nehmen und wiederum Trubel" machen, das heißt, im Intereffe der Arbeiter weiterkämpfen werde. Ich will keinen KompromißWahrspruch," erklärte Darrow im Laufe seiner Rede, und wäre Ihnen nicht dankbar, wenn Sie ihn vielleicht der Körperverletzung schuldig sprechen, und er dann zu 5 Dollar Strafe verurteilt wird. Entweder sprecht William Haywood frei oder sprecht ihn schuldig der Anstiftung des Mordes und hängt ihn. Manchen Strauß mit seinen Feinden, die hier in diesem Gerichtssaale Jagd auf ihn machen, hat er ausgefochten. Auf offenem Schlachtfelde ist er ihnen entgegengetreten! Er ist kein Feigling. Muß er sterben, so wird er sterben wie er gelebt, das Gesicht dem Feinde entgegen." Darrow ließ die zwölf Geschworenen nicht im Zweifel, was man bon ihnen wünscht und was sie tun müssen, wenn sie sich das Lob aller Banditen erwerben wollen, er sagte ihnen aber auch andererseits, daß sie auf die Stufe der Grubenbarone heruntersinken und, wie diese, zu Mördern werden, wenn sie Haywood dem Galgen überliefern. Diese Offenheit verfehlte nicht ihre Wirkung.
Haywood ward frei. Der Der unerwünschte Bürger", wie Roosevelt seinerzeit Haywood genannt, hat über alle seine Feinde triumphiert. Zunächst wird er eine Tour durch die Vereinigten Staaten unternehmen und der Arbeiterschaft persönlich seinen Dant aussprechen. In New York soll er schon nächste Woche in einer Riefenversammlung reden. Dann wird Haywood, einer der fähigsten Köpfe unserer Bewegung, nach Denver in Kolorado zurückkehren und seinen Posten als Sekretär und Schahmeister der Western Federation of Miners wieder übernehmen, die gerade wegen der zahllosen Verfolgungen ihrer Führer in letzter Zeit einen gewaltigen Aufschwung genommen hat. Und im nächsten Jahre beim Kampf um die Präsidentschaft der Vereinigten Staaten wird Haywood voraussichtlich der Kandidat der Sozialistischen Partei sein. So wenigstens wünschen es nach heute eingelaufenen Depeschen die Parteiorganisationen verschiedener Städte.
Ob Moher und Pettibone, die Mitangeklagten Haywoods, nunmehr nach der Freisprechung des am schwersten Belasteten" auf freien Fuß gefekt oder ob sie prozessiert werden, steht zur Stunde noch nicht fest.
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Politische Uebersicht.
Berlin , den 8. August 1907. Arbeitslohn und Lebensmittelvertenerung.
In den vom Professor Hans Delbrück herausgegebenen Preußischen Jahrbüchern" beschäftigt sich Herr Dr. Karl Schürmann, Berlin , in einem Arbeitslohn und Teuerung" überschriebenen Artikel mit der Steigerung der Lebensmittelpreise in ihrem Verhältnis zur Steigerung der Arbeitslöhne. Er gelangt zu folgendem Resultat:
Entsprechend dem großen Bedarf an Arbeitskräften, sind die Löhne während des verflossenen Jahres fast in allen Industriezweigen erheblich gestiegen. Soweit in den Berichten der Regierungs- und Gewerberäte zahlenmäßige Angaben gemacht sind, betragen die Lohnsteigerungen gegen das Jahr 1905 im Durchschnitt etwa 10 Proz. In einigen Gegenden geht diese Biffer weit über das Durchschnittsmaß hinaus. So beliefen fich die Lohnerhöhungen im Regierungsbezirk Magdeburg bis auf 25 Proz., Koblenz bis auf 20, Hannover und Münster bis auf 15 und in den Tertilfabriken des Regierungsbezirks Erfurt bis auf 16 Pro3. In dem Gewerbeaufsichtsbezirk Essen betrugen die Lohnsteigerungen im Durchschnitt 5 Proz., in der Industrie der Steine und Erden einschl. der Ziegeleien 5 bis 8, in der Metall- und Maschinenindustrie 6,3 bis 8, in der chemischen Industrie 4 bis 8 und in der Textilindustrie 7 bis 16 Proz.
