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Nr. 206. 24. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Mittwoch, 4. September 1907.

Partei- Angelegenbeiten.

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und auch der Zugführer eines jeden Zuges mit einem amtlichen Abfahrtsbefehl zu versehen. Alle diese Handlungen mußten an Sielen Stellen von einem einzigen Beamten erledigt werden. Spandau  . Am Freitag, den 6. d. M., findet im Lokal von Kein Wunder, wenn auf der Stadtbahn am Sonntag eine Köpnit, Bichelsdorferstraße, die Generalversammlung des Wahl- Ordnung wie in einem marokkanischen Heerhaufen herrschte." vereins statt. Tagesordnung: 1. Bericht von der Kreis- General- Im Stadtbahnverkehr herrschte ebenfalls große Verwirrung. bersammlung. 2. Bericht von der Provinzialfonferenz. 3. Ver- An vielen Stationen waren die Beamten nicht einmal in der Lage, schiedenes. Zutritt nur gegen Vorzeigung des Mitgliedsbuchs. Um über die Verzögerung des Verkehrs Auskunft zu geben. zahlreichen Besuch ersucht Der Vorstand. Die Stadtverordnetenversammlung

Nordend. Heute Mittwoch abends Uhr findet im Lokal des Genossen J. Schüßler die Versammlung des Wahlvereins für Nordend- Wilhelmsruh statt. Tagesordnung wird in der Versamm­lung bekanntgegeben.

Berliner   Nachrichten.

Paradekoller.

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Lehranstalt gemachten Vermächtnisses, die Zahl der das passive

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ist die Einfahrt steil abfallend angelegt. Als nun G. mit seinem Fuhrwerkt den Abhang hinunterfuhr, tam das schwere Gefährt ins Rutschen, die Pferde vermochten es nicht mehr aufzuhalten und G. stürzte vom Bock herab unter die Räder. Der Bedauernswerte wurde fast vollständig zermalmt. Die Räder waren ihm über Kopf und Brust hinweggegangen. Bevor noch ein Arzt helfend eingreifen konnte, war G. den furchtbaren Verlegungen erlegen.

Personen, die Zeugen des Straßenbahnunfalles am Sonntag­abend in Alt- Moabit, Ede Stromstraße, waren, bei dem eine Frau totgefahren wurde, werden gebeten, ihre Adressen an Karl Burg­hardt, Stromstr. 36, zu senden.

Mordversuch und Selbstmord.

Gestern nachmittag 8 Uhr gab der 32 Jahre alte Schneider Johannes Heydt, wohnhaft Elisabethufer 32, im Grunewald ohne jede Ursache auf den Tischler M. Sch. zwei Schüsse ab und tötete sich dann selbst durch einen Schuß in der rechten Schläfe. Allem Anschein nach hat Heydt Selbstmord verübt aus Furcht vor einer Strafe, die er noch verbüßen sollte.

