1B Jahre alten Sohn eingestellt habe. Diese beiden Arbeitswilligen sind nun verunglückt. Der Vater des jungen Menschen hat in dem Betriebe ein Glied des Zeigefingers gelassen und der Sohn hat sich den anderthalb Zoll breiten Kettenbohrer durch die Hand gejagt. Er ist hierauf schwer verletzt ins Biktoria-Krankeuhaus ge kommen. Die Firma teilt nun noch mit, � dost der Meister Westermann den früheren Maschinenarbeiter nicht deshalb nicht mehr eingestellt habe, weil er Streikposten gestanden, sondern tveil er eine Maschine, die an 9000 M. koste, vernachlässigt und nicht genügend geölt habe. Die dort beschäftigten Arbeiter erklären ent- ugen dieser Behauptung, daß der Maschinenarbeiter ein äusterst ieistiger und tüchtiger Arbeiter sei und bleiben bei dem, was von uns behauptet wurde. Wenn endlich die Firma noch mitteilt, dafi es ihr nicht bekannt sei, daß die Arbeitskollegen den mit der Ma schine betrauten jungen ErHardt gewarnt hätten, so mag das zu- treffen, entschuldigt es aber nicht, einen so jungen Menschen an die Maschine zu stellen und zum Krüppel werden zu lassen. Im übrigen ist die angebliche Richtigstellung des Vorfalles so ungeschickt, dafi, so weit wir beobachtet habeu, keine Zeitung auster dem.Schöneberger Tageblatt" darauf reingefallen ist. Erkner . Ein Sittlichkeitsattentat wurde vorgestern in der Nähe von Erkner verübt. Die 22jährige Dienstmagd Alma G. aus Freien- brink hatte in Erkner Einkäufe besorgt und befand sich gegen 7 Uhr abends auf dem Heimwege. In der Nähe von Jägerbude wurde das Mädchen von einem Radfahrer eingeholt, der vom Rade sprang, die G. zu Boden ritz und sie zu vergewaltigen versuchte. Das kräftige Dienstmädchen setzte sich jedoch energisch zur Wehr und es gelang ihr unter fortwährenden Hülfcrufen, sich von dem Wüst- liug zu befreien und zu fliehen, während auch der Radfahrer sich aus dem Staube machte. Als die G. aber kurze Zeit darauf zurück- kehrte, um ihre Sachen, die sie bei dem Kampfe verloren hatte. zu suchen, wurde sie wiederum von dem Burschen angefallen. Wiederum entspann sich ein heftiges Ringen, in dem das Mädchen unterlegen wäre, wenn nicht im Moment der höchsten Gefahr das Rollen eines Fuhrwerks vernehmbar geworden wäre. Der Mann ließ nun von seinem Opfer, dem er zahlreiche Schläge in das Ge- ficht versetzt und es gewürgt hatte, ab, schwang sich auf did Maschine und jagte in der Richtung nach Berlin davon. Nach der Bekundung der Ueberfallenen ist der Täter ein zirka 20 Jahre alter Mann. der einen blauen Anzug und eine Schirmmütze trug, die er tief in das Gesicht gezogen hatte. Potsdam . Ein Bootsunfall ereignete sich Sonntagnachmittag in der Nähe de» Kaiser Wilhelm -Turm. Ein daher kommendes, mit vier Per- sonen besetztes Segelboot kenterte plötzlich und alle Insassen stürz. tcn kopfüber in die Fluten. Ein zufällig vorbeifahrendes Motor- boot steuerte eiligst herbei; den Insassen gelang es die mit den Wellen Kämpfenden zu retten. Ein Wagenunfall ereignete sich vorgestern auf der abschüssigen Chaussee an Sanssouci , wobei der Wagen zertrümmert wurde. Das scheu gewordene Pferd durchraste die Hohenzollern -, Charlotten- und Elisabethstrasse, am Kanal entlang bis zur Kellerbrücke, wo es mit einem kühnen Satz in den Stadtkanal sprang. Einem Unteroffizier der Garde du Corps gelang es, sich auf den Rücken des schwimmenden Tiers zu schwingen und es über eine der Treppen aufs Land zu geleiten, wo es in dem nahen Poststall untergebracht wurde. Tegel . Nicht geringe Empörung herrscht bei den Mietern des Hauses Egellsstr. 