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Die ruffifche Revolution.

Die Sozialdemokratie beteiligt sich an den Dumawahlen. Die allrussische Konferenz der sozialdemo fratischen Partei hat die Frage der Wahlbeteiligung in positivem Sinne entschieden.

Im Anschluß an den von uns veröffentlichten Entwurf der Wahlplatform, den das Zentralfomitee der sozialdemokratischen Partei Rußlands ausgearbeitet hat, entnehmen wir der Nr. 1 der Nachrichten des Zentralfomitees" den Entwurf der Resolution über Wahlabmachungen. In Anbetracht der positiven Entschei­dung der Frage der Wahlbeteiligung auf der Parteikonferenz ge­winnt dieser Entwurf, der in nachfolgendem wiedergegeben wird, besonderes Interesse.

1. Die Sozialdemokratie tritt auf den Wahlen selbständig hervor, ohne auf der ersten Wahlstufe irgendwelche Abmachungen abzuschließen.

2. Bei Stichwahlen sind Abmachungen mit allen Parteien, die links von den Kadetten stehen, zulässig.

3. Auf der zweiten und den folgenden Wahlstufen sind Ab­machungen mit allen revolutionären und oppositionellen Parteien, inklusive die Kadetten( sowie die ihnen nahestehenden Gruppen der Muselmänner, Rosaken usw.) zulässig.

Be- lichen

in ruhiger, fachlicher Weise diskutiert. Das Ergebnis dieser Be- 1 lichen Presse verhöhnt und verspottet. Auch ein nettes Beugnis für ratung war die einstimmige Annahme dieser Resolution: nationale Würde und preußische Sozialpolitik.

Die heute, den 6. August, beim Appell versammelten streitenden Holzarbeiter der Waggonfabrik von Rathgeber er­klären sich mit dem Verhalten der Kommission einverstanden.

8abrze, 7. August. Laut Mitteilung der Bergwerksdirektion

Die ausständigen Schreiner wären mit dem Vorschlage des find bei der gestrigen Abendschicht von 5434 Mann 1552 Mann an­Herrn Direktors Schulz, für die Gesamtarbeiterschaft der gefahren, 600 Mann mehr als vorgestern. Bei der heutigen Früh­Rathgeberschen Waggonfabrik die 54stündige Arbeitszeit ein- schicht sind von 2168 Mann 1026, also nahezu die Hälfte, an­zuführen, einverstanden gewesen, um die Hand zum Frieden gefahren.

zu bieten. Nachdem dieser Vorschlag des Direktors wider Er- Auf dem Ostfelde sind bei der gestrigen Mittagsschicht von 840 warten vom Verband der Metallindustriellen abgelehnt wurde, Mann 259 Mann und auf dem Marianschacht von 52 Mann 7 Mann, beschließt die heutige Versammlung, mit aller Entschiedenheit sämtlich unter Tage, angefahren. an der bisherigen Forderung der 53 stündigen Arbeit 3- zeit festzuhalten. Die Holzarbeiter der Firma Rath= geber erklären, hierzu um so mehr berechtigt zu sein, als in der hier in München in Frage kommenden Holzindustrie diese Ar­beitszeit seit 14 Jahren eingeführt ist, selbst in den staatlichen Werkstätten die Arbeitszeit auf 9 Stunden verkürzt ist und die Einführung der 9stündigen Arbeitszeit in der Rathgeberschen Waggonfabrik schon vor Jahren von dem damaligen Direktor Schraut in Aussicht gestellt wurde."

Am Mittwochmittag kamen die Oberscharfmacher in Nürn­ berg zu einer weiteren Sizung zusammen. Ob ihnen die Schamröte nicht ins Gesicht steigt,

