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Nr. 28. 24. Jahrgang. 5. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Sonntag, 29. September 1907.

Zur Kommunalwahlbewegung.

,, Gegen den Freisinn."

Berliner   Nachrichten.

aus dem

Martha Hering aus der Wilsnaderstraße 14 überritten. Die Bea dauernswerte wurde unter den Hufen des Pferdes übel zugerichtet. Neben äußeren Verwundungen erlitt sie auch schwere innere Ver legungen und mußte nach dem Krankenhaus Moabit gebracht werden.

Ueber den Brenner nach Venedig  .

Städtische und staatliche Schulbehörden. Die Stadtverordneten Die Freifinnige Zeitung" jammert, in der Agitation zu den Dr. Preuß und Genossen haben der Stadtverordneten- Versamm­Stadtverordnetenwahlen suche die Sozialdemokratie den lung folgenden Antrag unterbreitet: Die Stadtverordneten- Ver- Wegen Brandstiftung   verhaftet wurde gestern abend in der Freisinn durch Hinweise auf die Blockpolitik" zu diskreditieren: Sammlung wolle beschließen, den Magistrat um Auskunft zu er- Kurfürstenstr. 142 der Portier Siegmund. Dort tam schon Wie wenig aber in Berlin   an ein Zusammengehen von suchen über den gegenwärtigen Stand der zwischen der städtischen vor 14 Tagen einmal Feuer aus, dessen Entstehung die Feuerwehr Schulverwaltung und den Aufsichtsbehörden schwebenden Fragen, auf Brandstiftung zurückführte. Gestern abend wurde der Konservativen und Liberalen zu denken sei, darüber in Sonderheit auch mit Rücksicht auf das bevorstehende Inkraft- 12. Löschzug wieder dorthin gerufen. Diesmal brannte auf dem fönne man sich in den Versammlungen der konservativen Bürger- treten des Volksschulunterhaltungsgesetzes." Boden des Seitenflügels eine Matraße. Die Ablöschung war bals bereine unterrichten. Das Freisinnsorgan zitiert den Bericht eines Stöcker- Blättchens über eine Versammlung, die von den Wendung nehmen zu wollen, wir kaum jemand sie erwartet haben dem Boden des Vorderhauses". Feuerwehrleute stürmten nach Die Kindertragödie in der Kochhannstraße scheint eine von Hausbewohnern zugerufen wurde:" Jekt brennt es auch auf geschehen, und schon wollte die Feuerwehr wieder abrücken, als ihr Konservativen in Gemeinschaft mit der Zentrumspartei   einberufen wird. Die achtjährige Grete Kuhl, die am Dienstag im Hause oben und fanden hier zu ihrer Verwunderung vor der Bodentür worden war. Dort habe der antisemitische Rechtsanwalt Ulrich Stochhannstraße 31 aus der im dritten Stock gelegenen Wohnung den Portier des Hauses, der unter allerhand Redensarten an­ausgeführt, die Freisinnigen hätten schon längst Mittel finden müssen, um vereint mit den anderen bürgerlichen Parteien die ihrer Eltern, der Kutscher Trebeschen Eheleute, durch das Fenster deutete, daß hier feine Feuergefahr vorläge. Die Feuerwehrleute Sozialdemokratie aus dem roten Hause zu verdrängen, aber statt auf den Hof hinabgesprungen und dabei auf einen Sandhaufen drängten ihn natürlich beiseite und fanden dann im Dachraum einen neuen Brandherd. Verschiedene Bodenverschläge und Teile dessen hätten sie der Sozialdemokratie zum Einzug in das rote gefallen war, ist bereits am Freitag wieder Haus verholfen. Begierig greift die Freifinnige Zeitung" diesen schein bezeichnet sie als geheilt, und in der Zat läuft das einem Verhöre unterwarf. Nach längerem Zeugnen gestand er Krankenhause entlassen worden. der Dachkonstruktion standen in Flammen. Das Benehmen des Der Entlassungs- Portiers war derart verdächtig, daß die Polizei eingriff und ihn men Unsinn auf, um daran die Bemerkung knüpfen zu können: sieht also, cine nette Blockpolitik: Antisemiten, Konservative und Kind umher, wie wenn nichts geschehen wäre. Grete ist bei dem schließlich, den Brand vorsätzlich angelegt zu