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Nr. 219. 24. Jahrgang. 4. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt. Bonerstag, 19. September 1907.

Partei- Angelegenheiten.

An die Parteigenoffen Berlins und der Provinz Brandenburg ! Die neue Lokalliste erscheint Anfang Ditober. Wir erfuchen daher, alle Aenderungen bezw. Neuaufnahmen bis spätestens Sonntag, den 22. September cr., an die nachverzeichneten Kommissionsmitglieder gelangen zu lassen:

Für den Wahlkreis an den Genossen Jakob Ege, Neue Roß­straße 12.

Für den II. Wahlkreis an den Genossen Heinrich Schröder, Hagel­bergerstraße 27.

Für den III. Wahlkreis an den Genoffen Karl König, Jahn­Straße 24.

Für den IV. Wahlftreis an den Genoffen Karl Rott, Straß­mannstraße 29. Für den V. Wahlkreis an den Genossen Albert Gahnisch, Auguftstr. 51. Für den VI. Wahlkreis an den Genoffen Richard Henschel, Wollinerstraße 51.

Für Nieder- Barnim an den Genossen Robert Ried, Rummels. burg, Kantstr. 22.

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Für Teltow - Beeskow an den Genoffen Karl Rohr, Rigdorf, Selchowerstr. 22. Für Botsdam Ofthabelland an den Genoffen Karl Linz, Spandau , Mittelstr. 18. Für alle übrigen Orte der Provinz find Mitteilungen zur Lokal. lifte durch die Borsigenden der Kreise an den unterzeichneten Db­mann der Kommission zu richten.

geländes auch seinen Teil für die Volkshygiene und Volts- mehr nach D. und des verschwundenen Sarges ward nicht mehr gesundheit beizutragen, so sollten die Gemeinden sich nicht Erwähnung getan. ohne weiteres mit dem Bescheid abfinden, sondern noch

Der anstößige Paris .

Rechnung, den die sozialdemokratische Fraktion der Stadt- rezza den Schönheitsapfel an Frau Juno überreicht hat, hat im weitere Schritte tun. Dieser Anschauung trägt ein Antrag Der holde Schäfer Paris, der seinerzeit mit so großer Grant­berordneten- Versammlung zu der heutigen Sizung ein- legten Sommer die Berliner Bensur in eine gewisse Aufregung gebracht hat und der lautet:

" Die Stadtverordnetenverfammlung ersucht den Magiftrat, gemeinsam mit den benachbarten Gemeinden azur Erhaltung des Grunewaldes als Voltserholungsstätte mit dem königlichen Forst­fistus schleunigst in weitere Verhandlungen einzutreten."

Ein Straßenbild.

Ein prächtiger Septembertag. Die Sonne hat ihre mürrische Miene abgelegt und lacht mit vollen Baden auf einmal eine sommerliche Anwandlung und viele nehmen den den staubigen Asphalt. Die Straßengänger überkommt noch Hut in die Hand, um den Kopf zu lüften.

