Nr. 206.
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Redaktion: S. 68, Lindenstrasse 69.
Fernsprecher: Amt IV, Nr. 1983.
Herrn Arndts Rechtfertigung.
Der Abgeordnete Dr. Arendt hat bekanntlich im Peters prozeß in München unter seinem Eide Erklärungen abgegeben, die mit denjenigen der gleichfalls bereideten Frau des verstorbenen Kolonialdirektors Dr. Kayser im schroffsten Widerspruch stehen, so daß eine von den beiden bereideten Bersonen unwahre Be hauptungen aufgestellt haben muß.
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In seiner jüngst erschienenen Schrift Ein Meineid?" In seiner jüngst erschienenen Schrift„ Ein Meineid?" glaubt nun Dr. Arendt den Beweis dafür erbracht zu haben, daß feine Erklärung die richtige, die" Mordsgeschichte" der Frau Rahser aber unwahr und freie Erfindung" derselben ist.
Mittwoch, den 4. September 1907.
Expedition: S. 68, Lindenstrasse 69. Fernsprecher: Amt IV, Nr. 1984.
von deren Eristenz Herr Arendt nichts mehr aber zuerst nicht borgelassen wurde, so müßte Herr lahnte," ganz und gar nicht widerlegt! Wenn Dr. Arendt schon einen durchschlagenderen Beweis für die RichtigDr. Arendt gegenüber der eidlichen Erklärung der Frau Kayser, feit seiner eidlichen Erklärung antreten. daß Herr Arendt nur einmal in der Privatwohnung ihres mannes gewesen sei, darauf hinweist, daß Dr. Kayser ihn schreibt nun Herr Arendt: Im Anschluß an den hier zitierten Brief des Direktors Kayser wiederholt in seine Privatwohnung gebeten habe, so beweist dies nichts für die Widerlegung der Erklärung der Frau Sayser. Und ebensowenig sind die publizierten Briefe geeignet, die Erklärung der Frau Kayser zu widerlegen.
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Also auch am 15. Mai erschien ich auf Grund besonderer Einladung und auch da war die von Frau Kayser geschilderte Eindringsszene unmöglich( nebenbeibemerkt war also die Krankheit nicht im Februar, wie Frau Dr. Kayser angab, sondern im Mai 1895). Immerhin hätte es ja hier noch zu einem Streit kommen können, der damit endete, daß Dr. Kayser mir die Tür wies, obwohl das nach der Tonart der beiden obigen Briefe schon als recht unwahrscheinlich angesehen werden müßte."
Herr Dr. Arendt berichtet recht harmlos, daß er auch am 15. Mai in der Privatwohnung erschien. Es erscheint dies wohl glaubhaft; es ist auch sogar anzunehmen, daß er an diesem Tage auch tatsächlich zu dem immer noch franken, aber inzwischen empfangsfähig gewordenen Dr. Kayser geführt wurde. Man muß sich aber hüten, das Erscheinen" des Herrn Arendt mit einem Rüdsprachenehmen" zu verwechseln. Herr Dr. Arendt,
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In Anbetracht der plöblichen und schweren Erkrankung des Wie der Leser sich erinnern wird, handelt es sich bei den Dr. Kayser zu damaliger Beit derselbe hatte sich eine BlutWidersprüchen zwischen den sowohl im Prozeß selbst als auch bergiftung zugezogen, so daß er schwertrant nach Hause gebracht schon vorher abgegebenen bestimmten und wohlüber und bald darauf operiert werden mußte legten Erklärungen der beiden Genannten in der Hauptsache von Herrn Arendt veröffentlichen Briefen im hohen Grade wahr. ist es gerade nach den darum, ob Dr. Arendt im Jahre 1895 bei seiner Stellungnahme scheinlich, daß die der festzustellenden Tatsache zugrunde liegenden für Dr. Peters dem damals erkrankten Direktor Dr. Kayser in Vorgänge sich folgendermaßen abspielten: Am 27. April 1893 dessen Privatwohnung beleidigend und drohend entgegen- bat Direktor Kayfer auf Anregung des Dr. Arendt diesen in der getreten ist, so daß Dr. Kayser den Dr. Arendt aus dem üblichen Weise zur Besprechung am 28. desselben Monats, und Hause gewiesen hat. Frau Kayser hat