Gleichgewicht und stürzte rücklings von dem Rüstzeug heninter. Erschlug aus das am Bauzaun angebrachle Schutzdach auf und fieldann zur Erde. Mit schweren inneren Verletzungen fand er imKranlenhaus am Friedrichshain Aufnahme.Die Deutsche Gesellschaft zur Bekämpfung beS Kurpfuscher-tums wird in Verbindung mit dem 14. InternationalenKongreß für Hygiene und Demographie- zumersten Male in der Reichshauptstadt ihre reichhaltige und eigen-artige Sammlung öffentlich ausstellen. Im wesentlichen hervorgegangen aus dem jahrelang gesammelten Material des durchseinen Kampf gegen das Kurpfuschertum bekannten BrcslauerArztes Dr. Karl Alexander, bietet diese, jetzt bedeutend erweiterteund in neue Form gegossene Ausstellung in ihrem umfangreichen.systematisch geordneten Material ein anschauliches Bild von demWesen und Treiben des modernen Kurpfuschertums, andererseitsauch eine llebersicht über die Versuche zur Eindämmung des be-sonders im Deutschen Reiche so üppig blühenden Heilschwindels.Ausstellung von Schiilerarbeiten. Am S. Oktober d. I. wirdin der st ä d t i s ch e n Tischlerschule, Stratzmannstratze 0, eine Aus-stellung von Schülerarbeiten, besonders Möbel-, Drechsler-,Maschinenarbeiten, Intarsien, Zeichnungen usw. eröffnet. DerEintritt ist unentgeltlich und ist die sehenswerte Ausstellung biszurü v. Oktober von 10 Uhr vormittags bis V Uhr abends geöffnet.Zirkus Buschist wieder nach Berlin zurückgekehrt und hat am Donnerstag seineBorstellungen wieder aufgenommen. An dem Eröffnungsabendfeierte die zirzensische Kunst wahre Triumphe. In erster Reihedürste wohl der bekannte Schulreiter Herr Bnrkhardt-Footitt zunennen sein, der mit seinem Pferd„Sixtus" die spanische LoheSchule mit einer Eleganz ritt, daß auch ein Laie auf diesem Gebieteseine Freude haben kann. Herr Ernst Schumann führte eine ReiheNeudressuren vor, von denen die der 12 arabischen Schimmelhengsteden meisten Beifall fand.Nicht weniger hervorragend sind die Leistungen der GebrüderBastion, die in' einem Sportakt und als Neiterfamilie Pissinti akro-batische Darstellungen zu Pferde formvollendet zur Anschauungbrachten. Auch Herr Willy Manns mit seinen dressierten Elefantenverstand das Interesse des Publikums zu erregen. Es ist erstaunlich,solche plumpen Tiere soweit zu dressieren, daß sie auf den beidenVorderbeinen laufen. Ansprüche an die Nerven stellen die indischenFakirkünste Möns. Carolis. Dieser Wagehals besteigt mit bloßenborgesehen, jedoch ist die Summe verausgabt, ohne daß alle Repa-raturen ausgeführt sind. Unter anderem kam dabei zur Sprache,daß für die Blitzablciteranlage gar keine Erdleitung vorhandenwar. Auch ein Beitrag, wie Gemeindeanlagen, trotz der großenAnzahl von Beamten kontrolliert werden. Die 500 M. wurdenschließlich bewilligt. Die nächste Vorlage gab dem Gemeinde-Vertreter Nienkemper, der sich der Arbeiterschaft gegenüber vorJahren einmal als der Mann mit dem„warmen Herzen" aus-gegeben hatte, endlich einmal Gelegenheit, sein„warmes Herz"zur Geltung zu bringen; wenn auch nur in platonischer Weise.Es handelt sich um die Einrichtung einer Haushaltungsschule