Nr. 182. 24. Jahrgang.
Partei- Angelegenheiten.
Mittwoch, 7. August 1907.
Iange auf fich warten. Im Juni erhielt S. folgenden Jungen und zwei Mädchen, sich mühten, Karre um Karre voll BauBrief: Mit anliegendem Schein gehen Sie bitte schleunigst zu steine vom Kahn nach dem Ufer zu bringen. Alle mußten Hand Herrn Sanitätsrat Dr. Rhode, Waldemarstraße 55. Derselbe anlegen und der kleinste Knirps war so fleißig wie fein Bater wird Ihnen die gewünschte Schonung hineinschreiben, und tommen mit den sehnigen Armen. Eine Anzahl Menschen sahen der Bur Lokallifte. Mit Beginn dieses Monats hat auch wiederum Sie dann gefälligst direkt zu uns. Achtungsvoll Betriebstranten- fleißigen Familie zu, darunter auch einige fleine Barfüßler mit In den Landorten die Zeit der alljährlich üblichen Ernte feste tasse Auer. J. A.: Schmidt." Und so geschahs. S. trug den bei einer Stange boll bunter Düten mit Fliegenleim, womit fie eingefegt. Zum Teil werden dieselben noch altem Brauche gemäß gefügten Haustrantenschein zum Herrn Sanitätsrat und friegte haufieren gingen. Mit besonderem Interesse beobachteten sie die gefeiert, meistens find es jedoch nur rein geschäftliche inter - jest feine zwei Wochen Schonung anstandslos Schifferkinder bei ihrer harten Arbeit.„ Du, da ist Fliegendüten nehmungen der in den betreffenden Orten ansässigen Gastwirte bewilligt, die ihm hinterher sogar auf drei Wochen verlängert verkoofen doch wat schöneret," meinte der eine nachdenklich.„ Na, beziehungsweise Lokalbefizer und sonstigen Geschäftsleute. Da nun wurden. Offenbar hatte die Aufsichtsbehörde inzwischen dem Kassen- und die schweren Steine bei die Size, det muß ja schrecklich sind, diese Feste auch seitens der Arbeiterschaft sehr start besucht werden, borstand samt dem Vertrauensarzt Bescheid gestoßen". antwortete ihm mit Mitleid im Ton ein kleines Mädchen und richten wir an dieselbe das dringende Ersuchen, stets an der Hand Refonvaleszenten anzuordnen, der eben noch für arbeitsfähig er- mischte sich der dritte wichtig ein,„ ba wird es endlich mal recht Das Verfahren, Krankenhauspflege für einen Kranten oder schwenkte ihre Fliegendüten hin und her. Die Size ist sehr jut," der Lokalliste genau zu prüfen, ob bezw. welche Lokale da uns an dem jeweiligen Orte zur Verfügung stehen. flärt worden war, aber schließlich als arbeitsunfähig anerkannt bille Fliejen geben, damit wir ooch' n paar Groschen verdienen." Es ist hier die Gelegenheit geboten, unsere Genossen in den Land- werden mußte, steht nicht vereinzelt da. Es ist nicht nur geeignet, Plaudernd gingen sie weiter. Sie waren vielleicht die einzigen orten in ihrem harten Lofallampf wirksam zu unterstützen.. auf die betroffenen Kaffenmitglieder wie eine Schfane au wirken; unter den Zuschauern, die volles Verständnis für die Lage der Am Sonntag den 11. und Montag, den 12. August, findet in es muß auch den Krankenhäusern ihre Arbeit er: Schiffertinder besaßen, aus ihrer eigenen trübseligen Erfahrung Französisch- Buchholz das diesjährige Erntefest statt; wir machen be- schweren. Die Krankenhausverwaltungen tun recht daran, solche als Proletarierfinder. sonders darauf aufmerksam, daß uns dort nur Kähnes Gesell der Vertrauensärzte, von denen sie ihnen zugeschickt werden. Unsere Zwangspatienten abzuweisen, unbekümmert um die„ Autorität fchaftshaus, Berlinerstr. 39, zur Verfügung steht. Ale anderen Lokale find streng zu meiden. Die Lokalkommission. Krankenhäuser sind keine Genesungsheime, fie bieten nicht mal Blaz genug für alle Kranken, die der Anstaltspflege bedürfen. Es ist in der Tat ein starkes Stück, Rekonvaleszenten in Krantenhäuser zu schiden, wo sie den Platz wegnehmen, der für Schwerfrante gebraucht wird.
