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Nr. 195. 24. Jahrgang.

3. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Donnerstag, 22. Jugut 1907.

Partei- Angelegenheiten.

Dritter Wahlkreis. Am Sonntag, den 25. August, findet ein Familienausflug nach Grünau statt. Treffpunkt vormittags von 10 Uhr ab im Restaurant Wendenschloß( vis- a- vis Grünau ). Für diejenigen, welche erst nachmittags um 2 Uhr in Grünau eintreffen, ist der Treffpunkt Restaurant Schmetterlingsluft"( 15 Minuten vom Wendenschloß), wo gemeinschaftliches Kaffeekochen stattfindet.- Da dieser Ausflug voraussichtlich der letzte in diesem Jahre ist, ersucht Der Vorstand. um recht rege Beteiligung

Nieder- Schönhausen. Am Dienstag, den 27. August, abends 82 Uhr, findet im Lokale Neu- Karlshof", Beuth, Ede Charlotten­straße, die Wahlvereinsversammlung statt. Tagesordnung: 1. Re­zitation des Genossen Stripp über:" Ludwig Anzengruber ". 2. Ver­einsangelegenheiten. 3. Verschiedenes. In Anbetracht der inter­essanten Tagesordnung wird pünktliches und zahlreiches Erscheinen der Mitglieder mit ihren Frauen erwartet. Gäste haben Zutritt. Der Vorstand.

Herzfelde . Die Wahlvereinsversammlung für den Bezirk Herz felde findet am Sonntag, den 25. Auguſt, nachmittags 4 Uhr, im Lokale des Herrn Schukar statt. Tagesordnung: Abrechnung, Be­richt des Delegierten, Bericht der Gemeindevertreter und Lokal­frage. Es ist Pflicht eines jeden Genossen, pünktlich zu erscheinen.

Berliner Nachrichten.

Frauen in der Armenpflege der Stadt Berlin .

Es hat in Berlin sehr lange gedauert, ehe man sich dazu entschloß, zur Mitarbeit in der Armenpflege der Stadtgemeinde auch Personen weiblichen Geschlechts zuzulassen. In unserer Musterstadt" ist man ja ohnedies nicht allzurasch bereit, Neuerungen mitzumachen, die andere Städte uns Berlinern vorgemacht haben. Als aber schließlich auch wir die Frauenzulassung friegten, da glaubten etliche Optimisten, daß nun die Frauen in hellen Haufen in die Armenkommissionen hineinziehen würden. Judes, der stärkste Widerstand gegen diese schreckliche" Neuerung war ja nicht von der Armendirektion, sondern von den Armenkommissionen ausgegangen. Die freisinnigen Spießbürger, die in den Kommissionen regieren, waren entschlossen, den kleinlichen Kampf gegen die Armen­pflegerin nicht aufzugeben, sondern ihn in ihren Konventikeln mit aller Hartnäckigkeit fortzusetzen. Leider ist ihnen das möglich ge= worden, weil die Zuziehung nicht allgemein angeordnet, sondern in das Belieben der einzelnen Kommissionen gestellt wurde.

das Wachstum der Stadt. Danach zählte Berlin in einzelnen Jahren ein Beckenbruch konstatiert. Ob Bahr, der verheiratete Kinder be­des 17. und 18. Jahrhunderts: sigt, mit dem Leben davonkommen wird, erscheint fraglich.

im Jahre 1590: 12 000 Einwohn.[ im Jahre 1721: 66 300 Einwohn.