10 darüber, dass sie am 3. und 5. September Einquartierung erhalten. In genanntem Hause befinden sich SO Mieter, welche alle mit sich zu tun haben und grösstenteils nicht mehr Räumlichkeiten als ein Zimmer, eine Küche und eine dunkle Kammer besitzen. Selbst eine achtköpfige Familie ist bei diesen geringen Räumlichkeiten mit Einquartierung bedacht worden. Hinzu kommt noch, dass unmittelbar nach dem Ersten des Monats die Mittel sowieso knapp sind. Man sollte es doch kaum für möglich halten, dass unter solchen Verhält- nissen die Behörde Soldaten unterbringt. War denn keine Möglich- keit vorhanden, die Soldaten bei den Einwohnern vollständig unter- zubringen, bei denen es die Räumlichkeiten und die wirtschaftlichen Verhältnisse gestatten? Schliesslich sind die Opfer, die der kleine Mann für den Militarismus zu bringen verpflichtet wird, schon hoch genug, als daß er noch weiter belastet werde» müsste. Soziales. Verkrachte Mittelstandskrankenkasse. In der Allgemeinen Krankenkasse selbständiger Handels- und Gewerbetreibender mit dem Sitze in München ist ein Manko von nahezu 4000 M. eindeckt. Das Manko soll der Rendant Winkler, ein ehemaliger Polizeioffiziant, verschuldet haben, in Wirklichkeit hat die ehemalige Vorstandschast diesen Winkler nur vorgeschoben, um für ihre Lumpereien einen Prllgeljungen zu haben. Einzelne Vor- standsmitglieder. die seit l1/« Jahren keinen Pfennig Beitrag leisteten, betrachteten die Kasse als eine Melkkuh zur Befriedigung persönlicher Zwecke. Eine ausserordentliche Generalversammlung hat deshalb so- ivohl den ersten Vorsitzenden, den ehemaligen Redakteur der„Mittel- standszeitung", einen gewissen Oberndorfer, als auch den zweiten Vorsitzenden, Schmiedemeister Stadler, ausgeschlossen. Die Aufsichtsbehörde erklärte alle Beschlüsse für ungültig, da die Generalversammlung zu spät einberufen war. Schmiedemeister Stadler, der von der Behörde beanftragt war sobwohl er schon nach dem Statut der Kasse nicht mehr als Mitglied angehörte), eine neue Generalversammlung einzuberusen, wurde in dieser Versamm- lung von den Mittelständlern geprügelt und hinaus- geworfen. Erst eine dritte Versammlung konnte endlich einen neuen Vorstand wählen. Die neue Vorstandschaft fand die Kasse in einem jämmerlichen Zustand. Besonders war es der zweite Vor- sitzende Stadler, der für seine der Kasse geweihten Dienste ganz anständige Rechnungen stellte. Beispielsweise verrechnete er für seine Mitivirkung am Revisionsbericht pro Tag 10 M. Unter seiner Vorstandschaft brachte es Stadler innerhalb sieben Wochen auf 973,02 M. Verivaltungskosten, dazu kam noch ein ansehn- sicher Betrag für Strassenbahn- Billetts, die eine Zigarren- liste füllten; ausserdem kamen noch viele Extraausgaben hinzu. Als Charakteristikum muss vermerkt werden, dass Stadler für die Leitung jener Versammlung, in der er geprügelt und hinausgeworfen wurde, 5 M. Remuneration verrechnete. Und während die Vorstand- schaft so wirtschaftete, wurden die Beiträge von den Mitgliedern pünktlich hereingeholt, Kraiikengeld aber, mit einer einzigen AuS- nähme, nicht ausbezahlt. Diese einzige Ausnahme hatte ihren guten Grund, sie betraf den ersten Vorsitzenden Obepidorser, der nervenkrank war und pro Woche 