat entgegen dem Reichsgesetz das Privileg, zur höheren worden. Aehnlich wie früher die Verwendung arsenhaltiger tabak angestellt, war zuerst Raddreher und dann Spinner. Ehre des Profites Kinder ausbeuten zu dürfen. Säuren hat die Verwendung benzolhaltiger Anstrichmittel zum 30 Jahre arbeitete Männel in dieser Abteilung, dann wurde Die Gesamtbelegschaft im Oberbergamtsbezirk Halle betrug Innenanstrich von Dampfkesseln und anderen Arbeitsbehältern frog er der Schnupftabatfabrikation überwiesen und ist heute 61 812 Personen. Hierbon waren 740 weibliche, davon 205 ber privater Warnungen immer wieder tödliche Unfälle veranlaßt. 40 Jahre in diesem Dienste tätig. Es ist bemerkenswert, daß heiratete; außerdem 2 Kinder unter 14 Jahren und 1787 junge Diese unter verschiedenen Namen wie Anticorrosivum, Dermatin usw. in den Handel gebrachten, bis 30 Broz. Benzol enthaltenden das 70jährige Arbeiterjubiläum Männels in der kaiserlichen Reute von 14-16 Jahren. Hiervon arbeiteten 1080 Anstrichmittel, geben einen durch rasches Verdunsten des Benzols Tabakmanufaktur in der Ueberreichung einiger Blumen be- unter Lage und davon wieder 1010 bei der Mans­schnell trodnenden und ziemlich widerstandsfähigen Anstrich. Aber stand. Diese Blumen waren von Fabrikarbeitern gestiftet. felder kupferschieferbauenden Gewerkschaft! Um die ganze Uns bie bei Verwendung dieses Anstrichmittels entstehenden Benzol­geheuerlichkeit dieser Tatsache würdigen zu können, stelle man sich dämpfe behindern, da sie in den engen Kesseln meist nicht ge= Prügelpädagogik. die Arbeit vor: Die Jungen müssen im Schachte, umdroht von nügenden Abzug finden, die Atmungstätigkeit der Arbeiter oft in Der acht Jahre alte Oskar Gerz ist Schüler der Volksschule in unzähligen Gefahren, abgeschnitten vom Tageslicht, von Sonne so hohem Grade, daß sie schwindlich und ohnmächtig werden, und Danzig- Langfuhr . Im Juni mußte er frankheitshalber einige Tage und Luft, Gänge durchkriechen, die kaum- 2 Fuß hoch sind. dabei, wenn nicht andere Personen glüdlicherweise dazukommen, zu Hause bleiben. Nach seiner Gesundung schickte ihn sein Pflege- Angeschnallt an ein Brett, ziehen sie hinter sich an den Füßen die sie noch retten, ihren Tod finden, wie es in Altona , Breslau , bater mit einem Entschuldigungsschreiben zur die beladenen Hunte her und schaffen das gewonnene Erz zu den Schleswig u. a. D. geschehen ist. Außerdem können die äußerst ent- Schule. Dem Lehrer Zimmermann erschienen die Entschuldigungs- Stollen und Ausgängen des Schachtes. Manche junge Menschen­zündlichen Benzoldämpfe sich an dem zur Innenbeleuchtung nötigen gründe nicht stichhaltig. Ohne erst von dem Pflegebater des Gert Licht entzünden und auch durch Explosionen tödliche Unfälle her- näheren Aufschluß zu verlangen, bezeichnete er den Jungen als blüte wird dort unten in den Därmen der Erde geknickt, Un­vorrufen. Auch dies ist leider wiederholt vorgekommen. Gin frechen, unverschämten Lügner" und verprügelte ihn obendrein. fummen blühender Kraft der Nation durch diese privilegierte Morde Ministerialerlaß bom 17. Januar 1906 hat wohl schon auf die Schließlich erhielt der Pflegebater noch folgenden liebenswürdigen arbeit entzogen! wiederholt in den Jahren 1896 und 1898 durch solche unter dem Brief von dem Herrn Lehrer: Namen Anticorrosivum in den Handel gebrachte Kesselanstrich­mittel verursachte