Einzelbild herunterladen
 

Arbeitern schmeicheln wollen. Die Japaner stehen ebenso unter der Fuchtel des Kapitalismus wie andere Völker, und nur bittere Not treibt sie aus ihrem Heimatlande hinaus, um in der Fremde ihr Brot zu suchen. Es ist die Pflicht der Sozialisten, diese armen Brüder bei sich aufzunehmen, sie zu schüßen und mit ihnen zu sammen den Kapitalismus zu bekämpfen. Die Begründer des Sozialismus, vor allem Karl Marx  , haben sich nicht an einzelne Nationen gewendet, sondern an alle. Der Internationalismus ist auf unsere Fahnen geschrieben und es hieße, dem Sozialismus ins Gesicht schlagen, wenn Sie die armen ausgebeuteten Japaner aus­schließen würden.( Lebhafter anhaltender Beifall.)

Dr. Julius Hammer  - Vereinigte Staaten  ( Sozialistische

Ein Antrag

Arbeiterpartei):

Bliegen Holland

Drei Lendenzen find hervorgetreten. Die erste findet ihren| Agitation stürzen wollten, während sich die Deutschen   nicht genug Ausdruck in den Resolutionen des Bundes, Ellenbogens und der zurückhalten können. Wir wollen feine Resolution, die mit Holländer, die zweite ist in der Resolution Hillquitt enthalten, die tönenden Worten nichts umkleidet, sondern wir wollen in allen Sritte ist die Tendenz der Polen  , die die volle Freiheit von Ländern den Kampf gegen den Militarismus aufnehmen. Wir Ein- und Auswanderung verlangen. Ich beantrage die Abstimmung müssen arbeiten, um die Hirne der Soldaten für uns zu gewinnen. über die Grundfäße und dann die Einsehung einer Subfommission, Wenn wir den Verhandlungen im Haag mit Mißtrauen und der die Genossen ihr Material und ihre Resolutionen und Amende- Geringschäßung gegenüberstehen, so sollten wir uns hüten, auch ments übergeben werden und deren Aufgabe sein wird, eine einheit hier das Bild der Schwäche zu geben.( Lebhafter Beifall.) liche Resolution zu verfassen.

Päplow Deutschland  :

P

-

Zur Geschäftsordnung erklärt Vandervelde   nach der Uebers sehung, er habe sich davon überzeugt, daß Vollmar tatsächlich nicht die Ausschließung Hervés verlangt, sondern nur erklärt habe, daß, solange Hervé der französischen   Partei angehöre, fie die Ver­antwortung für ihn trage.

Dr. Adler Wien  :

0

Wir stehen nicht auf dem Standpunkt, daß die Ein- und Aus­wanderung vollkommen frei sein soll. Wir unterstützen die Re­solution Hillquitt, die wir für fast identisch mit den Resolutionen Es gibt feinen Mittelweg in dieser Frage der Ein- und Aus- van Vliegen- Ellenbogen halten, und können feinen erheblichen wanderung. Entweder muß man für eine Einschränkung der Ein- Unterschied zwischen der Tendenz der drei Resolutionen erkennen. wanderung sein, oder eine solche energisch bekämpfen. Die Resolution Redner kommt dann auf die Ein- und Auswanderung in Deutsch  - Die österreichischen Genossen sind mit dem meisten eins Hillquitt ist ein Vermittelungsversuch. Er ist aber vollständig ver- land zu sprechen und führt aus, daß die deutsche Regierung für verstanden, was Bandervelde gesagt hat, sowohl in der Sache als fehlt. Redner bekämpft speziell den dritten Punkt der Hillquittschen umfangreiche Erdarbeiten den Massenimport ausländischer Arbeiter im Rhythmus. Trotzdem muß ich mit einer Polemik gegen Resolution, der eine eventuelle Beschränkung der Einwanderung organisiert habe, ja jogar ihren Submittenten verbiete, inländische Vandervelde beginnen. Er hat behauptet, Hervés Agitation habe chinesischer und japanischer Arbeiter vorsieht. Das ist durchaus un Arbeiter zu beschäftigen, um die Abwanderung aus der Landwirt- doch den Nuben gehabt, daß sie ein Gegengewicht gegen den sozialistisch. Eine gefeßliche Beschränkung der Einwanderung muß schaft zu verhindern.( Unruhe.) Im gewissen Sinne bestehen in Chauvinismus geschaffen habe. Ich mische mich nicht gern in aus­verworfen werden. Auf gefeggeberischem Wege, durch Zusammen- allen Ländern Beschränkungen der proletarischen Wanderung. So wärtige Angelegenheiten; aber ich muß doch darauf aufmerksam arbeiten mit den bürgerlichen Parteien fann für den Sozialismus gibt es in Frankreich   Bestimmungen, daß ein gewisser Prozentsaz machen, daß Guesde und Baillant schon in den achtziger und nichts erreicht werden. Redner führt zahlreiche Beispiele an, wie aller öffentlichen Arbeiten von Inländern ausgeführt werden muß, neunziger Jahren gegen die Revanchepolitik protestiert haben, wo der Rassenbaß in Amerifa auch die Arbeiter verblende und zu und die französischen   Genossen, die hier so eifrig für volle Be- das doch viel gefährlicher war als heute. Solche Erzesse, wie fie Gewalttaten fortreiße. Die Japaner und Chinesen könnten sehr gut wegungsfreiheit eintreten, haben gewiß und mit Recht- für Herbé begeht, fehlen in keinem Lande. Wenn Vandervelde Ges organisiert werden. Es sind teine so ungelernten Arbeiter, wie man solche Bestimmungen gestimmt. Wir sind gern bereit, fremde Ein- luste danach hat und Belgien   welche braucht, wir sind gern bereit, wähnt. Sie lernen den Kapitalismus sehr wohl fennen und auch wanderer aufzunehmen, sie mit unserer Kultur zu erfüllen und einige davon nach Belgien   zu exportieren. Wir brauchen sie nicht. befämpfen. Ich bitte Sie, in feine gefeßliche Einschränkung der Ein- von ihnen zu lernen; aber wir müssen uns gegen den Massen- Die Frage liegt auch gar nicht zwischen Hervé und uns anderen, und Auswanderung einzuwilligen. Wir müssen eine große Nation import schüßen. Auch wir stehen vor der Gefahr der Kulieinfuhr. Die Frage liegt zwischen der französischen   Art, den antimilitaristi­der Ausgebeuteten bilden. Bei unseren großen Schiffahrtsgesellschaften hat es angefangen, schen Charakter des Sozialismus auszudrücken, und der deutschen  in den Bergwerken und in der Landwirtschaft wird es weiter gehen. Art, diesen Gedanken auszudrücken. Hervé ist für uns eine Art Redner kommt dann auf die italienische Einfuhr und ferner auf von Baronin Suttner.( Heiterkeit.) Der sozialistische Anti­die Streitbrecherimporte aus England nach Hamburg   und Rotter- militarismus geht hervor aus dem Verständnis des politischen und dam zu sprechen und bedauert auf das lebhafteste, daß dies in dem ökonomischen Prozesses überhaupt, und zweitens aus der inter­lassischen Gewerkschaftslande möglich gewesen sei. Daran sei aber nationalen Solidarität des Proletariats selbst. Er beschränkt sich die fonservative Gesinnung der englischen Gewerkschaften schuld, nicht auf einen bestimmten Aft in einem bestimmten Moment, die sich um das Lumpenproletariat nicht fümmern. Wir Deutschen   sondern er ist ein integrierender Bestandteil der großen prole­fönnen feine Resolution annehmen, die jede Beschränkung der tarifchen Bewegung. Wir brauchen nicht auf die Stunde der Fluktuation ablehnt. Kriegserklärung zu warten, um gegen den Krieg zu arbeiten. Alle unsere Handlungen, unsere Parteitage dienen dazu, den Krieg zu Es ist sehr schwer, bei dieser Frage zu einer taktischen Lösung verhindern, und das ist wahre antimilitaristische Aktion. au gelangen. Man muß zwei Ein- und Auswanderungen unter brauchen dazu keine besonderen Worte. Vielleicht sind unsere scheiden, eine europäische und eine überseeische. Die erste ist Worte nicht so heftig. Da können wir die Konkurrenz nicht auf­weniger wichtig; hier fann durch die Einführung des Minimal- nehmen; aber das erklären wir Ihnen: daß unſer Handeln, in lohnes geholfen werden. Dann muß noch unterschieden werden Oesterreich   wie in Deutschland   nicht nur international sozialistisch, zwischen der Auswanderung, die aus den wirtschaftlichen Verhält sondern auch antimilitariſtiſch und gegen den Strieg gerichtet ift. betrieben wird. Das muß auseinander gehalten werden, es ist anderen eine Lektion gefallen zu laffen. Er ist so ziemlich der nissen entspringt, und der Auswanderung, die von den Kapitalisten Bebel hatte es nicht nötig, sich von Hervé oder irgend einem unmöglich, die erstere Ein- und Auswanderung zu beschränken, einzige hier, der in einem kritischen Moment für einen anti­da der Kapitalismus doch immer die Mittel und Wege finden militaristischen Protest hat büßen müssen. Jaurès   hat gesagt, wir wird, die gesetzlichen Schranken zu umgehen. Auch die Gewerk- follten mehr fun als bisher, wir sollten zur parlamentarischen schaften fönnen hier nur mit wenig Erfolg eingreifen. Die Arbeiter Aftion auch die außerparlamentarische fügen. Wir in Oesterreich  haben die Pflicht, überall bessere Löhne zu fordern. Dann müssen wir noch eine strenge Kontrolle der Auswanderungsagenturen und Ein- und Auswanderung ist unmöglich. Die Freizügigkeit der der Schiffahrtsgesellschaften verlangen. Eine Einschränkung der Arbeiter muß gewahrt bleiben.