das bei ihrer eid - zwar, da Herr Kayser damals noch nicht erkrankt war, und wie lichen Vernehmung ebenso bestimmt bejaht, wie es Dr. Arendt, auch in der Einladung steht, nach dem Auswärtigen Amt. gleichfalls unter seinem Eide , berneint hat. Infolge der plöblichen Erkrankung des Dr. Kayser- der Tag seiner bem eine baldige zufriedenstellende Erlebigung der Peterssache Erkrankung ließ sich mit unfehlbarer Sicherheit aus den Aften des offenbar sehr am Herzen lag, mag wohl wiederholt bei dem erAuswärtigen Amtes feststellen Auswärtigen Amtes feststellen dürfte der Besuch des Dr. Arendt frankten Herrn Kayser in dessen Privatwohnung erschienen, d. h. im Auswärtigen Amt nicht stattgefunden haben. Denn borgesprochen haben, ohne daß er allem Anschein nach eher als am wie der Geheime Legationsrat von Schwartkoppen, der älteste 15. Mai, und offenbar auch nur dieses einzige Mal, zu Herra Man kann nun aber wirklich nicht sagen, daß die Broschüre Vortragende Rat in der Kolonialabteilung und Vertreter des er- Stayser gelassen wurde. Denn daß die weiteren Rücksprachen wieder Arendt's eine Klarstellung des Sachverhalts zu seinen Gunsten frankten Direktors, dem Dr. Arendt unterm 7. Mai, also wenige im Auswärtigen Amt stattfanden, gibt, wie wir gleich sehen werden, bedeutet, wiewohl der Verfasser sich selber dazu beglückwünscht, Tage nach der Einladung zur Besprechung auf den 28. April, Herr Arendt selbst zu. Belege gefunden zu haben, welche die Wahrheit seiner gericht schrieb, ließ Herr Dr. Kayser Herrn Arendt mitteilen, daß er, lichen Aussage zweifelsfrei Klarstellen". Träfe das in der Tat zu, Dr. Kayser, immer noch nicht hergestellt sei und das so würde wohl auch die Staatsanwaltschaft, welche gleich nach Haus nicht verlassen könne. Aus diesem Grunde möchte Dr. Arendt Beendigung des Petersprozesses wegen dieses Falles die Akten ihn, Dr. Kayser, doch in seiner Wohnung, Viktoriaftr. 32, II, am eingefordert haben soll, die gefeßlich notwendige Kon- 9. Mai aufsuchen. Der weitere eigenhändige Brief Dr. Kayfer's sequenz gezogen haben, nämlich gegen Frau Dr. Kayser an Herrn Arendt: wegen Meineids eingeschritten sein. Daß letteres nicht geschehen, beweist, daß Dr. Arendt's begreifliches„ Empfinden der Freude und des Dankes" über das Auffinden der für ihn wichtigen Belege" zum mindesten verfrüht ist.
Es ist natürlich gänzlich unmöglich, in dem eng gezogenen Rahmen eines Zeitungsartikels die von Herrn Arendt in seiner 63 Seiten umfassenden Broschüre angeführten Tatsachen und Behauptungen sämtlich kritisch zu beleuchten. Dazu wäre ein Raum erforderlich, der dem der Arendtschen Broschüre mindestens gleich
Sehr geehrter Herr Doktor!
Am Dienstag nachmittag habe ich mit dem Verbinden der Wunden so viel zu schaffen, daß ich dankbar sein würde, wenn Sie mir erst am Mittwoch die Ehre ihres Besuchs schenken möchten. Mit vorzüglicher Hochachtung sehr ergeben
gez. Rahfer.
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Wenn Herr Arendt sodann meint, daß nach der Tonart" der von ihm zitierten beiden früheren Briefe nämlich des hier wörtlich wiedergegebenen Briefes des Herrn Kayser vom 13. Mai und des inhaltlich angeführten Briefes des Begationsrats bon Schwartkoppen vom 7. Mai 1895 es schon als recht unwahrscheinlich angesehen werden mußte, daß Herr Kayser ihm- am 15. Mai die Tür wies", so ist es eigentlich recht bedauerlich für Herrn Arendt, daß er sich eine solche unwahrscheinlichkeit folgert. Denn es gehört doch in der Tat recht wenig dazu, um begreifen zu können, daß es sehr wohl möglich ist, daß jemandem, der zunächst in üblich höflicher Weise eine Einladung zu einer Rücksprache erhält, nachher wegen verlegenden Benehmens die Tür gewiesen wird!