Herr Dr. Schürmann untersuchte dann die Preis. erhöhungen verschiedener Nahrungsmittel und Wohnungsanieten und faßt sein Ergebnis in folgende Worte zusammen:
Eine sehr bedauerliche Erscheinung bei der augenblicklichen Lage ist ferner, daß trotz der großen Opfer der Unternehmer die Arbeiter mancher Industriezweige eine Besserung ihrer wirtschaftlichen Lage, die zu jenen Opfern
sächsischen Landtag für alle Staatsangehörigen über 20 Jahre und ohne Unterschied des Geschlechts unter Anwendung der Verhältniswahl."
flifts ist stets gewesen: laudabiliter se subiecerunt. Und mir ist nicht bekannt geworden, daß je eine Fakultät über ein paar Entrüstungsschreiben hinausgekommen ist, wenn ihr irgendein mißlicher Dozent gegen ihren ausdrücklichen Wunsch oktrohiert Wenn zwei dasselbe tun, so ist es nicht dasselbe. Dieser Satz wurde. Und es gäbe so wirksame Mittel, auch bestätigt sich oft im Militärwesen, z. B. auch bei zwei jüngst ab den herrschsüchtigsten Ministerialdirektor gegebenen Urteilen des Kriegsgerichts in Straßburg . Der ehemalige tirre zu machen. Warum hat man es in unserer Zeit der Musketier Hoppmann vom Infanterieregiment Nr. 132 wurde mit Arbeitseinstellung nie mit dem Streit versucht? Ich glaube, einem Rippenbruch entlassen, der beim Bajonettieren Althoff hat tiefer geschaut als die, die ihn jetzt kritisieren, und entstanden ist. Er beschuldigte einen Unteroffizier, daß er nach ihm die Zeit wird ihm recht geben. Er hat eingesehen, daß das reine( Hoppmann) gestoßen habe, als er mit abgenommenem Bajonettier Beamtenverhältnis jetzt das der Profefforenstellung einzig an- gewehr aufrecht dagestanden habe. Der Ünteroffizier bestritt dies. Er wollte auch nicht wissen, daß Hoppmann ihm oder dem Aufsichtgemessene ist. Er hat gesehen, daß die Sonderstellung, die sich führenden etwas von diesem Rippenstoß gemeldet habe, doch gab er die Professoren noch immer so gerne vindizieren, mit ihrer zu, mit Hoppmann sowohl als mit anderen Soldaten tontra gefochten zu Eigenart ganz und gar nicht mehr verträglich ist, daß sie sich haben. Dagegen gestand der Unteroffizier eine andere ihm zur Laſt gelegte anderen Beamtenkategorien gegenüber damit etwas anmaßen, Schinderei eines Soldaten ein. Der Rippenbruch wurde schließlich das ihnen nicht zukommt." „ auf einen Unglücksfall zurückgeführt" und der Unteroffizier erhielt nur wegen vorschriftswidriger Behandlung Untergebener in zwei Fällen 6 Tage gelinden Arrest.
Dann geht Herr Sombart auf die Entwickelung der Universitäten in den letzten Jahrzehnten ein und schreibt:
Ein Soldat der 1. Batterie des reitenden Feldartillerie- Regi ments Nr. 15, der einen Kameraden im Unmut mit dem Gebiß einer Trense auf die linke Körperseite geschlagen hatte, daß blutunterlaufene Anschwellungen entstanden waren, erhielt dagegen 10 Tage Gefängnis.
Oefterreich.
