die Geschäftsräume amtlich versiegelt. Die Zeitung ist nicht mehr, werden, daß die Regierung keinerlei Aktion unternehmen werde, erschienen. Der Verlag fündigt zwar an, es solle das Erscheinen wenn durch die Strafmaßnahme die unschuldigen Fondsbefizer und des Blattes nur vorübergehend eingestellt werden. Das ist aber das Publikum als ganzes in auch nur unbedeutende oder unvernichts als eine Verlegenheitsfloskel. Mit dem liberalen Blatte ist es diente Mitleidenschaft gezogen würden. Es fragt sich sehr, was bei diesem Feldzug der großen Reden endgültig zu Ende. Anscheinend ist das der Anfang vom Ende des fiegreichen Liberalismus" in Dresden . an Taten herauskommen wird.
Die neue Militärvorlage und die schweizerischen Offiziere. Zürich , 19. August.( Eig. Ber.)
So oft die sozialdemokratische Presse über militärische Exzesse zu berichten wußte, wurde sie seitens der bürgerlichen Blätter zum mindesten der Uebertreibung, wenn nicht gar der Lüge bezichtigt. Um so wohltuender muß es nun berühren, aus dem Munde von Offizieren selbst zu hören, wie sie sich bezw. gewisse Kameraden einschätzen. Lezten Sonntag war namlich in Aarau die Offiziersgesellschaft der Schweiz versammelt, um sich neben anderen Fragen auch mit er neuen Militärorganisation zu beschäftigen. Von mehr als einer Seite wurde hervorgehoben, daß sich die Offiziere n der Kampagne für die Vorlage Reserve auferlegen müßten, weil ein starkes Hervortreten der Sache nur schaden fönnte. Ein bekannter Oberstleutnant, der auch als freisinniger Bo-. itifer eine Rolle spielt, meinte fogar, es sei nicht jeder Offizier geeignet, die Vorlage vor dem Volfe zu vertreten. Diese Auffassung scheint von allen anwesenden Offizieren jeteilt worden zu sein, denn es wurde beschlossen, von einer irekten Propaganda für die Vorlage durch die Offiziersesellschaft abzusehen und nur die rein militärische Seite der teuorganisation in einer Broschüre beleuchten zu lassen. dicht einmal der Antrag, für die Propaganda zugunsten der Borlage durch politische Organisationen einen größeren Kredit zu gewähren, fand Anklang. Wenn die Offiziersgesellschaft nun selbst die Ansicht vertritt, daß es unter ihren Mitgliedern solche gebe, die besser die Hand aus dem Spiele lassen, und wenn sie es für geboten hält, daß sie sich ebenfalls Zurückhaltung auferlegt, so kann man danach ermessen, in welchem Grade man sich schuldig fühlen muß an der zunehmenden Mißstimmung gegen das Militärwesen.
Es gibt aber Offiziere, die schlechterdings zu erkennen unfähig sind, wie sehr sie mit ihren Erzessen und Verrücktheiten zur Schürung jener Mißstimmung beitragen. Nicht einmal die bevorstehende Abstimmung über die neue Militärorganisation vermag sie vor wahnsinnigen Streichen zurückzuhalten; ja es scheint, als ob sie sich's zur Aufgabe gemacht hätten, die sozialdemokratische Agitation gegen die Vorlage zu unterstüßen, so folgen jezt die Erzesse Schlag auf Schlag. Kaum war die Geschichte des Majors, der einem ihm nicht grüßenden Soldaten auf der Straße eine Ohrfeige appliziert und dafür nur zwei Tage Arrest eingeheimst hatte, verklungen, so folgten die Ererzitien gegen streifende Arbeiter in Chur , von denen der Vorwärts" in den letzten Tagen berichtet hat, und nun hat sich schon wieder ein Offizier durch Arroganz und Schifanierungen hervorgetan. Die Rekruten der Ravallerierefrutenschule in Bern hatten vor ihrem Instruktor cine Jaspektion zu bestehen, bei der auch das zweite Baar Schuhe vorgewiesen werden mußte. Der Herr Instruktor gewahrte nun, daß diese Schuhe auf der unteren Seite zwischen Sohle und Absatz nicht gewichst waren. Das verletzte das ästhetische Auge des gestrengen Herrn und er ließ die ganze Schwadron bis nachmittags 1 Uhr fonsignieren, damit dann die anstößige Stelle der Schuhe in schwarzem Glanze erstrahle. Die Nefruten waren zwar über die Strafe nicht sehr erbaut, aber sie ließen es sich doch nicht in dem vom Instruftor gewünschten Maße verdrießen und famen sogar noch in eine fröhliche Stimmung. Das reizte den gallonnierten Narren derart, daß er die Konsignierung der Schwadron bis nachmittags 4 Uhr ausdehnte. Natürlich sind die Bauern jöhne die schweizerische Kavallerie besteht zumeist aus solchen hernach als begeisterte Anhänger des Militärwesens heimgereist.