imNorden des Ortes. Prinzipiell ist diese Schule schon beschlossen be'der Beratung des Schulumbaues im südlichen Ortsteil. Jetztschlägt nun Herr N. vor, Bestimmungen über die benötigtenRäume sowie den Umfang des Unterrichts zu treffen. Es ist ge°plant: 1. Haushaltungsunterricht für Volksschülerinnen; 2. Fort-bildungSunterricht für schulentlayene Mädchen; 3. eventuelle Teil-nähme der„höheren Töchter". Beschlossen wurde auf Veranlassungdes Herrn Nienkemper, einen Ausschuß einzusetzen, der alle in Bciracht kommenden Fragen beraten soll, und der sich aus drei G*meindevertretern, dem Direktor der höheren Töchterschule, dem Rektorder Gemeindeschulc I, dem Leiter des Hochbauamts und dem Gemeindevorsteher oder einem von diesem zu bestimmenden Schöffenals Vorsitzenden zusammensetzen soll. Nach Bedarf könnennoch andere Sachverständige herangezogen werden. Vonder Gemeindevertretung wurden die Gemeindevertrctcr Nienkemper, v. Seefeldt und Thornton gewählt. Wie mansieht, die Gemeindevertretung gibt sich große Mühe, umbeim Herannahen der nächsten Gemcindewahlen„positive Arbeit"besonders für die Arbeiterklasse zu leisten. Der Antrag und seineAnnahme wird nämlich ein Mittel sein, um die Angelegenheit aufunabsehbare Zeit zu verschleppen; denn derselbe verpflichtet die Ge-meindevertretung zu gar nichts. Die nächste Vorlage betraf denErlaß eines Ortsstatuts betreffend den Betrieb von Gastwirt»schaften. ES soll von jetzt ab von dem Konzessionssuchenden derNachweis eines vorhandenen Bedürfnisses verlangt werden. Dervorgelegte Entwurf fand ohne Debatte in erster und zweiter LesungAnnähme. Nachdem dann noch Herr Nienkemper ein Weilchenüber die Auslieferung des Grunewalds an die Bauspekulantenräsonniert und Herr Hammer versichert hatte, daß die konservativePartei im Landtage gegen die Aufteilung sei, wurden noch einigeMitteilungen gemacht, unter welchen die von größerem Interesseist, daß die Zehlendorfer Polizei nicht an den Vandalenstreichcnam Familienbad in Wannsee beteiligt sei. Diese Auskunft ist aberFüßen eine aus scharfgeschliffenen Säbeln hergestellte Treppe, außer- so nichtssagend, daß unter allen Umständen eine Aufklärung vondem legt�er sich mit bloßem Oberkörper auf ein spitznageligeS Breit> dem AmtSvorsteher Milinowski gefordert werden muß.~----und ein Elefant überschreitet den Körper des Inders. Katzenfreundewerden sich an den dressierten Katzen ergötzen, die Miß Benszy vor-führte.Der erste Wend im Zirkus Busch war für den Besitzer ein großerErfolg.Wegen eines größeren DachsiuhlbrandeS wurde gestern die Feuerwehr nach der Schreinerftr. 6 am Zentralviehof alarmiert. Dem7. Löschzuge gelang es durch energisches Wassergeben den Brandauf den Dachstuhl zu beschränken. Die Entstehung war nicht niehrzu ermitteln.Der S. Zug war nach der Großbcerenstr. 30 gerufen. Dortbrannten Betten in einer Wohnstube des zweiten Stocks. DieWohnungsinhaberin, eine ältere Dame, wurde von den Haus-bewohnen, bewußtlos aufgefunden und in Sicherheit ge-bracht. Die Feuerwehr brachte sie dann durch Einflößen von Sauer-stoff mit Erfolg wieder zum Bewußtsein. Außerdem hatte die Feuerwehr noch in der Schonenstr. 