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sattonen. Nach dem bom internationalen Sekretär Huising (Enslhede, Holland  ) im Verbandsblatt der christlichen Textilarbeiter Deutschlands   veröffentlichten Bericht gehören der internationalen Bereinigung christlicher Tcxtilarbeiterverbände 403 Ortsgruppen mit 56 137 Mitglieder an. davon kommen 36 904 auf Deutschland  , 4700 auf Holland  . 4600 auf Belgien  , die übrigen verteilen sich auf Frank- reich, Dänemark   usw. Von feiten der internationalen Vereinigung der Textilarbeiter ist der Versuch gemacht worden, auch die übrigen christlichen Ge- werkschasten für den internationalen Gedanken zu gewinnen. So hat man sich um das Zustandekommen eines internationalen christlichen Arbeiterkongresses bemüht; an fast sämt­liche christliche und konfessionelle Arbeiterführer sind dicserhalb Fragebogen geschickt worden, aber nur einige dieser Fragebogen sind, und dazu noch unvollkommen beantwortet, zurückgekommen. Auch mit der Veranstaltung eines internationalen Kon­gresses christlicher Gewerkschaften hat man sich be- schästigt. Im Jahre 1906 hatten sich fünf Länder mit 63 Verbänden und 296 675 Mitgliedern für die Abhaltung eines solchen Kongresses ausgesprochen. Der Zweck dieses Kongresses soll, wie cS im Bericht des internationalen Sekretär? heißt, die Gründung einer internationalen Bereinigung christlicher Gewerkschaften sein, um so der roten Jnter- nationale eine christliche Internationale ent- gegenzusetzen. Aus Holland   kamen jedoch, infolge des Ein- grrifenS der Bischöfe in die dortige christliche Gewerkschaftsbewegung, Bedenken, und so ist eS denn bisher bei der Absicht geblieben: doch soll der Plan der christlichen Internationalen weiter verfolgt werden._ Der Volksverein für das katholische Deutschland  zählte nach der soeben vom Vorstand veröffentlichten Aufstellung am 31. März 1906 an Mitgliedern 624 666, was gegen den gleichen Termin im Vorjahre eine Zunahme von 40 437 8,4 Proz. be­deutet. Bon der Gesamtmitgliederzahl entfällt die weitaus größere Hälfte auf die beiden Provinzen deS Westens: Rheinland   177 217, Westfalen   121 502. Sonst kommen in Betracht Elsaß-Lothringen   mit 82 527, Württemberg 30 100, Baden 27 547, Hessen-Nassau   25 180, Bayern   24796, Hannover   24297. Im Osten ist nur Schlesien   mit 25816 Mitgliedern vertreten, die übrigen Länder und preußischen Provinzen zäh len 7000 und darunter; Ostpreußen  . Wcstpreußen, Posen und Pommern  haben zusaminen nur rund 1200 Mitglieder. 10,3 Proz. aller katholischen   Männer über 21 Jahre gehören in Deutschland   dem Bolksverein an, in Rheinland   sind es 17,6, in Westfalen   30,1 Proz. Im übrigen hat der Volksverein bereits für das erste Halbjahr 1907 eine weitere Zunahme zu verzeichnen, die größer ist als die Zu- »ahme des ganzen vorigen JahreS. Namentlich für die beiden West- Provinzen hat das Zentrum sich im Volksverein eine Organisation geschaffen, der gegenüber die Sozialdemokratie einen überaus schweren Stand hat._ Herbst-Manöver. In verschiedenen Gegenden haben sich die ländlichen Groß- grtindbesitzer an die Generalkommandos der Armee und an die höheren Verwaltungsbehörden mit dem Ersuchen gewandt, wegen der Verspätung der diesjährigen Ernte die Hcrbstübimgcn der Truppen hinauszuschieben, und, wie in Anbetracht des engen Zu- sammenhanges zwischen der Armee und Großgrundbesitz selbstver- ständlich ist, haben die Generalkommandos diesem Wunsche die Gc- Währung nicht versagt. So sind z. V. die Herbstübungen deS ersten Armeekorps um sieben Tage hinausgeschoben und die Fcldartillerie- brigade