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.m jiw« 4. KcilM Ks Jotaiätte" Kttlim WIKsdlM Um Mwoch MM Partei- Angelegenheiten. Zur Lokalliste. Am Sonntag, den 11. und Montag, den 12. dieses Monats findet in Nicderschonhausen ein von dortigen Gast- Wirten arrangiertes Erntefest statt. Wir ersuchen die Partei- genossen, folgende Lokale streng zu meiden:.Schloß Schönhausen Linden- und Kaiserin Augustastraßen Ecke: .GesellschaftshauS Thiele", nebst Stehbierhalle, Kaiserin Augustastraße und Bismarckstraße;. L i e d e m i t" an der Kirche und Hotel.Wilhelmshos"« Kaiser Wilhelm  - und Eichenstraßen Ecke. Treptow  -Baumschulenweg. Dienstag, den 13. August, findet die Mitgliederversammlung des Wahlvereins in Treptow   bei Mohlau  , Kiefholzstraße 35, statt. Tagesordnung: 1. Vortrag. 2. Bericht von der Generalversammlung Groß-BerlinS. 3. Ver- einsangelegenheiten. Der Zahlabend fällt für den Treptower Orts- teil aus und werden die Beiträge in der Versammlung entgegen- genommen. Um zahlreiches Erscheinen ersucht Der Vorstand. Britz  -Buckow  . Am Mittwoch, den 14. August, abends �9 Uhr (Zahlabend), findet im Lokal.Landhaus"(Wosinski), Chaussee- straße 97. die Mitgliederversammlung des Wahlvereins statt. Tagesordnung: 1. Vortrag: Lokal- und Zentralorganisation. Rc- ferent Genosse Schröder vom Allgemeinen deutschen Metallarbeiter- verband. Korreferent Genosse Cohen vom Deutschen   Metallarbeiter- verband. 2. Diskussion. 3. Verschiedenes. Um pünktliches und zahlreiches Erscheinen der Mitglieder ersucht dringend Der Vorstand. R-waweS. Am Mittwoch, den 14. August, abends SM- Uhr, findet im Lokal des Herrn Schmidt(Deutsche   Festsäle). Wilhelm- straße 3, die Versammlung des Wahlvereins statt. Tagesordnung: 1. Geschäftliches. 2. Vortrag des Genossen Z i e t s ch- Charlotten- bürg über: Reichsverfassung. 3. Wahl von 3 Delegierten zur Kreisgeneralversammlung. 4. Bericht von der Generalversammlung Groß-Berlin. 5. Abrechnung vom Sommerfest. ö. Verschiedenes. Gäste, auch Frauen haben Zutritt. Ehrenpflicht eines jeden Mit- gliedes ist es, in dieser Versammlung zu erscheinen. Der Vorstand. Tegel  . Heute, Sonntag, findet daS Sommerfest des Wahl- Vereins in Trapps Festsälen. Bahnhofstr. 1. statt. Spezialitäten, Konzert, Gesangsvorträge, Turnen, Neigenfahren und Ball der- schönern das Fest. Bezirk WaidmannSlust  . Sonnabend, den 17. August, abends 8 Uhr, findet in Waidmannslust   im Schweizerhäuschen die General- Versammlung des Wahlvereins statt. Diejenigen Genossen, welche von der Maifeier und vom Frühkonzert noch nicht abgerechnet haben, werden ersucht, eingehend dem nachzukommen. Am Sonntag, den 18. August findet das Sommerfest des Wahlvereins in obigem Lokal statt. Ein sorgfältig zusammengestelltes Programm bietet genuß- reiche Stunden. Die Genossen mögen für zahlreichen Besuch Sorge tragen. Der Vorstand. In Schmargendorf   findet am 25. d. Mts. im dortigen »Schützenhaus" ein sogenanntes Wohltätigkeitskonzert statt, arrangiert vom Gesangverein M e l o d i a"; da der Wirt des be- treffenden Lokals sich beharrlich weigert, uns seine Räume zu Ver- sammlungen zur Verfügung zu stellen, ersuchen' wir, alle Ver» an staltungen dortselbst streng zu meiden, sowie glle etwa angebotenen Billetts stets entschieden zurückzuweisen. Die Lokalkommission. Berliner   I�acKricKten. Das Hausbesitzerprivileg im Stadtparlament, baS durch die Städteordnung bestimmt wird, schafft den Hau?