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zum politischen Massenstreit schreiten wird. Die Sozialdemokratie| festgestellt, daß auf Grund der Anschuldigungen des Angeklagten| Fähigkeiten, die anti- militaristische Gesinnung im Marinepersonal wird es sicher nicht daran fehlen lassen, den Wahlrechtskampf mit ein Unteroffizier wegen mehrerer Uebergriffe zu 5 Tagen Arrest durch anti- matrosenfreundliche Maßnahmen, durch Maßregelungen größter Energie und steigendem Nachdruck zu führen. Wenn berurteilt worden ist und gegen einen anderen Unteroffizier wegen und durch Schifanierungen der Organisation der Marinematrosen, Genosse Bernstein   schließlich meint: Gewehr bei Fuß vorschriftswidriger Behandlung eine Untersuchung im Gange ist. ja selbst derjenigen der Korporale und Subalternoffiziere, zu ber Vor dem Oberkriegsgericht fam es zu einem Zwischenfall, Der Ober- stärken. Besorgt fragen sich die Militaristen: Wohin soll das ist im Moment die Parole", so möchten wir diese leutnant Giese von der Arbeiterabteilung hatte im Zuhörerraum führen? Und die Sozialdemokratie antwortet: Zur Abschaffung Losung denn doch nicht wörtlich genommen wissen. Schon Platz genommen und machte sich bei den Aussagen der Arbeits- des militaristischen Systems und des stehenden Heeres!- im Augenblick hat die Presse den Kampf zu führen, soldaten Notizen. Als schließlich ein Arbeitssoldat dieserhalb nicht haben die Organisationen alle Vorbereitungen zu treffen, um für mit der Sprache heraus wollte, mußte der Oberleutnant den Saal jeden Augenblick gerüstet zu sein. Seine Ueber- berlassen und der Zeuge machte seine Aussage. stürzung", aber auch kein lässiges Abwarten!

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Nach mehrstündiger Beweisaufnahme und langer Beratung falls auf 8 Monate Gefängnis!! Die Berufung des Gerichtsherrn wurde das Urteil des Oberkriegsgerichts verkündet, es lautete eben­wurde verworfen.-

fommen.

England. Blutvergießen in Belfast  .

Norwegen  .

Aufhebung der Beschlagnahme russischer Schriften. Nicht zu teilen vermögen wir Bernsteins Auffassung, daß die ersten russischen Reichsduma, tonfiszierten bekanntlich die norwe Im September vorigen Jahres, bald nach der Auflösung der Sozialdemokratie tein Interesse daran habe, daß die Frage der gischen Behörden einige russische   Schriften, die in der Druckerei Wahlreform schon im gegenwärtigen Landtag entschieden des sozialdemokratischen Organs Finmarfen" in Bardö gedruckt werde. Eine so wichtige Angelegenheit, meint Bernstein  , gehöre worden waren. Das erste Gericht, das sich mit der Sache zu be­zuerst vor die Wähler. Schlechter wie der gegenwärtige Landtag faffen hatte, das Maddomsrat", hieß diesen der russischen Despotie könne der neue Landtag unmöglich werden, er biete also höchstens erwiesenen Lakaiendienst gut und verurteilte die angeklagten bessere Chancen für eine wirkliche Wahlreform. Wir sind der Nun ist es auch im freien England zu einer Mezelei der Russen Gratschaff und Gudloff, die Einziehung der Schriften au Auffassung, daß der Landtag aus sich heraus in feinem Soldateska im Dienste der Kapitalisten gegen das Proletariat ge- dulden. Die eine der Schriften, das Manifest, das die aufgelöste Falle eine brauchbare Wahlreform schaffen wird. Wir halten es Die Erbitterung, die die Parteinahme der Behörden Reichsduma in Biborg beschlossen hatte, war übrigens von den nor deshalb für richtig, den Freisinn schon im alten Landtage vor die gegen die streikenden Dockarbeiter und für die Streifbrecher wegischen Behörden wieder freigegeben worden, obwohl es in Ruß­sowie das Alternative zu stellen: entweder die Regierung zum Eintreten für Militäraufgebot hervorrief, land berboten ist, während die übrigen konfiszierten Schriften in hat รบ heftigen Rußland   öffentlich verkauft werden können, wenngleich bei der Will­das Reichstagswahlrecht zu zwingen, was dann zur Auf- Busammenstößen der Massen mit den Truppen geführt. Fünf Tote für der russischen Behörden wohl in dieser Hinsicht in den ver­Lösung des Landtages und zum Stampfe im Zeichen des und an 200 Verwundete sind das Ergebnis des ersten Tages der schiedenen Landesteilen eine gewiffe Unsicherheit herrscht. Die in Reichstagswahlrechts führen würde, oder aber gleich der Straßenschlacht am Montag ist diese Zahl der Opfer noch weit Norwegen   beschlagnahmten Schriften werden in anderen Ländern, Sozialdemokratie den Kampf gegen Reaktion und Regierung auf- größer gewesen. Bergeblich hatten am Sonnabend noch die Genossen Grayson und Pete Curran im Unterhause von der Regierung die Entfernung des Militärs gefordert! Jetzt werden die Truppen noch um eine Kompagnie der Royal Engineers von Aldershot ver­Die Telegramme( die natürlich alle die Schuld den Volksmassen zuschreiben) lauten:

