Dienstag, 13. Auguft 1907.
Partei- Angelegenheiten.
Französisch- Buchholz . Mittwoch, den 14. August, abends 81%, Uhr, finder bei Kähne, Berlinerstr. 39, die Mitgliederversammlung des Wahlvereins statt. Der wichtigen Tagesordnung wegen ist das Erscheinen aller Genossen unbedingt notwendig. Der Vorstand.
Wilhelmsruh . Mittwoch, den 14. August, abends 8%, Uhr, findet eine Mitgliederversammlung des Wahlvereins bei Barth statt. Die Mitglieder werden dringend ersucht, vollzählig zu erscheinen. Tagesordnung wird in der Versammlung bekanntgegeben.
"
Rndow. Die Sammelliste Nr. 10 169 des Zentralwahlvereins für Teltow- Beeskow- Storkow- Charlottenburg zur Deckung der Delegationskosten zum Parteitag ist auf dem Wege von Nieder Schöneweide nach Rudow verloren gegangen. Gezeichnet find 1,40 M. Dieselbe ist anzuhalten.
wird
"
Echwimmen zu retten, während der zweite Herr sich an dem getenterten Boot anzuflammern vermochte, bis Hülfe zur Stelle trar. Zu derfelben Zeit geriet auf dem Langen See ein Ruderboot, in dem sich zwei junge Leute befanden, in die Wellen eines vorbeifahrenden Dampfers und schlug um. Giner der Verunglückten konnte von der Mannschaft des Dampfers gerettet werden, während der zweite, der sofort im Wasser verschwunden war, erst nach längerem Suchen in besinnungslosem Zustande den Wellen entrissen werden konnte.
6) Mädchen Schwimmen: 50 Meter. 1. M. Döring, Borwärts- Berlin", 1 Min.% Set. 2. F. Mai," Freie Schwimmer", 1 Min.% Set.
"
0
7) Jugend Brustschwimmen: 14-16 Jahre, 100 Meter. 2. E. Kunz 1. W. Frank, Vorwärts- Nigdorf", 1 Min. 41 Set. mann, Vorwärts- Nixdorf", 1 Min. 49 Set. 3. E. Winnen,„ Vor wärts- Oberschöneweide", 1 Min. 51% Set.
8) Jugendschwimmen: 100 Meter. Schivimmart beliebig. 1. D. Röder, Freie Schwimmer", 1 Min. 42 Set. 2. A. Döring, Vorwärts- Berlin", 1 Min. 46% Set. 2. S. Schulze,„ Vorwärts Berlin", totes Rennen. 3. F. Ner, Vorwärts- Berlin", 1. Min 47 Sekunden.
"
9) Jugend Brustschwimmen: 16--18 Jahre. 100 Meter. 1. Sebulke," Vorwärts- Berlin", 1 Min. 422 Set. 2. S. Strahl, ,, Vorwärts- Berlin", 1 Min. 49 Set. 3. B. Hamann,„ SpreehortBerlin", 1 Min. 52 Set.