- besitzern die Möglichkeit eines ausschlaggebenden Einflusses auf die Kommunalverwaltung. Nach 8 16 der Städteordnung muß mindestens die Hälfte der von jeder Wählerabteilung zu wählenden Stadtver- ordneten aus den Reihen der Hausbesitzer genommen werden. Mindestens die Hälfte aller Mitglieder der Stadtverordnetenversammlung soll von vornherein die Gewähr bieten, daß sie das nötige Interesse für jene be- sonderen Wünsche mitbringen, deren Erfüllung dem Haus- agrariertum als eine Hauptaufgabe aller Kommunal- Verwaltungen gilt. Dieser Paragraph der Städteordnung ist vielleicht noch erträglich in seiner Anwendung auf ganz kleine Städte, in denen ungefähr die Hälfte der Haushaltungsvorstände aus Hausbesitzern und ihre andere Hälfte aus Mietern zu be- stehen pflegt. Wir sehen allerdings in dem Hausbesitzer- Privileg unter allen Umständen eine ungerechtfertigte Bevorzugung, die selbst für kleinste Gemeinden zu ver- werfen ist. Der Kampf gegen dieses Privileg ist ausgegangen von den G r o ß st ä d t e n, in denen es je länger je mehr als widersinnig empfunden worden ist. In Berlin  , wo der weitaus größte Teil der Bevölkerung in Mietswohnungcn haust, haben wir den tollen Hustand, daß die Hälfte der Stadtverordnetenmandate jener winzigen Zahl von Bürgern reserviert werden muß, die den Grundbesitz in Händen haben. Es ist die Sozialdemokratie, die von jeher den Kampf gegen die Bevorzugung und Bevorrechtung der Haus- besitzer rückhaltlos geführt hat. In der Stadtverord- netenversammlung von Berlin   pflegt der Chor der freisinnigen Hausbesitzer sehr nervös zu werden, wenn ein sozialdemokratischer Redner auf dieses Thema zu sprechen kommt. Wiederholt ist von unseren Ge- Nossen   im Rathause hervorgehoben worden, daß gerade in Berlin   der 8 16 der Städteordnung in seiner ganzen Uner- träglichkeit sich fühlbar macht. Hier gehört eine beträchtliche Zahl von Grundstücken dem Staat oder der Stadt, hier be- findet sich ein großer Teil des Grundbesitzes in den Händen von Handelsgesellschaften, private Besitzer hiesiger Grund- stücke wohnen vielfach gar nicht in Berlin   und so weiter. Der Kreis der Personen, denen aus den 144 Sitzen der Berliner  Stadtverordnetenversammlung mindestens die Hälfte vor- behalten ist, wird durch alle diese Umstände immer noch enger. Wie eng er ist, das hatte bisher niemand zahlenmäßig aachweisen können. In der Stadtverordnetenversammlung war nun von sozialdemokratischer Seite angeregt worden, man solle einmal durch das Statistische Amt feststellen lassen, wieviele Berliner   Hausbesitzer denn über- Haupt das passive Wahlrecht zur Stadtver- ordnetenversammlung besitzen. Ein bezüglicher Llntraa unserer Genossen wurde im Etatsausschuß anae- für Min und Vororte nommen und fand denn auch die Zustimmung des Plenums. Der Magistrat hat inzwischen die geforderten Ermittelungen vorgenommen, nicht durch das Statistische Amt, sondern durch das Wahlbureau der Stadt. Welches ist das Ergebnis? In unserer Zweimillionenstadt mit ihren weit über 306 066 Kommunalwählern gibt es noch lange keine 36 666 Grund- stücke. Doch unter den Besitzern dieser Grundstücke sind noch keine 16 600, die als Vertreter des Grundbesitzes in die Stadt- verordnetenversammlung entsandt werden könnten. Vom Rathaus wird jetzt mitgeteilt, es habe sich herausgestellt, daß nur 3242 Volleigentümer das passive Wahlrecht haben. Und aus diesen 9242 Privilegierten