2 und anderen Stellen kleineWohmmgsbrände zu löschen.Die Genossin Ida Altmann beklagt sich in einem Schreibenan uns darüber, daß ihr Name wiederholt von Verfammlungs-oder Festveranstaltern insofern mißbraucht worden sei, als sie inden Ankündigungen als Referentin oder Feftrednerin bezeichnetworden sei, ohne daß sie hierzu vorher um ihre Zustimmung er-sucht worden ist. Um nicht als wortbrüchig zu erscheinen, erklärtsie insbesondere, haß ihr Name auf dem Programm zu einem heutestattfindenden Festabend als Feftrednerin fungiert, ohne vorher gefragt worden zu fein.AuS der Chronik der Vermißten. Seit Sonntagabend vevfchwunden ist der 15 Jahre alte Kaufmannslehrling Eugen Fölber.Derselbe ist etwa 1,72 Meter groß und hat blaue Augen. BekleidetIvar der Verschwundene mit einem schwarzen Jackettanzug,schwarzem, steifem Hut, schwarz und weiß gestreiftem Serviteur,rot gemustertem Schlips, schwarzen Strumpfen und Schnürstiefeln.>W> Vokläufighüllt sich dieser Herr aber noch in tiefes Schweigen, was nicht zu-gunsten der Zehlendorfer Polizei gedeutet werden kann.Zum„Fllrstcnhofi'-Boykott. Der Torstand des Wahlvereinsschreibt uns:In der letzten Zeit hat sich unter einem Teil der ArbeiterschaftdaS Gerücht verbreitet, der„Fürstenhof" und feine Stehbierhallewäre von dem Boykott befreit, der im vorigen Jahre über den-selben verhängt wurde. Der Irrtum rührt wohl hauptsächlich da-her, daß jetzt wieder der„Vorwärts" dort ausliegt.Die Genoffen werden deshalb noch einmal auf die immer nochbestehende Sperre aufmerksam gemacht; gleichzeitig weisen wirdarauf hin, daß diejenigen Genossen, welche den Sperrebeschlußbrechen, nach dem Statut zur Verantwortung gezogen werden.Auch werden alle auswärts wohnenden Genossen,welche in unserem Orte arbeiten, um strengste Auf-rechterhaltung des Boykotts ersucht, denn nur so ist es mög-lich, daß aus diesem Kampfe schließlich die Ar-beiterschaft als Sieger hervorgeht.Ober-Tchönelveide.Schulverband. Auf Grund der Bestimmungen de» neuenVolksschulunterbaltungSgefetzeS ist det Gemeinde Ober-Echöneweideseitens der Regierung anheimgegeben, mit dem GutSbezirkKöpenick-Forst einen Gesamtschulverband zu schaffen. Jetzt sinddie Kinder von den Jndustrieniederlassungen deS Gutsbezirkesden Gemeindeschulen Ober-Schöneweides zugeteilt, wofür der Ge.meinde 30 Mark pro Jahr und Kind entschädigt werden bei einemSclbstaufwand von 8ö Mark.Die Gemeindevertretung hat sich fast einstimmig gegen diesAnsinnen gewendet mit der Begründung, daß es Aufgabe des"orstfiskus als Besitzer des Gutsbezirkes fei, dort für würdigechulverhältnisse zu sorgen. Der JorstfiskuS, der durch Opferunglverkstätkenarbeitern eine zu große Posse.) Es sei erfreulich, daßdie Arbeiter und Arbeiterinnen sich zu einem Verein zusammen-stbließen, denn so könnten, vorausgesetzt, daß der Verein eine guteFührung habe(?) und auf der Grundlage der Liebe zum deutschenVaterland unv der Treue zu Kaiser und Reich stehe, die Wünscheder Arbeiter nach oben beper zur Geltung gebracht werden. Frei-lich müsse der Verein alle Einwirkungen von außen, namentlichaber wenn sie von Sozialdemokraten kommen, ablehnen, denn sonstwürden sowohl Feldzcugmeistcrei wie Kriegsministerium dieWünsche der Arbeiter rundweg ablehnen, und das sei auch voll»ständig berechtigt. Denn was sollte denn schließlich daraus werden,wenn die Sozialdemokratie Einfluß in den Staatswerkstätten er»langte? Da stellten die Arbeiter womöglich während eines Kriegesdie Arbeit ein.