sattonen. Nach dem bom internationalen Sekretär Huising(Enslhede, Holland) im Verbandsblatt der christlichen TextilarbeiterDeutschlands veröffentlichten Bericht gehören der internationalenBereinigung christlicher Tcxtilarbeiterverbände 403 Ortsgruppen mit56 137 Mitglieder an. davon kommen 36 904 auf Deutschland, 4700auf Holland. 4600 auf Belgien, die übrigen verteilen sich auf Frank-reich, Dänemark usw.Von feiten der internationalen Vereinigung der Textilarbeiterist der Versuch gemacht worden, auch die übrigen christlichen Ge-werkschasten für den internationalen Gedanken zu gewinnen. Sohat man sich um das Zustandekommen eines internationalenchristlichen Arbeiterkongresses bemüht; an fast sämtliche christliche und konfessionelle Arbeiterführer sind dicserhalbFragebogen geschickt worden, aber nur einige dieser Fragebogensind, und dazu noch unvollkommen beantwortet, zurückgekommen.Auch mit der Veranstaltung eines internationalen Kongresses christlicher Gewerkschaften hat man sich be-schästigt. Im Jahre 1906 hatten sich fünf Länder mit63 Verbänden und 296 675 Mitgliedern für die Abhaltungeines solchen Kongresses ausgesprochen. Der Zweck diesesKongresses soll, wie cS im Bericht des internationalenSekretär? heißt, die Gründung einer internationalen Bereinigungchristlicher Gewerkschaften sein, um so der roten Jnter-nationale eine christliche Internationale ent-gegenzusetzen. Aus Holland kamen jedoch, infolge des Ein-grrifenS der Bischöfe in die dortige christliche Gewerkschaftsbewegung,Bedenken, und so ist eS denn bisher bei der Absicht geblieben:doch soll der Plan der christlichen Internationalen weiter verfolgtwerden.—_Der Volksverein für das katholische Deutschlandzählte nach der soeben vom Vorstand veröffentlichten Aufstellungam 31. März 1906 an Mitgliedern 624 666, was gegen den gleichenTermin im Vorjahre eine Zunahme von 40 437— 8,4 Proz. bedeutet. Bon der Gesamtmitgliederzahl entfällt die weitaus größereHälfte auf die beiden Provinzen deS Westens: Rheinland 177 217,Westfalen 121 502. Sonst kommen in Betracht Elsaß-Lothringen mit82 527, Württemberg 30 100, Baden 27 547, Hessen-Nassau 25 180,Bayern 24796, Hannover 24297. Im Osten ist nur Schlesien mit 25816Mitgliedern vertreten, die übrigen Länder und preußischen Provinzenzäh len 7000 und darunter; Ostpreußen. Wcstpreußen, Posen und Pommernhaben zusaminen nur rund 1200 Mitglieder. 10,3 Proz. allerkatholischen Männer über 21 Jahre gehören in Deutschland demBolksverein an, in Rheinland sind es 17,6, in Westfalen 30,1 Proz.Im übrigen hat der Volksverein bereits für das erste Halbjahr 1907eine weitere Zunahme zu verzeichnen, die größer ist als die Zu-»ahme des ganzen vorigen JahreS. Namentlich für die beiden West-Provinzen hat das Zentrum sich im Volksverein eine Organisationgeschaffen, der gegenüber die Sozialdemokratie einen überaus schwerenStand hat.—_Herbst-Manöver.In verschiedenen Gegenden haben sich die ländlichen Groß-grtindbesitzer an die Generalkommandos der Armee und an diehöheren Verwaltungsbehörden mit dem Ersuchen gewandt, wegender Verspätung der diesjährigen Ernte die Hcrbstübimgcn derTruppen hinauszuschieben, und, wie in Anbetracht des engen Zu-sammenhanges zwischen der Armee und Großgrundbesitz selbstver-ständlich ist, haben die Generalkommandos diesem Wunsche die Gc-Währung nicht versagt. So sind z. V. die Herbstübungen deS erstenArmeekorps um sieben Tage hinausgeschoben und die Fcldartillerie-brigade soll mit der Bahn inS Gelände befördert werden, so daß