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ziert. Schon Anfang Mai mußte ich einen Arzt fonfultieren und biet der Wirtschaftspolitik gelte, wo die Gegensätze mit ziemlicher

über die

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Das Recht des Erfinders an einer Etablissementserfindung.

blieb in deffen Behandlung. Schon fühlte ich mich we hier, da kam Ruhe ertragen würden, so noch viel mehr für das von einer aus- Bon Bedeutung ist in diesem Rechtsstreit ein zugunsten des die Aufregung über die mir widerfahrene Behandlung sazu. Aber ich gesprochenen Stampfesstimmung beherrschte Gebiet der Sozial- Klägers ausgelegter Dienstvertrag. Der Kläger   war als Ingenieur wollte meinen Körper zwingen. Mein Stolz bäumt& fich dagegen, politik, das auch Kampfgebiet bleiben werde, so lange im Mai 1898 in die Dienste der beklagten Sozietät anonym nach der Kündigung arbeitsunfähig zu werden. Einige Kolleginnen neben der offiziellen staatlichen Sozialpolitik die kampfpolitif Saline Dieuze   bei Mek getreten. Einige Zeit darauf machte höhnten fogar darüber, daß ich während der Kndigungszeit so der Gewerkschaften stehe, und dieser Zustand berer an dem für die Sodagewinnung bestimmten Sazinierofen eine Saline Dieuze   bei Mez getreten. Einige Zeit darauf machte eifrig wie bisher war. Alles Sträuben nugte nichts, am 13. Juni schärfe sich wohl, mildere sich aber in abseh ziemlich bedeutende Speiſeerfindung, welche die Fabrik ausnükte verordnete der Arzt: Arbeitsruhe! Ich sollte mit viel im Freien barer Zeit nicht. In der Sozialpolitik werde man künftig und auch in Lizenzen weiter nach dem Ausland verwertete. Kläger  bewegen. Zu dem Zwecke verordnete der Arzt ei te Ausgehezeit von die Anschauungen der Handelskammer einfach ausschalten und nur behauptet, daß die Beklagte dadurch jährlich Vorteile von 60 000 M. fünf Stunden pro Tag. Beinlich genau befolgte ich die An- die der Arbeitskammer beachten. Eine noch stärkere Beeinträchti- habe. Er beansprucht infolgedessen eine angemessene Bergütung für ordnungen des Arztes. Dafür wurde ich gestraft. Vielleicht hielt gung der Handelskammerarbeit liege aber für die Gebiete vor, wo die hauptsächlich von ihm gemachte Erfindung und kommen dabei der Krankenkassenvorstand den Aufenthalt im Freien für schädlich, man den Arbeitskammern bestimmte Verwaltungsaufgaben zu die Bestimmungen seines Dienstvertrages in Betracht. In diesem jedenfalls glaubte er, eine Luftveränderung tue mir not, nach acht weise. Sie sollten Untersuchungen anstellen über die Lage der von Vertrage heißt es unter anderem, daß die Verbesserungen und Er­Lagen erhielt ich von ihm die Aufforderung, mich sofort in eine ihnen vertretenen Gewerbe, die Zahl der Arbeiter, Absatzgebiete, findungen, die sich auf die Industrie beziehen und von Angestellten Minik zu begeben. erfreut. Ich war Für Konjunktur, Löhne, Lebenshaltung, Arbeitszeit, Kinder- und gemacht werden, der Firma als Eigentum zufallen sollen, indem orge 5.88 Borstandes, Die es mir ermöglichte, meinen Frauenarbeit, Mietpreise usw. und zwar sollten die Unternehmer diese sich vorbehalte, eine Anerkennung je nach der Wichtigkeit Nerven die fo nötige Ruhe zu gönnen. Freudig machte ich mich und Arbeiter bei Strafe gezwungen sein, über solche Dinge aus der Erfindung zu gewähren. Da die Beklagte eine weitere Aner­auf den Weg nach der im Norden Berlin&   gelegenen Klinik. Ein zusagen, ferner fordere man für die Arbeiskammern die lokale Ar- fennung als 1500 m. verweigerte, machte der Kläger   seine An­fleines, altes, unfreundliches Wohnhaus ne ihm mich auf. Durch die beitsvermittelung, die Tätigkeit als Einigungsamt mit Verhand- sprüche gerichtlich geltend. Flurfenster 6.4idte ich auf einen engen Hof. Vergebens suchte mein lungszwang bei Streits, die Festlegung von Lohntarifverträgen Das Landgericht Mezz sprach dem Kläger   10 000 m. zu, wies Auge den zur a linit gehörigen Garten. Roch größer war mein Er- mit Mindestlöhnen. Die Handelskammer in Düsseldorf   will vor staunen, als mir an der Etagentiir ein, Schild mit folgender Auf- läufig teine Stellung zu der Frage nehmen, was zu geschehen habe, Geburts- fie stellt nur fest, daß die Handelskammern, übertrage man den fchrift entgegenleuchtete: Spezial- Klinik für Chirurgie und hülfe. Sollte das und das ganze Pilieu wohltuend für krante Arbeitskammern auch nur annähernd die erwähnten Befugnisse, Rerben wirken? Ich verspürte das Gegenteil! Bei meiner Anzu völliger Bedeutungslosigkeit herabsinken müßten. Mit der Furcht, daß ihre Interessenvertretung durch die Ar meldung waren der Herr Doktor nicht anwesend. Mir wurde ein Zimmer angewiesen, das ich mit noch zwei Partnerinnen zu teilen beitskammern zu bölliger Bedeutungslosigkeit herabgedrückt werde, hatte. Sofort zu Bett gehen! wurde befohlen. Eine Hand voll wird es den Düsseldorfer   Handels- und Industrieherren wohl nicht Hühnerdaunen dea'ten mich zu. Biffige Einquartierung, die bei so ganz ernst sein. Der Nachfolger Posadowskys ist kein Um letjem Druck ihren edlen Atem nishauchte, sorgte mit dafür, daß ich stürzler; er wird dafür sorgen, daß trok der Arbeitskammern das eine schlaflose Nacht verbrachte.- klinische Behandlung für Nerbentrante! Unternehmertum sich über einen Mangel an Einfluß nicht zu be­Deffen war ich mir bewußt: in dieser Nervenmarteranſtalt mit Klagen haben wird. ihrem ganzett Milieu würde ich erst recht trant werden. Ein Ge­danke beherrschte mich: Hinaus! hinaus, sobald als möglich! Bei der Vorstellurg am anderen Morgen erklärte ich dem Arzt, ich sei auf Weisung des Kaffenvorstandes gekommen, werde aber unter teinen Umstän den hier bleiben ich sei wieder arbeitsfähig. Der