Metallarbeiter. Die Lohnbewegung der Klempner, Rohrleger und Helfer in Wittenberge ist ohne Arbeitseinstellung zugunsten der Arbeiter beendet. Am 6. August haben zwischen einer Kom­mission der Meister, einer Kommission der Gesellen und dem Bes zirksleiter Bernice Verhandlungen über die eingereichten Forde­rungen stattgefunden. Nach fünfstündiger Beratung wurde ein Vertrag abgeschlossen, der eine bedeutende Verbesserung der Lohn­und Arbeitsbedingungen für die Gesellen enthält. Der Mindestlohn für Ausgelernte ist im ersten halben Jahre nach beendeter Lehrzeit auf 35 Pf., im zweiten halben Jahre auf 40 Pf., im zweiten

die die bezüglich der Verteilung der Zahl der Wahlmänner und Ab- Arbeitern mit ihren Familien dem Hunger preiszugeben, vor- welche Installation selbständig ausführen, erhalten nicht unter Anm.: Unter Wahlabmachungen werden Verträge verstanden, Konsorten den Plan, wegen 200 Holzarbeiter Tausende von braven Jahre auf 42 Pf. und für längere Zeit Ausgelernte auf nicht geordneten unter der Sozialdemokratie und den anderen Par- legen werden? Nippel und Guggenheimer vertrauen 55 Pf. pro Stunde. Für Ueberstunden werden 5 und 10 Vf. Ru= 4. Die Sozialdemokratie schließt Wahlabmachungen mit der bei ihrem Vorgehen jedenfalls auf die Kraft der von schlag gezahlt. Für Nacht- und Sonntagsarbeit 25 Pf. Zuschlag fenigen oder denjenigen Parteien aus der Zahl der obenerwähnten, ihnen gepflegten gelben Gewerkschaften. Ob sie sich dabei nicht die der Sozialdemokratie den größten Vorteil im Sinne der Baht verrechnen, wird die Zukunft lehren.

teien abgeschlossen werden.

der Mandate bieten.

5. Bei gleichem Vorteil bevorzugt die Sozialdemokratie die mehr lintsstehenden Parteien, wobei die Parteien von diesem Standpunkte aus nachstehende Reihenfolge einnehmen: 1. sozial revolutionäre Partei, 2. Boltssozialisten, 3. Arbeitsgruppe, 4. Ra­dettenpartei.

6. Wahlabmachungen werden nach Wahlkreisen und Aurien bon den örtlichen Parteiorganisationen unter Kontrolle des Zentral­tomitees abgeschlossen.

7. Parteien, mit denen die Sozialdemokratie Wahlabmachungen getroffen hat, dürfen in den betreffenden Wahlkreisen oder-Kurien keinerlei Abmachungen mit Parteien abschließen, die rechts von den Kadetten stehen( Oktobristen usw.)

8. In der Arbeiterturie sind keinerlei Abmachungen mit politischen Organisationen, mit Ausnahme nationaler sozial­demokratischer Organisationen, die der sozialdemokratischen Partei Rußlands nicht angehören, zulässig.

Zarische Blutjustiz.

Petersburg, 7. Auguft. In Mitau wurden zwei Retten wegen Raubüberfalles zum Tode durch den Strang verurteilt, a cht andere Letten wurden gehängt, einer vergiftete sich vor der Hinrichtung mit Strychnin. Der älteste Schreiber des Kriegs­gerichts ist unter Anklage gestellt worden, weil er die Akten des Kriegsgerichtes Reportern für 10 Rubel verkauft hat.

Gewerkschaftliches.

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Berlin und Umgegend. Gewerkschaftsbibliothek.

pro Stunde. Der Mindestlohn für Helfer ist nicht unter 35 P1. Desgleichen sind die Montagezulagen geregelt worden und sind auch hier Verbesserungen eingeführt. Die Firma Metscher und der Zivilingenieur Appelt haben die Bedingungen noch nicht anerkannt und sind diese beide Firmen noch gesperrt. An unseren Kollegen wird es nun liegen, auf dem angefangenen Wege weiter zu ar­beiten, die Versammlungen zu besuchen und endlich daran zu denken, daß nur durch die Organisation Erfolge zu erzielen sind. unsere Kollegen lesen sollen und lesen müssen. Für die Arbeiter Oft genug haben wir auch darauf hingewiesen. welche Zeitung in Wittenberge fann nur die Brandenburger Zeitung" oder der unserer Kollegen sein, die Lokal- und Klatschpresse aus ihrem Hauſe Vorwärts" in Frage kommen. Es muß deshalb Ehrenpflicht aller zu entfernen und auf die Arbeiterpreffe zu abonnieren.

