Wirtschaftlicher Wochenbericht.
Kohlenknappheit
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Diese Preise werden von Großhändlern und Großkonsumenten daß ihm aus einem bei Hennigsdorf ankernden Kahn mittels Ginverlangt. Wie die Aufstellung ergibt, haben die Preise teilweise bruchs ein von einem Bahnbeamten stammender Schafspelz gerecht fräftig angezogen. Im Durchschnitt dürfte die Preissteigerung stohlen sei. Nun richtete sich der Verdacht der Täterschaft auf fich auf zirfa 1,50 Mark pro Tonne stellen. Nechnet man aber auch Stolp , um so mehr, als der Gendarm Tietz von einem Bahnbeamten Berlin , 31. August 1907. nur mit einer durchschnittlichen Verteuerung von 1 Mark im Jahres- crfuhr, daß Stolp gar nicht nach Reinickendorf , sondern nach Berlin Brennmaterialienproduktion Ein- und Aus- durchschnitt, so ergiebt das für den deutschen Konsum schon eine Mehr- gefahren und ohne Paket zurückgekommen sein soll. Stolp blieb fuhr Julandsversorgung Großhandelspreise Detailpreise belastung von über 130 Millionen Mark für das Jahr. Tatsächlich ist diese dabei, daß das Paket sein Arbeitszeug enthalten habe, er geriet aber Kleinhandelspreise. Mehrbelastung aber viel größer, denn im Details und Kleinhandel in seiner Darstellung in verschiedene Widersprüche und so wurde Die Kohlenproduktion hat im Juli eine weitere Zunahme er- haben die Preise noch träftiger angezogen wie im Großhandel. Die gegen ihn die Anklage wegen Diebstahls erhoben. Sie konnte in fahren. Da gleichzeitig aus der Eiſenindustrie etwas minder folgende Aufstellung gibt Preise an, wie sie in der Hauptsache von der Zwischenzeit von sechs Jahren noch nicht erledigt werden. Die starker Begehr gemeldet wird, muß die immer noch herumspulende heffer fituierten Leuten für Hausbrand bei Abnahme von größeren Schwierigkeiten, die sich der Erledigung von Strafsachen stets entAngst vor einer Kohlenknappheit wunder nehmen. Soweit Kon- Mengen bezahlt werden. Um die Vergleiche zu erleichtern, berechnen gegenstellen, bei denen Schiffer beteiligt find, zeigten sich in diesem fumenten nicht genügend befriedigt werden, ist kaum wirklicher wir die Detailpreise ebenfalls nach Tonnen. Falle in ganz besonders hellem Lichte. Der Angeflagte Stolp befand fich feit 1901 ununterbrochen auf See, auch einige Zeugen befanden sich in ihrer Eigenschaft als Schiffer bald hier, bald dort, und so in 1907 wurden die Verhandlungstermine immer wieder vereitelt. Bei dem in Proz. gestern nunmehr zustande gekommenen Termin stellte es sich heraus, daß inzwischen zwei Zeugen bereits verstorben sind. Die Situation 31,00 10,8 wurde für den Angeklagten nicht günstig, als ein von ihm an17,00-19,00 18,00-20,00 5,5 gerufener Entlastungszeuge ihn vollständig im Stiche ließ. Dieser
Berlin ( frei Keller bei Abnahme von 30-60 Zentnern) Steinkohlen: Oberscht. Stücke und
Braunkohlenbriketts Würfel
Steinkohlen : Schles. Stücke und Danzig ( frei Wagen a. Detailhof) Würfel
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Mangel an Material, sondern es sind mehr willkürlich hervorgerufene Umstände dafür verantwortlich. Das Anziehen der Preisschraube muß doch eine Begründung haben. Das Argument der Selbstkostensteigerung durch Lohnerhöhung ist angesichts der glänzenden Geschäftsabschlüsse doch allzu fadenscheinig. Deshalb muß das Gespenst einer Kohlennot wieder mal als Mittel zum Zwecke dienen. Genau wie im Jahre 1900. Damals hatte man auch die ganze Welt in den Glauben verjetzt, die Kohlen würden so rar werden wie zu friedene Dividendenschlucker und Agrarier. Kaum aber hatte man die erhöhten Preise durchgesezt, das Kohlensyndikat mit den Eisen- Anthrazit- Nußkohle bahnverwaltungen Abschlüsse zu Hochkonjunkturpreisen hereinbekommen, Braunfohlenbriketts wurden Produktionseinschränkungen festgesetzt: von Kohlennot war feine Nede mehr! Man braucht sich nicht zu wundern, wenn es Steinkohlen: Schottische Nüsse Stettin diesmal wieder ähnlich so kommt. Im Juli dieses Jahres ist die Produktion an Steinkohlen gegen dieselbe Zeit des Vorjahres um 1267 693 Tonnen gestiegen, bei Braunkohlen ergibt sich eine Produktions zunahme um 753 626 Tonnen, die Erzeugung von Kols stellt sich um 182 681 Tonnen höher und Preßkohlen wurden 878 198 Tonnen mehr produziert. Die Vergleichszahlen für die ersten sieben Monate 1907 find die folgenden: in 1907 mehr in Prozent
1906
1907
in Tonnen
Steinkohlen. 78 776 251 Braunkohlen 31 523 659 Kots
82 858 080
4,54
34 967 329
10,92
11 485 784
12 519 546
9,00
9 833 419
20,06
•
.