müssen die 72 Männer genommen werden, die die Städteordnung fordert! Den Kampf gegen das Hausbesitzer- Privileg hat, wie gesagt, nur die Sozialdemo- kratie von jeher rückhaltlos geführt. Sie ist es auch, die allein ein Interesse an der Beseitigung dieses Privilegs hat. Unserem Berliner   Stadtfreisinn ist sehr damit gedient, daß es aufrecht erhalten bleibt, und er wünscht sich nichts anderes. Die Erklärungen gegen das Privileg, die gelegentlich auch von dort aus in die Welt hinausposaunt werden, klingen ja sehr fortschrittlich, aber sonst haben sie weiter nichts zu be- deuten. In der Stadtverordnetenversammlung wurde m der Debatte über den oben erwähnten Antrag unserer Genossen sogar von dem freisinnigen Stadtverordneten Wallach, dem bekannten Hausagrarierführer, der inzwischen das Zeitliche gesegnet hat, die Erklärung abgegeben, er leae gar keinen Wert auf das Privileg._ Polizeiliche Absperrungen. Zu der Erörterung der polizeilichen Absperrung am Kreuzberg  werden wir auf einen Fall aufmerksam gemacht, der in drastischer Weise den Beweis lieferte, daß es ohne oder mit wenig Polizei ebenso gut geht, ja vielleicht besser, als wenn die Polizei für das Publikum denkt. Man schreibt uns: >Als dieser Tage der Dachstuhl desFriedrichshof" brannte, waren bei Ausbruch deS Feuers zur Verfügung des leitenden Poli- zeileutnants Kall   nur wenige Mann, die eben ausreichten, um die Bürgersteige in der Kochstraße abzusperren. Der Verkehr der Frie- drichsstraße aber mutzte sich selbst überlassen bleiben. Und siehe da, es ging sehr gut und ohne jede Schwierigkeit. Ohne daß ein Schutzmann es ihnen sagte, hielten in stillschweigender Ueberein- kunft Auto-, Omnibus- und Wagenführer die Mitte der Straße und fuhren so hintereinander, daß eine Reihe hinauf-, die andere herunterfuhr. Jede Hast war verschwunden, wohl aber war sich jeder bewußt, daß es hier galt, vorsichtig zu fahren. Das Pu- blikum andererseits achtete darauf, daß kein Wagenführer in die Gefahr kam. anzufahren oder sonst ein Menschenleben zu ge- fährden. Die an den Ecken der Kochstraße stehenden Schutzleute sahen offenbar ebenso wie der Leutnant ein, daß die Regelung sehr gut ging und überließen das Publikum sich selbst. So ging es von fünf Minute:? vor �8 Uhr bis kurz nach 8 Uhr. Um diese Zeit trafen Verstärkungen für die Polizei ein. Als daS Feuer selbst dann schon erledigt war, die Züge der Schönebergerstratzen-Wache waren schon wieder abgerückt, da dachte man wohl daran, daß etwas seitens der Polizei geschehen müsse und nun ging ein Leut- nant mit einigen Mann zur Zimmerstraße Ecke Friedrichstraße  und lenkte dort den Verkehr, der solange tadellos und ohne Störung an der Brandstelle borüberfluten konnte. Im Augenblick der Ge- fahr ging das, nun sie vorüber war, ging es nicht mehr. Es mußte abgesperrt werden. Darüber murrten natürlich die Wagenführer, meist kamen um diese Zeit Besucher desApollotheatcr" und hatten Verlust, über den ihre früher fahrenden glücklicheren Kollegen nicht klagen brauchten. Nach zwanzig Minuten der Ablenkung war dann die Feuerwehr abgerückt. Also die Regelung des Verkehrs ging während der ersten fast dreiviertel Stunden glatt ohne Polizei, welcher Grund lag vor, polizeiliche Ablenkungsmaßnahmen dann zu treffen, als der Brand gelöscht und die Erfahrung gelehrt hatte, daß es eines Eingreifens der Polizei gar nicht mehr bedurfte. Im übrigen ist es meist so. Erst wenn