"

Deutscher Metallarbeiterverband, 3. Bezirk. H. Zernide.

Vor uns liegt der neu herausgegebene hübsch ausgestattete verbandes, Bahlstelle Berlin. Die hierin aufgeführten 7000 Bände, Katalog der Zentralbibliothek des Deutschen Metallarbeiter­darunter die besten Autoren, wären an und für sich schon ein Stolz Mitglieder auch noch acht Vorortbibliotheken, die etwa 8000 gut des Verbandes. Aber der Verband tat mehr. Er errichtete für seine zusammengestellte Bände aufweisen: vorwiegend gute Unter­haltungsliteratur, Geschichte, Naturgeschichte usw., während die bibliothek verblieben. schwerere geistige Kost und bedeutenderen Werke der Zentral­dient, ist die 700 Bände starke Jugendbibliothek für die Kinder der Chemnißer Bauarbeiter haben durch ihr gemeinschaftliches Zusammen Eine Neuerung, die besonders hervorgehoben zu werden ver- Der große Bauarbeiterstreit in Chemnitz ist beendet! Diu Mitglieder. Ausgewählt nach den Verzeichnissen der Jugend- gehen einen großen Sieg errungen. Hier galt es, ein brutales schriften- Ausschüsse, enthält diese Abteilung Werke, die den Kindern Unternehmertum, das den Herrenstandpunkt durchaus nicht verlassen barauf rechnen können, ein solches Buch ihr eigen zu nennen. wollte, aus diefer Position zu verdrängen. Und das ist gelungen. herzlichste Freude bereiten werden, sintemalen viele von ihnen nicht und allein die Lohnhöhe und die Arbeitszeit den Arbeitern dekretieren Soffentlich machen die Mitglieder einen recht regen Gebrauch von Der Elfſtundentag, den die Herren unter allen Umständen aufrechts der ihnen gebotenen Belehrungs- und Bildungsmöglichkeit. erhalten wollten, ist beseitigt; von jetzt an gilt die 101stündige Arbeitszeit, vom nächsten Jahre an aber der Zehn stundentag als vereinbart. Der Stundenlohn, der bisher für Maurer und Zimmerer 43 Pf. betrug, wird sofort auf 47 Pf. erhöht und fürs nächste Jahr auf 50 Pf. festgesetzt. Die Bauhülfsarbeiter er­halten pro Stunde 10 Pf. weniger. Der Streit, der 10 Wochen währte, wurde hauptsächlich durch erzgebirgische Bauarbeiter er­schwert, die sich von jeher für die Organisation unzugänglich ers wiesen und in Scharen nach Chemnitz famen und Streitbrecherdienste verrichteten. Es tam infolgedessen oft zu Differenzen mit den Streifenden und eine Unzahl Prozesse wegen angeblicher Verlegung des§ 153 der Gewerbeordnung durch Streikende sind noch an­hängig.

Metallarbeiter. Bei der Firma Franz Schmidt- Forst find die Metallarbeiter ausständig. Der Fabrikant versuchte durch Aus­sperrung, um die Erfüllung der Zusage einer Lohnerhöhung herum­zukommen. Zuzug fernhalten!

Deutfches Reich.

Als die Tat eines konfusen Menschen erwies sich ein Geschehnis, das hier während des Maurerstreits von der Scharfmacherpreffe fruftifiziert werden sollte. Man berichtet uns darüber unterm 7. August aus Halle a. S.:

Eingegangene Druckfchriften.

Dr. B. Thorsch. Der Einzelne und die Gesellschaft. 120 Seiten. Verlag von Karl Reigner, Dresden.

Morgen". Nr. 9. Wochenschrift für deutsche Kultur. Preis 50 f. Berlag von Marquardt u. Co., Berlin W. 50. Mahuruf an die Franzosen. Preis 50 Pf. E. Piersons Berlag,

Dresden.