Breßlohlen. 8 189 944 Auffällig start ist die Zunahme in der Produktion an Kots, fie ist fast doppelt so start als die Steigerung der Kohlenförderung. Die Erzeugung in den ersten sieben Monaten dieses Jahres überragt schon die ganze Jahresproduktion 1903 und macht bereits über 61 Proz. der im Jahre 1905 produzierten Menge aus. Produktionszunahme ist auch noch die Einfuhr gestiegen. Die Ausfuhrsteigerung bleibt hinter der Zunahme der Einfuhr zurück, sodaß die Steigerung der Inlandsversorgung über die Produktionszunahme hinausgeht. Für die Zeit von Januar bis Juli ergeben sich folgende Außenhandelsziffern:
Kohlen Kots
Einfuhr
1906 1907
4932 7213
Ausfuhr
Neben der
Einfuhr Ausfuhr
in 1000 Tonnen
Ueberschuß
1906 1907 1906 1907 1906 1907 6178 4040 1600 1840
11110 11253 350 304 1959 2145 Braunkohlen 4897 5178 10
-
Anthrazit- Nüsse II u. III Gartofs Braunkohlenbriketts
Steinfohlen: Stücke, Würfel, Nuß I Breslau( frei Keller)
Garkots
Briketts
Halle a. S.
Nuß II
•
Schles. Steinkohlen, Stüde , Würfel Böhm. Braunkohlen, Stücke Nußkohlen Braunkohlenbriketts( Hausbrand)
"
h.- Westf. Stückfohlen I Anthrazit- Nußkohlen
Brechkoks
Engl. Kaminkohlen, Stüde
Frankfurt a. M.( frei Keller) Steinkohlen: Hausbrand
Nußkohlen I u. II. Brechkoks I u. II
Detailpreise in Mark pro Tonne 1906
1907
28,00
Steige
rung
24,00 40,00
26,00 48,00
20,0
8,3 22,00-28,00 25,00-26,00 13,3 21,0 40,00 14,3
19,00
28,00
35,00
21,00
26,00
23,8
17,00
20,00
17,6
19,60
22,00
12,2
21,00
22,50
19,00
22,00
7.1
15,8
44.0047,00 67
3,30 29,00
3,30 30,00
3,4 22,00--23,00 26,00-28,00 19,9 12,00-13,00 15,00-16,00 24.0 10,00-11,00 13,00-14,00 28,5 13,00-14,00 14,00-15,00 7,4
•
25,00 37,00-40,00 28,00
83,00 82,0 49,00 27,3 38,00 35.5 24,00-25,50 30,00-34,00 27,0 23,00 30,00-31,00 32,6 distr 22,40
26,00
527,30
30,00
30,00
36,00
11,6 9,9 20,0
19,00
22,00
5,2
Rußt. I. u. II
21,00
23,00
9,5
18,00
21,00
•
27,40 28,00 2,2 33,00-34,00 34,00-36,00 8,4 25,00-26,00 28,00
9,8
88,00
36,00
23,00
26,00
28,00
31,20
14,60
17,00
11,1 16,4
11 4887 5167 Braunkohlenbrifetts Unter Zurechnung des Kots stellte sich der Ausfuhrüberschuß München an Steinkohlen auf über 6 Millionen Tonnen. Mit einem Teile Oberbayer. grobe Stückfohlen dieser Menge founte man dem periodisch aufgetretenen Mangel in Ruhr - Schmiedefohlen. der Versorgung des Julandsmarktes abhelfen. Aber die Preispolitit Braunkohlenbriketts des Kohlensynditats findet bessere Stütze, wenn die Marktregulierung Nürnberg ( frei Haus) in der Weise erfolgt, daß ab und zu die Konsumenten mit der Angit Steinfohlen Ia, Zwickauer Gaspech vor einer Kohlenknappheit allen preisdiktatorischen Gelüsten ge- Braunfohlenbritetts fügsam gemacht werden. Wenn man berücksichtigt, daß die reinen Balzwerke teilweise schon mit Arbeitsmangel zu tun haben, aus dem Siegerlande gar schon das Einlegen von Feierschichten gemeldet wird, dann muß man die jetzige Versorgung des Junenmarltes als sehr reichlich ansehen. Zur Verfügung des in ländischen Konsums standen