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Knechtung des freien Wortes.
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Gewerkschaftliches.
Wieder ein Terrorismus- Schwindel.
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Schicht nicht aber das, was sie am nötigsten brauchen und was sie sich wünschen. Dem Beispiel der Pleßschen Verwaltung folgten auch die anderen Werksleitungen, worauf sich die Arbeiter an ihre Organisation- den Bergarbeiterverband wandten. Dieser bea rief für den 28. und 30. Juli sowie für den 6. August vier öffentliche Bergarbeiterversammlungen ein, welche die Forderung der abgewiesenen Ausschüsse aufnahmen. Die in den Versammlungen gewählte fünfgliedrige Lohnfommission reichte die Forderung an die Werke und an den Unternehmerverein aufs neue ein. Und nun kam die Komödie: Die Werksherren wiesen auch die LohnJüngst ging durch die bürgerliche Presse die Klage eines mit fommission ab mit der Begründung, daß zur Einreichung von dem Metallarbeiterverband Unzufriedenen in Brandenburg , der Arbeiterwünschen nur allein die Arbeiterausschüsse zuvorgab, bei seinem Austritt aus dem Verbande schlecht behandelt ständig seien! Die Knappen blieben auf diese hohnvolle Behandlung worden zu sein. Wir haben die Sache richtiggestellt und gezeigt, die Antwort nicht schuldig, fie faßten in sechs überfüllten Versammdaß der in Frage kommende Verbandsfunktionär durchaus ein- lungen am 13., 14. und 15. August einstimmig folgende Resolution: wandsfrei gehandelt habe, weniger einwandsfrei der Beschwerde" Die Versammlung nimmt von der Antwort des„ Berg baulichen Vereins für Niederschlesien" Kenntnis. Sie betrachtet führer. diese Erwiderung des Unternehmervereins als einen Versuch, die Arbeiterschaft hinzuziehen und ihre Wünsche auf die lange Bank zu schieben. Da die Arbeiter der meisten Gruben durch ihre Ausschüsse bereits die Forderung um erhöhten Lohn und Abschlag eingereicht haben und damit abgewiesen wurden, lehnt es die Versammlung ab, diesen Schritt noch einmal zu unternehmen. Sie beschließt, an den gestellten Forderungen fest= zuhalten und beauftragt die Lohnkommission, das Berggewerbegericht Waldenburg als Einigungsamt anzurufen."