haben, und zwar aus Sprung in die Tiefe wie durch ein Wunder" vor jedem Schaden a che dafür, daß er seine Kündigung erhalten habe. Zentrum vereint gegen den Freifinn anstürmend." Gegen den Freifinn", das ist gut gesagt! Die Freifinnige bewahrt geblieben. Der glüdliche Ausgang darf natürlich das Daraufhin wurde er festgenommen. Beitung" weiß natürlich sehr wohl, daß die Bürgerpartei Urteil über diesen Selbstmordversuch eines Kindes nicht beeinflussen. Arbeiter- Bildungsschule Berlin  . Heute abend im großen bei den Stadtverordnetenwahlen dritter Abteilung keine Aussicht Den Eltern war von dem Kinde und auch von anderen Haus- Saale des Gewerkschaftshauses, Engel- üfer 15, Vortrag des mehr hat, für sich selber ein Mandat zu erringen, weder bewohnern nachgesagt worden, daß sie durch fortgesette Mißhand- Direktors der Treptower Sternwarte, Herrn Dr. F. S. Archen­den Freifinn noch gegen die Sozialdemokratie. Die Bürgerparteilungen die Berzweiflungstat veranlaßt hätten. Personen, die sich hold, über Bildungsanstalten und Sternwarten Amerika  "( mit zahlreichen Lichtbildern). Beginn beteiligt sich hier an dem Wahlkampf nur noch deshalb mit eigenen als unbeteiligt bezeichnen, haben inzwischen versucht, uns zu über- in zeugen, daß von Mißhandlungen keine Rede sein könne. Was spätestens 8 Uhr, Eintritt 40 f. Garderobe frei unter Bor­Kandidaten, weil sie der Sozialdemokratie den Sieg erschweren Grete hierüber gesagt habe, sei Lüge; es sei aber leider oft nötig zeigung des Billetts. Die Unterrichtskurse beginnen am möchte, um vielleicht noch das eine und das andere der gewesen, sie nachdrücklich zu züchtigen. Grete selber versichert jetzt, Montag, den 14. Oftober( siehe Lehrplan im Inseratenteil). Mit­Mandate für den Freisinn zu retten. Ihre Tattit wird heute nur noch von der Hoffnung diktiert, durch Aufstellung ist aber klar, daß sie in dem Sab wenn ich es verdiente" wieder-. Königs, S59, Hasenheide 56, einsenden. sie habe nur dann Keile gekriegt", wenn sie es verdiente". Ge glieder, welche Lehrpläne zur Agitation wünschen, wollen ihre Adresse und die Anzahl der Exemplare an den Genossen eigener Kandidaten für die Hauptwahl möglichst viele ihrer Wähler gibt, was sie von Erwachsenen gehört hat. Von anderen Personen heranzuholen und hierdurch eine Stichwahl zu erzwingen, in der werden die Beschuldigungen gegen die Mutter, die das außer­dann die bürgerlichen Wähler dem Freisinnskandidaten zugeführt ehelich geborene Kind mit in die Ehe gebracht hat, in bestimmtester werden können. Die Bürgerpartei macht längst kein Geheimnis Nur einer verhältnismäßig fleinen Gruppe von Leuten ist es mehr daraus, daß ihr Kampf gegen den Freisinn" vor allem diesen Form aufrecht erhalten. Verwunderung erregt es, daß man nicht vergönnt, die wundervollen Naturschönheiten Tirols aus unmittel­3wed hat, und bei Stichwahlen hat sie danach gehandelt. Und das Kind nach dieser traurigen Affäre einstweilen den Eltern ab- barer Nähe zu genießen und sich daran zu erfreuen. Man kann es ja ein Verfahren eingeleitet deshalb begrüßen, daß der Direktor der Urania die Reize des dasselbe gilt von den paar Anhängern der Zentrumspartei  , die in genommen hat. Zweifellos wird neuerer Zeit sich der konservativen Bürgerpartei zugesellt haben. werden, bei dem hoffentlich der Sachverhalt einwandfrei feft- Tiroler Landes auf die Platte gebracht hat und sie uns in dem neuen Vortrage Ueber den Brenner nach Venedig  " im Wäre das Stärkeverhältnis zwischen Kommunalliberalismus gestellt wird. Die zuständige Behörde scheint kein Bedenken ge- wissenschaftlichen Theater der Urania in der Taubenstraße vorführt. und Bürgerpartei in Berlin   so, daß dem Kommunal- tragen zu haben, das Kind zunächst wieder in