10) Hechttauchen für Männer: Höchstleistung 50 Meter,
"
Aus der Selbstmordchronik. Eine Familientragödie fand am Sonntag im Humboldthain ihren Abschluß. Zwischen dem in der Hochstädterstraße wohnhaften Paulschen Ehepaare war es in der Nacht zum Sonntag zu einem erregten Auftritt gekommen, der damit endete, daß die Frau auf- und davonlief. Sie landete schließlich im Humboldthain und ließ sich dort erschöpft auf einer Bank nieder. Die Unglückliche holte dann eine Flasche Lysol, die sie sich heimlich verschafft hatte, hervor, und in dem Glauben, daß fie bei gleicher Meterzahl entscheidet die fürzeste Zeit. 1. H. Gleißner, unbeobachtet sei, setzte sie die Flasche an den Lippen und trank von Grünau . Heute Dienstag, abends pünktlich 9 Uhr, findet in der dem Gifte. Ein junger Mann, der jedoch den Vorgang beobachtet Berlin ", 41 Meter. 3. H. Tiller,„ Vorwärts- Berlin", 3912 Meter. ,, Vorwärts- Oberschöneweide", 50 Meter. 2. B. Braun,„ VorwärtsGrünen Ecke die Mitgliederversammlung statt. Genoffe Mag hatte, sprang hinzu und entriß der Lebensmüden die Giftflasche. 11) Damenschwimmen: Grunwald 14-16 Jahre, Schwimmart Die Aufgaben des Die P. hatte aber bereits eine derartige Menge von dem Lysol zu beliebig. 100 Meter. einen Vortrag über 1. 2. Blattner, Borwärts- Berlin", 2 Min. nächsten Parteitages" halten. Da auch wichtige Angelegenheiten zur sich genommen, daß sie in hoffnungslosem Zustande in das 17% Set. 2. 2. Stutschtau," Freie Schwimmer", 2 Min. 19 Set. Kreisgeneralversammlung zu erledigen sind, ist es besonders not- Lazarus- Krankenhaus eingeliefert werden mußte. 12) Senior Spanisch Schwimmen: 200 Meter. wendig, daß die Parteigenossen vollzählig erscheinen. Der Vorstand. Ein entsetzliches Brandunglück, dem ein Menschenleben zum 1. F. Schüß," Vorwärts- Berlin", 3 Min. 72 Set. Opfer fiel, ereignete sich am Sonntag im Hause Kurfürstenstr. 163. 13) Damenschwimmen, über 16 Jahre, 100 Meter Karlshorst . Den Parteigenoffen zur Kenntnis, daß der Bahl- Dort fingen die Kleider der Tochter, des Herrn Ludecky, als sie Schwimmart beliebig. 1. A. Leutloff," Freie Schwimmer", 2 Min. ibend morgen abend 83/4 Uhr im Lokal von Sabrowski, TrestowAllee, Ecke Krausenstraße, stattfindet. Um vollzähliges Erscheinen den Gaskocher anzünden wollte, Feuer. Auf die Nufe der Be- 2 Set.. 2. J. Außner," Freie Schwimmer", 2 Min. 4% Set. 14) Damen Bruststafette: 3 X 50 Meter. 1.„ Freie dauernswerten eilte ihr Vater herbei, dem es schließlich gelang, das Schwimmer", I. Mannschaft, 2 Wiin. 57% Set.( Fräul. Kutschkau ersucht Der Vorstand. Schmargendorf . Die nächste Mitgliederversammlung des Wahl- Heuer an den Kleidern zu löschen. Sowohl die Tochter wie auch der Zeutloff, Augner). bereins findet am Mittwoch, den 14. August, abends 8, Uhr, im Vater hatten schwere Brandwunden erhalten; beide mußten in das Restaurant zum Lindenbaum, Spandauerstraße, statt. Um pünktliches Elisabethkrankeuhaus gebracht werden. Die Tochter ist bereits gestern Erscheinen bittet früh 10 Uhr den Brandwunden erlegen. Der Vorstand.
Immer weniger des„ Kindersegens"!
Der Rückgang der Geburtenziffer, den die letzten drei Jahrzehnte dem deutschen Volke gebracht haben, ist für Berlin besonders groß gewesen. In Berlin wurden im Jahre 1905 nur 51 282 Kinder geboren( einschl. 1842 tote), das sind bei einer durchschnittlichen Bevölkerungszahl von 2010 826 Personen nur 25,5 Geborene pro 1000 Pcrfonen der Bevölkerung. In 1876, dem letzten Jahr der Geburtenhochflut, die nach dem Krieg von 1870/71 über uns gefommen war, hatte die Geburtenziffer den für Berlin beispiellos hohen Stand von 47,2 Geborenen pro 1000 Personen der Bevölkerung erreicht.