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versetzt und den Direktor des Figaro- Theaters", Herrn Wend I and in die Lage gebracht, gestern vor einer Abteilung des Schöffengerichts als Angeklagter erscheinen zu müssen. Er soll sich der Uebertretung der Zensurverordnung vom 10. Juli 1851 in drei Fällen schuldig gemacht haben. Herr Wendland führte mit seiner Gesellschaft die Operettenburleste Paris " in vielfachen Wiederholungen auf, nachdem der Tegt dem prüfenden Auge des Herrn Regierungsrats Boffart und den Beauftragten des Zensors unterlegen hatte. Nachdem das Stück schon über fünfzigmal auf. geführt worden war, bekam Herr Wendland Schwierigkeiten mit dem Stück von den Darstellern eine Anzahl von Textstellen extempo­der Zensur. Es war zur Kenntnis der Zensur gekommen, daß in riert würden und daß diese Extempores teils harmloser, teils an Die Straße entlang rollt schwerfällig ein hochbeladener ſtößiger Art feien. Schließlich erging an Herrn Wendland die Lastwagen. Vom Siz herab lenkt der Kutscher, schläfrig nehmigten Text zu halten haben. Schußleute wurden zur dienst. polizeiliche Verfügung, daß sich seine Schauspieler eng an den ges mit den Augen zwinkernd, mit lässigen Bewegungen das lichen Observierung in das Theater geschidt und mußten mit dem Gefährt, ab und zu die Pferde durch einen kurzen Buruf Textbuch in der Hand den Dialog verfolgen. Das Ergebnis war, Müde und abgespannt, raffen sich die mageren, abgetriebenen mandat über 30. ebent. 3 Tage Saft erhielt. Hiergegen trug oder einen Peitschenhieb zur schnelleren Gangart antreibend. daß auf drei Strafanzeigen Herr Wendland jedesmal ein Straf­Tiere jedesmal auf und fallen auf eine furze Strede in er auf gerichtliche Entscheidung an. In einem Falle hatte der über­leichten Trab. Oft wenden sie sich ziternd, mit fläglichen wachende Schuhmann festgestellt, daß von der Bühne gesagt worden Bliden um. An vielen Stellen des Körpers ist die Haut war:" Ich mache Sie darauf aufmerksam, daß mein Gerechtigkeits­zu ermöglichen, ersuchen wir die Parteigenoffen dringend, alle Mit drüden auf die Stirn, der Körper ist schweißbedeckt und von Angeklagte machte darauf aufmerksam, daß es sich hier offenbar Um das rechtzeitige Erscheinen der Lokalliste bis aufs Fleisch aufgerieben. Die warmen Sonnenstrahlen gefühl zu wadeln anfängt", während im genehmigten Tert nicht Gerechtigkeits gefühl, sondern nur Gerechtigkeit" stand. Der teilungen in Lofalangelegenheiten für Groß- Berlin dem zu der lechzenden Bunge trieft weißer Schaum. ständigen Kommissionsmitgliede, für die übrigen Orte der um einen Schreibfehler in dem genehmigten Tertbuch handele, da Dicht vor einer Brücke machen sie plötzlich Salt. Die Gerechtigkeits gefühl" das einzig finngemäße sei. Der Polizei Probing dem betreffenden Borsigenden des Kreises unverzüglich zu übermitteln. Ferner weisen wir wiederholt auf Anhöhe hinauf bewältigen sie die Last nicht mehr. Die Hufe sekretär Knorr gab dies au. Ferner hatten Schußleute Anstoß den in den Lokalkonferenzen der Landkreise so oft gefaßten Beschluß gleiten aus, die Beine zittern und durch den ganzen Körper baran genommen, daß am Schlusse der 8. Szene Paris mit einer hin, wonach die örtlichen Kommissionsmitglieder geht ein heftiges Bucken. Der Kutscher richtet sich ermuntert Geste hinter einer Mauer hervortrat, die nach Ansicht der Schuß­unbedingt verpflichtet sind, vor dem Erscheinen auf. Er zieht die Zügel straffer und läßt die Beitsche um leute darauf habe schließen lassen, daß zwischen ihm und der Göttin jeder neuen Liste rechtzeitig an den Obmann ihres Kreises die Beine der Tiere sausen, indem er laut und ärgerlich hinter