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sowohl dem konservativen wie dem liberalen Stand- die Herbeiführung eines gegenseitigen deutsch  - französischen Der Sohn des verfiorbenen Dallwig, ein in Zornow( Dst bunkte gebührend Rechmmg, so steht nichts im Wege, daß alle Entgegenkommens in bezug auf Marokko   und die Bagdadbahn. prignig) ftrohbachflickender Dr. jur., glaubte sich erb berechtigt Glieder des Blocks unter Vorbehaltung ihrer grundsätzlichen Auf­und verfocht diesen seinen Glauben mit gähigkeit gegen fassung sich zu positiver Mitarbeit bereit erklären. Geschieht dies,

Die deutschen   Anklagen gegen das Vorgehen der Franzosen   Podbielsti und Stonsorten. Leider ist ihm im Wahlkampfe fo dürfte einer demagogischen Verwertung der in Casablanca werden jegt durch das Zeugnis eines die Siegespalme von einem feiner feindlichen Brüder, dem Wahlrechtsfrage der Boden entzogen werden und der preußische Freisinn vor einer für ihn englischen Missionars bekräftigt, der aus Casablanca in London   deswegen aus dem Bund der Landwirte ausgeschlossenen Agrarier und für den Blod nicht ungefährlichen Be eingetroffen ist. Er erklärt, wie dem Berliner Tageblatt" 2öscher, der zwar nicht adlig, auch kein Dr. juris, aber desto ge­lastungsprobe bewahrt bleibe it." aus London   gemeldet wird:" riebener ist, entwunden worden. Es waren also lediglich die vers Trachten Grbansprüche des jungen Callwitz, die unseren Partei­geneffen bas Bergnügen raubten, damals schon dem Herrn v. Pod­bielski mit der Tippelskircherei vor den Bauch zu stoßen".

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Also der Freitonservative Herr v. Zedlitz Befürwortet genau dieselbe Taktik, wie die Freis. 3tg."," Frautf. 3tg.", Berl. Ztg.", Wefer= 3tg." usw. Aber nur deshalb, weil er sich vor den politischen Konsequenzen der Volts aufgebots fürchtet, weil er sich von dem Volkssturm Gefahren für die Reaktion gewärtigt! Sollte fich angesichts solcher politischen Wetterzeichen des Frei finn wirklich auf eine Tattit einlaffen wollen, die den Konservativen rätlich erscheint!?

Die Reaktion fürchtet das Voltsaufgebot!

Der heilige Krieg.

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Unser verehrter Reichstagsabgeordneter Stubbendorf  . Zapel  trägt sich mit der Absicht, nach Ablauf der gegenwärtigen Wahl­periode fein Mandat für den Reichstag mehr anzunehmen, weil er mit Arbeit überhäuft ist. Diefer Entschluß des Herrn Stubben­dorf ist ein endgültiger. In unseren politischen Kreisen ist man nun willens, Sr. Exzellenz Gerrn Staats­minister bon Podbielski das Reichstagsmandat anzutragen, dessen Wahl, falls er annimmt, wohl als ficher zu betrachten ist."

