find, 11 Mark) und freie Eisenbahnfahrt während der Dauer der Ein- f Minister der Republit nach Gutdünken für sein Blatt einspannen zu Personals der Boltsstimme", für die er von Anfang an mit Eifer berufung, sowie während der Zeit 8 Tage vor Beginn und 2 Wochen dürfen. Ein anderer von Chaumié berichteter Gaunerstreich des nach Schluß der Sizungen des Landtags und von je 8 Tagen Matin" wird schon durch seine Wiederholung an anderen Stellen bor Beginn und nach Schluß der Kommissionssitungen; bewiesen. Einmal hat nämlich ein Abgesandter des Blattes fich ferner Reisekostenentschädigung und einen Uebernachtungszuschlag als Polizeibeamter vorgestellt und sich Briefe, die an bon 5 M., sofern sie nicht in Stuttgart ihren Wohnsiz haben, sowie einen in einen Sensationsprozeß verwickelten Dieb gerichtet waren, Entschädigung für die Ausarbeitung schwieriger Berichte. Die Prä angeblich für den Direktor der Sicherheitspolizei ausfolgen lassen, fidenten beider Stammern erhalten eine jährliche Entschädigung die dann den Tag darauf im Blatte veröffentlicht wurden. Den bon je 10 000 m.; die Mitglieder der engeren ständischen Ausschüsse felben Trick hat bekanntlich Herr Hedeman ausgeführt, als er eine solche von 1000 m. sich dem Genossen Bebel als Abgesandter der französischen Partei vorstellte, um die bekannte Erklärung über die Hervéschen Theorien zu erlangen.
Das Verlangen unserer Genossen nach freier Eisenbahnfahrt während der ganzen Landtagsperiode wurde von dem Minister präsidenten für unannehmbar erklärt und abgelehnt.-
Neue Flottenforderungen.
Das Marineministerium hält, wie die Tägl. Rundschvu" wissen will, fich nicht an das aufgestellte Flottenbauprogramm gebunden. Der Etatsvoranschlag für das neue Rechnungsjahr soll die Forde rung zum Bau eines fünften und sechsten Linienschiffes von vergrößertem Deplacement, sowie eines Riesen
panzerfreuzers enthalten.
Die Flotten- und Kolonialbegeisterung des Blocks foll also, folange er noch zusammenhält, gründlich ausgenutzt werden.
Reichssteuerpläne.
Das Mitglied der Reichspartei Geh. Kommerzienrat Schmidt ( Altenburg ) hat auf der Jahresversammlung des Deutschen Tabatvereins über die Reichsfinanzlage und die neuen Steuerpläne der Regierung gesprochen und dabei versichert, daß die Reichsregierung dem Reichstag eine Wehrsteuer, die Ausdehnung der Erbschaftssteuer auf Kinder und Ehegatten und die Banderolensteuer auf Bigarren vorlegen werde.-
Ordnungslügen.
gearbeitet hat.- 3u Pafing machte der Genosse Gemeinde bertreter Nater qualvollen Leiden durch einen Schuß ein Ende; die Pafinger und Münchener Genossen haben dem verdienstvollen Kämpfer ein würdiges Leichenbegänguis bereitet. Auf der Rückfahrt von einem Ausflug der Arbeitergesangvereine Laffalia"- Stuttgart und ollmer aus Stuttgart beim Besteigen des Buges und geriet Vorwärts" Cannstatt nach Zürich stürzte in Rottweil der Genosse unter die Räder. Er starb nach einigen Stunden an den schweren Verlegungen, die er erlitt. In der Erfüllung seiner Berufspflicht verunglückte der Angestellte des Textilarbeiterverbandes Genosse Gottfried Hanisch in Landshut . Er stürzte, als er am Sonntag nachmittag nach Bollenhain radelte, um Beiträge zu lassieren, so unglücklich vom Rade, daß der Tob sofort eintrat.
Nicht übel ist übrigens, daß Herr Tery, der in Gemeinschaft mit Herrn Urbain Gohier , dem ehemaligen Revolutionärsozialisten und Antimilitaristen, die Stampagne gegen Chaumié führt, seinerzeit von Chaumié ein Stipendium von 3600 Fr. zur ungestörten Vollendung seiner Differtation erlangt, aber die Dissertation nie gemacht. schrieben hat.