„ Es ist kindlich, zu glauben, daß die Universitäten heute so sind, wie sie sind, weil Althoff sie dazu gemacht hat. Auch Althoff konnte nichts anderes tun, als die im stillen vollzogene Wandlung der Verhältnisse äußerlich zur Anerkennung zu bringen. Und damit haben wir auch schon die Antwort auf die Frage gefunden, Die Mißhandlung, die der Kamerad am Kameraden verübte, ist was denn nun kommen werde, wenn Althoff geht. Es gibt wirk- gewiß scharf zu verurteilen, sicher aber ist sie nicht schwerer als die lich Leute, die glauben, die Profefforenschaft werde sich dann Mißhandlungen des Unteroffiziers. emporrichten zur Mannesgröße, wie der Eichbaum, wenn der Sturm über ihn hingebraust ist; die glauben, die Universitäten werden von Sternen erster Größe bevölkert werden. Du meine Güte! Nichts wird sich ändern in dem ,, System". Im Gegenteil, nur schlechter kann es werden. Entweder es bleibt bei der Regierungsautokratie: dann wird der Nachfolger Althoffs immer ein Zwerg fein gegen einen Riesen. Oder die Fakultäten bekommen das Heft wieder in die Hände. Wer aber meint, daß dann die goldenen Tage für die Universitäten anbrechen werden, der kennt unsere Professoren nur sehr oberflächlich. Das einzige, was sich ändern wird nach Althoffs Abschied, wird dieses sein, daß die paar hervorragenden Leute, die jetzt noch hie und da eine Profeffur bekamen, in Zukunft auch noch aus dem Bannkreise der akademischen Lehrer verschwinden werden, die dann ganz unter sich bleiben werden."
Agrarische Begehrlichkeit.
Die Herren Agrarier finnen trotz der ihnen durch den neuen Bolltarif garantierten, noch immer steigenden Preise für landwirtschaftliche Produkte auf neue Profite. Sie fordern eine Entschuldung, d. h. eine Verminderung der Schuldenlast ihrer Güter auf Staatsoder richtiger Volkskosten. Auf dem gestern begonnenen 28. deutschen landwirtschaftlichen Genossenschaftstag in Münster wurde ein vom Verbands direktor Dr. Wegener formulierter Antrag zur Beratung gestellt, der folgende recht bescheidene Forderungen an den Staat richtet:
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Der Wahlrechtskampf in Galizien ist durch die ruthenische Sozialdemokratie eröffnet worden. Die Grekutive hat in 10 000 Gremplaren ein Flugblatt für die Landtagswahl herausgegeben, in dem die Bauern und Arbeiter aufgefordert werden, sich zum blatte heißt es u. a.:" In diesem von der Natur so reich ge Kampf zur Eroberung des Landtags zu rüsten. In diesem Flugs fegneten Lande leben von 7% Millionen Einwohnern 7% Millionen in Elend und Entbehrung. In diesem Lande gehen alljährlich 100 000 Menschen an Hunger zugrunde; aus diesem Lande wandern alljährlich 100 000 Menschen nach Amerika aus oder gehen nach Preußen in Arbeit. In diesem Lande können vier Millionen Menschen weder lesen noch schreiben. Und die Not und die Finsternis werden von Tag zu Tag ärger. Und das alles nur deshalb, damit ein Häuflein von Reichen die Macht behalte, über die anderen zu herrschen. Nach den Beschlüssen der Parteitomitees foll am Tage der Landtagseröffnung oder an einem der folgenden Tage eine Massendeputation an den Landmarschall und an den Statthalter entsandt werden, die diesen die Forderung dem Tage, an dem die Diskussion über die Landtagswahlreform nach dem allgemeinen Wahlrecht zu entwickeln hat. Ferner soll an im Landtage beginnt, ein ein tägiger Generalstreit im ganzen Lande durchgeführt werden.-
Paris , 7. Auguft.( Eig. Ber.) Marcellin Albert, der vielgenannte Winzerheiland", hat demissioniert, da die Bevölkerung seines Heimatsortes Urgelliers sich gegen ihn gewendet, ja ihn sogar als Treubrüchigen mit dem Tode bedroht hat. Die lette Ursache dieser Inpopularität ist der Besuch Alberts bei Clemenceau , der das Mißtrauen der