zunehmen.

Nur in diesem Zusammenhange scheint uns auch die Frage eines Wahlbündnisses mit dem Freifinn diskutabel! Begnügt sich der Freifinn mit dem Versprechen einer Wahlreform à la Sachsen  , so beweist er damit, daß er die Forderung des Reichstagswahlrechts nur des Stimmenfanges wegen erhebt, um dann doch die Volksrechte schnöde zu verraten! Den Frei­sinn aber in einer so verräterischen Taktik zu unterstüßen, hieße dem Bolte, hieße dem sozialistischen   Proletariat ſelbſt eine Taktik des politischen Selbstmordes empfehlen! Entweder geht also der Freifinn mit den Massen gegen die Reaktion, oder er geht mit ihr gegen die entrechteten Massen!

stärkt.

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Belfast   sind bei den gestrigen Unruhen fünf Personen London  , 13. August. Nach den bisherigen Meldungen aus darunter ein Kind getötet und zahlreiche Personen verwundet worden. In der Stadt herrscht große Aufregung. Die Bahl der Opfer des gestrigen Tages ist noch größer, als die der Unruhen am Sonntag, wo 200 Personen berlebt worden sind. Ueber die Unruhen selbst ist noch zu berichten, daß junge Mädchen und Die nächste Aufgabe der Sozialdemokratie ist und bleibt es, Frauen die Kundgeber begleiteten und in ihren Schürzen Steine, Freifinn und Zentrum zu veranlassen, Farbe zu bekennen, Glasscherben und andere Geschosse mit sich führten, welche gegen damit sie durch die Tat zur Wahlrechtsfrage entschiedene Stellung die Truppen und Polizeiagenten geschleudert wurden. Stavallerie nehmen müssen! Welchen Erfolg auch die sozialdemokratische und Infanterie machten erst von den Waffen Gebrauch, nachdem sie Welchen Erfolg auch die sozialdemokratische die Menge aufgefordert hatten, auseinanderzugehen. Bei Ab Agitation haben mag: sie wird für unsere weitere Attion sendung des Telegramms dauerten die Unruhen ihre Früchte tragen!-

Zentrumslob aus Scharfmachermunde.

Zu den letzten Ausführungen der., Germania  " bemerkt die Deutsche Tages- 8tg.":

"

An diesen Ausführungen ist dreierlei besonders beachtens­wert: einmal das fühle und besonnene Urteil über das Reichs­tagswahlrecht, dann die unzweideutige und scharfe Ab­fage an die Sozialdemokratie und ihre Wahl rechtsaktion und schließlich die Einsicht, daß die Widerstände gegen die Einführung des Reichstagswahlrechtes in Preußen nicht von heute auf morgen gebrochen werden können. Sollte sich also der Freisinn wirklich mit der Sozialdemokratie zu einer großen Massenattion in der Wahlrechtsbewegung verbünden, so würde er nicht auf die Unterstügung, sondern auf den starten Widerstand des Zentrums rechnen tönnen. Das ist auch ein nicht wertloser Beitrag zur Klärung der Frage."

noch fort.

Holland.

Dem allgemeinen Wahlrecht entgegen. Amsterdam  , 9. August.