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1602: 8000

1738: 86 000

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1608: 11 000

1746: 97 000

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1619: 12 000

1747: 106 803

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1631: 8100

1755 126 661

27

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1661: 6500

1756: 99 177

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1680: 9800

1758: 92 356

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1685: 17 400

1762: 98 090

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1690: 21 500

1763: 119 219

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1698: 22 400

1768: 130 359

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1700: 28 500

1780: 140 625

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1709: 55 000

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# 3

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1784: 145 021

Die Zahl der Kientöppe", wie der Volksmund die Kinemato graphentheater, die in allen Stadtgegenden wie Pilze aus der Erde schossen, getauft hat, beginnt endlich abzunehmen. Im Nordosten allein sind in den letzten Wochen fünf solcher Theater eingegangen. Teils hat fie schlechter Geschäftsgang infolge der allzu großen Kon­furrenz veranlaßt, ihre Pforten zu schließen, teils sind sie von den Hauswirten vor die Tür gesetzt worden, da die übrigen Mieter sich über das Treiben, das sich in den Abendstunden am Eingange der Kientöppe entwickelte, beschwerten. Bezeichnend für die Abnahme des Zuspruches zu den Kinematographentheatern ist auch die nament­lich in den Vororten erfolgte Einführung der sogenannten Kien toppprämien. Daß jede dritte Dame" an bestimmten Tagen Bu bemerken ist, daß die angegebenen Zahlen meist die mili- beim Besuche des Kientopps eine Staffeetasse erhält, könnte man tärische Besagung einbegreifen; eine Ausnahme machen nur die schließlich hingehen lassen, weniger harmlos erscheinen die Prämien für die männliche Jugend, da sie durchweg aus sogenannten jenigen Jahreszahlen, die in die Zeit des fiebenjährigen Krieges Schmökern, Indianer-, Räuber- und Detektivgeschichten bestehen. fallen( 1756, 1758, 1762); hier wird denn auch der Rückgang der Jn mehreren Fällen ist die Verteilung von Prämien" verboten Bevölkerungsziffer, der bedingt wurde durch die Versetzung der worden. Garnison nach dem Kriegsschauplatz, am deutlichsten. Auch der dreißigjährige Strieg( 1681) und die ihm folgende Beitperiode( 1661, 1680), in die die Feldzüge zur Zeit des Großen Kurfürsten fielen, lassen die Einwohnerzahl des schon über die Behntausend hinaus er­blühten Städtchens noch einmal start sinken. Dann aber geht es stetig aufwärts; und wächst Berlin im 17. Jahrhundert gut um das dreifache, vermehrt es sich im 18. Jahrhundert um das fünf- bis sechsfache, so hat das 19. Jahrhundert eine Einwohnervermehrung um das zwölffache gezeigt und eine Bevölkerungsziffer gezeitigt, die sich am besten dadurch illustrieren läßt, daß die Stadt, welche 1602 erst 8000 Einwohner zählte, innerhalb dreier kurzer Jahrhunderte zu dem dreimillionenköpfigen Groß- Berlin angeschwollen ist.

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jugendliche Ginbrecher, welche in die in der Leipzigerstraße 94 be­Auf frischer Tat ertappt wurden in der verflossenen Nacht zwei legenen Geschäftsräume der Katao- Kompagnie Theodor Reichardt cingedrungen waren. Die Diebe hatten die Ladentür mittels Nach­schlüffels geöffnet, die Ladenkaffe erbrochen und den Inhalt der selben, etwa 500 M., erbeutet. Als sich die beiden Burschen mit ihrem Raube entfernen wollten, wurden sie von einem Beamten der nach heftiger Gegenwehr festgenommen. Auf dem Polizeirevier Wach- und Schließgesellschaft, der sie beobachtet hatte, gestellt und stellte es sich heraus, daß die Verhafteten zwei gesuchte Einbrecher find, die schon seit langer Zeit ihr Handwerk treiben.

Geldschrankknacker statteten in der Nacht zum Mittwoch dem Kolonialwarengeschäft cn gros von Adler u. Waldbach in der der Arbeiten für den Innenausbau des Märkischen Museums . Von drangen vom zweiten Hofe aus über eine Anstelleiter hinweg durch Submissionsblüten besonderer Art zeigten sich bei der Vergebung Großen Hamburgerstraße 17 einen unerbetenen Besuch ab. den Bewerbern verlangte der Tischlermeister Georg Kuhnert, Berlin Eindrücken eines Fensters in die im ersten Stock belegenen Bureau­2682 M., die Firma Siebert u. Aschenbach 2420 M. und Erust räume der Firma ein und machten sich an dem Geldschrank zu schaffen. Gossard 1744 M., d. h. fast 1000 m. iveniger als der erstere. Für Mittels eines Sauerstoffgebläses brannten fie die Schlösser des die Lieferung von Möbel für das Märkische Museum verlangte schweren Schrankes aus und durchstöberten dann den Inhalt der Tischlermeister Karl Müller, Berlin 12 762 M., P. F. Lüdtke 9615 W. Fächer. Wertpapiere und sonstige Effekten ließen sie liegen. Nur und R. Glazer, Berlin 5644 M. oder 7118 m. weniger als die auf bares Geld hatten sie es abgesehen. Erbeutet haben sie Firma Karl Müller. So große Unterschiede in der Festsetzung des annähernd 3000 M. Bis jetzt ist noch keine Spur von den Spiz­Preises gerade auf diesem Gebiete sind allerdings unerklärlich. Hier buben gefunden. fönnen weniger die Unterschiede in Ardeitslöhnen und Material­preisen als vielmehr falsche Kalkulationen die Ursache der auffälligen Preisdifferenzen sein.