Friedenau . Heute, Mittwoch, den 7. August, abends 29 Uhr Generalversammlung des Wahlvereins im Rheinschloß, Rheinstr. 60. Tagesordnung: Der Essener Parteitag, Kreisgeneralversammlung, Generalversammlung von Groß- Berlin, Ersagwahlen, Vereinsangelegenheiten.
Die Barteigenoffen find verpflichtet, vollzählig zu erscheinen. Das Mitgliedsbuch ist mitzubringen. Der Vorstand.
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wäre ja auch Unsinn; denn die Bewegung des Sparkassenverkehrs wird eben nicht in erster Linie durch die paar Spargroschen beeinflußt, mit denen die Ar beiter bebolterung an den Ein- und Auszahlungen beteiligt ist. Die Flucht der Sparer, die wir gegenwärtig erleben, ist daraus zu erklären, daß all' die kleinen Kapitalisten, die bisher ihre Ersparnisse auf der Sparkasse zu liegen hatten, jezt mehr Binsen haben wollen und sie anderswo auch ohne Risiko kriegen
Bom Trinkgelderunwefen.
samen Verfügung der Minister des Innern und der öffentlichen Automobilhupen mit Akkordtönen sollen nach einer gemeins Arbeiten von nun an zugelassen werden. Wir nehmen hiervon Notia, damit unsere Leser über die zukünftige bessere Automusik unterrichtet sind.
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D.
Zwei Personen ertrunken. Die Oberfpree hat gestern wieder atvei Opfer gefordert. Der 23jährige Schlosser Weiß aus der Simon Die Flucht der Sparer. Bei der Sparkasse der Stadt Dachstraße 12, der in den Stabelwerken in Ober- Schöneweide be Berlin wurden, wie sich aus den Monatsberichten des Berliner fchäftigt war, hatte gestern mittag während der Essenszeit in der Statistischen Amts ergibt, im Quartal April bis Juni dieses Jahres Spree gebadet. Kaum war er einige Meter in den Fluß hinaus 14 124 767 M. eingezahlt, aber andererseits mußten in denselben geschwommen, so fant er plöglich von einem Herzschlage getroffen unter und ertrant. Von einer Bille abgestürzt und ertrunken ist drei Monaten 19 283 506 M. ausgezahlt werden. Hiernach sind im gestern nachmittag der Bootsmann Bernhard Dominski, der bei dem Laufe dieses einen Quartals 5 158 739 M. mehr aus als ein- Schiffer Tiegemann in der Schlesischenstr. 19 angestellt war. gezahlt worden. Freifinnige Statistiker pflegen aus dem Spar- hatte auf dem Hinterteil des Kahnes am Steuer gestanden. Ms und dennoch reif fürs Krankenhaus? faffenverkehr einen Schluß auf eine mehr oder minder günstige" das Fahrzeug die Oberspree bei Ober- Schöneweide entlang strich, Lage der Arbeiterklasse zu ziehen. Sie gehen dabei von der stürzte der noch junge Bootsmann plötzlich hinterrücks in die Fluten Den Mitgliedern von Krankenkassen werden bekannterDie Leichen der beiden maßen von Kassenborständen und Vertrauensärzten nur zu oft erdichteten Voraussetzung aus, daß es hauptsächlich die Arbeiter- und ertrant, bevor Hülfe zur Stelle war. maßen von Kassenborständen und Vertrauensärzten nur zu oft die verdrießlichsten Scherereien bereitet, wenn sie in Erkrankungs- familien feien, die ihre etwa erübrigten Groschen auf die Ertrunkenen konnten noch nicht gelandet werden. fällen irgendwelche Leistungen von der Kaffe fordern. Mal wird Sparkasse tragen. Nun hat das legte Jahr für die Berliner Automobilunfälle haben sich am Montagabend und am gestrigen einer, der trant genug ist, um Rassenhülfe beanspruchen zu können, Sparkasse eine ganz außerordentliche Zunahme der Auszahlungen Mittag ereignet. für gesund und arbeitsfähig erklärt und rasch in den Verdacht der gebracht, und diese rückläufige Bewegung dauert noch immer an der Koch Bernhard Plök, Novalisstraße 5 wohnhaft, den FahrAn der Ecke der Behrenstraße hatte am Montagabend Simulation gebracht. Mal wieder wird ein anderer, der fast gesund wollten die freisinnigen Sparkassenstatistiker konsequent ſein, so damm überschreiten wollen und beim Ausweichen eines Geschäfts= ist und nur noch der Schonung bedarf, in ein Krankenhaus gefchickt, müßten sie hieraus folgern, daß die Lage der Arbeiterbevölkerung wagens geriet er