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wie durch Förderung der persönlichen Beziehungen zwischen den fozialistischen jungen Arbeitern aller Länder.

d) Die Pflege der förperlichen Kultur durch Leibesübungen und Spiele.

e) Die Förderung des ästhetischen Sinnes des Proletariats.

3.

1. Die Konferens empfiehlt, dahin zu wirken, daß eine Ver tretung der jugendlichen Arbeiter zur Verwaltung der Fort­bildungs-, Fach- und Gewerbeschulen hinzugezogen wird.

2. Die Jugendorganisationen sollen darüber wachen, daß die jugendlichen Arbeiter, die die Gewerbe- und Fachschulen besuchen, ein flares Verständnis bewahren für die soziale Rolle ihrer Studien, die für sie nur den 3wed haben, ihre Widerstandskraft gegen die kapitalistische Ausbeutung zu stärken, und sich der Soli­barität bewußt bleiben, die alle Proletarier verbinden und einigen

Die sozialistische Erziehung der Jugend geschieht am besten in eigenen Organisationen. Jedoch muß womöglich ein organischer Zusammenhang, wo dieses nicht möglich ist, wenigstens ein geistiges Band zwischen ihnen und der flaffenbewußten Arbeiterbewegung muß. bestehen.

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Der Verbandstag ist der Ueberzeugung, daß die Fleischer. gesellen erst dann aus der tiefen sozialen Stellung, in die sie herabgedrückt wurden, sich erheben können, wenn ihnen die freie Zeit gewährt wird, die vom Standpunkt der Hygiene erforderlicj und zur Pflege eines geordneten Familienlebens sowie zur Wahrung der Berufsinteressen notwendig ist. Um so mehr glauben wir auf die Erfüllung unserer Anforderung rechnen zu dürfen, da die Forderung eines zwölfftündigen Arbeitstages weit zurücksteht hinter den in anderen Verufen üblichen Arbeitszeiten. Mit der zwölfftündigen Arbeitszeit wird unter anderem der Weg gebahnt, dem unwürdigen Zustande in unserem Berufe zu beseitigen, daß ältere Kollegen keine Arbeit bekommen, und wenn sie eine mehrjährige Lehrzeit durchmachten, aufgeben, um dann als Fabritarbeiter tätig zu sein. Diese ungesunden Zustände in unserem Berufe zu beseitigen, müssen wir mit allem Nachdruck fordern, um uns gegen die gesundheitlichen und schweren sozialen Nachteile, die die lange Arbeitszeit im Gefolge hat, zu schützen.

Die sozialistische Erziehung der Jugend vollzieht sich nur teil- Vierter Verbandstag der Fleischer und Berufsgenossen sie einen eigenen Sausstand gründen wollen, ihren Beruf, in dem

weise durch Aufklärung in der Breffe, in Bildungskursen usw. Gr. gänzt muß sie werden durch die Aktion, den Kampf, aus der Gr­ägung heraus, daß es unmöglich ist, einen bestimmten Bunft an­zugeben, too das erworbene Wissen die jungen Arbeiter erst instand febt, in den Kampf einzutreten, während umgekehrt der Kampf selbst oft die lehrsamste Methode der Aufklärung ist. Jedoch soll ausdrücklich hervorgehoben werden, daß während in den Partei­und gewerkschaftlichen Organisationen der Kampf mehr im Border grund steht, umgekehrt in der Jugendbewegung der Hauptnachorud auf die Bildungsbestrebungen gelegt werden muß, die deshalb die wichtigste Aufgabe der Jugendorganisationen find.

5.

Die Punkte, auf die die Organisationen der jugendlichen Ar­Feiter überwiegend ihre Aktion zu fonzentrieren haben, folgen aus der besonderen Stellung des jugendlichen Proletariats in der kapi­ talistischen   Gefellschaft. Es find:

a) Der Kampf um den Ausbau der Arbeiterschußgefeßgebung, die Aftion für bessere Befolgung der gefeßlichen Schutzbestimmun­gen, sowie für den Schuh der jungen Arbeiter gegen Ausbeutung überhaupt.

b) Der Kampf gegen den Alkoholismus  . c) Die Bekämpfung des Militarismus

6.