Die Verkehrsschwierigkeiten auf dem Bahnhof Nikolasfee will die Eisenbahndirektion Berlin durch geeignete Maßnahmen beseitigen. Zu den Schilderungen über das Gedränge am Sonntag hat dieselbe einem Blatte folgende Mitteilung gemacht:

Ein größerer Kellerbrand, bei dem mehrere Arbeiterinnen mit genauer Not das Freie erreichten, tam am Mittwochmittag in der Seydelstraße 5 zum Ausbruch und machte der Feuerwehr viel zu schaffen. In dem umfangreichen Keller des Vorderhauses befinden sich dort die Lager- und Expeditionsräume der Hutfabrik von Franz Schneider. Als nun gestern mittag mehrere Arbeiterinnen in dem Der Erfolg dieses Entgegenkommens ist derartig, daß die Gegner " Die Ueberleitung der Personen vom oberen Bahnsteig über die Keller damit beschäftigt waren, Hüte einzupacken und zum Versandt der Mitarbeit von Frauen in der Armenpflege ihn sich nicht besser Gleise nach dem Ausgang, die infolge des starken Gedränges auf fertig zu machen, erscholl plötzlich der Ruf: Feuer!" Alles flüchtete, wünschen können. Fünf Jahre sind es jetzt her, daß für die Armen- dem Bahnsteig zeitweise erforderlich wurde, erfolgte auf Anordnung doch entstand bald eine derartige Berqualmung, daß mehrere Ar­kommissionen Berlins jene neue Geschäftsanweisung eingeführt wurde, der Eisenbahnverwaltung unter Aufsicht von Betriebsbeamten und beiterinnen durch dicken Qualm über die Treppen dringen mußten. die den nach Mitarbeit verlangenden Frauen die Wege zu ebnen be- unter dem Schuße von Haltsignalen, so daß Gefahr für die be- Glücklicherweise hat aber feine von ihnen nachteilige Folgen für ihre stimmt war. Und wieviel Armenpflegerinnen haben wir heute? treffenden Personen nicht vorhanden war. Eine Abtrennung der Aus- Gesundheit davongetragen. Die Feuerwehr, die bald zur Stelle war, Aus dem diesjährigen Band der Personalnachweisung der Berliner und Eingänge durch Schranken hat sich nach unseren Erfahrungen mußte mit Rauchhelmen vorgehen, um an den Brandherd zu ge­nicht bewährt, und wir müssen von deren Errichtung absehen. Gemeindeverwaltung", dem sogenannten Rotbuch" für 1907, haben wir werden indessen durch sofortige Herstellung einer hölzernen langen. Nach einstündiger Löschtätigkeit war die Gefahr beseitigt. wir sie uns herausgezählt: wir haben nicht mehr als 32 ge- Rotbrücke über das nordwestliche Gleis der Grunewaldstreden einen Der Keller ist zu einem großen Teil ausgebrannt. Ueber die Ent funden, die sich auf 24 verschiedene Armenkommissionen berteilen. Ausgang schaffen, die Bahnsteigiperren auf je fechs Stände erweitern stehungsursache des Feuers ist noch nichts ermittelt. Ganz Berlin hat jezt etwa 400 Armenkommissionen, in denen und das Betriebspersonal entsprechend vermehren, so daß Zustände, rund 4500 Personen tätig sind. Man sieht, wie wenig die wie sie am legten Sonntag eingetreten waren, in Zukunft voraus­Frauen mit ihren Bemühungen, in die Armenkommissionen