Aus einer alten

Boffen. Den Mitgliedern des Wahlvereins zur Kenntnis, daß tritt am Donnerstag zu ihrer ersten Sitzung nach den Ferien zu­am Sonntag, den 8. September, das diesjährige Sommerfest in fammen. Ihr liegt eine umfangreiche Tagesordnung mit sehr Schimtes Lotal abgehalten wird. Es beginnt nachmittags 3 Uhr. wichtigen Vorlagen vor. So steht zunächst die endliche Bericht­Die Mitglieder des Wahlvereins werden ersucht, recht rege für das erstattung über die Ausschußberatungen über die Werts Fest zu agitieren. Der Vorstand. zuwachssteuer auf der Tagesordnung. Weitere Vorlagen be= treffen u. a.: die Errichtung eines Armenamtes im Osten der Stadt, die Annahme eines Vermächtnisses von 15 000 m. der verw. Kaufmann Cäcilie Langner, geb. Mendelssohn, zu Stipendien beztv. Aussteuerzweden, eine Erfahwahl für den Bezirksausschuß, -den Abschluß von Gasversorgungsverträgen mit den Gemeinden Malchow   und Karow  , die Verkleinerung des Plates K, Ab­teilung XIV, zwischen Revaler- und Simplonstraße an der Grenze von Borhagen- Rummelsburg, die Abnahme des Ausbaues der Ertrunkene Kinder. Beim Baden im Tegeler See   hat gestern Erfrischungshalle im Treptower Park, die Annahme einer Zu­wendung eines Herrn, der nicht genannt sein will, in Höhe von der achtjährige Sohn des Schneidermeisters Rothe aus der Provinz­Bei dem Paraderummel am Montag spielten sich wieder 12 000., die Annahme einer Schenkung der Handelskammer strage   in Reinickendorf   sein Leben eingebüßt. Mit anderen Schul­häßliche Szeneu ab. Die patriotischen Gaffer wollten sich zu Berlin  , die Bereitstellung außerordentlicher Mittel zu bau- naben hatte R. gebadet und unvorsichtigerweise wagte er sich zu wohl den militärischen Klimbin nicht entgehen lassen, anderer- lichen Ausbesserungsarbeiten in der Köllnischen und Berlinischen weit in den See hinaus. Durch eine heranbraufende Welle wurde seits sich aber durchaus nicht den militärischen Regeln fügen. Die Magistratsmitglieder und die Beschaffung von Abonnements- bemerkten den Unfall erst, als sie sich wieder ankleiden wollten. Bropstei, die Anschaffung eines Automobils zur Benutzung durch er umgeriffen und er geriet dadurch in eine Untiefe. Die Kameraden Aus diesem Anlaß gab es allenthalben erregte Szenen. fahrkarten der Großen Berliner   Straßenbahngesellschaft für die. war inzwischen bereits ertrunken. Aus dem Schiffahrtskanal Ueberall konnte man Schußleute mit hochroten Gesichtern Mitglieder der städtischen Behörden, die Beschaffung eines oder ist gestern die Leiche eines ertrunkenen etwa vier Jahre alten sich mit renitenten Zivilisten herumzanken sehen. Und mehrerer Ehrenpreise für die zweite milchhygienische Ausstellung Mädchens gelandet worden. In der Nähe der Belle Alliancebrüde die Männer der Ordnung fönnen massiv grob sein zu Dresden  , den Ankauf eines Teiles der Wuhlheide, die wurde der Leichnam ans Ufer angetrieben und geborgen. Bur und ihrem gestrengen Munde entfahren dann auch nicht gerade Annahme des der Stadtgemeinde von dem Rentier und Bezirks- Rekognoszierung wurde er nach dem Schauhause gebracht. die gewähltesten Ausdrücke. Doch Patrioten haben bekanntlich vorsteher Wilhelm Wurst zur Errichtung einer städtischen höheren Das Apollo- Theater ein dickes Fell und lassen sich das ganz gerne gefallen, wenn sie Wahlrecht zur Stadtverordnetenversammlung befizenden Berliner   bringt für den September ein in der Tat glänzendes Programm dafür den Anblick bunter Lappen und glizernder Sinkerligchen Hausbefizer, Sicherung der Fenster im Männerüberwachungs- Den Clou des Abends bildet das Auftreten Silvester Schäffers, erhaschen können. Wen aber seine Berufsgeschäfte da vorbei- hause der Jrrenanstalt Buch, die Bewilligung von Ehrenpreisen eines jungen, überaus vielseitigen Künstlers. führten, tonnte sich auf manche Widerwärtigkeiten gefaßt an den Verband deutscher Köche, die Annahme einer Stiftung Künstlerfamilie stammend hat sich Schäffer jun. auf zahlreichen Ge­machen. An der Gitschinerstraße wollte ein Arbeiter, der es bon 2000 m., die Anlegung der verlängerten Magazinstraße von bieten eine Eleganz und Bollendung angeeignet, die geradezu eilig hatte, durch die Reihe, wurde aber von einer nervigen der Alexanderstraße bis zur Dirksenstraße, die Verwendung des staunenswert ist. Seine Arbeit ist ein förmliches Mofaitbild. Sie Beamtenfaust prompt zurückgerissen. Einem anderen ging es städtischen Geländes an den Plantagen- bezw. Antonstraße für nicht besser, viele Arbeiter konnten nicht nach Hause zum der städtischen Stiftung zu Preisaufgaben für Studierende der boten wird, reist sich den besten Spezialitäten auf diesem Gebiete nicht besser, viele Arbeiter konnten nicht nach Hause zum Gemeindeschulzwede, die erfolgte Verleihung von Preisen aus beginnt mit dem Auftreten des erst 23 Jahre alten Künstlers als Was hier ges Zauberkünstler, Karten- und Münzen- Manipulator. Essen