tödliche Unfälle hingewiesen und vor Ver­wendung derselben zum Innenanstrich von Kesseln und ähnlichen Apparaten gewarnt. Aber diese benzolhaltigen Anstrichmittel werden nicht nur unter dem Namen Anticorrosivum, sondern auch unter verschiedenen anderen Namen in den Handel gebracht. So muß der letzte Jahresbericht der preußischen Gewerbeaufsichts­beamten aus dem Bezirk Düsseldorf berichten, daß bei Bestreichen der Innenwände eines Dampftessels mit einem benzolhaltigen, unter dem Namen Dermatin verkäuflichen Anstrichmittel die beiden Anstreicher, der Heizer und Maschinist schwer erkrankt seien, und an den Folgen längere Zeit frank gelegen haben. Läge es da nicht einfach nahe, die Verwendung aller mit einem bestimmten Prozentgehalt Benzol oder ähnliche giftige Lösungsmittel ent­haltende Anstrichmittel, unter welchem Namen sie auch angeboten werden, auf Grund des§ 120a Abs. 1 der Gewerbeordnung zum Innenanstrich von Dampftesseln und ähnlichen Apparaten zu ber­bieten? Das Verbot müßte für das ganze Reich vom Reichskanzler erlassen werden. Auch sonst müßte die Gewerbeaufsicht auf die Arbeiten an Destillierblasen, Dampfkesseln und anderen größeren Steffeln und Kesselwagen, die gefährliche Stoffe enthalten, be stimmtere Bestimmungen erlassen und bessere Aufsicht führen. So sollte die Verwendung eines Kesselsteinmittels verboten werden, das Alfalichromat enthält, und das zwar das Abklopfen des effel­steines erleichtert, aber durch den dabei entstehenden chromsäure­haltigen Staub eine höchst gefährliche Einwirkung auf die Schleim häute der Atmungsorgane der dabei beschäftigten Arbeiter ausübt. Benzoldämpfe find natürlich nicht nur gefährlich, wenn sie von Anstrichmitteln herrühren, sondern auch sonst, wenn sie der Atmungsluft beigemischt sind. Das zeigt ein im letzten Jahre im Bezirk Wiesbaden vorgekommener Unfall. Ein Arbeiter mußte in einen liegenden Steffel steigen, um den Rückstand einer Auslaugung durch Benzol daraus zu entfernen, obwohl der an den Wänden fest­haftende Rückstand noch ganz mit Benzol durchtränkt war und aus dem mangelhaften Verschluß der Benzolleitung immer noch Benzol hinzutropfte, wodurch der ganze Raum mit Benzoldampf erfüllt war. Der Arbeiter wurde von ihnen bald betäubt, aber da man ihn beobachtet hatte, konnte er noch bei den sogleich ge­machten Versuchen gerettet und lebendig an die frische Luft gebracht werden, obgleich ein in dem Kessel befindliches Rührwerk die Rettung erschwerte. Aber der mangelhafte Zustand dieses Betriebes sollte dabei einem anderen Arbeiter zum Verderben werden. Dieser Jedoch lehnte der Oberstaatsanwalt ebenfalls ab, gegen den hatte, um zu dem im Kessel Befindlichen zu gelangen, an der Lehrer vorzugehen. Das Zeugnis des Arztes, so meint Stirnwand des Kessels dicht über dem Boden ein Mannloch ge- der Oberstaatsanwalt, könnte die bisherigen Ermitte öffnet und war da hineingestiegen. Hier muß wohl die Ansammlungen nicht beeinflussen, die ergeben haben, daß der lung der Benzoldämpfe noch größer gewesen sein, denn er stürzte bald hin und war bereits tot, als er aus dem Kessel geschafft werden konnte. Die Sektion des Toten ergab, daß er frei von organischen Fehlern gewesen war, also lediglich durch die Benzol­dämpfe getötet worden ist. Auch im Bezirk Oppeln kam im vorigen Jahre ein Arbeiter beim Reinigen eines Benzollagerkessels ums Leben.

