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Internationaler

fozialistischer Kongreß.]

Sigung der Kommission für die Ausarbeitung einer Resolution über die Stellung der Partei zu den

Gewerkschaften.

Stuttgart  , 20. Auguft.

( Vorläufiger Bericht.)

Die Resolution Beer wird von einer ganzen Reihe von Dele­gierten unterstügt, so von Kautsky  , Pfannkuc, Legien, Rob. Schmidt, Lindblat, Olsen u. a.

Tremolie Italien

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erklärt sich gegen den Standpunkt des belgischen Redners. In Italien  habe man vor Jahren eine ähnliche Taktik verfolgt wie in Belgien  . Man sei dann aber zu der Ueberzeugung gekommen, daß der richtige Weg allein der Weg der deutschen   Gewerkschaften sei. In einer Re­solution, die Redner vorschlägt, wird die Annäherung der Gewerk­schaften an die politische Partei empfohlen, aber die Gewerkschaften müßten allen Arbeitern ohne Unterschied der Partei offenstehen. De Leone Vereinigte Staaten

Ich bitte diejenigen Parteiblätter, die den vom Genossen Lensch gegen mich erhobenen und von anderen Rednern in jener Ver­jammlung übernommenen unbegründeten Vorwurf nach­gedruckt haben, um Abdruck dieser Erklärung. Stuttgart  , am 19. August 1907.

Parteiliteratur.

Rich. Lipinski.

Der entheiligte" Sonntag.

Bender u. Guttmann, S. Adam, Cohn u. Sohn. H. Herrmann u. Co., Müller u. Leopold. Verhandelt wegen Abschluß der Tarife wird zurzeit mit den Firmen Stern Gebr., A. Stier, Machol u. Lewin, Cohn u. Gersch Iowik, Bruck u. Löwenstein, M. 2. Rosenthal, Jean Popper, GIsbach. Um in der Berliner   Konfektion schneller zu der allgemeinen Einführung der Tarife zu gelangen, ist es notwendig, daß sich die Konfektionsschneider und-Schneides Im Kommissionsverlag der Leipziger Buchdruderei A.-G. rinnen mehr noch als bisher um ihre Organisation bekümmern und ist soeben erschienen: in größeren Massen in die Versammlungen kommen. Ferner er­Die internationale Organisation der sozialistischen   Jugend. wähnten die Redner den Boykott in der Herrenkonfektion, der die Bericht des Sekretariats der sozialistischen   Jugend- Einführung von Betriebswerkstätten zum Ziele hat, die jetzt für organisationen. August 1907. 800 bis 1000 Arbeiter und Arbeiterinnen gesichert ist. Die Ans Die Schrift hat folgenden Inhalt: Einleitung. Die Inter- gelegenheit ist bekanntlich vor kurzem auch in der Gewerkschafts­nationale der Jugend. Belgien  , Deutsch- Desterreich, Ungarn  , Böhmen  , fommission zur Sprache gekommen, worüber in Nr. 188 des" Vor­Wie die Firma Böhm in der Frankreich  , Deutschland  , Schweiz  , Niederlande  , Italien  , Spanien  , wärts" berichtet wurde. Großbritannien  , Bulgarien  , Schweden  , Norwegen  , Dänemark  , Finn Staliberstraße durch die einstweilige Verfügung den Boykott land, Nordamerika  . Adressenverzeichnis der Verbände. Zeitungsliste. unwirksam zu machen suchte, so strebt jetzt die Firma unger u. Co. in der Neuen Friedrichstraße auf gerichtlichem Wege die Polizeiliches, Gerichtliches ufw. Beseitigung der Sperrannonce an, durch die die Kollegenschaft darauf aufmerksam gemacht wird, daß bei Unger u. Co. gestreift wird. Die Redner ließen keinen Zweifel darüber, daß diese Die Verordnung über die äußere Heilighaltung der Sonn- und Machenschaften die Unternehmer nicht zum Ziele führen werden. Feiertage, die die Verrichtung öffentlich bemerkbarer Arbeiten an In beiden Versammlungen wurde einstimmig folgende Reso solchen Tagen verbietet, sollte der Genosse Müller in Magde- lution angenommen: burg übertreten haben und zwar durch das Austragen von Wahl­" Die versammelten Konfektionsarbeiter und Arbeiterinnen flugblättern am Sonntag. Das Landgericht Magdeburg   verurteilte sprechen den in Stettin   ausgesperrten Kollegen und Kolleginnen befürwortet eingehend die Resolution Beer. Die französische ihn auch zu einer Geldstrafe und führte aus: Zurückzuweisen seien hre wärmste Sympathie aus und verpflichten sich, energisch mit­Resolution müsse von den Deutschen   abgelehnt werden. Enger Ber  - hre zunächst die Angriffe des Angeklagten auf die Gültigkeit der Ver- zuarbeiten, daß auch bald in Berlin   die Konfektionsarbeiterschaft Kontakt zwischen Bartei und Gewerkschaften, δαξ ist ordnung. Deren Rechtsstütze sei die Kabinettsorder von 1837, es, was in allen Reden hier zum Ausdruck gekommen ist. Der die den Schuß der äußeren Heilighaltung der Sonn- und Feier zu den gut organisierten Berufen gehört, um, gestützt auf die Ver­einigung, den Unternehmern gegenüber die Interessen der Arbeiter­Im allgemeinen seien alle öffentlich Stuttgarter   Kongreß soll die Einheit der Arbeiterbewegung herstellen tage im Auge habe. und festigen. Wie in Amsterdam   die Einigkeit der französischen   Ge- bemerkbaren Arbeiten geeignet, die äußere Heilighaltung der Sonn- schaft auf der ganzen Linie und jederzeit wahrnehmen zu können. Der Kampf um Errichtung von Betriebswerkstätten soll mit noffen durch die bekannte Resolution zustande tam, so hat hoffentlich und Feiertage zu beeinträchtigen. Das Verbot sei demnach rechts- aller Schärfe unter Anwendung aller zu Gebote stehenden Mittel der heutige Beschluß über die Beziehungen der Partei zu den Ge- gültig. Es handele sich aber auch um eine Arbeit, auch soweit, weitergeführt werden, um die Beseitigung der überaus schlechten werkschaften eine gleich erfreuliche Folge.( Beifall.) als die Verrichtung öffentlich bemerkbar gewesen sei. Eine Arbeit Lohn- und Arbeitsverhältnisse in der Konfektion zu erzielen." sei eine auf einen bestimmten Zwed gerichtete, mit einer gewissen förperlichen Anstrengung verbundene Tätigkeit. Eine Arbeit in diesem Sinne sei aber hier zu finden in dem geschäftigen Gehen auf der Straße mit dem Bündel Schriften unter dem Arm, von dem Angeklagter schon auf der Straße immer einige Exemplare abzog, um in den Häusern gleich zur Verteilung bereit zu sein.

