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Mr. 225. 24. Jahrgang. 3. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Donnerstag, 26. September 1907.

Aus Induftrie und Handel.

Internationale Bohrgeſellſchaft

500 Prozent Dividende.

werks- Gesellschaft, Mülheim a. d. Nuhr.

-

1001

Jahr

Dividende in Prozent

1895/96.

0

1896/97

5

1897/98

20

1898/99

25

1899/1900 1900/01.

0

30 30

Dividende in Prozent

30

75

Jahr 1901/02. 1902/03 1903/04.. 45 1904/05.. 100 1905/06 1906/07...500

500

B

.

Der Stahlverband pfeift.

Der Vorsitzende der Rheinisch- Westfälischen Trägerhändler­Vereinigung hat nach der K. Volfsztg." neuerdings wieder ein Schreiben an die Mitglieder der Vereinigung gerichtet, in dem gefagt wird, daß vier Firmen bisher unterlassen hätten, die geforderten Mitteilungen an den Stahliverksverband über Name, Menge und Verkaufspreise sämtlicher getätigter Abschlüsse zu machen. Der Stahl­werksverband habe infolgedessen an den Vorsitzenden der Rheinisch Westfälischen Trägerhändler- Vereinigung geschrieben, diese solle, wenn die geforderten Aufstellungen von jenen vier Mitgliedern nicht trachten sein. bis zum 8. Oktober eingereicht würden, als aufgelöst zu be

