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1. Beilage zum„ ,, Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Nr. 306.
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Freitag, den 30. Dezember 1892.
9. Jahrg.
freiter( jebiger Unteroffizier) Heiden und( Gefreiter) Bülow standen wird doch der Kampf auf ein ganz anderes Gebiet hinübergeführt. mit der Klopfpeitsche in der Hand an den Enden des Tisches und jedes Mir will es übrigens zweifelhaft erscheinen, ob ein Antrag, der Mal, wenn Brandt und Winter im vollen Laufe bei ihnen vor- an der Spize der Antragsteller den Namen Meyer 1 oder Spinola beiftürmten, gab es recht herzhaft einen mit der Klopfpeitsche. anstatt Stadthagen getragen hätte, einer gleichen Behandlung Die Eisenbahn Zeitung " bringt folgende haarsträubende teicas Manöver dauerte so lange, bis die Beiden wirklich sich indessen garnicht mehr um einen Antrag Stadthagen , sondern Schließlich wurden noch Schemel hingestellt, die sie überspringen ausgesetzt worden wäre( Widerspruch und Unruhe). Es handelt Mittheilungen, die wir ohne Kommentar wiedergeben: Vor etwa sechs Wochen wurden wir durch mehrere Zu- nicht mehr konnten. Der Winter wäre unbedingt am Schlusse um einen Beschluß der Versammlung( sehr richtig!). Was der chriften auf Vorkommnisse hingewiesen, welche sich während der des Rennens, wenn ich ihn nicht aufgefangen hätte, aus Mangel Magistrat diesem gegenüber mit seinem Bescheide will, werden jüngsten, zehnwöchentlichen Uebung bei der 1. Ersatz Kompagnie Armen aufgehalten, ihm die Halsbinde abgenommen, den Rock daß er den Beschluß nicht für wichtig genug hält, um ihm Folge an Luft zur Erde gefallen. Ich selber habe ihn mit meinen wir ja wohl noch hören. Er hat doch damit nicht sagen wollen, in Schwerin abgespielt haben sollten. Die in den Zuſchriften aufgeknöpft und ihn niedergefekt. Ich dachte, es würde kein zu geben; oder hat er zu der Deputation so wenig Bertrauen, geschilderten Mißhandlungen waren so ungeheuerlicher und zum Theil auch das fittliche Gefühl( im engeren Sinne) so verlegender gutes Ende nehmen, denn er zitterte am ganzen Leibe und konnte baß er nicht glaubt, fie tönnte mit der gegebenen Anregung Art, daß wir von einer Veröffentlichung damals schon deshalb gar nicht wieder zur Besinnung und zu Luft tommen." irgend etwas anfangen?( Sehr gut!) Der Stadtschulrath Bertram Abstand genommen haben, weil wir es einfach für unmöglich hat f. 3. über den Antrag eine volle Schale des Zornes und hielten, daß dergleichen Dinge im deutschen Soldatenstande vor einer der faft mit gebengarten tep. Schimpfworten wie vorauszusehen, daß vielleicht in der städtischen Schulverwaltung Der Unteroffizier Schneeberg trattirte die eingezogenen Lehrer der Entrüstung ausgeschüttet, weil der Antrag gewagt hatte, Korporalschaft Nach sechswöchentlichen Recherchen sind wir heute in der zum Beispiel:" Ich will Euch Lümmels die.... schleifen, das nicht alles so glänzend sei, daß man nicht doch in der angedeuteten Lage, mit dokumentarisch belegten, nöthigenfalls unter Eid zu Euch 2c..." du Satan", verfluchtes, dickfelliges Schul- Richtung auf Aenderungen hinwirken müßte. Er hat sich nur erhärtenden Thatsachen an die Deffentlichkeit zu treten. Es meistervolt"," dummer Deuwel"," schiefes Biest"," Sauhund", als Pädagoge gefühlt und als solcher erklärt, es sei alles vorgeschieht das in Nachstehendem, und zwar in der bestimmten Aas", Aaskrähe", verfluchte Widsfrut" u. s. 1. Den trefflich, es gebe nichts zu ändern und daher nichts zu unterErwartung, daß die vorgesezte Militärbehörde nicht zögern wird, ehrer Sch. in B. bei Goldberg haranguirte er mit den Worten: suchen. Diesen Standpunkt, den die Versammlung zurückwies, auf Grund unserer Mittheilungen eine Untersuchung und event. Ihr Gesicht sieht so braun aus wie eine Hundsk....!" theilen auch nicht alle Pädagogen; eine inzwischen stattgehabte trenge Bestrafung der Schuldigen zu veranlassen. Auch sei noch erwähnt, daß Schneeberg als seinen Wahl- Pädagogenversammlung hat ihrerseits sich für die Nothwendigkeit spruch geäußert hatte: Einen muß man haben, auf dem man son bischen sitt.