auf Schluß der Generaldebatte wird abgelehnt. Dagegen wird ein Antrag angenommen, die Zahl der Redner zu beschränken, und war auf je einen aus den Nationen, die noch nicht gesprochen haben.

Wytit Galizien  :

Wir verfolgen die Debatte aus erklärlichen Gründen mit großem Interesse und find Anhänger der vollen Freizügigkeit. Wir find in­folgedessen gegen die Resolutionen der Amerikaner und Australier und gegen den folgenden Abfaz der Resolution Ellenbogen: Aus­fchließung derjenigen gewerblichen Arbeiter von der Einwanderung, welche mit einem Unternehmer des Landes in einem Kontralt berhältnis stehen, ferner aller jener, welche die Reise auf fremde Kosten machen." Wir fordern, daß die Sozialisten ein besonderes Strom der Auswandernden nach den natürlichen Gefeßen von An­Auskunftsbureau für Ein- und Auswanderung errichten, welches den gebot und Nachfrage regelt und in Fällen von Streits vor Zuzug warnt. Ich warne auch vor Annahme des Absages aus der Re­jolution des Bundes, der ein staatliches Auskunftsbureau fordert. Im übrigen bin ich für die Resolution Ellenbogen.

Marleşti Polen

Gißer Rußland:

=

Wir

sind in der umgekehrten Lage. Wir fangen da erst an, zur außer­erklärt sich für die französische   Resolution, die die vollkommene Frei­parlamentarischen die parlamentarische Aktion zu fügen. So sehr heit der Ein- und Auswanderung fordert. Nicht mit Phrasen von wundere, so muß ich sagen: Wenn die Kraft der deutschen   Sozial­ich die parlamentarische Tüchtigkeit der deutschen   Genossen be der allgemeinen Brüderschaft begründen wir die Ablehnung der demokratie allein auf die Heldentaten der Fraktion gestellt wäre, amerikanischen Resolution, sondern damit, daß wir gar nicht im­so wären wir verdammt arme Teufel. Wir legen das größte Ge­stande sind, diese im Wesen der bürgerlichen Gesellschaft liegenden Der Antrag Vliegen auf Abstimmung über das Prinzip einer wicht auf das, was wir heute tun, und sehr geringes Gewicht Verhältnisse wirksam zu bekämpfen. Sind aber die amerikanischen   Resolution und Einseßung einer Subkommission wird einstimmig darauf, was wir in einem Falle tun werden, dessen Arbeiter mächtig genug, die im Interesse ihrer Kapitalisten liegende angenommen. Ebenfalls wird einstimmig ein zweiter Antrag an Umstände wir noch nicht berechnen tönnen. Das Wort si vis Einwanderung billiger Arbeitskräfte zu verhindern, so sollten sie genommen, daß die Amendements und sonstigen Resolutionen, die pacem, para bellum" hat heute eine andere Bedeutung gewonnen, anstatt dessen für Minimallohn usw. intreten, für Gesetze, die auch der ersteren nicht zuwiderlaufen, von der Subkommission geprüft als die herrschenden Klassen glauben. Indem sie den Krieg vor­den Einwanderern zugute fämen. Ferner polemisiert der Redner und verarbeitet werden können. In die Subkommission werden bereiten, bereiten sie tatsächlich den Frieden vor. Denn der kapita­gegen Hillquitt und führt die Aufnahmebestimmungen der Amerikaner gewählt: Ellenbogen, Bliegen, Schippel, Balabanoff und Diner- liſtiſche Militarismus hat seine eigene Dialektik in den Knochen. auf die bürgerliche Jdeologie des Rassenkampfes zurüd.

Rahan England

D

erklärt im Namen der gesamten englischen Sektion, er wolle sich nicht in eine theoretische Diskussion einlassen, aber hervorheben müsse er, daß man doch nicht von den revolutionären Phrasen einer inter­nationalen Brüderlichkeit reden fönne. Das sei doch die Quintessenz des Sozialismus. Die Frage der Ein- und Auswanderung sei von zwei Gesichtspunkten aus zu prüfen. Wenn Hillquitt mit feiner Resolution etwa die Einschränkung der Einwanderung bewußter Streitbrecher verlangen wolle, dann sei auch er damit ein­verstanden. Wenn er aber die freiwillige Einwanderung der Arbeiter einschränken wolle, dann sei er entschieden dagegen, denn das wäre ein Attentat auf die Freiheit und Freizügigkeit der Arbeiter. Das wäre eine Anwendung bürgerlicher Erziehungsmethoden, die auf eine Spaltung des Proletariats hinzielen. Die Proletarier bildeten eine Klasse, die wir nicht innerlich spalten dürften. Wir müssen uns gegen die Rassenunterschiede erheben. Ich empfinde es als eine Schande, daß gerade aus England, dem Sige der ältesten gewertschaftlichen Bewegung, Streifbrecher nach Deutschland   gegangen sind. Wir dürfen nicht zwischen höheren und minderwertigen Rassen unter­scheiden. Die Japaner, deren Vertreter hier joeben mit so viel Kraft die Grundfäße des Sozialismus betont hat und bei denen der Sozialismus so große und schnelle Fortschritte macht, die sind kein minderwertiges Wolf, sie können auch organisiert werden.

Valère Italien

schließt sich den Ausführungen Ellenbogens und Diners an und schildert die Verhältnisse im italienischen Auswanderungswesen. Man dürfe nicht die Auswanderer bekämpfen, sondern die aus der Aus­wanderung hervorwachsenden Mißbräuche. Dem sind die italienische Bartei und Gewerkschaften stets nachgekommen. Wir sind gegen die Beschränkung der Auswanderung, weil wir wissen, daß die Hungerpeitsche, die hinter den Auswanderern steht, stärker ist als alle Geseze der Regierungen.