Fast dasselbe Vorkommnis nun berichtet der Regulator", das Organ der Hirsch- Dunderschen, aus Berlin . Er schildert den Hergang wie folgt:
„ Der Arbeiter A. D. hatte bei der Firma Baer u. Stein Arbeit erhalten, durfte jedoch auf Anweisung des Metallarbeiterverbandes die Arbeit nicht antreten, da die Fabrik für die Mitglieder des Metallarbeiterverbandes gesperrt war. Das Mitglied A. D. sollte nun auf Weisung des Metallarbeiterverbandes eine Arbeitsstelle antreten, in der ein völlig ungenügender Verdienst angeboten wurde. Das lehnte der Arbeiter A. D. ab, ging zu seiner Ortsverwaltung und beantragte seine Unterstützung, da er doch durch die Schuld seines Verbandes arbeitslos war. Der Deutsche Metallarbeiterverband, dessen Redner in allen Versammlungen mit ihrem Unterstützungswesen frebsen gehen, wies das Mitglied A. D. brüsk ab, worauf der Kollege erklärte, wenn er in solchen Fällen keine Unterstüßung erhalte, habe der Verband für ihn feinen Zwed, er werde diese Angelegenheit in der im August stattfindenden Generalversammlung vorlegen. Soweit war die ganze Angelegenheit eine Differenz zwischen dem Mitglied und dem Metallarbeiterverband.
Das weitere lassen wir jetzt das Mitglied A. D. selbst erzählen: " Darauf verlangte Gohen meine Papiere( Quittungsbuch. D. Red.), was ich verweigerte, weil ich sie haben mußte, um zur Generalversammlung Zutritt zu erhalten, die im August stattfindet, was die Herren vom Vorstand auch ganz genau wußten. Jest sprang das Mitglied vom Vorstand, Kassierer Herr Henning, von seinem Blaze auf,
würgte mich am Halse, stieß mir in den Mund mit der Fauft, daß mir die Zähne bluteten,
weil ich mich weigerte, die Papiere herzugeben, und entriß mir aus meiner Neberziehertasche die Papiere mit Gewalt, fogar noch ein Zeugnis der Firma Mosler u. Comp., welches ich bis heute noch nicht wieder habe. Als ich sagte, ich werde Anzeige erstatten, da schrie der feine Herr vom Vorstand, Herr Henning:
Wollen Sie Strolch jetzt machen, daß Sie rauskommen. Auf meine Entgegnung, ich sei kein Strolch, sondern ein organisierter Arbeiter, kam mir der Herr( Henning. D. Red.) auf den Flur nachgelaufen, packte mich im Genick und schrie: Ich schmeiße Sie die Treppe hinunter, alter Lump und Streitbrecher.
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abzuweisen."
Das Wort Streifbrecher" gilt diesem Herrn als Sportname, wenn es gilt Leute, die um Unterstützung kommen, dadurch Soweit das Schreiben dieses Arbeiters, der nach seiner Angabe zirka 2 Jahre Mitglied beim Deutschen Metallarbeiter berband war und noch keine Unterstübung bezogen habe."
Sollten die Bergherren wirklich so verblendet sein, Einigungsverhandlungen abzulehnen, dann ist dem Waldenburger Revier eine Neuauflage des 1889er Ausstandes sicher. Der Held Bogus. Iamsti ist tot, der das Grubenkapital in jenen Tagen durch Einen Nachfolger würde er kaum nötig Blutopfer geschützt hat. haben, denn die Arbeiterorganisation ist in Schlesiens Bergen soweit erstarkt, daß sie selbst durch Schulung und Aufklärung die Bergarbeitermassen vor übereilten Schritten zurüdzuhalten im
Die Handelskammer Schweidnih hat in ihrem lehten Bericht festgestellt, daß alle Industriezweige im Waldenburger Bezirk, vor allem aber der Kohlenbergbau, sich einer außerordentlich guten Ronjunktur zu erfreuen haben, nur nicht der Kleinhandel. Und dieser würde es zu allererst empfinden, wenn die Bergleute durch Ablehnung ihrer berechtigten Forderungen veranlaßt würden, zu Tausenden in andere Reviere auszuwandern. Und diese Befürchtung ist leider am Blake, warten doch schon Agenten aus dem hannöverischen Salzbergwerferebier wie auch aus dem rheinisch- westfälischen Kohlenbeden auf die günstige Gelegenheit, Heimatsmüde wegzuholen.
Der Hamburger Staat als Arbeitgeber.