Daß Benzindämpfe beim Einatmen ebenfalls gefährlich find, zeigt ein im vorigen Jahre im Bezirk Arnsberg vorgekommener Unfall, bei welchem ein junger Arbeiter, der in eine Benzinwasch­maschine hineingestiegen war, um den darin vorhandenen Schmut zu entfernen. Auch er wurde bald von den Dämpfen betäubt und bewußtlos, fonnte jedoch noch lebend herausgezogen werden. Aber es bildeten sich an den Stellen des Körpers, die in dem Benzin­schlamm gelegen hatten, böse Geschwüre und Wunden.

Ihre Entschuldigung kann ich nicht gelten lassen. Der Junge wird zur Strafe geschrieben. Zimmermann. Der Pflegebater stellte Strafantrag gegen den Lehrer wegen Körperverlegung und Beleidigung. Zwei Zeugen, darunter ein Arzt als Sachverständiger, sollten bekunden, daß der Lehrer sein Büchtigungsrecht überschritten hatte, ganz abgesehen davon, daß in diesem Falle überhaupt teine Veranlassung zum Prügeln vorlag, weil die Annahme des Lehrers, der Junge sei nicht trant, sondern gefund, und auf der Straße und zur Fahnenweihe gewesen, irrig war. Nicht weniger als sieben Zeugen wollten bestätigen, daß der Junge tatsächlich frank und nicht auf der Straße, gefchweige auf einem Feste gewesen sei. Die Beleidigung erblidte der Pflegebater in den Stellen des Briefes:

" Ihr Junge ist ein ganz frecher, unverschämter Lügner" " Ich glaube aber nicht, daß er aus sich heraus so geworden ist; es machen sich an ihm elterliche Einflüsse geltend." Der Staatsanwalt lehnte ein Einschreiten gegen den Lehrer ab mit der Begründung, daß das Büchtigungsrecht nicht über­schritten worden sei. Auch eine Beleidigung des Pflegevaters durch den Lehrer liege nicht vor, da der Junge erst angegeben hätte, daß er frank gewesen sei. Bei dieser Aussage blieb der Junge solange, bis ihm damit gedroht wurde, ihn zum Rektor zu führen. Da erst gab er zu, auf der Straße und nicht im Bett gewesen zu sein; er gab auch zu, von seinen Eltern zu seinen ersten Aussagen an­gehalten zu sein.

Nun wandte sich der Pflegevater an den Oberstaatsanwalt und machte geltend, daß sein Sohn allerdings auf die Drohung, ihn zum Rektor zu führen, zugegeben habe, auf der Straße und nicht im Bett gewesen zu sein. Das sei aber lediglich aus Furcht vor weiterer Strafe geschehen. Um weiteren Prügeln zu entgehen, hätte das Kind eben alles zugegeben, was der Lehrer haben wollte, was psychologisch auch erklärlich sei. Nochmals wurde um Ver­nehmung der angegebenen Zeugen ersucht.

Lehrer das Büchtigungsrecht nicht überschritten habe. Auch der Anlaß der Büchtigung sei für das Strafverfahren ohne Bedeutung. Die in dieser Hinsicht genannten Zeugen brauchten deshalb nicht gehört zu werden. Endlich stände dem Lehrer noch der§ 193 des Strafgesetzbuches zur Seite.

Diesen Bescheid auf dem Klageweg anzufechten, dazu fehlt es an Geld und wohl auch an genügendem Vertrauen zur preußischen Rechtspflege. Die Staatsanwaltschaft hört den Beschuldigten, lehnt die Bernehmung der benannten Belastungszeugen ab und ent­scheidet. Damit Punktum.

Die gelbe Gefahr.

Zahnarzt oder Zahntechniker?