Die Bedeutung des Rückganges der Geburtenziffer, der nach jenem Gipfeljahr 1876 begann und seitdem ohne nennenswerte Berechnen. Die gematige ge, with ersichtlich aus der folgenden Berechnung. Die damalige Geburtenziffer, 47,2 pro 1000 Personen der Bevölkerung, ergäbe bei der Bevölkerungszahl des Jahres 1905, die ja bereits über doppelt so groß wie diejenige des Jahres 1876 war, nahezu 95 000 Geborene( einschl. Totgeborene). In Wirklichkeit wurden aber, wie oben angegeben, im Jahre 1905 nur noch 51 282 Kinder geboren. Das sind etwa 44 000 Kinder weniger, als zu erwarten gewesen wären, wenn die Fruchtbar. feit in Berlin heute noch ebenso groß wäre wie vor dreißig Jahren. Hierbei ist freilich zu beachten, daß man die Geburtenziffern aus der ersten Hälfte der siebziger Jahre und namentlich den Höchst stand aus 1876 nicht als maßgebend und sozusagen vorbildlich ansehen kann. Es ist auch mehr als fraglich, ob die Arbeiter bevölkerung, die ja den allergrößten Teil des gesamten Nachwuchses beschafft, so sehr zu beglückwünschen gewesen wäre, wenn jene ungewöhnliche Fruchtbarkeit, die durch die besonders günstigen Erwerbsverhältnisse der„ Gründerjahre" bedingt wurde, dauernd sich auf gleicher Höhe erhalten hätte. Segen kann es höchstens der bürgerlichen Gesellschaft bringen, wenn die Arbeiterklasse die ihr zugefallene Aufgabe, Kinder in die Welt zu jeten, nicht vernachlässigt. Dem Kapital sind immer neue Arbeiter nötig, die es ausbeuten darf. Und der Staat braucht Soldaten, die er gegebenenfalls als Kanonenfutter verwenden kann. Für Berlin bieten die vom Statistischen Amt ausgeführten Be rechnungen die Möglichkeit, den Rückgang der Geburtenziffer noch eingehender zu betrachten. Die Vergleichung der Zahl der ehelich Geborenen jedes Jahres mit der jeweiligen Durchschnittszahl der in Berlin vorhandenen Ehefrauen ergibt ein noch ungünstigeres Bild als die primitive Methode einer bloßen Vergleichung mit der Bevölkerungszahl. Für das Jahr 1905 ist die Durchschnittszahl der Ehefrauen auf 388 968 ermittelt worden. Da in demselben
Unter dem Verdacht, fahrlässig den Tod einer Frau herbeigeführt zu haben, ist am Sonntag die Masseurin Sophie Schmid aus der Gerichtstraße 32 verhaftet worden. Am Sonnabendvormittag erschien die 35jährige Ehefrau eines Schankwirts R. aus der Tegelerstraße bei der Ech. Gestern suchte nun Frau Sch. das Polizeirevier in der Grünthalerstraße auf und bat um einen Totenschein für die St. Sie gab dabei an, sie habe die Schantwirtsfrau massiert und ihr dann ein Glas Wasser zu trinken gegeben, worauf sie plöblich gestorben sei. Der Arzt, der die Todesursache feststellen sollte, vermochte dies jedoch nicht. Die Leiche wurde bon dem Arzt vollständig cutkleidet im Bette der Sch. vorgefunden. Es wurde davon die Polizei in Kenntnis gesetzt und die Untersuchung führte dann zu der Verhaftung der Sch.
Ein trauriger Borfall hat sich Sonntag in früher Morgen. Ein trauriger Borfall hat sich Sonntag in früher Morgen stunde in dem Krieger- Vereinshaus in der Chauffeestraße zugetragen. In dem großen Festsaale hatte ein Verein ein Tanzbergnügen abgehalten, an dem auch der 24jährige Lagerist Otto Ezarmeßfy aus der Bahnhofstraße 18 in Tegel mit seiner Braut teilnahm. Das Paar hatte bereits flott getanzt und in der dritten Morgenstunde brach der junge Mann plötzlich leblos in den Armen der Braut während des Tanzes zusammen. Gin hinzugezogener Arzt stellte fest, daß ein Herzschlag dem jungen Leben ein jähes Ende bereitet hatte.
Durch laute Hülferufe wurden in der Sonntagnacht plößlich die Bewohner des Hauses Nollendorfstraße 26 aus dem Schlafe auf geschreckt. Die Rufe drangen aus der im Vorderhause belegenen Kellerwohnung heraus, in der seit etwa vier Wochen die beSchäftigungslose Emma Hildebrandt wohnte. Das erst 23jährige Mädchen war abends mit einem älteren Bekannten heimgekehrt und mit demselben in Streit gekommen. In der Erregung ergriff das Mädchen ein Messer und richtete den Mann übel zu. Auf die Hülferufe eilten Hausbewohner hinzu und benachrichtigten die Polizei. Ein Beamter fand den Gestochenen in. einer großen Blutlache im Schlafzimmer auf und brachte ihn nach einem Arzt und auf dessen Anordnung erfolgte die Einlieferung in das Schöne berger Krankenhaus. Die H. wurde verhaftet.