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Wie vor vierzehn Tagen mitgeteilt, hat eine Riefenversammlung der in den hamburgischen Staats- und Gemeindebetrieben beschäftigten Arbeiter ihre sehr bescheidenen Wünsche und Forderungen formuliert und die Verwaltungs- und sonstigen Behörden um Antwort ersucht. auf eine persönliche Auseinandersetzung läßt sich der Senat, wie nicht anders zu erwarten war, mit seinen Arbeitern nicht ein, weil er in sozialpolitischen Dingen nur berfügt". Diese Verfügung" ist den in Betracht kommenden Arbeiterkategorien durch die unter schiedlichen Behörden mitgeteilt worden. In Hamburg hat in betreff sozialer Fürsorge stets eine botokudische Rückständigkeit geherrscht; müssen doch die Staatsarbeiter um die Einführung von Arbeiter ausschüssen petitionieren einer Einrichtung, die in anderen, namentlich füddeutschen Gemeinden schon seit langen Jahren besteht und als selbstverständlich gilt. Jm Staats faibetriebe, welcher der Deputation für Handel und Schiffahrt untersteht, ist eine Lohnfommission entlassen worden, weil sie den Auftrag bekommen hatte, dem antisemitischen Kaidirektor Winter die in einer Betriebsversammlung ftipulierten Forderungen zu überreichen, und dabei nicht den Instanzenweg inne gehalten haben soll. Und diese Entlassung wurde in der Hamburger Wie in Brandenburg liegt auch die Sache in diesem Falle. Bürgerschaft, dieser illustren Volksvertretung", als völlig gerecht Der Galvaniseur Albert Dreher verlangte in einer Sigung der fertigt bezeichnet! Die Kaiverwaltung geht jetzt so weit, den KaiOrtsverwaltung, daß man ihm dafür, daß er nicht in einem gearbeitern unter Androhung der Entlassung die Mitgliedschaft zur sperrten Betriebe Arbeit angenommen hätte, die Maß- Organisation der Staats- und Gemeindearbeiter zu verbieten. Be regelungsunterstübung zahlen solle. Da dies aber schwerden gegen diese Willkürherrschaft sind völlig aussichtslos, denn 1. nach den statutarischen Bestimmungen unmöglich ist, 2. jede Präses der Deputation für Handel und Schiffahrt ist der Senator moderne Organisation von ihren Mitgliedern verlangen fann, D'Swald, der bekanntlich den Standpunkt der Mehrheit des Senats was für einen organisierten Arbeiter selbstverständlich ist, bei der Beratung der Wahlrechtsumsturzvorlage vertrat. daß er gesperrte Betriebe meidet, so konnte die Ortsverwaltung welchen Oberscharfmacherallüren dieser Staatsgewaltige beseelt ist, diesem Verlangen nicht stattgeben. Nun wurde Dreher aufgebracht, geht aus einer Antwort hervor, die er einem der Entlassenen zuteil und erklärte seinen Austritt. Troz gütlichem Zureden, fich werden ließ:„ Was wollen Sie eigentlich? Sie sind von der Kaidie Sache noch einmal zu überlegen, denn er bekäme doch Arbeitsverwaltung entlassen worden, und dies hat ebenso Geltung, als lofenunterstüßung, verblieb er er bei seiner Austrittserklärung. wenn Sie selbst Ihre Entiassung nehmen. Sehen Sie nur zu, daß Darauf wurde D. aufgefordert, das Mitgliedsbuch abzugeben. Sie andere Arbeit erhalten." Bunttum! Dies verweigerte Dreher mehrmals, und der Kassierer Henning nahm es ihm aus der Hand. Dreher entfernte sich dann. Der lichen Verhältnisse es gestatten", den Arbeitern, welche länger als Was nun die Verfügung anlangt, so tann, soweit die dienst welche länger als Wie aus Lissabon gemeldet wird, ist dort eine Verschwö. Rassierer Henning lief ihm dann aber nach, um ihm ein drei Jahre bei derselben Verwaltung ständig beschäftigt waren, das zu alljährlich ein ministers Joao Franco entdedt worden. Jm