die Wohnung Unsere Wanderung beginnt in Kufstein  , und nachdem wir nach liberalismus mal die Aufgabe zuficle, der Bürger­der Eltern zurückkehren zu lassen. Eine Frage Innsbruck   einen Blick geworfen, gehts über den Brenner. Immer partei den Steigbügel zu halten, so würde auch möchten wir übrigens an die Organe der Waisen- bezw. Armen- höher führt uns der Weg und nach all den unendlichen Schwierig­er sich nicht einen Augenblick befinnen, diese Rolle zu übernehmen pflege unserer Stadt richten. Frau Trebe hat von der Armen- feiten, die die Bahn zu überwinden hat, erfreuen wir uns an dem und sie getreulich durchzuführen. Gerade der Rechtsanwalt Ulrich verwaltung für das von ihr in die Ehe mitgebrachte Kind bis zu Anblick des Brennersees. Im Fluge schauen wir Gossensatz und könnte auch hierüber einiges erzählen. Er wurde einmal, vor jetzt lett ein Pflegegeld erhalten. Wenn die Mutter das Kind tat- Sterzing  , um etwas länger in Franzensfeite zu verweilen, jener acht Jahren, von einem Moabiter Bezirk in die Stadtverordneten- fächlich fortgefeßt mißhandelte, wie konnte das so lange den herrlichen Landschaft, die Otto Erich Hartleben   als das Tor des Frühlings" bezeichnete. Und wie reizend, wie anziehend ist Bozen  . versammlung hineingewählt, die sich dann allerdings nicht lange Personen entgehen, deren Aufgabe es war, die Verhältnisse dieser Der Anblick des Rosengarten, des Runfelstein, des Eggentales, der an seiner unfreiwilligen Komik erfreuen durfte. In der Stichwahl, Familie zu prüfen und dauernd zu beobachten? Man müßte das Burg Karneid   und des Karlosees nehmen unsere Bewunderung die ihm den Sieg brachte, traten auch zahlreiche Freifinnige für um so verwunderlicher finden, da doch bereits ein älteres Kind landschaftlicher Reize vollkommen gefangen. Man begreift es, wenn ihn ein, weil sie es für ihre Pflicht hielten, nach Kräften dazu bei- der Frau Trebe einem Waisenhause übergeben worden war, weil Dichter und Schriftsteller alter und neuer Zeit diese Schönheiten besangen und verherrlichten. zutragen, daß ihm der Weg ins rote Haus geebnet werde. Der die Mutter es mißhandelt habe. Stadtfreifinn wäre noch heute bereit, dasselbe zu tun, wenn nicht inzwischen die Bürgerpartei so machtlos geworden wäre, daß sie nur noch zu Handlangevdiensten für den Freisinn zu verwenden ist. Wir brauchen übrigens gar nicht so weit zurückzugreifen, und uns auch nicht auf die Stichwahltaktik als Beispiel zu beschränken. Im Herbst vorigen Jahres mußte in einem Bezirk der Tempel hofer Vorstadt, der bisher von einem Sozialdemokraten vertreten gewesen war, eine Ersatzwahl vorgenommen werden. Da erlebten wir's, daß den Wählern in einem und demselben Kuvert ein die Sozialdemokratie begeiferndes Flugblatt des Reichs lügen­berbandes und ein den Freisinnskandidaten empfehlender Zettel des liberalen Wahlkomitees zugeschickt wurden. Unter dem Zettel prangten die Namen zweier Männer, an deren entschiedenem Freisinn" kein Zweifel erlaubt war. Der damalige Stadtverordnete Perls und der Gemeindeschullehrer Matthes waren es, die sich zu solcher Blocpolitit" hatten benüßen lassen. Und das war noch vor den Reichstagswahlen von 1907! Genützt hat jene echt freisinnig- reichslügenverbändlerische Kommunalwahl- Blodpolitik allerdings nichts: der Bezirk verblieb im Besitz der Sozialdemokratie. Wir zweifeln aber nicht daran, daß die diesjährigen Wahlen uns eine Wiederholung dieses Schauspiels bringen werden, das den Berliner   Stadtfreisinn, den entschiedenen" samt dem flaumweichen", in seiner ganzen Verlumpung gezeigt hat. Wo die sozialdemokratische Wählerschaft auf dem Posten ist, wird den vereinigten Gegnern der Sozialdemokratie auch diesmal die Niederlage sicher sein.