Es muß als geboten bezeichnet werden, daß den genossenschaft lichen Kreditinstituten, welche sich in den Dienst der Entschuldung stellen und in der Folge Mittel dauernd festlegen, durch öffentliche Mittel eine Sicherung bei unvorhergesehener Rückforderung der Einlagen gegeben wird. Außerdem haben Staat oder Proving Winzer gegen ihren Führer rege gemacht hat, da der geriebene nach dem Grundfage der Gleichen Leistung" Mittel für das im Ministerpräsident es fertig brachte, den simplen Landmann ordent volkswirtschaftlichen Interesse erfolgende Entschuldungsverfahren lich einzuseifen und Albert selbst namentlich durch seinen naiben bereitzustellen. o es der genossenschaftlichen Kreditorganisation Hundertfranken- Bump beim Regierungschef diesem zu Hülfe kam. die Verhältnisse aber nicht gestatten, eigene Mittel für die Ent- Mochte auch die dramatische Szene im Ministerium des Inneren schuldung des Grundbefizes verfügbar zu machen, die Kredit- von Albert nicht so schlecht ersonnen sein, im Extemporieren war organisation jedoch bereit ist, eine Mitwirkung bei der Entschuldung der alte Mime Clemenceau dem Bauerndilettanten entschieden zu übernehmen, da muß es dem Staat, der Provinz oder den über und dieser fand, einmal in Verwirrung gebracht, sich nicht Grundkreditinstituten überlassen bleiben, die Maßnahmen durch Bereitstellung von Mitteln zu fördern." mehr zurecht. Als die Winzer, um von der radikal- sozialistifchen Regierungsclique betriebene Intrige zu durchkreuzen, den politischen Streik bei den Generalratswahlen in eine Protestabstimmung für Dr. Ferroul verwandelten, die das einzige Mittel war, die Wahl der Gegner ihrer Bewegung zu verhindern, versteifte sich der starrköpfige Bauer auf die alte Parole, und so mußte wandelten Stimmung der von ihm zuerst in den Kampf geführten er bei seiner Rückkehr aus dem Gefängnis einer gänzlich verMassen begegnen.d
Wie viele Milliönchen gedenken die Agrarier mit ihrer Selbsthülfeaktion aus dem allgemeinen Steuersäckel zu ergattern? Katholische Bibelforschung.
er
Natürlich gibt dieses Ende der bürgerlichen Presse Anlaß, „ Es ist anzunehmen, daß die Schrift des Professors Dr. Peters am bischöflichen Seminar in Paderborn : Die grund- massenpsychologische Weisheiten über den Wankelmut der Menge sätzliche Stellung der katholischen Kirche zur Bibelforschung" au berzapfen. Der" Radical" aber, dessen unterdes zum Unter die Veranlassung zu dieser Reise des Bischofs geworden ist. staatssekretär avancierter Redakteur Maupan seinerzeit für die Dr. Peters erklärt in der Vorrede, daß er die Schrift auf be- ganze Winzerbewegung, gerade im Augenblick, da sie zur blutigen sonderen Wunsch seines Bischofs Dr. Wilhelm Schneider heraus- Tragödie wurde, nur ein höhnisches Gelächter gehabt hat, findet, gegeben habe; er erklärt ferner, daß er die in der Schrift bor- wahrscheinlich in einer Regung der Dankbarkeit, Marcellin Albert getragenen Grundfäße unter ausdrücklicher Billigung des jetzigen sei ein Uneigennüßiger und ein Weiser" und sucht ihn gegen und des früheren Bischofs von Paderborn , nachherigen Erz- Ferroul, den bösen Geist" des Südens auszuspielen. Die Wahrs bischofs von Köln , Dr. Hubert Simar, vorgetragen habe. Nun
im rechten Verhältnis steht, nicht erreicht Zu der von Zentrumsblättern veröffentlichten Nachricht, daß haben. Die Lebensmittelverteuerung und die stetige Steige im November der Bischof von Paderborn , Dr. Schneider, eine rung der Wohnungsmieten haben eben den Mehrverdienst nicht längere Romfahrt antreten werde, wird der" Boss. 3tg." von nuv absorbiert, sondern in einzelnen Fällen auch einem katholischen Geistlichen geschrieben: feinen Ausgleich ermöglicht. Wenn dieses schon von bem allgemein beffer gestellten Industriearbeiter gilt, der sich durch seine erhöhten Lohnforderungen einigermaßen schadlos gehalten hat, so muß die Frage aufgeworfen werden, ob sich die wirtschaftliche Lage derjenigen, welchen eine Einkommenserhöhung unerreichbar war, namentlich der Heimarbeiter nicht berschlechtert hat. All dieses ist ein Grund zu der Befürchtung, daß die Unzufriedenheit des Arbeitnehmers, welcher die Sachlage nur einseitig von seinem Standpunkte aus beurteilt, trotz des besseren Verdienstes und der verkürzten Arbeitszeit noch größer geworden ist. Mehr als von dem Standpunkte des Ar. beiters sollte aber die hier behandelte Bewegung vom Standpuntie des Unternehmers und unserer gesamten Industrie Anlaß zu ernster Betrachtung geben."