sichtlich vermieden werden, zumal wenn das Publikum den An­hineinzugelangen, ausgerichtet haben. Es scheint sogar, daß ordnungen der Betriebsbeamten williger Folge leistet." die in den ersten Jahren beobachtete allmähliche Mehrung der Die Annahme der Frachtstückgüter auf den Berliner Ningbahn­Armenpflegerinnen, die einen zwar langsamen, aber stetigen Fort- und Vorortstationen soll, wie gemeldet, vom 2. September d. J. ab schritt versprach, schon zu Ende ist und bereits wieder durch eine geändert werden; während jezt alle Sendungen, die bis 6 Uhr Minderung abgelöst worden ist. Bis zum Frühjahr 1906 war abends das Bahnhofstor passiert haben, noch angenommen werden, die Zahl der Armenpflegerinnen, wie aus dem legten Verwaltungs- follen fünftig die Annahmestellen um diese Zeit schon gefchloffen bericht der Armendirektion zu ersehen ist, auf 41 gestiegen, werden, so daß diejenigen Fuhrwerke. die bis dahin nicht abgefertigt Zwei Kindesleichen sind am gestrigen Tage aufgefunden worden. in werden konnten, unverrichteter Sache wieder nach Hause fahren während in den drei vorhergehenden Jahren 87, 30, 23 müssen. Eine ähnliche Regelung der Güterabfertigung auf den Ber- Vor der Bodentür des Hauses Chausseestraße 118 stieß ein Mieter gezählt worden waren. Es ist möglich, daß die Angaben des liner Innenbahnhöfen ist für das nächste Jahr in Aussicht genommen. auf ein Batet, das die Leiche eines neugeborenen Knaben enthielt. " Rotbuches" für 1907, das nur noch 32 Armenpflegerinnen nennt, In Handelstreifen werden gegen die geplante Einrichtung jezt nach- Der tote Körper war in ein grobes weißes Handtuch mit den nicht ganz vollständig sind. Aber es könnte sich da nur um eine träglich Bedenten laut; man sagt, eine genaue Berechnung, bis Zeichen A. B. 30 und in einen weiß gesticten wollenen Schal geringe Differenz handeln, so daß das Ergebnis auf jeden Fall ein wann die Güter mit der bestimmten Aussicht auf Annahme zur eingehüllt. Eine zweite Kindesleiche wurde an der Nordbahn ge­Rückgang gegenüber dem Vorjahre bleibt. Bahn geschickt werden können, wäre den Versendern faum möglich, funden. Sie war in einen Pappfarton eingehüllt, der an der Bahn­Die Armendirektion hat in ihrem letzten Verwaltungsbericht da sich die Frequenz im voraus nicht bestimmen lasse. Daraus böschung niedergelegt worden war. Auch in diesem Falle handelt das Resultat einer Rundfrage veröffentlicht, die sie über die würden sich für viele Geschäftshäuser große Unzuträglichkeiten er- es sich um einen Knaben. Beide Leichen sind nach dem Schauhaus Tätigkeit der Armenpflegerinnen veranstaltet hatte. Sie hatte geben. Es scheint fraglich, ob die Staatsbahnverwaltung die ge- gebracht worden, um durch die Obduktion festzustellen, ob die Kinder getötet worden, oder ob sie eines natürlichen Todes ge diejenigen Armenkommissionen, zu denen bereits Pflegerinnen Plante Neuerung wird fallen laffen. storben sind.