an ein entgegenkommendes Privatautomobil wie wenn er schwertrant wäre. Selbstverständlich liegt es uns fern, Berlins sich in der letzten Beit plöglich ganz außerordentlich ver- heran. Der Bedauernswerte wurde zu Boden gerissen und eine gegenüber derartigen Vorkommnissen anzunehmen, daß die verantwortlichen Personen wider besseres Wissen gehandelt haben. schlechtert habe. Aber selbstverständlich hüten sie sich, jezt diesen Strede mitgeschleift. Ein Schuhmann brachte den Verunglüdten Wir sind ohne weiteres bereit zu der Annahme, daß sie bemüht Schluß zu ziehen, der ihnen schlecht in den Kram passen würde. Er blutüberströmt nach der Unfallstation in der Kronenstraße. Der gewesen sind, nach ihrem besten Wissen zu handeln, das freilich in diensttuende Arzt stellte einen Bruch des rechten Unterschenkels, folchen Fällen leider ein schlechtes war. Aber für die betroffenen schwere Quetschungen des linken Unterschenfels und fast am Staffenmitglieder kommt es ja in der Wirkung auf dasselbe hinaus, ganzen Körper stark blutende Abschürfungen fest. Nach Anlegung ob sie von einem pflichtvergessenen oder von einem nur irrenden von Notverbänden fand B. im Krankenhaus Moabit Aufnahme. Arzt in die Zwangslage gebracht werden, erst noch einen lang bergplak zu. Eine etwa 60 Jahre alte Dame war im Begriff ge Der andere Unfall trug fich gestern mittag auf dem Wittenwierigens ampf um ihr Recht auf Gesundung zu führen. wesen, den Fahrdamm zu überschreiten, als sie von einem daher Schon mancher dieser Kämpfe hat mit einer bösen Niederlage sausenden Geschäftsautomobil des Warenhauses A. Wertheim des Bertraucnsarztes bezw. des Kasservorstandes geendet. Nuß und Frommen aller, die es angeht, wollen wir heute über niedergerissen und über Kopf und Brust hinweggefahren wurde. den Ausgang eines Streites berichten, den ein Mitglied der Betönnen. Auf dem Transport nach der Unfallstation am Zoologischen Garten triebstrantentasse der Deutschen Gasglühlicht. erlag die Verunglückte den schweren Verlegungen. Die Leiche wurde Attiengesellschaft( Auer) erfolgreich durchgeführt hat. zur Rekognoszierung nach dem Schauhause gebracht. Ein Monteur S., der bei dieser Gesellschaft beschäftigt war, erkrankte Wer seine Angestellten so miserabel entlohnt, daß Zweimal furz hintereinander verunglückt ist der bei der Großen Anfang April an eitriger Mandelentzündung, in deren Verlauf noch sie Trinkgelder nehmen müssen, um überhaupt bestehen zu können, Berliner Straßenbahngesellschaft angestellte Bahnwärter Warmuth. ein schwerer Gelenfrheumatismus auftrat. Drei Wochen hindurch der degradiert bei Lichte besehen fich selber zum Trink- Vor etwa vier Wochen wurde W., der auf dem Depot in Reinidenwar S. in feiner Wohnung von Dr. Goldschmidt, einem Vertreter geldnehmer. Er selber ist es ja, dem die Trintgelder zugute borf bedienstet ist, beim Reinigen einer Weiche in der Hauptstraße des Kaffenarztes Sanitätsrat Wolff, behandelt worden, dann wurde kommen, da sie es ihm möglich machen, am Lohn zu sparen und in Reinickendorf von einem Fleischerwagen überfahren und schwer er nach dem Krankenhause Moabit gebracht. Von bort konnte er in einen desto höheren Profit für sich bezw. seine Auftraggeber her- verlegt. Nach nahezu einem Monat Strankenlager fonnte W. am der zweiten Hälfte des Mai als geheilt, aber schonungs. bedürftig entlassen werden. S. begab sich mit dem Entlassungs- auszuwirtschaften. Diese Praris wird von sehr vielen Brot- Montag seinen Dienst wieder aufnehmen. Als er gestern nachmittag schein noch an demselben Tage zum Bureau seiner Kaffe und legte herren" befolgt, die deffenungeachtet sich für hochachtbare Leute in der Bankower Allee Schienen reinigte, wurde er von den Rädern eines vorbeifahrenden Geschäftswagens erfaßt und fiel so unglücklich, ihn vor. Doch im Kaffenbureau wußten sie es besser, wie es um halten. Sie finden nichts dabei", weil sie ja nicht in eigener daß ihm das eine Hinterrad des Zuhrwerks über die rechte Schulter