Bei ihrem Amtsantritt im Jahre 1905 sagte die Regierung für

in der Schweiz  , in Frankreich  , England und teilweise auch in Deutschland  , ungehindert zweds Einführung nach Rußland gedruckt. gesetzbuches verstoßen, nämlich Aufreizung zu Haß gegen eine Diese Schriften sollten nun gegen den§ 95 des norwegischen Straf­fremde Staatsmacht, sowie Verhöhnung dieser Staatsmacht ent­halten und dadurch das friedliche Verhältnis" Norwegens   zu jenem Staat in Gefahr gebracht haben.

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In der vorigen Woche hatte die höhere Instanz, das Lagmands­rat", über die Sache zu entscheiden. Die Verhandlungen dauerten von Donnerstag bis Sonnabend mittag. Der Verteidiger Ober­gerichtsanwalt unter bold hatte auch diesmal vor dem Mad­domsrat", den Minister des Aeußern Lövland als Zeugen laden lassen, ferner mehrere Russen und Russinnen. Bei der Ver­nehmung des Ministers wurde auf Gerichtsbeschluß die Deffents lichkeit ausgeschlossen. Nach dem, was später bekannt wurde, hat er ausgesagt, daß er befürchtet habe, das friedliche Verhältnis ten gefährdet werden. Als die Angelegenheit seinerzeit im Norwegens   zu Rußland   könne durch die Herausgabe jener Schrif Storthing zur Sprache fam, hatte Lövland mitgeteilt, daß der russische Gesandte in Kristiania   nicht um Beschlagnahme der Schriften ersucht, aber angefragt habe, ob die betreffenden Ruſſen nicht ausgewiesen werben fönnten. Dazu lag aber ganz und gar kein gesetzlicher Grund vor, und darum wählte man die Be­schlagnahme. Rechtsbelehrung der Laienrichter reichlich parteiisch, indem er ihnen Der Gerichtsvorsitzende Lagmand Vogt zeigte sich in seiner unter anderem die Auffassung des öffentlichen Anflägers Staats­advokaten Sitje beizubringen suchte, daß die Worte das friedliche Verhältnis in Gefahr bringen" sich nicht nur auf Striegsgefahr bezögen, sondern auch auf die Gefährdung des freundschaft­lichen Verhältnisses zu einer anderen Staatsmacht. Aber das Gericht tam gleichwohl, im Gegensatz zu der unteren Instanz, zu einem freisprechenden Urteil und hob die Beschlagnahme der Schrif­ten auf.

Der Lakaiendienst, den die norwegische Regierung der russ Despotie mit der Beschlagnahme erweisen wollte, hat also seinen med gänzlich verfehlt. Statt Behinderung der sozialdemokrati­schen und freiheitlichen Agitation in Rußland   ist durch den Prozeß in Norwegen   viel zur Aufklärung der Oeffentlichkeit über die russi­schen Verhältnisse bewirkt worden, namentlich durch das reichhaltige Material, das die Verteidigung beibrachte, wie durch die Aussagen der russischen Zeugen.

Montenegro.

Belgrad  , 13. Auguft. Das radikale Blatt" Dnemil List" be­Opposition in seinem Lande unmöglich zu machen. Nach hauptet, Fürst Nikolaus von Montenegro bereite sich vor, die einem fingierten Attentat sollen die Oppositionsführer berhaftet und unschädlich gemacht werden.-

Gewerkschaftliches.