ist der Ansicht, daß, wenn man in Europa   über Amerika   spreche, man glaube, die Welt höre in Europa   auf. Man verkenne, daß der Kapitalismus in Amerika   weit vorgeschritten sei. Danach richteten sich auch die amerikanischen   Gewerkschaften.

Kautsky  

André Frankreich

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vertritt den Standpunkt der französischen   Minorität und empfiehlt die Annahme der Resolution, die auf dem Parteitag in Nancy   ab­gelehnt worden ist. Legien:

Wir können nur allgemeine Grundsätze aufstellen und uns nicht in den Streit der einzelnen Länder einmischen. Beide Be wegungen, Partei und Gewerkschaften, gehen aus dem Proletariat hervor. Weshalb sollen beide nicht Hand in hand gehen? Da aber beide ihre besonderen Aufgaben haben, so bedürfen sie einer gewissen Selbständigkeit. Die Resolution der Franzosen nimmt biel sehr auf die ชน Verhältnisse und Streitigkeiten im eigenen Lande Bezug. Redner wendet sich sodann dagegen, daß der Generalstreit als gewerkschaftliches Kampfmittel aufgestellt wird. Die Franzosen haben keine gewerkschaftliche Or­ganisation. Sobald sie eine solche haben werden, wird die Dis­kussion und Propaganda für den Generalftreit, die direkte Attion und die Sabotage verschwinden. Die Franzosen werden dann nicht mehr zu einer so unbegreiflichen Aktion wie im Vorjahre gelangen, wo sie mit einem Schlage den Arbeitern den Achtstundentag er­fämpfen wollten, sondern dazu erst einmal mit Arbeit und Mühe große Organisationen schaffen. Nicht mit glänzenden Worten fönne man der Bourgeoisie beikommen, sondern nur mit dem Zu­sammenschluß der Arbeiter in Organisationen zum gemeinsamen Kampf.( Beifall.)

Das Kammergericht vertvarf die vom Genossen Müller gegen das Urteil eingelegte Revision mit der Begründung, daß ein Rechtsirrtum nicht vorläge.

Gewerkschaftliches.

Berlin   und Umgegend.

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Deutsches Reich  .

Achtung, Metallarbeiter! Bei der Firma Niebaum u. Gutenberg   haben sämtliche Metallarbeiter ihre Kündigung eingereicht Zuzug streng fernzuhalten! Die Ortsverwaltung Herford   des Metallarbeiterverbandes.

Aus dem Aussperrungsgebiet Gießen. Abermals ist eine Woche verstrichen, die Situation aber noch dieselbe. Große Versammlungen fanden statt im Abendstern", too Genoffe Noll, in Trohe  , wo die Genossen Müller und Herrmann, und in Wismar  , wo die Genossen Schnell und Herrmann referierten. Die Versammlungen wurden von einem fröhlichen kampfesmutigen Geist getragen. Ein altes feu­Eine Lohnbewegung der Holzbildhauer ist durch die am Montag dales System ist gestürzt. Das alte abhängige Sklavenverhältnis abgehaltene öffentliche Bildhauerversammlung eingeleitet worden. ist durchbrochen. Die Zigarrenfabrikanten kommen durcheinander, Der Referent Bethte führte aus: Die vor einem Jahre geplant der Ring wird loder. Das Verhältnis, daß Tabafarbeiter gewesene Lohnbewegung mußte wegen des großen Kampfes in der und Arbeiterinnen nicht mehr an eine Fabrit verkauft sind, ist Holzindustrie unterbleiben, der einen großen Teil der Holzbild- schon als Sieg zu verzeichnen. Der Zigarrenfabrikant Kling= hauer in Mitleidenschaft zog. Gegenwärtig herrscht für die Holz­bildhauer eine recht gute Konjunktur und es ist deshalb angebracht, etwas für die Verbesserung der Löhne zu tun, die für sehr viele Kollegen durchaus ungenügend sind. Eine allgemeine Lohnbewegung über ganz Berlin   ist nicht geplant, sondern ein Vorgehen in den einzelnen Werkstätten, wo der Lohn unter dem üblichen Niveau steht. Es handelt sich besonders um die Werkstätten im Osten. Hier wurde früher minderwertige Arbeit angefertigt und demzu­folge waren auch die Löhne niedriger wie in den besseren Wert­stätten. Jetzt wird aber im Osten ebenfalls gute und saubere Ar­beit hergestellt, der Lohn aber hat sich nicht dementsprechend ge, Den Verhandlungen der 5. Kommission zur Beratung des hoben. In diesen Werkstätten soll nun eine angemessene Lohnauf­Frauenwahlrechts liegt die von der internationalen befferung gefordert werden, so daß hier derselbe Lohn erreicht wird, Frauenkonferenz beschlossene Resolution zugrunde. Die Golden die besseren Betriebe im Westen bereits bezahlen. Die jebige länder beantragen, nur die drei lezten Absätze dieser Resolution Bewegung hat also nur einen Ausgleich der Löhne zum Ziel. Die als den eigentlichen substantiellen Inhalt aufzunehmen. Es ent- Kommission wird sich in nächster Zeit mit den Kollegen der be­frinnt sich zunächst eine längere Generaldebatte, in der es zu leb- treffenden Werkstellen in Verbindung setzen und dann das weitere haften Auseinandersehungen zwischen den österreichischen Ge­veranlassen. nossinnen und der Genossin Bettin tam.

Die Abstimmung wird auf Mittwoch vertagt.

Kommission für Frauen- Stimmrecht.

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Stuttgart  , 20. Auguft.

Dr. Adler Wien  protestiert dagegen, daß den österreichischen Frauen von der Frauen­fonferenz eine Rüge erteilt worden sei, die sie nicht ber­dient hätten. Der Erfolg des österreichischen Wahlrechtstampfes sei auch der opferwilligen und verständigen Disziplin und Hingabe der österreichischen Genofsinnen zu verdanken, die sich den taktischen Notwendigkeiten dieses Kampfes freiwillig und selbst­verständlich gefügt hätten.