15) Juniorschwimmen: 200 Meter. 1. B. Krause, Vorwärts Berlin", 3 Min. 53% Set. 2. W. Scholz,„ Spreehort", 3 Min. 55 Sef. 3. D. Poock, Arb.- Schw.- Leipzig", 4 Min. 5% Sek. 16) Senior Seiteschwimmen: 200 Meter. Erster F. Rowinski," Freie Schwimmer", 3 Min. 24% Set. 17) Vereins stafette: 4 X 50 Meter. Brust, Seite, Rüden, Spanisch. 1.„ Vorwärts- Berlin", II. Mannschaft.( Masello, Schüß, Richter, F. Wengels.) Nähere Auskünfte erteilt F. Stäger, W. 8, Krausenstr. 18. Sportpark Steglitz . Die Rennen am Sonntag wiesen ein ungemein startes Programm auf, das neben zahlreichen Fliegerrennen auch ein Dauerrennen mit neuer Berechnungsweise zu verzeichen hatte. Der Große Germaniapreis" wurde in drei Läufen über 20, 30 und 50 Kilometer ausgefahren und sind entscheidend für das Endergebnis alle zusammengerechneten Kilometer, die der einzelne Fahrer zurückgelegt hat. Die Besetzung des Rennens mit
"
-
E. Bruni, P. Dicentmann, Th. Robl, A. Schiple und A. Vanderstuift ließ schöne sportliche Stämpfe voraussehen. Den ersten Lauf gewann Vander stuift vor Nobl, Pruni, Schipfe und Dicentmann. Leider gab die schon oft gerügte Unfitte der Schrittmacher, durch übermäßiges Anlegen von Kleidungsstücken und weiten Beinkleidern ihrem Fahrer einen Vorteil zu verschaffen, Veranlaffung zu längeren neinanderfesungen und war es wieder Banderſtnifts Schrittmacher Amerigo, der wie ein Mehljack auf seiner Maschine faß. weitere Folge war ein gänzliches Versagen des Belgiers in den beiden anderen Läufen. Im 30 Kilometer Lauf siegte Robl vor Schipke, Bruni, Dickentmann und Vanderstuift. Den legten auf( 50 Kilometer) sah Bruni als Sieger vor Nobl, Schipte, Dickentmann und Banderstuift. Dieser Lauf bot schöne, spannende Kämpfe. Schipte übernahm bald nach Beginn die Führung und werden alle, außer Robl, von ihm überrimdet. Dann aber leisten Dicentmann und Bruni hartnäckigen Widerstand, ja der legtere erobert sich in der 52. Runde den dritten Platz, dann den zweiten und fann schließlich auch Robl passieren, der kurze Zeit den ersten Blayz innehatte. Das Gesamtergebnis ist: 1. Th. Robl 99,760 Kilometer, 2. Schipfe 99,220 Kilometer, 3. Bruni 98,690 Kilometer, 4. Dicentmann 92,210 Kilometer, 5. Vanderstuift 78 860 Kilometer. Der Sieg Robls zeitigte endlosen Jubel. Die Fliegerrennen boten schöne Leistungen und waren es wie immer die alten Fahrer: Theile, Wegener, Peter, Schenerund schöne Proben ihres Könnens ablegten. Leider gab es beim mann, Kudela, Stol, welche sich die Ehren des Tages teilten Tandemfahren einen Sturz von 3 Paaren und sind besonders Baumann und Golf erheblich verletzt. Der Besuch war ein sehr guter.
Ein heftiger Zusammenstoß zwischen einem Straßenbahnwagen und einem Privatautomobil erfolgte gestern( Montag) vormittag ar der Ecke der Hirten- und Prenzlauerſtraße. An den dortigen Straßenbahnschienen werden Ausbesserungsarbeiten verrichtet, weshalb ein Notgleis gelegt worden ist. Ueber dieses Nebengleis fuhr nun Radrennen in Spandau . Infolge der gleichzeitig stattfindenden gestern ein Dmnibus, wodurch die Weichenjunge nach der anderen Stegliger Rennen ließ die Leitung der Bahn ihr ursprünglich geSeite gedrückt wurde. Als dann der Motorwagen 2409 der Linie 61 plantes Rennen über 100 Kilometer, das mit Guignard, Günther, ( Weißensee- Wartburgplay) herantam, fuhr er infolge der falschen Gombault, Huber, M. Bedell und Stellbrint eine sehr gute BeWeichenstellung auf das linke Gleis. Im selben Augenblick näherte feßung gefunden hätte, ausfallen und an deffen Stelle außer einigen fich aber auf dieser Seite das Privatautomobil I. A. 2148, das einem Rennen für die Fahrer der B.- klasse einen 3 weikampf Kaufmann in der Marfiliusstraße gehört. Es tam zu einer Karam- Guignard Günther über 100 Kilometer, und zwar in drei bolage, wobei zwei Insassen des Automobils und der Chauffeur Läufen über 20, 30 und 50 Kilometer veranstalten. Im ersten Lauf verlegt wurden. Alle drei begaben sich nach der nahen Könige siegte Günther mit einem Vorsprung von einer Runde vor dem städtischen Apotheke und ließen sich dort verbinden. Das Automobil Franzosen; doch verteidigte sich dieser in den beiden folgenden ist stark beschädigt. Läufen so erfolgreich, daß Günther, der einigemal von seiner Führung abgefallen war, 2820 bezt. 2460 Meter hinter seinem Gegner quer endete. Sieger war somit Guignard, dem dadurch der Breis von 2000 m. zufiel.
"
Der Arbeiter- Schwimmerbund veranstaltete am Sonntag im Restaurant Seeterrasse" in Lichtenberg sein äußerst intereffantes Bundesschwimmfest. Bedauerlicherweise mußten gerade die Springfonkurrenzen technischer Schwierigkeiten wegen ausfallen, dafür wurde das nach etlichen Taufenden zählende Publikum durch die spannenden Kämpfe beim Schwimmen entschädigt. Ueberraschend kamen die Siege von Frant, Vorwärts- Rigdorf" im Jugendschwimmen und Schüß Vorwärts Berlin" beim Seniorpreisschwimmen. Beim Hechttauchen er zielte Gleißner vom Vorwärts- Oberschöneweide" die Höchstleistung von 50 Meter, für ein Tauchen im freien Wasser geradezu brillant! Hervorgehoben zu werden verdienen die Leistungen der Damen, speziell der Sieg der Damenbruststafette der Freien Schwimmer Charlottenburg". Reges Interesse brachte das Publikum den Vorin am Waffer liegenden Lofalen seit Jahren bereitwilligst zur Verführungen der Rettungswache entgegen, welche sich bei Arbeiterfesten fügung stellt. Die Resultate sind kurz folgende: Bahnlänge 50 Meter.
"
Jahr 42 673 Kinder ehelich geboren wurden( einschl. Totgeborene), so haben wir hier nur 110 Geborene pro 1000 Ghe frauen. Dagegen hat das Statistische Amt für 1876 die sehr bedeutende Zahl von 240 Geborenen pro 1000 Ehefrauen herausgerechnet. Damals tam also fast auf jede vierte Ehefrau im Jahre ein Neugeborenes, während gegenwärtig pro Jahr erst jedo neunte Ehefrau ein Kind zur Welt bringt. Die Geburtenziffern aus der Mitte der siebziger Jahre können, wie gesagt, nicht als Norm gelten. Aber auch die Vergleichung mit den sechziger und fünfziger Jahren fällt sehr zuungunsten unserer Beit aus. Die Zahl der ehelich Geborenen pro Tausend der Ehefrauen stellt: sich im Durchschnitt der Jahrfünfte 1856-60, 1861 bis 1865, 1866-70 auf 217, 219, 221. Wenn demgegenüber im Jahre 1905 nur noch 110 Kinder pro Tausend der Ehefrauen zur Welt tamen, so bedarf es nicht erst der Versicherung, daß eine so auffallende Verminderung nicht lediglich aus einer natürlichen 1) Erstschwimmen: 100 Meter, Schwimmart beliebig. Abnahme der Fortpflanzungsfähigkeit erklärt 1. 23. Strebe," Vorwärts- Berlin", 1 Min. 47% Set. 2. D. Diefener,
werden kann.