Das Blutvergießen wäre zu vermeiden gewesen, wenn die Franzosen fofort mit einer genügend starken Abteilung anstatt mit weniger denn hundert Matrofen an Land gegangen wären. Es hätte überhaupt fein gewaltsamer Versuch zur Einnahme der Stadt ge­macht zu werden brauchen, denn die Maroffaner wären, meiner Jm nächsten Wahlkampf wird aber Podchen unter allen Um­Meinung nach, willens gewesen, auf französisches Verlangen hin ständen als Ritter ohne Furcht und Tadel in die politische Arena die an den Europäermorden Schuldigen, die sämtlich bereits niedersteigen, und zivar wird er die eft prignitz mit seiner gefangengesetzt waren, in jeder den Franzosen erwünschten Standidatur beglüden. Den bisherigen Vertreter des Kreises, Weise zu bestrafen. Die Fremdenlegionäre, in deren den Gutsbefizer Stubbendorf- 3apel hat man jetzt soweit Reihen viele schwere Verbrecher aus den verschiedensten Ländern bearbeitet, daß er gutwillig seinen Reichstagesig an den Dallminer Unterkunft gefunden haben, ergingen sich in allen möglichen Ge abtreten will. Der Brigniger", das Organ der Agrarier in ber Wenn trozdem der Freifinn auf das Aufgebot der Maffen ver- walttaten, die ich mir wiederzugeben verjagen muß. Ich sah West- Brigniy, ein Ableger der Deutschen Tageszeitung", veröffent­mit eigenen Augen, wie sie verwundet und hilflos daliegende Ein­zichten sollte, so beweist das nur, daß seine Motive fich von denen geborene totschlagen, wie sie junge Mädchen aus den licht folgende Buschrift aus politischen Kreisen": der Reaktion nicht im geringsten unterscheiden!- Häusern schleppten und sie auf offener Straße mißhandelten. Einen Maroffaner sah ich ohne jede Waffe aus einem Heiligengrab, wo er sich verborgen gehalten hatte, Herausfriechen. Sofort wurde auf ihn gefchoffen, und als er hilflos am Boden lag, fchlug ihm ein Fremdenlegionär aus purer Wordlust den Schädel ein. Bon den französischen   Behörden wurde der Befehl ausgegeben, Es ist kaum noch ein Zweifel, daß der heilige Krieg der daß jeder Eingeborene, der eine weiße Flagge trug, zu schonen Maroffaner gegen die Franzosen beginnt. Der ohnmächtige fei; die Fremdenlegionäre kehrten sich aber nicht daran. Sie Sultan   Abdul Afis, der aus Furcht, seinen Thron durch Frant sondern schoffen, sobald sie ein menschliches Wesen des Weges ließen sich überhaupt nicht Zeit, nach der Fahne zu sehen, Herr Stubbendorf   hat fich ja im Reichstage bisher nur in so­reich zu verlieren, nicht gewagt hat, das Volt Marokkos   gegen fommen fahen, ihre Gewehre ab. Ich sah zu, wie ein unfern dem Agrariertum nüglich erwiesen, als er sich an den Ab­die Eindringlinge aufzurufen, ist jetzt in Gefahr, durch bewaffneter Maroffaner zwischen vierzig Gewehren, die ihre Stimmungen in reaktionärem Sinne beteiligte. Es bedeutet also der die Marokkaner selbst vom Thron gestoßen zu werden. Kugeln auf ihn absandten, Spießruten laufen mußte, che er Wechsel für die Agrarier den Eintausch einer Rull gegen eine Empört über die Haltung des Sultans hat die tot umjant. Die franzöfifchen Offiziere, die diefe Borgänge Kapazität auf dem Gebiet der Echweinepolitik. Da im agrarischen zum Strieg entschlossene Partei den ältesten Bruder des schwerlich billigen konnten, fuchten die Ausschreitungen nach Sultans, Mula y afid, in Marrakesch   zum Sultan   außen hin zu entschuldigen, indem fie fagten, es fei Lager berartige Leute nicht sehr did gefät sind, ist das Manöver ausgerufen und unverzüglich den Zug gegen Casablanca be- nicht möglich gewesen, die Leute sämtlich im Baume zu halten. Der verständlich. Es wird also im nächsten Wahlkampf einen fröhlichen Tanz schlossen. 6000 Mann, darunter viele reguläre Soldaten des Einnahme von Casablanca bei den Eingeborenen hervorgerufen hat, geben, zu dem auch unsere Bartetgenoffen aufspielen werden.- Eindruck, den die unter so viel unnüzem Blutvergießen erfolgte Sultans, sollen dem neuen Sultan   vorerst zur Verfügung wird ein unauslöschlicher sein. stehen. Dabei sollen nach einer allerdings unbeglaubigten Die französische   Soldateska hat also in einer der Sache Meldung eines Torpedojegers, der in Gibraltar   eintraf, am der französischen   Finanziers würdigen Weise gehaust. Das ist Sonntag an den Kämpfen um Casablanca schon 10 000 der Kolonialfrieg! Marottaner teilgenommen haben.

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Politifche Ueberlicht.