Viele Zahnärzte suchen die Kassenvorstände und Aufsichts­behörden zu der Auffassung zu bringen, die Kassen hätten ihre Mitglieder unbedingt und in erster Linie zu Zahnärzten zu schicken, sobald sich solche am Blake befänden. Daß dieses Anfinnen un berechtigt ist, hat jetzt sogar der Syndikus des zahnärztlichen Ver­einsbundes auf der leßten Generalversammlung desselben recht kleinlaut zugegeben. Der Vorstand einer Ortsfrankenkasse schickte die Mitglieder, wenn sie zahnärztliche Hülfe verlangten, zu Zahn­technikern. Auf eine Beschwerde der Bahnärzte erteilte der Re gierungspräsident den Bescheid, die Zahnärzte irrten sich, wenn fie meinten, die Kasse müsse jedem um zahnärztliche Behandlung nachsuchenden Mitgliede einen auf den Namen eines approbierten Bahnarztes lautenden Kassenschein ausstellen. Das Publikum mache keinen Unterschied zwischen Zahnärzten und Bahntechnikern. Beantrage es zahnärztliche Behandlung, so sei damit nicht gesagt, daß es durch einen approbierten Zahnarzt behandelt werden wolle. Auf eine weitere Beschwerde bestätigte der preußische Handels­minister diese Entscheidung, doch fügte er hinzu, daß, wenn ein Mitglied ausdrücklich verlange, durch einen approbierten Bahn­arzt behandelt zu werden, diesem Begehren stattgegeben werden müsse. Den gleichen Bescheid erteilte der Staatssekretär der Marine.

Das ist gerade das umgekehrte von dem, was bisher manche Zahnärzte behauptet haben. Die Kaffenmitglieder brauchen also nur dann zu einem approbierten Zahnarzt geschickt zu werden, wenn fie es ausdrücklich verlangen.

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Aus Induftrie und Dandel.

Verstaatlichung der Gotthardbahn . Aus Zürich wird uns geschrieben:

Mit dem 1. Mai 1909 soll die Gotthardbahn als letzte der fünf großen Hauptbahnen verstaatlicht werden. Die Grundlage für die Durchführung dieser Aftion bilden die Konzessionsurkunde und das Bundesgesetz über das Rechnungswesen der Eisenbahnen. In gleicher Weise sind vor mehreren Jahren auch die anderen vier Hauptbahnen verstaatlicht worden. Das Rechnungsgefeß erwies fich seinerzeit als eine dringende Notwendigkeit, um den Raubgelüften der schweizerischen und ausländischen Aktionäre eine Grenze zu ziehen. Systematisch waren obliegende Bauverpflichtungen für Einen interessanten Beitrag zu der Diskussion über Ein- den Ausbau der Netze und die Instandhaltung des rollenden wanderung und Auswanderung, die ja auch auf dem inter- Materials unerfüllt gelassen worden, um hohe Dividenden und nationalen Kongreß in Stuttgart eine hervorragende Rolle ein- Tantiemen verteilen und schließlich bei der Verstaatlichung vom Wiederholt ist es auch vorgekommen, daß die zu besteigenden nehmen wird, liefert eine zuschrift, die der New- Yorker Bolts- lieben Vaterland" trotzdem noch einen Wucherpreis erzielen zu Kessel vorher gar nicht richtig von der Verbindung mit anderen, zeitung" aus Honolulu , der Hauptstadt der Insel Hawai , zugeht. fönnen. unter Heizung stehenden Apparaten getrennt worden waren, so Danach werden die Weißen immer mehr durch die asiatische Ein- Börsenjobber einen Strich, worüber die Herren damals geradezu Das Rechnungsgesetz machte durch diese Manöver der daß dann hineinsteigende Arbeiter die gefährlichen Gase oder wanderung, namentlich von den Japanern, verdrängt. Nicht bloß wütend waren und darum alle möglichen und unmöglichen Mittel Dämpfe, die aus jenen Apparaten hinüberfamen, trafen. So die Arbeiter, sondern auch die Kaufleute und die Handwerker versuchten, es unwirksam zu machen, d. H. der Schweiz die erging es einem Arbeiter in einer Saradestillation im Bezirk Köln flagen über die japanische Konkurrenz, die ihnen das Geschäft selbständige Regelung ihrer Angelegenheiten zu verunmöglichen. im vorigen Jahre, der dabei tödlich verbrannt wurde. schnell und sicher zerstört. Der Japaner verkauft so billig, wie der Die Mühe war umsonst, allein schließlich mußte die Schweiz Viele Unfälle kommen auch Jahr für Jahr beim Reinigen weiße Kaufmann es nicht tun kann, da er ganz andere Bedürfnisse doch die Bahnen zu enorm hohen Preisen kaufen und unter dieser großer Schwefelsäuretransportfessel vor von dem sich in ihnen ab- hat als jener. Die Hauptkunden der Japaner waren bisher die Teuerung leiden heute noch die unteren Angestellten und Arbeiter feßenden Schlamm, namentlich, wenn sie sogenannte Abfallsäure Eingeborenen, Portugiesen und die schlecht bezahlten, armen, der Bundesbahnen, deren Löhne noch sehr verbesserungsbedürftig enthielten, d. h. Schwefelsäure, die schon zur Herstellung von Nitro- weißen Arbeiter. Aber mehr und mehr zieht der japanische Kauf- find. Da die Arbeits- und Lohnverhältnisse an der privaten Gotte glycerin, Nitrozellulose oder anderen Nitroverbindungen gedient mann auch die sogenannten besseren Klassen zu seiner Kundschaft hardbahn bessere sind, hat das Personal schon vor zirka 1 Jahren hatten, und die dabei immer noch bedeutende Mengen von Salpeter- heran. Die Handwerker, die zuerst japanische Arbeiter einstellten, im Hinblick auf die in Aussicht stehende Verstaatlichung Stellung fäure enthält. Hier entwickeln sich beim Aufrühren des abgefekten um sie als billige Arbeitskräfte gegen die weißen Arbeiter aus­Schlammes mit Wasser die so gefährlichen rotbraunen Dämpfe von auspielen, werden jetzt selbst von jenen verdrängt. Durch diese genommen und in einer Eingabe an die Bundesbehörden der Er­Untersalpetersäure, deren Einatmung nach einigen Stunden heftige Entwickelung werden die Löhne und damit die Lebenshaltung der bedingungen nicht verschlechtern werde. Andererseits erwartet das Wartung Ausdruck gegeben, daß die Verstaatlichung ihre Existenz­Erstidungsanfälle hervorrufen, denen die Betroffenen in wenigen weißen Arbeiter immer mehr herabgedrückt. Eine Gewerkschaft gesamte Personal ber Bundesbahnen, daß die Verstaatlichung der amerikanischer Zimmerleute, die lange Zeit in Honolulu bestand, Gotthardbahn ihm eine Besserung seiner Arbeits- und Lohn­ist dadurch zu gänzlicher Ohnmacht herabgefunken. Die japanischen verhältnisse entsprechend den an der Gotthardbahn bestehenden Zimmerleute arbeiten ungeheuer billig. Sie stellen z. B. die Zimmerarbeiten an einem Hause mit 5 Zimmern für 1200 m. her, Arbeits- und Lohnverhältnisse an der Gotthardtbahn einigermaßen bringen werde. Es muß anerkannt werden, daß in der Tat die während die amerikanischen Zimmerer 3200 M. Hierfür fordern. Infolge des neuen amerikanischen Einwanderungsgesetzes hat befriedigende sind und daß in dieser Beziehung die Verwaltung der die japanische Regierung Untersuchungen angestellt, welche den selben stets entgegenkommend war. 3wed haben sollen, die japanische Auswanderung nach anderen Ländern zu lenken. Kommissare sind nach Merito, Südamerika und anderen Ländern gesandt worden, um die Verhältnisse zu studieren. Eines der Hauptprobleme der japanischen Regierung ist, für den Abfluß des Bevölkerungsüberschusses nach anderen Gebieten Vorsorge zu treffen, da jeder Fuß Land im japanischen Reiche bereits unter Kultur und die Industrie überfüllt ist, und der jährliche, natürliche Zuwachs der Bevölkerung auf 800 000 Seelen geschäzt wird, für welche Platz geschaffen werden muß.

Stunden erliegen.