Arbeiter- Schwimmverein- Leipzig", 1 Min. 48% Set. 8. B. Wende, " Spreehort- Berlin", 1 Min. 56 Set.
"
"
2) Knaben- Brustschwimmen: 50 Meter. 1. G. Scheide. Das Freibad in Wannsee war am Sonntag, wie mitgeteilt wird, mantel, Delphin- Tegel", 52 Get. 2. R. Scorazewsky,„ Borwärtsbon 50- bis 60 000 Menschen besucht. Die Folge dieses dorthin 3. ziehenden Menschenstromes war, daß sich namentlich des Abends bis Reinickendorf ", 538 Set. 8. R. Stange, Freie Schwimmer- Char spät in die Nacht große Verkehrsschwierigkeiten herausstellten, um lottenburg", 55% Set. 3) Knabenschwimmen: 50 Meter, Schwimmart beliebig. die Taufende wieder heimzubefördern. Namentlich auf den Bahn- 1. B. Sonnenburg, Borwärts- Reinickendorf", 48% Set. 2. R. Krüger, höfen Nikolassee , Wannsee und Schlachtensee waren die Verkehrs- Vorwärts- Berlin", 50 Set. berhältnisse geradezu lebensgefährlich.
Bootsunfälle auf dem Müggelsee. Am Sonntag tenterte gegen 5 Uhr nachmittags infolge eines plötzlich eintretenden Windstoßes ein Segelboot, in dem sich zwei Herren und eine Dame befanden. Einem der Infassen aelang es, sich selbst und die Dame durch
4) Junior Rückenschwimmen: 100 Meter. 1. S. Müller, Bortvärts Berlin ", 1 Min. 44% Set. 2. R. Richter, BorwärtsBerlin", 1 Min. 50%, Set.
5) Senior Brustschwimmen: 200 Meter. 1. B. Braun, Vorwärts- Berlin", 8 Min. 51% Set.
In den beiden anderen Rennen über 10 und 20 Kilometer siegte jedesmal der Berliner Franz Gliedermann überlegen vor dem Spandauer Lemm und dem Treptower Fr. Hoffmann. Lemm fuhr als Anfänger sehr achtbar; Hoffmann dagegen, der unter den Tücken feines Motors zu leiden hatte, fonnte sich nicht zur Geltung bringen; er endete mit 8 beztv. 6 Runden Rückstand als Letzter.
Die Angehörigen der aufgefundenen 21jährigen Alma Grunzte bitten uns, mitzuteilen, daß ihnen irgend welche Ursachen, die das Mädchen in den Tod getrieben haben, nicht bekannt sind.
morgen den Bewohnern des Hauses Gerichtstraße 32 zuteil. Als Eine recht unangenehme Ueberraschung wurde vorgestern sie in der Morgenstunde den Flur betraten, gewahrten sie am Fenster den Leichnam eines unbekannten Mannes. Der Fremde hatte sich an dem Fensterriegel erhängt. Unbemerkt hatte er sich abends in das Haus einschließen lassen und als alles zur Ruhe gegangen war, den Selbstmord verübt. In den Taschen des Toten wurden 9 M. bares Geld vorgefunden. Papiere, die über die Persönlichkeit des Selbstmörders Aufschluß geben könnten, wurden nicht gefunden. Die Leiche des Lebensmüden, der etwa 35 Jahre alt war, ist zur Refognoszierung nach dem Schauhause gebracht
worden.
Feuerwehrbericht. Wegen eines großen Dachstuhlbrandes wurde gestern vormittag um 11 Uhr die 4. Kompagnie nach der Soldinerftraße 89 gerufen. Der 16. Bug mußte tüchtig Wasser geben, um den Brand auf den Dachstuhl, der erneuert werden muß, zu beschränken. Der 9. Bug hatte in der Dorfstr. 35 zu tun, wo ein Zaun und ein Düngerhaufen vor einem Pferdestall in Flammen standen. Zigarren brannten in der Hausburgstr. 25. Das Feuer war durch einen Trodenofen entstanden. Kohlen brannten an vielen Stellen, u. a.