Professor Werner Sombart veröffentlicht in der Neuen Freien Bresse" ein Charakterbild des von einem großen Teil der Hochschullehrer angefeindeten Ministerialdirektors im Kultusministerium Dr. Althoff, in welchem er den letzteren als eine originelle Prachtfigur, als eine eminent begabte, weitsichtige, großzügige Persönlichkeit feiert und ihn als eine reuzung von Bommer und Südfranzose" bezeichnet. Doch nicht diese Verteidigung des Herrn Althoff ist das Intereffanteste an dem Artikel, sondern einige Bemerkungen, in denen Herr Professor Sombart das zünftige deutsche Profefforentum schildert, wie er es fennen gelernt hat:
" Was also hat er den Universitäten angetan? Oder biel
lehrt Dr. Peters in der genannten Schrift, daß die Dekrete der heit ist die, daß aus den der Anarchie der modernen Produktion römischen Inderkongregation, auch wenn sie vom Papste bestätigt entsprungenen Massennöten nicht mit den alten romantischen find, teine innere Zustimmung beanspruchen können. Mitteln, mit mystischen Suggestionen und Prophetentum ein Ause Die Thefen und 8 des neuen Syllabus Pius X. berdammen weg gefunden werden kann. An dieser Aufgabe hätte sich auch aber diese Lehre ausdrücklich, wobei erschwerend für Dr. Peters eine größere Persönlichkeit das Rückgrat gebrochen als der in ins Gewicht fällt, daß er dem indizierten Theologen sogar das gutem und schlechtem Sinn einfältige Bauer Marcellin Albert.- Recht zuspricht, dem Papste aus dem Schriftwort entgegen zu
treten: Man muß Gott mehr gehorchen als den Menschen." Paris , 7. Auguft. Das Zuchtpolizeigericht verurteilte a wölf Es müßte sonderbar zugegangen sein, wenn die Peterssche Antimilitaristen, welche am 14. Juli, dem Tage des Schrift nicht längst bei der Indertongregation denunziert worden Rationalfestes, nach der Parade von Longchamps Hochrufe auf die wäre, da jeder gute Katholik dazu verpflichtet ist. Der Bischof Meuterer des 17. Infanterieregiments ausgebracht hatten, zu von Paderborn , wird daher von Rom zur Verantwortung ge- Geldbußen und Gefängnisstrafen pon 14 Tagen bis zogen worden sein und gebeten haben, den Schlag gegen Dr. zu 2 Monaten. Peters hinauszuschieben, da er zur Verteidigung in Nom erscheinen werde."
Auf das Resultat braucht man nicht neugierig zu sein. Auch
Bischof Schneider und sein Schußbefohlener werden sich löblich unterwerken und einsehen, daß sie einfältigen Geistes" waren, als sie ihre Thesen aufstellten.-
" Die Versammelten erblicken in dem Wahlrechtsentwurf der sächsischen Regierung den Versuch, den im Jahre 1896 am sächsischen Volte begangenen Wahlrechtsraub in veränderter Form zu berewigen und lehnt ihn daher vorbehalt
Ios ab.