28 M. Unterstützung bekam. Nebenbei bezog er von der Kasse noch ein Monatsgehalt von ISO M. als Remuneration für seine Mitwirkung am Revisionsbericht. Aus dem amtlichen Revisionsbericht geht hervor, dass seit dem 23. März Ein» ahmen überhaupt nicht gebucht wurdenl Der Einkassierer hat sein Einschreibbuch verlegt, auswärtige Filialen zahlen en bloc. so dass jede Kontrolle unmöglich ist; doppelte Verrechnungen wurden festgestellt, wiederholt wurden von den Mitgliedern die Beiträge zweimal eingeholt, aber nur einmal eingetragen. In den Büchern wurden Radierungen festgestellt. Obwohl hierzu nur eine Generalversannn- lung kompetent gewesen wäre, lieh sich der erste Vorsitzende sein Gehalt in einer Ausschusssitzung von ISO auf 200 M. erhöhen. Dieser Beschluss wurde von drei Vorstandsmitgliedern gcfasst. darunter war der erste Vorsitzende selb st und ein T a n' b e r I Oberndorfer veranlasste die Kasse auch, der von ihm gegründeten Genossenschaft für Handel und Industrie beizutreten, die innerhalb fünf Monaten ein Defizit von nicht weniger als S8 000 M. zu verzeichnen hatte. Eine ausserordentliche Generalversammlung hat nun beschlossen, den Konkurs anzumelden. Gegen den Kaffenrendanten und einzelne frühere Vorstandsmitglieder wurde das Verfahren wegen Unterschlagung und Vergehens wider das KrankeiiversichcrungSgesetz «ingeleitet. Mittelstands-Terro rismuS. Die Verteuerung der Milch von 13 auf 20 Pf. pro Liter wurde von dem Verein Erfurter Milchhändler für den IS/ August beschlossen und dieser Beschluss erst einige Tage vor Inkrafttreten bekanntgemacht. Diese Ueberrumpelung der Konsumenten erweckte um so grösseren Unwillen, als von den zirka 300 Milchhändlern in Erfurt und Umgegend nur ungefähr SO dem Verein angehören und von diesen SO nur 24 die Prei erhöhung beschlossen. Aber denselben Terrorismus, den der unter' dem Einfluss einer kleinen Gruppe von Molkereibesitzern und Milchgrosshändlcrn stehende Verein gegen das Publikum an- wendet, übt er auch gegen diejenigen Milchhändler aus, die sich bisher geweigert haben, dem„Vereinsbefchluffe" nachzukommen und deshalb die Milch zum alten Preise abgaben. Diesen Händlern ging vom V o r st a n d deS Vereins ein Schreiben zu, dessen Inhalt zeigt, wie trefflich diese Herren die Waffe des Terrors zu handhaben verstehen. Das Schreiben lautet: Es wird seitens der Konimission an den Vorstand des Vereins Erfurter Milchhändler gemeldet: Dass Sie die seitens des Vereins beschlossene Preiserhöhung nicht so durchführen, wie dies für daS Gelingen der Sache unbedingt notwendig ist. Ich habe den Auftrag, Sie zu verwarnen und bitte Sie, die Ve> schlüsse des Vereins pünktlichst befolgen zu wollen, da der Verein gesonnen ist, seinen Beschlüssen die gebührende Achtung mit allen ihm zu Gebote stehenden Mitteln zu verschaffen und Sie sich alle daraus entstehende» Folgen dann selbst zuzuschreiben hätten. Hochachtungsvoll Georg Bauer, als Vorstand des B. Erf. M Wenn eine Gewerkschaft eines solchen Verstosses gegen Z 1S3 der Gewerbeordnung sich schuldig machte, würde der Staatsanwalt nicht lange auf sich warten lassen. Der Erfurter Milchhändlerverein hat aber wohl nicht zu befürchten, dass ihm die Milch sauer wird. Eine vom Erfurter Frauenbildungsverein am vergangenen Sonnabend einberufene, sehr stark besuchte öffentliche Volksversammlung nahm nach einem Referat der Genossin Rödel Gera und