die Ein-quartierungslast etwas geringer wird. Ferner ist auf die Vorstellungdes mecklenburgischen MinsteriumS seitens des Generalkommandosdes 9. Armeekorps erwidert worden, daß die Geländeübungen der17. Feldartilleriebrigade ausfallen und die Geländeübungen der18. Feldartilleriebrigade unter jeglicher Vermeidung von Flurschädenund Störung landwirtschaftlichen Betriebes dagegen abgehaltenwerden sollen. Eine Antwort des Generalkommandos des 3. Armee-korps, betreffend die Truppenübungen der 6. Division, welcheübrigens erst im September in Mecklenburg stattfinden, ist noch nichteingegangen.—Tie russisch-japanische Konvention.Petersburg, 14. August. Die Konvention, die von Rußlandund Japan ani 30. Juli d. I. in Petersburg unterzeichnetworden ist, hat folgenden Wortlaut:Die Regierung Sr. Majestät des Herrschers aller Reußen sowiedie Regierung Sr. Majestät des Kaisers von Japan haben, beseeltvon dem Wunsche, die friedlichen und freundnachbarlichen Be-Ziehungen, die zwischen Rußland und Japan glücklicherweise wiederhergestellt worden sind, zu befestigen und für die Zukunft jede Ver-anlassung zu Mißverständnissen in den Beziehungen der beidenKaiserreiche zu entfernen, die folgenden Vereinbarungen getroffen:Artikel 1. Jeder der beiden hohen Vertragschließenden ver-pflichtet sich, die gegenwärtige territoriale Integrität des anderenzu achten, ebenso wie auch alle Rechte, welche für den einen oderanderen Kontrahenten aus den Verträgen, Uebercinkommen undAbkommen entspringen, d>e zwischen den Vertragschließenden undChina in Kraft stehen, und von denen Abschriften zwischen denVertragsmächten ausgetauscht sind, soweit diese Rechte nicht mit demPrinzip der Gleichberechtigung unvereinbar sind, welchSS in demin Portsmouth am 5. September 1605 unterzeichneten Vertragesowie in den besonderen zwischen Japan und Rußland geschlossenenKonventionen aufgestellt ist.Artikel 2. Die beiden hohen Vertragschließenden erkennen dieUnabhängigkeit und territoriale Integrität deSKaiserreiches China sowie das Prinzip der Gleich-berechtigung hinsichtlich des Handels und derIndustrie aller Nationen in dem genannten Kaiserreichean und verpflichten sich., für die A u f r e ch te r h a l t u n g undVerteidigung des status quo und die Achtung diesesPrinzips mit allen friedlichen Mitteln, die ihnen zuGebote stehen, einzutreten. Gezeichnet: Jswolski, Motono.,Schweiz.Bürger zweiter Klasse.Auch die demokratische Schweiz hat nun ihren Fall Schäuffele.Am 30. Juni wurde anläßlich der GesamterneuerungSwahlen alsVertreter der sozialdemokratischen Partei der WeichenwärterHanhart in den Großen Stadtrat chon Zürich gewählt. Kurz vorder Wahl, als eine� Aenderung der Kandidatenliste nicht-mehrmöglich war, wurde ihm von der Kreisdirektion der Bundesbahnenauf dem Dienstwege mitgeteilt, daß ihm die Annahme einer aufihn fallenden Wahl nicht gestattet werden könne. Zehn Tage nachder Wahl gelangte er dann in den Besitz eines Protokollbeschlussesder Kreisdirektion, durch welchen er über die Motive der ihn be-troffenen Maßnahme unterrichtet wurde. Daraus erfährt man,daß dem Genossen Hanhart das ihm von der Äantonsverfassuiia.......-• d......■■—" aufesbenwärteraußer an seinen gesetzlichen Ruhetagen nicht auch sonst noch wöchent-lich ein- oder zweimal durch einen mit der Eigenart des Dienstesauf dem betreffenden Posten nicht in gleichem Maße vertrautenErsatzmann abgelöst, vielmehr der Dienst auf einem bestimmtenPosten auch möglichst regelmäßig von dem nämlichen Angestelltenbesorgt werde."