soll mit der Bahn inS Gelände befördert werden, so daß die Ein- quartierungslast etwas geringer wird. Ferner ist auf die Vorstellung des mecklenburgischen MinsteriumS seitens des Generalkommandos des 9. Armeekorps erwidert worden, daß die Geländeübungen der 17. Feldartilleriebrigade ausfallen und die Geländeübungen der 18. Feldartilleriebrigade unter jeglicher Vermeidung von Flurschäden und Störung landwirtschaftlichen Betriebes dagegen abgehalten werden sollen. Eine Antwort des Generalkommandos des 3. Armee- korps, betreffend die Truppenübungen der 6. Division, welche übrigens erst im September in Mecklenburg   stattfinden, ist noch nicht eingegangen. Tie russisch  -japanische Konvention. Petersburg, 14. August. Die Konvention, die von Rußland  und Japan   ani 30. Juli d. I. in Petersburg   unterzeichnet worden ist, hat folgenden Wortlaut: Die Regierung Sr. Majestät des Herrschers aller Reußen sowie die Regierung Sr. Majestät des Kaisers von Japan   haben, beseelt von dem Wunsche, die friedlichen und freundnachbarlichen Be- Ziehungen, die zwischen Rußland   und Japan   glücklicherweise wieder hergestellt worden sind, zu befestigen und für die Zukunft jede Ver- anlassung zu Mißverständnissen in den Beziehungen der beiden Kaiserreiche zu entfernen, die folgenden Vereinbarungen getroffen: Artikel 1. Jeder der beiden hohen Vertragschließenden ver- pflichtet sich, die gegenwärtige territoriale Integrität des anderen zu achten, ebenso wie auch alle Rechte, welche für den einen oder anderen Kontrahenten aus den Verträgen, Uebercinkommen und Abkommen entspringen, d>e zwischen den Vertragschließenden und China   in Kraft stehen, und von denen Abschriften zwischen den Vertragsmächten ausgetauscht sind, soweit diese Rechte nicht mit dem Prinzip der Gleichberechtigung unvereinbar sind, welchSS in dem in Portsmouth   am 5. September 1605 unterzeichneten Vertrage sowie in den besonderen zwischen Japan   und Rußland   geschlossenen Konventionen aufgestellt ist. Artikel 2. Die beiden hohen Vertragschließenden erkennen die Unabhängigkeit und territoriale Integrität deS Kaiserreiches China   sowie das Prinzip der Gleich- berechtigung hinsichtlich des Handels und der Industrie aller Nationen in dem genannten Kaiserreiche an und verpflichten sich., für die A u f r e ch te r h a l t u n g und Verteidigung des status quo und die Achtung dieses Prinzips mit allen friedlichen Mitteln, die ihnen zu Gebote stehen, einzutreten. Gezeichnet: Jswolski, Motono., Schweiz  . Bürger zweiter Klasse. Auch die demokratische Schweiz   hat nun ihren Fall Schäuffele. Am 30. Juni wurde anläßlich der GesamterneuerungSwahlen als Vertreter der sozialdemokratischen Partei der Weichenwärter Hanhart in den Großen Stadtrat chon Zürich   gewählt. Kurz vor der Wahl, als eine� Aenderung der Kandidatenliste nicht-mehr möglich war, wurde ihm von der Kreisdirektion der Bundesbahnen auf dem Dienstwege mitgeteilt, daß ihm die Annahme einer auf ihn fallenden Wahl nicht gestattet werden könne. Zehn Tage nach der Wahl gelangte er dann in den Besitz eines Protokollbeschlusses der Kreisdirektion, durch welchen er über die Motive der ihn be- troffenen Maßnahme unterrichtet wurde. Daraus erfährt man, daß dem Genossen Hanhart   das ihm von der Äantonsverfassuiia .......