Bfleget die stolzesten Hoffnungen könnten diejenigen sich sagen, die eintreten durften in den Kreis der Aktionäre der Internationalen Bohrgesellschaft. Diese Gesellschaft ist ein typisches Beispiel dafür, Kapital sechs Millionen Mart Dividenden- verdient worden. In den letzten drei Jahren find auf die eine Million Mark wie man reich werden kann durch Arbeit- anderer. Im Jahre 1895 wurde die Internationale Bohrgesellschaft mit einem Kapital Mit diesen märchenhaften Dividenden hat die Gesellschaft fich von 400 000 Mart gegründet. Sie bezweckt nach dem Gründungs aber nicht etwa erschöpft. Bei nur einer Million Aktienkapital Der Stahlverband hat der Regierung die Auskunft über eine statut: Ausbeutung, Verwertung und Verkauf des Bohrverfahrens hatte sie nach dem Geschäftsabschluß 1905/06 einen Wertbefig an Reihe Fragen verweigert. Was der Verband als Geschäftsgeheimnis System Rath und Erwerb und Ausnutzung anderer Bohrsysteme, Geräten, Maschinen usw., Bohranlagen, Effekten von 21 340 000 m. betrachtet wissen will, darf nicht bekannt werden, aber er selbst Betrieb von eigenen oder erpachteten Gruben, Vornahme von Tief- Auf dem Paffivkonto figurieren: Aktienkapital eine Million Mart, respektiert Geschäftsgeheimnisse anderer nicht. Wer nicht den An­bohrungen und von Geschäften aller Art, die mit diesen Gegenständen Drd. Reserve 100 000 M., Vorsichtsreserve 800 000 M., Dividenden ordnungen des Verbandes sich fügen will, fliegt, wird boykottiert, in Verbindung stehen. reserve 100 000, Erneuerungskonto 250 000 m., Atzeptenfonto 8000 m., ruiniert. Nach der Gewerbeordnung gibt es bei uns Gewerbe­In der Hauptsache bestanden die lukrativen Geschäfte der Ge- Gläubiger 4510 616 M., Avalgläubiger 68 141 M., Gewinn- freiheit, die Verbände und Syndikate haben diese Freiheit längst und Verlustkonto sellschaft im Verkauf der von ihr gemuteten Kohlenfelder. Sie stranguliert. 21 840 020 M. Tatsächlich ist der Ver ließ fich beim Verkauf des Volfseigentums gleich einen faufswert der Anlagen bedeutend größer als der Buchwert. Es stehen Ein Alarmschuß. ordentlichen Vorschuß auf die späteren Gewinne der Kohlenverkäufer 8. B. zu Buche die Bohrkräne und Motore mit nur 10 M., Bohrrohre und Die Einstellung der Betriebe planen nach der Kölnischen Volts. zahlen. Die sogenannte Bergbaufreiheit hat einzelnen Leuten Gestänge ebenfalls mit nur 10 M., Modelle mit nur 5 M., Bureau- zeitung" die Rheinisch- Westfälischen Grob- und Feinblechwerke für Millionengewinne in den Schoß geworfen. Im Jahre 1905 ber­inventar mit nur 10 M. usw. Die Abschreibungen für das genannte eine näher zu vereinbarende Zeit. Dieserhalb findet am 30. d. M. kaufte die Gesellschaft aus ihrem Besisstande an Kohlenfeldern Geschäftsjahr beliefen sich auf 3 834 851 M.( 380 Proz. bes Aftien eine Versammlung statt. Alle beteiligten Werke scheinen diesem Vor­547 249 750 Quadratmeter an eine zu diesem Zwecke von einigen fapitals) und auf neue Rechnung fonnten noch 6 056 794 M. vorgehen geneigt zu sein, weil die Preise im Inlande bereits einen Kohlenkönigen gegründete Gesellschaft- Rheinisch- westfälische Berg- getragen werden. Nach Gerüchten an der Börse soll der leztjährige von 17 bis 20 m. ergeben, während die Halbzeugpreise fest bleiben. Berlust von 5 bis 10 M. die Tonne, im Auslande einen solchen Ueberschuß 13 Millionen Mark betragen. Außer den 5 Millionen Der Kaufpreis betrug Mart, die im Vorjahre an Dividenden verteilt wurden, gelangten handeln, aber früher oder später kommt das Ende der meisten reinen Vorläufig wird es sich ja wohl nur um einen Alarmschuß 35 Millionen Mart. Selbst dann, wenn die Gesellschaft bisher noch keinen Pfennig Dividende verteilt haben würde, wären die zur Ausschüttung: an den Aufsichtsrat 120 000 M. und an den Vor- Werke doch. Wahrscheinlich geht für diejenigen, die jetzt schon den Attionäre mit diesem einen Geschäft reichlich entschädigt worden, stand 1176 469 M. oder im Durchschnitt pro Kopf 147 000 m. Anschluß suchen und finden, die Operation am wenigsten schmerzhaft benn der Verkaufspreis stellt den fünfunddreißigfachen Betrag Gehälter, so daß sie sich als Direktoren, Vorstandsmitglieder, Auf­Selbstverständlich bekommen die Hauptmatadore auch anständige vorüber. des eingezahlten Kapitals dar. Das Aktienkapital wurde im Dezember 1896 auf eine halbe Million Mark halbe Million Mark erhöht. fichtsräte und Aktionäre die Hände in Gold waschen. Die Glücklichen Durch Beschluß der Generalversammlung haben alle Veranlassung, diese Ordnung als die beste, erhaltungs­bom 24. No­bember 1900 ist eine weitere Erhöhung auf 1 Million Mark vor­werte, gottgewollte zu verteidigen. genommen worden. Die neuen Aktien haben die alten Aktionäre zum Barikurse übernommen. Und diese alten Aktionäre sind der Schaaffhaufensche Bankverein, der 800 Attien a 1000 M. fein eigen nennt, und Herr Ingenieur Rafy, dem 200 Attien eignen. Von Steinfohlen und zwar nach den Notierungen am Düsseldorfer Markte Am stärksten find die Kohlenpreise für rheinisch westfälische einer unheilvollen Zersplitterung des Besizes kann man da nicht gestiegen. Im Juli der beiden Vergleichsjahre stellten sich die Preise reden. Und sicher nicht von fümmerlichem Gewinn und mangel- für eine Tonne Steinkohlen an den wichtigsten Marktplätzen auf Mark: hafter Entschädigung für das Unternehmerrisiko bei Ausnutzung des Voltseigentums. Die Gewinnverteilung erfolgt in folgender Weise: 5 Proz. den Reservefonds, an dann eventuell Dotation an die Spezialreserve, dann bis zu 5 Proz. an eine erste Dividende, vom Rest bis zu 40 Proz. erhält zunächst der Vorstand seine Tantieme, ferner 10 Proz. der Aufsichtsrat nach Abzug von 5 Proz. Dividende, aber ohne Abzug der Vorstands­tantieme; der verbleibende Rest wird zu Gratifikationen und Super­dividende bezw. nach den Beschlüssen der Generalversammlung ber­wandt. Die Herren Regiffeure laffen sich selbst auch was zukommen. Der Vorstand besteht aus 8 Personen: Ingenieur Naky, Direktor Koepe, Buchhalter Brumder, Betriebsleiter Schierhorn und Weidert,

Kohlenpreise.