— Man sollte glauben, daß eine Eiscnbahnver-waltung im Interesse der Verkehrssicherheit nur mit dem Posteneines Weichenwärters vollständig vertraute Ersatzleute verwendet.Nur wenn man annimmt, daß dieser Pflicht nicht vollständig genügtwirb, kann man in der Begründung der gegen den GenossenHanhart gerichteten Maßnah«» etwas andekcS als eine bloße fauleAusrede, und in der Maßnahme selbst etwaS anderes als eine Matz-regelung wegen der politischen Gesinnung des Genossen Hanharterblicken. Der Protokollbeschlutz enthält aber zudem eine Ueber-treibung, die es schlechterdings unmöglich macht, auf feiten derKreisdirektion etwas anderes"als politische Motive anzunehmen.Genosse Hanhart käme nämlich als Mitglied des Großen Staats-ratcs nicht wöchentlich„ein- bis zweimal" in die Lage, seinem Be-rufe nicht obliegen zu können. Der Stadtrat hält im Jahre durch-schnittlich etwa 23 Sitzungen ab und Genosse Hanhart hat ab-jwcchslungsweise auch Spätdienst, sodaß er nicht für alle Sitzungenauf seinem Posten als Weichenwärter ersetzt werden müßte.—Natürlich wird es vorläufig dabei sein Bewenden haben, daß eineganze Berufsgruppe unserer Bundesbahnen nur noch des aktivenWahlrechts teilhaftig sein kann, denn es ist nicht daran zu denken,daß die Generaldir.cktion der Bundesbahnen anders entscheidenwürde als die Kreisdirektion.—• Die Ersatzwahl ist auf den8. September angesetzt.—Dänemark.Wider die Herrschaft der Kirche i« der Volksschule.In der vorigen Woche fand in Kopenhagen ein großerSchulkongretz statt, an dem ungefähr 2500 Lehrer und Lehre-rinnen Dänemarks teilnahmen. Zu den Unkosten hatte der dänischeReichstag 10 000 Kronen bewilligt. Es wurde über verschiedenewichtige Fragen des Schul- und Erziehungswesens verhandelt.Das Wichtigste ist, daß der Kongreß mit allen gegen eine Stimmeeine Resolution annahm, in der� Beseitigung der geistlichen Schul-aufficht und Einführung einer pädagogisch sachverständigen Aufsicht, sowie einer von Ver-trctcrn der Bevölkerung auszuübenden Kon-trolle der Schulen verlangt wird.Weiter wurde über das Verhältnis zwischen Kircheund Schule und besonders über den Religionsunter-r i ch t gesprochen. Minder radikale Lehrer sprachen sich dafür aus,daß wenigstens jeder Zwang zur Teilnahme derKinder am Religionsunterricht beseitigt werde, undebenso für die Lehrer jeder Zwang, Religions-Unterricht zu erteilen. Radikaler gesinnte Lehrerwünschten dagegen, daß der Religionsunterricht selbst aus derSchule verschwinde.Lebhaft wurde auch über die Gehaltsverhältnisse der Volksfchullehrer diskutiert, die auf dem Lande besonders verbesserungSbedürftig sind.„Wir Lehrer wollen keine Pariakaste sein, sonderndaß wir streiken sollen, aber beharrlich und mit Festigkeit unsereForderungen stellen."— Die Frage des Streiks wurde denn auchnicht weiter berührt. Man nahm eine Resolution an, worin einedurchgreifende Gehaltsreform verlangt wird.Tie gesetzgebenden Körperschaften Dänemarks werden nichtumhin können.'sich ernsthaft mit den auf dem Kongreß erörtertenFragen zu befassen. Sie haben mit einer gut und stark organi-sierten Lehrerschaft zu rechnen, die einen großen Eumuß auf dieöffentliche Meinung ausübt.Amerika.Das neue Arbeiterschutzgcsetz in New Aork.Die Notwendigkeit des größeren Schutzes der Industriearbeiterfchaft in den Betrieben hat ein neues Arbeiterschutzgesetzin der letzten Session des New Dorker Staatsparlaments zustandekommen lassen. Es sieht eine Reorganisation b«s New DorkerArbeitsamtes vor und räumt mit der Konfusion