Im vorigen Jahre sind wieder eine ganze Reihe Arbeiter in den Bezirken Lüneburg , Arnsberg und Oppeln auf diese Weise ums Leben gekommen.

Jahrzehntelang fönnen sich jedes Jahr dieselben Unfälle aus denselben Ursachen ereignen, in denen Menschen ums Leben oder zu schweren Gesundheitsschäden kommen, die Fälle werden registriert, aber Verbote zu erlassen, die die Wiederkehr der Unfälle unmöglich machen, das gibt es nicht, denn die Industrie könnte dadurch ja beunruhigt" werden. Hier bleibt den Arbeitern, die ihre Haut zu Marfte tragen, vielfach nichts übrig, als sich selbst zu rühren, sich selbst über die ihnen drohenden Gefahren zu orientieren und solche Unfälle entschieden nicht länger zuzulassen.

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Soziales.

Ein Arbeiterjubiläum.

Ein Skandal.

70 Jahre Dienstzeit in kaiserlichen Diensten und als Daß im Mansfeldischen Kupferschieferbau Kinder von 14 bis Jubiläumsgabe einen Blumenstrauß den Arbeitskollegen 16 Jahren unterirdisch beschäftigt werden, das dürfte noch wenig stifteten, das ist der neueste Beitrag zum Kapitel: Jedem das bekannt sein. Um so größeres Aufsehen erregt eine Publikation Seine! Die Straßburger Bürgerztg." berichtet über das des Oberbergamts Halle. Diese staatliche Behörde hatte am dieser Tage begangene 70jährige Arbeiterjubiläum des Ar- 28. Oftober 1905 eine Enquete veranstaltet, die sich mit den beiters Karl Männel von der dortigen Tabakmanufaktur. Lebensverhältnissen der im Oberbergamtsbezirk Halle beschäftigten Männel, der 80 Jahre alt und noch in Arbeit ist, trat als Bergarbeiter befaßt. Nach reichlich Jahren hat sie das 10jähriges Kind in die damalige Tabakregie ein. Die Regie Material in einem umfangreichen Bande herausgegeben, dem die stellte Kinder von 912 bis 10 Jahren als Arbeiter ein und nachfolgenden Angaben für heute entnommen seien: beschäftigte sie von morgens 6 Uhr bis abends 7 Uhr, im l Im Revier Eisleben dominiert die Mansfelder kupferschiefer­

Dabei ist die Gotthardbahn durchaus gut gefahren. So hat sie 1906 einen Reingewinn von zirka 4 Millionen Franken erzielt und richtet, sondern auch noch den drei Subventionsstaaten( Schweiz , daraus nicht nur den Aktionären eine Dividende von 7,4 Broz. ents Deutschland und Italien ) die Summe von 200 000 Franken zu­

tommen lassen.

Nun haben im Hinblick auf die bevorstehende Verstaatlichung der Gotthardbahn die deutschen Aktionäre bereits den Kampf um die Erzielung einer reichen Beute eröffnet. Ohne ersichtlichen triftigen Grund haben sie sich mit einer Eingabe an das Auswärtige Amt in Berlin gewandt, nm es ihren Beutegelüften dienstbar zu machen. In ihrer blinden und tollen Spekulationswut verwechseln sie die Schweiz mit Venezuela oder einem anderen südamerikanischen Raubſtaat, gegen die ja erfahrungsgemäß schnell zugunsten der oft recht wucherischen Schuldforderungen europäischer Spekulanten ein Kriegsschiff entsandt wird.

Was soll denn aber das Berliner Auswärtige Amt der Schweiz gegenüber tun? Zunächst hätten doch die Berliner Börsenjobber den Gang der Verstaatlichungsverhandlungen abwarten sollen. Im Gegensay zu ihnen blidt die Verwaltung der Gotthardbahn in Enzern den Dingen mit aller Ruhe entgegen. Das Berliner Aus­wärtige Amt hat keinerlei Mittel, die seit Jahren bestehende schweizerische Eisenbahngesetzgebung zum Vorteil deutscher Kapitalisten