Breslau , Breslau , Dortmund , Düsseldorf ,

Stohle niederfchlesische Gas- usto. oberschlesische

1900

17,60

"

11,20

1907 17,00 12,44

Buddel

9,00

11,00

Flamms, Förder

10,88

12,25

Fett

"

10,25

12,25

"

9,75

11,00

11

12,75 13,00

"

10,00

11,25

"

12,75

13,75

11,50

12,30

magere Gass Effen, Flamme Gas­Saarbrüden, Fett Sehr viel weniger ansteigend als die Preise deutscher Kohlen Geschäftsführer Levy, Markscheider Wachholder und Chemiter Preise für britische Kohlen stehen noch durchweg ganz beträchtlich war die Tendenz für englische Kohlen am deutschen Markte; die Dr. Fride. Die Mühen als Aufsichtsrat haben übernommen Bank unter denen des Jahres 1900; der Preisunterschied zwischen damals direktor Dr. W. Langen, Oberregierungsrat a. D. H. Schroder, und jetzt beläuft sich hier sogar noch zumeist auf 12 M. pro Tonne. Geh. Bergrat E. Krabler, Fabrikbefizer H. Röchling und Rechts- Es gibt trotzdem immer noch Leute, die die Preistreiberei des anwalt A. Mayer. Was die Aktionäre erhielten, zeigt die folgende Stoblensynditais alsmäßig bezeichnen. Tabelle:

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Die wilde Jagd. 4tten b. Ludwig Fulda .

Borher d. glänz. Eröffnungs- Progr. Sonntag 4 Uhr: Nick Carter.

Reichshallen- Theater.

Täglich:

Stettiner Sänger.

Britton

als Aute im Familien­bad Wannsee .

Anf. Bochent. 8, Sonntags 7 Uhr.

Kottbuser

Sanssouci , Straße 6.

Direktion: Wilhelm Reimer.

3

Heute sowie jeden Sonntag und Montag:

Hoffmanns Nordd. Sänger

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uggenhagen, Moritzplatz.

Inh. Albert Böhme. Täglich:

Die 7 Schwaben

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Zur Lage der Kohlen- und Eisenindustrie. In der Aufsichtsrats. sigung der Gelsenkirchener Bergwerks- Aktiengesellschaft stellte Herr Geheimrat Kirdorf dem Eisen- und Kohlenmarkt ein günstiges Prognostikon. Nicht nur die Kohlenindustrie, sondern auch die Eisen­industrie erfreue sich hochbefriedigender Aussichten. Das wird die reinen Werke, die bereits ihren Bankerott ansagen, jedenfalls trösten.

92

Ingy Soziales.

Eine Baugenossenschaft gegen die Wohnungsnot.

Seit mehr als einem Jahre herrscht in Nürnberg eine sich ständig verschärfende Wohnungsnot, die zuletzt zu ganz unwürdigen Zuständen geführt hat. Die freisinnige Stadtverwaltung verschloß demgegenüber solange konsequent die Augen, bis sie durch die all­gemeine Empörung gezwungen wurde, zu der Frage endlich Stellung zu nehmen. In ihrem Bestreben, die Interessen der Hausagrarier nicht zu verlegen, glaubte sie ihre Schuldigkeit ge­tan zu haben, indem sie die Armenwohnungen vermehrte, die Bauvorschriften zugunsten der Hausbesizer verschlechterte und Nachlässe der Straßenherstellungskosten usw. für den Bau von Kleinwohnungen gewährte, die auf ein Haus einige hundert Mark Wohnungen anregen, noch geeignet sind, auf die Mietspreise ein­betragen und selbstverständlich weder zum Bau von kleinen politik in die Wege zu leiten, hat sich die Arbeiterschaft zur Selbst­zuwirken. Da die Stadt nicht gewillt ist, eine wirksame Wohnungs­hülfe entschlossen und in einer großen Voltsversammlung den Be schluß gefaßt, eine Baugenossenschaft zu errichten, die an den Konsumverein angeschlossen werden soll. Als Muster für das zur Annahme gelangte Statut diente das Statut der Ham burger Baugenossenschaft.

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