auf, die durch dasGesetz von Jahre 1901 betreffend die Errichtung eines Bureausfür Arbeiterstatistik, einer Fabrikinspektion und eines Schicks-und Vermittelungsamtcs entstand. Das neue Gesetz vermehrt dieZahl der Beamten bedeutend; daS Amt wird mit Inkrafttretendes Gesetzes am 1. Oktober 95 Beamte zählen, an deren Spitzeder Commiffioncr of Labor steht. Das Gesetz ermächtigt fernerden Minister der öffentlichen' Arbeiten, dem Department ofLabor die Dampferinspcktoren zuzuteilen. Da nun deren Arbeitfür die Schiffahrt in den Winiermonat.cn ruht, gewinnt dasLabor-Dcpartment für diese Zeit die wertvolle Arbeitskraft zweiertechnischen Sachverständigen, die dann im Dienste der Gewerbe-und Fabrikinspektion arbeiten werden. Einer von den Beamtender letzteren Kategorie wird sich vornehmlich der Inspektion derTunnclbautcn und des Tiefbaues widmen, die jetzt in New Dorteine solche Ausdehnung annehmen, daß sie die ganze Bergbau-industric im Staate an Bedeutung zu überflügeln scheinen. Siesind es auch, die vornehmlich an der hohen Sterblichkeitsrate undden vielen Unfällen schuld sind.Das Gesetz sieht ferner die strengere Dampfkcsselrevisionnamentlich bei Lokomotivkesseln vor, die in die Hände einer Kom-Mission gelegt ist. welche auch zugleich die Befugnis hat. die ihrfür den Schutz der betreffenden Arbeiter als zweckmäßigst er-scheinenden Verbesserungen anzuordnen und den Transport-, Gas-und Elektrizttätsgescllschaften zur Befolgung aufzugeben. DasGesetz bestimmt ferner, daß die Plattformen von Straßenbahnenim Winter geschlossen werden, um die Wagenführer gegen die Un-bilden der rauhen Witterung zu schützen und sieht weiter� eineprompt funktionierende Ventilation namentlich der Wcrkräumevor, in denen übelriechende und gesundheitsschädliche Dünste, Gaseund Dämpfe entstehen. Für Formereien und Gießereien fordertdas Gesetz Gelegenheiten und Vorrichtungen zum Trocknen derKleider der Former und Gießer, sowie Waschgelegcnheit für sie.DaS Gesetz, da» mit dem 1. Oktober in Kraft tritt— seineAnnahme erfolgte am 15. Juni—, unterscheidet vier Gruppen vonArbeitern, die einen besonderen Schutz bezüglich der Arbeitszeitgenießen: 21 Jahre alte und ältere Frauen, jüngere Frauen,16 bis 21 Jahre alt, junge Männer, 16 bis 18 Jahre alt, undKnaben und Mädchen. 14 bis 16 Jahre alt. Kinder unter14 Jahren sind von der Fabrikarbeit überhaupt ausgeschlossen. FürMänner über 18 Jahre gibt eS im allgemeinen keine Beschränkungder Arbeitszeit. Die MaximalarbcitSzeit für Kinder(14 bis16 Jahre) wird von 9 auf 8 Stunden pro Tag heruntergesetzt,und zwar mit der Bestimmung, daß sie am Tage zwischen 8 Uhrmorgens und 5 Uhr nachmittags liegen mutz. Die Zugehörigen deranderen drei Gruppen dürfen bis zu 60 Stunden in der Woche be-schästigt werden, und zwar mit einigen Ausnahmen bis zu10 Stunden pro Tag. Dabei dürfen junge grauen nicht nach 9 Uhrabends, junge Männer nicht in der Zeit von 12 bis 4 Uhr nachtsbeschäftigt werden. Die über 21 Jahre alten Frauen sind gemäßeiner Gerichtsentscheidung bedauerlicherweise an keine bestimmteTageszeit gebunden. Die Praxis vieler Unternehmer, die Arbeiterzu verschiedenen Zeiten an verschiedenen Stellen zu beschäftigenund damit die ArbeitSzeitbcschränkung zu umgehen, ist durch be-sondere Bestimmungen verboten.Die Beschränkung der Arbeitszeit ist durch die Gesetzgebungauf erwachsene Männer ausgedehnt worden in solchen Fällen, wokonstitutionelle Vorbehalte da? gestatten, z. B. bei Eisenbahnen,wo eS die öffentliche Sicherheit dringend