Arbeiterviertel gefunden hatte. Dreher verweigerte jedoch die Annahme desselben Erholungsurlaub unter Fortzahlung des Lohnes gewährt werden. ereignete sich eine Bombenexplosion, bei der zwei Mann getötet und zwei verwundet wurden. Die Nachforschungen, die die Polizei aus diesem Anlaß anstellte, führten zur Verhaftung eines Stu denten der Medizin José Bettencourt. Sein Berhör ergab, daß er der Anführer einer Verschwörerbande war, die ein Bombenattentat gegen den König und den Ministerpräsidenten plante und zu diesem Zweck eine Bombenwerkstatt eingerichtet hatte. Bei einer Durchsuchung seiner Wohnung wurden belastende Papiere gefunden, durch welche den Behörden die Namen vieler der am Komplott beteiligten Personen bekannt wurden. schritt sofort zur Verhaftung von dreißig Beteiligten, die sämtlich der republikanischen Partei angehören. Sie wurden heimlich an Bord des in Tejo vor Anter liegenden Kreuzers Adamastor" gebracht. Es heißt, daß dort ein geheimes Prozeßverfahren gegen fie durchgeführt werden und sie dann unverzüglich nach der zu den hinterindischen Inseln gehörigen Kolonie Timor deportiert werden In Portugal herrscht bekanntlich der Schrecken, die Verfassung ift so gut wie aufgehoben.
Rohrschach, 20. Auguft.( Eig. Ber.) Der sozialdemokratische Rechtsanwalt Huber in Rohrschach, der sich erlaubte, als Fourier militärische Artikel zu schreiben, ist wegen dieser zu vier Tagen Arrest verurteilt worden. Eine solche Knechtung des freien Wortes im Militär ist bis dahin in der Schweiz unerhört und ein vorzügliches Mittel für die Agitation gegen die neue Militärvorlage.
rung gegen das Leben des Königs Don Carlos und des Premier
sollen.
Amerika.
Eine Antitrustrede Roosevelts.
Man
und in der Woche darauf konnte der" Regulator" die Sache in der wiedergegebenen unrichtigen Weise veröffentlichen. Soweit trifft die Sache nur den Ausgeschiedenen. In ihrer weiteren Entwickelung aber den„ Regulator". Der fügte dieser Darstellung flugs hinzu:
„ Sollte der Metallarbeiterverband sich aber nicht dazu äußern, müssen wir annehmen, daß alles buchstäblich wahr ist, dann würden wir allerdings diesen Fall in nächster Zeit einmal gründlich von seiner prinzipiellen Seite aus behandeln."
Die Dauer des Urlaubs soll nach 3 Jahren 3 Tage, nach 6 Jahren 6 Tage betragen. Zulagen in Höhe von 10-20 Bf. pro Tag sollen reinigung beschäftigten Arbeiter sollen nichts erhalten. So sieht das nur wenige Arbeiterkategorien erhalten, die bei der Straßen" Entgegenkommen" aus, das der Vater Staat als Arbeitgeber seinen Arbeitern gegenüber bekundet. Daß unter diesen Umständen in den Reihen der 7000 Staats- und Gemeindear beiter eine starke Erregung herrscht, braucht nicht des näheren aus geführt zu werden.
Ausland.
Hafenarbeiterstreit in Amsterdam . Der Ausstand der Docker kann als allgemein betrachtet werden. Verschiedene Dienstagabend abgehaltene Versammlungen haben einen dahingehenden Beschluß gefaßt.
Inzwischen ist dem Regulator" unter dem 9. d. M. eine Berichtigung zugegangen; ihr Abdrud aber durch Antwort unter dem 14. für die nächste Nummer verschoben. Die Wirkung dieser Handlungsweise, die Veröffentlichung der Berichtigung hinauszu schieben, ist natürlich, daß die Hirsche eine neue Roheit des Deutschen Metallarbeiterverbandes" weitererzählen können, denn die Behauptung des Regulator" ist durch eine Berichtigung nicht widerlegt worden. Diese Kampfesweise der Herren vom Gewert Letzte Nachrichten und Depefchen. berein erinnert an das Wort: Verleumde nur zu, es bleibt doch etwas hängen!