Vliegen Holland  :

Arbeiter, die minderwertigen Völkern angehören, leisten auch minderwertige Arbeit, fönnen also keine so gefährlichen Kon­furrenten sein. Es muß hervorgehoben werden, daß die Länder, die für Einschränkungsmaßregeln sind, Amerika  , Südafrika   und Australien  , solche sind, in denen im Verhältnis zu ihrer großen Ausdehnung noch wenig weiße Arbeiter sind. In diesen Ländern können noch viele Arbeiter Arbeit finden. Die Einwanderung hat Amerika   nichts geschadet, denn gerade hier gibt es ja die höchsten Löhne. Wenn man alle Länder schließen würde, wo sollen denn da die Arbeiter hin? Das fönnen wir Sozialisten unmöglich machen. Die Einwanderung soll frei sein. In Südamerika   haben die Regierungen Einwanderer herbeigerufen, aber ihnen feine günftigen Lebensbedingungen verschafft. Da, wo eine starke Ein­wanderung ist, da sind auch die Lohnverhältnisse besser als in den abgeschlossenen Ländern. Es ist noch gar nicht nachgewiesen, daß durch die Einwanderung die Löhne herabgedrüdt werden, aber in den Ländern, wo die Auswanderung eine starke ist, da ver­bessern sich die Lohnverhältnisse für die bleibenden Arbeiter, wie in Holland  , to zahlreiche Landarbeiter ausgewandert sind, die zurückgebliebenen aber beffere Löhne errungen haben. In Amerika  , da steht der Often offen, aber der Westen, wo die Japaner und Chinesen einwandern, der ist geschlossen. Wenn da keine Rassen­frage dahinter stedt, was stedt denn dahinter? Burzeit sind die Japaner sehr darüber aufgebracht, als minderwertige Nasse be­handelt zu werden. Schon droht der Krieg zwischen Japan   und den Vereinigten Staaten  . Ich hoffe, sollte er ausbrechen, so wird es nicht wegen einer Arbeiterfrage sein. Ich muß noch die Frage der Einwanderung in die Kolonien behandeln. In den Bergwerken der holländischen Kolonien werden Chinesen beschäftigt, weil feine anderen Arbeiter da sind. Da haben nun die Sozialisten ein­gegriffen, in erster Linie Genosse van Kol, und haben für die Chinesen eine Reihe von Verbesserungen erlangt, namentlich den Behnstundentag und bessere Wohnungsverhältnisse, hygienische Maß regeln usw. Dieses Vorgehen van Kols und der Holländer möge von den anderen Nationen, die ebenfalls Kolonien haben, nach aeahmt werden.

Dinnes.

Der Militarismus und die internationalen Konflikte. Stuttgart  , 21. August. ( Telegraphischer Bericht.)

Der Vorsitzende Südekum teilt mit, daß vom Genossen Karl Liebknecht   eine Zuschrift eingelaufen ist, in der es unter anderem heißt: ,, Genosse Vollmar hat mich gestern persönlich in die Debatte gezogen. Zunächst hat er eine Aeußerung meines Vaters zitiert und mit bezug darauf behauptet, auf den letzten Parteifongressen feien Anträge auf Einleitung einer Kasernenagitation, die als gefährliche Kinderei zu betrachten fei, mit überwältigender Mehrheit abgelehnt worden. Ich konstatiere, daß die hier ge­meinten Anträge von mir gestellt waren und sowohl eine all­gemeine wie spezialisierte antimilitaristische Propaganda als besonderen Zweig der Tätigkeit der Gesamtpartei erstrebten. Dann hat Vollmar mit Rücksicht auf die gegen mich schwebende Anklage die kritischen Worte des Genossen Jaurès   mißbilligt. Ich erkläre demgegenüber, daß ich eine solche Rücksichtnahme auf das höchste bedauern würde. Ich wünsche und erwarte viel mehr, daß die gegen mich unternommene Aktion als Stlassen­justiz zur Verschärfung und Kräftigung der antimilitaristischen Haltung des Kongresses beitragen möchte."( Bravo  !)