S. stand. Der Kaffenbeamte Schmidt erklärte, S. sei doch als Person die Hand auszuftreden brauchen, um die Sechser und hinwegging. Der Bahnwärter erlitt eine schwere Quetschung, die geheilt entlassen worden, mithin sei er arbeitsfähig. Als S. hier- Groschen in Empfang zu nehmen. Welcher Direktor unserer feine Ueberführung nach einem Krankenhause notwendig machte. gegen Einspruch erhob, wurde er zum Vertrauensarzt der Omnibus. oder Straßenbahn- Gesellschaften Kaffe, dem Sanitätsrat Dr. Rhode( Waldemarstraße 55) geschickt, oder welcher Aktionär dieser Gesellschaften würde es als einen der ihn untersuchen sollte. Der Herr Sanitärsrat sah den Retonbaleszenten an und erklärte dann in Uebereinstimmung mit Herrn Schimpf für sich selber betrachten, daß die Schaffner Trinkgelder Schmidt, wenn S. als geheilt entlassen sei, so müsse er auch a r- nehmen müssen? Und die Omnibus- und Straßenbahnschaffner beitsfähig fein. Auf den Einwand von S., daß der Kranten - find nicht mal die einzigen Uniformierten, die froh sind, ihren Hausarzt doch nicht zum Spaß ihn als schonungsbedürftig bezeichnet Lohn durch Trinkgelder aufbessern zu können. haben werde, bewilligte Dr. Rhode schließlich einen Tag Im Gastwirtschaftsgewerbe gilt, wie bekannt, das Schonung. Hiermit hatte der Vertrauensarzt der Form genügt; Trinkgeld als etwas so Selbstverständliches, daß sehr oft über aber dem Refonbaleszenten, der sich noch keineswegs arbeitsfähig haupt tein 2ohn gezahlt wird. Aehnlich liegen die fühlte, fonnte das natürlich nicht genügen, und auch der Arzt des Dinge im Hotelwesen. In diesen Erwerbszweigen muß für Krantenhauses hatte gewiß nicht daran gedacht, daß jemand da Dinge im Hotelwesen. einen einzigen Tag Schonung als ausreichend ansehen könnte. Es das Recht", ohne Lohn arbeiten und Trinkgelder nehmen zu berblieb zunächst bei dieser Entscheidung, trotz aller Proteste von dürfen, manchmal obenein noch eine Bacht" bezahlt werden. S. Auf dem Kassenbureau wurde ihm gnädigst noch bewilligt, daß Da ist dann der Herr Arbeitgeber" in der angenehmen Lage, er zum Sanitätsrat Wolff gehen und sich von diesem als Extra- sogar seinen baren Anteil an der Ernte aus den Trinkgeldern einzugabe eine Einreibung berschreiben lassen durfte. faden zu können. Er braucht deshalb nicht gleich darauf zu verAuf Herrn Wolffs Anraten versuchte nun S., nach Ablauf zichten, sich nach wie vor für einen Ehrenmann zu halten. Solche Feuerwehrbericht. Wegen eines großen Kellerbrandes wurde feiner eintägigen" Schonzeit" wieder zu arbeiten. Aber doppelte Ausbeutung der Angestellten gilt in nur zu bald stellte sich heraus, daß das unmöglich war, und noch an demselben Tage mußte S. wieder aufhören, wieder wurde er zum Fachkreisen als ein durchaus anständiges Geschäft. Auch das Vertrauensarzt Rhode geschickt, und nun verfügte dieser, daß S. Publikum, das die Trinkgelder zu zahlen hat, hat sich an diese in ein Krantenhaus gehen müsse. Noch am 21. Mai Bustände so vollständig gewöhnt, daß es sie kaum noch bemängelt. hatte der Herr Sanitätsrat, wie gesagt, den Rekonvaleszenten zum übrigen ist es wohl selbstverständlich, daß man Angestellten, nächst für arbeitsfähig erklärt und höchstens einen Tag Schonung die auf Trinkgelder angewiesen werden, dieses Trinkgeld nicht verfür nötig gehalten. Am 22. Mai genoß S. diese Schonung, am weigert. 23. Mai bersuchte er zu arbeiten, und am 24. Mai erklärte der Weniger willig gezahlt wird aber das Trinkgeld noch in einem Herr Sanitätsrat ihn reif fürs Krankenhaus! S. drückte seine Verwunderung über diesen raschen Meinungswechsel aus. Aber Erwerbszweig, in dem gleichfalls die meisten Arbeitgeber ihre Andas half ihm nichts: er hatte sich ins Krankenhaus zu scheren. gestellten so färglich entlohnen, daß diese ohne Trinkgelder nicht Gehorsam tat ers und ging wieder nach Moabit , wo sie ihn ja schon existieren könnten. Wir meinen das Badewesen. Immer fannten. Dort wurde er noch einmal gründlich untersucht und wieder hört man Klagen darüber, daß in Badeanstalten Wärter dann abgewiesen. Der Arzt gab ihm ein Attest mit auf den und Wärterinnen auf Trinkgelder rechnen und den Besuchern das geraten. Kurzschluß in einem elektrischen Motor war die Ursache Heimweg, eine Art Albumblatt für den Kassenvorstand samt dem allzu deutlich zu verstehen geben. Ja, soll man ihnen das ber- eines Alarms nach der Rosenthalerstr. 