erheischt. So haben dieEisenbahn-Telegraphisten und andere Beschäftigte, die Eisenbahn-Meldungen übermitteln, den Achtstundentag, während das Eisen-bahnpcrsonal nicht länger als 16 Stunden hintereinander imDienste sein darf. Eine neue Schicht darf erst wieder beginnen,nachdem das Personal 8 Stunden ausgeruht hat. Die Anwendungdes Zehnstundentages auf die Angestellten bei Straßenbahnen istdurch das Gesetz auf die Städte mit einer Bevölkerung mitwenigstens 50 000 Einwohnern ausgedehnt worden(früher nurbei denen mit mindesten? 100000).Alle diese Bestimmungen sowie noch manche andere machensich auf dem Papier ganz schön. Hoffentlich werden sie auch sogut durchgeführt, wie das Labor-Departmcnt anscheinend möchte....(New Dork Labor Bulletin Nr. 33, Juni M7).Soziales.Nährwert und Preis der Nahrungsmittel stehen keineswegsimmer in richtigem Verhältnis zu einander. Wer mit knappenMitteln eine Familie satt zu machen hat, wird gut tun, folgendeszu beachten:Der Einkauf von magerem Fleisch ist unvorteilhaft.selbst wenn dieses etwas billiger ist, wie Fletsch von gemästetenTieren. Denn mageres Fleisch enthält 70 b i s 80 P r o z. W a s s e r.Mit dem steigenden Fettgehalt sinkt der prozentuale Wassergehaltdes Fleisches bis aus 40 bis 45 Proz. Wer 1 Pfund fettfreieSFleisch kauft, kauft% Pfund Wasser mit; wer 1 Pfund fettesFleisch kauft, kauft nur Vn Pfund Wasser mit. Folgende Tabelle»die einem kürzlich erschienenen Buch des NahrungsmittelchemikcrSDr. W. B r e m e r über„Nährwert und Geldwert unserer Nahruno"entnommen ist, mag das noch genauer veranschaulichen.Fettgehalt Wassergehalt1—2 Proz. 76 u. mehr Prozmagermittelfettmagerfettmagerfett' magerfett5—6240'Z7-$5-62973772-7355797276-76517347Rind-(Ochsen) fleischKalbfleisch. �;.Hammelfleisch �.Schweinefleisch!. �...Wenn das Geld also nicht langt zu einem ausreichenden StückFleisch guter Qualität— und leider ist das ja im Arbeiterhaushaltdie Regel— dann ist es immer noch vorteilhafter ein kleineresStück Fleisch von fettem als ein größeres von magerem Vieh zukaufen.Was das nächstwichtige Nahrungsmittel, das Brot, anlangt,so beachte man die durch zahlreiche Versuche erklärte Tatsache,daß die in der Schale des GctrcidekornS enthaltene Hslzfaferfür den Menschen unverdaulich ist und empfindlichen Magen- undDarmkanälen Beschwerden macht. Alle gröberen Brotsorten ent»halten verhältnismäßig viel solcher Schalenrückstände(Kleie). � DenEinfluß der Zusammensetzung des Brotes auf seine Verdaulichkeitillustriert nachfolgende Tabelle. ES waren verdaulich:vom vom von denEiweißgehalt Fett Kohlenhydratenbei feinerem Weizenbrot 81.1 Proz. 70.4 Proz. 98,0 Proz.76.0gröberemGrahambrot(ausganzem Korn)... 72,0Roggenbrot(feineresGraubrot).... 72,9Kommißbrot... 68,1Pun, pernickel(westf.Schwarzbrot)... 60,2Weizen- Roggenbrot 75,060,454.250.050.050,049,397.092.095.093,090.094.0mit Zusatz v. Mager-milch gebacken.. 80,0, 50,0„ 07,0»„Die Zahlen beweisen"— bemerkt Dr. Bremer dazu—„daßBrot aus feinen Mehlen für die Ernährung des Menschen weitdienlicher ist als gröberes Brot, welches niemals so hoch aus-genutzt werden kann."