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Beilage zum Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Nr. 305.

Momentbilder

Donnerstag, den 29. Dezember 1892.

und

10. in Moabit .

am

=

9. Jahrg.

England, gehalten im 6. Wahlverein, zu einem Monat Ge- urtheilung des Fräulein Wabnik wegen Majestätsbeleidigung fängniß. Am 3. wurde der Streit der Weißgerber nach einer und Beschimpfung von Einrichtungen der chriftlichen Kirche zu zer m aus der Berliner Arbeitergeschichte Dauer von 28 Wochen für beendet erklärt. Der 4. brachte eine Monaten Gefängniß zu verzeichnen ist. Im allgemeinen sind die neue Verurtheilung, und zwar des Redakteurs Cronheim wegen Sommermonate mehr der Erholung als der Parteiarbeit gewidmet, des Jahres 1892. Beleidigung des Polizeipräsidiums und mehrerer Schuyleute zu deren die Genossen angesichts der tropischen Hige doppelt bedurftem. 200 Mart Geldbuse eventuell 20 Tagen Gefängniß. Die Allerdings dienen ja auch die Erholungen der Arbeiter der groß en Gleichwie die Weltgeschichte rastlos fortstürmt und die Stellung der Sozialdemokratie zum Voltsschul Gesetz- allgemeinen Sache, und war dies ganz besonders der Fall bei Menschengeschlechter an den großen Ereignissen, welche Dent- entwurf beleuchtete Reichstags Abgeordneter Bebel in den drei großen Volksfesten, welche die Arbeiter- Bildungsschiile, fteinen gleich ihren Lauf bezeichnen, fie verfolgen und sich in sie zwei großen Volksversammlungen, 8. auf auf Tivoli" der Arbeiter- Sängerbund und die Freie Volksbühne im Laufe hineindenken, hineinleben, so schreitet auch die Berliner Arbeiter- Stadtverordneten- Versammlung eine Betition gegen den Bolts- hagen veranstalteten, welche sich alle einer massenhaften& t jeil­Am 11. beschloß auch die der Monate Juli und August im Müggelschlößchen bei Friedrichs­geschichte, ein winziges Theilchen des großen Ganzen, unaufhalt- Theil­ſam vorwärts, ein Ereigniß drängt das andere und die an sich neten Dr. Badet, betr. Unentgeltlichkeit der Desinfektion, zur Feiern, welche in der Zeit vom 27. Auguft bis 4. Ceptenaber geschichte, ein winziges Theilchen des großen Ganzen, unaufhalt- schulgesetz- Entwurf und ging über den Antrag des Stadtverord- nahme zu erfreuen hatten. Diesen Festen folgten die Laff alle­Berurtheilungen, und Kurt gern noch einmal an feinem geistigen Auge vorüberziehen läßt, Borwärts", wegen Beleidigung durch die Presse zu 300 M. Hieran erinnert die am 20. erfolgte Verurtheilung des Redakteurs um einen Gesammteindruck zu gewinnen. So wollen wir auch Belobuke event 30 Tagen Gefängniß, sowie des Genossen Engler der Bolfstribüne" Timm zu 100 M. Geldstrafe wegen eines ver­diesmal versuchen, durch Vorführung kurzer Momentbilder die Erinnerung an Geschehnisse zu erneuern, welche in dem wegen Beleidigung eines Armenkommissions- Vorstehers zu 5 M. öffentlichen Gedichtes zum 1. Mai, das am 28. erfolgte Ableben fluthenden Gedränge der Ereignisse vielleicht schon etwas ver- während des Monats in Fluß gehalten durch Stellungnahme welches in diesem Monate anfing, seine unheimliche Wirksa ankeit Geldbuße ev. 1 Tag Gefängniß. Die Gewerkschaftsbewegung wurde des Maurers Karl Schulz, sowie das Schreckgespenst der Chrilera, Das Jahr 1892 begann recht traurig und unter ungemein( 14. März). Die weiteren Hauptereignisse der zweiten Hälfte des die Agitation zu den Gewerbegerichts- Wahlen in Anspruch ge der Gewerkschaften zum Gewerkschafts- Kongreß in Halberstadt zu entfalten. Die Gewerkschaften wurden fast ausschließlich durch fchweren Berhältniffen. Schon der erste Tag legte den Genossen Monats bildeten 5 große Wolfsversammlungen, welche statt nommen. die traurige Pflicht auf, einen bewährten proletarischen Streiter fanden: am 14. im Feenpalast" behufs Stellungnahme zur zur letzten Ruhe zu geleiten, den am 28. Dezember verstorbenen Novelle zum Krankenkassen- Geses. Rudolf Jenischewsky, Mitglied des vierten Wahlvereins. Auch

blaßt ist.