Vom Wachstum der Organisationen. Der Sozialdemo ratifche Berein zu Nürnberg steigerte im legten Geschäftsjahr feine Mitgliederzahl von 8178 auf 11 336, was ungefähr ein Drittel der sozialdemokratischen Reichstagswähler Nürnbergs ausDelegationen zum Effener Parteitag. Die Lübecker Genossen Montpellier , 9. Auguft. Der hiesige Bezirksrat nahm eine wählten am Montag die Genossen isfet und Böwigt als Tagesordnung an, worin er sich mit dem Komitee von Argelliers Delegierte. einverstanden erklärt und die Rollettibdemission des Rates verfügt. Es wird hinzugefügt, daß die Regierung die Lage in den vier Wingerdepartements nicht im wahren Lichte hine gestellt habe. Weiter wird gesagt, daß die Geldsendungen, welche im Interesse der Truppen verwendet wurden, besser dazu benußt worden wären, an die notleidenden Winzer verteilt zu werden. Der Gemeinderat von Laurent hat seine Demission zu rückgezogen.
Kolonialfreuden. Eine Depesche der Amsterdamer Zeitung Telegraaf" meldet aus Batavia, daß am 19. Juli in der Landschaft Mori auf der Insel Celebes eine Infanterieabteilung von der Bevölkerung niedergemebelt wurde; neuesten Nachrichten zufolge seien wiederum 45 Soldaten und Sträflinge nebst zwei Beutnants getötet worden.
Ein Mord mit Regierungshülfe?
Polizeiliches, Gerichtliches ufw.
Straffonto der Presse. Wegen Beleidigung von Beamten und Arbeitern der Dessauer Waggonfabrik wurde Genosse inne weber vom„ Boltsblatt für Anhalt vor bent Dessauer Schöffengericht zu 50 M. Geldstrafe verurteilt. Das bedauerlichste an dem Falle ist, daß der Prokurist der Waggonfabrik in der Ver handling unter Eid befunden konnte, daß Mitglieder des Holz arbeiterverbandes aus eigenem Antriebe zu ihm gekommen feien und hätten gesagt:„ Der Artikel im„ Volksblatt" ist eine Gemeinheit, dieselbe muß bestraft werden!" In den Artikel war behauptet worden, daß einzelne Arbeiter bestrebt seien, auf Stosten der Qualität der Arbeit möglichst viel Geld zu verdienen.
Wegen Beleidigung des Bezirkskommandos zu Gelsenkirchen wurde Genosse Steinbrint vom Volksblatt für Bochum " vam Schöffentgericht zu 50 M. Geldstrafe berurteilt. Der Wirt Ingenhag hatte dem Arbeitergesangberein in Gelsenkirchen zwei Tage vor einem Feste das Lokal entzogen, weil ihm ber Bezirkskommandeur Gifhoff geschrieben hatte, daß in Zukunft feine Musterungen mehr in seinem Lotale stattfinden könnten, falls dieses Belgrad , 9. August. Aus politischen Motiven wurde sozialdemokratische Fest bei ihm stattfände. Diese Saalabtreibung gestern in Branja der Führer der Nationalpartei war gebührend fritisiert worden. Popobic ermordet. Von Oppositionsblättern wird behauptet, Ein Heimgekehrter. Genosse Ludwig Radlof von der„ Boltsdie Regierung habe dem Morde Borschub gewacht" zu Breslau hat am Dienstag das Gefängnis verlassen, leistet.wo er drei Monate zugebracht hat, weil er ein Urteil eines schlesischen Gerichts als salomonisch bezeichnet hatte.
Amerika.
Bundesgewalt gegen Staatsrechte.
Hus Induftrie und Handel.