in den ersten 7 Monaten im Juli
1906
1907 in 1000 Tonnen
1906
1907
Steinkohlen 72 598 Braunkohlen 36 410 Rots 9 874
•
•
78 818 40 134 10 679
10 921 5 290 1450
12 552 6 201 1 607
Steinfohlen: Delsniger Pechſtüde Braunkohlenbrifetts
Bremen( frei Haus) Westf. Gasflammnußfohlen I. Engl . Flammnußkohlen. Lübeck
Weftf. Steinkohlen. Braunkohlenbriketts, N.-L.
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Beuge sollte nämlich bestätigen, daß der Angeklagte an dem kritischen Lage beim Betreten des Lokals des Zeugen in seinem Bafet sein Arbeitszeug gehabt habe. In Wirklichkeit bekundete aber der Zeuge, daß der Angeklagte in seinem Lokal einen Pelz verkauft habe, der einige ganz besondere Merkmale hatte, die sich auch in dem gestoblenen Bela befanden. Das Spiel schien für den Angeffagten verloren da trat als Retter für ihn sein einwandsfreier Bater auf, der ganz treuherzig erzählte, daß es wahrscheinlich sein Belz gewesen sei, den der Sohn verkauft habe. Er habe zwei Belze besessen, die er seinerzeit dem bei ihm beschäftigten Sohne übergeben, von denen er aber nur einen zurück erhalten habe. Der andere habe auch eins der als befonders charakteristisch hervorgehobenen Merkmale gehabt. Troß dieser neuen Variante hielt der Staatsanwalt den Angeflagten für überführt, den qu. Bela gestohlen zu haben und beantragte gegen ihn neun Monate Gefäng= nis. Rechtsanwalt Dr. Schwindt war dagegen der Ansicht, daß der Gerichtshof zu einem Non liquet fommen müsse, da man mit all den belastenden Momenten nicht weiter fomme. Zeit wäre es übrigens, daß das Gericht diese durch die Jahre sich hinzichende Belzgeschichte einfargen fönnte. Dieser Wunsch sollte sich aber nicht erfüllen. Jut lebten Augenblicke verriet noch ein Zeuge, daß der Pelz, den der Angeklagte damals verkauft, noch im Besibe einer in Berlin wohnenden Frau sei. Diese Frau soll nun zum nächsten Termin geladen werden mit dem Auftrage, den Belz mit Gerichtsstelle zu bringen. Da wirds sich dann zeigen, ob der Belz der gestohlene oder der dem Vater des Angeklagten abhanden getommene ist. Wann der nächste Termin zustande kommen wird, steht dahin; vielleicht erst, wenn die Ströme von Eis bedeckt sind und Die Schiffer unfreiwillige Muße haben.