Die Versammlung wolle den Magistrat ersuchen: In Gemäßheit des§ 105b Absatz 2 der Gewerbe- Ordnung ben Entwurf eines Ortsstatuts vorzulegen, durch welches in Berlin von dem Zeitpunkt an, an welchem die Bestimmungen des

§ 105b in Kraft treten:

1. die Beschäftigung von Gehilfen, Lehrlingen und Arbeitern 1. die Beschäftigung von Gehilfen, Lehrlingen und Arbeitern im Handelsgewerbe an Sonn- und Festtagen in Bank- und im Handelsgewerbe an Sonn- und Festtagen in Bank- und Engros- Geschäften ganz untersagt wird

und

Der Monat September wurde eingeleitet mit einem obten Referent Reichstags- Ab- feft, welches die Genossen und Genofsinnen des 2. Wahlkreises der gewerkschaftliche Himmel hing voll drohender Gewitterwolfen, geordneter Molkenbuhr; am 18. in Brauerei Friedrichshain. am 2. im Seeschlößchen" zu Friedrichshagen veranstaltetem. In Berlin stand noch unter dem Banne des Buchdruckerstreifs. Am Hierselbst sprach Reichstags- Abgeordneter Singer über Ent- diesem Monat fanden in furzer Aufeinanderfolge auch zwei 3. Januar fand die erste Versammlung der streifenden Buch schädigung unschuldig Verurtheilter; am 21. im Feenpalast", wichtige Konferenzen statt, und zwar tagte am 11. die Konferenz 3. Januar fand die erste Versammlung der streikenden Buch- woselbst Bebel über den Niedergang des Kleingewerbes Vortrag aller im Handelsgewerbe Angestellten, welche insbesondere die drucker im neuen Jahre statt, welche troß der behördlichen Maß- hielt; die Versammlung am 25. in Brauerei Friedrichshain war Organisations- und Preß-( Fachblatt-) Frage berieth, ſempie am nahmen gegen den Unterstüßungsverein deutscher Buchdrucker die Versammlung arbeitsloser Bauhandwerker, welche die 18. die Konferenz der Lokalkommissionen der Provinz Brandenburg , große Volksversammlungen abgehalten, welche sich mit den Buch- Februar- Krawalle" in der Gefolgschaft hatte, und am 29. endlich welche über die Lokalfragen bezw. über das Verhalten gegenüber große Volksversammlungen abgehalten, welche sich mit den Buch- referirte Reichstags- Abgeordneter Singer in" Sanssouci " über die lokalverweigernden Wirthen zu berathen hatte. Die gitation bruckern solidarisch erklärten. Nächstdem wurde die Frage der Sonntagsruhe vielfach erörtert. Um 7. beschloß Handelsverträge. Auch faßte diese Versammlung eine Abwehr für die Stadtverordneten- Erfahwahlen im 15., 25. und 26. Kom­eine Versammlung von Bäckergesellen eine munal- Wahlbezirk an Stelle von Zuhauer, Sabor und Höhne Resolution gegen die Straßentumulte. Denkschrift, die Einführung der völligen Sonntagsruhe im Bäcker- den dringlichen Antrag des Stadtverordneten Singer: Am 3. März ging die Stadtverordneten- Versammlung über nahm durch die Gegenagitation der ,, Unabhängigen" einen höchst gewerbe betreffend, an den Polizeipräsidenten zu richten wüsten Charakter an, endete aber trotz alledem nait einem und am 8., in der ersten Sitzung des städtischen Parlamentes, Magistrat zu Die Stadtverordneten - Bersammlung wolle beschließen, den glänzenden Siege der Parteikandidaten Wegner, Bernau und brachten die sozialdemokratischen Stadtverordneten folgenden An- städtischer Erd- und Bauarbeiten dafür Sorge zu tragen, daß die zu ersuchen, schleunigst durch Inangriffnahme Bruns. trag ein: Der 1. Oktober war ein Gedenktag von weittraçjender Be in Berlin befindlichen Arbeitslosen sofort Beschäftigung er- deutung. Er galt dem zweijährigen Ablaufe des Sozial istengesetes halten und fand zu diesem Zwecke im Feenpalast" ein Volksfest statt. our Tagesordnung über. Die gerichtlichen Verurtheilungen waren Das Gespenst der Cholera hielt noch