tungen und ihre Beziehungen als Unternehmer zur Arbeiterklasse; 11. Regulierung von Nachfrage und Angebot der Arbeitskräfte; 12. Kampfmittel gegen Arbeitslosigkeit; 13. Feiertagsruhe.- Die sozialdemokratischen Gewerkschaften in Russisch- Polen. Die Gewerkschaftskommission der sozialdemokratischen Partei Bolens und Littauens" bereitet einen detaillierten Bericht vor über die Entwickelung und die gegenwärtige Lage der ihr unterstellten fozialdemokratischen Gewerkschaften. Fast alle Gewerkschaften sind in Warschau und Lodz konzentriert; außerhalb dieser Städte existieren bloß 4 Gewerkschaften: im Rayon Dombrowo ein Maurer-( 603 Personen) und Bäckerverband( 120 Per sonen), in Tschenstochowo: ein Metallarbeiterverband( 50 Personen) und in Petrokom: ein Handlungsgehülfenverband( 54 Personen). Ueber die Gewerkschaften in Warschau und Lodz gilt folgende Tabelle Aufschluß: Mitgliederzahl im ganzen in Warschau in Lodz 17 503 500 17 003
Verbände der
•
Handlungsgehülfen
Kassenbest.
Tertilarbeiter Metallarbeiter.
2 634
1 864
720
Holzarbeiter
1826
1 206
620
4142 1467"
"
Lederarbeiter
2052
1 554
498
2 664
"
2350
1497
250
2215
"
1 782
1 128
600
3 020
"
Bäcker
2419
1802
497
150
"
Transportarbeiter
205
205
600
.
"
Schneider
226
226
220
"
Kellner
854
854
176
312
132
180
680
"
41
41
350
•
"
Buchbinder
185
153
32
200
"
320
280
40
600
"
711
Wagenbauer
Drudereiarbeiter
Eisenbahner
"
tlärte sich Schneider im Prinzip mit dem Vorschlage des Vor- eventuelle Verschmelzung mit den Lederarbeitern bis nach Statte fizenden einverstanden. Ohne daß es dieser Anregung bedurfte, finden von deren Generalversammlung vertagt werden müsse. werde der Bäckerverband in nächster Zeit in ganz Deutschland Unter den Handschuhmachern ist übrigens wenig Neigung für eine Bewegung entfalten, die den Zweck habe, die gesetzgebenden die Aufgabe der gewerkschaftlichen Selbständigkeit vorhanden. Eine Körperschaften um die gesetzliche Einführung eines freien Tages Urabstimmung jeßt, würde, wie mit ziemlicher Bestimmtheit gesagt zu ersuchen. Einen bestimmten Tag fordern die Gesellen jedoch werden kann, zur Ablehnung der Verschmelzung geführt haben. nicht, das möge den Meistern überlassen bleiben. Mit Sicherheit sei Es ist aber nicht ausgeschlossen, daß durch die Vertagung der Ur zu erwarten, daß die Innungen, sobald diese Bewegung beginne, abstimmung ein Umschlag der Ansichten eintritt. In Belgien und eine Gegenagitation entfalten würden. Die Mitglieder der Freien Schweden schließen sich die kleinen Handschuhmacherorganisationen Vereinigung, die ja auch einer Innung angehören, sollten deshalb bereits größeren Verbänden an, auch die Leitung des österreichischen auch innerhalb der Innungen für ihre Bestrebungen agitieren und Vereins ist einem Zusammenschluß mit den Verbänden verwandter bleibe. dahin wirken, daß nicht den Scharfmachern die Führung überlassen Berufe nicht abgeneigt.
mann der Freien Vereinigung, mit der Gesellenorganisation in Die Versammlung beauftragte den Vorstand und VertrauensVerhandlung zu treten, um gemeinsam für die wöchentliche Gewährung eines Ruhetages durch die Gesetzgebung zu wirken, da die unter dem Druck des Boykotts erfolgte Bewilligung wegen der Schwierigkeit mit den Aushülfen nicht durchgeführt werden könne.