- d......" auf es benwärter außer an seinen gesetzlichen Ruhetagen nicht auch sonst noch wöchent- lich ein- oder zweimal durch einen mit der Eigenart des Dienstes auf dem betreffenden Posten nicht in gleichem Maße vertrauten Ersatzmann abgelöst, vielmehr der Dienst auf einem bestimmten Posten auch möglichst regelmäßig von dem nämlichen Angestellten besorgt werde." Man sollte glauben, daß eine Eiscnbahnver- waltung im Interesse der Verkehrssicherheit nur mit dem Posten eines Weichenwärters vollständig vertraute Ersatzleute verwendet. Nur wenn man annimmt, daß dieser Pflicht nicht vollständig genügt wirb, kann man in der Begründung der gegen den Genossen Hanhart   gerichteten Maßnah«» etwas andekcS als eine bloße faule Ausrede, und in der Maßnahme selbst etwaS anderes als eine Matz- regelung wegen der politischen Gesinnung des Genossen Hanhart  erblicken. Der Protokollbeschlutz enthält aber zudem eine Ueber- treibung, die es schlechterdings unmöglich macht, auf feiten der Kreisdirektion etwas anderes"als politische Motive anzunehmen. Genosse Hanhart   käme nämlich als Mitglied des Großen Staats- ratcs nicht wöchentlichein- bis zweimal" in die Lage, seinem Be- rufe nicht obliegen zu können. Der Stadtrat hält im Jahre durch- schnittlich etwa 23 Sitzungen ab und Genosse Hanhart   hat ab- jwcchslungsweise auch Spätdienst, sodaß er nicht für alle Sitzungen auf seinem Posten als Weichenwärter ersetzt werden müßte. Natürlich wird es vorläufig dabei sein Bewenden haben, daß eine ganze Berufsgruppe unserer Bundesbahnen nur noch des aktiven Wahlrechts teilhaftig sein kann, denn es ist nicht daran zu denken, daß die Generaldir.cktion der Bundesbahnen anders entscheiden würde als die Kreisdirektion. Die Ersatzwahl ist auf den 8. September angesetzt. Dänemark  . Wider die Herrschaft der Kirche i« der Volksschule. In der vorigen Woche fand in Kopenhagen   ein großer Schulkongretz statt, an dem ungefähr 2500 Lehrer und Lehre- rinnen Dänemarks   teilnahmen. Zu den Unkosten hatte der dänische Reichstag 10 000 Kronen bewilligt. Es wurde über verschiedene wichtige Fragen des Schul- und Erziehungswesens verhandelt. Das Wichtigste ist, daß der Kongreß mit allen gegen eine Stimme eine Resolution annahm, in der� Beseitigung der geistlichen Schul- aufficht und Einführung einer pädagogisch sach­verständigen Aufsicht, sowie einer von Ver- trctcrn der Bevölkerung auszuübenden Kon- trolle der Schulen verlangt wird. Weiter wurde über das Verhältnis zwischen Kirche und Schule und besonders über den Religionsunter- r i ch t gesprochen. Minder radikale Lehrer sprachen sich dafür aus, daß wenigstens jeder Zwang zur Teilnahme der Kinder am Religionsunterricht beseitigt werde, und ebenso für die Lehrer jeder Zwang, Religions- Unterricht zu erteilen. Radikaler gesinnte Lehrer wünschten dagegen, daß der Religionsunterricht selbst aus der Schule verschwinde. Lebhaft wurde auch über die Gehaltsverhältnisse der Volks fchullehrer diskutiert, die auf dem Lande besonders verbesserungS bedürftig sind.Wir Lehrer wollen keine Pariakaste sein, sondern daß wir streiken sollen, aber beharrlich und mit Festigkeit unsere Forderungen stellen." Die Frage des Streiks wurde denn auch nicht weiter berührt. Man nahm eine Resolution an, worin eine durchgreifende Gehaltsreform verlangt wird. Tie gesetzgebenden Körperschaften Dänemarks   werden nicht umhin können.'sich ernsthaft mit den auf dem Kongreß erörterten Fragen zu befassen. Sie haben mit einer gut und stark organi- sierten Lehrerschaft zu rechnen, die einen großen Eumuß auf die öffentliche Meinung ausübt. Amerika. Das neue Arbeiterschutzgcsetz in New Aork. Die Notwendigkeit des größeren Schutzes der Industrie arbeiterfchaft in den Betrieben hat ein neues Arbeiterschutzgesetz in der letzten Session des New Dorker Staatsparlaments zustande kommen lassen. Es sieht eine Reorganisation b«s New Dorker