immer die Bevölkerung in im Monat März ganz besonders reichlich. Am 5. erhielt Re- Aufregung und beeinflußte erklärlicherweise auch die proletarische batteur Gronheim wegen Verächtlichmachung von Staats- Bewegung in ihren Sundgebungen, veranlaßte aber die Bildung einrichtungen und Beleidigung der Mitglieder des Landgerichts der Arbeiter Sanitätstommission, welche eine reiche gemeinnüßige Chemnitz 6 Wochen Gefängniß; am 10. Klempner Oscar Laube Thätigkeit entfaltet. Am 8. wurde wieder einmal Redakteur wegen Gotteslästerung bezw. Beschimpfung von Einrichtungen der Gronheim wegen Majestätsbeleidigung bedacht. Die Frauen­christlichen Kirche 3 Monat Gefängniß; Schuhmacher Büttner Versammlung am 24., in welcher Reichstags- Abgeordneter Bebel 2. die Beschäftigung von Gehilfen, Lehrlingen und Arbeitern wegen Aufreizung zum Klaffenhaß 2 Monate Gefängniß, Genoffe referirte, führte zur Gründung des Allgemeinen Frauen- Bildungs­im Handelsgewerbe an Sonn- und Fefttagen in Detail Delcourt wegen Vergehens gegen§ 106 des R.-St.-G.-B. 3 Mo- Vereins für Berlin und Umgegend", womit der Anstoß zu einer Geschäften und sonstigen Verkaufsstellen auf drei Stunden nate Gefängniß; am 19. wurden 22 Theilnehmer und am 25. regeren und intensiveren Antheilnahme der Genossinnen an der eingeschränkt wird, mit der Maßgabe, daß die Beschäftigeurtheilt; am 23. wurde Karl Rulide wegen Beleidigung des drei weitere Theilnehmer an den Februar- Krawallen" ab- sozialdemokratischen Bewegung gegeben wurde. Der Monat November brachte das hervorragendfte und gung Vormittags um 10 Uhr beendet sein muß. Richterfollegiums und des Gerichtsschreibers au Rafteburg mit wichtigste Ereigniß des ganzen Jahres, nämlich den Parteitag, An demselben Tage fanden in den Säfen der Brauereien 2 Monaten Gefängniß und am 24. 6. M. Möbelpolirer Gustav welcher vom 14. bis 21. in den Kontordia- Sälen" tagte und Bock" und" Friedrichshain " zwei große Versammlungen Ar- Bock wegen Beschimpfung der chriftlichen Kirche mit 6 Monaten dem sich am 22. die Eröffnung des Reichstages anschloß, womit beitsloser statt, welche der schweren Noth der Zeit beredten Aus- Gefängniß bedacht. Die arbeitslosen Bauhandwerker hielten am das politische Leben allmälig wieder zu neuem Leben erwachte. druck gaben. Bei der herrschenden barbarischen Kälte gehörten 12. b. M. auf" Tivoli" abermals eine Versammlung ab, ge- Auf gewerkschaftlichem Gebiete bildete die Agitation für die im Uebrigen erfrorene Proletarier nicht zu den Seltenheiten. Zur legentlich welcher es wegen der Straßentumulte zu lebhaften Gewerbegerichts- Wahlen noch immer immer das hervorragendste Aufbefferung ihrer Lage befchloffen am 10. die Tabatarbeiter Auseinandersehungen mit" Unabhängigen" tam. Zum Ge Moment. Auch gewann die Organisationsbewegung unter den und Arbeiterinnen die Einführung einer Kontroll- Schuhmarke. dächtnisse Karl Mary' fand am 13. im" Feen Bediensteten der Verkehrsinstitute( Omnibus, Pferdebahn) an Am 12. begann das politische Leben wieder zu pulfiren, es nahm Palast" eine große Feier statt, während am 16. Bedeutung zu gewinnen. der Reichstag nach den Weihnachtsferien seine Thätigkeit wieder vor einer Volksversammlung in Sanssouci " Reichstags- Der. 1. Dezember zeitigte gleichzeitige Parteiverfammlungen auf; Abends sprach Liebknecht im 6. Wahlkreise über das Er- Abgeordneter Bebel über Ursachen und Wirkungen der Krisen in allen 6 Wahlkreisen behufs Berichterstattung der Delegirten furter Programm. Am 14. folgten die Landboten den Reichs- fprach. Am 17. ging die Stadtverordneten Versammlung über vom Parteitage und