9 Stimmen abgelehnt:

Klara Zetkin  

sobiel Ver­

bestreitet, daß den österreichischen Genoffinnen eine Rüge erteilt worden sei. Man habe nur ihr Vorgehen sachlich kritisiert. Dabei sei die Pflicht internationaler Solidarität nicht verlegt worden. Die deutschen   Genossinnen hätten ständnis, daß sie nicht verlangten, daß jedem Wahlrechtskampf die Forderung des Frauenwahlrechts zugrunde gelegt und zur Haupt­fache des Kampfes gemacht werde. Sie hätten sich nur dagegen gewandt, daß man aus taktischen Gründen die allgemeine Forderung des Frauenwahlrechts habe fallen lassen. In der Abstimmung wird ein Antrag Adler, den lekten Absatz der Resolution wie folgt zu fassen, mit 12 gegen Obwohl es den Parteiorganisationen in den einzelnen Ländern überlassen bleiben muß, den Augenblick zu bestimmen, in welchem in den Kampf gegen die spezielle Entrechtung der Frau eingetreten werden kann, erklärt es der Kongreß für eine Bflicht aller Parteiorganisationen, feine Unterbrechung in den Wahlrechtstämpfen eintreten zu lassen, bis das gleiche Wahlrecht für Männer und Frauen erreicht ist." Angenommen wird folgender Antrag der Genossin Keow­Der Kongreß erklärt, daß es nicht angebracht ist, für jedes Land die genaue Zeit anzugeben, wo ein Wahlrechtstampf zu führen ist. Er erklärt jedoch, daß, wenn ein Kampf um das Wahlrecht geführt wird, er nach sozialistischen Prinzipien, d. H. mit der Forderung des Wahlrechts für Männer und Frauen, ge­führt werden muß. Mit dieser Abänderung wird der letzte Absatz der sonst un­verändert gebliebenen Resolution der deutschen   Genossinnen an genommen. Berichterstatterin für das Plenum ift Genoffin Bettin.

London  :

wurde.

Aus der Partei.

Ein Arbeiterfekretariat wird nun auch in of i. B. errichtet, nachdem ein solches vor vier Wochen in Bayreuth   eröffnet Bildungsarbeit. Die Hofer Genossen beschlossen, auch einen Bildungsausschuß einzusetzen.

"

Genosse Lipinski sendet uns folgende Erklärung: In dem von der Redaktion der Leipziger Volkszeitung  " ber­sandten Bericht über die Parteiversammlung des 12. sächsischen Reichstagswahlkreises Leipzig  - Stadt, der zum Teil auch vom Vor­wärts" in der Sonntagsnummer veröffentlicht worden ist, werde ich als der Vater des in den Mitteilungen des Vereins Arbeiter­presse" beröffentlichten Entwurfs für die Errichtung eines Nachrichtenbureaus bezeichnet.

Demgegenüber erkläre ich, daß ich, wie aus dem betreffen­den Entwurf selbst hervorgeht, weder den Entwurf aus­gearbeitet, noch an ihm mitgearbeitet habe. Mit hin tann ich auch nicht der Vater des Entwurfs sein. Verantw. Redakteur: Hans Weber, Berlin  . Inseratenteil verantw.:

Mit der Aus­

por nimmt Ausgesperrte von anderen Fabriken in Arbeit. Die Herren Zigarrenfabrikanten rennen hin und her. Es wird das Gerücht ausgesprengt, der Deutsche   Tabatarbeiterverband sei kaput. Nein Ihr Herren, den Triumph werdet Ihr nie haben! Der Tabatarbeiterverband zahlt, und zahlt immer wieder. Die Solidarität der Arbeiterwelt schlägt hohe Wogen. sperrung, die für die Ausgesperrten eine Schule des Lebens ist, reifen auch die Früchte der Erkenntnis. Die frühere Engherzigkeit der Ausgebeuteten ist gefallen. Die Angliederung an eine große Jdee( die Befreiung aus dem Joche des Kapitalismus) ist voll­zogen. Die Ausgesperrten sehen, daß es nur zwei klassen gibt. Die Gegenfäße werden aufs äußerste verschärft. Nur weiter mit den Aussperrungsgelüften und die kapitalistische Welt sinkt nach furzer Hypertrophie in morsche Trümmer.