2 Millionen Mark Mehrgewinn.
Durch so ziemlich die gesamte Ordnungspresse lief dieser Tage nachstehende Notiz: " Den Terrorismus der sozialdemokratischen Arbeiter wie ihre Unduidsamkeit selbständige Ueberzeugung erläuterte gegen folgende Entscheidung der Oldenburger Straftammer. Sie ber urteilte am Sonnabend sechs sozialdemokratische Arbeiter, welche gemeinschaftlich zu Delmenhorst den Arbeiter Fiugge, weil dieser nicht der Organisation beitreten wollte, unmenschlich mißhandelt hatten, zu Gefängnisstrafen von einem Jahre bis zu drei und ein halb Jahren. Flügge ist an den Verlegungen gestorben." Abermais ein unerhörter Schwindel! Das" Delmenhorster Kreisblatt", das Amtsblatt für Delmenhorst , Nr. 169 vom 21. Juli 1907 bringt über diese Verhandlung einen Bericht, der nicht weniger In einem Konflikt der Bundesregierung mit der Staatenals sechs große, breite Spalten füllt. Nicht mit einem regierung von Nord- Carolina über Eisenbahnangelegeneinzigen Wort war die Rede von der Sozialheiten hat die Bundesregierung den Sieg davongetragen. Die demolratie oder den Gewerkschaften. Der Jahresabschluß der A.-G. Eisen- und Stahlwerk HoeschAngelegenheit hat die Aufmerksamkeit weiterer Kreise erregt als Angeklagt waren die Arbeiter Langerhagen 18 Jahre alt, eine der vielen Episoden, denen ein bestimmtes Problem in dem Dortmund weist einen Rohgewinn von 8027 871 M. auf gegen Ullmann 17 Jahre alt, Fiege- Bungerhof 20 Jahre alt, Karlinowsky Verhältnis der Einzelstaaten zum Bunde zugrunde liegt. Die 6043 669 M. im Vorjahr. Es sollen 2339 393 m. gegen 18 Jahre alt, Windermann 19 Jahre alt und Weffels 19 Jahre alt. New Porter Volkszeitung" bemerkt dazu:" Die Frage der 2095 718 M. im Vorjahr zu den regelmäßigen Abschreibungen und Einige von ihnen haben bereits einige Freiheitsstrafen erlitten. Bentralisation der Regierungsgewalt für das ganze Gebiet der 1 500 000 2. gegen 600 000 M. im Vorjahr für den Ausbau und Der Angeklagte Langerhagen stellt nach dem Bericht des er- Vereinigten Staaten in der Bundeshauptstadt, im Gegensatz zu die Verlegung der Werksanlagen verwendet werden. Der Aufsichtswähnten Amtsblattes den Sachverhalt wie folgt dar: möglichster Aufrechterhaltung der Souveränität der Einzelstaaten, rat beschloß der am 24. Ottober, stattfindenden Hauptversammlung „ Er sei am Sonnabend abend nach Wirt Weigel und von spißt sich mit jedem Jahre schärfer zu. Sie tritt in dan ver- vorzuschlagen, aus dem zuzüglich des Vortrages aus dem Vorjahre dort mit dem Arbeiter D. Stolle nach dem Wirt Hadeler gegangen. fchiedensten Formen und bei den mannigfaltigsten Gelegenheiten mit 298 212 M. sich auf 4 886 690 m. gegen 3 644 064 M. im VorHier haben sie sich längere Zeit aufgehalten und sind dann schließ zutage. lich bei Gastwirt Schnepel gelandet. Hier haben sie mehrere Ueber die Bedeutung dieser Frage selbst für die Interessen jahre stellenden Reingewinn eine Dividende von 18 Proz. gegen Partien Billard gespielt. Inzwischen seien Lübecke, Jordan und der organisierten Arbeit und für die Sozialistische Partei ist eigent- 15 Proz. im Vorjahr zu berteilen, ferner 300 000 M. dem ArbeiterFlügge angekommen. Lüdecke habe ihn da auf den Fußlich noch nicht viel diskutiert worden. Aber der Moment rückt pensionsfonds, 150 000 M. dem Beamtenpensionsfonds und getreten. Gr, Angeklagter, habe sich das berbeten, sei aber näher, da auch wir gezwungen fein werden, dazu Stellung zu 500 000 M. dem Dividendenergänzungsfonds zuzuweisen. von Lüdecke, Jordan und Flügge angegriffen worden. Schließlich nehmen. Für die Partei als solche dürfte sich die Frage zunächst Bei folchen Ergebnissen könnten die Arbeitsverhältnisse auf habe sich