die Polizei erscheint, ahnt die Menge etwas besonderes. Es sei dabei nur an diegeschickte" Absperrung für die Sicherheit des Kaisers erinnert. Wer an zwei Nachmittagen die Schutzleute Unter den Linden   beobachtet, weiß nachher aus ihrer Haltung, der Richtung ihres Gesichtes und sonstigen Anzeichen ganz genau, ob der Kaiser zurzeit erwartet wird und aus welcher Richtung. Wüßten das nicht so viele, würde die große Masse nicht stehen bleiben, eS würde kein Verkehrs- Hindernis entstehen." Die zu dem neuen Unterpflaster-Bahnhof«Leipziger Platz" führenden Zugangstreppen sind jetzt, wie es in der Bühnentechnik heißt, begehbar. Ueber zweimal zwölf ein Meter breite Granit- stufen gelangt man von der Königgrätzerstraße aus hinab in den Uebcrgang, der sich bald zu sechs Metern erweitert. Ganz vorn zur Linken erblicken wir das eiserne Gerippe eines Stationshauses mit drei Fenstern, dessen Hintere, der Treppe abgcwcndcte Tür nach dem alten Bahnsteig führt. Weiterhin zur rechten Hand liegt ein geräumiges Schalterhäuschen, das zwei Türen und sieben Fen- stcr hat; vier davon sind für den Fahrkartenverkauf bestimmt. Wände und Decken nehmen sich schon recht schmuck aus; die letzteren sind weiß gestrichen, die Wände mit hellgrauen, glasierten Kacheln ausgekleidet, welche durch Pseudo-Pfeiler und Sockellinien recht geschmackvoll gegliedert sind. In jeder Wandfläche, zwischen zwei Pfeilern, ist ein biereckiger Raum ausgespart, der. mit Holz ge- täfelt, zur Befestigung der Reklameschilder bestimmt ist und darüber erblickt man ein Bronze ausgelegtes Medaillon, das später, mit Kristallglas verkleidet, das elektrische Licht aufnehmen wird. So reiht sich links und rechts Pfeiler an Pfeiler, Laterne an Laterne, bis man unter dem Fahrdamm der Königgrätzerstraße an den ersten der acht mächtigen Grundpfeiler des Aschingerhotels gelangt, dem ebenfalls ein kleiner Eisenkäfig(zur Aufnahme eines Fernsprecher? bestimmt) vorgebaut ist. Gleich dahinter erweitert sich der Zugang zum breiten Bahnsteig; auf beiden Seiten laufen die tiefliegenden Gleise in einer Kurve ein. Der Raum sieht, trotzdem noch an allen Ecken und Kanten fleißig gearbeitet wird, schon recht freundlich und vornehm aus. Die Wände bedecken weiße Kacheln, die Pfeiler sind, um die Lichtfülle etwas abzudämpfen, wie oben beschrieben, mit hell- und dunkelgrauen Kacheln bekleidet. Auch hier sind zwischen je zwei Pfeilern Reklamefelder ausgespart und dazwischen befindet sich immer, von grünen Kacheln umrandet, die InschriftL e i p- z i g e r P l a tz". Diese kehrt auf jeder Seite des Bahnsteigs Ikmal wieder, so daß sie wohl von jedem Abteil aus wenigstens einmal zu lesen sein wird. Jenseits des Hotclbaues wird der Bahnsteig wieder normal, d. h. durch die bekannten Mittclsäulen getragen, eiserne T-Träger, die mit einer eleganten Ornamentik bekleidet werden. Von den Kapitälen hängen je zwei Glühbirnen in geschliffenen Glocken herab. Auch auf dieser Seite erheben sich Zahlabend statt. schmucke Schalterhäuschen, hinter denen der unterirdische Gpng durch die freischwebende Brücke nach der anderen Seite der Leip- zigerstraße führt. Geradeaus dagegen erreicht man die dieSseitS herabführende breite Steintreppe, die, halbrechts, etwa zehn Meter hinter dem Wrangel-Denkmak ausmündet. Bis hierher ist sogar schon die Gleisanlage fertig. Der Ausflugsverkehr der Automobil-Omnibuss« der Greßcn Berliner Straßenbahn wird am heutigen