Zur Tarifbewegung im Fliesenlegerberuf. Wie bei den Fliesenlegern selbst, so ist es auch bei den Fliesenleger- Hülfsarbeitern hinsichtlich der Tarifbewegung zu einem Einbernehmen zwischen der Sektion des Zentralverbandes, der Freien Vereinigung und der christlichen Organisation gekommen, was übrigens im Interesse der Gesamtheit besonders notwendig erschien, weil einzelne Unternehmer bisher immer wieder versuchten, die eine Organisation und ihren Tarifvertrag gegen die andere auszuspielen, zum Schaden der Arbeiter.
Laut Mitteilung der königlichen Bergwerksdirektion find am Mittwoch zur Abendschicht auf dem Ostfelde von 1088 Mann der Belegschaft 689 eingefahren, auf dem Bahnschacht von 541 Mann 273, auf dem Marienschachte von 79 Mann 32, auf dem Südfelde von 458 Mann 262. Insgesamt sind vorgestern einschließlich des Südfeldes von 3321 Mann 58 Proz. eingefahren. Dies sind gegen Dienstag 2102 Mann mehr. Gestern früh erschienen auf dem Ostfelde von 1140 Mann der Belegschaft 760, davon 605 unter Tage; auf dem Bahnschacht von 412 Mann 410, davon 277 unter Tage; auf dem Marienschacht von 164 Mann 113, sämtlich unter Tage; auf dem Südfelde von 420 Mann 369, davon 283 unter Tage; auf dem Nordfelde find sämtliche 229 Mann eingefahren, davon 154 unter Tage. Zur gestrigen Frühschicht sind von einer Belegschaft von 2397 Mann 1873 eingefahren, das sind 618 Mann mehr als vorgestern früh. Im ganzen haben bisher 403 Mann Am Mittwoch fand nun eine Mitgliederversammlung der wegen Nichterscheinens zur Schicht die Abkehr erhalten. Wie Sektion der Fliesenleger- Hülfsarbeiter des wiederholt gemeldet, ist der Sicherheitsdienst um 18 Gendarmen 1500 Bauarbeiterverbandes statt, in der der Sektionsleiter Dräger vermehrt worden; auf Grund einer Besprechung mit dem ReIm ganzen 33 420 20 481 32 237 Rb1. über die Forderungen berichtete, die von der gemeinsamen Tarif- gierungspräsidenten von Oppeln , Holt, sind 2 Stationen außerhalb Reiner dieser Verbände ist legalisiert, weil in der kommission aufgestellt worden waren. Die wichtigsten sind: statt Königshütte in Orchow und Bismarckhütte eingerichtet worden, mit polnischen Sozialdemokratie die Anficht vorherrscht, daß die Legabisher 60 Pf. 70 Pf. Stundenlohn, für ungeübte Arbeiter in den der Befugnis, das Königshütter Stadtgebiet zu betreten. Es lag lisation den sozialdemokratischen Gewerkschaften teinen Nußen ersten drei Monaten ihrer Tätigkeit im Beruf mindestens 60 Pf.; aber vorgestern kein Grund zu irgendwelchem Einschreiten vor, da bringen würde. Während ihrer ganzen Gristenz haben die Ber - dann die achtstündige Arbeitszeit statt der neunstündigen, die der der Schichtwechsel sich vollständig ruhig vollzog. bände einen erbitterten ökonomischen Kampf geführt, der zum alte Tarifvertrag der Sektion enthält. Dazu kommen noch einige Der Mülhauser Bauarbeiterstreik wurde mit der Anerkennung größten Teil bedeutende Erfolge erzielt hat. Insbesondere haben andere Vorschläge, die nur wenig von den bestehenden Tarifdie Lederarbeiter, Bäcker und Schneider bedeutende Erfolge er- bestimmungen abweichen, aber eine bessere Regelung der Arbeits - der Forderungen der Arbeiter nach siebenwöchigem Kampfe be bedingungen herbeiführen sollen. Die Versammlung war im all- endet. Der Lohn für die Maurer beträgt von jekt ab bis gemeinen mit den Vorschlägen einverstanden, entschied sich jedoch 1. Oktober 52 Pf., von da ab bis 1. April 1908 53 Bf., steigt dann für eine andere Regelung der Fahrgeldvergütung, und zwar in bis zum 1. April 1909 auf 55 Pf. und von da ab bis zum 1. April der Weise, wie es fürzlich schon in der Fliesenlegerversammlung 1910 auf 56 Pf. angeregt wurde, daß auch bei der Arbeit im Innern der Stadt das Fahrgeld vergütet wird. Zur endgültigen Entscheidung über die Forderungen wird demnächst eine gemeinsame Versammlung der in Betracht kommenden Organisationen stattfinden. Der alte Tarifvertrag läuft am 1. Oktober dieses Jahres ab. Eine Berichtigung".
rungen.