Die Mittel, deren sich die jungen Arbeiter zur Erfüllung ihrer Aufgabe unter anderem bedienen tönnen, sind: a) Die Veranstaltung von Vorträgen und Unterrichtstursen, b) die Herausgabe und Verbreitung von Beitungen und Schriften,

c) die Bildung von Vereins- und Wanderbibliotheken, d) gemeinsame Ausflüge und Besichtigungen,

e) Leibesübungen und Bewegungsspiele,

f) die Teilnahme an Petitionen und Demonstrationen,

g) die Bildung von Studienzirkeln,

haltungsabenden.

h) die Veranstaltung von künstlerischen und literarischen Unter­Des weiteren ist es Aufgabe der Jugendorganisationen, dafür zu wirken, daß die Partei immer mehr für die Bildungsbestrebungen der proletarischen Jugend gewonnen wird.

Ferner geben wir noch die Resolution wieder, die zu dem Thema:" Der wirtschaftliche Kampf der arbeitenden Jugend" zum Beschluß erhoben wurde.

Sie lautet:

Die kapitalistische Produktionsweise hat die Ausbeutung der arbeitenden Jugend in zweierlei Nichtungen zur Folge.

a) Die Vervollkommnung der Maschinen macht im Gegensatz zu früheren Perioden in großem Umfange stärkere physische Kräfte im Produktionsprozeß überflüssig und damit die Heranziehung jugendlicher Arbeitskräfte bom zartesten Kindesalter an in außer ordentlich gesteigertem Maße möglich. Die jugendlichen Arbeits. kräfte werden von den Kapitalisten bevorzugt, weil ihre Erhaltungs­fosten geringer jind, als die erwachsener Arbeiter. Im Wesen des Sapitalismus liegt es, die ihm zur Verfügung stehenden Arbeits­fräfte nach Möglichkeit auszubeuten. Durch die Widerstands­losigkeit der jugendlichen Arbeiter wird ihre Ausbeutung im höchsten

Grade möglich.

b) Die durch die Konkurrenz der Maschinenindustrie im Unter­gang begriffenen Kleingewerbetreibenden suchen ihr Dasein durch eine ganz besonders rücksichtslose Ausbeutung der jugendlichen Arbeiter( Lehrlinge) au fristen. Die fachmännische Ausbildung zu finft zu einem bloßen Vorwand für diese Ausbeutung herab. In Wirklichkeit unterscheiden sich diese beide Formen der Aus­beutung nur insofern, als erstere offener und geregelter, lettere durch das mit der Lehre" berbundene patriarchalische Verhältnis des Lehrlings zum Lehrherrn verschleiert und unbegrenzt ist.

hindern, zu beseitigen, ersucht die Konferenz zunächst:

Deutschlands  .

Frankfurt   a. M., 3. September.

( 8 weiter Verhandlungstag.)

Die Diskussion über die Geschäftsberichte wird fortgesetzt. Der Delegierte von Ingolstadt   hält für nötig, daß, wenn den An hägen auf einen Ausbau des Verbandsorgans stattgegeben wird, könne dann die Redaktionsarbeiten nicht mehr nebenbei erledigen. ein Redakteur angestellt werden müsse. Der Verbandsvorsitzende

Beder Leipzig plädiert für den Ausbau des Fachorgans den Ausschuß. und bespricht eingehend eine Beschwerde Bachmann- Leipzig an

daß die Delegierten nicht mehr auf den Ausschußbericht ein­Möller Hamburg, Vorsitzender des Ausschusses, bedauert, Ausschuß bringen? Wenn die Differenzen des Ausschusses mit gegangen find. Welche Nachrichten solle er seinen Kollegen vom dem Hauptvorstande nicht zur Befriedigung geklärt werden, dann würden sich die Kollegen von Hamburg   wohl bedanken, im Ausschuß zu fißen. Es sei eine immer wiederkehrende Erscheinung auf

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Der Verbandstag richtet deshalb an die Reichsregierung die Bitte, sich dem Beschluß des Beirats für Arbeiterstatistik sowie dem Gutachten des Kaiserlichen Gefundheitsamtes in der Be­urteilung der Folgen einer langen Arbeitszeit nicht anzu­schließen, bielmehr das berechtigte Verlangen der Fleischer­gesellen nach einem zwölfftündigen Arbeitstage durch Erlaß einer Bundesratsverordnung auf Grund des§ 120e der Ge­werbeordnung stattzugeben, sowie Anordnungen zu treffen, daß die Sonntagsarbeit im Schlachthausbetriebe und Wurst­fabriken untersagt und im Detailhandel auf drei Stunden be­schränkt wird. Desgleichen halten wir die Beseitigung der sanitären Mißstände in unserem Berufe für dringend erforder­lich, um sowohl im Interesse der Konsumenten wie der Fleischer­gesellen die auch auf diesem Gebiete längst festgestellten schweren Mißstände im Fleischergewerbe zu beseitigen."