der Mauer unfittliche Dinge paffiert seien. Der Angeklagte einen Bericht einzusenden, gleichgültig, ob Veränderungen vor- ruft:, o!" Die Pferde machen einen krampfhaften worden, polizeilich genehmigt worden sei. Polizeisekretär Knorr vor- ruft: verwies darauf, daß diese ganze Szene so, wie sie aufgeführt gekommen sind oder nicht. Versuch, weiter zu kommen. Vergebliche Mühe! Das Hand- meinte, daß bei der Lektüre die anstößige Wirkung nicht habe vor­Orte, aus denen tein Bericht tommt, werden in der Liste nicht pferd gleitet auf dem glatten Asphalt aus, fällt auf die Knie ausgesehen werden können. Die britte Uebertretung wurde darin weiter aufgeführt und haben sich die betreffenden Genossen die und reißt das Sattelpferd auch noch mit. Ein paar Beitschen- gefunden, daß am 3. Juli noch die Göttin die sehnsüchtigen Worte etwa hieraus entstehenden unangenehmen Folgen selbst zuzu­etwa hieraus entstehenden unangenehmen Folgen selbst zuzu- hiebe und die Pferde richten sich wieder auf. Zwei Burschen ausgestoßen habe: Einen Mann! Einen Mann! Ein Königreich schreiben. Alle nach dem 22. September einlaufenden Meldungen können kommen hülfsbereit hinzu. Jeder nimmt ein Pferd beim für einen Mann, meine Schönheit für einen Mann! Meine Weis­nicht mehr berücksichtigt werden und ersuchen wir, dies zu beachten. Bügel. So versuchen sie, die Tiere vorwärts zu ziehen. Diese heit für einen Mann!", obwohl dem Angeklagten durch Verfügung Des weiteren ersuchen wir wiederholt, alle Mitteilungen in hufen, vor Schmerz zuckend, rückwärts. Jetzt fallen die vom 15. Juli mitgeteilt worden war, daß diese Stelle nachträglich votalangelegenheiten nur durch die oben genannten Kommissions. Peitschenhiebe hageldicht, auf den Rücken, an den Bauch, um Strube erkannte den Angeklagten nur im letzten Falle für schuldig gestrichen worden sei.- Der Gerichtshof unter Vorsiz des Assessors mitglieder an den Obmann der Kommission zu richten und nicht die Beine. Umsonst! Geduldig lassen die Tiere alles Un- und berurteilte ihn zu 5 M. Geldstrafe event. 1 Tag Haft. In den direkt an den Vorwärts". Es entstehen hierdurch nur unnötige Verzögerungen, und da die meisten Einsendungen immer gemach über sich ergehen. Sie sind am Ende ihrer Kraft. beiden anderen Fällen wurde auf Freisprechung erfannt. Daß der erst in letzter Stunde einlaufen, ist, wenn es sich um eine Sperrnotiz Eine Obstfrau läuft von ihrem Wagen hinweg, in der Ausdrud Gerechtigkeits gefühl der einzig finngemäße gewesen, handelt( Bergnügen in einem gesperrten Lokal), eine Publikation Hand hält sie eine halbfertige Tüte. Mit hochrotem Geficht sei zweifellos und in der Anwendung dieses Ausdrucks liege nichts nicht mehr möglich. beginnt sie auf den Kutscher und die beiden Burschen zu Strafbares. Auch der von den Schußleuten als anstößig erachtete schimpfen. Die Antwort bleibt nicht aus: Halten Sie Ihre Schluß der achten Szene fei nicht genügend, den Angeflagten straf­Klappe, verkoofen Sie lieber Ihre faulen Aeppel." Solche bar zu machen, nachdem dieser Szenenschluß der Zensur vorgelegen und ähnliche Schmeicheleien fliegen ihr um den Kopf. Im hatte. Nu sammelt sich eine Menschenmenge an. Ein Schußmann Die Familientragödie in der Michaelfirchstraße hat jetzt das fommt. Lassen Sie die Pferde ein wenig ausruhen, dann dritte Opfer gefordert. Die sechsjährige Margarete Lorber, die im fehren Sie um und mit einem Anlauf werden Sie über die Krankenhause Bethanien Aufnahme gefunden hatte, ist dort in der Höhe hinwegkommen!" rät er dem Kutscher. Dieser befolgt nacht zu Mittwoch ihren Verlegungen erlegen. Der Schuß hatte die die Anregung und es geht wirklich. Lunge verlegt.