«Schrecklich!) Deshalb habe das Kriegsministeriumauch korrekt verfahren, als eS im vorigen Jahre die Vorstands»Mitglieder, die den Dr. Liebknecht in der öffentlichen Versamm-lung sprechen ließen und dadurch der Sozialdemokratie Vorschubleisteten, entlassen habe. Wäre der Verein zu ihm gekommen,dann wäre alles verhütet worden.(Herr Pauli ist also keine Ein»Wirkung von außen.) Von hier ab beschäftigt sich der Redner fastausschließlich nur noch mit der Sozialdemokratie und den Metall»arbeiterverbnnd und förderte so blühenden Unsinn zutage, daßeinem der Zuhörer doch die Geduld riß und er den Zwischenrufmachte, Pauli möge doch bei der Wahrheit bleiben. Die Folgedieses Zivischenrufes war, daß der Rufer auf Veranlassung desVorsitzenden den Saal verlassen mutzte. Diskussion wurde auchzugelassen, aber nur von solchen Personen, die dem Vorsitzendenbekannt waren oder die sich als Staatsarbeiter legitimierten.Und daS nennt der gute Mann öffentliche Versammlung. AISerster Redner in der Diskussion sprach der zweite Vorsitzende desVereins Spiegel. Er schimpfte auf den Metallarbeiterverbanvund die Sozialdemokratie. Dabei hörte sich seine Stimme an wiedie einer alten Betschwester, die jeden Augenblick anfangen will»zu weinen. Dann sprach der zweite Vorsitzende des Neuen Wahl-Vereins konservativer Richtung, Rechtsanwalt Freiherr vonLynckGr. Auch ein großer Sozialistenfresser. Er bedankte sichfür die Einladung(also sogar eingeladen hatte man den NeuenWahlverein) und hofft, daß der Verein der Arbeiter und der NeueWahlverein Schulter an Schulter für das Wohl der Arbeiter derStaatswcrkstätten arbeiten werden.(Da kann man ja den Staats-arbeitern gratulieren, in solcher Gesellschaft werden sie gewißzahme Schäfchen werden. Natürlich ist das auch keine Einwirkungvon außen.) Zum Schluß sprach dann noch einmal der Ab-geordnete Pauli, der auch den Hirsch-Dunckerschcn GewerkvereinenGerechtigkeit Widersrechnete, welche diehren ließ, indem er sie zu den Zahmentaatsarbciter nicht fürchten brauchten. Dannhatte die Komödie um Msll Uhr ein Ende. Die Mehrzahl derStaatsarbeiter scheint den Braten mit dem jetzigen Arbeitervereinschon zu riechen, sie halten sich deshalb in weitester Entfernungvon ihm und die Herren werden deshalb auch hübschunter sich bleiben und weiter wursteln, bis— ja bis sievielleicht auch einen Tritt bekommen und ihnen dann im praktischenLeben der Gedanke beigebracht wird, daß der Arbeiter nicht bloßein Recht zum wünschen, sondern auch zum fordern hat.Freireligiöse Gemeinde. Sonntag, den 22. September, K'/, Uhr frühim Rathause, Eingang Jgdettstratz«. Saal 109: Versammlung mit steircltgioserVorlesung.