Vandervelde Brüssel  :

=

Und in dem Maße, in dem sich der Militarismus erweitert, in dem die Bewaffnung sich durch allerlei technische Hilfsmittel vervoll­fommnet, die man auch nicht mehr von der Leipziger   oder Wilhelm­straße lenten tann, sondern die durch Proletarierfäufte und Proletarier­hirne gehandhabt werden, in dem Maße, wie

Proletarier in die Armee eindringen, entwickelt der Militarismus auf dialektischem Weg Dinge, von denen die Herren sich nichts träumen lassen oder von denen sie sich vielleicht doch etwas träumen lassen. Denn Jaurès  hat ganz richtig gesagt, daß die Herren im Haag in der Tat von einer gewiffen Angst beherricht zu sein scheinen. Wir können sie auch nicht für so verblendet halten, daß sie die große welthistorische Lektion schon vergessen hätten, die die russische Revolution ihnen gegeben hat. So blind sind sie doch nicht, daß sie nicht sehen, daß der ruifisch- japanische Strieg, wenn auch nicht die Ursache, so doch der Anlaß der Revolution war. Ich weiß nicht, ob die ruistichen Rebos lutionäre vorher auf einem Kongreß die Insurrektion beschlossen hatten. Wir tun jedenfalls gut, nicht zu sagen, was wir nicht wissen, und auszusprechen, was wir wissen.