Der Obmann der Lokalfommission: Richard Henschel, Berlin N. 28, Wollinerstraße 51 II. Zur Lokalliste! Im dritten Kreis steht uns das Lokal Buggen­hagen wieder zu allen Veranstaltungen zur Verfügung.

In Granfee( Kreis Ruppin) verweigert der Inhaber des Botals Schüßenhaus" der Arbeiterschaft seine Näume zu Verfamm lungen und hat derselbe dies durch entsprechende Mitteilung in der dortigen Kreisblattpresse selbst bestätigt. Es steht uns nunmehr in Granfee fein einziges Lofal mehr zur Verfügung. Wir ersuchen daher alle Vereine, welche größere Bartien unternehmen und speziell die Arbeiterradfahrer, vorstehendes genau zu beachten.

Berliner Nachrichten.

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Das ist ein Momentbild aus dem Straßenleben und leider steht es nicht vereinzelt da. Wir sagen mit Bedacht: Verbot erst erfolgt sei, nachdem eine Beschwerde der Juhaber an Ueber die Schließung der Peptonfabrik wird berichtet, daß das Leider. Gewiß treten wir in erster Linie für Menschenschutz den Oberpräsidenten von diesem als unbegründet zurückgewiesen war. Berbot erst erfolgt sei, nachdem eine Beschwerde der Juhaber an ein; allein dieses Eintreten für Menschen schließt die Teil- Ob indes bie Anwohnerfchaft dauernd von der Plage befreit ist, Die Lokalkommission. nahme für die Tiere nicht aus, sondern vielmehr ein. Wir steht dahin. Die Verwaltung der Beptonwerke will durch den Einbau Trebbin . Sonnabend, den 21. September, abends 8 Uhr, wissen wohl, daß die Kutscher nicht auf Rosen gebettet sind. von Verbrennungsapparaten in die Schornsteine die schlechten Gase findet bei Wolf die Mitgliederversammlung des Wahlvereins statt. Daß überlange Arbeitszeit, meist auch geringer Lohn und aufsaugen und unschädlich d. h. geruchlos machen. Nach den Er­Die Tagesordnung ist wichtig und deshalb das Erscheinen aller Ge­nossen Pflicht. Der Vorstand. obendrein die schwere, ermüdende Tätigkeit auch sie zum Teil fahrungen, die seit Jahren mit diesem Unternehmen gemacht wurden, stumpf und gefühllos gegen die Leiden der Tiere macht. Wir fann man diefem Plan nur steptisch gegenüberstehen. wissen auch, daß es weniger an ihnen liegt, wenn der Wagen Ein aufregender Borfall spielte sich gestern auf dem Fernbahn­über das zulässige Maß beladen wird, sondern daß der Fuhr- steig des Schlesischen Bahnhofes ab. Als der um 6 Uhr nach­herr außer seinen Leuten auch seine Tiere bis aufs äußerste mittags fällige, nach Frankfurt bestimmte Personenzug Die Erhaltung des Grunewaldes. auszunügen sucht. bereits das Abfahrtssignal erhalten hatte und sich in Be­Der Arbeiter, mag er noch so rückständig und abhängig wegung setzte, versuchte ein vierzigjähriger Kaufmann B. aus Auf die Eingabe der Stadt Berlin und einer Anzahl sein, fann seinen Leiden und Klagen durch Worte Ausdruck Frantfurt a. D. noch ein Coupé zu besteigen. Er glitt vom Tritt­Vorortgemeinden an den Kaiser um Erhaltung des Grune verleihen, fann alle Einwände logisch begründen. Ein Tier brett ab und stürzte zwischen dieses und dem Berron auf den Bahn­waldes ist, wie wir dieser Tage mitteilten aus dem Land- aber ist wehr- und hülflos allen Drangsalterungen ausgesetzt. törper. Ein Fahrgast, der den Unfall beobachtet hatte, zog fofort wirtschaftsministerium im Auftrage des Kaisers eine Ant- Das größte Glück, das ihm unter solchen Umständen wider die Nothbremse, wodurch der Zug fast augenblicklich zum Stehen fam wort eingegangen, nach der nicht die Absicht bestehe, die fahren kann, ist, daß es sich niederlegt und verendet. Und da und ein ernstes Unglüd vermieden wurde. B. lag jedoch derartig Hauptbestandteile" des Grunewaldes zu Baugelände zu die meisten Pferdebesißer versichert sind, so erleiden sie nicht unter dem Trittbrett eingeflemmt, daß er nur unter größeren veräußern. Wir haben bereits darauf hingewiesen, daß mit einmal erheblichen Schaden. Einem Tier fehlt aber auch die Schwierigkeiten aus seiner gefährlichen Lage befreit werden konnte. dieser Antwort wenig anzufangen ist, soviel geht aber aus Waffe, die in der Hand des arbeitenden Menschen all Dies gelang nach etwa zehn Minuten. Nach Feststellung der Per­ihr hervor, daß das Verwüstungswerk des Forstfiskus fort- bezwingend werden fann: die Solidarität. fonalien des leichtsinnigen Mannes fonnte der Train mit 12 Minuten gesetzt wird, nur die Hauptbestandteile" sollen erhalten Um für seine Menschenrechte zu kämpfen, schließt sich verspätung vom Schlesischen Bahnhof abgelassen werden. bleiben. Dieser Begriff ist ein sehr dehnbarer und es fragt der Kutscher der gewerkschaftlichen und politischen Organi fich, was werden die interessierten Gemeinden in Zukunft fation an, das Tier muß alles ruhig über sich ergehen lassen im Interesse der Erhaltung des Grunewaldes für Schritte und ist angewiesen auf das Mitgefühl der Menschen. unternehmen. Nach dem, was der Oberbürgermeister einem Mitarbeiter des Berliner Tageblatts" gegenüber erklärt haben soll, will man gar nichts mehr tun und sich mit dem Bescheid zufrieden geben. Der Berliner Magistratschef soll fich dahin ausgelassen haben:

Sich des Mordes bezichtigt.

In Frankfurt a. M. stellte sich gestern früh der 44jährige Ar­beiter Friedrich August Gebauer der dortigen Kriminalpolizei und Die Fleischbeschaugebühren für Schweine auf dem Schlachthof bezichtigte sich, im Jahre 1894 in Berlin die unberehelichte Anna decken nicht die Ausgaben; der Etat der Fleischbeschau arbeitet Winkler ermordet zu haben. Gebauer, der Sohn eines Guts­ständig mit Unterbilanz, die feit Jahren durch die Ueberschüffe des befizers, war früher sehr vermögend. Er war bereits unter dem Schlachthofes gedeckt werden. In der letzten Sigung des Kuratoriums| Verdachte der Täterschaft in Frankfurt verhaftet worden, mußte Ich glaube, wir Berliner fönnen mit diesem Bescheide ganz wurde der Vorschlag gemacht, die Fleischbeschaugebühren um 5 Pf. jedoch aus Mangel an Beweisen wieder freigelassen werden. Gestern zufrieden sein. Der Landwirtschaftsminister v. Arnim wird der pro Schwein zu erhöhen. Dieser Borschlag führte zu einer längeren hat er gestanden, er habe die Winkler in ihrer Wohnung erwürgt. kaiserlichen Direktive, die in diesem Bescheide ausgesprochen ist, Auseinandersetzung. Es wurde dargelegt, daß die vorgeschlagene um so leichter folgen fönnen, als er in der Grunewaldfrage von Erhöhung der Gebühren eine Verteuerung des Fleisches nach sich Anfang an einen entgegenkommenden Standpunkt eingenommen ziehen würde, die Fleischer würden pro Woche um 10 M. mehr be­hat. Ich bin nicht der Meinung, daß jezt für den Grunewald lastet; andererseits wurde darauf hingewiesen, daß der Etat doch noch viel zu befürchten ist. Getviß mag zugegeben werden, daß ins Gleichgewicht gebracht werden müßte. Mit 5 gegen 4 Stimmen der Bescheid aus dem Landwirtschaftsministerium ein wenig be- wurde der Vorschlag abgelehnt. stimmter hätte lauten können. Wir hatten insgeheim erwartet, daß nicht nur von dem Hauptbestandteil des Grunewaldes, sondern von dem Grunewald selbst im ganzen Umfange die Rede

Der verschwundene Sarg.