Neuwahlen für die Aemter in der Organi boten und gingen nach wohlverdienter" Ruhe wieder an die Petition der Arbeiter- Bildungsschule um Ueberlassung von fation. Ebenso fanden am 7. gleichzeitig in allen fech die Arbeit. Der 14. brachte auch das unausbleibliche städtischen Schulräumen zu Unterrichtszwecken zur Tagesordnung Wahlkreisen 9 Protestversammlungen gegen die Militär- Vorlage Ende des gewaltigen Buchdruckerausstandes nach elfwöchentlicher über. Der 18. wurde ein Tag großartiger Demonftrationen. statt, welche sich eines ungeheuren Zuspruches zu erfreuen hatten. Dauer. Einen Lichtblick in trüber Zeit bildete das am 16. statt. Die Zahl der gewidmeten Kränze auf den Gräbern der März- In denselben referirten die Reichstags- Abgeordneten Schumacher, gehabte Stiftungsfest der Arbeiter Bildungsschule. Am 19. ver- gefallenen übertraf bedeutend die der Vorjahre. Im Friedrichs- Dreesbach, Schwark, Frohme, Förster, Bruns, Molkenbuhr, anstalteten die Handlungsgehilfen und Gehilfinnen auf dem hain war ein Massenaufgebot des Proletariats zur Stelle. Die Wurm und Ulrich. Tags darauf fand eine Versammlung arbeits­" Bock eine Protestversammlung gegen den Beschluß des Bolizei schlug mit blanker Waffe wacker drein. Abends fanden loser Maler, Anstreicher und Berufsgenossen statt, die ebenfalls Magistrats und der Gewerbe- Deputation, die Arbeitszeit an verschiedene politische Versammlungen statt. Am 23. fand im zahlreich besucht war. Am 18. sprach Reichstags- Abgeordneter Sonntagen nicht länger zu beschränken als nach den Be- 22. Kommunal- Wahlbezirk eine Stadtverordneten- Erfahwahl statt Förster im 6. Wahlverein. Zur Feier des 30jährigen Bestehens stimmungen des Arbeiterschuß- Geseles. Referent war Reichstags- und traten die dortigen Genossen zum ersten Male in den ihrer Organisation veranstalteten die Berliner Buchdrucker unter Abgeordneter Singer. Gleichzeitig sprach im 6. Wahlkreise kommunalen Wahlkampf ein. Der sozialistische Kandidat Kauf- großartiger Betheiligung am 10. einen Herrenkommers. Gegen Reichstags- Abgeordneter Grillenberger über das Alters- und In- mann Flatow erhielt 652 Stimmen, der deutsch - freisinnige Toermer die in Aussicht genommene Biersteuer proteftirte am 11. eine validitätsgefeh. Zwei Tage später, am 21., fand im Feen- 869 Stimmen. Versammlung der Böttcher und Brauer . Am 14. erfolgte die Balaft" eine von über 5000 Personen besuchte Wolfsversammlung Der Monat April wurde eingeleitet mit zwei gerichtlichen Verurtheilung der Frau Apotheker Apotheker Ihrer aus Velten ftatt, in welcher Reichstags- Abgeordneter Bebel die Frage be- Berurtheilungen. Am 2. wurde Zapezirer Biester wegen wegen Beleidigung des Offiziertorps und der Fähnriche handelte: Was lehren uns die legten großen Streits?" Majestätsbeleidigung mit 1 Jahr Gefängniß und Weber Buhr der deutschen Armee zu 200 M. Geldstrafe. Am 15. ging während gleichzeitig die Stadtverordneten Versammlung über wegen Aufreizung mit 4 Monaten Gefängniß bestraft. Dem der Reichstag in die Weihnachtsferien, und am 16. hielt das den Antrag Singer betreffend die kaufmännische Sonn- Andenten des verstorbenen Reichstags- Abgeordneten May Kayfer städtische Parlament seine lebte Sigung vor Weihnachten ab, in tagsruhe bebattirte und denselben einem Ausschuß über war eine Gedächtnißfeier am 3. d. M. gewidmet, an welchem welcher die sozialdemokratischen Stadtverordneten noch folgenden wies. Der 24. brachte eine Bolfsversammlung im Tage auch eine Protestversammlung der Lokalorganisationen gegen Antrag einbrachten: Böhmischen Brauhaus", in welcher Reichstags- Abgeordneter den