gehen. Ueberall dieselben Szenen, wenn auch in den hiesigen Universität, Herabfegung des von ber Gemeinde Klein- boten wird, reiht sich den besten Spezialitäten auf diesem Gebiete meisten Fällen das Publikum, das sich in wilder Schaugier beeren zu leistenden Beitrages zu den Kosten der Umpflasterung Bauberers noch den Kopf zerbricht, repräsentiert er sich schon nach an. Während sich das Publikum über die Manipulationen des wie wahnsinnig geberdete, die Behandlung verdiente. der Dorfstraße daselbst, die Entnahme der Grundstücke Char  - rapidem Kostümwechsel in seiner zweiten Nummer als Schnellmaler. Eine Unfitte aber, gegen die nicht energisch genug an- lottenstraße 6 und 7 aus dem Stadtbezirk 27 und zuteilung zum Mit Delfarben schafft Silvester Schäffer in wenigen Minuten ein gefämpft werden kann, ist das Mitnehmen fleiner, unerwachsener Stadtbezirk 26, die Beschaffung eines elektrisch betriebenen Kinder in ein solches Menschengewühl. Es ist eine Gewissen- Automobil- Löschzuges für die Feuerwache in der Schönlanter Gemälde, das die Zuschauer zu lauten Beifallsrufen begeistert. So­Tofigkeit fondergleichen von Eltern, bloß um ihre eigene Straße, die gegen die Richtigkeit der Gemeinde- bann produziert sich der Vielseitige als Jongleur; ein Glanzpunkt Bälle, Lampen, Stühle und Tische Jongleur im Damen- Boudoir. Neugierde zu befriedigen, Leben und Gesundheit ihrer Stleinen wählerliste erhobenen Einsprüche, die Ueber- feines Repertoirs bildet eine reizend fomponierte Szene als moderner zu gefährden, wie sich dies bei der Parade in Hunderten von laffung des Terrains in Diedersdorf an die Gemeinde Diedersdorf und Hüte, alles folgt willenlos den gegebenen Winken. Es folgt nun Fällen gezeigt hat. Mütter, mit 2-3 fleinen Stindern im u Kirchhofszweden. Außerdem zahlreiche Recherchen. die spanische hohe Schule zu Pferde: Silvester Schäffer als Reiter. dichtesten Gewühl, waren keine Seltenheit. Am Blücherplatz Seine Schulpferde, eine Wollblut- Fuchsstute und ein Touloufiner Aus der städtischen Kunstdeputation. hatten sich auch eine große Anzahl Frauen mit Kleinen Kindern Einer Anregung der Bildhauervereinigung des Vereins Berliner   Hengst werden von ihm auf einer von drei Säulen begrenzten Fläche in allen Gangarten der hohen Schule präsentiert. Dem aufgestellt. Als nun in der Ferne Musik erscholl, durchbrach Künstler folgend, hat die städtische Kunstdeputation beschlossen, für Schulritt folgen ifarische Spiele mit fünf Hunden. Flinke die vom Paradekoller befallene Menge mit einem wahren Indianer- die Ausschreibung eines freien Ideen- Wettbewerbs avec Aus- Forterriers find als Spanier fostümiert; die kleinen Eleven sind in geheul das Spalier und drängte wie besessen nach vorn. Herz- schmüdung des Bappelplages einen Betrag von 7500 M. zur ihrem Gehorsam einfach rührend und stellen ihrem Dreffeur und zerreißende Schreie aus dem Munde der leichtsinnigen Mütter Verfügung zu stellen. Die Wahl der Jury, die Verteilung der Preise Meister ein glänzendes Beugnis aus. Auch als Kunstschüße ersten ertönten, als die Kinder von ihrer Seite gerissen wurden. Einige fowie die Gestaltung der Ausstellung der Konkurrenzarbeiten soll der Ranges stellt sich der Künstler vor, wobei er von seinem treuen fielen hin, und die rasende Menge wäre rücksichtslos über die Berliner   Bildhauervereinigung überlassen bleiben. Die preis Jagdhund assistiert wird. Mitten aus dem Theatersaale in allen Störper der Kleinen hinweggetrampelt, hätten sich nicht die gekrönten Stizzen gehen in das Eigentum der Stadtgemeinde Berlin   möglichen Stellungen, vorwärts, rüdwärts und mittels eines über. Die Ausschreibung des Wettbewerbes wird zurzeit von der Spiegels schießt Schäffer nach festen und beweglichen Zielen auf der Schugleute mit ganzer Wucht dem Anprall entgegengeworfen. genannten Bildhauervereinigung vorbereitet. Der Pappelplatz liegt Bühne und fehlt nie. Kaum hat sich das ublikum von seinem Er­Ein kaum dreijähriges Mädchen konnte gerade noch rechtzeitig an der Invalidenstraße, bildet dort ein spises Dreied, das staunen erholt, da ist der schmucke Waidmann   schon verschwunden unter den Füßen der Gaffer hervorgezogen werden. Besonders an der einen Längsseite von dem Sophien- Kirchhof, an der anderen und zeigt sich nach einigen Sekunden als ausgezeichneter Violins eine Mutter, die sich mit einem Säugling( 1) in den Trubel von der Invalidenstraße und an der Schmalseite von der Acker- Virtuose in den Charaktermasten eines Joachim, eines Baganini gemischt hatte und fast erdrückt worden wäre, mußte sich straße begrenzt wird. und eines Johannes Strauß  . Die Hauptsensation des Abends bildet manche bittere Wahrheit sagen lassen. Auch konnte man öfter Neugestaltung des Bahnhofs Zoologischer Garten. Der Bahnhof Schäffer als Darsteller olympischer Spiele, welche herkulische sehen, wie Kinder von ihren Eltern gezüchtigt wurden, weil