Sonntag bei günstiger Witterung auf sämtlichen Ausflugslinien stattfinden. Auf der Strecke Brandenburger Tor Potsdam werden mit Rücksicht auf die außerordentliche starke, Inanspruchnahme die Automobil- Omnibusse ab Brandenburger Tor   von 9,39 bis 11 Ahr vormittags und von 1,30 bis 6,30 Uhr nachmittags halbstündlich, von Potsdam  (Glienicker Brücke  ) 11,30 bis 1 Uhr und von 3,30 bis 8,30 nach- mittags ebenfalls halbstündlich abgelassen werden. Ferner wird wieder eine Gesellschaftssahrt nach Liepnitzsee Wandlitz und Sänke veranstaltet. Die Omnibusse fahren um 9 Uhr vormittags vom Alexanderplatz  (Haltestelle zwischen Neue Königstratze und Prenzlauerstratze) ab. Ferner finden AusflugSfahrten mit Motor- omnibuffen zwischen Bahnhof Bernau und dem Liepnitzsee resp. Wandlitz  , Brandenburger Tor   Wannsee  , Nollendorfplatz Onkil TomS Hütte, Charlottenburg  (Wilhelmsplatz) Jungfernheide (Karlsho?) und schließlich zwischen Tegel   und Schulzendorf   statt. Die nach Schulzendorf   einsetzenden Omnibusse können vom Blücher  - platz resp. Weddingplatz von den Ausflüglern benutzt werden und beträgt der Fahrpreis für die Strecke vom Blücherplatz nach Tegel  60 Pf., vom Weddingplatz 30 Pf., Kinder die Hälfte. In gleicher Weise können auch abends bei der Rückfahrt nach dem Depot die Omnibusse zu Fahrten nach dem Wedding  - und Blücherplatz be- nutzt werden. Ein schwerer Bauunfall hat sich Freitagnachmittag auf dem Bau de? neuen Theaters in der Königgrätzeisstraße 67 zugetragen. Im dritten Stockwerk waren mehrere Arbeiter dabei, einen 32 Zentner schweren eisernen Träger zu montieren. Durch ein verhängnisvolles Versehen kam der schwere Gegenstand plötzlich zum Kippen und un- glücklicherweise stürzte er auf den Obermonteur Ostrowski, der erst vor zwei Tagen aus Amerika   nach Berlin   gekommen war. Schwer- verletzt wurde der Unglückliche wieder hervorgezogen und nach dem Krankenhaus am Urban gebracht. Wäre die Gewalt des Sturzes nicht durch einige Bretter abgeschwächt worden, so hätte eine folgen- schwere Katastrophe eintreten können. Eine Löwin unter dem Hammer. Ein gar seltsames Objekt gelangte gestern morgen im Nordosten der Stadt zur öffentlichen Versteigerung. Auf dem Rummelplatz an der Landsberger Allee 90/91 wurde u. a. auch eine Löwin meistbietend versteigert. Es handelte sich um eine Zwangsversteigerung. Durch einen Schau- steller wurde das Tier nach längerem Bieten erworben. In eine recht unangenehme Lage kamen vorgestern Ausflügler, die den DampferPrinz August Wilhelm" der Stern-Gesellschaft zur Fahrt nach Teupitz   benutzten. Der Wasserstand der Spree ist in wenigen Tagen soweit gefallen, daß er besonders im oberen Lauf sich unter normal befindet, und so lief der Dampfer in der Nähe der neuen Brücke auf dem Sande fest. Dem zu Hülfe kommenden DampferDorothee" gelang es erst nach längerem Bemühen, denPrinz August Wilhelm" wieder flott zu machen. Ein Betriebsunfall, der leicht verhängnisvoll werden konnte, er« eignete sich gestern in der Maschinenfabrik von Pichatzek in der See- straße. Dort geriet der Bohrer Timme beim Auflegen einer neuen Arbeit mit der Kleidung in die Bohrmaschine. Die Kleidung wurde ihm sofort vom Leib» gerissen und nur dem schnellen Eingreifen seiner Kollegen war es zu verdanken, daß T. mit dem Leben davon« kam. Er hatte erhebliche Hautabschürfungen am Rücken und an den Armen erhalten und wurde mittels Droschke nach dem