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Auf dem Bahnsteig vom Tode überrascht wurde vorgestern ein unbekannter etwa 40 Jahre alter Mann. Er hatte auf den Perron des Görlizer Bahnhofes auf die Abfahrt des Vorortzuges gewartet und war plötzlich leblos zusammengebrochen. Beamte brachten ihn nach der Rettungswache, wo aber nur noch der Tod, der infolge eines Herzschlages eingetreten war, festgestellt werden konnte. Bei dem Unbekannten wurden Angelgeräte vorgefunden, und es ist da her anzunehmen, daß er im Begriffe gewesen war, nach einem der östlichen Seen zu fahren, um dort zu angeln.

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Bei Sch. handelte es sich um 20 M.

zugelassen worden waren, um Auskunft Auskunft über die mit Zu dem Straßenbahnzusammenstoß auf dem Alexanderplatz , ihnen gemachten Erfahrungen gebeten. Fast ausnahmslos waren bei dem, wie wir bereits gestern furz meldeten, drei Personen Auf eigentümliche Weise ihres Geldes beraubt wurden am die Antworten zugunsten der Frauen ausgefallen. Mehr fann schwer verletzt wurden, wird uns noch mitgeteilt: Die Verunglückten Sonntag im Freibad Wannsee die zwei Badegäste R. Müller und gewiß kein Mensch berlangen, aber die Gegner der Frauenzulassung sind der 27jährige Lehrer Johannes Senger, Petersburgerstraße 46, Ernst Schulz. Beide hatten sich eine Belle gemietet, in welcher sie Nach Verlassen derselben wurde sind taub gegen alle Vernunftgründe. Um die Armenpflege Berlins der 23jährige Kaufmann Hermann Schmidtte aus der Höchste ihre Sachen untergebracht hatten. stände es besser, wenn in sämtlichen Kommissionen Frauen mitarbeiten Straße 8 und der 73jährige Schauspieler David Franke vom Peters- die Belle vom Schließer geschlossen. Als die beiden Leute wieder dürften. Die Beschwerden über Mißgriffe in der Armenpflege, die burger Plak 7. Alle drei standen auf dem Vorderperron eines zurückkehrten, gewahrten sie, daß ihnen Portemonnaie und Geld aus Anhängewagens der Linie 81( Charlottenburg - Zentralvichhof). der Tasche verschwunden war. Klagen über raschfertige Abweisung wahrhaft bedürftiger Personen wie Der Unfall geschah auf der Mitte des Plates, wo sich die Fahrt- und bei Müller um 3,50 M. Beide bitten uns das mitzuteilen, um über blindzugreifende Unterstützung gewerbsmäßiger Schnorrer richtungen nach der Königs- und Landsbergerstraße treuzen. An weitere Kreise zur Vorsicht zu mahnen. würden dann bald abnehmen. Drei Viertel aller Almofen- der dort befindlichen Weiche sprang der Anhänger" aus dem Gleise Einbrecher, die es auf Pferde abgesehen haben, treiben gegene empfänger Berlins sind weiblichen Geschlechts: am Schluß des Ver- und fuhr nach dem Nebengleise, auf dem ein Motorwagen der wärtig ihr Handwerk. So drang in der gestrigen Nacht eine waltungsjahres 1905 06 standen in den Listen volle 25 000 Frauen gleichen Linie aus der entgegengesetzten Richtung herankam. Die Bande in den auf dem Grundstück Alexandrinenstraße 45 belegenen ( verwitwete, auch geschiedene oder eheverlassene sowie unverheiratete). Motorführer nicht mehr gelang, seinen Wagen zum Halten zu Geschirre. Die Täter hatten die Hufe der Tiere vorsichtshalber Entfernung zwischen beiden Wagen war fo furz, daß es dem Stall gewaltsam ein und stahl zwei wertvolle Pferde sowie zwei Da soll eine Armenpflegerin nicht geeigneter als ein bringen. Es erfolgte ein heftiger Zusammenstoß zwischen dem mit Stoff umwickelt, um jedes verdächtige Geräusch zu vermeiden. Armenpfleger fein, die nötigen Recherchen anzustellen und den Motorwagen und dem Anhänger", dessen Borderperron durch den Die bestohlene Firma, der die Pferde, zwei Fuchswallache, gehörten, vorgeschriebenen Verkehr mit den Unterstützten zu unterhalten? Anprall total zerstört wurde. Die auf ihm stehenden, oben ge­Dem Fuhrherrn Alle Gründe, die früher gegen die Hinzuziehung von Frauen zu nannten Fahrgäste wurden gegen die Wagenwand geschleudert. Der hat einen Schaden von etwa 3000 m. erlitten. den Armenkommissionen angeführt worden waren, haben sich als Lehrer Senger erlitt eine schwere Gehirnerschütterung und eine Karl Dahlke wurde nachts aus dem Stalle in der Waldenser­haltlos erwiesen. Nicht einmal der entsetzliche Verdacht, daß die flaffende Kopfwunde, weshalb er nach dem Krankenhause Am straße 2-4 von Einbrechern ein Rappen im Werte von 1000 Mt. Frauen in übertriebener Warmherzigkeit" das Geld mit vollen Händen Friedrichshain transportiert werden mußte. Der Kaufmann gestohlen. Die dreisten Diebe nahmen auch noch einen Platten­auszustreuen beabsichtigten, hat irgendwelche Bestätigung gefunden. starke Quetschung des linten Oberschenkels davon. Schmidtle trug eine Kopfwunde und der Schauspieler Frante eine wagen mit. Doch die Männer aus dem liberalen Bürgertum, bon Wen die Schuld an dem bedauerlichen Unfall trifft, konnte denen die Armenkommissionen bisher beherrscht worden sind, wollen noch nicht ermittelt werden. nun mal unter sich bleiben. Man darf hierbei nicht ver­Ein Elendsbild. In der Wienerstraße 58 stürzte sich gestern geffen, daß ihnen die Kommissionen noch etwas mehr sind als nur eine Stätte, an denen die Nächstenliebe" sich instruktionsgemäß zu rüh 2 Uhr der 53jährige Halbinvalide Bahr aus dem Fenster betätigen hat. Sie sind dem Berliner Stadtfreisinn- ebenso, wie feiner im dritten Stod belegenen Wohnung hinaus. Er fiel dabei all' die anderen kommunalen Körperschaften, in denen die frei auf das Binkdach eines einstöckigen Gebäudes, wo er erst vier sinnigen Inhaber der kleinen Ehrenämter unserer Stadt bei einander Stunden später mit schweren Verlegungen aufgefunden wurde. fizen- zugleich ein wichtiges Bindemittel, das seinen politischen Agitatoren den nötigen Zusammenhalt gibt.