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Partei- Angelegenheiten.

Zweiter Wahlkreis. Der Kassierer des zweiten Kreises, Gustab Schmidt, wohnt vom 29. September ab nicht mehr Bülowstraße 52, sondern Kirchbachstraße 14, vorn hochparterre.

Die Spedition Vorwärts", Bezirk Westen, Gustav Schmidt, wird am 29. September von der Bülowstraße 52 nach der Kirch- bachstraße 14, vorn hochparterre, verlegt.

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Auf Grund der Bekanntmachung des Reichskanzlers über den Betrieb der Bäckereien und Konditoreien vom 4. März 1896 werden noch der 26. Oktober, 2., 23., 30. November, 14., 19., 20., 21., 23., 31. Dezember d. J. als solche Tage festgesezt, an denen in Bäcke­reien und Konditoreien Gehülfen und Lehrlinge über die vor geschriebene Zeit hinaus beschäftigt werden dürfen.

Feuerwehr  - Automobilfahrzeuge.

Und doch bietet unsere Neise noch weitere Freuden und Ge­nüsse, sobald wir Tirol verlassen und italienischen Boden betreten. Venedig   ist unser Endziel, mit seinen wundervollen Baudenkmälern und Palästen, Kanälen, Brücken und Inseln.

Wer alles das in zwei Stunden an seinem geistigen Auge bor. überziehen läßt, wem käme da nicht der Gedanke, selbst in unmittel­barer Nähe zu schauen, zu genießen, und wer legte sich nicht die Frage vor: Ist es unabänderlich, daß nur eine kleine Minderheit sich diese Genüsse verschaffen kann?

Angaben der Berliner Feuerwehr konstruierten Feuerwehr- Auto- to ber vier neue Abendabteilungen, die ihre, um Die nunmehr abgeschlossenen Versuche mit den beiden nach den Die Freie Bolksbühne( Berlin  ) eröffnet mit Anfang Of= mobilfahrzeugen, die bisher zusammen mehr als 20 000 Stilometer 84 Uhr abends beginnenden Aufführungen( geschlossene zurückgelegt haben, sind ohne jeden Unfall- abgesehen von fleineren Beschädigungen infolge der vielfachen Benußung bertheater und im 2orkingtheater an den Freitagabenden Vereinsvorstellungen) abwechselnd im Luisen= laufen. Sowohl mit dem Dampf, als auch mit dem Glektro- erhalten. Der Spielplan wird in beiden Theatern verschieden sein. automobil sind größere Touren nach Stettin  , Dresden  , Baußen. Im Luisentheater gelangen moderne Autoren, Dramen, Lübben   usw. unternommen worden. Jetzt dienen die beiden Autos zur Ausbildung von Chauffeuren usw. für die Feuerwehr. Der Schauspiele, Komödien, Dialogftüde zur Aufführung, und zwar in über die bisherigen günstigen Versuche erstattete Bericht war die eigener Regie mit besonderem Ensemble und namhafter Veranlassung, daß der Magistrat rund 135 000 M. für die Be- Gastspielfräfte. Artistischer Leiter dieser Vorstellungen ist Direktor schaffung eines Automobillöschzuges für die neue Feuerwache am Adolf Steinert. Im Lorkingtheater finden gleichzeitig für Friedrichshain   bewilligt hat. Ein Löschaug wird auf Elettroauto- die Abendabteilungen Opernaufführungen unter artistischer Lei­mobilen, und zwar aus einer Gasspriße, einer Dampfspriße und tung des Herrn Direktors Garrison statt. Der Beginn der Abendvorstellungen ist auf einer großen ausschiebbaren Leiter bestehen, ist bei einer bekannten Fabrik in Baußen in Auftrag gegeben worden und soll im Frühjahr 8 Uhr pünktlich festgesetzt. Die Billetts werden wie sonst im nächsten Jahres zur Ablieferung fommen. Sollten sich diese Fahr- Kassenflur verlost. zeuge, was zu erwarten ist, auch im praktischen Feuerlöschdienste bewähren, dann soll der gesamte Pferdebetrieb der Berliner   Feuer wehr nach und nach aufgegeben und der Automobilbetrieb eingeführt werden. In Aussicht genommen sind 15 Löschzüge mit Elektroauto­mobilfahrzeugen und 5 Reservelöschzüge mit Dampfautomobilfahr. zeugen, zusammen 20 Züge mit etwa 75 Fahrzeugen.

Ein Kind von der Straßenbahn totgefahren. Wie gefährlich das Spielen der Kinder auf dem Straßendamm ist, zeigte sich gestern wieder einmal in der Friedenstraße. Vor dem Hause Nr. 22 spielte eine Schar fleiner Kinder. Hierbei geriet der sechsjährige Sohn Mag des Kutschers Erbe aus der Büschingstraße 10 vor einen Straßenbahnwagen der Ringlinie Nr. 2. Das Kind wurde zu Boden geschleudert und geriet unter die Plattform des Wagens. Um diesen zu heben und den Knaben hervorzuziehen, mußte die Feuerwehr herbeigeholt werden. Der Kleine hatte jedoch schon das Leben ausgehaucht.

Ein schwerer Zusammenstoß zwischen einem Mehlwagen und einem Straßenbahnwagen der Linie 48 ereignete sich gestern abend 6 Uhr an der Ecke der Buchholzerstraße und Schönhauser Allee  . Der Mehlwagen versuchte kurz vor dem Straßenbahnwagen die Gleise zu freuzen. Da der Führer des Straßenbahnwagens den in voller Fahrt befindlichen Train nicht mehr zum Stehen bringen konnte, fauste der Motorwagen mit voller Gewalt gegen den Mehlwagen. Gin Pferd fam unter den Borderperron zu liegen und es toftete Mühe, dasselbe aus der üblen Lage zu befreien. Die vordere Plattform des Motorwagens wurde dabei zertrümmert, so daß der Wagen außer Betrieb gesetzt werden mußte. Menschen find glüd­licherweise nicht zu Schaden gekommen.

Wilmersdorf  . Am Dienstag, den 1. Oftober, abends 8% Uhr, findet im Luisenpark" die Mitgliederversammlung des Wahl­vereins statt. Die Tagesordnung lautet: 1. Bericht vom Barteitag in Essen  . Berichterstatter: Genosse Siedow- Stetschendorf. 2. Diskussion. 3. Wahl der Delegierten zur Streisgeneralversamms lung. 4. Vereinsangelegenheiten. Parteigenossen! Die Wichtigkeit der Tagesordnung macht es allen zur Pflicht, vollzählig zu erscheinen. Diese Versammlung darf keinen solch schlechten Besuch aufweisen, wie es in den letzten Monaten der Fall war. Gäste, auch Frauen haben Zutritt. Dec Borstand. Treptow  - Baumschulenweg. Morgen, Montag abend 8% Uhr finden zehn öffentliche Bersammlungen statt. Die Tagesordnung in sämtlichen Bersammlungen lautet: 1. Die Polizei- Brillantendiebstahl. Gestern früh suchten Diebe das Bijou willtür in Breußen- Deutschland  . 2. Der Parteitag in Essen  . Für teriegeschäft von Bruno Schröder   in der Friedrichstraße   191 Baumschulenweg finden die Versammlungen statt in den heim. Sie schnitten aus der großen Schaufensterscheibe ein halb Lokalen von Schäfers, Christ, Krause, Käding, Kobisch und Staffeldt; mondförmiges Stück aus und hießen dann zwei teure Broschen, für Treptow   in den Lokalen von Wernicke( Rennbahn), eine echte im Werte von 3300 M. und eine imitierte im Werte Schmidt, Mohlau und Schröder. von 195 M. mit sich gehen. Trotzdem der Diebstahl sofort von Straßenpassanten bemerkt wurde, konnten die Spitzbuben doch nicht mehr gefaßt werden.

Die Genossen von Baumschulenweg werden ersucht, sich heute vormittag in den Bezirkslokalen einzufinden.

Der Vorstand. Groß- Lichterfelde  . Die Genossen werden auf die morgen abend 8% Uhr im Staiserhof stattfindende Mitgliederversammlung des Wahlvereins aufmerksam gemacht. Tagesordnung: Bericht vom Essener Parteitag. Referent Genosse Stiefenhofer, und Be­richt der Lokalkommission. Ausgabe der Broschüre Bon Genf bis Stuttgart  ". Bollzähliges Erscheinen unbedingt notwendig.

Der Vorstand.

Ueberritten. Ein aufregender Vorgang trug sich gestern nach mittag im Tiergarten in der Nähe des Wasserturms zu. Der Bankier G., Unter den Linden   wohnhaft, hatte einen Ausritt durch den Tiergarten unternommen. In der Nähe des Wasserturms wurde das Pferd durch einen vorüberfahrenden Stadtbahnzug un­ruhig und ging mit seinem Herrn, der jede Macht über das Tier verloren hatte, durch). An der Kreuzung des Fußweges nach dem Bahnhof Zoologischer Garten   wurde die 47 Jahre alte Schneiderin

Da mit den ordentlichen Beiträgen die Kosten dieser Abend­veranstaltungen nicht gedeckt werden können, wird dafür der Beitrag, laut Statut§ 6, um 10 Pfennig, für Ginschreibegeld und Beitrag) auf eine Mark erhöht. Der Beitrag an den Nachmittagen beträgt nach wie vor 90 Pfennig. Die Mitglieder der Nachmittagsabteilungen können sich auf Wunsch außerdem auch noch den Abendabteilungen anschließen. Spielplan gesezt: Philipp Langmann  : Bartel Turafer"; Gerhard Zur Aufführung im Luisentheater sind zunächst auf den Sauptmann: Vor Sonnenaufgang"; 3bfen: Die Wildente". Bahlstellen angenommen. Mitgliedermeldungen werden von heute ab in allen

Die Mitgliedskarten werden Mitte Oktober in den Zahl­stellen verausgabt. Die Mitglieder werden gebeien für die Füllung der Abendabteilungen Sorge zu tragen.

Der Vorstand.

J. V.: G. Winkler.

Im wissenschaftlichen Theater der Urania in der Tauben­straße gelangt in dieser Woche der neue mit zahlreichen farbigen Brenner nach Venedig  " allabendlich zur Darstellung. Bildern und Wandelpanoramen ausgestattete Vortrag Ueber den Nachmittagen( 4 Uhr) finden während der Schulferien Wieder­An den kolungen nachstehender Vorträge zu kleinen Preisen statt: Montag, Mittwoch und Freitag Die Gletscher der Hochgebirge und die iszeit unserer Heimat"; Dienstag, Donnerstag und Sonnabend Von der Zugspize zum Watzmann  ".

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Auf der Treptow  - Sternwarte spricht Direktor Dr. Archenhold heute, Sonntag, nachmittag 5 Uhr, über Astronomie für jeder­mann", und um 7 Uhr über Neues vom Mars", am Montag, abends 9 Uhr, über Das Entstehen und Bergehen der Welten". Alle drei Vorträge sind gemeinverständlich und mit zahlreichen Lichtbildern ausgestattet. Mit dem großen Fernrohr wird an den jebigen mondscheinlosen Abenden der merkwürdige Ringnebel in der Leier" und das" Saturnsystem" gezeigt. Kleinere Fern rohre stehen den Besuchern für die Beobachtung von Mars, Doppel­sternen und anderen Gestirnen frei zur Verfügung.

Der Große Preis von Europa, der schon einmal wegen Regen verschoben werden mußte, fommt am heutigen Sonntag im Sportpart Steglit in zwei Läufen über 40 und 60 Stilo­meter zur Entscheidung.

Der Berliner   Bolts- Ghor eröffnet seine diesjährige Konzert­saison heute abend 7% Uhr mit einem Fr. Schubert- Abend in dem Mozartsaal unter Mitwirkung folgender Soliften: Frl. Gertrud Bischoff( Sopran), Fel. Anni Bremer( Alt), Herrn N. Kursch ( Slavier) und Herrn N. Neumann( Baß- Bariton) fowie des Berliner   Bolts- Chors. Eine geringe Anzahl Billetts fönnen noch an der Abendkasse zur Ausgabe gelangen