Arbeitsamtes vor und räumt mit der Konfusion auf, die durch das Gesetz von Jahre 1901 betreffend die Errichtung eines Bureaus für Arbeiterstatistik, einer Fabrikinspektion und eines Schicks- und Vermittelungsamtcs entstand. Das neue Gesetz vermehrt die Zahl der Beamten bedeutend; daS Amt wird mit Inkrafttreten des Gesetzes am 1. Oktober 95 Beamte zählen, an deren Spitze der Commiffioncr of Labor steht. Das Gesetz ermächtigt ferner den Minister der öffentlichen' Arbeiten, dem Department of Labor die Dampferinspcktoren zuzuteilen. Da nun deren Arbeit für die Schiffahrt in den Winiermonat.cn ruht, gewinnt das Labor-Dcpartment für diese Zeit die wertvolle Arbeitskraft zweier technischen Sachverständigen, die dann im Dienste der Gewerbe- und Fabrikinspektion arbeiten werden. Einer von den Beamten der letzteren Kategorie wird sich vornehmlich der Inspektion der Tunnclbautcn und des Tiefbaues widmen, die jetzt in New Dort eine solche Ausdehnung annehmen, daß sie die ganze Bergbau- industric im Staate an Bedeutung zu überflügeln scheinen. Sie sind es auch, die vornehmlich an der hohen Sterblichkeitsrate und den vielen Unfällen schuld sind. Das Gesetz sieht ferner die strengere Dampfkcsselrevision namentlich bei Lokomotivkesseln vor, die in die Hände einer Kom- Mission gelegt ist. welche auch zugleich die Befugnis hat. die ihr für den Schutz der betreffenden Arbeiter als zweckmäßigst er- scheinenden Verbesserungen anzuordnen und den Transport-, Gas- und Elektrizttätsgescllschaften zur Befolgung aufzugeben. Das Gesetz bestimmt ferner, daß die Plattformen von Straßenbahnen im Winter geschlossen werden, um die Wagenführer gegen die Un- bilden der rauhen Witterung zu schützen und sieht weiter� eine prompt funktionierende Ventilation namentlich der Wcrkräume vor, in denen übelriechende und gesundheitsschädliche Dünste, Gase und Dämpfe entstehen. Für Formereien und Gießereien fordert das Gesetz Gelegenheiten und Vorrichtungen zum Trocknen der Kleider der Former und Gießer, sowie Waschgelegcnheit für sie. DaS Gesetz, da» mit dem 1. Oktober in Kraft tritt seine Annahme erfolgte am 15. Juni, unterscheidet vier Gruppen von Arbeitern, die einen besonderen Schutz bezüglich der Arbeitszeit genießen: 21 Jahre alte und ältere Frauen, jüngere Frauen, 16 bis 21 Jahre alt, junge Männer, 16 bis 18 Jahre alt, und Knaben und Mädchen. 14 bis 16 Jahre alt. Kinder unter 14 Jahren sind von der Fabrikarbeit überhaupt ausgeschlossen. Für Männer über 18 Jahre gibt eS im allgemeinen keine Beschränkung der Arbeitszeit. Die MaximalarbcitSzeit für Kinder(14 bis 16 Jahre) wird von 9 auf 8 Stunden pro Tag heruntergesetzt, und zwar mit der Bestimmung, daß sie am Tage zwischen 8 Uhr morgens und 5 Uhr nachmittags liegen mutz. Die Zugehörigen der anderen drei Gruppen dürfen bis zu 60 Stunden in der Woche be- schästigt werden, und zwar mit einigen Ausnahmen bis zu 10 Stunden pro Tag. Dabei dürfen junge grauen nicht nach 9 Uhr abends, junge Männer nicht in der Zeit von 12 bis 4 Uhr nachts beschäftigt werden. Die über 21 Jahre alten Frauen sind gemäß einer Gerichtsentscheidung bedauerlicherweise an keine bestimmte Tageszeit gebunden. Die Praxis vieler Unternehmer, die Arbeiter zu verschiedenen Zeiten an verschiedenen Stellen zu beschäftigen und damit die ArbeitSzeitbcschränkung zu umgehen, ist durch be- sondere Bestimmungen verboten. Die Beschränkung der Arbeitszeit ist durch die Gesetzgebung auf erwachsene Männer ausgedehnt worden in solchen Fällen, wo konstitutionelle Vorbehalte da? gestatten, z. B. bei Eisenbahnen, wo eS die öffentliche Sicherheit   