Nun aber fährt Herr Dr. Arendt sein schwerstes Geschütz gegen die eidliche Aussage der Frau Kayser auf. Er sagt nämlich in
Allein Dr. Kaysers Krankheit war nun zu Ende. Anfang Juni war er wieder im Auswärtigen Amt und vor mir liegt nun wieder eine Einladung dorthin:
täme. Nur einzelne Punkte sollen daher hier zum Beweise dafür beweist nun keineswegs, daß Dr. Arendt bereits am 9. Mai den feiner Broschüre weiter: berührt werden, daß die Sachdarstellung des Dr. Arendt durchaus schwerkranken Dr. Kayser gesprochen hatte. Nach dem Wortnicht hinreicht, um die Angelegenheit völlig zu flären, daß ins- laute dieses Briefes ist es vielmehr nicht nur sehr wohl möglich, besondere die aufgefundenen Belege feineswegs jeden Zweifel sondern höchst wahrscheinlich, daß Dr. Arendt sich am ausschließen, daß Frau Dr. Kayfer einen Falscheid geleistet habe. 9. Mai nach der Privatwohnung des Dr. Kayfer begeben hatte und Die nach Herrn Arendt's Ansicht für ihn so wichtigen Belege" daß, weil dieser infolge schwerer Erkrankung nicht zu sprechen war, bestehen zunächst in denjenigen Briefen, die er mit Dr. Kayser in daß, weil dieser infolge schwerer Erkrankung nicht zu sprechen war, Sachen Peters gewechselt und seinem Schüßling Dr. Peters über- Herr Arendt entweder erklärt hatte oder aber gebeten wurde, am lassen haben will und die zusammen mit anderen Dokumenten darauffolgenden Dienstag wiederzukommen; daß sodann aber Herr aus jener Kiste, die in der Wilhelmstraße erbrochen sein bat, ihm erst am Mittwoch die Ehre seines Besuches zu schenken". Dr. Kayser Herrn Arendt aus dem im Briefe angegebenen Grunde soll, verschwunden sein sollen. Da schon Herr Arendt nicht umhin Auf Seite 51/52 der Broschüre, unmittelbar vor dem hier fann, selbst zu schreiben, daß die Geschichte von dieser Rifte wie ein intertreppenroman flingt", haben wir dem nichts hinzuzufügen.
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zitierten Briefe des Dr. Kayser vom 13. Mai 1895, schreibt
Dr. Arendt:
Der Direktor der Kolonialabteilung, Wirklicher Geheimer Le= gationsrat Dr. Kayser bittet Herrn Dr. Arendt, Mitglied des Abgeordnetenhauses, ihn morgen vormittag( von 10 Uhr ab) im Auswärtigen Amt mit seinem Besuch zu beehren. Berlin , den 3. Juni 1895.*)
*) Wenn mir Dr. Kayfer am 15. Mai die Tür gewiesen hätte, fonnte er mich nicht am 3. Mai bitten, ihn mit meinem Besuche zu beehren. Mit dieser Einladung ist also bewiesen, daß die angeblich am Strantenbett von Frau Dr. Kayser als Augen- und Ohrenzeugin erlebte Szene freie Phantasie der Dame ist."
Ganz und gar nicht! Das, wie Herr Arendt glauben machen
" Frau Dr. Kayser hat erklärt, daß ich nur einmal in der Privatwohnung ihres Mannes gewesen sei, ich habe dagegen im April 1896 ausgesprochen, daß Dr. Kayser mich wiederholt in feine Privatwohnung bat. Jetzt stellt sich heraus, daß ich auch will, schwerste Geschüß gegen Frau Kayfer ist noch nicht ein. hierin recht hatte. Am 9. Mai tam mir Dr. Kayser jedenfalls mal eine Plaspatrone! Die bloße Anstandspflicht gebietet nicht zugerufen haben, ich verbiete Ihnen, jemals wieder mein es, Frau Kayser, die uns völlig unbekannt und deshalb sonst herzHaus zu betreten," denn ich fand folgenden eigenhändigen Brief lich gleichgültig ist, gegen eine so verfehlt begründete schwere AnDr. Kaysers mit einer Einladung zu einer zweiten Unterredung, schuldigung nachdrücklichst in Schutz zu nehmen. Nur wer mit den die augenscheinlich am 9. für den 14. Mai berabredet war. Der Brief lautet:( folgt Wortlaut obigen Briefes).