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Gerichts- Zeitung.

Ein Mädchen für alles".

seine weiteven Forderungen aber ab. Dahingegen erkannte das Oberlandesgericht Colmar   auf die Berufung des Klägers auf Verurteilung der Beklagten zur Zahlung einer Entschädigung von 48 500 M. außer den gewährten 1500 M. Das Oberlandesgericht legt die betreffende Vertragsbestimmung dahin aus, daß die Erfindungen der Angestellten und ihre petuniäre Aus­nukung allerdings der beklagten Fabrit anheim fielen. Was die Frage der Vergütung anlange, so stände aber der sich hierüber an dem vorhergehenden Wortlaut anschließende Sah mit den Dar legungen über das Eigentumsrecht der Erfindung in unmittelbarer und engster Verbindung, so daß der Vorbehalt eine Ver. pflichtung zur Vergütung bedeute, wenn sie die Erfindung an ertenne. Diese Auffassung habe sie selbst schon durch Vergütungs­zahlung bestätigt. Wenn sich die Beklagte darauf berufe, daß in der Regel solche Erfindungen dem Etablissement aufielen, so würde hier durch den betreffenden Vertrag eine ganz andere Grundlage geschaffen, indem das beiderseitige Interesse an den Erfindungen burch vertragliche Leistungen im voraus festgesetzt werde. Infolge dieses Vertrages sei denn auch der Kläger berechtigt, auf eine an­gemessene Bergütung zu klagen. Nach erhobenem Sachverständigen­gutachten schätzt das Oberlandesgericht diese Vergütung auf ins. gesamt 50 000 m. Die von der Beklagten gegen dieses Urteil eingelegte Re. vision hatte feinen Erfolg und wurde vom II. Zivilsenat des Reichsgerichts zurückgewiesen.