Boologischer Garten in Berlin   entspricht in seinem Umfange und Kraft und Gewandheit in schönster Harmonie zeigen. Wenn sich der Vorhang hebt, jagt die Aermsten nach drei- bis vierstündigem Warten ungeduldig Einrichtungen längst nicht mehr der wachsenden Bedeutung seines bon zwei Schimmeln gezogenen römischen auf der junge Olympier, einem Wagen stehend, Verkehrs. Insbesondere ist der Zugang zum Bahnhof sehr unvoll­auf die Bühne. Er trägt dabei das Klassische Kostüm Wann werden diese Menschen mal zur Vernunft tommen? tommen. Seit nahezu zehn Jahren schweben denn auch Ver­er diesem Wagen führt Als Paradepuppen hatte ein tapferer Patriot feine Kinder aus- handlungen zwischen der Stadtgemeinde Charlottenburg   und dem der olympischen Streiter, den Lorbeerkranz im lodigen Haar. nun eine Glanzleistung aus. gestellt. Gin Leser schreibt uns hierzu:" Bei dem Rückmarsch der Eisenbahnfiskus. Jezt ist endlich ein Vertragsentwurf zustande Er läßt sich 25- bis 40pfündige Kugeln von erheblicher Höhe in dep Truppen nach der Parade vom Streuzberg hatte auch ein bieberer gekommen, dem der Fiskus beistimmen will und der vom Charlotten- Raden fallen, balanciert den Wagen auf dem Kinne, während er Batriot, mit der Kornblume im Stnopfloch, mit seinen vier Jungen burger Magistrat gutgeheißen worden ist, so daß nur noch die zu zwei schwere Eisenkugeln emporstemmt; zum Schluß produziert er in Stüraſſieruniform mit Küraß und Adlerhelm in der Friedrich- ſtimmung der Stadtverordneten erforderlich ist. Vor allem soll auf sich als der Riese Atlas, einen gewaltigen Globus auf den Schultern der westlichen Seite des Bahnhofs auf dem Gelände der früheren straße in der vordersten Reihe Aufstellung nehmen wollen, da er westeisbahn eine Straße angelegt werden, die etwa 100 Meter weit tragend, dem fünf Erdteile darstellende Personen entsteigen. fich aber etwas verspätet hatte, tvaren alle Plätze bon Hurraschreiern ausgefüllt; auch hatten die absperrenden Polizei- bon der Hardenbergstraße hineinführt. Eine zweite neue Straße Nummern auf dem sehr reichhaltigen Programm. beamten sonderbarerweise für diesen patriotischen Sinn und Geist soll eine Verbindung herstellen zwischen dieser Zufahrtsstraße und nicht das nötige Entgegenkommen gezeigt und so mußte unser Bahnhof und dem Zoologischen Garten   wird in der vollen bes der verlängerten Joachimsthalerstraße. Das Gelände zwischen dem Das Kasino- Theater in der Lothringerstraße hat nunmehr eben­Patriot schweren Herzens weiterziehen. Endlich an der Mohrenstraße fand er den rechten Mann; ein bauungsplanmäßigen Breite vom Fistus an die Stadtgemeinde falls seine Tore wieder geöffnet. Es ist seinem bisherigen Grund­gleichgesinnter Schußmann postierte zu des Vaters Stolz und Charlottenburg   abgetreten. Selbstverständlich bleiben die bestehenden faze treu geblieben, für ein verhältnismäßig geringes Eintrittsgeld Freude die vier ausgeputzten Jungen vorn an die Bordschwelle, wo Verpflichtungen gegenüber den Elektrizitätswerken, Wilmersdorf  , der an einem Abend möglichst viel Amisantes zu bieten. Und so besteht Westlichen Vorortbahn und dem Zoologischen Garten bestehen. Die auch das Eröffnungsprogramm wie früher aus einem Theaterteil und fie tüchtig Hurra schreien fonnten. Diesmal hat sich die Direktion bereits an Vielleicht handelt der Vater mit Kinderuniformen, daß er dafür übrige Verschiebung der Rechte zwischen Fistus und Gemeinde ist einem bunten Teil. Ludwig Fuldas Lustspiel: Die wilde Jagd", herangewagt. Reflame machen wollte; dann hätte er aber seine Firma besser zur ohne Interesse für die Deffentlichkeit. Schau tragen sollen. Ob dieser sonderbare Patriot etwa ein schwarz- Gestohlenes Fuhrwert. Der Milchhändler Gustav Bolster aus um es aber neben den anderen Darbietungen an einem Abend ab­weiß- rotes Hemd anhatte, konnte ich leider nicht ermitteln." Bankow war am Montag hier in der Neuen Schönhauserstraße be- folvieren zu können, erscheint das Lustspiel in einer Miniaturausgabe, schäftigt. Er ließ sein Fuhrwert, das aus einem guten Verdeck- bon F. Schäfer für das Kasino Theater eigens bearbeitet. Wenn man die bescheidenen Mittel und die besonderen Umstände des Kasino­milchwagen mit einem Blauschimmel bestand, auf der Straße ohne Theaters in Betracht zieht, kann man nur sagen, daß das Publikum Aufsicht stehen. Als er nach kaum zehn Minuten aus dem Hause bei einem Besuch vollständig auf seine Kosten kommt. Herr Direktor Nr. 7 wieder heraustrat, waren Wagen und Pferd verschwunden. Berg als Dr. Weiprecht, Gertrud Hinzer als Melanie Dalberg und P. machte sofort der Polizei Anzeige, doch find alle Recherchen bisher Frizz Schäfer als Sanitätsrat Liebenau spielten ganz ausgezeichnet. vergeblich gewesen. Der Schaden beziffert sich für den Bestohlenen In dem bunten Teil war es vor allem das Tschuschtes Liliputaner­auf rund 1000 m. Trio, das wahre Lachstürme entfesselte.