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in Betracht zu ziehenden amtlichen Verhältnissen nicht vertraut ist, kann durch eine solche Beweisführung düpiert werden. Durchaus zutreffend hat auch Frau Rayser im Petersprozeß auf den Vorhalt des Vorsitzenden: Aber wie sind die beiden, Dr. Kayser und Dr. Arendt, über diesen Vorfall nämlich über die Hinausweisung des Herrn Arendt durch Herrn Kayser- hinweggekommen? Sie haben doch nach dem mit einander verhandelt" erwidert: „ Die Verhandlungen fanden im Auswärtigen Amt statt." In seiner Eigenschaft als Beamter hatte der Kolonialdirektor gar nicht das Recht, den ihn im Auswärtigen Amt in dienstlicher Angelegenheit aufsuchenden Abgeordneten Arendt abzuweisen! Eine fernere Verhandlung mit dem Dr. Arendt in seiner Privat. wohnung hätte Dr. Kayser wohl zurückweisen können, nicht aber eine amtliche Verhandlung im Auswärtigen Amt !
Aber selbst wenn diese für Dr. Arendt so überaus wichtigen Briefe in dieser hintertreppenromanhaften Weise verschwunden sein sollten, so wäre das gar kein so großes Unglück für Herrn Arendt. Derselbe wird uns Dank wissen dafür, daß wir ihn auf die bekannte, von ihm wohl nur im Momente begreiflicher Erregung vergessene Tatsache aufmerksam machen, auf welche in der Wistuba- Sache Herr von Loebell dem Abg. Noehren hinwies: daß nämlich die Behörde stets die Konzepte der ausgehenden Schriftstüde aufbewahrt. Der von Herrn Arendt so schmerzlich empfundene Verlust ist also nicht so groß; Als ob Frau Kayser jemals bestritten hat, daß ihr Mann den der Schaden läßt sich leicht reparieren. Herr Arendt braucht sich Dr. Arendt wiederholt in seine Privatwohnung gebeten hat. Wenn ja nur Abschrift des Schriftwechsels zu besorgen, der sich in den Herr Dr. Arendt feststellt, daß er da Recht habe, wo ihm niemals Petersschen Akten befinden muß. Bei seinen vorzüglichen Be- Unrecht vorgeworfen ist, dann kann es mit der Beweiskraft seiner ziehungen zur Behörde, die ihm sogar ermöglichen, in geheime Belege" nicht weit her sein! Warum erklärt Herr Arendt gegen Aften hineinzusteigen, dürfte es also für Herrn Arendt eine über der von ihm richtig wiedergegebenen Aussage der Frau Kayser, Kleinigkeit sein, die Lüde in feiner Beweisführung auszufüllen. daß er nur einmal in der Privatwohnung ihres Mannes geUebrigens wäre auch der Staatsanwaltschaft, die ja bereits ein wesen sei, d. h. diesen nur einmal in der Privatwohnung geAuge auf diese Sache geworfen hat, die Möglichkeit der Ergänzung fprochen habe, nicht frant und frei, daß er Dr. Kayser bereits des Beweismaterials geboten. Die Staatsanwaltschaft würde jogar am 9. Mai gesprochen hat und daß in dieser Unteredung am 9. Mai zu dieser Ergänzung verpflichtet sein, da dieselbe nach dem eine weitere Rücksprache für den 14. verabredet worden ist, die anscheinend zuweilen übersehenen Abs. 2 des§ 158 der Straf - dann auf den 15. Mai verlegt wurde? Und wo steht denn im prozeßordnung nicht bloß die zur Belastung, sondern auch die zur Briefe des Dr. Kayser vom 13. Mai an Dr. Arendt etwas von einer Entlastung dienenden Umstände zu ermitteln hat". Herr Einladung zu einer zweiten Unterredung, wie Herr Arendt Dr. Arendt wäre also sogar in der glücklichen Lage, eine für ihn schlankweg angibt. Dr. Kayser bittet in diesem Briefe den