senden Begründung als berechtigt dargetan werden. Die weiterenAusführungen des Zirkulars können gar nicht anders aufgefaßtwerden, wie die Bitte, bis zum 1ö. Oktober sich zu erklären, welcheVorschläge angenommen werden» eventuell welche Gegenvorschlägegemacht werden. Daraus und aus dem Beschlutz deS Zirkularskonnte der Arbeitgeber nicht entnehmen, ob der Wille der Arbeit-nchmer dahinging, das Arbeitsverhältnis auch dann aufzulösen,wenn biS zur genannten Zeit ein Teil der Vorschläge von ihm an-genommen, ein Teil abgelehnt, oder mit Gegenvorschlägen beant-wartet war. Der Arbeitgeber konnte ferner aus dem Zirkularnicht entnehmen, ob das Arbeitsverhältnis nur aufgelöst werdensollte, wenn der Empfänger die Vorschläge nicht annahm. Hier-nach war die Kündigung inhaltlich nicht bestimmt und definitiv.Sie war daher nicht wirkungssähig.— Die Beklagten selbst habenam 12. Oktober nicht gekündigt. Sie handelten daher Vertrags-widrig, als sie am 1ö. Oktober die Arbeit niederlegten, da sie hier-durch die für sie bindenden Personalvorschriften, durch die einefünftägige Kündigungsfrist vereinbart war, verletzten und sind siedaher schadenersatzpflichtig. Die Höhe dieses Schadens wird da-durch begrenzt, datz die Klägerin so gestellt sein mutz, als wenn ihrvom 16. Oktober an noch fünf Tage die Arbeitskraft der Beklagtenzur Verfügung gestanden hätte. Von einer Mitschuld der Klägerinbei Entstehung des Schadens durch Nichtbeantwortung des Zirku-lars kann keine Rede sein, da keine Rechtspflicht für die Beant-Wartung bestand."Die Eingangs gestellte Frage ist also im Gegensatz zum Ge-Werbegerichtsurteil verneint worden. Diese Entscheidung erscheintfalsch, weil die angewendete Form der Kündigung nach den Regelnüber Treue und Glauben unzweideutig und klar erfolgt ist. Ausdem landgerichtlichen zugunsten des Unternehmertums wirkendenUrteil dürfte aber, um ähnlichen Rechtsirrungen vorzubeugen, dieLehre zu ziehen sein, datz bei.schriftlichen Massenkündigungen mehrauf präzise Form als auf höfliche Redewendungen zu geben ist.Ist PlSblich eingetretenes Glatteis als außergewöhnliches Natur-ereigniS anzusehen?Ein Tagelöhner war in Dortmund auf dem unbe st reutenHiltropwall infolge des eingetretenen Glatteises zu Fall gekommenund hatte sich einen Unterschenkelbruch zugezogen. Derselbe klagtegegen die Stadt Dortmund auf Ersatz der Pflege- und Kurkostensowie auf Zahlung einer monatlichen Rente von 66 Mark. DaSOberlandesgericht Hamm wies Kläger ab mit folgender die obenaufgeworfene Frage bejahenden und für alle Stadtgemeinden,welche die Stratzenreinigung auf den Kommunaletat übernommenhaben, sehr wichtigen und sehr unsozialen Begründung:„Die Stadt habe allerdings für den verkehrssicheren Zustandder Stratze zu sorgen, jedoch konnte sie für die Folgen des Unfallesnicht haftbar gemacht werden, weil sich nicht ein schuldhaftes Unter-lassen der Streupflicht seitens der Stadt ergab. Der Straßen-meister ließ— dem Urteil gemäß— von seinem Personal dieBürgersteige bestreuen, aber bei der Ausdehnung der Stadt liegtes auf der Hand, datz die Besandung der Stratzenteile nur nach undnach erfolgen konnte. Wenn der Kläger der Stadtgemeinde zumVorwurf macht, sie habe es unterlassen, die Zahl ihrer Straßen-arbeiter zu verstärken, so übersieht er, daß es sich um ein außer-gewöhnliches Naturereignis handelt. An ein Gemeinwesen von derBedeutung der Stadt Dortmund könne nicht die Aufforderung ge-stellt werden, datz es sich für jeden nur vereinzelt auftretendenVedürfnisfall vorsieht. Die Beklagte verletzte nicht ohne weiteresdie im Verkehr von ihr geforderte Sorgfalt, wenn sie nach Möglich-keit mit den ihr zur Verfügung stehenden Arbeitskräften das außer-gewöhnliche Verkehrshindernis zu beseitigen suchte. Ueberdies seies sehr zweifelhaft gewesen, ob eS der Beklagten bei dem im In-dustriegebiet herrschenden Mangel an Arbeitskräften gelungenwäre, nach dem unerwarteten Auftreten des Glatteises so schnelldie erforderliche Aushülfe zu beschaffen. Der Kläger handelte selbstfahrlässig, und es trifft ihn ein mitwirkendes Verschulden insofern,als er bei seinem vorgerückten Alter am Arme seiner ihn be-gleitenden Schwiegertochter die Straße hätte passieren müssen,Wie falsche Lohnstatistikcn zustande kommen.Unter der Anschuldigung, dem Bergmann Groll aus Ober-Hausen 50 Mark Vorschutzgelder unterschlagen zu haben, hatte sichder Betriebsführer beider Schächte der Zeche„Concordia" zu Ober-Hausen, Karl Gewecke von dort, auf amtsanwaltliche Berufung vorder Duisburger Fericnstrafkammer zu verantworten. DasSchöffengericht in Oberhausen hatte ihn freigesprochen. Das Er-gebnis der Berufungsverhandlung war wiederum Freisprechungdes Angeklagten. Auch wurden die notwendigen dem Angeklagtenerwachsenen Auslagen der Staatskasse zur Last gelegt. Doch stelltesich ein bei der Zechenverwaltung geübtes Rechnungsverfahrenheraus, das der amtierende Staatsanwalt als ein recht bedenklichesVerfahren charakterisierte. Aus der umfangreichen Beweisaus-nähme ging hervor, daß der nunmehrige Wetterkontrolleur Grolldem Angeklagten zwei Jahre hindurch zur Verrichtung privaterArbeiten zugewiesen worden war, wofür ihm der sonst beim Ver-fahren der Schicht gezahlte Lohn von 4 Mark 70 Pfennige weiter-gezahlt worden war. Seitens der Steiger und des jeweiligen Be-triebsführers waren kleinere Anschaffungen für die Zeche in derWeise zu Lasten der Zechenverwaltung gerechnet worden, datz dieKosten der Anschaffung irgendeinem vorher verständigten Arbeiterin die Lohndüte getan wurden. Nachher nahm man ihm den über-scküssigen Betrag aber wieder ab und beglich damit die Rechnungen.Man hatte dem betreffenden Arbeiter soviel Schichten mehr an-geschrieben als ihm für den Rechnungsbetrag wieder abgezogenwerden sollte. Dieses Verfahren dürfte den Schlüssel dazu bieten,wie manchmal Lohnstatistiken zustande kommen, denen die Arbeiternicht glauben. Im borliegenden Falle waren S0 Mark an Kranz-gelber zu bezahlen gewesen. Dem Groll waren dafür eine AnzahlSchichten mehr angeschrieben worden, doch hatte Groll sich diesemehr erhaltenen S0 Mark nicht abziehen lassen, weshalb der An-geklagte einen Vorschutz von S0 Mark auf seinen Namen hatte ent-nehmen lassen. Es ergab sich auch, datz Groll von der Verrechnungder Kranzgelder durch seinen Reviersteiger Hüskes Kenntnis er-halten hatte.DaS frevelhafte Spiel mit Arbeiterlebenist besonders stark im Baugewerbe in Schwung. Die milde Be-Handlung, die den alle Rücksicht auf Leben und Gesundheit der Ar-beiter aufs Spiel setzenden Baulöwen durch die Gerichte zuteilwird, ist nicht geeignet, sie zu etwas mehr Rücksichtnahme zu er-ziehen. In Nürnberg wurde vor einiger Zeit beim Gebälklegen aneinem Neubau ein am Aufzug beschäftigter Arbeiter von einemabstürzenden Balken zum Krüppel geschlagen, so daß er mindestensauf Jahre hinaus vollkommen arbeitsunfähig ist. Der Unfall ent-stand dadurch, datz der Kran zu nahe am Bau stand, so datz sichder Balken vom Seil löste und abstürzte. Der ZimmermeisterGalster wurde deshalb wegen gefährlicher Körperverletzung ange-klagt und vom Schöffengericht auch zu 200 M. Geldstrafe ver-urteilt. Aber das Landgericht als Berufungsinstanz sprach ihnfrei, obwohl festgestellt wurde, datz der Baukontrolleur vergeblichdie Beseitigung des gefährlichen Zustandes verlangt hatte und derSachverständige der Baupolizei erklärte, datz nur der LeichtsinnGalsters an dem Unfall schuld sei. Das Gericht glaubte einem Kol-legen des Angeklagten mehr als dem amtlichen Sachverständigen.Jener bestritt als„Sachverständiger" jede Schuld des Galster, ließaber etwas unvorsichtig die Katze aus dem Sack, indem er meinte,je weiter ein Kran vom Bau entfernt stehe, desto mehr Kraft seizum Aufziehen nötig.— Die Rücksicht auf Menschenleben mutzalso hinter dem Unternehmerprofit zurückstehen.Em IndiuflTle md HandelDer Dortmunder Sumpf.Die Dortmunder Union bereitet diesmal den Aktionären eineAeine Freude. Ungefähr 80 Millionen Mark hat dieser Sumps schonverschlungen. Wie jedesmal wlirden auch bei der letzten Kapitals'crhöhung den Aktionären für die Zukunft bessere Erträgnisse zu»gesichert. Diesmal sollte es wirklich die letzte größere technischeUmänderung sein— wie jedesmal— die die Aera statt-sicher Dividendenzahlungen vorbereiten würde. Und nun gibtes auch 3 Proz. auf die Aktien Lit. C., für welchein den beiden Borjahren nur 2 Proz. abgestotzen wordensind. Für die Aktien Lit. D. werden wiederum 5 Proz. ausgeschüttet. Da 6 Millionen Mar! neues Kapital am Dividenden-genutz teilnimmt, stellt sich die Gewinnsumme erheblich höher alsim Borjahre. Der Bruttogewinn stieg von 5 222 923 M. au6 726 952 M. Dabei ist der Ueberschutz auZ dem Kohlenbergbauvon 1 097 435 M. auf 577 118 M. zurückgegangen. Dagegen warfendie Dortmunder Werke, die im Vorjahre mit 3 614 336 an demUeberschutz partizipierten, für das letzte Jahr 6 310215 M. ab. Mankönnte nun schließen, da? Werk sei nun wirklich technischauf der Höhe der Zeit und einer erhöhten Leistungsfähigkeitsei das bessere Erträgnis zu danken. Das ist aber in nur be»schränktem Matze der Fall. Die Union hat einige ans daS besteausgerüstete hochleistungsfähige Teilanlagen, aber sie wird nie einnach den neuesten Methoden des kontinuierlichen Betriebes arbeitendesWerk werden. DaS ist nach dem Urteil Sachverständiger aus räum-lichen Gründen und wegen der Gesamtanlage der Union aus-geschlossen. Das bessere Erträgnis der letzten Jahre resultiert inder Hauptsache ans der Gunst der Verhältnisse am Eisenmarkt.Kommt erst die Abflauung, dann wird der Sumpf es an weiterenEnttäuschungen nicht fehlen lassen.Zur Kouzeutratio» im Eiseuhaudel. Wie dem„B. T." gemeldetwird, ist die altangesehene Eisenhandlung Friedrich Kuring m Jauernebst Filiale in Bolkenhain in eine Gesellschaft mit beschränkterHaftung umgewandelt und dem Konzern Caro- Lindner angegliedertworden. Die Geschäftsführung verbleibt in den Händen des bis-herigen Firmeninhabers.Gelsenkirchener Bergwerks- Gesellschaft. Die Gesellschaft, welcheim vorigen ganzen Geschäftsjahre einen Bruttogewinn von rund30 Millionen Mark erzielte, hat, nach Mitteilungen an der Börse,in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres bereits20 Millionen Mark Bruttogewinn herauSgewirtschaftet. Und daS,obwohl, wie immer behauptet wird, die Preisaufschläge durch Lohn-steigernngen absorbiert worden sind.Elektro-Stahlanlagcn. Die Röchlingschen Eisen- und Stahl-werke G. m. b. H. in Völklingen a. d. Saar machten vor einigenTagen ihre Elekro-Stahlanlage mit Induktionsöfen zum erstenmaleiner größeren Anzahl von Interessenten zugänglich. Die Vertreterbedeutender Werke aus den verschiedensten Zweigen der Eisen- undStahlindustrie Deutschlands, der Schweiz, Belgiens, Rußlandsund Japans besichtigten den neuesten Ofen für drei TonnenEinsatz, welcher seit mehreren Wochen in ununterbrochenem Be-triebe steht und flüssigen Einsatz vom Thomaskonverter bis aufSpuren von Schwefel und Phosphor nachraffinicrt. Wie berichtetwird, soll sckon in nächster Zeit eine eigene Gesellschaft zur Ver-Wertung der m Rede stehenden Elektto-Slahlöfen ins Leben treten.— Wie das.Iserlohner Tageblatt" berichtet, hat die Aktiengesell-schaft Friedr. Krupp in Essen das Lenne- EleltrizitätSwerk Sieselbei Plettenberg erworben, um Versuche zur rationellen Erzeugungvon Stahl durch den elektrischen Strom wieder aufzunehmen. DasWerk Siesel wurde im Jahre 1904 von der in Werdohl be-gründeten Firma Deutsche elektrische Stahlwerke erbaut. Seit 1905hat der Betrieb, an dem auch französische Fachleute beteiligt gewesensind, geruht.______Em der frauenbenegung.Die„Post" und die Dienstbotenorganisatio«.Die„Post" faselt von Mitzerfolgen der Berliner Dienstboten-orgamsation. Sie macht sich das Urteil, indem sie dem kürzlicherschienenen Bericht der Vcrtrauenspersonen der GenossinnenDeutschlands Gewalt antut.Das Blatt unterschlägt die S t a t i st i k der Erfolge. Vonder ununterbrochenen Zunahme der Mitglieder in den Dienstboten-Vereinen wird nichts berichtet, nichts davon, daß nicht nur dielokalen Dienstbotenorganisationen in vielen Städten Deutschlandsfesten Futz gefatzt haben und ständig wachsen und nichts davon, datzdie Zahl der in Deutschland organisierten Dienstboten 6000 beträgt— woran vor Jahresfrist noch nicht zu denken war—. und nichtsdavon, datz in dem Bericht bestimmt ausgesprochen wird, datz dieentfaltete Agitation auf fruchtbaren Boden gefallen ist. Der„Post"-Esel klaubt aus dem Bericht folgenden Satz heraus:„In einzelnen Fällen ist es bereits gelungen. Dienste aufGrund solcher Kontrakte einzugehen."Dazu wird bemerkt:„Ans dem letzten Satz ergibt sich zur Evidenz, datz dieSozialdemokratie mit ihrem Mustervertrag keinen Erfolg gehabthat. Selbst die sozialdemokratischen HauShaltungsvorftändehaben sich in den meisten Fällen geweigert, derartige Verträgezu unterschreiben. Die Tätigkeit des Vereins der Dienstboten inBerlin besteht deshalb im wesentlichen in der Veranstaltung vonVorträgen und Festlichkeiten. Auf die Lage der Dienstboten hater gar keinen Einfluß."Also wenn es glückt, Forderungen durchzusetzen, die zu erhebenvor Jahresfrist noch als Tollkühnheit galt, dann findet die„Post"Mißerfolg. Grandiose Logik! Wir können der„Post" verraten,datz auch die Berliner Dienstbotenorganisation seit der Zeit ihrerUmwandlung in eine auf dem Boden der modernen Arbciterbewc-gung aufgebaute Gewerkschaft ständig an Mitgliedern zu-genommen hat. Von einem Mißerfolg ist nichts zu ver-spüren. Nirgends in dem Bericht unserer Genossin Baader liestman von einem„Mitzerfolg". Die„Post" weiß, datz sie bei ihrenLesern voraussetzen darf, daß sie sich um den wahren Sachverhaltnicht gekümmert haben und sie darf schwindeln. Die weiteren Aus-lassungcn der„Post",„daß jetzt auch schon„viel" von bürgerlicherSeite, Polizei und Kommune für die Dienstboten getan werde".illustriert nur wiederholt die Unkenntnis über die Lage der Dienst.boten und über den Weg zur Verbesserung ihrer wirtschaftlichenVerhältnisse.Wir können uns auf diese Kritik der Auslassungen der„Post",die ungeprüft auch der„Tag" übernommen hat, beschränken. DerW u n s ch— als Vater deS Gedankens— die Organisation möchteverschwinden, damit die Herrschaften wieder zur Ruhe kommen, istzu schwach, um die Bewegung der Dienstboten aufhalten zukönnen. Der Einfluß der Organisation, der ja der„Post" schon oft-mals zu schaffen gemacht hat, wird weiter wachsen, zum Segen derDienstboten, zum Aerger aller Arbeiterfeinde.Versammlungen.Genosse Rehbein sendet uns eine weitere Zuschrift, in der er dergegenteiligen Feststellung unseres Berichterstalters gegenüber dabeibleibt, den NiiSdrnck„Abklatsch" nicht gebraucht zu haben. Er habevon der selbstverständlichen Berwersung der Hervvsschen Utopien ge-sprachen und hinzugefügt, datz Genosse Liebknecht etwnS Aehn-l i ch e s, wenn auch in.abgeblatzter Form" propagiere.Vermischtes.Der verkannte Bulle. Die„Elb. Ztg." schreibt:„Vor Pillauliegt bei Peise als Fahrzeichen eine Leuchttonne, die wegen ihrerGrötze bei der Schifferbevölkcrung und in Seglerkrciscn unter demNamen„Peiser Bulle" bekannt ist. Der Malermeister dcü Dorfeshatte die Tonne anstreichen müssen und reicht seine Rechnung(„denPeiser Bullen zweimal mit Oelfarbe angestrichen... 8 M.'j beider Hafenbauinspektion ein. wo man an dem bekannten Namenkeinen Anstoß nimmt und dem Mann das Geld dezahlt. Da aberkommt am Jahresschluß von der Oberrechnungstamm« an dieHafenbauinspektion in Pillau folgende Anfrage:„Hält die Hafen-bauinspektion in Pillau auf Peise einen Bullen? Und wenn,warum ist dieser Bulle zweimal mit Oelfarbe gestrichen?"Eine ganze Stadt niedergebrannt! R om, 7. September. ImVatikan sind Nachrichten eingelaufen von den katholischen Missionenüber den Brand der Stadt Hakadate. DaS Feuer zerstörte inwenigen Stunden die ganze Stadt. 60 090 Einwohner sind obdach-los. Die meisten Niederlassungen der Patres, sowie die KirchenSchulen und Klöster sind zerstört.Der Schnellzug Chicago— Minncapoli» hat auf der Rock Island-Eisenbahn in der Nähe von Norris(Iowa) einen Unfall erlitten;elf Personen sollen dabei ums Leben gekommen, sieben verletztworden sein.Der Niagara-Wasserfall wird seit Mittwoch durch 61 elektrischeSuchlichter farbig beleuchtet, was ein großartiges Schauspiel bietensoll. Die Lichter entfalten eine Kerzenstärke von 1 116 000 000.Das ist nur ein Viertel der Kraftquelle, die für Beleuchtungszweckedurch die Wasserfälle nutzbar gemacht werden kann. Eine doppelteReklame ist damit beabsichtigt» für die Wasserfäll« und für dieKraftanlagen am Niagara.Eingegangene Druck IcKnften.„I» Freien Stunden", XI. Jahrgang, Heft 36»md 36. Pro Hest10 Pf. Der jetzige Jahrgang bringt u. a. eine Novelle von Joh. Scherr:„Die Pilger der Wildnis-»md„Eme Herrenhossage-, Erzählung von derschwedischen Schriftstellerin Lagerlöf.„Koinuiunale Praxis-. Wochenschrift sitr Kommunalpolitik undGemeindesozialismus. VII. Jahrgang, Nr. 35 und 36. Die erster« ent-hält einen Artikel über die sich in den Jndustriebezirken immer unHeim-sicher ausbreitende Genickstarre, Nr. 36 Winke sür die Errichtungvon Gewerbe-Kausmannsgerichten.Dennoch k Worte gegen das RetchitagSwahlrelbt und gegen baZpreußische Laudtagswahlshstem. Von B. Mann. 60 Ps. Verlag: H. Walther,Berlin W. 30.Berliner Marktpreise. AnS dem amisichen Bericht der städtischenMarkthallen-Direktion.(Großhandel.) Ochsenfleisch la 70—72 pr. 100 Psd.,IIa 64-69, Ulla 59-62. Bullenfleisch la 63-68, IIa 51—60, Kühe, seit50—58, do. mager 40—48, Fresser 54—62, Bullen, dän. 52—63, do. Holl.0,00. Kalbfleisch, Doppellender 100—115, Mastkäldcr la 75—85, IIa66—73, Kälber ger. gen. 48—60, do. Holl. 0,00, dän. 0,00. HammelfleischMastlämmer 78—80, Hammel la 73—77, IIa 67—72, ungar. 0,00, Schase54—66. Schweinefleisch 60—66. Rehbock la per Psund 0,65—0,95. IIa0,55. Rothirsch la 0,50—0,58, do. IIa 0,00. Damhirsch 0,50—0,59.Wildschweine 0,30. Frischlinge 0,00. Kaninchen per stuck 0,50— 0,90.Wildenten per Stück 1—1,60. Krickenten per Stück 0,70. Rebhühner,junge große 1,00—1,50, mittel u.lleme 0,30—0,90, alte 0,70—0,90. Hühner,alle, per Stück 1,50—2,70, Ha 1,00—1,30, do. junge 0,60—1,06.Tauben 0,35—0,57, italienische 0,00. Enten per Stück 1,00—2,75,do. Hamburger per Stück 2,00—3,10. Gänse per Psund 0,60—0,75, do.per Stück 1,75—5,00, do. Hamburger per Psd. 0,75—0,80, do. Oder-brucher per Psd. 0,55—0,70. Poulcts per Stück 0,90—1,80. Poulardenper Psd. 0,00. Hechte per 100 Psd. 103—127, do. matt 0,00, do. mittel 128 bis136, do. matt u. mittel 116—126. Zander, klein, matt 77—90, do. klein 101,dito mittel 131-142. Schleie, klein 162-168, do. mittel 0,00, do. unsort. 126bis 146. Slalc, groß 90—100, do. klein und mittel 0,00, do. mittel 96—103,do. uns. 0,00, do. groß-mittel 93—97, do. klein 62. Plötzen, matt 0,00.Roddow 0,00. Karpfen, 70er— 90er, stumpf 0,00, do. 80er 76—79.Bleie 60—70. Bunte Fische 40—81. Barse 98, dito Nein 0,00.Karauschen 0,00, do. klein 0,00. Weis 66. Bleifische 0,00. Barbe 75.Aland 0,00. Quappen 0,00. Amerikanischer Lachs la neuer, per 100 Psd.110—130, do. IIa neuer 90—100, do. Ma 0,00. Seelachs 10—15,Flundern, Kieler, stteg« la 2—6. mittel ver Kiste 2, Hamb. Stiege 4—6,halbe Kiste 2—3, pomm. la Schock 9, Ha 0,00. Bücklinge, Kieler perWall 2-3, Strals. 3,00-3.50, Bornh. 0,00. Aale, groß per Psd. 1,10bis 1,40, mittelgroß 0,80—1,10. klein 0,60—0,80. Heringe per Schock 5—9.Schellfische Kiste 3-4.00, Kiste 1,50-2,00. Sardellen. 1902er per Anker98, 1904er 98, l905er 93, 1906er 90—95. Schottische Vollheruige1905 0,00, large 40-44, füll. 38-40, med. 36—42, deutsche 87—44.Heringe, neue Masse«, per>/, To. 50—120. Sardinen, russ.. Faß1,50—1,60. Bratheringe Faß 1,20—1,40, do. Büchse(4 Liter) 1,40—1,70.Nemiaugen, Schocksaß 11, do. kleine 5—6, do. Riesen- 14. Krebseper Schock, große 0,00, do. mittelgroße 0,00, do. kleiiie 0,00,do. unsortiert 3,50—6, Galtzier groß 0,00, do. unsortiert 2,40. Eier,Land-, ulisorticrt per Schock 3,60—3,30, do. große 4,00. Butter per100 Psd. la 117-120, Ha 108-117. Ula 100-108, abfallende 90-95.Saure Gurken, neue, Schock 4,00. Pscffergurke» 4,00. Kartoffelnver 100 Psd. Dabersche 2,50—3,00, weiße runde 1,75—3,00, blaue 2,50—3,75,Rosen- 1,50—2,50, Nieren- 2,00—3,50. Porree, Schock 0,50—1,00. Meerrettich, Schock 5— 15. Spinal per 100 Psund 10—15. Sellerie,per Schock 2,00—8,00. Zwiebeln per 100 Psd. 3,00—6,00,do. Perl. 40,00-75,00. Ehalotten 50,00-60.00. Petersilie. grün,Schockbund 0,75—1,00. Kohlrabi Schock 0,75—1,25. Rettich, bahr., neuerStück 0,07—0,10, do. hiesiger Schock 3—4. Mohrrüben, per 100 Psund 3,00 bis5,00. Karotten, hiesige, Schockbund 2,00—3,00. Wirsingkohl per Schock 4,00bis 12,00. Rotkohl, schock 6—12. Weißkohl 4—10. Blumenkohl, hiesiger100 Stück 5—14, do. Hamburger 100 Stück 0,00, do. Erfurter 100 Stück5—14. Kohlrüben, Schock 4,00— 7,00. Petersilienwurzeln, Schockbund3,00-4,00. Schoten per 100 Psund 20-35. Psesserlinae per 100 Psd. 5-8.Steinpilze per 100 Psund 20—30. Radieschen per Schockbund 0,50—1,00.Salat per Schock 1,00—2,00. Gurken, Einmache-, Schock 10—25,do. böhmische Schock 0,00, do. Liegnitzer Schock 3,00—5,00. Bohnen,grüne. 100 Psund 12—23. Wachsbohnen, per 100 Psund 15—25. Tomatenver 100 Psund 10—15. Blaubeeren per 100 Psd. 10—15. Johannis«iceren per 100 Psd. 7—16. Preißelbeeren per 100 Psd. 20—26. Kirschen,sauere, 100 Psd. 10—12. Birnen, ilal., 100 Psund 14— 40, Tiroler 22— 40,hiesige 3—10, Salander 20—24. Psirsiche, hiesige per 100 Psd. 15—20, ital. inKislchen zu 12 Stück 0,30—1,50, do. in Körben la per 100 Psd. 20—35,do. IIa in Körben per 100 Psd. 8—24. Aprikosen, ital., per 100 Psund0,00, sranzös. 0,00. Aepsel, italienische, per 100 Psund 8—15,»mg. 10—13,hiesige 3—10, Gravensteiner la 15—25, do. IIa 10—20. Tiroler la46—50, dito IIa 22—45, Pflaumen. italienische, per 100 Psund 0,00,Reineclauden 12—16, hiesige 8—12, ungarische 6—13, Badener, Früh-,0,00, serbisch 8—15. Weintrauben, sranzofischc, per 100 Psd. 16—25,italienische 15—23. Ananas I, per Psund 1—1,20, do. II 0,00. Zitronen,Messina. 300 Stück 10,00-18.00, do. 360 Stück 10,00-16,00, do. 200 Stück.10,00—14,00, do. 150 Stück 6,50 bis 9,00. Bananen, gelb, per 100 Psd.18,00—20,00, grün 0,00. Melonen, per 100 Psd. hiesige 26—85, ital. 12—18,stanz. 0,00, Holl. 25, spanische 7—8, ungarische 10—15.ßnefhaften der Redaktion.Die{nriftifdie Sprechstunde findet Ariedrichstr. 10, Aufgang 4,eine Treppe(Handelsftätte Bellealltanc«, Durchgang auch Ltudenstr. 101),loocheutaglicki von?>/, bi« O'/, Uhr abend« statt. Geöffnet 7 Uhr.Sonnabends beginnt die Sprechstunde nin 0 Uhr. Jeder Zlnirage>st einBuchstabe»»d eine Zahl als Merkzeichen beizufügen. Briefliche Slntwortwird»ich» erteilt. Eilig« Fragen»rage«an 1» der Sprechstunde bor.A. N. KS. 10 M.— F. W.. Graudenzerftr. S. lieber Ihren An-trag hat aus Beschwerde da« Armenamt zu entscheiden. Leider hat derAntrag wenig Aussicht aus Erfolg.— Zimmerer LS. 1. Ja. 2. Nein.3. Nein. 4. Ueber die Kasse ist unS Nachteiliges nicht bekannt.—Bild 100. Sie find sür die von Ihrer Frau gemachte Bestellung nichtvcrantivorilich, haben also nichts zu zahlen. Ihre Frau müßte, wenn siegroßjährig ist, die eingegangene Verpslichtung erfüllen. Wir habenaußerordentlich häusig davor gewarnt, Bestellungenaus Abzahlung sür Bücher, Kreideporträt.S, Photo-graphten, Schutzmittel usw. zu unterschreiben, ohneich genau vorher klar zu machen, daß durch dieZestellung eine Verpslichtung übernommen wird.u der in der Regel dt« versprochene Lteserungn einem aussälligen Mißverhältnis steht.— Zk. Ja.— A. S. KS. Das ist leider unmöglich.— Schulsse. Sie müßten sichan das Polizeipräsidium wenden, werden nach einem Vsrexamen tn dieListe der Hebammcnaspiranten eingetragen und zum Kursus später zuge-lassen. Die Kosten des Kursus betragen etwa 300 Mark und werden nichtzurückgezahll. Sie werden dann zum Examen zugelaffen und sallS Sienoch nicht 30 Jahre alt sind und das Examen bestehen, al« Hebamme zu-zelaffen. Wegen des großen Andränge» ist daraus zu rechnen, daß Siedrei bi» vier Jahre bis zum Hebeammenexamcn zu warten haben.—Dtesing Zossen 30. Soweit ersichllich, wäre leider ein Schadensersatz-Prozeß ohne Aussicht aus Erfolg.— W. KS. Wende» Sie sich dstelt andie Direktion.— R. Sch. Wie viel dem verbelratcten Ehemann vom Lohnivegen Alimente abgezogen werden kann, ist von Fall zu Fall durch denRichter zu entscheiden. Die Frau hastet sür die Schulden ihres Mannesnicht. Dem Mann muß so viel belassen werden, als zum standeS-mäßigen Unterhatt feiner Familie erforderlich ist.— P. H. 23.1. Ja. 2. DaS wäre zweckmäßig. 3. Polizeipräsidium Schöneberg