wurden.

Der Zusammenstoß auf der Stadtbahn

Mit

Außer dieser Glanzleistung befinden sich noch eine Anzahl guter

am Sonntagnachmittag hat gezeigt, daß die Bahnverwaltung beim Gintreten eines Betriebsunfalles vollkommen ohnmächtig ist. In einer Zuschrift an das Berliner Tageblatt" heißt es: Um 3 Uhr nachmittags passierte der Unfall, und noch um Mitternacht war man der Situation so wenig Herr geworden, daß durch die ganz regellose Abfertigung der Fernzüge ganz Deutsch­Ein schwerer Automobilunfall, der auf eine seltsame Ursache zurück­land durch den kleinen Zusammenstoß am Schlesischen Bahnhof   in zuführen ist, hat sich in der Behrenstraße zugetragen. Ein un- Feuerwehrbericht. In der letzten Nacht wurde die vierte Kom­Mitleidenschaft gezogen wurde. Es ist gewiß nicht leicht, den bekannter etwa 23 jähriger Mann war im Begriffe gewesen, in der pagnie nach der Straße Alt- Moabit 95/96 gerufen. Dort standen in riesigen Verkehr über die vier Stadtbahngleise plöblich auf zwei Nähe der Friedrichstraße   den Fahrdamm zu überschreiten. In einer der Motorenfabrik von Zschökel u. Rinne drei Automobile voll­Schienenpaaren zu erledigen, aber so bollkommen unvorbereitet Entfernung von wenigen Metern tam ein Automobil herangefahren ständig in Flammen. Diese hatten schnell reiche Nahrung an Del, dürfte man einer Gleissperrung, die gerade infolge des großen und der Bassant war über das plögliche Erscheinen des Kraftwagens Benzin usw. gefunden, und als die Wehr nach Mitternacht   dort an­Betriebes und bei dem mangelhaften Maschinenmaterial der Stadt- derartig erschrocken, daß er sich weder vor noch rückwärts wenden fam, mußte fie von zwei Dampfsprigen mit mehreren Schlauch­bahn stets in drohender Nähe ist, nicht gegenüberstehen. Es hätte konnte. Der Chauffeur, der annahm, daß der junge Mann infolge leitungen Wasser geben, um den Brand zu löschen. Der Schaden ist unbedingt dafür gesorgt werden müssen, daß der Fahrplan der der abgegebenen Warnungssignale ausweichen werde, fuhr weiter bedeutend. Drei wertvolle Automobile find verbrannt. Fernzüge wenigstens annähernd innegehalten wurde. Der Lokal und das Auto ging über den Unbekannten hinweg. In bewußt berkehr hätte dann unterbrochen werden müssen, wann ein Fernzug losem Zustande wurde er von einem Schußmanne nach der Charité fällig war. Statt dessen ließ man die vielen Hunderte von Reisenden, die mit den fünf zwischen 11 und 12 Uhr nachts fälligen gebracht, wo schwere innere Verlegungen bei ihm festgestellt wurden. Zügen nach dem Often fahren wollten, ratlos auf den Bahnsteigen stehen und konnte ihnen nicht einmal Auskunft geben, ob sie mit einer oder mit fünf Stunden Verspätung würden abreisen können. Die Folge waren eine grenzenlose Verwirrung und geradezu turbulente Szenen auf den Fernbahnsteigen.