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Eine große Menschenansammlung hatte ein blutiger Erzez zur Folge, der sich in der gestrigen Nacht am Nettelbedplatz abspielte. Es handelte sich um vier randalierende junge Leute, die gewaltsam mußten und die die Tochter des Gastwirte B. sowie deffen Hausdiener aus einer in der Nähe befindlichen Restauration entfernt werden schwer verletzt hatten. Auch hatten sie die Schaufensterscheibe der Restauration zertrümmert. Durch diesen Vorgang hatten sich an tausend Zuschauer zusammengefunden.

Im Monat September findet im Kinderhaus, Blumen­Früher hatte er beffere Tage gehabt, periodisch auftretende starke straße 78, einmal wöchentlich unentgeltlicher Unterricht in Säuglings­Strampfanfälle brachten ihn aber zurück, so daß er nur schwer Arbeit pflege für unbemittelte Frauen und Mädchen statt. Meldungen fand. Bulegt war er Pförtner in der Eisengießerei von Gebauer in hierzu vom Montag, den 26., bis Sonnabend, den 31. August, täglich Moabit . Aber auch diese Stellung mußte er vor vierzehn Tagen von 2-4 Uhr im Bureau des Kinderhauses, Blumenstraße 78, Die Bevölkerungsziffer Berlins , die von Jahr zu Jahr immer infolge seiner Anfälle aufgeben. Als gar vorgestern seine Frau in- born links I. mehr ins riesenhafte schwillt, hatte die Hunderttausend bereits folge einer schweren Erkrankung nach der Charité geschafft werden Mitte des 18. Jahrhunderts überschritten. Freilich half im wesent mußte, mag er wohl in Berzweiflung geraten sein. Er stürzte sich Der Bund für Mutterschuk, der den ledigen Müttern in jeder lichen die damalige starte militärische Besaßung viel zur Erreichung aus dem Fenster, ohne daß ein Hausbewohner hiervon etwas merkte. Beziehung ratend und helfend zur Seite stehen will, bittet alle die­dieser stolzen sechszifferigen Zahlen. Die Köpfe der in Sprecathen Erst gegen 6 Uhr wurde man durch ein leises Wimmern aufmerksam Entgelt in ihrem Hause aufzunehmen, ihre Adressen und Bedingungen jenigen, die geneigt sind, eine Mutter mit Kind gegen geringes wohnhaften Zivilpersonen waren erst um 1770 faum auf 100 000 und fand dam beim Nachsuchen den Lebensmüden. Er wurde von dem Bureau des Bundes, Wilmersdorf , Rosberizerstr. 8 anzugeben. gestiegen. Eine Liste über die Bevölkerungsziffer Berlins , die bis der herbeigerufenen Feuerwehr herabgeholt und nach dem Kranken- Sprechstunden täglich von 9-1, außerdem Dienstag und Freitag ins 16. Jahrhundert zurückgeht, gibt uns ein interessantes Bild über Hause Bethanien gebracht. Hier wurden innere Berlegungen sowie abends von 7-9