Berlin  , den 21. August 1907. Wer ist vergeßlich?

Ueber den erneuten Angriff der Maroffaner vom Montag liegen noch keine amtlichen französischen   Meldungen vor; man weiß über den Ausgang des Kampfes noch nichts, die Privatmeldungen der Pariser   Blätter Lauten aber burchaus nicht zuversichtlich. Der Matin" berichtet, bak daß der Kampf von neuem beginne. Glotre" und Condé" be­Die Norbd. Allg. 8tg." sucht die Ausweisungs­schießen den Hügelsaum, auf dem die Reitertrupps der Angreifer androhung, die seinerzeit Fürst Bülow   dem Genossen Jaurès  erscheinen. Die Batterie der 75 Millimetergeschüte rückt vor. zustellen ließ, damit zu entfchuldigen, daß früher auch schon Der, Petit Parisien" meldet, daß a cht Breschen einmal französische Bourgeoisorgane deutsche Sozial­in die Mauern von Casablanca gebrochen seien, durch demokraten ausgewiesen hätten. Im Jahre 1896 sei nämlich welche sowohl bewaffnete Einwohner der Stadt zu den An- von französischen   Behörden eine bei Martirch geplante greifern stoßen, wie auch unter Umständen Angreifer ins Versammlung, in der Bebel und Bueb sprechen sollten, Stadtinnere dringen könnten. Die französischen   Truppen inhibiert worden. Das offiziöse Drgan schließt seine hielten gute Wache, aber ihre Zahl reiche nicht aus, um Reminiszenz mit den Worten: diese doppelt bittere Aus­alle bedrohten Punkte zu decken. Am bösesten lautet die weisung hat Bebel scheinbar vergessen." folgende Depesche des Petit Paristen":

Den Franzosen   gelang es nicht, die maroftanischen Reiter zurüdzufchlagen; ihre Lage wird fritisch.

griffsation ermöglicht werden.

Liberale Möchtegern- Internationale. Während die reaktionäre und auch die landläufige liberale Presse die internationalen Bestrebungen des Prole­tariates mit den albernsten Wigen zu verspotten sucht, dämmiert der Hilfe" eine Ahnung der gewaltigen Bedeutung des internationalen Zusammenschlusses der Kulturnationen und der in ihnen um die Herrschaft ringenden Schichten. Das Blatt des Herrn Naumann schreibt:

Jn Stuttgart tagen die Vertreter des internatio nalen Sozialismus. Ueber Verlauf und Ergebnis dieser Tagung werden wir erst in unserer nächsten Nummer reden Tönnen. Schon heute aber ist soviel flar, daß es sich um die größte und bestgelungene derartige Tagung handelt, die bis jetzt vorhanden war. Die Brole­farier aller Länder" versichern sich ihrer Einmütigkeit in ge­wiffen allgemeinen Säßen. Mehr fann nicht ge­leistet werden, da die Politif jedes Staates eine andere ist; immerhin aber würde es falsch feln, diesen Stimmungs­austausch zu unterschäben. Auch der ältere Libe ralismus besaß auf seine Weise eine internationale Stimmung, und es ist bedauerlich, daß sie sich so sehr verflüchtigt hat. Was wissen wir deutschen   Live­ralen heute eigentlich vom österreichischen, belgischen, dänischen, englischen oder französischen   Liberalismus? Wann trifft man sich? Die Agrarier find international, die Sozial­demokraten, die Ieritalen; aber die Liberalen haben die Form noch nicht gefunden, in der sie dem Geiste des Zeitalters des Verkehrs fich erfolgreich anpassen."