54. Ferner liefen noch Alarme Bertrauensarzt. Es lautete: Abgewiesen, weil Aufnahme nicht denken? Wo das Trinkgeld als ein Teil des Lohnes angesehen aus der Wassertorstr. 62, Warschauerstr. 11, Warschauerstr. 11, bringend. Städtisches Krankenhaus Moabit. Aufnahmearzt Dr. Schwadenberg. Nach Rüdsprache mit Herrn Dr. Kahn, werden muß, da gelangt das auf Trinkgelder angewiesene Personal Bernauerstr. 47a, Wiclefftr. 87, Straußbergerstr. 6a und anderen welcher den S. während seines hiesigen Krankenaufenthaltes be- nur zu bald dazu, das Trinkgeld als etwas Selbst- Stellen ein. handelt hat, ist derselbe am 18. d. M. als geheilt von seinem berständliches zu beanspruchen. Ein Parteigenosse Gelentrheumatismus, nur mit den üblichen Rekonvaleszenz schreibt uns, in einer privaten Badeanstalt sei einer Besucherin erscheinungen dieser Krankheit, die zwar eine Schonung ein Trinkgeld von 10 Pf. geradezu abgefordert worden. Die bon der Arbeit, nicht aber eine Behandlung im wärterin habe erklärt, fie friege feinen Lohn. Ein anderer Krantenhause erheischen, entlassen worden. Gegenwärtig hat S. fein Fieber und feine größeren Beschwerden als bei seiner Freund unseres Blattes flagt, daß auch in einer Filiale des Entlassung. Dr. Schwadenberg." Admiralsgartenbades das Trinkgeldunwesen ihm läftig geworden Was nun!? S. ging mit diesem Bescheid zur Kasse; doch Herr sei. Er hat offenbar vergessen, sich zu erkundigen, welche Löhne Schmidt, der Allmächtige, blieb dabei, daß S. ins Krankenhaus die Admiralsgartenbad- Gesellschaft zahlt. gehöre. Wieder sollte S. den Herrn Sanitätsrat Rhode um einen Weisheitsspruch ersuchen. Aber er hielt es jezt für geraten, seine Eine unlautere Geschäftsreklame. Abermals wird von einer Mädchen, einem 6 Jahre alten Knaben und einer 8 jährigen Tochter, Organisation um Beistand zu bitten, und auf deren Rat beschwerte er sich dann bei der Aufsichts- Firma der Kopf des„ Vorwärts" dazu benutzt, das Publikum auf wollte die letztere nach Aussage ihres Bruders den Gastocher in behörde. Noch pochten sie bei der Kasse auf ihr Recht" und der Straße zu düpieren. Diesmal ist es das Pfandleihgeschäft von der Küche anzünden, um sich Kaffee warm zu machen. Hierbei blieben unzugänglich. S. ließ sich das erforderliche Attest über Richard Sommerfeld, Grüner Weg 78, welches auf diese gerieten ihre Kleider in Brand und in wenigen Sekunden stand sie feinen gegenwärtigen Gesundheitszustand von Herrn Dr. Gold. Weise Geschäfte zu machen fucht. Wir teilen hierdurch mit, daß in hellen Flammen. In ihrer Todesangst rüttelte sie vergeblich an schmidt ausstellen, der ihn zu Anfang behandelt hatte. Das Attest obige Firma eine Erlaubnis, den Kopf des Vorwärts" für ihre der verschlossenen Flurtüre, während die anderen Kinder aus der schloß: Ich gebe daher mein Gutachten dahin ab, daß der Mon- Geschäftsreklame zu benutzen, nicht erhalten hat. Küche in das Nebenzimmer flüchteten. Infolge des Hülfegeschreies teur S., dessen schwere Krankheit ich von Beginn bis zur Ein
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Vereinen bekannt, daß im Herbst dieses Jahres eine neue AbDer Zentralverein für Arbeitsnachweis gibt den beteiligten teilung für weibliches Hauspersonal, Lintstraße 11, am Potsdamer Bahnhof eröffnet wird. Die Vermittelungsstelle in der Gormanne straße liegt für die Friedrichstadt , das Kreuzbergviertel und den ganzen Westen zu entfernt, als daß Hausfrauen und Hausangestellte aus diesen Gegenden den gemeinnützigen Stellennachweis in größerem Umfange benußen könnten. Das genaue Datum der Eröffnung wird noch bekanntgegeben.