Belfast  , 13. Auguft. Die gestrigen tu be störungen waren sorgfältig vorbereitet. Ketten waren quer über die Straßen ge­spannt, um die Staballerie zu behindern. Es war beabsichtigt, die Straßen- und Geschäftsbeleuchtung auszulöschen, um dadurch den Unruhestiftern Vorteile den Soldaten gegenüber zu bieten. Bis spät nach Mitternacht wurden die Soldaten und die Polizei mit Pflastersteinen beworfen, wobei Frauen und halbwüchsige Jungen einen großen Eifer an den Tag legten. Wiederholte Angriffe mit Bajonett und Polizeifnütteln hatten nicht den Erfolg, die Menge in Furcht zu sehen, vielmehr wurden die Truppen zurückgedrängt und die Aufrührer schienen zeitweise die Oberhand behalten zu sollen. 30 3ivilpersonen sind ins Hospital gebracht, von denen sechs Gewehrschußwunden hatten, ebenso auch einige Soldaten. Die Polizei nahm 50 Verhaftungen vor. Der Polizeigerichtshof ist Tag und Nacht mit der Aburteilung der Verhafteten beschäftigt. Die bisher verhärgten Strafen gehen nicht über sechs Monate hinaus. Belfast  , 13. Auguft. Die Unruhen haben gegen Mitternacht Hoffentlich sorgt die Zentrumspresse für die weiteste Ver- aufgehört. Die Krankenhäuser sind voll; mehrere hundert breitung dieser Anerkennung aus dem Munde der enra- Personen sollen verwundet sein. Viele Soldaten und giertesten Gegner einer Wahlreform! Polizeibeamte sind durch Steintvürfe schwer verletzt. Das Bildungsniveau der Unteroffiziere. Ein Fortschritt des Franenwahlrechts. Bei der Unterbringung der aus dem Heere ausscheidenden Bill, nach der Frauen Mitglieder der Munizipal- und Grafschafts­London, 12. August. Die bereits vom Oberhause angenommene Unteroffiziere im Zivildienst hat die Regierung recht trübe Er- räte werden können, ist heute vom Unterhause in zweiter Lesung fahrungen gemacht. Obgleich die Leiter der Verwaltungen, in welche mit 182 gegen 18 Stimmen angenommen worden. die mit einem Zivilversorgungsschein ausgerüsteten Unteroffiziere hineingestopft wurden, meist gerne ein Auge zudrückten, stellte sich ein derartiger Bildungsmangel der Stellvertreter Gottes a. D. heraus, daß mit ihnen nichts anzufangen war. Um diesem von den Bivilbehörden vielbeklagten Uebelstand abzu das dritte Jahr ihrer Tätigkeit eine Wahlreformborlage Deutsche   Arbeiter als Streifbrecher im Auslande? Helfen, soll das Bildungsniveau der Unteroffiziere und Wir verwiesen schon neulich darauf, daß in Ant­Feldwebel gehoben werden. Das Kriegsministerium hat die zu, die das allgemeine Wahlrecht bringen solle. Nachdem werpen, wo bekanntlich die Hafenarbeiter sich in der Be­Das Kriegsministerium hat die die ernannte Staatskommission zur Untersuchung der Verfassung wegung befinden, außer englischen Streifbrechern auch Generalfommandos zur Berichterstattung darüber aufgefordert, wie bereits vor einiger Zeit ihren Bericht der Regierung eingereicht deutsche erwartet werden. weit unter Berücksichtigung der dienstlichen Verhältnisse, wenn an hat, hofft" die letztere nunmehr, wie von gut unterrichteter Seite darüber Mitteilung zu machen, auf welchem Wege Wir sind jetzt in der Lage, gängig, ohne Mehrbelastung der Truppe, sich am zweckmäßigsten der gemeldet wird, der Kammer während der nächsten Sizungsperiode darüber Mitteilung zu machen, auf welchem Wege bisherige Kapitulantenunterricht verbessern läßt. Nach Mitteilungen einige die Verfassungsänderung betreffende Gefeßentwürfe einzu- man den Antwerpener Hafenprotzen deutsche Streit­der Nat.