der Wirt Schnepel ins Mittel gelegt und thn und Stolle so formulieren: Ist es für die Entwickelung der Partei besser, den Werken mustergültig sein, was aber durchaus nicht der Fall ist. aus dem Lokal gewiesen. Stolle sei des Weges gegangen, er, An- wenn ihre Agitation in den Ginzelstaaten auch dort mit dem Ueber rohe Behandlung wird kaum mehr geklagt als auf dem Hoeschgeflagter, aber habe sich zum Wirt Weigel begeben und dort die Erfolg gekrönt sein kann, den ihre starke Vertretung in einzelnen, wert. Im Jahre 1904/05 betrug der Tagesdurchschnittslohn 4,01 m. Angeklagten Mindermann, Destmann, Ullmann, Wessels Karli- bom Bunde möglichst unabhängigen Staatslegislaturen für die nowsly und Fiege- Bungerhof angetroffen. Er habe denen sein betreffenden Etaaten naturgemäß mit sich bringen muß oder oder bei 300 Arbeitsschichten 1203 M. Dafür mußte aber auch jeder Erlebnis erzählt und legtere hätten darauf erklärt, dem Flügge, kommen wir schneller vorwärts, wenn wir, bei etwaiger bundes. Arbeiter im Durchschnitt 440 M. Dividende aufbringen. Im Lüdecke und Jordan eins auszuwischen. Sie hätten sich darauf gefeßlicher Ohnmacht der Staatslegislaturen, alle Straft darauf nächsten Jahre gestalteten sich die Ergebnisse noch viel günstiger- gemeinschaftlich nach der Schnepelschen Wirtschaft begeben und fonzentrieren, an die Tore des Kongresses zu pochen und dort für die Aktionäre. Der Tagesdurchschnittslohn stieg allerdings Sen genannten Lüdecke, Flügge und Jordan aufgelauert. An der Einlaß zu erzwingen?" auch, um 21 Pf. oder bei 300 Arbeitsschichten um 63 M. auf gemeinschaftlichen Schlägerei habe er sich nicht beteiligt. Gesehen Die Volkszeitung" neigt am Schlusse der Ansicht zu, daß für 1266 m. Viel größer als der Lohn war aber der pro Kopf erhabe er, wie Wessels und Mindermann auf Flügge eingeschlagen die nächste Zukunft die Agitation in ben möglichst zielte Gewinn. Er stellt sich auf 1407 M. und der Reingewinn pro hätten. Daß Flügge getötet worden, habe er erst am anderen souveränen Ginzelstaaten die größeren Erfolge verzielte Gewinn. Er stellt sich auf 1407 M. und der Reingewinn pro Arbeiter betrug 863 M. Das ist die Harmonie zwischen Kapital Morgen bei seiner Verhaftung erfahren, vorher nichts davon spricht. und Arbeit! Und die Ergebnisse des letzten Jahres spiegeln diese gewußt." Harmonie noch schöner. Der Bruttogewinn ist nochmals um rund 2 Millionen Mark, der Reingewinn um 1242 626 M. gestiegen. Für das letzte Geschäftsjahr ergibt sich pro Arbeiter ein Rohgewinn von zirka 1800 M. und ein Reingewinn von mindestens 1000 m.
Genau so sagten auch die anderen Angeklagten aus, nur be-= ftritt jeder, den tödlichen Stich geführt zu haben. Die Ursache der Bluttat war also ein Wirtshausstreit wegen einer fleinen Anrempelei. Mit Politik oder Gewerkschaft hat die ganze Sache absolut nichts zu tun. Wie unverschämt gelogen wird, geht daraus hervor, daß der getötete Flügge organisiert war, er gehörte dem Handels- und Transport
arbeiterverband an.
Die Ausdehnung der obligatorischen Krankenversicherung auf die Land- und forstwirtschaftlichen Arbeiter ist zurzeit Gegenstand der Beratungen bei den Reichs- und preußischen Staatsbehörden. Die Frage dürfte, wie die Voss. 8tg." berichtet, voraussichtlich so geregelt werden, daß durch ein Reichsgesetz die Versicherungspflicht der ländlichen Arbeiter zur Einführung gelangt, dessen Durchführung aber den Bundesstaaten durch Landesgesetz überlassen wird. In Preußen sind bereits durch die Oberpräsidenten Erhebungen über die Bedürfnisfrage und die geeignetste Form der Durchführung der Versicherungspflicht angestellt worden.-
Auftralien.
Bollbegünstigung für England.