— Voimsitags 10'/. Uhr in der Schule, Kleine Franksurlerstr. S:Bvrirag de» Herrn Professor Dr. Gehrke:.Di« Anleitung zum Gutta'.— Damen und Herren als Gäste willkommen.Allgemeine Kranken»»nd Stcrbckass« der MetallarbeiterRixdors. Heute abend 8'/, Uhr. bei ThklZBcrgflr. 151: Versammlung.—Filiale Eharlotlenburg, Heute abend 8',. Uhr. im«ollshau«, Rosinensir. S iMitgliederversammlung.— Filliale Schöneberg. Heute abend ö'(, Uhr, tMRestaurant Wieloch, Grunewaldstr. 110- Berfammtung.Personen, die über den Verbleib des Vermißten etwaige Angaben ausgedehnter Waldbestände zur Bauspekulation und JndSflrjemachen können, werden gebeten, dies bei Hermann Fölber» Ritterstraße 70, melden zu wollen.Bon einem Automobil überfahren und schwer verletzt wurdegestern abend Ecke der August- und GipSstraße der 12jährige Sohnder Witwe Voigt. Auguststr. 80. Der Knabe wollte, nachdem er aufsein Fahrrad gestiegen war. die Straße kreuzen, als er von einemihm entgegenkommenden Automobil erfaßt wurde. Der Ueberfahrenetrug am Kopf uud an der Btust so schwere Verletzungen davon, daßer nach dem HedwigS-Krankenhause überführt werden mußte.Auf der Treptow-Sternwarte spricht Direktor Dr. Archenhold am Sonntagnachmittag um 5 Uhr über:„Ein Ausflug indie Sterncnweltcn", um 7 Uhr über:„Ein Tag auf dem Monde"Das Thema für den Montagvortrag, abends 9 Uhr, lautet:„Mars,eine zweite Erde". Sämtliche drei Vorträge sind mit zahlreichenFernrohr wird nach-von 8 Uhr an derLichtbildern ausgestattet. Mit dem großenmittags die Sonne, dann ein Doppclstern unMond beobachtet.Der nordwestliche Fohrdomm der GreifSwalberstraße von derDanzigerstraße bis zur Friedenstraße wird wegen des Baues eiiieSNotauslasses vom 23. d. M. ab bis auf weiteres für Fuhrwerke undReiter gesperrt.Fcuerwehrbericht. Wegen eines Laubenbrandes in derHennigsdorferftraße wurde nachts der 18. Zug alarmiert. Esbrannte eine Laube in der Laubenkolonie auf den Rehbergen.In der Neuen Fricdrichstraße 73 mußte ein Schaufensterbrand ge-löscht werden. Besen brannten dort. Ein Wohnungsbrand riefden 3. Zug nach der Strelitzerstraße 25. Grober Unfug lag wiedereinmal einem Alarm aus der Togostraße zugrunde. Ein Motor-dreirad brannte in der Hollmannstratze 30. Kräftig Wasser gebenmußte der 13. Zug in der Artilleriestratze 14, wo auf einem Hange-boden Feuer ausgekommen war und reiche Nahrung an Hausratgefunden hatte. Holz und andere» brannte in einer Möbel-reparaturwerkstatt in der EberSwalderstraße und in der Langenbcckstraße 13. Ferner wurde die Feuerwehr nach der Maxstraße,Etolpischenstraße u. a. gerufen.Vorort- JVacbHcbtemZehlendorf.Aus der Gemeindevertretung. Zunächst wurde eine Vorlagebetreffend Festsetzung von Fluchtlinien für die Teltower Chausseeberaten. ES war von einem früher von der Gemeindevertretunggenehmigten Plan bis zum Kilometer 4,0 eine Breite von2l,70 Meter und zwischen Kilometer 4,0 und 5,0 eine solche von28 Meter vorgesehen. Dagegen hat Wohl der Alleinbesitzer desTerrainS, nämlich der Schweizerhof, Einspruch erhoben und derRegierungspräsident beeilte sich, der Gemeindevertretung zu emp.fehlen, die Straßenbreite von 21,78 Meter erst