- 8tg." hat das Kriegsministerium sich dabei von folgenden reichen, die eine Wahlrechtsreform in sich schließen. brecher zuzuführen versucht hat. Die Hamburger Reeder weisen Erwägungen leiten lassen: Inzwischen rüstet sich das holländische Proletariat zu seinen sind es, die den Antwerpener Unternehmern mit Wenn auch der Unteroffizier in erster Linie für die Bwvede des jährlichen, stets an Größe und Bedeutung zunehmenden Wahlrechts- einigen Hundert ihrer Kontrattarbeiter zu Hülfe Zwecke demonstrationen. Ein vorbereitendes provinzielles Meeting fand praktischen Truppendienstes verfügbar sein muß, so bleibt doch die bereits am Sonntag statt, 9 weitere werden am Sonntag ben zu kommen suchten, die nun auf Grund ihres Kontrakts nud zwingende Notwendigkeit bestehen, seine Elementarkenntnisse zum 25. August zu Groningen  , Leeuwarden  , Meggel, Enschede  , Amster- der famosen Sparkasse in Antwerpen   Streikbrecherarbeit ver­Nußen der Truppe und für seine spätere Verwendung dam, Middelburg  , Eindhoven  , Maastricht  , Arnhem   und Utrecht   statt- richten müssen. Die Hamburger Schauerleute haben die Leute im Zivildienst zu heben. Hierzu wird es erforderlich sein, finden, während die Landesdemonstration am Sige der Regierung durch ein Flugblatt davor gewarnt. den bisherigen Kapitulantenunterricht durch geeignete Lehrkräfte und der beiden Kammern, zu dem Haag, am 11. September abge­erteilen zu lassen, ihn soweit als möglich zu erweitern und zu halten wird. Die Kundgebung verspricht alle bisherigen zu über­vertiefen und endlich den Unteroffizieren vor ihrem Ausscheiden treffen; sie wird mit der gewachsenen sozialdemokratischen Stimmen den Unterricht zu erteilen, dessen sie bedürfen, um eine angemessene zahl bei den Wahlen vom Juni und Juli zu den Provinzialstaaten Versorgung im Zivildienst zu erlangen." und den Gemeinderäten der Regierung und den herrschenden Par­Der alte Fritz hatte es bekanntlich leichter, seine abgedienten teien einen neuen, kräftigen Stoß nach vorwärts geben. Denn ohne Unteroffiziere unterzubringen; er schickte sie einfach in die Schulämter.- das uneingeschränkte allgemeine, gleiche und geheime Wahlrecht wird sich das holländische Proletariat nicht mehr zufrieden geben.- Genossen! Haltet den Zuzug von Kontraftarbeitern aus dem Hamburger Hafen   fern! Der Schub Kontraktarbeiter Wegen Ungehorsams, Beharrens im Ungehorsam, Achtungs­Desertion aus Heer und Marine. nach Antwerpen   beweist deutlich, wozn die Leute gebraucht berlegung und falscher Anschuldigung ist am 20. Juni der Arbeits­Amsterdam, 7. August. werden sollen, sobald sie das Kontraktverhältnis eingegangen sind. soldat Bruno Morih Schmidt II von der Militärarbeiterabteilung Vor einigen Wochen verließ beinahe eine ganze Eskadron der Bei Beendigung der Aussperrung im April haben die in Dresden   vom Kriegsgericht zu 8 Monaten Gefängnis verurteilt au Bütphen stationierten Husaren, 51 Mann mit ihren Unter- Unternehmer Verhandlungen zum 1. Oftober zugesagt. Dann worden. Er soll einmal nicht schnell genug Kehrt gemacht, einem offizieren den Garnisonplatz und machte sich auf den Beg foll entweder der Schichtwechsel eingeführt oder der Lohntarif Unteroffizier feine Antwort gegeben und während der Frühstücks  - nach Venlo  , um ihrem früheren, dahin versetzten und wie man sagt der Schauerleute entsprechend verbessert werden. Wenn es pause gesprochen haben. Die dem Angeklagten zur Last gelegte humanen Rittmeister persönlich ihre Klagen über die Quälereien falsche Unschuldigung besteht darin, daß er einmal zu einem Stame- und über die für Nichtigkeiten über fie verhängten zahlreichen ihnen jetzt gelingt, genügend Rontraktarbeiter zu finden, werden raden in Gegenwart eines Unteroffiziers die Aeußerung getan hat: Strafen ihres jebigen Rittmeisters, Baron Vom Hennstra, vorzu- fie für Zugeständnisse nicht zu haben sein. " Wenn sie im Festungsgefängnis einen Schuhmacher brauchen( der tragen. Zu Arnhem   von Vorgesetzten wieder eingeholt, kehrten sie Dazu kommt, daß jeder Arbeiter, der als Kontraktarbeiter Angeklagte ist ein solcher), dann brauchen sie sich nur an die Ar- auf deren Zureden zurüd, am Bahnhof vom Bublifum, das die An- nach Hamburg   geht, sich dem Unternehmertum gewissermaßen beiterabteilung zu wenden, es wird dann schon dafür gesorgt, daß gelegenheit von der ironischen Seite aufnahm, fröhlich begrüßt. als internationaler Streitbrecher verschrieben man sich bergeht und wieder ins Festungsgefängnis kommt!" Für Den Militaristen ist nicht wohl ob