Achtung, Zementarbeiter! Die 3ementplattenfabrik Bendorf a. R h. sucht Arbeiter und Arbeiterinnen. Es ist dort sämtlichen organisierten Arbeitern gekündigt worden. Da außer dem nur ein Lohn von 30-32 Pf. pro Stunde gezahlt wird, so wird ersucht, den Zuzug streng fernzuhalten. Alle Arbeiterblätter werden um Abdrud gebeten, da die Fabrik in allen Gegenden Deutschlands   Inserate mit Arbeitergesuchen erlassen hat. Der Verband der Fabrik-, Land-, Hilfsarbeiter und-Arbeiterinnen Deutschlands  , Gau IX. Husland.

Der Dockerstreit in Antwerpen  .

Die Aussperrung der Konfektionsschneider in Stettin   und die Lohn­bewegung der hiesigen Kollegen lautete die Tagesordnung zweier öffentlicher Versammlungen der Arbeiter und Arbeiterinnen der Herren- und Knabenkonfektion, die am Montag stattfanden. In der Berolina", Schönhauser Allee  , sprach Mähr als Referent, bei Gräß in der Großen Frankfurter­straße S unze. Die Redner schilderten zunächst die Ursachen und die Entwickelung des Kampfes in der Stettiner Konfettion. Im Gegensatz zu Berlin   ist es bekanntlich in anderen Zentren der Kon­Brüssel, 19. August.( Eig. Ber.) In der heute vormittag von zirka 2000 Dodern besuchten Ver fektionsindustrie schon zur Durchführung von Tarifverträgen ge­fommen. In Stettin   gelang es im vorigen Jahre, einen solchen fammlung wurde folgender Vorschlag gemacht: Die Unternehmer Bertrag abzuschließen. Aber es zeigte sich, daß man damit die zahlen 5,50 Frank pro Tag. Eine von zwei Arbeiterdelegierten Bewegung nicht als beendet ansehen durfte, denn die Unternehmer und zwei Unternehmern gebildete Kommission hat eine Enquete suchten den Tarifvertrag zu brechen oder zu umgehen. Der Tarif in Rotterdam   vorzunehmen, auf Grund der zu entscheiden felbst konnte bei der Fülle verschiedener Arbeiten nicht ganz voll ist, ob mehr als dieser Lohnsatz zu zahlen ist. Die eventuelle Lohn­nicht darin aufgeführten Arbeiten der freien Vereinbarung unter- ist schriftlich. Die Engländer haben von morgen ab Antwerpen  tommen sein. Deshalb enthielt er auch die Bestimmung, daß alle erhöhung gilt vom Tage des Arbeitsantritts. Die Vereinbarung liegen sollten. Aber die Unternehmer kehrten sich nicht an diese zu verlassen. Unter Vorsitz des Bürgermeisters hat eine neue Kon­Bestimmung und wollten in solchen Fällen die Lohnfäße ganz eigen- ferenz stattzufinden. mächtig festsehen, statt sich mit den Arbeitern darüber zu einigen. Außerdem suchten sie andere Positionen des Tarifs finnwidrig zu ihrem Vorteil und zum Schaden der Arbeiter auszulegen. Des­halb wurde von den Konfektionsschneidern Stettins ein Kommentar zum Tarif ausgearbeitet, sowie ein Nachtrag über bisher noch nicht aufgeführte Arbeiten, und den Unternehmern vorgelegt. Diese weigerten sich jedoch, darüber zu verhandeln, und lehnten es auch ab, bor dem Einigungsamt des Gewerbegerichts erscheinen. Nach­dem es somit unmöglich erschien, auf friedlichem Wege dem Tarif- Berlag: D. Coblenz, Berlin   W. 30. bertrag allgemein Geltung zu verschaffen, legten gegen 900 Arbeiter und Arbeiterinnen bei 8 vertragsbrüchigen Firmen die Arbeit geb. 8 M. nieder. Hierauf folgte die allgemeine Aussperrung, die sich auf Dr. P. Rohrbach. 3 M., geb. 4 M. Berlag: Gebauer u. Schwetschte in ungefähr 3000 Personen erstredt. Organisierte wie unorgani- alle a. S. Ultramontane Weltanschauung und moderne Lebenstunde, Anschauungen des Jesuitenpaters Erich sierte Arbeiter wurden ausgesperrt. Es ist dies die erste allgemeine Orthodorie und Monismus. Aussperrung in der Konfektionsindustrie Deutschlands   und, abge- Wasmann  . Herausgegeben von Prof. Dr. L. Plate, Berlin  . Berlag von sehen von der Berliner Bewegung im Jahre 1896, der größte G. Fischer in Jena  . Preis 1 M. Lohntampf in dieser Branche. Merkwürdig genug, aber sehr Der Tourist. Illustrierte Zeitschrift zur Förderung des Reise­treffend schrieb das Zentralorgan des Allgemeinen Deutschen   Ar- verkehrs. Nr. 16. Erscheint monatlich zweimal. Pro Jahr 5 M. Verlag: Stettiner Konfektionäre ein Gewaltatt sei, und daß sie dem ersten beigeberverbandes im Schneidergewerbe", daß das Vorgehen der Frankfurt   a. M., Neue Zeil   61. Gewaltakt des Tarifbruchs, den zweiten der Aussperrung bingu Letzte Nachrichten und Depefchen.