— Wer kräftige Verdauungsorganc hat undferne sitzende Lebensweise führt, für den gilt das freilich nicht.Der nutzt auch grobes Brot gut und ohne Beschwerden auS; ermag es also, wenn er es des„kräftigen" Geschmackes wegen vor-zieht, genießen. ES hängt ganz von der Größe des Prcisunter-ichiedcs ob, ob er dabei billiger fährt. Bcs geringem Preis-unterschied sind die feineren Brotsorten jedenfalls die relativbilligsten.Noch ein Wort zu den flüssigen Nahrungsmitteln.Bier, Wein, Branntwein enthalten nur minimale Mengen vonNahrungSstoffcn. Es sind Genutzmittel, keine N a h r u» g s-mittel. Das bißchen Nahrung wird in ihnen sehr teuer erkauft.Ganz das gleiche gilt für Kaffee und Tee. Wer seiner Familieein relativ bissiges, weil nahrhaftes und gesundesFrühstück verschaffen will, der stelle morgens eine Kanne in Milchgekochten Kakao auf den Tisch. Milch ist � immer noch einrelativ sehr billige? Nahrungsmittel(100 Nährwertcinheiten kostenin Vollmilch 9 bis 10 Pf., in Magermilch 7 bis 8 Pf., gegen 15bis 30 Pf. in Fleisch). Hinsichtlich des Kakaopulvers aber hat derHeidelberger Physiologe Professor R. Neumann durch viele Ex-perimente nachgewiesen, daß die weniger entfetteten, alsobilligeren Sorten vom Magen am besten ausgenutzt werden.Nur dürfen sie nicht viel Schalenteile resp. Holzfaser enthalten.Man kaufe also die weniger entfetteten Marken einer solidenFabrik._Die verweigerte Gcldannahme. In Kreisen der Handlungs-gehülscn herrscht der weitverbreitete Irrtum, daß, sofern man beiDifferenzen mit dem Prinzipal einen Teil des beanspruchten Ge-haltS annimmt, man sich seiner wetteren Rechte damit begibt. Diein diesem Irrtum befindlichen verweigern daher die Annahme desihnen per Post zugehenden Betrages, zumal wenn die Firma denVermerk„Zum Ausgleich" hinzufügt. Der Angestellte kann aberauch in diesem Falle das Geld ohne Einbüßung seiner Rechte an-nehmen, da die einseitige Erklärung des Prinzipals für ihn nichtrechtsverbindlich ist. In der gestrigen Sitzung der zweiten Kammerdes KaufmannSgertchts kamen allein drei solcher Fälle zur Ver-Handlung. Der Vorsitzende wies die Angestellten darauf hin, daßsie Geld, das ihnen von der Firma zugeht, auf alle Fälle annehmensollen. AuS der Nichtannahme kann ihnen sogar unter Umständenein Schaden erwachsen, denn im Falle des Konkurse» derFirma kann der Angestellte den verweigerten Betrag nicht mehrals Forderung geltend machen.Die RechtSfreunde.Aus dem Bureau der«Vereinigung der RechtSfreunde" geht unSeine als„Erklärung" deklarierte Reklame zu. Wir glaubennicht, daß die Herren wirklich so naiv sind, un» ernsthaft die Ver-öffentlichung der Empfehlung ihre« Instituts zuzumuten. Nebenbeierwähnen sie, es sei ihnen nicht bekannt gewesen, daß der verletzteArbeiter ein armer Teufel war. Sondervarl Die„RechtSfteuude"suchen wohl Millionen bei Leuten, die mit dem Armenschein zu ihnenkommen! Wenn die Rcchtsfreunde etlvaS zu berichtigen haben, dannmögen sie kommen._Pfui Teufel dir Arbeit«! Die„liberale"»Augsburg«Abendzeitung" enthält in ihrer Nr. 195 eine Forderung an dieEisenbahnverwaltung, wonach in Lokalzügen Wagen für bessereLeute und für Arveiter eingestellt werden solle», denn„e« ist gerade nicht angenehm. namentlich mit Kindern denZug auf- und abspringen zu müssen, bi» man endlich mit sauberenKleidern bei den meistens mit Schmutz überzogenen ArbeiternPlatz findet und deren oft noch schmutzigere Uiiterhaltuug mit an-hören muß."Vor den Wahlen hätte sich daS liberale Blatt gehütet, einesolche Gemeinheit sich zu leisten!Huö Induftm und Randd.Schulbeuwirischaft. Die Schulden folgender Städte sind imZeitraum von 1896 bis 1905 wie folgt gewachsen:Düsseldorf von 29 Millionen ans 69 Millionen MarkKöln... 43» ,109.,Berlin.» 273,, 423,»Breslau., 51,» 75,,Frankfurt. 65,, 183,,Hannover, 50,, 67.,Die Schuldenlast der sechs aufgeführten Städte zusammenstieg von 511 Millionen Mark auf 926 Millionen Mark. Die Pump»