der wankenden Macht der hat. Sein Kontrakt zwingt ihn nicht nur, unter Umständen diese Aeußerung hat der Angeklagte in der ersten Verhandlung Kasernendisziplin. Ratlos aber stehen sie nun vor einem neuen wider Willen seinen Arbeitsbrüdern in den Rücken zu fallen, einen Wahrheitsbeweis angetreten. Er bezichtigte verschiedene Fall, bei der Marine, der schon lange in militaristischen Streifen sondern er fann, wie Figura zeigt, in eine Rolle gedrängt Unteroffiziere der mannigfachsten Uebergriffe. Als sich der An- mißtraut wird. Ein bereits Ende Juli dem Matrosenblatt bet sondern er kann, wie Figura zeigt, in eine Rolle gedrängt getlagte einmal bei einem Unteroffizier über die Behandlung be- Anfer" zugegangenes Gerücht wird nämlich dahin bestätigt, daß von werden, durch die er der deutschen   Arbeiterschaft den Ruf der schwerte  , sagte dieser: Was wollen Sie denn; an die dem bor New York   liegenden Kriegsschiff Gelderland  " 35 Mann, Solidarität raubt und ihre Ehre für alle Zeit schändet! Oeffentlichteit tommen Sie nicht, in die Briefe wovon 5 Verheiratete und unter diesen 2 Unteroffiziere, desertier- Soll die Arbeiterschaft des Auslandes mit Fingern auf schreiben dürfen Sie nichts; ich mache mit Ihnen ten, um für sich und Frau und Stinder ein besseres Leben in das deutsche Proletariat zeigen? Soll der Ruf der doch was ich will!" Amerifa zu suchen, als die holländische Kriegsmarine bietet deutschen   Gewerkschaftsbetvegung unter dem Understand Die Angaben des Angeklagten wurden von einigen Arbeits- Auch vom Kriegsschiff Tromy" in Ost- Indien desertierten foldaten bestätigt. Einige traten selbst mit Beschwerden vor, fünf noch im jugendlichen Alter von höchstens 18 Jahren stehende einzelner Schaden leiden? und einer der Unteroffiziere machte sogar von dem Rechte der Jungen. Wenn nicht, dann halte jeder organisierte Arbeiter den Zeugnisverweigerung Gebrauch, um sich nicht einer straf= Geht es so weiter, dann hat die holländische Marine balb keinen Zuzug von Antwerpen   fern! Dann meide man aber auch den rechtlichen Verfolgung auszusehen. Trotz all dieser beachtenswerten Mann mehr, um das" Vaterland" und seine Kapitalisten gegen den Hamburger Hafen  , wo ehrliche Arbeiter durch einen von ihnen Momente hielt das Kriegsgericht den Wahrheitsbeweis als nicht inneren" und äußeren Feind zu verteidigen. Denn diesem Massen- nicht verstandenen Kontrakt gezwungen werden, die deutsche erbracht und warf obige Strafe aus. abzug gegenüber, wozu noch die wegen antimilitaristischer Neigun. Arbeiterehre im Anslande zu schänden! Gegen das Urteil legte der Angeklagte Berufung ein. Dem gen" Entlassenen und aus Abneigung gegen den Dienst um Ent­Berichtsherrn war dagegen die Strafe mit Rüdficht auf die An- laffung Nachsuchende kommen, steht kein genügender Ersatz gegen. schuldigungen zu niedrig! Auch er legte Berufung ein. über. Die Agitation gegen den Eintritt Jugendlicher beim Militär Das Oberkriegsgericht in Dresden   verhandelte hat ihren Erfolg gezeitigt. Unser neuer, bor   furzem als Stärkung der deshalb nochmals in dieser Angelegenheit. Auch hier erklärte rechten" Richtung im liberalen Ministerium ernannter Marine- An sämtlichen Anschlagsäulen Groß- Berlins veröffentlicht ber Schmidt wieder, daß er und auch andere Arbeitssoldaten schifaniert minister Wentholt aber hat in seiner früheren Stellung als Kom- Verband der Baugeschäfte von Berlin   und den Vororten und gereizt worden seien. Es wurde in der Berufungsverhandlung mandant zu den Helder genügend Zeugnis abgelegt von seinen heute folgende Bekanntmachung:

Militärjustiz!

absichtigen die dortigen Unternehmer, durch die bürgerliche Um nun in Hamburg   die Lücke wieder auszufüllen, be­Preffe, wie die Morgenpost" usw., Leute als Kontraktarbeiter nach Hamburg   zu loden. Es wird ein Wochenlohn von 30 M. geboten, ebenso 1 M. für die Stunde Nacht- oder Sonntags­arbeit; die Sparkasse wird allerdings nicht erwähnt.

Berlin   und Umgegend.

Der Kampf im Baugewerbe.