Wir wünschen, mit der größten Bestimmtheit in der Resolution auszusprechen, daß der Kongreß die wichtigste Aufgabe darin sicht, die Proletarier mit dem Bewußtsein zu erfüllen, daß der Krieg ein Attentat auf ihre Existenz und daß er mit allen Mitteln abzuwehren ist. Wir wünschen, daß die Waffen der Abwehr so start wie möglich feien, und wenn die Deutschen   sagen, daß diese Resolution eine Waffe für später ist, so werden wir es ihnen glauben. Aber ich stehe Wir doch nicht uneingeschränkt auf dem Standpunkt Vollmars. Hervé hat gesagt, daß Belgien   an der Frage aus eine so teine dürfen uns in der Resolution ebenfowenig positiv wie negativ Nation nicht viel interessiert sei. Eine solche Aeußerung im festlegen. So haben wir Desterreicher es mit dem Generals Munde eines Antinationalisten ist immerhin recht merkwürdig. Streit gehalten. Wir haben gesagt, wir sind keine Freunde Dazu fommt, daß gerade die kleinen Nationen Opfer eines Krieges des Generalstreifs. Aber wir haben andererseits gesagt, daß wi sein würden, Belgien   überdies wahrscheinlich der Schauplatz des teinen Anlaß hätten, dieses Mittel auszuschließen. Wir haben die serieges. Wir sind auch für das Ziel Hervés, aber nicht für seine Pflicht, die gesamten Kräfte des Proletariats in einer Form zu Mittel. Aus den Ausführungen Vollmars tlang der Rat an die tonzentrieren, die in jedem Lande und in jedem Moment nötig ist. Franzosen heraus, Hervé auszuschließen. Vollmar sollte doch nicht wir neigen der Resolution Bebel zu, denn das steht in der Resolution die Ausschließung linksstehender Genossen verlangen, da ja ft Bebel für jeden, der leien kann. Ich halte es nicht für nötig, daß auch von der Ausschließung rechtsstehender Genossen die Rede ist. wir sie so lesen, wie Bollmar fie gelesen hat.( Jaurès  : Nein, mit ( Bollmar: Ich habe das ja gar nicht verlangt!) Hervé hat ge- einer anderen Brille! Heiterfeit.) Ich habe auch gute Brillen zum wiß das Verdienst, in einem so nationalistischen Lande wie Frank- Lefen. Ich begreife es, daß die französischen   Genossen, die es reich die Frage des Antimilitarismus aufgerollt zu haben. Sein wirklich nicht leicht haben, eine antimilitaristische Propaganda Rat aber geht dahin, daß die rückständigsten Menschen die Gewehre zu machen, wünschen, daß die deutschen   Genossen hinter Ihnen nicht behalten, die fortgeschrittenften sie wegwerfen. Der Burenkrieg zurückbleiben, weil das ihre Position erschweren würde. Aber ich hat gezeigt, daß die englischen Arbeiter heroisch dagegen protestiert muß als Freund der Deutschen   erklären, daß man ihnen unrecht tut, haben, wie auch im russisch  - japanischen Krieg die russischen Ar- wenn man annimmt, daß sie bei ihren Argumentationen gewisse beiter entschieden gegen den Krieg rebelliert haben. Ueberall, wo paragraphen des Strafgesetzbuches in den Vordergrund stellen. Die internationale Stonflikte vorkommen, weiß die Sozialdemokratie deutschen   Genossen haben in einer Woche mehr politische Verfolgungen schon, was sie zu tun hat. In der Kritik Hervés stimme ich mit zu erdulden, als die französischen, österreichischen und belgischen Ge­Guesde vollkommen überein. Wie seinerzeit gegen die Genoffen- noffen zusammen. Die Furcht ist es also nicht. Aber wir Deutschen  Wir wollen lieber nichts tun schaftsbewegung und gegen die Antialfoholbewegung, so führt man haben eine Eigentümlichkeit. Das zu viel reden und zu wenig handeln jest prinzipielle Gründe gegen den Antimilitarismus ins Feld. als reden. Dort hatte man die Krämer ist eine uns unsympathische Methode. Wir Deutsche   haben keinen Das führt zum Doktrinarismus. und Wirte auf seiner Seite, hier die Chauvinisten. Wir brauchen Sinn für eine dekorative Politik.( Baillant: Wir auch nicht!) Sie, den Antimilitarismus nicht am Tage nach der sozialen Revolution, Genosse Vaillant, sind in Ihrer Denkweise ein halber Deutscher, sondern jetzt. Das ist keine Ablenkung vom praktischen Weg, teine aber Sie sind doch mehr gezwungen, in Ihrer Landessprache zu Umgebung, sondern die natürliche Aufgabe des Sozialismus. Mein reden.( Heiterfeit.) Gestatten Sie also, daß wir auch in unserem Herz gehört der Resolution Baillant. Nun ist es wahr, daß Leopold nüchternen Deutsch) reden. Der Redner verweist dann auf die ständige Kriegsgefahr nicht den Strieg erklären wird( Heiterkeit), daß wir es also leicht haben, für den Fall eines Krieges die Insurrektion anzufündigen. zwischen Desterreich und Italien  , den beiden Freunden, die Wir erkennen die Schwierigkeiten an, die in anderen Ländern be- fich durch Stacheldrähte und Kanonen ihre Liebe beweisen, stehen, aber wir glauben, daß doch eine Lösung möglich ist. Wir und auf die Zusammenkünfte der italienischen und österreichis als es galt, gegen den wollen eine feste Resolution, aber auch eine Uebereinstimmung er- fchen Genossen vor drei Jahren, Ich kann nun nicht zielen. Wenn eine Uebereinstimmung nicht erzielt würde, wenn drohenden Krieg zu demonstrieren. die Franzosen erklären, daß sie den Generalstreif machen wollen, fagen, ob wir nächstens wieder so zusammenkommen, ob wir bei die Deutschen   aber, daß sie das nicht tun wollen, so ist das eine einem Kriege mittun oder streifen werden. Das sind unbekannte unmögliche Situation für einen internationalen Kongreß. Daran Dinge, die ich nicht weiß. Ich weiß nur, daß wir und daß jedes sollten die Deutschen   denken. Als alter Freund der Deutschen  , Bolf in einem solchen Moment alles tun wird, was es tu fann, der in einer zwanzigjährigen Kampfgenossenschaft, mit ihnen steht, um den Krieg zu verhindern. Das wichtigste ist, das tägliche Er­der so viel von ihnen gelernt hat, ihnen so viel verdankt, frage ziehungswert am Proletariat, das wichtigste, das Bewußtsein so au ich Sie, ob Sie nicht auch einmal aus der Praxis der anderen entwickeln, daß ein Krieg unmöglich wird. Die Reso­Länder lernen wollen. Die Majorität des Kongresses findet, daß iution muß mit einem Worte fagen, was das Proletariat schon heute es schlimm wäre, wenn sich die Franzosen   in die antimilitaristische will und tun kann.( Lebhafter Beifall.)