die Vorschläge in einer Privatunterredung aus.

Der Präsident des Unternehmerverbandes sprach sich gegen Die Unternehmerversammlung verwarf die Forderungen der Docker.

Eingegangene Druckfchriften.

Der Teint. Fehler und Behandlung, von Dr. A. Kann. 75 ẞf. England in deutscher Beleuchtung von Dr. Th. Lenschau. Preis Wie machen wir unsere Kolonien rentabel? Von

Ein Dorf in Flammen.

gefügt hätten. Man wundert sich in den Kreisen der Arbeiter nicht wenig über die Wahrheitsliebe dieses Unternehmerorgans. Da tam jedoch in der nächsten Nummer des Blattes eine Berich­tigung. Man habe, hieß es nun, bei jenen Worten die An- Stuttgart, 20. August.  ( W. T. B.) Der Brand in Darms führungszeichen vergessen; man habe damit nur die Ausdrucksweise heim hat infolge des sturmartigen Windes so rasch um sich ge= der Arbeiter wiedergeben wollen. Man freue sich vielmehr, daß die griffen, daß nach neuester Meldung 68 Gebäude niedergebrannt Arbeiter in diesem Kampf eine Niederlage erleiden würden. Diese sind, darunter die Gasthäuser zum Adler" und zum Lamm", Berichtigung gibt offenbar die Gesinnung jener Unternehmerorgani- ferner das Haus des Bürgermeisters und das Pfarrhaus. Die fation fund, die selbst erst in der Maßbranche Tarife abgeschlossen Kirche, von welcher bereits der Turm brannte, das Rathaus und hat. Man freut sich des Tarifbruches der Stettiner Konfektionäre das Schulhaus konnten gerettet werden. 58 Familien find obs und scheint der Ansicht zu sein, daß Verträge mit den Arbeitern dachlos nur dazu da sind, daß sie von den Unternehmern gebrochen werden. Die Stettiner Konfektionsschneider lassen es nicht an Eifer Zum Tode verurteilt. Stockholm  , 20. August.  ( B. H.  ) Die beiden Mörder des und Kampfesmut fehlen; ihre Versammlungen, die von Tausenden besucht werden, zeugen dafür. Ihre Berliner   Kollegen haben nun Briefträgers Olsen, die Deutschen Winther und Schölkemeier, vor allem die Pflicht, dafür zu sorgen, daß hier keine Streitarbeit wurden heute abend vom hiesigen Rathausgerichtshof zum Tode gemacht wird. Das liegt in ihrem eigenen Interesse. Ein Sieg der verurteilt. Stettiner gereicht ihnen zum Vorteil, eine Niederlage würde ihnen ebenjo sehr Nachteil bringen. Hierauf wurde von den Rednern be­fonders aufmerksam gemacht.

Die Bewegung in der Berliner   Konfektion hat bis jetzt den Erfolg gehabt, daß mit einer Anzahl Firmen Tarifverträge abge­schlossen sind, und zwar mit Reichmann, Pohl u. Schmidt, Th. Glocke, Berlin  . Druck u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Verlagsanstalt

Ein Familienbrama.

Kasohau.( B. H.  ) In Holouaza hat der 11jährige Bauern­knabe Stephan Kertes seinen eigenen Bater mit einer scharfen Hade erschlagen. Das Motiv der Tat war, daß der Vater die Mutter oft schwer mißhandelte.

Baul Singer& Co., Berlin   SW. Hierzu 3 Beilagen u. Unterhaltungsblatt