Die letzte Ursache dieser Verwirrung war wieder ein Mangel an Beamtenmaterial. Die Zahl der Beamten an den Blodfignalen war noch um Mitternacht nicht über die normale Zahl hinaus verstärkt worden. Dabei hatten diese Beamten während der Zeit der Störung einen um das Zehnfache vermehrten Dienst zu versehen. Denn da durch die völlig unnormale Führung der Züge auch die normale Signalgebung nicht funktionieren fonnte, so war eine fortwährende telephonische Verständigung zwischen den einzelnen Blodstationen notwendig. Außerdem war jede der regel Losen Abfahrtszeiten der Züge zur Kontrolle schriftlich zu vermerken

Wegen Kurzschluß in elektrischen Starkstromkabeln wurde dis britte Kompagnie nach der Eisenbahnbrücke über der Königin Augusta­straße alarmiert. Durch Ausschalten des Stromes wurde die Gefahr beseitigt. Der Verkehr auf der Hochbahn erlitt durch den Brand eine Unterbrechung, die bald behoben wurde.

Jns Manöver. In der Alexandrinenstr. 46 und in der Hollmannstr. 33 brannten Bahlreiche Militärzüge befördern jetzt die gesamten Garde- Papier, Lumpen u. a. im Treppenhause und im Treppenverschlage. truppen ins Manövergelände. 32 Sonderzüge werden vom Schlesischen Zwei Kellerbrände beschäftigten die Wehr in der Oberwallstraße 16a Bahnhof und 12 von der Ostbahnhalle abgelaffen werden. Durch und Weinmeisterstraße 4. Ferner mußte in der Lychenerstraße 100 die Beförderung der Truppen wird für den Güterverkehr eine ein Fener gelöscht werden, das auf dem Dache beim Kochen von Verkehrsstörung eintreten, da die fälligen Güterzüge teilweise still Teer ausgekommen war; Papier u. a. wurde in der Willibald Aleris­liegen müssen. Um bei dem Verladen der Truppen die Ordnung Straße 15 ein Raub der Flammen. aufrecht erhalten zu fönnen, wird auf dem Bahnhofe ein militärisches Wachkommando stationiert.

Arbeiter- Samariter- Kolonne. Donnerstagabend 9 Uhr: 4. Ab­teilung Rummelsburg- Lichtenberg bei Lindner, Grünbergerstr. 10. Das Ende des Kutschers. Ein entsegli.her Unglücksfall hat Vortrag und praktische Uebungen. Die Lehrpläne für den Winter­gestern abend den Tod des Kutschers Karl Gerlach   aus der Schinke- furfus, welcher am 17. Oftober beginnt, werden ausgegeben. Gäste straße 12 herbeigeführt. G. war mit einer Fuhre Sand auf das haben einmaligen freien Zutritt. Neue Mitglieder können jederzeit Neubaugrundstüc Taubenstr. 15 gefahren. Durch die Ausschachtungen| eintreten.