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Tod durch Absturz in den Fahrstuhlschacht. Ein schwerer Una glücksfall ereignete sich gestern nachmittag gegen 5 Uhr auf dem Grundstück Lausikerplatz 14. Der in der Möbelfabrik von Weimann angestellte 21jährige Hausdiener Wilhelm Torgan wollte in der Höhe des vierten Stodes eine Reparatur am Fahrstuhlschacht aus­führen, trat jedoch dabei fehl und stürzte den Schacht bis zum Parterregeschoß hinunter. Dort wurde der junge Mann mit zer­Jm Reichsrechnungshofe werden u. a. auch die Rechnungen schmetterten Gliedern aufgefunden. Hausbewohner brachten ihn jein würde. Zum Hauptbestandteil" des Grunewaldes gehören und Bestände der kaiserlichen Werften geprüft. Bu deren eisernen nach der Unfallstation III am Mariannen- lfer, doch konnte nur aber doch ohne Frage die schönen Grunewaldseen und die an der Beständen zählt auch eine Anzahl Särge, die für die an den der bereits eingetretene Tod des T. festgestellt werden. Havel gelegenen Partien. Gewisse Teile des Grunewaldes Werften beschäftigten Arbeiter Verwendung finden. Einer der dienen doch heute schon nicht mehr der Erholung des Publikums. Oberrechnungsräte hatte nun glücklich herausgefunden, daß bei der Treptow hat sich vorgestern abend ein bedauerlicher Unglücksfall Beim Training tödlich verunglückt. Auf der Radrennbahn Meines Erachtens muß berücksichtigt werden, daß hinter den Werft in D. ein Garg fehlte. Worten dieses Pescheides die Person des Kaisers steht. Ich bin verblieben sei. In D. darüber große Aufregung, nochmalige Auf- Nehmen einer Kurve kam eine der Führungsmaschinen ins Rutschen Rückfrage, wo der fehlende Sarg zugetragen. Einige Rennfahrer hatten tüchtig trainiert. Beim fest überzeugt, daß der Kaiser eine Verschandelung und Ver- nahme des Bestandes und abermaliger Bericht an den Rechnungs- und stürzte um. Der Schrittmacher, der 25jährige Emil Horn, der fleinerung des Grunewaldes, dessen Erhaltung ihm in der Tat hof; hier wiederholte Feststellung, daß ein Sarg fehlt. Die Tat- bei seinen Eltern in der Mühlenstr. 1 wohnt, wurde auf die Bahn sehr am Herzen liegt, unter feinen Unständen zulassen wird. fache stand also feft: ein Sarg war verschwunden. Durch Hin- geschleudert, wo er bewußtlos liegen blieb. Kameraden trugen den Nicht der Wortlaut des Bescheides sollte also, wie ich meine, allzu- und Rückschriften wuchs das Aftenbündel über den abhanden ge- Berunglückten von der Bahn herunter und schafften ihn in einem sehr in die Wagschale gelegt werden, sondern es müßte der ernste tommenen Sarg rapid an. Da, eines Tages, das Aftenstück war Wille geschäßt werden, der diesen Bescheid dittiert hat. Da wir jeht die Gewähr dafür haben, daß der Grunewald das bleibt, gerade wieder einmal aus D. in Berlin angelangt, fand der Herr Automobil nach der Rettungswache am Görliker Bahnhof . Der was er ist: eine wahre Erholungsstätte für die Millionenbevölkes Oberrechnungsrat, der die Sache bearbeitete, eine ganz nieder- diensttuende Arzt stellte schwere innere Verlegungen sowie einen rung von Berlin und seiner Vororte, so glaube ich, dürften sicht über den fehlenden Sarg noch immer nichts ermittelt?" stand wagens wurde der Schwerverletzte nach dem Krankenhaus Um Urban trächtige Randbemerfung in den Atten vor! Neben der Frage: komplizierten Oberschenkelbruch bei. feft. Mittels Kranken­weitere Maßnahmen in der Grunewaldangelegenheit wenigstens mit Bleistift die Notiz: Vermutlich war es der Sarg, in dem gebracht. Der Zustand gibt zu den ernstesten Besorgnissen Anlaß. bon seiten der Kommune erübrigen." sich der Rechnungshof begraben lassen kann." Die Kindesleichen auf dem Treppenflur. In dem Hause Die Meinung des Herrn Oberbürgermeisters atmet Gine strenge Untersuchung brachte den Urheber der Randbemerkung Dennewigstr. 26 ist vorgestern die Leiche eines neugeborenen eine sehr große Bescheidenheit. So sehr wir der Meinung an den Tag; er fam in anbetracht seiner langen tadellosen Dienst Kindes aufgefunden worden. In einen Karton eingehüllt, war sie find, daß es Sache des Staates ist, durch Erhaltung des Wald- zeit mit einer Geldstrafe davon. Das Aftenbündel ging aber nicht auf dem Treppenflur des ersten Stockwerkes niedergelegt worden.