Vom§ 4 des Vereinsgefekes.
an
Der Gewerkschaftsbeamte Dahnisch war von der Straffammet zu Ratibor wegn Hebertretung des§ 4 des Vereinsgesetzes zu 50 M. Geldstrafe verurteilt worden, weil er in einer vom ihm eine berufenen Versammlung von Mitgliedern des Bergarbeiterverbandes nicht dafür gesorgt hatte, daß zwei Polizeibeamte Sitpläge erhielten, bezw. sich weigerte, ihnen solche zu verschaffen. Angemessene Pläße gemäß§ 4 febten eine Sibgelegenheit voraus. Go meinte das Gericht. Nun fände die Bestimmung des§ 4, daß den Abgeordneten der Polizei angemessene Bläße einzuräumen seien, allerdings nur Anwendung auf Versammlungen, in denen öffentliche Angelegenheiten erörtert werden sollten. Das sei aber hier anzunehmen, denn die Versammlung habe Stellung nehmen follen zur Generalversammlung des Verbandes, und dieser sei eine 13,0 Bereinigung, die auf öffentliche Angelegenheiten einzuwirker bezwecke.
9,1
25,00-26,60 27,50-28,50 8,5 . 25,20-26,60 28,00-30,00 11,9
24,00 22,00
30,00 26,00
25,0
Am wenigsten empfindlich war die Preissteigerung in München am träftigsten in Altona .
Wie fich im allgemeinen die Preisverschiebung im eigentlichen möglichst gleichwertige Qualitäten zueinander in Vergleich stellen Kleinhandel gestaltet hat, zeigt die folgende Uebersicht, in der wir ( Preise für 1 Zentner in Mark): Steinkohlen Stüde
Im Monat Juli 1907 sind dem Inlandsmarkt zirka 2 Millionen Tonnen Steinkohlen und 911 000 Zonnen Braunkohlen mehr verblieben als in derselben Zeit des Vorjahres. Leider ist kaum zu erwarten, daß die für den Konsum günstigere Wendung in der Kohlenversorgung auch einen wohltätigen Einfluß auf die Preisgestaltung haben wird. Das Mißverhältnis zwischen den schon hohen vorjährigen und den diesjährigen Preisen wird sich anscheinend im Berlin Herbst noch verschärfen. Wie groß die Differenz schon im Juli war, Königsberg läßt nachstehende Zusammenstellung erkennen:
Großhandelspreise in Mark pro Zonne.
1906 1907
•
Danzig
Stettin
.
Braunkohlen Briketts
Rots
1906 1907 1,40 1,578) 1,35 1,40
1906 1907 1906 1907 1,43 1,49 0,89 1,053) 1,80 1,50 1,10 1,20 1,20 1,85 1,00 1,10 1,40 1,70 1,10 1,26 0,90 1,132) 1,20 1,81 1906 1907 Posen. 1,20 1,30 1,10 1,202) 1,20 1,20 Breslau Berlin ( frei Bahnhof). 1,00 1,20 1,00 Frautfurt a. M.( ab Zeche). 1,103) 1,20 1,25 Halle 1,30 1,40 0,70 Westf. Schmiedefohle 23,00 24,00 Beftmelierte Stein0,82 1,20 1,50 1,40 Westf. Gießereifofs 28,50 31,00 Magdeburg fohle 12,20 13,50 1,60 0,75 0,802) 1,30 1,50 Altona Gastots( ab Gas1,10 1,40 0,85 Brechtots I u. II¹) 13,60 14,90 1,002) 1,40 1,90 Hannover 19,00 26,00 Brauntohlenbritetis. 10,80 10,80 Barmen 1,23 1,45 0,73 anstalt)!) 0,953 1,35 1,45 1,15 1,00 Braunkohle( böhm.). 14,80 16,60 1,15 Elberfeld ( ab 8eche). 1,00 1,10 1,20 Köln 1,80 1,88 0,75 Salonbriketts)... 18,00 14,00 Beftmelierte Stein 0,79 0,93 1,01 Elberfeld . 1,05 1,15 0,95 1,05 Engl . Schmiedetohle¹) 21,00 25,00 fohle 12,00 13,00 1,05 1,40 Danzig . Braunkohlenbrifetts. 10,00 11,50 Bei den für Hausbrand wichtigen Braunkohlenbriketts stellt sich Schottische MaschinenMünchen( frei Bahnhof). die prozentuale Preiserhöhung, in der Reihenfolge der aufgeführten Toble 13,00 17,00 Oberbayr. Stüdfoble 21,60 22,00 Städte für die einzelnen Plätze auf folgende Säge: 17,9; 9,1; Schottische Nußkoble 18,50 18,00 Ruhrschmiedetohle 1). 