zwischen Kilometer5,0 bis 6,8 auf 26 Meter zu verbreitern. Die Vorlage wurde ge-nchmigt. Zur Ausführung von Reparaturen im alten Elektrizitäts-werk, in welchem jetzt Gemeindebureaus untergebracht sind, werden508 M. als Nachbewilligung verlangt. Es sind zwar schon imlaufenden Etat 1500 M. für den Ausbau und 260 M. für Reparaturwecken ungeheuere Profite einheimst, gedenkt hier auf bequemetri seine Schullasten einer Gemeinde aufzubürden, welche ohnehinschwer unter ihren Schullasten leidet» dank der überaus starkenBevölkerung.Weitsichtiger wäre es jedenfalls, den räumlich tingrenzendenGutsbezirk nach Ober-Schöneweide einzugemeinden, der schon invieler Hinsicht ein Hemmschuh für die Gemeindeintercsscn wurde,dadurch, daß er zu einem Teile in polizeilicher Angelegenheit vonder Gemeinde mitverwaltet wird.Ein Antrag der Gemeinde an den Kreisausschuß auf Auf-Hebung dieses Zustandes harrt noch der Erledigung.— Also magein königlicher Fiskus in der eigener Schulen vorbildlich wirken.Weifsenfee.Vom eigenen Wagen überfahren und schwer»erketzt wurde bor-gestern der Rollkutscher Franz Berg auS der Lehderstraße. Er hattean der GreifSwalberstraße sein Fuhrwerk besteigen wollen, als diePferde plötzlich anzogen. Dadurch verlor Berg das Gleichgewichtund stürzte vom Bock herunter. UnglückNcherwetse siel er vor dasVorderrad, das ihm über die Brnst hinwegging. In bedenklichemZustande wurde der Verunglückt« in das August« Viktoria-Krankenhaus eingeliefert.Spattdau.lieber die Tätigkeit des Vereins der Arbeiter und Arbeite-rinnen der Staatsbetriebe referierte am Mittwoch abend derRcichstagsabgcordncte Tischlermeister Pauli- Potsdam in eineröffentlichen Versammlung im„Roten Adler". Es waren etwa150 Personen erschienen, von denen vielleicht 100 Staatsarbeiterwaren. Der jetzige Vorsitzende S ch ä p e r t wies in der Er-öffnungsrede darauf bin, wie stark der Verein vor einem Jahrenoch war. Einzelne Mitglieder des Vorstandes haben den Vereinaber für einen Judaslohn verkauft. Eie haben auch ihren Lohndafür bekommen.(Der Vorsitzende spielte hierdurch auf die ent-lasscncn Vorstandsmitglieder hin, die ihre Entlassung deshalb er-hielten, weil sie im vorigen Jahre den Gen. Dr. Karl Liebknecht ineiner öffentlichen Versammlung sprechen ließen. Worin derJudaslohn bestand, den die entlassenen Arbeiter erhalten, sagtedieser Menschenfreund allerdings nicht.) DaS jetzig- Bestreben desVereins sei, treu zur vorgesetzten Behörde zu halten und dieGesetze zu achten. Mit der Sozialdemokratie und dem Metall-arbeiterverbande wolle er nichts zu tun haben.(Darum auch derstarke Anhang und der zahlreiche Besuch det Versammlung!) DerMetallarbeiterverein nenne den Verein der Arbeiter und Arbeite»rinnen der königlichen Institute einen blauen Verein und be-kämpfe ihn. Redner schließt dann seinen Speech mit einem Hochauf den obersten Kriegsherrn. Das war die Einleitung zu derKomödie, und man könnte eigentlich nach dieser Probe schon genughaben. Die ,.Vorwärts"-Lescr wird es aber vielleicht auch inter-essieren, zu erfahren, wie denn der Schirmherr dieses Vereins,der Abgeordnete Pauli, über die Tätigkeit eines solchen Vereinsdenkt. Also, man höre und staune. Ter schwache Besuch der Ver-sammlung komme daher, daß viele Staatsarbeitcr dieselbe nichtfür iüteressant halten, weil eS keine Radauvcrsammlung ist,sondern eine crnstö Beratung.