teilung für Schöneberg bei Obst, Meiningerstr. 8, und 4. Abteilung Arbeiter- Samariter- Kolonne. Donnerstagabend 9 Uhr: 8. Abfür Lichtenberg- Rummelsburg bei Lindner, Grünbergerstr. 10. Vortrag in beiden Abteilungen über: Vergiftungen und gefahrdrohende Krankheitszustände. Daran anschließend: Praktische Uebungen. Neue Mitglieder können jederzeit eintreten. Gäste haben einmaligen freien Zutritt.
die Feuerwehr nach der Rotherstr. 23 alarmiert. Dort standen die Räume der Deutschen Gasglühlicht- Gesellschaft in Flammen. Diese hatten an Stroh, Regalen und anderem leicht brennbaren Material reiche Nahrung gefunden. Durch träftiges Wassergeben mit mehreren Rohren wurde die Gefahr beseitigt. Mittags wurde der 20. Bug nach der Brüderstr. 34/38 alarmiert. Zum Wasserauspumpen wurden mehrere Züge nach dem Urbanhafen, wo ein Kahn zu finken drohte, und nach der Forsterstr. 36 alarmiert. In der Katesbäckerei von Theodor Hildebrandt in der Pantstraße 18 brannte nachts getrocknetes Mehl und in der Elsasserstr. 20 Papier u. a. in einem Luftschacht. Auf dem Schloßplas geriet ein Automobilomnibus in Brand. Die Fahrgäste retteten sich durch eilige Flucht. Flammen konnten auf den Motor beschränkt werden. In der Glogauerstr. 19 hatte der achte Zug zu tun. Müll war dort in Brand
Schöneberg.
Vorort- Nachrichten.
Die
Dolzigerstr. 17,
Ein entsegliches Brandunglück hat sich gestern vormittag 11 Uhr in der Wohnung des Straßenbahnschaffners Eugen Glanert, Belzigerstraße 19, während der Mann im Dienst und die Ehefrau zum Kaufmann gegangen war, ereignet. Von den ohne Aufsicht in der Wohnung zurückgelassenen drei Kindern, einem 22 jährigen
lieferung ins Strant nhaus beobachtet habe. heute noch nicht arbeits- Proletarierkinder. Am Elisabethufer legen regelmäßig Rähne, schlugen die Nachbarn die Tür ein, doch war es leider zu spät. Am fähig ist. Er bedarf teiner Aufnahme in ein Krantenhaus, son- mit Bausteinen beladen, an. Die Löschung einer solchen Kahnladung ganzen Körper verbrannt, wurde die Kleine nach der Unfallstation dern muß sich im Gegenteil viel in frischer Luft bewegen und gut ist teine leichte Arbeit; trotzdem sind nicht selten Frauen und in der Herbertstraße gebracht, von wo aus fie sofort nach dem törperlich pflegen, um in zwei bis drei Wochen wieder völlig mitunter auch Kinder dabei tätig. Gestern fonnte man sehen, wie Schöneberger Krankenhause gefahren wurde. Auf dem Wege dorthin arbeitsfähig zu sein." Der Erfolg der Beschwerde ließ nicht eine ganze Schifferfamilie, Mann, Frau und vier Kinder, zwei verstarb sie.