Melbourne , 8. Auguft. Der Bundesschaumeister Forrest brachte heute im Abgeordnetenhaus den berbesserten 3olltarif ein. Den Artikeln britischer Herkunft und Fabrikation wird darin eine große Bevorzugung eingeräumt, die zwischen 5 und 10 Pro 3. fchivanft. Der verbesserte Tarif sieht eine Erhöhung des Bolles für viele Artikel vor. So betragen die neuen Zölle auf Baumwolle und Leinen 10 Broz. des Wertes, die auf Pugartikel 25 Broz. und die auf Kleidungsstücke 45 Broz.
Aus der Partei.
Der Sozialdemokratische Verein für Magdeburg nahm in seiner Generalversammlung am Mittwoch auf Anregung des Genossen Dr. Miller folgenden Antrag an den Parteitag an: Die Generalversammlung, überzeugt von der Bedeutung solcher statistischen Aufnahmen über die soziale Zusammenseßung der Reichstagswählerschaft, wie sie in Magdeburg , Leipzig , Offenbach und Augsburg vor genommen wurden, richtet an den Parteitag das Ersuchen, die Wahlkreise, bei denen die Vorbedingungen hierzu vorhanden sind, aufzufordern, folche Statistiken aufzunehmen. Es ist bei diesen Aufnahmen vor allem im Auge zu behalten, daß sie nach einem einheitlichen Schema zu erfolgen haben, damit sie mit einander verglichen werden können; es ist ferner erforderlich, da sie nicht nur für einen Wahlkreis, fondern für die Gesamtpartei nüzliche Erkenntnis erschließen sollen, daß alle Statistiken veröffentlicht werden. Da der Wert der Aufnahmen um so größer ist, je zahlreicher sie sind, werden die Parteitagsdelegierten ersucht, überall da, wo es fich ermöglichen läßt, auf die Aufnahme folcher Wahlstatistiken hinzuwirken. Die Formulare hat der Parteivorstand zu liefern.
Paris , 7. Auguft.( Eig. Ber.) Wir haben schon über die Kampagne des Skandalblatts„ Matin" gegen den ehemaligen Justizminister Chaumié berichtet, in deren Verlauf die von Chaumié wegen Beleidigung beklagte Zeitung mit jahrmarktsmäßigem Pathos„ Enthüllungen" produzierte, die allerdings nichts anderes bewiesen, als daß auch Chaumié von dem unter der Bourgeoisrepublik allgemeinen Brauch, Verwandte und Freunde an die Staatskrippe zu bringen, keine Ausnahme gemacht hat, und daß zwei so beförderte Neffen des Ministers arge Tunichtgute sind, die sich allerhand mehr oder minder gesetzwidrige Gefälligkeiten Ein Antrag, auf dem Parteitag darauf hinzuwirken, daß die haben bar bezahlen lassen. Dafür aber hat die Affäre auch die Maifeier in der bisherigen Weise beibehalten werde, fand schmachvollen Praktiken ins Licht gerückt, womit die Macher des ebenfalls Annahme, obwohl in der Diskussion mit Recht darauf hin Matin" ihrem Blatt journalistische Sensationen und fich selbst gewiesen wurde, daß der Antrag überflüssig sei, da der Parteitag Profit verschaffen. Daß der„ Matin" ein Organ für Standal und unter allen Umständen an die Beschlüsse des internationalen Kon Erpressung ist, war auch vorher nicht unbekannt, aber jetzt hat man gresses gebunden sei. Ferner wurde ein Antrag angenommen, der in den von Herrn Bunau- Varilla dirigierten ungeheueren Parteitag möge beschließen, daß einheitliche Mitglieds bücher für das ganze Reich eingeführt werden. Zum Schluß geKorruptionsmechanismus den richtigen Einblick bekommen. In der gestrigen Verhandlung vor dem Schwurgericht in langte noch der Antrag an den Parteitag zur Annahme, den nächsten Parteitag in Magdeburg abzuhalten. Als DeleAgen, die infolge der vom Matin" aufgewendeten juristischen gierte für Essen wurden die Genossen Beims und Henning Mittel, das Urteil hinauszuschieben, mit einer neuer- gewählt. lichen Bertagung endete, legte der Kläger Chaumié an Auf einer gut besuchten Generalversammlung des Wahlkreises einer Fülle bon Beispielen das gemeine Treiben der Wehlar- Altenkirchen, die am Sonntag in Launsbach stattfand, Blattes von Chaumié, als er Minister war, die Auslieferung Raffenverhältnisse konstatiert und Genosse auth Wetzlar zum der Direktor des wurde eine erfreuliche Entwickelung der Drganisation und der der geheimen Untersuchungsaften gegen Dreyfus Delegierten für den Parteitag zu Effen gewählt.