ommen tönnten.
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der hygienischen Ueberwachung der Schulen und der Schüler ausDer damalige Gefreite, jebige Unteroffizier Heiden tam eines gesprochen. Mit diesen Fachkollegen mag sich Herr Bertram jetzt Abends angetrunken aus der Kantine. Der Unteroffizier Heiden auseinandersetzen. Die Versammlung ist nun in einer eigenthümTommandirte die Mannschaften, welche sich bereits zur Ruhe bevor der Renever inspektionsführende Lieutenant war gerade gistrats nichts zu machen; aber eigenthümlich muß es doch die Unteroffizier Heiden ließ an einem Tage beim Grerziren lichen Lage. Formell ist ja gegen die Stellungnahme des MaKaserne geben hatten, aus den Betten. Wer nicht gutwillig aufstand, nicht anwesend- den Goldaten Brandt die Stiefel, welche ihm Bürgerschaft berühren, wenn die eine städtische Körperschaft wurde mit Wasser benekt. Alsdann mußten sich die Leute es wurde nach dem reichlich groß waren, umziehen, so daß der linke Stiefel auf den so ftrifte die Ansicht der anderen ablehnt. Da wir also den im rechten Fuß, der rechte Stiefel auf den linken Fuß fam. Darauf Magistrat zur Ausführung unseres Beschlusses nicht zwingen mußte Brandt ein halbes Stiefeleisen, das sich von einem feiner tönnen, ich es auch mit der Stellung der Versammlung nicht für Abfäße losgelöst hatte und sehr beschmutzt war, in den Mund vereinbar hatte, nochmals bittend an den Magistrat zu gehen, nachdem er eininal unseren Beschluß abgelehnt hat, scheint mir nehmen, Rauchen martiren und so exerziren.
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in Reih und Glied aufstellen, und Kommando bes Unteroffiziers Heiden barfuß und Hemde langsamer Schritt geübt. Hierauf wurden die Mann schaften zu Bett gefchickt, weil sie aber nach der Ansicht des Unteroffiziers Heiden nicht schnell genug ihre Betten aufgesucht hatten, wurden sie abermals herauskommandirt und der Marsch Später wurde einmal dieser selbe Brandt frank. Er hatte einen mein Antrag den richtigen Weg zu weisen. Wir lassen danach begann von neuem, diesmal in einer Stellung, welche der Gitt schlimmen Finger. Damit er aber Zeitvertreib habe, mußte er auf durch einen von uns tonstituirten Ausschuß die Magistatsvorlage lichkeit Hohn spricht. Nachdem die Mannschaften einige Minuten Befehl des Heiden in der Stube eine ganz bestimmte Anzahl Fliegen einer weiteren Berathung unterwerfen, beauftragen diesen Auslang es werden uns von einer Seite 5-8 Minuten an- greifen und diese dem Heiden, wenn er vom Dienst fam, vor- schuß aber auch mit der Erörterung deffen, was der Magistrat abgegeben in der Stube umhermarschirt waren, wurden sie zwar legen. Alsdann ging's ans Beerdigen der Fliegen. Der Spud abgelehnt hat. Der Ausschuß wird dann auch die sachlichen Gründe wieder ins Bett gefchickt aber gleich darauf noch einmal heraus napf, in welchem Sand lag, war der Beerdigungsplatz. Brandt des Magistrats fennen lernen, welche die Vorlage vermiffen läßt; geholt, in Reib und Glied aufgestellt und von dem Unteroffizier mußte die Leichenrede halten. Sie lautete: Erde zu Erde, Asche er soll auch materiell in die Prüfung des Antrags Stadthagen Heiden zu einer Manipulation kommandirt, welche wir hier nicht zu Asche, Staub zu Staub!