Ueber:

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jedem Verbandstage, daß verlangt wird, der Fleischer" solle mehr ,, Unsere Lohnbewegungen und Streiks" belehrende wissenschaftliche Artifel enthalten. Es müsse aber organe zu lesen. Den indifferenten Kollegen müffe geboten werden, und letzte Waffe des Proletariats im Kampfe gegen das Unter­gesagt werden, daß die Kollegen auch die Pflicht hätten, Partei- referiert Conrad Krause Berlin  : Der Streik sei die wuchtigste Material, um sich weiter bilden zu können. was sie auch verdauen können. Der Fleischer" enthalte genügend nehmertum. Mit dieser Waffe dürfte aber nicht leichtfertig um­gegangen werden: wo die Vor bedingungen fehlen, müsse ein was dann meist der Nachdem noch Müller- München und Bergmann- Berlin Streif berhindert werden, sonst könne er zu den Geschäftsberichten gesprochen, nimmt Verbandsvorsitzender Fall fei nicht zum Nutzen, sondern eher zum Schaden der Hensel das Schlußwort. Er geht zunächst eingehend auf die Organisation ausgehen. Redner wirft nun einen Rückblick auf die Differenzen mit dem Ausschuß und Hauptvorstande ein und gibt verfloffenen Kämpfe im Fleischergewerbe und bespricht die ein zu, daß auf beiden Seiten gefündigt worden sei. Er wolle die zelnen in der Berichtszeit stattgehabten Streifs, um sich dann über Behauptung, daß der Ausschuß parterische Urteile fälle, aurüd- bie Tattif und die Form bei Streits eingehend zu verbreiten. Es müsse er betonen, daß man nicht allen Wünschen Rechnung tragen eine längere, lebhafte Debatte, in der mehr interne Angelegenheiten nehmen. Bezüglich der Anregungen auf Ausbauung des" Fleischer  " entspinnt sich über diesen Punkt und die dazu gestellten Anträge fachlich als Agitations organ zu gestalten. Wenn verlangt fönne. Die Rebaftion lege Gewicht darauf, den Fleischer" haupt- berührt werben. wird, daß Berufsjournalisten mehr zur Mitarbeit herangezogen werden sollen, so müsse man bedenken, daß diese wohl jozial­politische und wissenschaftliche, aber keine Fachartikel über Berufsangelegenheiten liefern fönnen. Von den Kollegen könnte man verlangen, daß sie auch politische Blätter abonnieren. Hensel geht nun ausführlich auf die fritisierenden Ausführungen einzelner Redner ein. Die Kritit des Hauptvorstandes an der Tätigkeit ein­zelner angestellten Beamten müsse er aufrechthalten; sie sei an­gebracht und berechtigt.

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zurück und verteidigt die Haltung und Tätigkeit des Haupt­Haupttaffierer Staufe weist ebenfalls erhobene Vorwürfe vorstandes. Möller Hamburg( Ausschußvorsitzender) drückt in seinem Schlußwort die Hoffnung aus, daß fünftig das Zusammenarbeiten zwischen Vorstand und Ausschuß ein einträglicheres werde. Ben der Erklärung Senfels bezüglich des strittigen Punktes habe er mit Befriedigung Kenntnis genommen.

Der Verbandstag

Anträge, die einen Ausbau oder wöchentliches Erscheinen des Ber­Dem Hauptvorstand und Ausschuß wird Decharge erteilt. Die bandsorgans verlangen, wurden abgelehnt. stimmt ferner dem Antrag zu, die Quartalsabrechnungen fünftig nicht mehr im" Fleischer  " zu veröffentlichen, sondern nur den Verwaltungsstellen zu übermitteln. Dem Antrag Berlin   und Maing, den Geschäftsbericht des Hauptvorstandes jährlich in Form einer Broschüre herauszugeben, wird zugestimmt. Reichstagsabgeordneter Robert Schmidt referiert nun in ausführlicher Weise über:

Die Resultate der reichsstatistischen Erhebungen über die Arbeitsverhältnisse im Fleischergewerbe."