Kongreßbeschluß von Halberstadt , dem Gewertschaftskongreß Schippel über das Parteiprogramm, und der 26. eine Boltsver- vom 14. März, stattfand. Am 8. starb Gen. Wladislaus Kurowski, Ber - Die Versammlung wolle beschließen: sammlung im Feenpalafi", in welcher Reichstags- Abgeordneter leger und Redakteur der Gazeta Robotnicza", dessen Begräbniß am Um der in immer größerem Umfange hervortretenden Arbeits­Auer über Boykott und seine Bedeutung für die Arbeiter 12. auf dem Anstaltsfriedhofe in Dalldorf stattfand. Nach Beendigung losigkeit und dem sich hieraus ergebenden Nothstand der Arbeiter bewegung" sprach und die Lokalkommission Bericht über ihre des ersten Schuljahres hielt die Arbeiter- Bildungsschule am nach Möglichkeit zu steuern, ersucht die Stadtverordneten- Ver­Thätigkeit erstattete. Gleichzeitig sprach Reichstags- Abgeordneter 9. d. m. ihre Generalversammlung ab. Am 9. und 26. fanden fammlung den Magiftrat: Kunert im 6. Wahlfreise über Die Sozialdemokratie und der weitere Aburtheilungen von Theilnehmern an den Februar 1. Die Arbeitszeit der in den städtischen Betrieben politische Indifferentismus". An demselben Tage erfolgte die Krawallen statt. Am 9. erhielt ferner Tapezirer Biester wegen Straßenreinigung, Part- und Gartenverwaltung, Wasserwerke, gerichtliche Berurtheilung des Genossen Peus wegen Verächtlich- Aufreizung 3 Monate Gefängniß, am 14. desgleichen Genosse Kanalisation, Gasanstalt u. s. w. beschäftigten Arbeiter auf machung des Militärs zu 6 Monaten Gefängniß. Das im Reichs- Timm 2 Monate Gefängniß, desgleichen am 25. Stadtverordneter acht Stunden täglich festzusehen und die hierdurch erforderlich tage eingebrachte Wolfsschul- Gesetz begann allgemach auch seine Bubeil eine Geldstrafe von 100 M. Das Osterfest am 17 und werdende größere Anzahl von Arbeitern einzustellen. Schatten zu werfen; es fand gegen dasselbe am 27. eine Proteſt- 18. bildete einen furzen Ruhepunkt in dem rastlosen Getriebe. 2. Die Hafenbau- Anlage am Urban, den noch nicht in An­versammlung flatt, in welcher Stadtv. Bogtherr referirte. Diefer Am 19. tagte im Feenpalast" eine Wolfsversammlung, welche griff genommenen Theil der Wasserwerte am Müggelsee, sowie schloß sich eine Reihe weiterer Proteftversammlungen an. Die Stadt- wegen Lokalverweigerung zur Maifeier über die Lokale Schloß andere städtische Erdarbeiten schleunigst vornehmen zu laffen. verordneten- Bersammlung vom 28. hatte sich wieder mit einem sozial- Schönholz", Ahrens' Brauerei( Moabit ) und Norddeutsche 3. Die zur vollständigen Durchführung der Kanalisation er demokratischen Antrage zu befaffen. Der zur Vorberathung Brauerei die Sperre verhängte. Die Wahl von Vertretern forderlichen Arbeiten in Angriff zu nehmen." des Antrages Stadthagen betr. den obligatorischen Besuch der zur Zarifkommission wurde von den Buchdruckern am Die nun offiziell über Berlin hereingebrochene Weihnachts­Städtischen Fortbildungsschulen und die Ausdehnung des Unter- 24. auf dem Bock" abgelehnt. Ein Nachspiel zum zeit" brachte auch für die Arbeiterbewegung nichts besonders Be­richts auf unterweisung in den fogen. Sozialreform- Gefeßen ein- 18. März bildete am 25. die Berurtheilung des Maurers Rarl merkenswerthes. Nach Weihnachten, am 27., fand noch im gesezte Ausschuß hatte den zweiten Theil des Antrages berathen Neumann wegen Aufruhrs zu 1 Jahr Gefängniß. An demselben 6. Wahlkreise eine Parteiversammlung statt, welche den vertagten und folgende Beschlußfaffung vorgeschlagen: Tage fanden weitere Haussuchungen und Verhaftungen bei und Bericht der Vertrauensmänner entgegennahm, die Neuwahlen der