( Heiden sprach dem Brandi diese eintreten und uns eventuell bezügliche Borschläge machen. einmal andeuten tönnen und uns daher vorbehalten, sie der Militär- Worte vor.) Hierauf wurde gesungen: Wer nur den lieben Oberbürgermeister Belle: Der Vorredner bemerkt mit behörde auf Wunsch prívatissime anzugeben. Nach dieser Uebung" Gott läßt walten 2c.", Nun laffet uns den Leib begraben 2c.", Recht, daß die Vorlage sehr kurz ist und eine ausführliche Moti durften sich die Leute niederlegen, mußten aber auf Kommando" Jesus meine Zuversicht 2c.", u. A.!!! Und damit diese Be- virung nicht enthält; er übersieht, daß bei der Berathung des des Unteroffiziers Heidenschnarchen. erdigungsfeier der Fliegen auch etwas Militärisches habe, mußten Antrags die Magistratskommiffarien bereits die Motive, welche bis 4 Mann mit dem Gewehr dabeistehen und am Schluß das den Magistrat zur Ablehnung führten, ausführlich angegeben Schießen martiren. haben, und zwar nicht blos von pädagogischer Seite, sondern auch seitens des ärztlich sachverständigen Dezernenten. Was die Klage über den Zon der Vorlage betrifft, so suche ich vergeblich nach einer Schroffheit, die der Kollege Singer darin findet. Beide Bersammlungen verhandeln ja in möglichster Kürze miteinander und oft genug bekommt auch der Magistrat nur die Antwort: Die Versammlung lehnt die Vorlage ab( Heiterkeit). Die Unterstellung, daß es auf den Magistrat von Einfluß gewesen, daß der Antragsteller nicht einer der Majoritätsparteien angehöre, fann ich als unbegründet zurückweisen( Beifall). Endlich wird monirt, daß der Magistrat nicht einmal so viel Konnivenz geübt habe, den Antrag alt die Deputation abzugeben. Das wäre doch aber falsch gewesen, wenn der Magistrat einmal ausgesprochen hatte, daß er nach seiner besten Ueberzeugung von den Bestrebungen in der Richtung des Antrags nichts erwarten tönne.( Beifall.)
Die Dauer der ganzen Affäre wird uns auf ungefähr eine halbe bis dreiviertel Stunden angegeben und gleichzeitig mit getheilt, daß dergleichen nicht wieder beobachtet wurde. Die Marschübung im Hemde" ist also nur eine ganz einzig dastehende Laune des Unteroffiziers Heiden gewesen. Dagegen ist es noch einige Male vorgekommen, daß der Unteroffizier Heiden die Mannschaften aus den Betten fommandirt und ihnen befohlen hat, ihn den Unteroffizier Heiden in Schlaf zu fingen...
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II.
Kommunales.
Stadtverordneten- Versammlung.
Nachmittags 5 Uhr.
Der Unteroffizier Schneeberg hat den Rekruten Upleger Deffentliche Sigung vom Donnerstag, den 29. Dezember, ( Sohn eines wohlfituirten Höfners in Bargeshagen bei Doberan ) dermaßen an das Dhr geschlagen, daß Upleger eine schmerzhafte Verletzung am Ohr davontrug. Der Unteroffizier Schnee berg hat den Gemißhandelten hinterher zu bestimmen gewußt, über den Vorfall zu schweigen.
Den Borsiz führt der stellvertretende Vorsteher Langerhans. Stadtv. Röseler hat sein Mandat niedergelegt. Ueber eine Reihe von Petitionen ohne allgemeineres des Petitionsausschusses zur Tagesordnung über. städtisches Interesse geht die Bersammlung nach dem Borschlage
In der zweiten Korporalschaft haben sich ferner die Ersatzreservisten Teller und Rohse ohrentrant gemeldet und sind die Die Vorlage betr. die Aufnahme von 3 neuen Straßen 86 a, Stadtv. Bergemann: Die Jdee des Antrags ist so felben entlassen worden, da das eine Trommelfell zerrissen war. 86 b und 86c auf dem Terrain der Lagerhof- Aktiengesellschaft an überaus unzweckmäßig( Zustimmung und Unterbrechungen), daß Wovon diese schweren Berletzungen herrührten, ist nicht fest- der Grenze, Liesen- und Streligerstraße in die Abtheilung IX der Magistrat ganz mit Recht abgelehnt hat, sich überhaupt co gestellt worden. Es ging in der Korporalschaft das( in feinen des Bebauungsplans soll nach dem Ausschußvorschlage unter der auf einzulaffen. Einzelheiten und bezüglich der genaueren thatsächlichen Grund- Bedingung genehmigt werden, daß der Nangirbetrieb auf den Stadtv. Vortmann: Wenn der Magistrat feine Gründe lage noch näher festzustellende) Gerücht, Schneeberg mißhandle Lagerhof- Bahngeleisen in der Grenzstraße ganz eingestellt und feine Refruten vielfach an einer hier nicht zu bezeichnenden Stelle sonst thunlichst beschränkt werde. des Körpers, Er soll das aber nur dann gethan haben, wenn Borgefeßte in der Nähe waren, also Schläge zc. zu auffällig gewesen wären. III.
der
angegeben hat, so hat er eben feine anzugeben. Der Hinweis des Ober Bürgermeisters auf die mündliche Mittheilung der raths Sobrecht werden die Ausschußanträge angenommen. Nach einer kurzen zustimmenden Erklärung des Stadtbau- Motive ist hinfällig, denn nach dem diese gegeben waren, hat die Versammlung den Antrag angenommen.( Sehr richtig!) Mit Die dem Kaufmann Edmund Hinze, Wasserthorstraße 30, ge- diesen Motiven war die Versammlung also nicht zufrieden. hörige, am rechten Spreeufer oberhalb der Weidendammier Wozu ist die Deputation denn da, wenn sie diese Frage nicht Sieran anknüpfend, betonen wir, daß im Dienst überhaupt Brücke vor dem Klinikum belegene Schwimm- und Badeanstalt berathen foll? Ob sie in der Schulverwaltung mitzusprechen hat, weniger gefchlagen als gekniffen, gezerrt und gestoßen wurde. war der Stadtgemeinde von dem Eigenthümer für 41 000.ift ja fraglich, aber bei dieser Art der Behandlung, muß ja Dem Unteroffizier Heiden war keine Stelle des Körpers zu zart. zum Kauf angeboten worden. Der niedergesetzte Ausschuß hat in der Bürgerschaft der Verdacht aufsteigen, daß Er hat den Soldaten Schulz aus Pecatel bei Schwerin dermaßen vom Domänen- Rentamt auf Nachfrage die Auskunft erhalten, Magistrat sich nicht von ärztlicher Seite in die Schulverwaltung an der Nase gelniffen, daß er etwas Haut von derselben gleich daß Bedenken gegen das Bestehenbleiben der Anstalt an dieser breinreben lassen wolle, weil es den Pädagogen nicht konvenabel zwischen den Fingern behielt. Auf Befragen des Lieutenants von Stelle nicht vorlägen, da der Schiffsverkehr dadurch in keiner erscheint. Der medizinische Sachverständige des Magistrats hat Borte( nach einer anderen Mittheilung von Borge), woher Weise gestört würde. Da auch bezüglich der etwaigen Wer- allerdings auch den Standpunkt des letzteren getheilt, aber er ist Schulz die Verletzung habe, suchte dieser, da er den Unteroffizier unreinigung des Wassers während des Baues der Ebert- und eine der wenigen Ausnahmen unter den Medizinern, und wenn Heiden fürchtete, Ausflüchte zu machen. Von dem Offizier Weidendammer Brücke befriedigender Ausschluß gegeben wurde, er nur Arzt und nicht auch Stadtrath wäre, stände er wohl auf bringend ermahnt, die Wahrheit zu sagen, meldete er fchließlich, empfiehlt der Ausschuß die Annahme der Magistratsvorlage. wer ihm die Verlegung zugefügt und auf welche Weise. Ob der Die Versammlung beschließt demgemäß. Unteroffizier Heiden entsprechend bestraft worden ist, haben wir nicht mit Genauigkeit feststellen tönnen. Bon zwei Seiten wird behauptet, Heiden sei mit einem Verweis, mit einem fog. Rüffel" davongekommen, da die Sache nicht in dienstlicher Form zur AnBeige gelangt sei.
IV.
Der Unteroffizier Heiden hat während der Instruktionsstunden die Mannschaften vielfach geohrfeigt. Leute mit geringer Fassungsgabe, denen Heiden fein militärisches Wissen selbst durch Maulschellen nicht einzubläuen vermochte, wurden folgendermaßen behandelt: Die betr. Leute mußten sich hinstellen, die Kniee beugen, den Schemel, auf dem sie gesessen hatten, mit steifen Armen von sich strecken und so lange in dieser Stellung verharren, bis ihnen dicke Schweißtropfen vor der Stirn standen, bis sie am ganzen Leibe wie Espenlaub zitterten und sich nicht mehr auf den Füßen zu halten vermochten.
einem andern Standpunti( Heiterfeit und Widerspruch). Die Lehrervereine haben ja auch eine hygienische Ueberwachung der Eine Reihe von Spezialverwaltungs- Rechnungen wird ge- Schulen, eine ganze Heihe von neuen Einrichtungen auf diesem mäß dem Antrage des Rechnungsausschusses dechargirt, die Gebiete für nothwendig erklärt. Woher also dieses Sträuben? Jahresabschlüsse über die Verwaltung der städtischen Wasser- Ich bitte, den Antrag Singer anzunehmen. werke und Markthallen pro 1891/92 werden zur Kenntniß ge- Stadtrath Straßmann: Für eine exzeptionelle Unters nommen und die vorgekommenen Etatsüberschreitungen gesuchung liegt kein Anlaß vor. Es find feine außergewöhn nehmigt. lichen Zustände vorhanden und deshalb auch keine außergewöhn lichen Mothmaßregeln erforderlich. Darum hat der Magistrat den Antrag abgelehnt.
Die Theilung der Bezirke der 39. Armenkommission in zwei Bezirke 39a und 39b und der 162b. Armenkommission in zwei Bezirke 162b und 162e wird genehmigt, desgl. die Theilung der Kommissionsbezirke 196a und 197c.
Durch Beschluß vom 10. November er. hatte die Verfammlung den Antrag Stadthagen und Genossen:
Den Magiftrat zu ersuchen, die für eine geordnete ärztliche Untersuchung und Ueberwachung des Gesundheitszustandes der Gemeindeschüler erforderlichen Einrichtungen zu treffen
Stadtv. Cassel: Die Versammlung hat lediglich eine weitere Grörterung veranlassen wollen und diesen Beschluß hätte der Magistrat respektiren sollen. Es fragt sich doch nur, ob es nöthig ist, mehr als bisber für die Aufrechterhaltung des Gefundheitszustandes der Gemeindeschüler sich der Beihilfe von Aerzten zu bedienen. Daß eine besondere Untersuchung ad hoc veranstaltet werden soll, davon steht in dem Antrage nichts, wenn auch ein Theil seiner Freunde von der Auffassung ausgehen mag, daß Uebelstände vorhanden sind, die dringend Be
Der Unteroffizier Schneeberg hat einen Soldaten Hohnroth dem Magistrat mit dem Ersuchen überwiesen, denselben zunächst während der Instruktionsstunde ebenfalls öfter in Kniebeuge der Deputation für öffentliche Gesundheitspflege zur Worprüfung feitigung erheischen. Nach der Lage der Sache müßten jetzt auch stehen lassen, einmal fast 3/4 Stunde. Dieser Hohnroth betam zu übergeben, und sodann eine entsprechende Borlage zu machen. Die Gegner unseres früheren Beschlusses für denselben eintreten. übrigens mit dem Seitengewehr auch Schläge auf die rechte Der Magistrat antwortet auf diesen Beschluß unterm 8. De- Stadtv. Meyer 11. behauptet, daß eine bestimmte FrageHand, die Hand schwoll später an und Hohnroth ist mehrere zember, daß er, da der Antrag überaus unbestimmt sei, überdies stellung gar nicht vorliege, vielmehr von der Gesundheitsdeputation Tage( die Zahl fonnten wir nicht genau feststellen) dienstuntaug- auch eine ausreichende Veranlassung zu besonderen Untersuchungen erst erwartet werde.