11 401
Gewerkschaftliches.
Wieder einmal ein„ Terrorismus"-Schwindel.
"
Die Freifinnige Beitung" schrieb dieser Tage: Die moralischen" Zwangsmittel der sozialdemokratischen Gewerkschaften. Im Brandenburger Anzeiger" veröffentlicht ein Arbeiter mit Namensunterschrift dies:
Wie es einem organisierten Arbeiter gehen kann, wenn er nicht mittun, sondern aus dem Verbande ausscheiden will, mag folgender Vorfall zeigen, der mir gestern, Montagvormittag, passiert ist. Um mein Buch zurüdzufordern, begab ich mich in die Wohnung des Kaffierers des Handels- und Transport. arbeiterverbandes, Franz Bährke, Brüderstraße 1. Auf mein Verlangen um Auslieferung des Mitgliedsbuches wurde ich von diesem schroff abgewiesen, und als ich auf die Rückgabe bestand, an die Brust gepadt, zur Erde gedrüdt und gemißhandelt, so daß ich im Gesicht mehrfache Ver= lekungen davontrug. Ueber die erlittenen Verlegungen habe ich mir ein ärztliches Attest ausstellen lassen. Ich übergebe die Kenntnis dieser menschenfreundlichen Behandlung der Oeffentlichkeit, vielleicht dient der Vorgang manchem zur Warnung. Anton Porawski, Arbeiter."
-
Die Firma Held u. Frande schreibt uns: " Die in Ihrer Nr. 181 gegebene Schilderung des Unfalles des Maurers Karl Wendt ist in allen ihren Teilen als unwahr zu bezeichnen.
Der p. Wendt, welcher auf dem Neubau des BeamtenWohnungsvereins, Martin Lutherstraße, arbeitete, ist nicht von der 4. Etage des Baugerüstes auf den Straßendamm herabgestürzt, sondern im 1. Stodiert von einer 1,30 Meter hohen Bimmerrüstung auf den Fußboden herabgefallen. Da der Verunglückte besinnungslos ist und keinerlei Angaben machen kann, so ist anzunehmen, daß derselbe bei Beginn der Mittagspause beim Verlassen der Rüstung von der Leiter herabgestürzt ist und sich so innere Verlegungen zugezogen haben muß. So fanden ihn turz darauf 2 Arbeiter mit Namen Elsner und Bujakowski vor der Rüstung mitten im Zimmer auf dem Rücken liegend. Dies beranlaßte die sofortige Ueberführung des Verletzten nach der Unfallstation."
Diese Schauermär ist bereits in der nächsten Nummer des Brandenb. Anzeigers" berichtigt worden, was die Moral" der Freisinnszeitung natürlich nicht der Erwähnung Wir haben die gemeldeten Tatsachen einer Korrespondenz entwert hält. Nach unserem Brandenburger Parteiblatt hat sich nommen, der wir die Verantwortung für die Richtigkeit der Darder Vorgang so zugetragen: Borawski ist angetrunken stellung überlassen müssen. Im übrigen ist es gleichgültig, wie zu dem Kassierer gekommen und hat dessen Erklärung, das der Vorgang sich im einzelnen abspielte. Daß es sich dabei um bandes, mit wüsten Schimpfreden beantwortet. Aus der brechlichkeit die Arbeitswilligenrolle aufzwang, bestreitet die berichtigungsluftige Firma nicht. Wohnung verwiesen, hat er weiter gelärmt und schließlich, als er mit Gewalt hinausgebracht werden sollte, eine Schlägerei angefangen, bei der er allerdings den Kürzeren zog. Er ist wegen Hausfriedensbruches nichtanerkennung angeklagt. Zum Verbleib in der Organisation ist B. nicht aufgefordert worden; der Verband war vielmehr froh, daß er ihn los war, denn Borawski ist die Beiträge meist schuldig geblieben.