29,00 30,00 10,0; 25,5; 9,1; 10,0; 17,0; 6,6; 17,6; 16,4; 0,0; 5,3; 15,3. Am Oberscht. Briketts I. 19,00 26,00 Saaruustohlen... 25,20 27,00 alüdlichsten ist Barmen daran, dann folgt Stöln; die größte Ruhrgastots, grob¹) 30,00 35,00 Steigerung hat Stettin , dann folgt Berlin . Für manche arme Steinkohlenbriketts. 19,00 21,00 Brauntohlenbrifetts. 28,00 30,00 Familie wird es im nächsten Winter eine wirkliche Kohlennot geben, Braunkohlenbriketts. 14,00 15,00 Steinkohlenbriketts 18,50 19,50 weil sie die Preise nicht zahlen fönnen. Die Aermsten, die im Posen. Nürnberg ( frei Bahnhof). Sommer nicht größere Mengen für den Winter einkaufen können, Steinkohlen: Stüde Ruhrtohle, Nuß Iu. II 25,50 26,00 werden für ihre Armut besonders gestraft, sie müssen Extraaufschläge u. Würfel... 19,10 20,40 Gastofs, grob 24,00 27,00 bezahlen. do. Sleinkohle.. 15,70 17,40 Brannkohlenbriketts. 15,50 16,50 Braunkohlenbritetts. 16,00 17,00 Leipzig . Breslau . Delsniger Stein. hón Steinfohlen: Stüde
Stettin.
u. Würfel
Gastots.
15,90 17,90 19,00 20,40 Braunkohlenbrifetts: Niederlaufizer... 15,50 18,50
17,00 23,00
Kohlenbriketts 16,20 18,20 eftf. Brechfots Iu. II 18,00 22,00 Böhmische Braunkohle:
Stots,
B
•
2) für 100 Stüd. 3) 1 Hektoliter.
Gerichts- Zeitung.
Der Schafspelz.
D.
Das Kammergericht hob das Urteil auf und verwies die Sache an das Landgericht zur nochmaligen Verhandlung. Den Standpunkt, daß als angemessene Bläke Sigpläge anzuweisen feien, bertrat bas Kammergericht ebenfalls. Rechts irrtümlich sei es jeboch, wenn das Landgericht die Versammlung schon deshalb als eine solche zur Grörterung öffentlicher Angelegenheiten ansehe, weil der Verband eine Einwirkung auf öffentliche Angelegenheiten bezwecke. Nicht jede Versammlung eines der artigen Verbandes, auch wenn sie sich mit Verbandsangelegenheiten beschäftige, sei als Versammlung zur Erörterung öffentlicher Angelegenheiten anzusehen. Die Vorentscheidung sci deshalb aufSie speziell in dieser Versammlung erörtert und beraten zuheben, damit das Landgericht nachprüfe, ob die Angelegenheiten, werden sollten, öffentliche Angelegenheiten waren.
Verfammlungen.
Zentralverband der Töpfer. Die am Freitag im Gewerkschaft3. hause abgehaltene Mitgliederversammlung sehte die in der vorigen Versammlung begonnene Besprechung über die Verhandlungen des Verbandstages fort. Nachdem diese Angelegenheit erlebigt war, teilte der Vorsitzende Se gawe das Ergebnis einer vom 12. bis 17. August vorgenommenen Baufontrolle mit. Es sind 162 Neubauten ermittelt. die zurzeit für Ofensetzerarbeit in Betracht kommen. Auf diesen Bauten sind 1291 Töpfer beschäftigt. Davon gehören 1064 dem Verbande, 196 der Lolalorganisation an und 31 sind nicht organisiert. Ferner wurden angetroffen 147 Lehrlinge, von diesen arbeiteten 105 felbständig, 20 arbeiteten mit Gefellen zusammen und 22 trugen Lehm. Außerdem waren auf den Bauten 173 Träger beschäftigt, bon denen 140 dem Verband, 51 der Sektion, 12 der lokalen und 21 feiner Organisation ange. hörten. Nach dem Ergebnis der Bautenkontrolle tann für die Monate September und Oktober eine ziemlich günstige Konjunktur in Aussicht gestellt werden. Hierauf teilte der Vorfibende mit, daß die Gründung einer neuen Organisation im Werke ist, welche die dritte in Berlin bestehende Töpferorgani. fation sein würde! Die Neugründung trägt den Namen " Freie Vereinigung der Ofensezer Berlina", sie geht aus von drei Personen: Groth, Gomoll und Jost. Diese versenden Birkulare an die Meister, worin sie sich zur Uebernahme von Arbeiten empfehlen und dabei bemerken, daß ihre Vereinigung aus 15 Personen bestehe, die nicht organisiert seien, teinen Tarif anerkennen und die Arbeiten nach freier Ber. einbarung mit den Meistern annehmen. Wie Segape fagte, handelt es sich hier meist um solche Personen, die bisher immer die gesperrten Bauten befebten und jetzt, wo keine Sperren bestehen, sich auf andere Weise den Meistern zu empfehlen suchen. Die neue Von Bereinigung ist auch bemüht, weitere Mitglieder zu werben. Seiten des Verbandes will man diefer Neugründung gegenüber borläufig eine abwartenbe Saltung einnehmen und den Verfuch machen, die Betreffenden von der Gemeinschädlichkeit ihres Treibens bu überzeugen und sie auf den rechten Weg zurückzuführen. Bom Vorstand der Arbeiterbildungsschule erhalten wir folgende Zuschrift:
21
6,70 7,20 4,80 5,80 Der Biberpela, der zu einer literarischen Berühmtheit geworden, Halle. .... 9,90 11,00 hat noch nicht einmal so lange die Gerichte beschäftigt, als der Industriebraunkohle¹) 4,50 4,60 minderwertige Schafspelz, der gestern den Mittelpunkt einer Preßsteine f. Hausbr. 12,00 13,50 Beftf. Steinkohlen 19,50. 22,50 vor der 1. Ferienstraffammer des Landgerichts II Berlin verMagdeburg. Engl. 18,00 21,50 bandelten Diebstahls- Anklage bildete. Geit vollen sechs Steinfohle: Schles., 22,00 28,50 ahren spielt dieser gestohlene Schafspelz in den Gerichtsaften Stücke u. Würfeli) 21,50 27,00 Braunkohlenbriketts, eine Rolle und es scheint so, als ob er diese besondere juristische In dem Bericht über unsere legte Generalversammlung heißt do. sächsische, do. 1) 22,00 25,00 Niederlaufizer... 16,50 18,50 Mission noch eine ganze Weile wird erfüllen müssen. Am 28. Fe- es im Vorwärts" vom 30. d. Mis.; Gastohle¹) Bremen . bruar 1901 bemerkte der Gendarm Tiek in Hermsdorf gelegentlich Braunkohle: Weftf. Gasflammkohle: eines Lokaltermins den mehrfach vorbestraften Arbeiter Karl Böhmische, Stüde¹) 12,00 15,50 Förder). 15,60 17,60 Stolp , der ein Batet unter dem Arme trug. Dies erregte den Gaslots) 22,00 28,00 Stüiffe I u. II¹) 18,10 19,60 Verdacht des Beamten. Dieser trat auf Stolp zu und fragte ihn, Briketts, Hausbrand¹) 12,50 14,00 Engl . Flammikohle: wohin er wolle und was er in dem Paket bei sich führe. Jener Altona . Förder) 18,50 21,50 erwiderte, daß er nach Reinickendorf wolle, um dort Arbeit zu Engl . Anthrazitnüffe 31,00 36,50 Rüsse I u. II) 20,70 22,70 fuchen, und das Paket seinen Arbeitsanzug enthalte. Der Gendarm Gas- u. Colingfohle 15,85 17,05 Brauntohlenbriteits) 17,52 17,60 Zieb überzeugte fich durch äußeres Befaffen des Palets, daß diefes anscheinend wirklich ein Kleidungsstüd enthielt, und gab fich mit ter Auskunft zufrieden. Bald darauf meldete der Schiffer Zwibus.
» Höchstpreise.
Die Beteiligung an den Surfen war folgende: An einem Rurfus 368, an zwei Kurien 64, an drei Sturien 9, an bier Surfen 2 und an sechs Kursen 1 Schüler.
Daraus liest bie bürgerliche Presse, daß wir brei Kurse für je neun Schüler, vier Kurse für je zwei Schüler und sechs Kurse gar für einen Schüler hätten abhalten lassen. In Wirklichkeit soll der Bericht ausdrücken, daß neun Schüler an drei verschiedenen & urieu teilnahmen, awei Schüler an vice Kursen und ein Schüler an allen sechs Kursen,
Mit Barteigruß S. Lammé.