Kranken- hauS geschafft. Ein blutiges Ehedrama hat sich gestern vormittag in der zehnten Stunde in der Friedrichstadt   abgespielt. In der Jäger- straße 67 gab die Ehefrau Emma des 40jährigen Kellners Karl Hiebe! auf ihren Mann fünf Schüsse ab. Die Tat ist als ein Akt der Notwehr anzusehen. H. liegt in bedenklichem Zustand im Krankenhaus Moabit danieder. Die Frau stellte sich selbst d-r Polizei, wurde aber wieder auf freien Fuß gesetzt. Wie berichret wird, hat H. seine Frau in letzter Zeit in brutaler Weise miß- handelt. Gestern Morgen stand H. gegen 8 Uhr auf und als er kurz vor 10 Uhr Anstalten machte, nach seiner Arbeitsstätte nach dem Weinhaus..Rheingold" zu gehen, wurde er plötzlich wiederum gegen seine Frau tätlich. Er wollte über sie herfallen, doch die Be- drohte ergriff nun einen Revolver, der in der Kommove lag und feuerte kurz hintereinander mehrere Schüsse auf den Angreifer ab. Sie war der Meinung gewesen, der Mann wollte sie totschlagen. Von einer Kugel und zahlosen Schrotkörnern durchbohrt, brach der Getroffene zusammen. Entsetzt über ihr Vorgehen raste die Frau H. jetzt aus der Wohnung heraus, eilte die Treppen hinunter und suchte das 37. Polizeirevier auf, wo sie von dem Vorgefallenen Meldung machte. Inzwischen hatte sich ein junges Mädchen, das bei dem' Ehepaar als Chambregarnistin wohnt, deS Schwerver- letzten angenommen. H. wurde nach der Rettungswache in der Mauerstraße gebracht, wo der diensttuende Arzt feststellte, daß eine .Kugel in das Rückgrat eingedrungen war. Nach Anlegung von Notverbänden wurde H. dem Krankenhaus Moabit zugeführt. Unter Begleitung mehrerer Polizeibcamter begab sich Frau H. nach ihrer Wohnung zurück, wo eine eingehende Untersuchung vorgenommen wurde. Dabei stellte sich jedoch heraus, daß es sich um einen Mord- versuch nicht handeln konnte, und die Frau wurde au? diesem Grund wieder entlassen. Der mutmaßliche Mörder der Frau Plath, SopulinSki, wurde durch Kriminalkommissar Wannowski und vier Beamte gestern nach Berlin   übergeführt. Eine traurige Aufklärung hat jebt daS Verschwinden der 21jährigen Alma Krunke aus der Eberttistraße 49 gesunden. Gestern nachmittag wurde die Vermißte als Leiche aus der Spree   gelandet. Am Ufer des Monbijouparks sahen Schiffer den Leichnam auf dem Wasser treiben und sie zogen ihn ans Land. Unglückliche Liebe soll das junge Mädchen in den Tod getrieben haben. Die Leiche wurde nach dem Schauhause gebracht. Eine Laubenkolonie-Kantine in Brand gesteckt haben gestern mehrere halbwüchsige Burschen auf dem Gelände der ESplanad« zwischen Berlin   und Pankow  . Das zumeist auS Holz bestehende Gebäude deS Gastwirts Ouasebarth ging plötzlich in hellen Flammen aus und brannte vollständig nieder. Der Schaden ist beträchtlich weil die Bier- und Schnapsvorräte sowie Eßwaren dabei unbrauch� bar geworden sind. Eine eingeleitete Untersuchung hat er- geben, daß Brandstiftung vorliegt. Eine Anzahl RowdieS haben das Gebäude mit Petroleum getränkt und angesteckt. Zu der sonderbaren Badrgeschichte im großen Wannsee. über dl« wir vor kurzer Zeit berichteten, werden unS über die Verhandlungen vor dem Potsdamer   Schöffengericht noch folgende Ergänziiiigcn ge- macht: Der Gendarm Hanisch machte seine Aussagen gegen den Maler E. unter Eid. E. erklärte hierauf nicht gebadet zu haben. Auf die Frage des Richters, ob E. Zeugen habe, gab E. drei Zeugen an. Es wurde eine»weite Verhandlung angesetzt.