einer sehr scharfen Debatte gegen die Milchvertenerung eine Resolution an, durch die die Frauen verpflichtet werden, durch striktes Verweigern eines höheren als des bisher gezahlten Preises die Milchverteuerung abzuwehren._ Der Mißstand de» Hinziehens der Zeugenvernehmungen, be sonders bei grösseren Strafprozessen, fand am Montag vor der zweiten Kammer des Kaufmannsgerichts eine scharfe Be leuchtung. Der Kontorist Artur R., der bei der Buchdruckerei I. Harrwitz in Stellung war, hatte Anfang Mai eine Zeuge» Vorladung zu dem grossen BetrugSprozess Steinbock für den 24. und 2S. Mai erhalten. Am 23. Mai machte er einem Bor gesetzten davon Mitteilung, dass er am nächsten Tage wegen eines Zeugentermins nicht ins Geschäft kommen könne, und fügte hinzu, es wäre möglich, dass er erst am zweiten Tage vernommen würde. R. blieb aber nicht zw ei,- sondern vier Tage fort und erhielt darauf am fünften Tage seine sofortige Entlassung. Er klagt nun auf Zahlung von 393 M. Restgehalt, indem er ausführt, dass er ohne sein Ver ' ch u l d e n vom Geschäft so lange ferngehalten wurde. Denn trotzdem er zum 24. und 2S. Mai vorgeladen war, wurde er erst am 28. vernommen, ohne inzwischen entlassen worden zu sein. Dem Einwände der Firma, er hätte doch wenigstens eine Karte chreiben können, begegnete er damit, dass er gar nicht in der Loge war, etwas Positives mitzuteilen, denn er selbst konnte trotz grösster Bemühung keine bestimmte Auskunft erhalten, wann er vernommen werden würde. Auch abends konnte er nicht nie in die ins Geschäft kommen, da sicb die Verhandlungen bis päten Nachmittags st unoen hinzogen. Er konnte noch nicht einmal den Gerichtskorridor verlassen, denn eS hich jede Minute, jetzt werde er bald aufgerufen. Eine seitens des Kauf mannsgerichts eingeforderte Auskunft deS Landgerichts bestätigt, dass R. erst am 28. Mai vernommen wurde, und auch ein Zeuge S. bekräfsigt die Richtigkeit der Angaben des Klägers. Auch er habe v i e r T a g e aus seine Vernehmung warten müssen und war von srüh bis zum Spätnachmittag an das Gerichtsgebäude gefeffelt. Einmal wurde sogar ohne Mittagspause verhandelt. Das Kaufmannsgericht hielt die Streitsache zu einen: Vergleich für besonders geeignet. Allerdings hätte der Kläger doch wohl am zweiten oder dritten Verhandlungstage die Möglichkeit gehabt, an den Prinzipal eine schriftliche Nachricht gelangen zu lassen, ob aber diese Unterlassung unter Berücksichtigung der ganzen Umstände zu einer sofortigen Entlassung ausreiche, sei mehr als fraglich. Nach diesem Vorhalt kam denn auch zwischen den Parteien ein Vergleich in Höhe von 130 M. zustande. Arbeiter in der Gewerbcaufficht. Das Grossherzogtum Hessen, so schreibt eine Korrespondenz, hat in fünf Jnspektionsbezirken Arbeiter zu Gehülfen der Aufsichts- beamten ernannt, nämlich in Darmstadt einen Werkführer, in Offen- bach einen Porteseuillcr. in Worms einen Kupferschmied, in Giessen einen Obernionteur und in Mainz einen Werkmeister. Gerade für die Detailarbeit bei der Gewerbeanfsicht ist die Mitarbeit von Männern, die selbst aus dem Arbeilerstande hervor- gegangen sind, von nicht zu bestreitendem Nutzen. Einzelheiten, die der nicht bis ins Einzelne fachkundige Beamte mitunter gar nicht bemerken kann, finden so die gebührende Beachtung. Auch für die alte Klage, dass den Arbeitern daS nötige Vertrauen zu den In- spizienten häufig fehle, scheint die Beteiligung von Arbeitern der beste Weg zur Abhülfe. Es ist nur dringend zu wünschen, dass die übrigen Bundesstaaten, die sich zum Teil— man denke an den Widerstand gegen Arbeiterkontrolleure im Bergbau— noch recht ablehnend verhalten, ihre Meinung revidieren und dem Beispiele von Hessen folgen.— Allerdings, mit dem Ernennen von HülfS- inspekroren können die Arbeiter nicht zufrieden sein, die betreffenden Personen müssen ihr volles Vertrauen haben und von ihnen selbst gewählt werden._ Tcrnrifcbtee* Eine schwere Grubenkatastrophe in China . Bei der hiesigen Direktion der Schantung Bergbaugesellschaft ist gestern ftiih von Tsingtau die Drahtnachricht eingegangen, dass in der Fangtsegrube anscheincnd infolge Selbstentzündung von Spreng- stoffen in einem unterirdischen Aufbewahrungsraum eine schwere Explosion stattgefunden hat. bei welcher zwei deutsche Vor- ardcitcr und 110 chinesische Bergleute ihren Tod fanden und fünf schwer verletzt wurde». Die Schächte und die Wetterwege sind nnverschrt geblieben, so dass der Betrieb dem Telegramm nach binnen einer Woche wird voll wieder aufgenommen werden können, falls dann die chinesischen Arbeiter wieder in genügender Zahl anfahren._ BcrgmannStod. Wie die„Schlesische Zeitung" ans Zabrze meldet, sind auf dem Augustschacht der bei BiSkupitz belegenen Hedwigivunschgrube gestern durch vorzeitiges Losgehen eines Spreng- schusses sieben Bergleute schwer verletzt worden; zwei von ihnen sind bereits gestorben. Ein Pfarrdorf in Flammen. Dem Schwäbischen Merkur zufolge ist im Pfarrdorf Darmsheim bei Bächkftigcn Grossfeuer ausgebrochen. BiS gestern nachmittag sind 30 Hänser abgebrannt, darunter daS Pfarrhaus. Die Kirche steht in Flammen. Die Löscharbeiten werden durch Wasscrniangel erschwert. Unreifes Obst. In Cainsdorf bei Leipzig starben nach dem Genuh von unreifem Obst fünf Kinder im Alter von 4—8 Jabren ' Eine Kessclexplofion. Wie Lemberger Blättern aus BorhSlaw telegraphiert wird, ist vorgestern abend infolge einer Keffelexplosion in den Etablissements der Uryczcr Petroleumgesellschaften in Tustanowice ein Brand ausgebrochen. Die Werkstätten und Kessel- Häuser dieser Gesellschaften wurden eingeäschert. Der am weitesten links gelegene Barbaraschacht blieb, da Windstille herrschte, un- verschrt. Die Cholera in Rußland . Wie aus Petersburg gemeldet wird, sind in Samara 10, in Astrachan 11 neue Cholerafälle vorgekommen. In den Dörfern längs der Wolga greift die Epidemie um sich. Mit Rücksicht auf die vergröberte Gefahr sind in Pensa , Twer und den Hafenorten ver Wolga besondere Vorsichtsmassregeln ge- troffen worden. Schwarze Pest. In San Francisco sind drei Fälle der schwarzen Pest vorgekommen und tödlich verlaufen. Den Einwohnern der Stadt am Goldenen Tor ist diese Schreckensbotschaft nicht neu. Als das Chinesenviertel noch bestand, das durch das Erdbeben zerstört worden ist, hörte man von Zeit zu Zeit von dem Austreten der Pest unter den Chinesen, denn diese waren es fast immer nur, die von der Pest befallen wurden. Dann wurde solort daS Chinesenviertel abgesperrt und einer gründlichen Reinigung unterzogen. Zugleich ordnete man einen Vernichtungskrieg gegen die Ratten in der ganzen Stadt an. Dass das letztere ein sehr wirksames Mittel zur Bekämpfung der Pest ist. bat man oftmals schon in Indien er- fahren, wo durch die Natten die Austeckungskeime weithin getragen wurden und die Ausbreitung der Krankheit erst mit der Vertilgung aller Ratten in einem Distrikt aufhörte.— Die jetzt gemeldeten drei Fälle in San Francisco entstanden wiederum in der Gegend des alten Chinesenviertels; umfassende Vorsichtsmassregeln sind so- fort getroffen worden. Ein gefährlicher Meteor. Aus Long Island wird berichtet, dass in der Nähe des Ufers ein ungehenrer Meteor niedergegangen sei. Die durch den Fall verursachte Welle riss mehrere am Lande stehende Zelte mit sich fort. Eine grosse Anzahl von Personen konnte nur mit grosser Mühe vor dem Ertrinken gerettet werden. Sozialdemokratischer Lese- und Dtskutierklub«Heine". Heute abend Sitzung bei H. Bolze, Rodenbergstr. 8. Lese- und Tiskntierklub«Karl Marx ". Heute abend S>/, Uhr bei Greulich, Utrechlerstr. S: Sitzung. Vortrag. Gäste willkommen. Berliner Marktpreise.?IuZ dem amtlichen Bericht der stZdtllchen Martthallen-Dtrektion.(Grosshandel.) Rindfleisch la 70—72 pr. 100 Psd., IIa 64—69, Dia 59— 60. Bullenfleisch la 65—70, IIa 53—62, Kühe, seit 62—60, do. mager 40—50, Fresser 56—64, Bullen, dän. 52—63, do. Holl. 0,00. Kalbfleisch, Doppellender 100-120, Maslkalbcr la 75-85. IIa 66—74, Kälber ger. gen. 47—59, do. Holl. 0,00, dän. 0,00. Hammel- llefich Majtlämmer 82—84, Hammel I» 77—81, IIa 71—76. Schafe 68—70. Schweüiefleilch 60—66. Rchbock la Per Dsund 0,60—0,75, Iis 0,30-0,59. Rothirsch la 0,40-0,53, do. IIa 0,00. Damhirsch 0,45. Wildschweine 0.45. Kaninchen per Stück 0,40—0,60, do. australische 0,00. Wildenten per Stück 0,00. Krickenten per Stück 0.00. Hühner. alte, per Stück 1,50—2,00, Ua 0,00, do. junge 0,50—1,00. Tauben 0,40—0,50, italienische 0,00. Enten per Stück 4,50—2,00, do. Hamburger per Stück 2,25—2,90. tSänle per Pfund 0,55—0,65, do. per Stück 2,00—4,00, do. Hamburger per Pfd. 0,00, per Stück 0,00, do. Oderbrucher per Psd. 0,55--0,60. Poulcts per Stück 0.00. Poularden per Psd. 0,00. Hechte per!00 Pfund 100—115, do. matt 92—98, do. mittel und gross 82, do. mitttel 112, do. gross 76, do. klein 0,00. Zander, gross 0.00, do. matt 0,00. Schleie, gross 117—118, do. mittel 0,00, do. 123—166, tlalc, gross 105—106, do. klein und mittel 95—97, mittel 106—110, do. unsorliert 0,00, do. gross-mittcl 104—107, do. 0,00. Plötzen, matt 0,00. Roddow 0,00. Karpfen, 60er— 70cr 85—92, do. 35er— 40er 0.00. Bleie, matt 0,00. Bunte Fische 40—77. Barse 69—77, do. matt 61—63, do. llcin 0,00. Karauschen 84—94, do. klein 0,00. Wels 45—50. Bleisische 0,00. Aland 0,00. Quappen 0,00. Amerilanilcher Lachs la neuer, per 100 Psd. NO— 130, do. IIa neuer 90—100, do. lila 60. Seelachs 10—15. Flundern, Kieler, Stiege la 2—6. mittel ver Kiste 2, Hamb . Stiege 4—6, iSlbe Kiste 2—3, pomm. la Schock 9, IIa 1—3. Bücklinge, Kieler per Wall 2—3, Strals. 3,50—5,00, Bornh. 0,50—0,60. Aale, gross per Psd. 1,10 bis 1.40, miltelgross 0.80—1,10. Nein 0,60—0,80. Heringe per Schock 5—9. Schellfische Kiste 3— 4,00,'/, Kiste 1,50—2. Sardellen. 