mehr zuvörderst: den Professoren? Er hat sie( sagt man) Gegen den Wahlgefehentwurf der sächsischen Regierung. en canaille behandelt. Das wird wohl stimmen.( Ich selbst. Die Arbeiterschaft Leipzigs protestierte am Dienstagabend in habe etwas davon gemerkt.) Fragt sich nur, ob ihn darum ein fünf großen, start besuchten Volksversammlungen gegen das von Vorwurf trifft. Althoff weiß ganz genau, wen er vor sich hat. der sächsischen Regierung ertüftelte neue Wahlgesez. Nach den mit Und wenn er merkt, daß sich sein Visavis nichts bieten läßt, so großem Beifall aufgenommenen Referaten wurde in allen fünf ist er der höflichste Mensch, den man sich nur vorstellen kann. Versammlungen folgende Resolution einstimmig angenommen: Wer es sich gefallen läßt, daß man ihn zwei Stunden in der bekannten Dunkeltammer( die man im preußischen Kultusministerium zum Warteraum für die Professoren bestimmt hat) warten läßt, über die für seinen Besuch vereinbarte Zeit hinaus, der tann sicher sein, daß er das nächste Mal vier Stunden sien muß.... Aber man wirft Althoff weit mehr vor, nicht nur, daß er die Professoren zum Strammstehen erzogen hat: er soll die. Universitäten selber geschädigt, soll ihr Niveau herabgedrückt haben. Ganz besonders dadurch, daß er immer mehr den Beamten charakter der Dozenten be= tont, fie als beliebig versehbar qualifiziert habe; daß er bei Berufungen immer weniger Rücksicht auf die Vorschläge der Fa= fultäten genommen habe, und ähnliches mehr. Zunächst ließe fich wieder fragen: Warum haben sich die Universi täten das gefallen lassen? Das Ende iedes Kon
Italien.
Mailand , 8. August. In Parma fand gestern ein antifleri. ales Meeting statt, welches mit einem blutigen 3usammenstoß endete. Die Kundgeber versuchten, ein Kloster zu stürmen, worauf die Polizei einschrift, um die Demonstranten zu
zerstreuen. Diese empfingen die Polizisten mit allerlei Geschossen, worauf die Polizei von der Waffe Gebrauch machte. Drei Demonstranten wurden schwer verwundet. Die Aufregung unter der Bevölkerung ist groß.-
Die ruffliche Revolution.
Zur Einberufung des Gewerkschaftskongresses. Die seit Auflösung der Duma in Szene gesetzten Verfolgungen der Gewerkschaften haben die Vorarbeiten für den Gewerkschaftsfongreß ungemein erschwert. In lester Zeit wird von vielen großen Verbänden beantragt, die Einberufung des Kongresses auf Organisationstommiffion auf ihrer lesten Sibung beschlossen, die einige Monate hinauszuschieben. In Anbetracht dessen hat die Einberufung des Kongresses bis zum Oftober zu bere tagen.
Sie verurteilen entschieden, daß dieser Versuch von der Absicht und dem Willen der Regierung geleitet worden ist, der Sozialdemokratie im Landtage die ihrer Bedeutung entsprechende Vertretung borguenthalten, und daß durch den EntDie provisorische Tagesordnung des Kongresses lautet wie wurf zugleich der Bersuch gemacht wird, die Gemeindepolitik folgt: im reaktionären Sinne noch mehr wie bisher zu beeinflussen. 1. Der Kampf mit dem ökonomischen Terror; 2. die Begrenzung Die Versammelten halten es für ein zwingendes Gebot der Gelverkschaften nach Gewerben und Branchen; 3. allrussische der Gerechtigkeit, daß die den Staatsbürgern auferlegten und Bezirksverbände; 4. Abgrenzung der Gewerkschaften von Pflichten einen Ausgleich in dem Einflusse des Volkes auf die politischen Parteien; 5. Unternehmerverbände und Aussperrungen; Gestaltung der Politik Sachsens haben muß. Diesen Einfluß 6, gegenseitige Unterstüßung; 7. Gewerkschaften und Genossen. des Volkes kann nur das allgemeine Wahlrecht gewähren. schaften; 8. fulturelle Tätigkeit der Gewerkschaften; 9. Wer den Unternehmern( Schieds usw.); 10. Sommunal und Landfchaftsverwal
Die Versammelten fordern darum erneut die Einführung einbarungsmethoden des allaemeinen, gleichen, direkten und geheimen Wahlrechts zum| aerichte