Buch bleibe statut gemäß Eigentum des Ber - einen bedauernswerten 68jährigen Greis handelte, dem feine Ge
Berlin und Umgegend.
Achtung, Klempner und Installateure!
"
Die Klempner und Installateure in Bremerhaven befinden sich im Streit. Es wird nun hier in Berlin versucht, durch Agenten sowohl als wie durch Annoncen in der Berliner Morgenpost " und anderen Blättern die hiesigen Kollegen zu veranlassen, nach Bremer haven Arbeit anzunehmen. Wir ersuchen die Kollegen, derartige Angebote zurückzuweisen. Bremerhaven ist bis auf weiteres geSperrt. Deutscher Metallarbeiterverband. Ortverwaltung Berlin .
Der freie Tag der Bädergesellen.
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Husland.
In den Kohlenschächten zu Unterreichenau in Böhmen haben sämtliche Arbeiter die Arbeit eingestellt.
Achtung, Stahlformer der deutschen Bundesstaaten! Bei der Firma Bleckmann, Mürzzuschlag ( Steiermark ), sind die Former wegen willkürlicher Reduktion der Minimallohnsäße in den Ausstand getreten und ist die Firma bemüht, Former aus deutschem Gebiete anzuwerben. Die Streifenden ersuchen ihre Brüder, feinem wie immer gearteten Lodrufe dieser Firma Folae zu leisten.
Achtung, Eisengießer Deutschlands ! Die Wiener Eisengießer stehen vor einem Kampfe. Am 23. September d. J. läuft der Vertrag mit den Unternehmern ab, und wie alle Anzeichen zeigen, ist es ausgeschlossen, zu einem friedlichen Abschlusse zu gelangen. Der Kampf dürfte bei der Hartnädigkeit der Wiener Gießereibesitzer ein ziemlich heftiger werden. Wir raten den deutschen Formern ab, gegenwärtig Wien aufzusuchen, da sie auf längere Zeit keine Aussicht auf beständige Arbeit haben.
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Eingegangene Druckschriften. Franz Diettrich Kalthoff. Geschichte der Notenschrift. 1. Heft. Preis 50 Pf. Verlag von Dstar Hellmann, Leipzig . Karl Frey. Der deutsche Turntag in Worms . Preis 10 Pf. Arbeiter- Tuinverlag, Leipzig , Langeftr. 34.
Letzte Nachrichten und Depeschen.
Mordtaten eines Geisteskranken.
Weilheim ( Bayern ), 8. August. ( B. H. ) In Oberhausen hat heute früh ein geistesschwacher Arbeiter Schäffhold feinen wehrlofen Vater erschossen. Vorher hatte er den Gutsbesitzer Maurer durch vier Revolverschüsse lebensgefährlich verletzt.
Abgestürzt.
Innsbruck , 8. August. ( B. H. ) Am Goldfappel ist Frau Berta Köpper aus Hamburg mit einem Führer von einem Schneefelde abgestürzt, wobei sie schwere Verlegungen erlitt.
Der Ruf nach Bildung.
Achtung, Sattler, Zäschner, Portefeuiller! Der Streit bei der Firma Ludwigs u. Casparius wegen des Lohntarifes dauert verändert fort. Die Firma sucht durch alle möglichen Mittel Arbeitswillige zu erhalten, eine Mühe, die aber durch einige minderwertige Kräfte, die Portefeuiller sein wollen, nicht belohnt wird. Die Fabrikanten lassen es sich angelegen sein, mit den Streitposten des Tags über um die Wette zu stehen. Abends werden die ,, teuren" Arbeitswilligen durch die Fabrikanten und deren Troß nach Hause gebracht und morgens wieder abgeholt, wozu anständigen Arbeitern gegenüber die Herren zu fein waren. In dem Arbeitswilligen erblicken sie ihren Freund, welcher der Begleitung richteten Bittschriften an das Kultusministerium mit dem Ersuchen, Petersburg, 8. Auguft.( B. H. ) Ueber 20 Semfiwoverwaltungen wert ist, weil er seinen Arbeitsgenossen in den Rücken fällt. den Schulunterricht obligatorisch zu machen. Nebenbei ist auch die Polizei auf sichere Begleitung bedacht; außer= dem scheint mancher Hüter der Ordnung die Instruktionen über Streitpostenstehen sehr schlecht zu begreifen, da es doch nicht im öffentlichen Interesse liegen kann, wenn Streitposten schifaniert Odessa, 8. August. ( W. Z. B.) Vier Anarchisten, die heute und Angaben der Fabrikanten willig befolgt werden. Weitere aus Barna eintrafen, sind unter dem Verdacht verhaftet worden, daß Einzelheiten über die Sachlage in der Fabrik und des Kampfes sie die Ermordung hiesiger Konsuln beabsichtigten, um dadurch die werden wir später mitteilen. Die Ortsverwaltung. Einmischung der Großmächte in die mazedonische Angelegenheit her= vorzurufen. Achtung, Kleber! Die Sperre über Schulz, Kurfürstendamm 167-170 und Xantenerstr. 8, ist aufgehoben. Die Verbandsleitung.