Bebel besitzt glücklicherweise tein so kurzes Gedächtnis und feine so schwache Logit, wie die journalistischen Regierungs­Die Verzögerung der amtlichen Meldungen erscheint an mindeste Ursache, die scharfmacherische, völkerberhetende Tor handlanger der offiziösen Presse. Aber er hat nicht die gesichts dieser Berichte verdächtig. Gleichzeitig meldet der heit eines Bülow mit der analogen Torheit eines französischen  Figaro", daß General Drude am Dienstag telegraphisch Präfekten zu entschuldigen, der ein Jahrzehnt zuvor Bülows Berstärkungen gefordert habe. Andere Pariser   Blätter rettende Tat" antizipierte. Was geht denn die deutsche erheben dieselbe Forderung-dent General müffe eine An- Sozialdemokratie die kapitalistisch- chauvinistische Heldentat eines Es ist hier nicht der Raum. über die Möglichkeiten einer französischen   Regierungsmannes an? Hat denn die deutsche liberalen Internationale zu sprechen. Solange der Liberalis­Was die Franzosen aus der Proklamierung des Gegen- Sozialdemokratie jemals behauptet, daß die herrschende Klasse mus sich zum Vorspann der weltpolitischen Beutepolitik her­fultans zu befürchten haben, das legt der marokkanische Stor- anderer Länder nicht derselben Torheiten fähig sei, wie Bourgeoisie gibt, fann von einer Internationale des Liberalismus feine respondent des" Figaro" also dar: Mulay Hafid   ist 30 Jahre alt und gilt als ein gutmütiger, unb Regierung in Deutschland  ? Selbstverständlich aber hat Rede sein. Der alte Liberalismus war eben der Vorkämpfer Mulay Hafid   ist 30 Jahre alt und gilt als ein gutmütiger, friedliebenber Bring, aber feine Person bedeutet im Falle feiner Er die deutsche Sozialdemokratie nicht die mindeste Ursache, demokratischer Tendenzen, nicht der nationalen wählung nichts gegenüber der Tatsache dieser Wahl an sich. Diese chauvinistische Afte der eigenen Regierung damit zu be. Beutepolitit, deren Bannerträger gerade der mo­Wahl wäre nur zu erklären als ein Protest gegen die Schwäche schönigen, daß auch die Regierungsorgane anderer derne Liberalismus geworden ist. Trokalledem: Aus dem des jezigen Sultans, als eine Seriegserflärung gegen den fapitalistischer Länder gelegentlich an Kurzfichtigkeit und Klein Stoßfeufzer der Hilfe" spricht die Sehnsucht nach ver­europäischen Einfluß in Maroffo. Wenn sie bestätigt wird, lichkeit hinter der deutschen   Regierung nicht zurückstehen! Der gangenen besseren Tagen und einer befferen Zukunft. Die dürfen wir ein Aufflammen des Fanatismus in allen Sozialismus ist ja gerade deshalb international, weil proletarische Internationale wird freilich die liberale Städten erwarten, die ein europäischer Fuß betreten hat er in allen Ländern die gleiche kapitalistische Rückständigkeit Bourgeoisie niemals nachzumachen vermögen, es sei denn, und uns auf eine Waffenerhebung der Stämme im Inneren unter und Boltsfeindlichkeit zu bekämpfen hat! daß sie zunächst eine völlige innere Umfehr voll­der grünen Fahne des Propheten gefaßt machen. Was vermögen in arteten Liberalismus, welchen Fonds von politischer Keim­söge. Immerhin beweist der Neid des nationalistisch ent­fraft selbst der heutige Liberalismus in der international berbrüderten Sozialdemokratie wahrnimmt!

zurichten?"

biefer Lage die breitausend Mann des Generals Drube aus- Ausweisungsbedrohung Jaurès   zur Rede gestellt hätte, wäre Wenn ein französischer Bourgeois Bülow wegen der Bon den übrigen Meldungen des Tages sind die folgenden vielleicht die offiziöse Ausrede der Nordd. Allgem. 8tg." am zu registrieren: Blaze gewesen; einem Sozialisten gegenüber ist dieser Rechtfertigungsversuch völlig deplaciert!