8. Generalversammlung des Allgemeinen deutschen Gärtnervereins.

Es wird in der Diskussion über den Vorstandsbericht fortgefahren. währenden Diätensäge eingetreten. Auch auf diesem Ver­der Unmöglichkeit, mit weniger Diäten auszukommen und Hinweis bandstage flingt es ähnlich wie schon auf vielen anderen: Furcht vor dem Unwillen der Mitglieder auf der einen Seite, Betonung darauf, daß die Delegierten so wie so diejenigen find, die das ganze Jahr hindurch manche Opfer bringen müssen, auf der anderen. Ge werden schließlich 10 M. und Lohnentschädigung beschlossen. den Ausschuß und bestreitet ihm das Recht, bei Streitigkeiten Jansen wendet sich namens des Hauptvorstandes gegen fein. Er soll nur Ausgleichsinstanz sein. Rebner erörtert bann zwischen Mitgliedern und Hauptvorstand Entscheidungsinstanz zu eine Reihe von Differenzen in der Organisation. Betreffend die entschieden dagegen, daß man die Besetzung eines solchen ber­Ausschreibung des Postens eines Vorsitzenden wendet er sich ganz antwortungsvollen Postens dem Zufall der Ausschreibung über­läßt. Von Verlegung der Demokratie kann dabei nicht die Rede sein.

Zunächst wird in der Beratung der den Delegierten zu ge

tution des Ausschusses nicht überhaupt zu entbehren sei, da sie das Ramrowsti- Wiesbaden gibt zu erwägen, ob die Infti­Arbeiten der Organisationsmaschinerie nur zu erschiveren scheine.

Beder Berlin   erkennt die intensive Tätigkeit der beiden Die Ausbeutung jugendlicher Arbeitskräfte entspringt dem Hauptbeamten an und bedauert, daß dem Kollegen Busch- Hamburg Wesen der kapitalistischen   Wirtschaftsordnung, die auf Ausbeutung Schmidt schildert eingehend die Stellung der Regierung zu die Teilnahme an der Massenagitation in Westfalen von der von Arbeitskräften zur Erzeugung von Mehrwert beruht. Diese den sozialpolitischen Forderungen der Arbeiterschaft. Die Res dortigen Verwaltung bersagt wurde. Er verlangt mehr Ellbogen­wie jede Ausbeutung der Arbeitskraft kann nur mit der Beseitigierung stellte sich früher auf den manchesterlichen Standpunkt der freiheit für den Hauptvorstand und Beseitigung des Ausschusses. gung der kapitalistischen   Gesellschaftsordnung verschwinden. Daher freien Vereinbarung. Durch das Drängen der flaffenbewußten Schmidt II- Berlin   verteidigt die erfolgte Anstellung einer fordert die Konferenz die ausgebeutete Jugend auf, sich um das Arbeiterschaft auf Erfüllung sozialpolitischer Forderungen konnte Sülfskraft für den Hauptborstand. Während der Reichstagswahlen Banner   des Sozialismus zu scharen, auf dem der Sturz der heu- sie diesen Standpunkt nicht ganz aufrecht halten, sie mußte Non sei auch die Tätigkeit der Beamten für die Partei in Anspruch ge­tigen Wirtschaftsordnung geschrieben steht. zefsionen an die Arbeiterschaft machen. Allerdings ist aber das nommen worden, und die Vorbereitungen der Generalversamm­Entgegenkommen der Regierung noch ein sehr unbefriedigendes. lung habe gleichfalls viel Arbeit gemacht. im Jahre 1902. Diese sind zwar sehr minderwertig, sie gestatten daß die Krankenkassenfrage von ihm als Beamter des Verbandes Redner schildert nun ausführlich die reichsstatistischen Erhebungen Albrecht Berlin( Redakteur des Fachorgans) bestreitet, aber trotzdem einen Einblick in die tieftraurigen Verhältnisse der betrieben worden sei. Er habe lediglich als Mitglied dazu Stellung leiſchergesellen. Schmidt geht im einzelnen die von den bergenommen. Er erkennt an, daß seine Tattit in der Frage feine schiedensten Innungen, Gefellenbrüderschaften usw. erstatteten Gut glüdliche gewesen sei. Redner verteidigt seine Haltung in der achten durch. Er stellt diesen die Erhebungen des Zentralverbandes Gehaltsfrage und bezeichnet es als Popularitätshascherei, wenn der Fleischer gegenüber. Besonders das Gutachten des Reichs- die Delegierten gegen höhere Gehälter sich wenden. gesundheitsamtes, das sagt, es läge keine Veranlassung vor, eine gesebliche Regelung der Verhältnisse in den Schlächtereien und Wurstfabriken vorzunehmen, müsse als vollständig inforreft abgelehnt werden. Der mißglüdten Enquete der Regierung gegen über müsse Selbsthülfe eingeleitet werden. Dies könne nur durch eine starte Organisation geschehen. Mit dem 1% stündigen instruktiven Vortrage Schmidts, der mit großem Beifall auf­2. 6stündiger Maximalarbeitstag für alle Arbeiter, unter genommen wurde, schließt die Vormittagssizung. welchem Begriff überall die Arbeiterinnen mitverstanden sind, unter 18 Jahren;