(Pauli verwechselt die Begriffe,er wollte wohl sagen, diese Versammluna ist h-n meisten Staats.Vermischtes.Explosion ist einer Tprengsioffabrik. Nach einer Meldung 6W&Mahn(Rheinprovinz) fand gestern früh 7�. Uhr im Nitrier-hause der Deutschen Sprengstoffabrik amLinderHöHe eine Materialzersetzung statt, worauf die Arbeiter flüchteten. ES trat eine un»erhebliche Explosion ein, der kurz darauf eine stärkere folgte, die daSRitrierhaus zerstörte. Die übrige Fabrik blieb verschont. Menschenkamen nicht zu Schaden. In Wahn zersprangen viele Fenster.Im Kohlenbergwerk verschüttet. Wiener Meldung zufolgewurden in dem Kohlenbergwerk Klaus durch Einsturz eines Kohlen-ftollenS sechs Bergarbeiter verschüttet. Fünf konnten geborgenwerden, sind aber schwer verletzt. Der sechste wird noch vermißtund dürfte tot sein.Seine beide» Kinder ertränkt, jjn Jssh bei Paris wurde gesternein 43jähriger Mann namens Rvbarts verbaftet, der seine beidenKinder ertränkt hatte. Als Grund gab der Verhaftete auf demPolizeianite an, er habe den Doppelmoüd begangen, weil seineFrau, von der er getrennt lebte, sich geweigert habe, zu ihmzurückzukehren.Im AittomobÜstrasienbnbnwaae« verunglückt. In B o u r n e-m o u t h stürzte nach einer Meldung aus London ein Automobil-straßenbahnwagens infolge Reifenbruches um. Von den acht In»fassen erlitten vier tödliche Verletzungen. Die übrigen sind Icicwverwundet.__30 Personen bei einer Eisenbahnkatastrophe in Mexiko getötet.Auf der Linie Mexiko-El Paso erfolgte bei der StationEucarnacion ein Zusammenstoß zwischen einem Schnellzug uud einemGüterzuge. Dreißig Personen sollen getötet worden sein und vieleandere Verletzungen erlitten haben. Amtlich werden Einzelheitenüber den Unfall noch nicht bekannt gegeben.Eine spätere Meldung besagt: Mexiko, 20. September. Beidem Zusammenstoß eines Schnellzuges mit einem Güterzuge in derNähe der Station Eucarnacion sind, wie nunmehr feststeht,32 Personen getötet und 33 verlebt worden. Die beiden Maschinenund mehrere Wagen des Schnellzuges wurden zertrümmert. DieSchuld an dem Unfall soll den Lokomotivführer des Güterzugestreffen, der die Vorschriften nicht beachtet habe.Erbbeben in Kalifornien. In RedlandS(Kalifornien) ereignete sich gestern abend 5 Uhr 45 Mim ein heftiges Erdbeben.Schäden sind bisher nicht gemeldet.Die Pest in San Francisco. Wie aus San Francisco gemeldetwird, find bis jetzt 35 Pesterkrankungen vorgekommen, von denen20 tödlich verliefen. 20 Pestverdächtige befinden sich unter ärzt-licher Beobachtung.__WasserstandS-Rachrlchtender LandiSanstali ssir Gewässerkunde, mitgeteilt vomBerliner Wetterburiau.WasserstandM- m i l. TilsitP r e g e l. gnnerburgWeichsel, Thon»Oder, Ratibor» Krassen» FrankfurtWarthe, Zchrimm, LandSbcrgNetze, VordamniElbe, Leitinerltz» Barbq. Magdeburgaale, Grochlitzst+ bedeutet Wuchs.— Fall.— st Unterveael.