Deutfches Reich.
In der verflossenen Lohnbewegung der Bäder stieß bekanntlich die Forderung, den Gesellen wöchentlich einen freien Tag zu ge= währen, auf den heftigsten Widerstand der Meister. Auch die Freie Vereinigung der Bäckermeister, die zur Bewilligung der sonstigen Forderungen bereit war, erklärte sich gegen die Bewilligung des Metallarbeiter! Bei der Firma Franz Schmidt in Forst freien Tages und lehnte sogar den Schiedsspruch des Gewerbe- find die Metallarbeiter ausgesperrt worden. Vor bierzehn Tagen gerichts ab, der nur für Großbetriebe den wöchentlichen Ruhetag waren unsere Kollegen gezwungen, die Arbeit einzustellen, um die festsetzte, während in den kleineren Betrieben nur alle zwei beziehungsweise alle drei Wochen ein freier Tag gewährt werden follte. Diese Bestimmungen de sSchiedsspruches wurden dann zur Forderung in der Streitbewegung erhoben und unter dem Druck des Streits und Boykotts auch von den Mitgliedern der Freien Vereinigung anerkannt.
Eine schauerliche Mär.
Die Vorgänge in Casablanca . Tanger , 8. August. Nach ( Meldung der Agence Havas.) richten aus Casablanca von vorgestern abend und gestern früh melden, daß 164 Mann von den Kreuzern Galilee" und" du Chayla" gelandet sind, um das englische Konsulat zu beschützen, in das sich die Vertreter Desterreichs, Deutschlands , Schwedens und der Vereinigten Staaten geflüchtet haben. Die Vertreter Italiens in den übrigen Betrieben in Forst erreichten Lohnerhöhungen auch und Portugals befinden sich im französischen Konsulat. Ein bes bei Franz Schmidt zur Durchführung zu bringen. Nach zwei- fonders lebhaftes Gewehrfeuer der Marokkaner war von der Höhe tägigem Streit erklärte Herr Schmidt, die gestellten Be- des zerstörten Minarets aus auf das französische Konsulat gedingungen erfüllen zu wollen, und wurde daraufhin die Arbeit richtet gewefen. Die Aufforderung der marokkanischen Behörden wieder aufgenommen. Als die Arbeiter darauf drangen, die ge- und die Schüsse aus den Kanonen und Haubigen der„ Galilee" machten Zugeständnisse, so wie in den anderen Betrieben, schriftlich halten die Stämme von den geplünderten europäischen Läden fern. zu stipulieren, wurde unseren Kollegen ein Schriftstück unterbreitet, Der Pascha Mulay Armi wurde aufgefordert, sich einzuschiffen. in welchem bedeutend weniger bewilligt ist, als bei den Verhand- Von der" du Chayla" wurde ein Matrose getötet, vier andere Die Arbeiter berlangten nunmehr die Matrosen wurden verwundet, davon drei schwer. Der Kreuzer lungen abgemacht war. volle Anerkennung der gegebenen Versprechungen. Die Antwort du Chayla" ging nach Mazagan ab, wo er um 6 Uhr abends war die Aussperrung. So halten Unternehmer ihr Ehrenwori". eintraf. Die Bevölkerung von Mazagan befindet sich im Aufstande Zuzug von Metallarbeitern ist fernzuhalten. gegen den Kais.