Um die schändlichsten Auswüchse jener Ausbeutung, die ihre Opfer selbst am Kampfe gegen das heutige Wirtschaftssystem ver­a) die Jugendorganisationen, deren Errichtung auch im Inter. esse des wirtschaftlichen Schutzes der jugendlichen Arbeiter zu fordeen ist, Schußtommiffionen für jugendliche Arbeiter zu schaffen, welche die Aufgabe haben, darauf zu achten, daß die für den Schuh der jugendlichen Arbeitskräfte bestehenden Vorschriften innegehalten tverden, und auch die Regelung des Arbeitsnachweises in die Hände zu nehmen;

b) die sozialistischen   Fraktionen, daß sie in den gesetzgebenden Körperschaften folgende Forderungen vertreten: 1. Verbot der Beschäftigung jugendlicher Arbeitskräfte vor vollendetem 16. Lebensjahr unter gleichzeitiger Ausdehnung der

Schulpflicht bis zu diesem Alter;

3. Verbot der Nachtarbeit für alle Arbeiter unter 18 Jahren. 4. 36stündige ununterbrochene Sonntagsruhe für alle Arbeiter unter 18 Jahren;

5. Verbot des Roft- und Logisawanges für die gleiche Alters­schicht. Die Vereinbarung eines solchen Zwanges ist nichtig.

6. Einführung des obligatorischen Fortbildungsunterrichts für alle in Handel, Verkehr, Industrie, Landwirtschaft und in den so­genannten freien Berufen beschäftigten Arbeiter bis zum boll­endeten 18. Rebnsjahre.

7. Obligatorische Einführung des Tagesunterrichts an Wert­tagen für alle Fortbildungs, Fach- und gewerblichen Vor­bereitungsschulen;

8. Abschaffung des Rechtes der väterlichen Zucht, insbesondere des körperlichen Büchtigungsrechtes für den Lehrherrn;

9. Anstellung von besonderen Inspektoren für die jugendlichen Arbeiter;

10. Ausdehnung der Gewerbeinspektion auf die Handwerks­betriebe und die Hausindustrie;

11. Die Lehrzeit darf zwei Jahre, und zwar einschließlich der Probezeit, nicht überschreiten;

12. Verbot der Lehrlingsverwendung zu häuslichen oder über­haupt außergewerblichen und zu anderen als den vertraglich aus­drücklich festgesetten Arbeiten;

13. Beseitigung aller Bestimmungen, die die Löslichkeit des Lehrverhältnisses erschweren. Die Vereinbarung von dem wider­sprechenden Bestimmungen, insbesondere von Konventionalstrafen, ist nichtig;

14. Empfindliche Strafen für diejenigen Arbeitgeber, Meister asw., die einer der obigen Bestimmungen zuwiderhandeln.

c) die Gewerkschaften, beim Stellen bon Forderungen, und beim Abschluß von Stollektivverträgen die zu b angeführten Punkte zu berüdsichtigen."

Außerdem werden folgende bon Trocket, beziehungsweise Jauniaus gestellten Anträge angenommen:

eine lebhafte Debatte. Als Quintessenz der Ausführungen zu Der Vortrag des Genossen Schmidt zeitigte am Nachmittage eine lebhafte Debatte. Als Quintessenz der Ausführungen zu diesem Punkte der Tagesordnung wird nachfolgende Resolution einstimmig angenommen:

Der Verbandstag des Zentralverbandes der Fleischer und Berufsgenossen Deutschlands  , abgehalten vom 2. bis 4. Sep­tember in Frankfurt   a. M., hat aus den Verhandlungen des Beirates für Arbeiterstatistik zu seinem Bedauern Kenntnis davon genommen, daß dem vielfachen Verlangen der im Fleischer­gewerbe beschäftigten Gesellen auf Einführung eines zwölf stündigen Arbeitstages durch eine Bundesratsverordnung von dem Beirat für Arbeiterstatistit nicht befür

wortet wurde.