wichtige Ergänzung seines Beweismaterials fordern zu können. Dr. Arendt, ihm, Dr. Kayser, erst am Mittwoch Ein weiterer Teil der Belege besteht in den in der Broschüre 15. Mai die Ehre seines Besuches zu schenken". Wäre Herr wiedergegebenen Briefen, die nach Ansicht des Herrn Arendt un- Arendt schon am 9. Mai bei Dr. Kayser gewesen, so hätte dieser fehlbar beweisen, daß die von der Frau Kayser behauptete Szene doch wohl in seinem Briefe vom 13. gebeten, ihn wieder zu bes in der Privatwohnung ihres Mannes in Wahrheit niemals fuchen. Das ist nicht geschehen! Der Besuch des Dr. Arendt stattgefunden haben kann. Es erübrigt sich, diese Briefe am Mittwoch, 15. Mai, dürfte daher gerade nach dem Worthier sämtlich zu zitieren. Es mag sein, daß Frau Kahser sich laut des Kayserschen Briefes vom 13. Mai und auch insofern irrt, als jener, wie Frau Kayser behauptet, einzige Besuch nach der Schilderung Arendt's selbst der erste und einzige des Dr. Arendt in der Privatwohnung ihres Mannes nicht schon Besuch Dr. Arendt's in der Privatwohnung Dr. Kayser's im Februar oder März, sondern eventuell im Mai 1895 statt- gewesen sein. gefunden hat. Auf die Erklärung dieser unerheblichen Differenz Man sieht, der Beweis, den Dr. Arendt anzutreten unterkommt es indessen gar nicht an. Worauf es vielmehr ankommt, nommen hat, daß er Herrn Kayser mehrmals persönlich in das ist die Feststellung, ob Dr. Arendt damals, als er Dr. Kayser dessen Behausung gesprochen hat, steht auf recht schwachen in dessen Privatwohnung aufsuchte, tatsächlich in der von diesem Füßen. Wird die Aussage der Frau Kayser aber durch die Anniedergeschriebenen und von Frau Kayser beschworenen Weise gaben im Tagebuch ihres Mannes und vielleicht noch durch die Selbsttäuschung, wenn er meint, daß es ihm durch seine behandelt, d. h. hinausgewiesen wurde. Die Aussage der Frau bereits in Aussicht gestellte Aussage eines Dienstboten bestätigt, Broschüre, insbesondere durch Bekanntgabe der aufgefundenen Kayser wird nun aber durch die von Dr. Arendt publizierten, ganz der obendrein noch angeben könnte, daß Dr. Arendt zwar beim Belege, gelungen sei, die seiner Erklärung entgegenstehende Beunerwarteter Weise unter alten Briefen gefundenen Schriftstücke, Dr. Kayser in dessen Privatwohnung vorgesprochen hatte, I hauptung der Frau Kayser böllig zu widerlegen"!
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Uebrigens läßt die im Vergleich zu dem eigenhändigen, in freundschaftlichem Tone abgefaßten Briefe des Herrn Kayser vom 13. Mai höchst formell gehaltene, talte Höflichkeit atmende schriftliche Note vom 3. Juni es an sich keineswegs unmöglich erscheinen, daß das von der Frau Kayser behauptete Nencontre stattgefunden hat.
So viel für diesmal über die nach Herrn Arendt's Ansicht für ihn so wichtigen„ Belege", über die er sich am Schlusse seiner Broschüre zu folgenden Worten aufschwingt:
" So kann ich auch jetzt, nachdem der Tatbestand durch die aufgefundenen Briefe zu meinen Gunsten klar gestellt ist und niemand mehr meinen Eid und meine Ehre antasten kann, davon absehen, die Angelegenheit der Staats. anwaltschaft zu übergeben, wie das meine Pflicht war, als die Berichte über die Münchener Verhandlungen eine trafen."
Unseres Erachtens befindet sich Herr Arendt im Zustande arger