Deutscher Metallarbeiterverband, 3. Bezirk. H. Bernice.
Tanger , 8. August. ( Meldung des Reuterschen Bureaus.) Nach den letzten Nachrichten aus Casablanca ist die dortige Agentur der marokkanischen Staatsbank beraubt worden. Etwa 3000 Pfund Sterling find abhanden gekommen. Das französische Konsulat wurde in der Nacht zum Dienstag angegriffen. Der französische Torpedobootszerstörer Cassini ", der von dem nach Casablanca gehenden Geschwader abgezweigt ist, ist in Tanger eingetroffen und erwartet die Befehle der Gesandtschaft. Auch ein spanischer Torpedobootszerstörer ist hier eingetroffen.
Am Donnerstag hatte die Freie Vereinigung eine Versamm hung derjenigen Bäckermeister einberufen, welche die Forderungen der Gesellen bewilligt haben. Wie der Referent Fischer sagte, handelte es sich darum, daß die Meister ihre Erfahrungen mit dem freien Tage austauschen. Weiter führte er aus, die Freie Vereinigung sei von Anfang an für Einführung eines freien Tages gewesen, jedoch sei die Bewilligung desselben unter den gegenwärtigen Verhältnissen nicht möglich, es müsse der freie Tag vielmehr durch Gesetz eingeführt werden. Unter dem Druck des Boykotts hätten ja die Meister in den Arbeitervierteln jetzt den freien Tag bewilligen müssen, aber mit den Aushülfen, die sie für ben freien Tag ihres Gesellen annehmen müssen, hätten sie schlechte Erfahrungen gemacht. Der Vorsitzende der Versammlung machte den Vorschlag, daß eine energische Agitation für die gefeßliche Einführung eines wöchentlichen Ruhetages entfaltet werde. Die gesetzgebenden Körperschaften sollten ersucht werden, die Arbeit in Bäckereien für die Nacht vom Sonntag zum Montag zu verbieten, so daß also der freie Sonntag durch Gesetz gewährt werde. Kalkutta , 8. August. ( W. T. B.) Dreißig Agitatoren griffen Schneider, der als Vertreter des Bäckerverbandes zu der gestern die Polizei an, welche in dem Geschäftslokale einer zur Versammlung geladen war, bemerkte, daß nicht nur in den ArEingeborenenpresse gehörenden Zeitung eine Haussuchung vors beitervierteln, sondern auch im Westen, und zwar von namhaften nahm; zwei Polizeibeamte wurden verlegt. Die NationalistenBäckereien, die Forderungen im wesentlichen durch führer organisierten einen riesigen Boykott als Demonstration. geführt werden, wenn sie auch nicht in aller Form anerkannt Die Leitung des Handschuhmacherverbandes gibt nun im Ver- Weitere Ruhestörungen sind nicht vorgekommen. Die Bevölkerung feien. Hinsichtlich der gesehlichen Festlegung des freien Tages er- bandsorgan bekannt, daß somit auch die Urabstimmung über die steht den Ereignissen gleichgültig gegenüber. Berantw, Redakteur: Hans Weber, Berlin . Inseratenteil verantw.: Th. Glode.Berlin . Drud u. Berlaa: Borwärts Buchdr. u. Verlaasanstalt Baul Singer& Co..Berlin SW. Sierau 2 Beilagen u.Unterhaltungsblatt
Die Verschmelzung des Handschuhmacherverbandes mit dem der Lederarbeiter ist von der Generalversammlung der erstgenannten Organisation insofern angebahnt worden, als die Verbandsleitung den Auftrag erteilt erhielt, mit dem Verbands. ausschuß fofort" Uebertrittsbedingungen auszuarbeiten und über diese mit dem Vorstand der Lederarbeiter zu verhandeln. Diese Uebertrittsbedingungen sollten dann den Mitgliedern zur Kenntnis bezw.„ Annahme durch Urabstimmung" gebracht werden. Entsprechend diesem Auftrage wurden die Uebertrittsbedin gungen dem Vorstand und Ausschuß des Lederarbeiterverbandes unterbreitet; beide Instanzen erklärten jedoch, daß für die Erledigung dieser wichtigen Angelegenheit nur die zwischen Ostern und Pfingsten nächstes Jahr stattfindende Generalversammlung fompetent ſei.