( Widerspruch.) Ohne formulirte Frage lich gewefen. Zwei anderen Leuten wurde die Ordre, sich besser nicht vorliege, von der Ueberweisung des Antrages an die De- ftellung sei der Antrag ziellos und feine Verhandlung eitel Beit zu waschen, dadurch nachdrücklicher gemacht, daß Schneeberg putation sich einen Erfolg nicht versprechen tönne. verschwendung, zumal in einer mit wichtigeren Arbeiten so überihnen die Ohren wund kniff. Von einer Seite wird uns ver- Hierzu beantragen: 1. Stadtv. Gaffel die Aufrechterhaltung lafteten Zeit wie die gegenwärtige. fichert, daß es durchaus nichts Ungewöhnliches war, wenn der des Beschlusses der Versammlung vom 10. d. M. auszusprechen; Unteroffizier Schneeberg Morgens in der Instruktionsstunde 2. Stadtv. Singer, die Antwort des Magistrats einem Ausschusse ist namentliche Abstimmung beantragt. Ueber den Antrag Caffel Die Debatte wird geschlossen. Ueber den Antrag Singer gleich 5-10 Leute durchprügelte. Es waren in der Korporal- von 15 Mitgliedern zu überweisen und diesen zugleich mit der wird trotz des Widerspruchs der Stadtv. Singer und Schei= schaft des Schneeberg überhaupt nur die Lehrer und ein Schloffer Prüfung und Berichterstattung über den Antrag Stadthagen zu ding zuerst abgestimmt und der elbe abgelehnt. geselle, welche von Prügelstrafen verschont blieben; im Uebrigen beauftragen. In wurden Alle täglich namentlicher Abstimmung wird der Antrag Singer mit wie unser Gewährsmann fagt- ver60 gegen 47 Stimmen ebenfalls vert orfen. hauen". Am 14. Dezember haben die so, aldemokratischen Stadtverordneten Borgmann und Genoffer folgenden Antrag
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V.
Die Versammlung wolle beschließen:
Stadtv. Singer: Die Art, wie der Magistrat hier einen Beschluß der Versammlung zurückweist, ist etwas ungewöhnlich und ftimmt nicht ganz zu dem so oft vom Magiftratstische beWenn sich jemand im Dienste etwas schlaff zeigte oder wenn tonten und von der Versammlung immer hochgehaltenen Ber - eingebracht: er etwas nicht gleich begriffen hatte, mußte sich der Betreffende, hältnisse der beiden Körperschaften als Schwesterbehörden. Der sofern er aus der Korporalschaft des Heiden war, bei letzterem in diesem Bescheide angeschlagene Ton ist mehr der eines Vorauf der Stube melden. Die Strafen bestanden gewöhnlich in dem gefehten, als der einer follegialischen Verwaltung. In welcher Weise bereits beschriebenen Kniebeugen und Schemelstrecken, vielfach aber der Magistrat mit der Versammlung verkehren will, tönnen wir wurde auch von Heiden ein Rundlauf um die Tische angeordnet. ihm nicht vorschreiben, wir haben aber das Recht, zu verlangen, Einer unserer Gewährsmänner schildert einen solchen Sundlauf daß er, wenn er einen Beschluß der Bersammlung zurückweist, wörtlich wie folgt:„ Es ist mir besonders in Erinnerung der wenigstens die Gründe dafür angiebt, nicht aber blos feinerseits Rundlauf, den Brandt und Winter s. 3. haben machen müffen. Ge- behauptet, der Antrag sei nicht ausreichend begründet. Damit
Um der in immer größerem Umfange hervortretenden Arbeitslosigkeit und dem sich hieraus ergebenden Mothstande der Arbeiter nach Möglichkeit zu steuern, ersucht die Stadtverordneten Versammlung den Magistrat:
I. Die Arbeitszeit der in den städtischen Betrieben Straßenreinigung, Park- und Gartenver