Verlorene Beitragsmarken. Ein Vertrauensmann des Metallarbeiter- Verbandes hat auf dem Wege von der Quigowstraße bis Bahnhof Butligstraße 7 Stüd Beitragsmarken a 75 Bf. und 27 Stück a 70 Pf. verloren. Der Finder wird gebeten, die Warten auf dem Bureau des Verbandes, Charitéstr. 3, abzugeben.
In Provinceton zu Massachusetts hat der Präsident Roosevelt wieder einmal wider die Trusts geredet. Er sprach ziemlich scharf gegen die Besizer der Riefenvermögen( der swollen fortunes"). Wer regiert das Land? fragte er, das Volk oder die rücksichtslosen Reichen, die so furchtbar sind, weil sie ihre Person Hinter den Korporationen verstecken? Zugleich verteidigte sich Roosevelt gegen den in den Trustorganen erhobenen Vorwurf, daß seine Reden und die letzten gerichtlichen Schritte gegen die die GeEin neuer Lohnkampf der Berglente in Sicht! fete verlebenden Trusts Kursstürze bewirkt und so das amerika nische Volt geschädigt hätten. Er glaube, daß diese Beunruhigung Die Bergarbeiter des Waldenburger Steinkohlenreviers hatten der Börsen zum großen Teil Ursachen zuzuschreiben sei, die nicht im Juli durch ihre Vertrauensmänner( Arbeiterausschüsse) an die besonders auf die Vereinigten Staaten beschränkt sind, und Ur- Werksleitungen den Antrag gestellt, den Lohn um 15 Proz., den fachen, die in keinerlei Busammenhang mit irgend einem Vorgehen wöchentlichen Abschlag um 3 M. zu erhöhen. Die erste Werksder Regierung stehen. Es möge aber wohl sein, daß der Beschluß verwaltung, welche diesen Antrag ablehnte, war die des Herzogs der Regierung, gewisse reiche Uebeltäter zu strafen, etwas dazu beigetragen habe. Es sei aber zwedlos, von ihm zu verlangen, daß er Verbrecher, mögen sie reich oder arm sein, nicht verfolgen solle. Er wünsche aber nicht weniger entschieden, dahin verstanden zu Verantw. Redakteur: Hans Weber, Berlin . Inferatenteil verantw.:
Erziehung zum Patriotismus.
Frankfurt a. M., 21. August. ( B. H. ) Wie die Abendblätter aus Mainz melden, zeichnete fich die auf dem Großen Sand abgehaltene Kaiserparade recht unvorteilhaft durch ungemein scharfe Absperrungsmaßregeln aus, die durch das Auftreten des die Absperrungskette befehligenden Majors um so fühlbarer gemacht wurden. In Begleitung von 4 oder 5 hessischen Leibdragonern ritt der Major in vollster Karriere gegen die Zuschauermenge, unter der fich auch viele Kinder befanden, und gab sogar den unberitten eingetroffenen Mannschaften vom 6. Dragonerregiment den Befehl, blank zu ziehen und gegen das Publikum anzudrängen. Das Publikum flüchtete panifartig in eine Taljenkung. Daß hierbei kein Unglück passierte, muß wundernehmen.
Unwetter.
St. Etienne, 21. August. ( B. H. ) Ein furchtbares Unwetter ging von Pleß. Allerlei schöne Dinge werden den Pleßschen Berg- über Rive- de- Gier und St. Chamond und hat große Verheerungen arbeitern gegeben, silberne Uhren nach 25jähriger Dienstzeit, Koch- angerichtet. Jeder Verkehr ist unterbrochen. schulen für ihre Töchter, ein Gärtchen zur Erholung nach der
Th. Glode, Berlin , Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Verlagsanstalt Baul Singer& Co., Berlin SW, Hierzu 3 Beilagen u. Unterhaltungsblatt