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Antrag.

Die Versammlung ersucht den Magiftrat, in den von Anarchisten statt. Tags darauf sprach Reichstags- Ab- Bertrauenspersonen und der Preßkommission vollzog und einen städtischen Fortbildungsschulen und den städtischen tech geordneter Liebknecht in einer Volksversammlung des 6. Wahl- Vortrag des Genossen Richard Fischer hörte. nischen Lehranstalten einen Unterricht über die wichtigsten, freises über die Bedeutung des 1. Mai, welche hinüberleitete zum So hat auch das Jahr 1892 Vieles und Großes gewirkt für in das praktische Leben eingreifenden Rechtsverhältniffé Monat Mai und zur Maifeier am 1., welche trotz der die Sache des Proletariats, doch auch viel Noth und Elend im ertheilen zu lassen und dafür Sorge zu tragen, daß ins- Ungunst der Witterung doch im großen Maßstabe begangen Gefolge gehabt. Möge der verflossene Beitabschnitt einen Schritt besondere baldigst über die sich aus dem Arbeitsverhältniß wurde durch Veranstaltung von Volksfesten und einigen Ver- vorwärts bedeuten zu den von der Sozialdemokratie erstrebten ergebenden Rechte und Pflichten, sowie über die Unfall, fanimlungen. Der 2. und 3. brachte wiederum Aburtheilungen Bielen! Kranken-, Invaliditäts- und Altersversicherungs- Geseh- von Theilnehmern an den Februar- Kravallen". Von besonderer gebung in den gedachten Schulen und Anstalten unter- Bedeutung war die am 15. stattgehabte Parteikonferenz für den Stadt­richtet wird." freis Berlin und die Provinz Brandenburg . Vom 23. bis Der Monat Januar erhielt einen effektvollen Abschluß durch 26. tagte der 7. deutsche Töpferkongreß. Den Schluß der Haussuchungen und Verhaftungen bei und von Anarchisten in Mai- Ereignisse bildete das Ehrengeleit des Peus, welcher am größerem Umfange, nachdem im Laufe des Monats bereits 29. feine fechsmonatige Strafbaft in Plößensee antrat, bei welcher Haussuchungen nach sozialdemokratischen Liederbüchern zu ver- Gelegenheit von Polizeiorganen wieder mit blanker Waffe ein­gefchritten wurde. Die diesbezüglichen Beschwerden wurden Der Monat Februar begann wiederum mit Protestversamm: höheren Ortes ,, als begründet nicht anerkannt". lungen gegen das Volksschulgeset. Der 2. Februar brachte die Die Sommermonate Juni und Juli waren ereignißarm. fest. Das Festlokal, das Dufedan'sche Vereinshaus, welches in Berurtheilung des Genoffen Bruns wegen Aufreizung ver- Im Juni ist bemerkenswerth die Mandatsniederlegung der entsprechender Weise dekorirt war, vermochte kaum die Theil­schiedener Klassen der Bevölkerung zu Gewaltthätigkeiten, be- Stadtverordneten Zuhauer, Sabor und Höhne, sowie die Lohn- nehmer zu faffen, so zahlreich erschienen die Genoffen und deren gangen durch einen Vortrag über die Chartistenbewegung in bewegung" der Maurer, während im Monat Juli( 12.) die Ber- Angehörige. Instrumental- und Bokalkonzert, Borträge ernsten

jeichnen waren.

Lokales.

Der fozialdemokratische Arbeiterverein für Weißenfee und Umgegend feierte am 3. Weihnachtstage fein 3. Stiftungs­