Kaiser Frankfurt a. M. berteidigt die Tätigkeit der Frank­ furter   Agitationstkommission und hält die Einberufung der General­au versammlung zu jebigem Termin für durchaus richtig und ge­Busch Hamburg verteidigt das Recht der Kritik und miß billigt, daß eine solche als Quertreiberei bezeichnet wird.

rechtfertigt.

Redner tritt für das Weiterbestehen des Ausschusses ein, da sonst die Gefahr der Bureaukratie vorliege. Nach seiner Meinung soll der Ausschuß der Prellbock zwischen Mitglieder und Vorstand ein. Eine Sanierung der finanziellen Grundlage der Organi­sation sei dringend erforderlich. Die Ausgaben steigen fort­während, die Einnahmen aber nicht dementsprechend.

Schmidt Berlin  ( Geschäftsführer) wendet sich in seinem Schlußwort gegen die von den Delegierten erhobenen Vorwürfe und fordert größeres Vertrauen der Mitglieder untereinander und gegen den Vorstand. Die Gemeindearbeiter verwechseln bei ihren Forderungen betr. der Gärtner in den städtischen Betrieben die Betriebsorganisation mit den Industrieorganisationen. Sie haben nach den Beschlüssen der Zentralvorstände und der Gewerkschafts­tongreffe nicht recht. Redner wendet sich gegen den übertriebenen aditalismus der Berliner   Landschaftsgärtner, der vielfach daran schuld sei, daß nicht mehr erreicht werden konnte. Er wird aller­dings meistens von drei oder vier Schreiern verschuldet. Redner bemängelt scharf, daß die Mitglieder sehr oft über den Stopf des Hauptvorstandes hinweg Aktionen einleiten und Verträge ab­schließen. In der Inszenierung von Lohnbewegungen müsse in ber Butunft vorsichtiger verfahren werden. Die Extrabeiträge feien beizubehalten, die Sammlungen aber feien zu verwerfen, weil dazu nur die besten Kollegen, die die Versammlungen besuchen, bluten müssen. Die Gehaltsfrage dürfe nicht von kleinlichen Ge­

Der Verbandstag gibt der Meinung Ausdrud, daß eine zwölfstündige Arbeitszeit im Fleischergewerbe durchführbar ist, und die von den Unternehmern hiergegen erhobenen Einwände nur bom engherzigen Standpunkt des Profits und einer sozial­politisch rüdständigen Auffassung diftiert sind. Der Standpunkt der Fleischermeister und ihrer Storporationen ist derselbe, der auch in anderen Gewerben von den Unternehmern gegen sozial. politische Anforderungen der Arbeiter geltend gemacht wurde; Einwände, die aber, fobald dennoch eine Beschränkung der Arbeitszeit berfügt würde, sich sofort als haltlos erwiesen. Die Begrenzung der Arbeitszeit im Fleischergewerbe ist besichtspunkten aus beurteilt werden. gründet, weil eine Arbeitszeit über 12 Stunden für die Fleischergesellen gesundheitlich und bom allgemeinen sozial politischen Standpunkt aus die schwersten nachteiligen Folgen hat.

Die Erhebungen des Beirats für Arbeiterstatistik haben er­wiesen, daß in einer großen Zahl von Betrieben Arbeits­zeiten über 12 Stunden üblich sind. Diese Feststellungen find durch die Erhebungen, die der Zentralverband der Fleischer und Berufsgenossen Deutschlands   im Jahre 1905 veranstaltete, ergänzt in der Richtung, daß auch die mißlichen fanitären 3u­stände in den Betrieben, die elenden Logis der Gesellen und die niedrige Entlobnuna eingehend dargestellt wurden

Ein Antrag auf Erteilung eines Zadelsvotums für den Haupt­vorstand wird zurüdgezogen und die Delegierten sprechen der Hauptverwaltung durch Erheben von den Plähen ihr Vertrauen

aus.

Beschlossen wird, vier Kommissionen zur Vorberatung der verschiedenen Tagesordnungsfragen zu wählen. Sie sollen am Dienstagvormittag tagen. Die Generalversammlung soll zu diesem Behufe ihre Verhandlungen aussehen, da sämtliche Delegierte den Stommissionen zugeteilt sind. Man erwartet davon eine wesentliche Abkürzung der Verhandlungen.

Es wird dann ein Antrag der Mitgliedschaft Stuttgart   anges

nommen: