Br. 214. 24. Jahrgang. 2. Beilage des„ Vorwärts" Berliner Volksblatt. Freitag, 13. September 1907.
gelangt heute zum Versand. Die Bezirksführer finden die Blätter heute abend an den bekannten Stellen vor. Am Sonntag, den 15., von früh 8 Uhr an, findet die Unterschriftensammlung zur Petition für den Achtuhr Ladenschluß gleichfalls von den bekannten Lokalen aus statt. Wir erwarten, daß die Genossen sich mit dem gewohnten Eifer an dieser Arbeit beteiligen. Der Zentralvorstand.
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Zur Lokalliste. Am Sonnabend, den 14. d. M., feiert in Lankwik der Rauchklub Havanna" im Lokal zur Linde", Hauptstraße, sein Stiftungsfest, am gleichen Tage veranstaltet der Verein Rustige Brüder" im Lokal von Aug. Stefani, Kaiser Wilhelmstraße, einen Rekruten- Abschiedsball. Wir weisen darauf hin, daß beide Lokale der Arbeiterschaft nicht zur Verfügung stehen, mithin find alle dortigen Veranstaltungen seitens der Parteigenossen streng zu meiden.
Am gleichen Tage veranstaltet der dortige Wahlberein in Ebels Restaurant" ein aus Konzert, Theater und Tanz bestehendes Vergnügen, worauf wir auf Wunsch der betreffenden Genossen besonders hinweisen wollen, gleichzeitig machen wir die Besucher Des Lutherkirchhofes auf" Ebels Restaurant" aufmerksam, das selbe steht uns zu allen Veranstaltungen zur Verfügung.
Die Lokalkommission.
Rubow. Die nächste Mitgliederversammlung findet am Sonntag, den 15. d. M., nachmittags 3½ Uhr bei Balm statt. Tagesordnung: 1. Berichterstattung von der Verbandsversammlung GroßBerlins und der Kreisgeneralversammlung. 2. Vereinsangelegen heiten. 3. Verschiedenes. Gäste haben Zutritt.
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Brit- Budow. Am Sonntag, den 15. September 1907, nach Britz - Bucow. Am Sonntag, den 15. September 1907, nach mittags 126 Uhr, findet im Lokal des Herrn R. Klein, Budow, Chauffeestraße 12, die Vereinsversammlung statt. Tagesordnung 1. Vortrag: Die Pariser Kommune . Referent Genosse Wermuth. 2. Diskussion. 3. Verschiedenes. Zahlreiches Erscheinen erwartet Der Vorstand. Wittenau . Die öffentliche Versammlung findet Sonnabend, den 14. September, abends 8 Uhr im Schulzeschen Lokal, Hauptstraße statt. Genoffe Ad. Stern spricht über die wahre Gestalt des Christentums. Zahlreichen Besuch erwartet Der Vorstand.
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sich zu erkennen gibt.
Ein Kriminalschuhmann der Aus der Tempelhofer Vorstadt haben wir über eine Hundegeschichte zu berichten, die dort viel besprochen wird und besonders bei unseren Genossen aus dem zweiten Wahlkreis ein mehr als gewöhnliches Intereffe beanspruchen darf. In der Arndtstraße hatte ein Hund, der unter dem Schuß seiner Herrin einhertrabte, vor dem Laden eines Bigarrenhändlers W. Halt gemacht, um nach ungenierter Hundeart just vor der Ladentür ein übel duftendes Andenken zu hinterlassen. Herr W. trat in die Tür, duftendes Andenken zu hinterlassen. Herr W. trat in die Tür, besah sich ärgerlich die Bescherung, verscheuchte das rücksichtslose Hundebieh und schimpfte in einem Anflug von Galgenhumor:" Du Sau, fannst Du nicht auf den Damm gehen!" Da friegte er es aber mit der fürsorglichen Herrin zu tun, die ihn erregt darüber zur Rede stellte, daß er ihrem unschuldigen Tier zu nahe trete. Nachdem Herr W. der energischen Dame zu verstehen gegeben hatte, daß für solche unappetitlichen Geschäfte der Damm ein geeigneter Ort sei, trollte sie sich von dannen. Nicht lange darauf erschien in dem Laden ein Mann, der sich als den Gatten jener Frau bezeichnete und schlankweg die Behauptung aufstellte, 2. habe die Frau eine„ Sau" genannt. W. fragte ihn, was ihm denn einfalle; das Wort habe selbstverständlich nicht der Frau, sondern dem Hunde gegolten. Aber da richtete der andere sich auf und erklärte: Ich bin Kriminalbeamter." Und aus der Tasche zog er eine jener blechernen Marken, mit denen die Kriminalpolizisten sich zu legitimieren pflegen, wenn sie eine amtliche Handlung vornehmen wollen. Eine amtliche Handlung war es nun allerdings nicht, was diesen Ehegatten, der sich samt seiner Frau beleidigt wähnte, in den Laden des Bigarrenhändlers geführt hatte. Deshalb ließ Herr W. sich auch nicht von dem Blech imponieren, sondern ersuchte den ungebetenen Gast, sich zu beruhigen und auch ihn in Ruhe zu lassen. Der angeblich beleidigte Gatte begriff, daß er hier nicht zu kommandieren hatte. Er entfernte sich mit der Drohung, W. werde bald merken, daß er es mit einem Kriminalbeamten zu tun habe. Hinterher rief er noch von der Straße aus dem Zigarrenhändler wütend zu, er werde es ihm schon besorgen.
am Morgen nach dem Unfall sehr aufgeregt nach Hause gekommen, Kenntnis erhalten hatte, äußerte er sich vor versammelter Klasse hatte dann bis 4 Uhr nachmittags geschlafen, war darauf wieder noch einmal über die Angelegenheit. Er versicherte, es sei schon weggegangen und in seine Wohnung nicht wieder zurückgekehrt. oft vorgekommen, daß Kutscher in der Trunkenheit vom Wagen Die Kriminalpolizei ermittelte, daß er nach Brandenburg gefahren fielen und sich tot fuhren. Die Kinder habe er hierauf hinweisen war, und nahm ihn in der Nacht zu gestern vorläufig fest, als
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er nach Moabit heimkehrte. Beamte fuhren mit ihm nach Straus- wollen und, um ein Beispiel anzuführen, habe er über Gerlach berg und stellten ihn Haube, seinem Gesellen und den anderen gesagt, auch bei ihm werde es wohl so gewesen sein. Lehrer W. Leuten gegenüber. Jezt erkannten alle, daß er doch nicht der hat hiermit unsere Angaben bestätigt, und er hat obencin seine gesehen wurde. Der Verdächtigte fonnte außerdem im Laufe des wiederholt. Man sieht: er begreift nicht, daß er als Beispiel Schlüsselbesteller und der Mann ist, der in der Gegend wiederholt ungehörige Bemerkung in einer nur wenig abgeschwächten Form Nachmittags fein Alibi für die kritische Zeit einwandfrei nach nicht den Vater eines seiner Schüler nehmen durfte, am allerweisen. Er wurde daher wieder entlassen. Aus Frankfurt a.. wenigsten den eben verstorbenen, der seiner Familie durch einen D. fandte jemand einen graufarierten Anzug ein, ohne über die jähen Tod entrissen worden war. Herr Gerlach ist nicht in der Umstände, unter denen er zu ihm gekommen war, etwas mitzuteilen. Die Rekognoszenten aber befunden, daß der mutmaßliche Trunkenheit zu Tode gekommen, und er war überhaupt nicht das, Täter, der Schlüsselbesteller, einen feinen karierten Anzug getragen was man einen Trinker nennt. Aber selbst wenn er das gewesen habe. Die meisten Anzeigen aus dem Publikum fußen darauf, wäre und durch Trunkenheit seinen Tod verschuldet hätte, so hätte daß die Leute, auf die sie die Aufmerksamkeit der Kriminalpolizei der Lehrer sich jedes absprechenden Urteils hier. lenten, auf dem linken Fuß humpeln oder ihn stark nachschleppen. über enthalten müssen. Sogar die Aeußerung, daß schon Der Schlüsselbesteller aber zog den einen Fuß welchen können oft Kutscher in der Trunkenheit sich tot gefahren hätten, war in Haube und seine Leute nicht sagen nur sehr wenig nach. diesem Augenblick eine Taktlosigkeit. Sie ist in ihrer allgemeinen Welch ungeheuer lange Arbeitszeit die Schlächtermamsells Form nicht mal richtig, wenn auch viele Leute leider nur zu rasch haben, erhellt aus folgendem uns zugehenden Versammlungs- bereit sind, einen tödlich verunglückten Kutscher der Trunkenheit beschäftigte Mittwochabend eine Versammlung der Berliner Frau Gerlach ihn im Schulhause aufsuchte und um zurücknahme bericht: Die Ruhezeit der Schlächtermamsells zu bezichtigen. Auch Herr Wandke gehört zu diesen Leuten. Als Schlächtermeister, die die Freie Vereinigung selbständiger Schlächtermeister Berlins und der Umgegend nach Aubes Festsälen, seiner sie kränkenden Aeußerung bat, gab er im Beisein seiner Alte Jakobstraße, einberufen hatte. Wie der Referent, Schlächter- Schüler und auch ihres eigenen Sohnes ihr die grobe Antwort, meister Reuter, ausführte, sind in letter Zeit zahlreiche Anzeigen solche Unfälle würden nicht vorkommen, wenn nicht die Kutscher gegen Schlächtermeister erstattet worden, weil sie die gesetzlich vor- fo oft betrunken wären. Hinterher erklärte er bor versammelter geschriebene elfstündige Mindestruhezeit für ihre Mamsells nicht Klasse noch, er werde sich übrigens mal bei einem früheren Arbeit. innehielten, sondern die Läden von 6 bis 9 Uhr offen hielten. geber Gerlachs erkundigen. Wenn Herr Lehrer W. es für zulässig Der Referent führte dazu aus, die Eigenart des Schlächtergewerbes hält, in dieser dreisten Art das Privatleben von bringe es mit sich, daß der Laden schon um 6 Uhr geöffnet werden Eltern seiner Schüler zum Gegenstand seiner müßte. Die Stellung der Schlächtermamsells unterscheide fich auch wesentlich von der der Verkäuferinnen, denn die Mamselle unberechtigten Kritik zu machen, so wird die Frage hätten meistens im Hause des Meisters gute, freie Station und zu erwägen sein, ob nicht gegen ihn die Hülfe der ihm vorgesetzten vor, bei der Behörde dahin vorstellig zu werden, daß für die bezögen auch verhältnismäßig hohe Gehälter. Der Redner schlug Behörde angerufen werden soll. Mamsells eine Ausnahme von der Mindestruhezeit gemacht werde oder, falls dies abgelehnt wird, daß dann wenigstens die Mittagspause von 2 bis 4 Uhr angerechnet werde. In der freien Aus sprache wurde von verschiedenen Rednern vorgeschlagen, man möge die Verkäuferinnen erst um 9 Uhr mit dem Dienst beginnen lassen, dann müßten die Meister eben früher aufstehen; wenn erst der Achtuhrladenschluß eingeführt sei, dann brauchte man die Geschäfte nur um 7 Uhr zu öffnen und die Verkäuferinnen hätten doch ihre Mindestruhezeit. Die Versammlung beauftragte den Vorstand der Freien Bereinigung, im Sinne der Vorschläge des Referenten bei den Behörden vorstellig zu werden."
Wir wollen bei dieser Gelegenheit nicht näher auf das hier ausgesprochene Eigenlob eingehen, daß die Schlächtermeister ihren Mamsells verhältnismäßig hohe Gehälter" zahlen. Dieser Begriff ist ein sehr dehnbarer und Arbeitgeber werden immer erzählen, sie zahlen ihren Angestellten„ berhältnismäßig hohe Löhne" und diese Löhne entsprächen auch nicht den geringsten Anforderungen. Für uns ist interessant, daß tatsächlich zugegeben wird, daß die Mindestruhezeit nicht eingehalten und daß der Versuch unter nommen wird, die Behörden für die Beseitigung dieser Mindest ruhezeit unter gewissen Umgebungen zu interessieren. Hoffentlich Fleisch- und Wurstverkäuferinnen ist eine derart lange, daß man haben diese Bestrebungen feinen Erfolg. Die Arbeitszeit der nur eine Verkürzung der Arbeitszeit dringend wünschen kann. Gin fleiner Schritt hierzu dürfte die jetzt wieder betriebene Agitation zur Einführung des Achtuhr- Ladenschlusses sein.
Zu seiner Verteidigung gegenüber dem Vorwärts" hat. den Kindern noch gesagt, er( der Herr Wandke) bekämpfe ja den Alkoholismus, da müsse er auch in der Schule vor dem Alkohol warnen. Im übrigen habe, so fügte er hinzu, hierbei gerade der" Vorwärts" durch Veröffentlichung jenes Artikels ihm einen Dienst erwiesen. In dem Artikel war nämlich gesagt:„ Will die Schule schon die Kinder auf die Gefahren des Alkohols aufmerksam machen, so darf sie der Anerkennung und des Dankes gewiß sein." Offenbar hat W. auf diesen Saz anspielen wollen. Gr könnte sich aber auch den darauf folgenden Satz ad notam nehmen, der so lautete: Aber soll das geschehen auf Kosten der Pietät, die die Schule selber den Kindern predigt?" Daß Lehrer Wandke tatsächlich in der Schule den Alkohol bekämpft, wird uns auf das bestimmteste versichert. Interessieren wird das diejenigen unserer Leser, die nach Erscheinen unseres Artikels uns ihre Verwunderung darüber aussprachen, daß gerade von Herrn W. so sehr gegen den Alkohol geeifert werde. W. amtiert seit Jahrzehnten in Rirdorf und ist hier aus mancherlei Gründen zu einer stadtbekannten Persönlichkeit geworden. Ueber ihn hat man uns Dinge erzählt, die freilich manchen in Verwunderung feben könnten. Unsere Grmittelungen haben indes ergeben, daß an uns Dinge erzählt, die freilich manchen in Verwunderung es sich um Vorkommnisse aus einer schon etwas zurückliegenden Beit handelt. Wir halten es für unsere Pflicht, Herrn Wandke auch noch den Dienst zu erweisen, daß wir hier öffentlich erklären: heute foll fein Verhältnis zum Alkohol ein anderes als früher sein. Herr W., der für seinen Kampf gegen den Alkohol nach Beispielen aus dem Leben sucht, wird uns
Ein Duell zwischen einem Studenten und einem Bank beamten hat dieser Tage im Grunewald bei Schildhorn stattgefunden. Beim ersten Kugelwechsel schon wurden beide kampfunfähig. Während der Bantbeamte nur einen Streifschuß davon- für diesen Hinweis dankbar sein. trug, wurde der Student lebensgefährlich verletzt. Die Ursache zu dieser Schießerei soll der Streit um eine Dame sein. Nun haben die Streithähne ihre Ehre reingewaschen! Wie gering doch manche Menschen ihr Leben einschätzen.
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Eine große Ueberraschung wurde dieser Tage dem in der Oranienstraße wohnenden Kellereiarbeiter Naumann zuteil. N. hatte mit seiner Frau die Wohnung verlassen und die Aufsicht derselben der Portierfrau übertragen, die sich zur Verwartung eines kleinen Kindes des N. in der Wohnung aufhielt. Plöblich klopfte es an der N.schen Wohnung, und als die Portierfrau öffnete, begehrte ein Gerichtsvollzieher Einlaß. Der Mann ließ sich auch feineswegs mit dem Hinweis auf die Abwesenheit der N.schen Gheleute abweisen und schritt ganz wohlgemut zu einer Pfändung. Er versiegelte ein Sofa und ein Wäschespind und entfernte sich nach Erledigung seiner Arbeit. Man kann sich das Erstaunen der N.schen Eheleute denken, als sie nach ihrer Rückkehr hörten und sahen, was vorgefallen. Erfreut wird jeder Wohnungsinhaber sein, der keinen Gerichtsvollzieher erwartet, weil er niemandem etwas schuldet. So war es auch hier. Naumann hatte keine Gläubiger, die ihn verklagt und die Ursache zur Pfändung hätten. Im Hause Warum wir diese Geschichte weitererzählen? Weil ihr Held, sprach sich die Sache herum und am anderen Tage stellte es sich der aufgeregte Blechmarkenmann, der in dieser Hundeaffäre sich heraus, daß der Gerichtsvollzieher an einer ganz falschen Stelle so geschwind als Kriminalschuhmann zu erfeine preußischen Adler angeklebt hatte. Die Sachen mußten wieder tennen gab, jener Kriminalschutzmann Palm ist, freigegeben werden. Der Pfändungsauftrag bezog sich auf einen der im zweiten Wahlkreis sich in unseren Wahlverein als Mitglied Mann ähnlichen Namens, der im gleichen Hause wohnte. Der unter dem falschen Namen Seife hatte aufnehmen lassen. Dort Gerichtsvollzieher Wozek ist sein Name hatte er nach Kräften dafür zu sorgen gesucht, daß er nicht er- gehabt, sich das Türschild genauer anzusehen und den Namen forghätte die Pflicht fannt würde, aber unseren Genossen ist es bald genug gelungen, fältig zu vergleichen mit dem in dem Pfändungsbefehl enthaltenen. ihn zu entlarben. Wir hören übrigens, daß dieser Palm alias Hätte das der eifrige Mann getan, so brauchte er nicht ganz unSeife eben jetzt aus dem zweiten Wahlkreis in den sechsten berechtigterweise in eine fremde Wohnung einzudringen und Leute Wahlkreis übersiedelt. Wer weiß, ob er nicht dort sich unnötigerweise in Aufregung zu versehen. von neuem in einer Rolle versuchen wird, in der er seine Blechmarke in der Westentasche, wo sie am tiefsten ist, verstecken muß.
Die Anschaffung von weiteren acht Schneepflügen seitens der zu ständigen Deputation ist beim Magistrat beantragt worden. Ein schon im Gebrauch befindlicher Schneepflug soll so ausgestattet werden, daß er gleichzeitig als Transportwagen dienen kann. Ferner wurden einige Verträge mit Lieferanten genehmigt.
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Großfeuer in einer Möbelfabrik.
In der Reichenbergerstr. 107 kam in der letzten Nacht ein ges waltiger Brand aus, der einen Schaden von über 100 000 m. verdes Feuers zu brechen. ursachte. Die Feuerwehr hatte stundenlang zu tun, um die Gewalt
Die
Möbelfirma von Appelt. Mittwochnacht gegen 12 Uhr wurde In allen vier Etagen des Quergebäudes befindet sich die plötzlich Feuerlärm laut, da aus dem Dachgeschoß helle Flammen schlugen. Als die Feuerwehr auf den ersten Alarm hin mit dem achten Löschzuge anrückte, brannte schon das gesamte Dachgeschoß, in dem sich das Hauptlager von wertvollen importierten Hölzern Verstärkung heran und bald waren zwei volle Kompagnien zur sowie die Trockenräume befanden. Die Wehr zog daher sofort Stelle. Auch Branddirettor Reichel war herbeigeeilt. Hauptaufgabe der Wehr bestand darin, die bedrohten Nachbargebäude zu schützen. Ueber zwei mechanische Leitern, die Treppenaufgänge und mehrere Strickleitern hinweg drangen die Löschmannschaften mit insgesamt 14 Schlauchleitungen vor. Als man das Feuer im Dachstuhl gedämpft glaubte, brannte es waren die Flammen nach unten bis in den Keller hineingeschlagen, plötzlich in allen unteren Etagen. Durch den Transmissionsschacht wo die Tapezierwerkstätte der Firma liegt. Durch das umsichtige Borgehen der Sappeure konnte die neue Gefahr aber bald beseitigt werden. Nur in der dritten Etage wurde noch größerer Schaden angerichtet.
folgende Gegenstände abgenommen und beschlagnahmt: Fünf Belz Das königliche Polizeipräsidium teilt mit: Einem Hehler sind Herrenwintermüßen, ein schwarzes Damenbarett, zivei Bettvorleger muffen, fünf Belztragen, 16 blaue Knabenwintermüßen, zwei große aus Hasenfell, rot eingefaßt, ein braunes Tuchdamenjackett mit schip. Belzkragen, ein schwarzer Damenumbang, ein 1 Meter langes, 50 Bentimeter breites Stüd Stoff, auf welchem schwarze Federn genäht und noch nicht ganz fertig gestellt ist, bier Kleine Kinderpelztragen, bier Herrenzweiräder, zwei mit Marke Brennabor ohne
Rekognoszenten, welche vor dem 23. Juli d. J. bestohlen find, präsidiums zur Besichtigung der Gegenstände einfinden. wollen sich in den Vormittagsstunden auf Zimmer 36 des Polizei
bekannte, etwa 70jährige Frau, die einen Nordringzug benutte. Im Stadtbahnzuge gestorben ist gestern nachmittag eine un- Nummer. in der Nähe der Station Wedding plötzlich auf der Bank zusammen Die alte Dame befand sich in einem Abteil dritter Klasse, als sie brach. Bahnbeamte brachten die Erkrankte nach der Unfallstation VI in der Lindowerstraße, woselbst der anwesende Arzt nur den bereits infolge Herzschlages eingetretenen Tod feststellen konnte. Die Leiche wurde nach dem Schauhause übergeführt.
In der gestrigen Situng der Deputation für die städtischen Fachund Fortbildungsschulen wurde unter dem Vorsitze des StadtschulLehrer Wandke im Kampf gegen den Alkohol. rates Dr. Michaelis beschlossen, die 11. und 13. Wahlfortbildungsschule auf dem Gesundbrunnen und Wedding mit einander zu verIn Rigdorf haben die Mitteilungen, die von uns über schmelzen. Auf den Vorschlag des Stadtschulrates Dr. Fischer Herrn Richard Wandke, den Lehrer an der 9. Gemeindeschule wurde ferner beschlossen, für die 2. und 9. Fortbildungsschule für in der Kaiser Friedrichstraße, am Sonntag veröffentlicht wurden, Mädchen eine Kochschule auf dem Grundstücke Hussitenstr. 7 ein- ein nicht geringes Aufsehen erregt. Wandke hatte über den tödlich zurichten. Ferner beschäftigte sich die Deputation u. a. noch mit der verunglückten Kutscher Karl Gerlach ( Schinkestraße 2), den Vater Errichtung einer Fahrschule. Es wurde eine Kommission gewählt, eines seiner Schüler, vor versammelter Klasse die Bemerkung die sich mit der Materie vertraut, das Material prüfen und dann gemacht, der werde wohl betrunken gewesen sein. Die EntBorschläge machen soll. rüstung über diese grobe Taktlosigkeit, hat bei der Beerdigung des Zum Strausberger Eisenbahnunglück wird berichtet, daß Herrn Gerlach, die am Sonntag stattfand, auf dem Friedhof unter oie Nachforschungen nach dem Eisenbahnfrevler jetzt zur Ermittelung des jungen Mannes geführt haben, von auch den zahlreichen Leidtragenden in scharfen Worten ihren Ausdrud dem eine Dame gefunden. ein fleines Bild dem Schmiedemeister
Straßensperrung. Die Kaiser Wilhelmstraße von der Münz straße( ausschließlich Kreuzdamm) bis zur Dircksenstraße( ausschließlich Kreuzdamm) wird behufs Umpflasterung vom 16. d. M. ab bis auf weiteres für Fuhrwerke und Reiter gesperrt.
Vorort- Nachrichten.
zu ihrer ersten Sizung nach den Ferien zusammen. Der Vorsteher Die Charlottenburger Stadtverordneten traten am Mittwoch teilte mit, daß der Bezirksausschuß die Wahlen der Herren Thieme, Lemm und Poltel( sämtlich liberal) für uns gültig erklärt und daß die Stadtvv. Dr. Proskauer( unpol.). Dörre( S03.) und Collom( frf. Vg.) ihre Alemter nieder gelegt haben. 1. Bezirk der dritten Wählerabteilung gewählt war und ihre Da Genosse Dörre vom 4. Bezirk und Herr Collom vom
Haube übersandt hatte. Haube und seine Gesellen erkannten eine Herrn Wandke selber aber scheint noch immer das Ver gewisse Aehnlichkeit zwischen dem Bild und dem Schlüsselbesteller. ständnis dafür zu fehlen, wie schwer er das Gebot der Pietät Mandate noch bis Ende 1909 bezw. 1911 liefen, sind also a wei 53 kam hinzu, daß der Mann Chauffeur gewesen war, und nach gegen die Eltern verletzt hat, das die Schule sonst den weitere Erfahwahlen in der dritten wähler. tinem Unfall ein Bein etwas nachschleppte. Er war aukerdem Kindern vorhält. Nachdem er von dem Artikel des Vorwärts" ItIaffe nötig. Es sind im aanzen adt Ergän