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Ein Schwein.

Wegen Erregung öffentlichen ergernisses ist am 13. April vom Landgericht Dortmund   der Agent Heinrich annuß zu 6 Monaten Gefängnis verurteilt worden. Wenn Dienstmädchen Fenster putten, stellte er sich auf den Hof und führte sich unanständig auf. In seiner Revision behauptete er, es sei nicht festgestellt, wer ergernis an seinen Handlungen ge­nommen habe! Das Reichsgericht hielt aber die Feststellungen für ausreichend und verwarf die Revision.

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Verfammlungen.

Herr Doktor für Geburtshülfe war, obwohl er seine Fachkenntnisse Die Taten eines Dienstmädchens und ihrer Helfershelter be­bei mir nicht zeigen konnte, von meiner Erklärung augenscheinlich schäftigten gestern die 1. Ferienstrafkammer des Landgerichts I.  nicht sehr erbaut. Aber meine Bemerkung über die sonderbare Aus der Untersuchungshaft wurden der Schloffer Hugo Fiebig, Kombination von Nervenkrankheit und seiner Klinik mochte ihm wohl der Klempner Willy AI Helm, der Arbeiter Emil Schulz und beweisen, daß ich mich hier nicht einsperren lassen würde. Er er- das Dienstmädchen Elise Neumann borgeführt, um sich wegen flärte fich schließlich einverstanden, daß ich am übernächsten Tage Einbruchdiebstahls, Diebstahlsversuchs und Begünstigung zu ver­Auf die als arbeitsfähig seine Nervenklinik verlasse. mir antworten. Die Angeklagten sind bisher unbescholten gewesen, bis vom Rassenvorstande großmütig bewilligte Behandlung bis Sep- auf Schulz, der schon mehrere Borstrafen erlitten hat. Es handelte tember verzichteet ich. Ich brauchte nur drei Tage und zwei Nächte sich um einen groben Vertrauensbruch, den das Dienstmädchen Neu­abzustzen. Dret schöne sonnige Tage hinter Gardinen, die nicht mann gegen ihre Herrschaft begangen hat. Sie war bei dem Möbel­durch Sauberkeit auffielen, auf den engen Hof hinabstarren und die händler May Prenzlauer in der Reinidendorferstr. 117 in Stellung, Leidensgeschichten meiner Nachbarin mit anhören, eine nette Er der Angeklagte Alhelm ist ihr Bräutigam". Diesen machte sie holung für Nervenkrante! Mehrere der Leidenden fühlten sich durch eines Tages darauf aufmerksam, daß die Gelegenheit günstig sei, einen besonderen Umstand" veranlaßt, hier einige Zeit auriid um bei ihrer Herrschaft einen Diebstahl auszuführen. Diese ver­gezogen zu leben. Die anderen, die Nervofität, Affettionen der lockende Gröffnung fiel bei Alhelm auf fruchtbaren Boden. Das Atmungsorgane usw. hier festhielt, litten doppelt unter der Be- Mädchen übergab ihm die Schlüssel zu dem in der Reinickendorfer­raubung von Licht und Luft. Da ich besonders betont hatte, daß straße 13 liegenden Geschäftslotal des Herrn Prenzlauer, ebenjo mein erster Arzt viel Bewegung im Freien verordnet habe, erhielt hatte sie entdeckt, daß in der Wohnung Reserveschlüssel zu dem ich die hohe Vergünstigung, eine Stunde spazieren gehen zu können. Geldschrank aufbewahrt wurden und auch diese händigte sie ihrem Ich durfte auch zwei andere Patientinnen mitnehmen. Da diesen bisher Bräutigam ein. Nach diesen Schlüffeln fertigte der Angeklagte solche Vergünstigung noch nicht zu teil geworden war, wünschten sie Schulz, den Alhelm Tennen gelernt hatte, Nachschlüssel an. Beide Wegen Sittlichkeitsverbrechens ist am 20. Februar vom Land. fehnlichst mein längeres Bleiben, um noch länger täglich eine Stunde drangen dann eines Sonntags in das Geschäftslotal des Herrn gericht Münster i. W. der Invalide Josef Ostendorf zu neun Freiheit zu genießen. Eine mutige Patientin war sogar während Brenzlauer ein; es gelang ihnen aber nicht, den Geldschrank zu Monaten Gefängnis verurteilt worden. Er hat sich an einem 1891 meiner Beit ausgebrochen". Es wäre zu wünschen, daß recht öffnen, jie mußten vielmehr unverrichteter Sache wieder abziehen. geborenen Mädchen vergangen, welches die Aufsicht über die Kinder viele ihrem Beispiel folgten. Für Nervenkranke gibt es doch Sana- Einige Tage darauf machte Alhelm allein noch einmal den Versuch. feines Schwiegersohnes führte. Mildernde Umstände wurden dem torien. dem Geldschranke zu Leibe zu gehen; der Versuch scheiterte aber Angeklagten wegen seiner Greisenhaftigkeit und der nicht Nachdem ich der Klinischen" Nerbenbehandlung entronnen war, wiederum. Nunmehr kamen die Neumann mit Alhelm und Schulz vorhandenen Unbescholtenheit des betreffenden Mädchens bewilligt. begab ich mich zum S. d. W., um mein 8eugnis und Gehalt in dahin überein, daß in der Prenzlauerschen Wohnung selbst ein Die Revision des Angeklagten wurde vom Reichsgericht Empfang zu nehmen. Damit follte ich nun angenehme" Seiten Diebstahl ausgeführt werden sollte. Schulz weihte auch den ihm verworfen. des Kaufhauses fennen lernen. Schon vorher hatte ich um ein bekannten Angeklagten Fiebig in den Plan ein, da dieser nach seiner Beugnis gebeten. Ich erhielt auch eins, aber mit solcher Note, daß Meinung als Schlosser ihm beim Erbrechen des Geldschrankes wert­ich darauf verzichtete. Nicht als ob die Firma bescheinigt hätte, ich bolle Dienste leisten fonnte. Am Sonnabend, 29. Juni, teilte die fei untauglich oder ich hätte mich schlecht geführt, dazu war man Neumann ihren Romplicen mit, daß der nächste Tag zur Ausfüh natürlich zu- nobel. ber sie schrieb eine halbe Wahrheit auf das rung des Verbrechens der geeignetste sei, da ihre Herrschaft mit Papier, die schlimmer war als eine ganze unwahrheit. Ich hätte ihren Kindern nicht in der Wohnung sein würden. Die vier Ange­Der Verband der Sattler hielt am Donnerstagabend eine mich bemüht", in Führung und Leistung ihre Zufriedenheit zu er- flagten verabredeten daher den Diebstahl für Sonntag, 30. Juni. außerordentliche Generalversammlung in den Zentral- Festsälen, tverben, bezeugte die Firma. Ich lehnte ab, der Firmenvertreter Alhelm holte feine Braut" gegen 3 Uhr aus der Wohnung des Alte Jakobstraße, ab. Ernst Brüdner sprach über das Thema: erklärte fategorisch: Ein anderes Beugnis gibt es nicht! Daß er sich Herrn Prenzlauer ab und wartete mit ihr in der Nähe, bis der Arbeiterbewegung, Arbeiterorganisation und Arbeiterbildung." anders besinnen würde, daran zweifelte ich nicht. denn ich konnte Sohn des Herrn B. als legter die Wohnung verlassen hatte. Un- Seine Rede wurde mit viel Beifall aufgenommen. genügend nachweisen, daß ich auf das Prädikat" Führung und mittelbar darauf begaben sich beide in die Wohnung zurück. Die Der Bericht über eventuelle Aenderung des Lokaltassenstatuts Leistung gut" vollen Anspruch hatte. Allerdings hatte die Firma Neumann gab dem Alhelm ein Küchenbeil, mit diesem öffnete A. Tag vor. Die eingesetzte Kommiffion empfahl, daß Mitglieder über mittlerweile in der W. a. M." eine Erklärung losgelassen, in der sie gewaltsan das obere Fach des Bufetts und entwendete aus einem 60 Jahre oder nicht mehr voll erwerbsfähige Mitglieder auf eigenen fühnlich behauptet, es sei nur minderwertiges Personal entlassen dort verwahrten Blechkasten die Summe von 1000 Mart. Sie Antrag von der Beitragspflicht zur Lokaltasse entbunden werden worden. Trotzdem bescheinigte man mir nun gute Führung und entfernten sich dann wieder, schlossen aber die Wohnungstür nicht tönnen. Damit erklärten sich die Versammelten einverstanden. Nach Leistung. Gute Führung und Leistung verhinderten aber nicht meinen zu. Am Bahnhof Wedding   trafen fie mit den Angeklagten Fiebig längerer Diskussion wurde ein Zusabantrag angenommen, daß der Hinauswurf, als ich glaubte Ferien zu bekommen. und Schulz zusammen. Sie erzählten von der Einrichtung der Anspruch an die Lokalkaffe den dazu Berechtigten solange gewähr­Wohnung, offenbarten ihnen, daß sie die Tür zur Wohnung offen leistet bleiben soll, bis diese ausgesteuert" worden seien. gelassen hätten und wünschten ihnen viel Glück zu den Taten, die Den Bericht der Delegierten der Berliner   Gewerkschaftskom­nun folgen sollten. Sie selbst führen nach Hermsdorf  , um sich ein mission erstattete der Vorsitzende Schulze. Er bezog sich auf den Alibi zu beschaffen. Mittlerweile schlichen fich Schulz und Fiebig Jahresbericht der Gewerkschaften und stizzierte die Verhandlungen in die Prenzlauersche Wohnung. Sie erbrachen ein Fach des in den stattgehabten acht Delegiertenversammlungen. Die Dis Bufetts und erbeuteten 220 M. Dann wurde der Raften eines fussion über den Bericht sowie die beiden letzten Punkte der Tages­Serviertisches, in welchem Frau Br. ihre Schmucksachen bewahrte, ordnung wurden wegen der vorgerüdten Zeit vertagt. Schulze erbrochen und hier stahlen die Verbrecher ein Kollier mit 5 großen machte noch ausdrücklich auf den Streik der Kollegen bei der Firma und 10 fleinen Brillanten, ein Armband mit 15 Brillanten und Ludwigs u. Casparius aufmerksam; er appellierte ferner an die Saphiren und andere Schmucksachen. Der Raub follte unter den Versammelten, die Tabatarbeiter in ihrem Rampfe zu unterstützen. Angeklagten geteilt werden, es tam aber nicht dazu. Obgleich die Neumann abends ganz harmlos von ihrem Sonntagsspaziergange heimkehrte und höchst erstaunt und entsetzt tat, daß in ihrer Ab- Oeffentliche Bibliothek und Lefehalle zu unentgeltlicher Be. mesenheit Diebe in der Wohnung gehauft hätten, war man sich bald nutzung für jedermann, SW., Alexandrinenstr. 26. Geöffnet täglich von darüber klar, daß sie die Hand im Spiele gehabt haben müsse und 5-10 Uhr abends, an Sonn- und Feiertagen von 9-1 und 3-6 Uhr. fie wurde festgenommen. Dasselbe Schicksal traf ihren Bräutigam In den Lesesälen liegen zurzeit 515 Beitungen und Zeitschriften jeder Art Alhelm, der auf gutes Bureden und in einem Gefühl der Reue dem und Richtung aus. Freireligiöse Gemeinde. Sonntag, 11. Auguft, bormittags 8 Uhr, Bestohlenen den größten Teil der gestohlenen 1000 M. wieder im Rathause, Eingang Jüdenstraße, Saal 109: Versammlung: Freireligiöjé Herausgab. Auch die beiden übrigen Angeklagten befanden sich bald Vorlesung. Vormittags 10%, Uhr in der Schule, Kleine Frankfurterstr. 6: hinter Schloß und Riegel und haben von ihrer gemeinsamen Ar- Bortrag des Herrn M. H. Baege über: Die geistige Entwidelung beim beit" wenig Vorteil gehabt, denn Herr Prenzlauer ist wieder der Kinde". Damen und Herren als Gäfte sehr willkommen. Hauptsache nach in den Besitz seines Eigentums gefommen. Die Allgemeine Krankens und Sterbekaffe der Metallarbeiter Angeklagten waren geständig. Für den Angeklagten Schulz, gegen( E. H. 29 Hamburg  , Filiale Berlin   5.) Sonnabend, den 10. August, abends den der Staatsanwalt 2 Jahre Zuchthaus beantragt hatte, empfahl 8, Uhr, bei Patt, Dragonerstr. 15: Mitgliederversammlung. Rechtsanwalt Dr. Mar Kantorowicz noch einmal die Zubilligung mildernder Umstände, da sich Schulz lange Zeit straflos gehalten habe. Die beiden ersten Angeklagten bat Rechtsanwalt Ladewig, nicht als abgefeimte Verbrecher anzusehen, sondern als Gelegen­heitsdiebe, die sich durch die Verlockungen des Dienstmädchens leider

auskommen.

Nachdem alles eingerichtet war, fonnte man mit billigen Kräften Die andere Ueberraschung! Als ich mein Geld in Empfang nehmen wollte, erhielt ich nur die Hälfte, weil ich seit Mitte Juni frant gefeiert habe. Nun tam es auch heraus, daß der Vertrag eine diesbezügliche Klausel enthält. An die Rechtsgültigkeit der Klausel glaubte die Firma wohl selbst nicht, fie rechnete wohl mehr auf Un­erfahrenheit des Personals. Das Kaufmannsgericht in Charlotten­ burg   hat die Firma denn auch belehrt, daß gefezwidrige Be­stimmungen im Arbeitsvertrag ungültig sind.

Das muß ich eingestehen, durch meine Verbindung mit dem K. b. W. habe ich erfahren, daß das Aeußere einer Firma teinen Schluß auf seine Arbeitsverhältnisse erlaubt."

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Versammlungen Veranstaltungen. Friedenau  . Sonntag, den 11. August: Ausflug nach dem Grunewald  . Abmarsch Punkt 2 Uhr von Grube aus. In Dahlem   Kaffee­

tochen.

Soziales.

Arbeiterwohnungen im Rehrichthaufen. Gleichwie in Nürnberg  - Fürth   ist auch in der Stadt of die Wohnungsnot atut geworden. Dort wandern seit einigen Tagen viel Menschen zur Stadt hinaus an die Stätte, wo der aus der Stadt kommende Kehricht abgeladen wird. In dem Kehricht ist eine

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Eingegangene Druckfchriften.

Reclams Univerfum. Heft 45, wöchentlich ein geft. Preis 30 Pf. " Blutus". Kritische Wochenschrift für Bollswirtschaft und Finanzwesen.

mit einigen Brettern und Latten ausgepolsterte Höhle ein- dazu hätten verleiten lassen, den Weg des Verbrechens zu betreten.( gerausgeber: G. Bernhard.) 32. Heft. Vierteljährlich 8,50 M., bom

feldes, wohnt" ein Arbeiter mit Frau und drei Kindern. Er fonnte mit dem besten Willen keine bessere Wohnung finden und fein Prinzipal, die Stadtverwaltung von Hof, tennt teine Wohnungsnot!

sie zu 1 Jahr,

1 Jahr 3 Monaten, Schulz zu 1 Jahr 6 Monaten und die Neumann zu 1 Jahr 4 Monaten Gefängnis.

Ein Wüstling.

" Der Alfoholismus, seine Wirkung und seine Bekämpfung". Herausgegeben vom Zentralverband zur Bekämpfung des Alkoholismus  . Berlin  . Preis geb. 2,10 M., brosch. 1,80 M. Verlag für Bollswohlfahrt, Berlin   W. 30, Rollendorfstr. 29/30.

Im Lande der Liebe. Geschichten, Gedichte, Gedanken von Frit Der Glafermeister Adolf Schmidt, Rigdorf, Bergstraße 76, v. Briesen  . Geheftet 1,60 Mart, gebunden 2,50 M.( Leipzig  , Rich. Sattlers Neber das Verhältnis der Handelskammern zu den mußte sich unter Ausschluß der Deffentlichteit gestern Berlag.) Was und wie foll ich rauchen? oder; Der giftige und giftfreie Arbeitskammern vor dem Rigdorfer Schöffengericht wegen tätlicher Beleidigung des Tabat, dessen Bedeutung, Wirkung und Gebrauch. Hygienische Skizze von handelt eine von der Handelskammer in Düsseldorf   heraus. 15jährigen Dienstmädchens Meta Siebert verantworten. Der bisher Dr. med. Balser. Berlag von Edmund Demme, Leipzig.( Preis gegebene Denkschrift. Sie geht davon aus, daß man bisher im noch völlig unbescholtene Glasermeister beschäftigt mehrere 0,30 Mart.) Die Hämorrhoiden und ihre Heilung durch ein erprobtes Ver. Reichstage, in der Literatur wie in der Bresse im wesentlichen Angestellte und hat Bergstr. 76 feine Werkstatt. Am 25. Mai begab nur für Arbeitskammern, also für paritätische Einrichtungen ein- fich der Angeklagte in die im selben Hause in der ersten Etage be- fahren. Bon Dr. Paczkowski. Berlag von Edmund Demme, Leipzig  . getreten fei, in gleicher Bahl bestehend aus Vertretern der An- findliche Wohnung der Monteurfrau Anna Schulz, die er hatte weg( Breis 0,80.) Jahresbericht des Sentralborstandes des Sozialdemokratifchen Sentral gestellten, der Arbeiter und der Unternehmer. Wenn die Kammer- gehen sehen, drang unter dem Vorwande, die Fenster verkitten bildung in dieser Weise erfolge, habe das Unternehmertum eines zu wollen, in die Schulzsche Wohnung ein und tat dem allein an- vereins für den 6. fchleswig- Holsteinischen Reichstagswahlkreis. 32 Seiten. Berlag E. Eilten, Ditenſen. bestimmten Bezirkes feine Vertreter sowohl in der Handelstammer wefenden 15 jährigen Dienstmädchen wiederholt Gewalt an. Charlottenburger Statistit. 21. Heft. Grundstücksstatistik für die wie in der Arbeitskammer. Die sichere Folge sei, daß diese Ver- Angeklagte versuchte vergeblich dem Mädchen Uebles nachzureden, Jahre 1904, 1905 und 1906 und die Ergebnisse der Grundstüdsaufnahme treter in der einen Körperschaft freiwillig, in der anderen Körper- fie hätte mit einem Oberlehrer ein Verhältnis gehabt usw., doch bei Gelegenheit der Bolkszählung im Jahre 1905. Herausgegeben vom schaft freiwillig oder gezwungen eine verschiedene Wirtschafts- stellen sämtliche Zeugen der Beleidigten das beste Leumundszeugnis Statistischen Amt der Stadt. 56 Seiten. Stommissionsverlag von Carl fünf Tage Gefängnis. Das Ulrich u. Co., Charlottenburg. politik vertreten würden und das sei ein mißlicher Zustand, zumal aus. Der Amtsanwalt beantragt Bericht über die Verwaltung und den Stand der Gemeinde die Regierung und mehr noch die Barlamente die Neigung zeigten, Urteil lautet auf zwei Wochen Gefängnis wegen der an den Tag angelegenheiten der Stadt Charlottenburg   für das Berwaltungsjahr 1905. gelegten großen Roheit und ein kaum der achtung zu schenken als den einseitig besetzten Interessen entwachsenes, unschuldiges Mädchen. Schmidt ist verheiratet und Monatsbericht des Statistischen Amts der Stadt Charlotten oertretungen der Sandelskammern. Wenn das schon für das Ge- Bater von fünf Kindern.

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Der

burg  .