Eine Aussperrung der bayerischen Metallarbeiter in Sicht! Den Scharfmachern in der bayerischen Metallindustrie, die bor zwei Jahren mit ihrer Generalaussperrung und den den Ar­beitern vorgelegten berüchtigten Schandrevers elend Schiffbruch der 47jährige streikende Maurer Franz Rechenberg mit einem Gelegentlich des Maurerstreils, in der Nacht zum 27. Juni, war erlitten, scheint nun der Kamm wieder anzuschwellen, Die Herr schaften haben mit den dort errungenen Lorbeeren noch nicht genug ben dort einquartierten arbeitswilligen italienischen Maurern etwas geladenen Revolver an die Baraden eines Neubaues gegangen, um und so stellen sie, wie schon telegraphisch gemeldet, eine Aus Fans juwischen. Als er dort in der Dunkelheit an einem Bauzaun sperrung sämtlicher organisierter Metallarbeiter in Bayern in stands und, wie er vor Gericht angab, die Italiener durch buchhandlung Herm. Walther, G. m. b. H., Berlin W. 30. Graf A. Sternberg. Appell an den Kaiser. Preis 2 M. Berlags­Aussicht, wenn bis kommenden Sonnabend der Streit der Holz- Schredschüsse in die Flucht jagen wollte, kam der Architektur- Konkurrenzen. Band 2. Heft 7/8. Herausgegeben von arbeiter in der Rathgeberschen Waggonfabrik in Polizeiwachtmeister Brüße dort vorbei und rief den nunmehr Herm. Scheurembrandt. Berlag Ernst Wasmuth, A.-G., Berlin. München nicht aufgehoben sein sollte. In dieser Fabrit stehen selbst die Flucht die Flucht ergreifenden Rechenberg an, stehen zu Der Mensch und die Erde. Die Entstehung, Gewinnung und Ver nämlich seit Freitag zirka 200 Holzarbeiter wegen der 53stündigen bleiben. R. lief aber weg und gab auf den Wachtmeister, wertung der Schätze der Erde als Grundlagen der Kultur. Heft 28, 29 Arbeitszeit in Streif. Direktor Schulz wäre bereit gewesen, Revolver vier Schüsse ab. Dem Beamten drangen mehrere Schrot der ihn verfolgte, aus dem mit Vogeldunst geladenen und 30. Herausgegeben von Hans Kraemer. Preis pro Lieferung 60' Bi. Mit Juustrationen. Deutsches Berlagshaus Bong u. Co., Berlin W. 57. die Differenzen mit dem Arbeiterausschuß in Güte zu förner in das Kinn, die glücklicherweise teine dauernden Nachteile Partei Leipzigs für das Jahr 1906/7. Berlag des Agitationskomitees der Bericht über die Tätigkeit des Agitationskomitees der sozialdemokratischen regeln, doch durfte er als Mitglied des bayerischen In- hervorriefen. St. wurde durch den Beamten eingeholt und durch sozialdemokratischen Partei Leipzigs. dustriellenverbandes, der sich der Sache sofort bemächtigte, nicht drei Säbelhiebe über den Kopf Kampfunfähig gemacht. Der Täter, auf eigene Fauft handeln. Die Scharfmacher des Industriellen- der heute vor der Ferienstraftammer wegen Widerstandes und An­berbandes traten sofort zu einer Sibung zugriffs mit einer Waffe angeklagt war, erklärte unter Tränen, er sammen, vorher trat jedoch der Direktor mit dem Arbeiter- wisse nicht, wie er dazu gekommen sei. Der Staatsanwalt be­ausschuß in Verbindung. Bei dieser Gelegenheit erklärte zeichnete St., der