1902ct per Anker " 1904er 93, 1905er 98, ISOSer 90—95. Schottische Vollhcringe 1905 0,00, large 40—44, kuU. 38—40, med. 36— 12, deutsche 37—44. Heringe, neue MatjeS, per'/, To. 50—120. Sardinen, rnff., Fass 1,50—1,60. Bratheringe Fass 1,20—1.40, do. Büchse(4 Liter) 1,40—1,70. Neunaugen, Schocksass 11, do. Keine 5—6, do. Niesen- 14. Krebse er Schock, grosse 0,00, do. miltelgrosse 12,50, do. Keine 3,50, >o, unsortiert 3,00—4,00, Galizier gross 0,00, do. unsortiert 0,00. Eier, Land-, unsortiert per Schock 3,66—3,30, do. grosse 4,00. Butter per 100 Psd. la 117—120, IIa 108-117. lila 100-108, abfallende 90-95. Saure Gurten, neue, Schock 4,00. Plefsergiirten 4.00. Kartoffeln ver 100 Psd. weisse runde 2,75—3,25, blaue 3,25—3,75, Rosen- 1,75 bis 2,50, Nieren- 3,00—3,50. Porree, Schock 0,50—1,00. Meerrettich, Schock 5—15. Spinat per 100 Pfund 20—25. Sellerie, er Schock 2,00—6,00. Zwiebeln per 100 Pfd. 5,00—6,00. j. Perl- 6000—75,00. Charlotten 75,00-90,00. Petersilie. grün, Schockbund 0,75— 1,00. Kohlrabi Schock 0,75—1,25. Retlich, bahr., neuer Stück 0,07—0,10, do. htestger. Schock 3—4. Mohrrüben, per 100 Pfund 3,00 bis 6.00. Karotte», hiesige, L>chockbund 2,00—3,00. Wirsingkohl ver Schock 4,00 bis 14,00. Rotkohl, schock 6—12. Weisskohl 4—10. Blumenkohl, hiesiger 100 Stück 8—14, do. Hamburger 100 Stück 0,00, do. Erfurter 100 Stück 8—18. Kohlrüben, Schock 4,00—6,00. Pctersilienwurzclii, Schockbund 4,00—5,00. Schoten per 100 Pfund 8—16. Pscfferlingc per 100 Psd. 5—8. Steinpilze per 100 Psund 18—20. Radieschen per Schockbund 0,75 bis 1,00. Kol«» tipr Schock 2,00—2,50. Gurken, Einmache-, Schock 14 00 0,00, do. Licgnltzer Schock 3,00—4,50. Bohne» «alat do. böhmische Schock grüne. 100 Pfd. 4—10. Wachsbohnen, pcr'lOO Psd. 10-25. Stachelbeeren, -er 100 Psund 0,00. Blaubeeren, per 100 Psd. 10—18. Johannis- -eeren, per 100 Psd. 7—13. Prcisselbeeren per 100 Psd. 14—20. Kirschen, per 100 Pfund Werdersche 0,00, Sächsische 0,00, Schlesische 0,00, Natten 0,00, sauere 11—26, Birnen, ital., 100 Psund 14—40, Tiroler 25-40, hiesige 5—16, Salander 20—25. Pfirsiche, hiesige per 100 Psd. 10—30, ital. in Kistchen zu 12 Stück 0,90—1,50, do. in Körben la per 100 Psd. 20—35, do. IIa in Körben per 100 Psd. 17—28.»lpritosen, Uat.. per 100 Psund 0,00, stanzös. 20—35. Aipsei, italienische, per 100 Psund 8-15, ung. 12—18, hiesige 6—10, Gravensteiner la 20—35, do. IIa 15—20. Pflaumen. Ital. , per 100 Psund 10—22, Reineclauden 20—30, hiesige 10—15, ung. 7—15, Badener, Früh-, 25—35._ Witterung!? tiberNckit vom£0. August 1907, morgen»» HO*. wlnemde 757 WSW Haniburg 759 SW Berlin I760WNW Frauts.a M 763«W München Wien 764 SW !762WNW 5 wolkig 5 wolkig 4 halb bd. 4wolkenl 2 bedeckt 1 Regen Saparanda 747 ONO etcrsburg 75 t SW Sctlly 767 NW 'Iberdeen Paris 758 WNW 66 SW 2 Regen 3 wolkig 4 Regen 3 wolkig 1 woltcnl Wetter-Prognole für Mittwoch, den ZI. August 1907. Trocken und meist heiter bei ziemlich lebhaften nordwestlichen Winden und geringer Temperaturänderuug. Wafferstands-Nachrichten der Landesansialt für Gewässerkunde, mitgeteilt vom Berliner Wetterburcau. Wasserstand Memel . Tilsit Pregel, Jnkterburg Weichsel. Thorn Oder. Ratibor ») , Krosjen , Franfsurt Warthe. Schrimm , Landsbcrg Netze, Nordamm Elbe, Leitmeritz , Barbl, , Magdeburg Saale , Grochlitz Wasserstand Havel , Spandau » Rathenow ') Spree. Spremberg , Becstow Weser, Münden , Minden Rhein . Waldshut Kaub Köln Neckar, Heilbronn M a in, Senheim Mosel . Trier am 19.8. om 123 147 92 206 -58 2 209 187 40 seit 18.8. om1) + 10 + 3 0 0 +34 +U + 7 0 + 8 >)-»-�bedeutet Wuch»,— Fall.—«) Unterpegel. Verantwortlicher Redakteur: Hans Weber. Berlin . Für den Inseratenteil verantw.: Th Glocke, Berlin . Druck u.Vcrlag:Vor>värts Buchdruckcrei u. Vcrlaqsaiistalt Paul Singer& Co., Berlin SW.
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