Casablanca, 21. August.  ( Meldung des Reuterschen Bureaus.") Der gestrige Tag berlief ruhig, abgesehen von einigen Viel mehr Verständnis hat Bülows Ausweisung Scharmügeln. Am Tage vorher hatten die Araber eine Angriffs im Jahre 1905 bei der französischen   Ghauvinisten­bewegung gemacht, sich aber vor dem Feuer der Schiffsgeschüße presse gefunden, die dem deutschen   Reichskanzler wegen zurückgezogen. Man spricht von Uneinigkeit im arabischen Lager. feines Versuches, die internationale Völkerverbrüderung zu Die Fanatifer wollen von neuem angreifen, die Mehrheit aber ift burchfreuzen, besondere Anerkennung gegolit dafür, ein Vorrücken der Franzosen abzuwarten, um einen Angriff außerhalb des Bereiches der Geschütze der Kriegsschiffe ausführen Chauvinistenpresse sich über die Dummheiten und Rüpeleien hat! Genau so, wie im Jahre 1896 die deutsche zu fönnen. Baris, 21. August. Matin" meldet aus Casablanca: der französischen   Chauvinisten höchlichst ergögte! Eine dritte Meballa hat sich gegenüber dem französischen   Lager Damals- anläßlich der Aktion chauvinistischer Rüpel in niedergelassen. Diefe Truppen famen aus Rabat  . General Drude Lille versicherte freilich der französische   Genosse erwartet einen neuen Angriff. Lafargue   die angepöbelten Genossen Liebknecht und Singer:

Tanger  , 21. Auguft. Alle aus Marrakesch   abgereiften Europäer sind glücklich in Safft eingetroffen. Die Mehrzahl der­felben wird in Tanger   erwartet.

London  , 21. Auguft. Die Times" melben aus Tanger  : Der Sultan   hat die Konsuln der europäischen   Kolonien sowie die übrigen Fremden ersucht, Fez zu verlassen, da Unruhen befürchtet werden und er nicht über genügend Truppen verfüge, um den Flüchtigen eine Geleitmannschaft zu geben. In der Stadt befinden sich augen blicklich 50 Europäer, die in einigen Tagen abreifen werden.

gehen.

Glaubt nicht, deutsche Freunde, daß diese Niebertracht Euch gilt, der deutschen   Sozialdemokratie, die Ihr hier vertretet- fie gilt uns, der französischen   Sozialdemokratie, der die Stapitalisten und Pfaffen, durch gemeinsamen Haß gereizt, den Tod geschworen haben...

Podchen als Reichstagskandidat.

Der Militarismus als agrarischer Arbeitsnachweis. In der lbinger 3eitung" vom 20. August lesen wir: Wieviel Soldaten bes 1. rmceforps gura zeit als Erntearbeiter auf dem Lande beschäftigt find, geht aus folgenden Zahlen herbor: Zum 1. Armeekorps gehören ( einschließlich Jäger und Pioniere) 39 Bataillone. Jedes dieser Bataillone hat durchschnittlich 120 Mann gestellt, also 39 × 120== 4680 Mann. Die Zahl der Kavallerie- Eskadrons beträgt 30, von denen jede mindestens 30 Mann abgegeben hat, demnach 30x30= 900 Mann. Die 30 Batterien der Feldartillerieregimenter find mit etwa je 30 Mann beteiligt, das heißt mit 30X30= 900 Mann. Jede der 10 Nompagnien Fußartillerie hat ungefähr 40 Mann bei der Ernte, das sind 10X40= 400 tann, und endlich das Trainbataillon noch ungefähr 30. Daraus würde sich eine Gc­famizahl an Erntearbeitern von 4680+ 900+ 900+-400+ 30 6910 Mann ergeben. Da nun aber überall nur die Mindestzahlen an­genommen find, so geht daraus hervor, daß mehr als 7000 Sola baten, b. H. weit mehr als ein Drittel des gesamten Korps. bestandes, im Felde" stehen. Wie lange die Soldaten noch den ostpreußischen Landwirten überlassen werden fönnen, das ist Sache ber einzelnen Regimenter. Diese sind vom General­fommando neuerdings, nach Vertagung des Manövers, ange wiesen worden, den Ernteurlaub entsprechend au berlängern."