dringend erheischt. So haben die Eisenbahn-Telegraphisten und andere Beschäftigte, die Eisenbahn- Meldungen übermitteln, den Achtstundentag, während das Eisen- bahnpcrsonal nicht länger als 16 Stunden hintereinander im Dienste sein darf. Eine neue Schicht darf erst wieder beginnen, nachdem das Personal 8 Stunden ausgeruht hat. Die Anwendung des Zehnstundentages auf die Angestellten bei Straßenbahnen ist durch das Gesetz auf die Städte mit einer Bevölkerung mit wenigstens 50 000 Einwohnern ausgedehnt worden(früher nur bei denen mit mindesten? 100000). Alle diese Bestimmungen sowie noch manche andere machen sich auf dem Papier ganz schön. Hoffentlich werden sie auch so gut durchgeführt, wie das Labor-Departmcnt anscheinend möchte.... (New Dork Labor Bulletin Nr. 33, Juni M7). Soziales. Nährwert und Preis der Nahrungsmittel stehen keineswegs immer in richtigem Verhältnis zu einander. Wer mit knappen Mitteln eine Familie satt zu machen hat, wird gut tun, folgendes zu beachten: Der Einkauf von magerem Fleisch ist unvorteilhaft. selbst wenn dieses etwas billiger ist, wie Fletsch von gemästeten Tieren. Denn mageres Fleisch enthält 70 b i s 80 P r o z. W a s s e r. Mit dem steigenden Fettgehalt sinkt der prozentuale Wassergehalt des Fleisches bis aus 40 bis 45 Proz. Wer 1 Pfund fettfreieS Fleisch kauft, kauft% Pfund Wasser mit; wer 1 Pfund fettes Fleisch kauft, kauft nur Vn Pfund Wasser mit. Folgende Tabelle» die einem kürzlich erschienenen Buch des NahrungsmittelchemikcrS Dr. W. B r e m e r überNährwert und Geldwert unserer Nahruno" entnommen ist, mag das noch genauer veranschaulichen. Fettgehalt Wassergehalt 12 Proz. 76 u. mehr Proz mager mittel fett mager fett mager fett ' mager fett 56 24 0'Z 7-$ 5-6 29 7 37 72-73 55 79 72 76-76 51 73 47 Rind-(Ochsen) fleisch Kalbfleisch.;. Hammelfleisch. Schweinefleisch!.... Wenn das Geld also nicht langt zu einem ausreichenden Stück Fleisch guter Qualität und leider ist das ja im Arbeiterhaushalt die Regel dann ist es immer noch vorteilhafter ein kleineres Stück Fleisch von fettem als ein größeres von magerem Vieh zu kaufen. Was das nächstwichtige Nahrungsmittel, das Brot, anlangt, so beachte man die durch zahlreiche Versuche erklärte Tatsache, daß die in der Schale des GctrcidekornS enthaltene Hslzfafer für den Menschen unverdaulich ist und empfindlichen Magen- und Darmkanälen Beschwerden macht. Alle gröberen Brotsorten ent» halten verhältnismäßig viel solcher Schalenrückstände(Kleie). Den Einfluß der Zusammensetzung des Brotes auf seine Verdaulichkeit illustriert nachfolgende Tabelle. ES waren verdaulich: vom vom von den Eiweißgehalt Fett Kohlenhydraten bei feinerem Weizenbrot 81.1 Proz. 70.4 Proz. 98,0 Proz. 76.0 gröberem Grahambrot(aus ganzem Korn)... 72,0 Roggenbrot(feineres Graubrot).... 72,9 Kommißbrot... 68,1 Pun, pernickel(westf. Schwarzbrot)... 60,2 Weizen- Roggenbrot 75,0 60,4 54.2 50.0 50.0 50,0 49,3 97.0 92.0 95.0 93,0 90.0 94.0 mit Zusatz v. Mager- milch gebacken.. 80,0, 50,0 07,0» Die Zahlen beweisen" bemerkt Dr. Bremer dazudaß Brot aus feinen Mehlen für die Ernährung des Menschen weit dienlicher ist als gröberes Brot, welches niemals so hoch aus- genutzt werden kann." Wer kräftige Verdauungsorganc hat und ferne sitzende Lebensweise führt, für den gilt das freilich nicht. Der nutzt auch grobes Brot gut und ohne Beschwerden auS; er mag es also, wenn er es deskräftigen" Geschmackes wegen vor- zieht, genießen. ES hängt ganz von der Größe des Prcisunter- ichiedcs ob, ob er dabei billiger fährt. Bcs geringem Preis- unterschied sind die feineren Brotsorten