bisher unbestraft ist, als einen fonfusen Menschen Direktor Schulz, daß er sich sämtliche Arbeitsordnungen der und beantragte neun Monate Gefängnis. Das Urteil lautete dem Staatswerkstätten habe kommen lassen und daraus ersehen habe, Strafantrage gemäß. Die phantasievollen Kombinationen, die seinerzeit von der daß überall die 9stündige Arbeitszeit eingeführt sei. Da sein Scharfmacherpreffe zu dem Fall gemacht wurden, find durch die Ver­Etablissement vorwiegend mit Staatsarbeiten beschäftigt sei, sei handlung zerstört worden. er bereit, die 9 stündige Arbeitszeit( 54 Stunden in der Woche) nicht nur für die Holzarbeiter, sondern für alle ist beendet. Die Streifenden erzielten einen Zeilerfolg. Der Streit der Klempner und Installateure in Düsseldorf Letzte Nachrichten und Depefchen. in der Fabrik beschäftigten Arbeiter ein bewilligt: die 9ftündige Arbeitszeit( bisher 10 Stunden). Ferner Vom oberschlesischen Bergarbeiterstreit. 3uführen, wenn die Holzarbeiter ihre Forderung auf Ein- eine allgemeine Lohnzulage von 4 Pf. die Stunde sowie die Fixie- Zabrze, 7. Auguft.( W. T. B.) Laut Mitteilung der Königs führung der 53stündigen Arbeitszeit fallen lassen. Der rung der Löhne in der Höhe von 40-59 Pf. die Stunde. Außerdem lichen Bergwerksdirektion sind zur heutigen Mittagsschicht auf dem Direktor versicherte, daß er mit aller Macht, die ihm zur Verfügung die Befferbezahlung der Ueberstunden sowie ein Zuschlag bei Ostfelde der Königsgrube von 840 Mann der Belegschaft 475 und stehe, in der Sizung des Metallindustriellenverbandes für die schmuzigen und gefährlichen Arbeiten usw. Eine Anzahl Innungs- auf dem Marienschacht von 47 Mann 14 eingefahren; im ganzen 9stündige Arbeitszeit in seiner Fabrit eintreten werde, wenn der meister hat sich dem Beschluß der Inmung, wonach feine Maß also von 887 Mann 489. Heute mittag fand im Rathause zu Arbeiterausschuß ihm die Gewähr geben könnte, daß dadurch die regelungen stattfinden sollen, nicht gefügt, so daß vorläufig noch eine Königshütte eine Besprechung zwischen dem Vorsitzenden der Differenzen beseitigt und der Frieben wieder hergestellt würde. größere Anzahl Streifender arbeitslos ist. Der Zuzug ist deshalb königlichen Bergwerksdirektion Geheimrat Wiggert, dem Ober­nach wie vor von Düsseldorf fernzuhalten. Der Arbeiterausschuß erklärte, daß, wenn es dem Direktor ge­bürgermeister von Königshütte Stolle und den Landräten von Beuthen und Kattowitz statt, in der wegen Verstärkung der Sichers lingen sollte, auf dieser Basis bei dem Industriellenverband durch­heitsmannschaften infolge der letzten Ausschreitungen beraten zudringen, die Holzarbeiter keinen weiteren Widerstand entgegen­wechsel den Sicherheitsdienst um 18 Gendarmen zu verstärken. wurde. Es wurde beschlossen, schon für den heutigen Nachtschicht­seben werden. Ferner ist zu berichten, daß auf der Deutschlandgrube in Schwien. tochlowit heute morgen infolge Zurückhaltung durch Streitende der Königsgrube etwa über 100 Mann von der Einfahrt abfahen.