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gilt überall in erster Linie dem heimischen Volke, das sich So ift's! Die chauvinistische Wut und Verfolgungssucht Paris  , 21. August. Es bestätigt sich, daß Mulay Hafid   sich in nicht länger von Sapitalisten, Junkern und Pfaffen bütteln Marrafesch zum Sultan ausrufen ließ. Er hat alle Beziehungen und ausbeuten lassen will. Die internationale zum Hofe in ez, der des Verrats beschuldigt wird, abgebrochen. Ausbeutersippe zwinkert sich dabei verständnisinnig zu! Einer seiner ersten Entschlüsse tvar, mit 6000 Mann gegen Casas Daß von einem Armeekorps ein volles Drittel auf Wochen blanca au marschieren. Es heißt, daß sich unter den Truppen feines Anhanges viele reguläre maroffanische Soldaten befinden. Der und Monate hinaus als Erntearbeiter" vergeben werden konnte, neuproflamierte Sultan   will unverzüglich gegen die Franzosen bor- Unferen Agrariern ist ihr verflossener Minister für hohe ist doch der beste Beweis dafür, welcher Berkürzung die Schweinepreife" derartig ans Herz gewachsen, daß fie fiberall, wo aweijährige Dienstzeit selbst heute, in der Aera des Gamaschen­Köln, 20. Auguft. Ein Telegramm der Rölnischen Zeitung" es nur angeht, ihn mit Ehrungen überhäufen. Vor furzem erst hatte brills und des Parademarsches, noch fähig ist! aus Tanger   von heute meldet: Sonderboten aus Marrakesch   man ihm den Ehrenplay unter den Großfchiveinezüchtern im Sobald man auf diesen unsinnigen Gamaschendrill, der-- find in Mazag an eingetroffen und bestätigen, daß der Bruder Präsidium des Bundes der Landwirte eingeräumt, und augenblicklich bes Sultans und Statthalter von Marrakesch  , Mulay Hafid  , fich hat zum Sultan ausrufen lassen. Mazagan ist ruhig. Aus trägt man sich mit dem Gedanken, das, was bei der letzten allen Teilen Marottos erging an den Sultan   die Aufforderung, Reichstagswahl unmöglich war, Bodchen in einem totficheren gegen Casablanca und Ubschda einen Kriegszug zu unternehmen. Wahlkreise unterzubringen, in die Wirklichkeit umzufegen. London  , 21. Auguft. Daily Telegraph  " berichtet aus Tanger  : Bekanntlich ging man im Bund der Landwirte bereits im Während die Muselmanen in den Moscheen von Fez Gebete ver. Dezember vorigen Jahres mit der Abficht schwanger, v. Bobbielsti richteten, rief ein Fanatiker vom Dache eines Hauses herab Mula y in einem ländlichen Kreise kandidieren zu lassen. Der Abgeordnete Safid zum Sultan aus. Der Fanatifer wurde ergriffen, mit für die Ost- Prigniy, v. Dallwig, war furs nach der Reichstage: Liberalen der sächsischen Hauptstadt, ist nach langent, aber vergeb Berendet. Die Dresdener Zeitung", das Drgan der Beitschen gezüchtigt und aus der Stadt getrieben. auflösung gestorben. Die Gelegenheit erschien also günstig, diefen fichem Wehren gegen den sicheren Untergang nun doch von ihrem freiwerdenden Platz dem Truppenlieferanten und Schweinezüchter von Schidial ereilt worden, das angesichts des Abonnentenmangels Ueber Wien tommt die Meldung, daß in Pariser Dallmin zu erobern. Nur der Umstand, daß die Konservativen und der damit verbundenen finanziellen Schwierigleiten unvermeid politischen Kreisen behauptet wird, die bevorstehende Zusammen- der Ost- Prignis sich gegenseitig in die Haare geraten waren, ver- lich war. Nachdem alle Sanierungsversuche, darunter folche zweifel­funft am bons mit Bülow in Norderney   bezwecke eitelte den schönen Plan. haftester Art, gescheitert sind, hat am Dienstag der Gerichtsvollzieher

nach dem Zeugnis der Kreuz- 8tg."! einen Wert für die friegsmäßige Ausbildung überhaupt nicht befist, verzichtet, wäre erst recht eine gewaltige Verkürzung der militärischen Dienstzeit möglich. Denn als tulis für unfere ofteIbischen grazier follten doch die Mannschaften unseres herrlichen Striegsheeres" eigentlich nicht fungieren!-