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Bande bom„ Matin" dar. So hat
Jahresbericht des Vereins Hamburger Reeder. In dem Bericht wird u. a. ausgeführt, daß wenn die Geschäftslage der in regelmäßiger Fahrt tätigen Reedereien auch im allgemeinen borläufig als befriedigend zu bezeichnen fet, doch mit bezug auf die weitere Entwickelung die Annahme nicht von der Hand zu weisen sei, daß sich die vermehrten Lasten der Reederei noch mehr fühlbar machen würden, wenn die seit einigen Jahren in der ganzen Welt hervorgetretene Hochkonjunktur nachlaffen sollte. In einigen überseeischen Ländern sei das Geschäft lezthin bereits ruhiger geworden, und wenn es sich dabei nur um vorübergehende Erscheinungen handele, so stehe doch außer Frage, daß es der deutschen Industrie und dem deutschen Handel wegen der durch den neuen Zolltarif be= wirkten Verteuerung mancher Halbfabrikate und der durch die Verteuerung des Lebensunterhaltes herbeigeführten Steigerung der Arbeitslöhne bei rückgängiger Konjunktur schwerer als bisher sein werde, ihre Stellung auf dem Weltmarkt zu behaupten. Bemerkenswert ist die scharfe Stellungnahme des Berichts gegen die bekannten, namentlich von der preußischen Regierung bertretenen Absichten auf Einführung von Schiffahrtsabgaben auf den deutschen Strömen. Der Bericht spricht in dieser Beziehung die ernstesten Bedenken aus; die Freunde der Schiffahrtsabgaben würdigen die Tatsache durchaus nicht zur Genüge, daß die weiten Landentfernungen, die der Verkehr der deutschen Häfen mit Mittel- und Süddeutschland zu überwinden habe, möglichst ausge. breitete und möglichst billige Verkehrswege nach dem Inlande unbedingt erfordere, wenn die deutschen Seehäfen nicht an Konturrenzfähigkeit gegenüber ihren Rivalen in den Nachbarländern einbüßen sollten.
Fleischtrustpolitik. Man schreibt uns: Die vor einigen Tagen besprochene Meldung der englischen Presse über ein kommerzielles Vordringen des amerikanischen Fleischtrusts in Argentinien erfährt nun durch französische Blätterstimmen Ergänzung. Nach Ausführungen der Petit Parisien" hat der Trust, wie die„ Schlacht- und Viehhofzeitung" mitteilt, in Frankreich Grundstücke erworben, auf welchen er große Schlachthäuser zu errichten beabsichtigt. Die ame= rikanischen Großschlächter beabsichtigen kanadisches Schlachtvieh im Veredelungsverkehr zollfrei einzuführen und einen großzügigen Konservenimport nach den europäischen Ländern zu beginnen. Die Genehmigung der betreffenden Gemeinden sei bereits erteilt, nur die Regiezung erwäge dieselbe noch in Berücksichtigung der ener gischen Proteste der französischen Landwirtschaft.
Es besteht kein Zweifel, daß der Trust nach kurzem, erzwungenem Stillstande nunmehr wieder seinem Expansionsbedürfnis fann bei der fommerziellen Energie des Amerikaners und den nachzugehen gewillt ist. Und daß über kurz oder lang diesem Beginnen der Erfolg in irgend einer Form zur Seite treten wird, immenſen Kapitalmassen, die hier tätig sind, nicht weiter wundern.
verlangt. Ein andermal forderte Bunau- Varilla die Ernennung eines Unsere Toten. In Waltersdorf bei Zittau starb der So kann die Frage, wie wir uns gegenüber dem Eindringen gerade von ihm begünstigten Mannes zum Friedensrichter, trotzdem dieser Barteiveteran Johann Hempel, der während des Sozialisten- diefer so schändlich an den Pranger gestellten tapitalistischen Orga den gesetzlichen Anforderungen nicht entsprach. Bunau- Barilla ver- gefeßes treue und opfervolle Dienste geleistet hat. Bu ann- nisation zu verhalten haben, bereits morgen eine aktuelle geworden tehrte überhaupt in den Ministerien wie zu Hause und glaubte die lheim starb der Genosse Friedrich Kaufmann , der Senior des sein,