jedenfalls die relativ billigsten. Noch ein Wort zu den flüssigen Nahrungsmitteln. Bier, Wein, Branntwein enthalten nur minimale Mengen von NahrungSstoffcn. Es sind Genutzmittel, keine N a h r u» g s- mittel. Das bißchen Nahrung wird in ihnen sehr teuer erkauft. Ganz das gleiche gilt für Kaffee und Tee. Wer seiner Familie ein relativ bissiges, weil nahrhaftes und gesundes Frühstück verschaffen will, der stelle morgens eine Kanne in Milch gekochten Kakao auf den Tisch. Milch ist immer noch ein relativ sehr billige? Nahrungsmittel(100 Nährwertcinheiten kosten in Vollmilch 9 bis 10 Pf., in Magermilch 7 bis 8 Pf., gegen 15 bis 30 Pf. in Fleisch). Hinsichtlich des Kakaopulvers aber hat der Heidelberger Physiologe Professor R. Neumann durch viele Ex- perimente nachgewiesen, daß die weniger entfetteten, also billigeren Sorten vom Magen am besten ausgenutzt werden. Nur dürfen sie nicht viel Schalenteile resp. Holzfaser enthalten. Man kaufe also die weniger entfetteten Marken einer soliden Fabrik._ Die verweigerte Gcldannahme. In Kreisen der Handlungs- gehülscn herrscht der weitverbreitete Irrtum, daß, sofern man bei Differenzen mit dem Prinzipal einen Teil des beanspruchten Ge- haltS annimmt, man sich seiner wetteren   Rechte damit begibt. Die in diesem Irrtum befindlichen verweigern daher die Annahme des ihnen per Post zugehenden Betrages, zumal wenn die Firma den VermerkZum Ausgleich" hinzufügt. Der Angestellte kann aber auch in diesem Falle das Geld ohne Einbüßung seiner Rechte an- nehmen, da die einseitige Erklärung des Prinzipals für ihn nicht rechtsverbindlich ist. In der gestrigen Sitzung der zweiten Kammer des KaufmannSgertchts kamen allein drei solcher Fälle zur Ver- Handlung. Der Vorsitzende wies die Angestellten darauf hin, daß sie Geld, das ihnen von der Firma zugeht, auf alle Fälle annehmen sollen. AuS der Nichtannahme kann ihnen sogar unter Umständen ein Schaden erwachsen, denn im Falle des Konkurse» der Firma kann der Angestellte den verweigerten Betrag nicht mehr als Forderung geltend machen. Die RechtSfreunde. Aus dem Bureau der«Vereinigung der RechtSfreunde" geht unS eine alsErklärung" deklarierte Reklame zu. Wir glauben nicht, daß die Herren wirklich so naiv sind, un» ernsthaft die Ver- öffentlichung der Empfehlung ihre« Instituts zuzumuten. Nebenbei erwähnen sie, es sei ihnen nicht bekannt gewesen, daß der verletzte Arbeiter ein armer Teufel war. Sondervarl DieRechtSfteuude" suchen wohl Millionen bei Leuten, die mit dem Armenschein zu ihnen kommen! Wenn die Rcchtsfreunde etlvaS zu berichtigen haben, dann mögen sie kommen._ Pfui Teufel dir Arbeit«! Dieliberale"»Augsburg  « Abendzeitung" enthält in ihrer Nr. 195 eine Forderung an die Eisenbahnverwaltung, wonach in Lokalzügen Wagen für bessere Leute und für Arveiter eingestellt werden solle», denn e« ist gerade nicht angenehm. namentlich mit Kindern den Zug auf- und abspringen zu müssen, bi» man endlich mit sauberen Kleidern bei den meistens mit Schmutz überzogenen Arbeitern Platz findet und deren oft noch schmutzigere Uiiterhaltuug mit an- hören muß." Vor den Wahlen hätte sich daS liberale Blatt gehütet, eine solche Gemeinheit sich zu leisten! Huö Induftm und Randd. Schulbeuwirischaft. Die Schulden folgender Städte sind im Zeitraum von 1896 bis 1905 wie folgt gewachsen: Düsseldorf   von 29 Millionen ans 69 Millionen Mark Köln... 43» ,109., Berlin  .» 273,, 423,» Breslau.  , 51,» 75,, Frankfurt  . 65,, 183,, Hannover  , 50,, 67., Die Schuldenlast der sechs aufgeführten Städte zusammen stieg von 511 Millionen Mark auf 926 Millionen Mark. Die Pump»