Bergarbeiterstreit in Oberschlesien.

Es wurde

Wie kaum anders zu erwarten war, fallen die meisten bürger­Die Situng des Industriellenverbandes fand am Montag- lichen Blätter, die sich mit der Sache beschäftigen, wie Begelagerer vormittag statt. Am Dienstagvormittag ließ nun Direktor über die bedauernswerten Bergsflaven her. Weil man weiß, daß Schulz den Arbeiterausschuß neuerdings rufen, um ihm das die Leute, die von frommen Grubenbefizern ausgebeutet, von der Ergebnis dieser Beratungen mitzuteilen. Der Direktor bedauerte, Klerisei verdummt, von den Nationalpolen chauvinistisch verhett daß es ihm nicht gelungen sei, mit seinem Vor- werden, wahrscheinlich bald wieder zu Kreuze friechen müssen, höhnt schlage auf Einführung der 9stündigen Arbeitszeit bei der Orts- und spottet man ihrer vergeblichen Versuche, ihr Los zu erleichtern. gruppe München des Industriellenverbandes durchzubringen. Als Zum Beweise dafür, wie jämmerlich die Bergarbeiter in Ober­die schärfsten Gegner seines Vorschlages seien Baurat Rippel- schlesien entlohnt werden, setzen wir die letzten amtlichen Lohnangaben Nürnberg, Kommerzienrat Buß und Guggenheimer( der hierher. Es betrug der Lohn frühere Landgerichtsrat) von den Vereinigten Maschinen­fabriken Augsburgs aufgetreten. Diese erklärten auf das bestimmteste, daß unter allen Umständen an der 56stündigen Arbeitszeit festgehalten werden müsse und er unter keinen Um­ständen irgend welche Konzessionen machen dürfe. Die Herren Rippel, Buß und Guggenheimer haben eine Aus­Sperrung sämtlicher organisierten Metall­arbeiter in Bayern in Aussicht gestellt, wenn bis Sonnabend die Differenzen nicht beigelegt sein sollten. Er, der Direktor, habe die Herren dann gefragt, ob sie es ber antworten fönnen, wegen 200 Tischler eine Aufstellung: derartige Aussperrung über ganz Bayern zu probozieren. Er müsse sich diesem Beschlusse fügen, erkläre aber, daß, wenn die Aussperrung bis Sonntag nicht voll­zogen sein sollte, er am Montag in seiner Fabrik die 5 4 stündige Arbeitszeit einführen werde.

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auf eine Schicht Bergrebier: IV. Viertel I. Viertel 1906 3,33 Oberschlesien. Niederschlesien. 3,18 Dortmund Saarbrücken

1907

in Summa IV. Viertel I. Viertel 1906 1907

3,39

235

241

3,20

240

238

4,70

367

372

4,01

295

290

4,59 3,97 Schlesien hat den Nuhm, die schlechtesten Löhne zu zahlen. Dafür beschäftigt man hier aber auch Frauen und Mädchen im Bergbau. Wie die Uebertagearbeiter entlohnt werden, zeigt diese

Bergrevier Oberschlesien Niederschlesien Dortmund

Saarbrücken

Erwachsene männl.

lebertagearbeiter Jugendliche Weibliche 1,12 1,21 1,57

.. 2,91

2,92

1,19

3,77

1,36

3,53

1,36

Weil die armen Teufel für solche Löhne nicht mehr arbeiten

Der Arbeiterausschuß machte von diesen Aeußerungen des Direktors im Appell der Streifenden Mitteilung. Der Situation entsprechend wurden die weiteren zu unternehmenden Schritte wollen, werden sie mit der Plempe verarbeitet und von der bürger­

Dr. Georg Wilhelm. Zu Nuh und Frommen leidender Mitmenschen und solcher, die es werden sollen. 72 Seiten. Verlag von Karl Gleiser, Marburg a. 2.

Unwetternachrichten.

Wien, 7. Auguft.( B. H .) Seit gestern nachmittag richten schwere Gewitter in verschiedenen Landesteilen bedeutenden Schaden an. In Nordböhmen ist die ganze Obsternte vernichtet. Die Telephon- und Telegraphenleitungen find vielfach zerstört. Salzburg, 7. August .( B.§.) Ein heftiges Gewitter mit starkem Sturm hat hier großen Schaden an Häusern und Kulturen angerichtet.

Eine Schiffskatastrophe?

Stockholm, 7. Auguft.( B. H .) Bei Helsingfors wurde eine Flaschenpost mit folgendem Inhalte gefunden: 27. Februar 07. Sant Schiff Carolina mit Mannschaft, Kapitän Braune aus Berlin."

Der verftimmte Bapst.

Rom, 7. Auguft.( W. T. B.) Wie der Corriere d'Italia", das offiziöse Organ des Vatikans, meldet, hat der Papst infolge der antiklerikalen Agitation den Empfang der Kardinale ver­schoben, der morgen stattfinden sollte und bei welchem dem Papste eine Glüdwunschadresse aus Anlaß seines Namenstages überreicht werden sollte.

Verantw. Redakteur: Hans Weber, Berlin. Inseratenteil verantw.: Th. Glode, Berlin. Druck u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 2 Beilagen u.Unterhaltungsblatt