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Sozialdemokrat" und der sozialistischen Schriften immer wieder zeitigte und die Motteler in unnachahmlicher Weise humorvoll zu schildern verstand.

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Das ist nun heute, wo die Kurien im Reichstate ausgerottet die ihre Vorrechte antasten. 58 Abgeordnete werden im all­worden sind, natürlich unmöglich: wenn auch die Privilegierten gemeinen Wahlrecht gewählt, und zwar sämtliche 48 der Stadt nicht gänzlich aus den Landtagen gescheucht werden können, so muß Wien und 10 im Lande. Das Land behält nebstdem noch Nach 20 jähriger Abwesenheit von der Heimat wurde Julius doch der Stern der Landtagswahlordnungen das allgemeine und eine alte Städte- und Bandkurie mit 46 Mandaten in welcher Motteler mit Eduard Bernstein , dem langjährigen Redafteur gleiche Recht werden, müssen die Brivilegien auf ein bescheideneres die Wahlberechtigung an eine Steuerleistung von 10 Stronen des, Sozialdemokrat", und Genossen Tauscher, dem Bertführer der Blätzchen daneben reduziert werden. Es ist nämlich nicht geknüpff ist. Druckerei, die Rückkehr nach Deutschland ermöglicht. In den letzten ganz leicht, die Kurien in den Landtagen abzuschaffen und wäre Die besondere Kunstfertigkeit der Christlich- Sozialen zeigt Jahren seines Lebens beschäftigte sich Motteler mit der nur unter gewaltigen Kämpfen möglich, vor denen einerseits das sich in der Verteilung der Mandate. Wien besteht be­Sammlung älterer sozialistischer Schriften, die er mit Eifer geringfügige Objekt abschreckt, zu denen aber die Städtes und Land- fanntlich aus 21 Gemeindebezirken, die in ihrer Bevölkerungs­betrieb. 1903 wählte ihn Leipzig zu seinem Vertreter in den gemeindeabgeordneten, die ja auch Privilegierte sind, natürlich keine zahl sehr ungleich sind, und zwar sind die proletarischen Be­Reichstag. Bei den Wahlen dieses Jahres wurde er abermals Luft haben. Die Abänderung der Landtagswahlordnung kann zirke fehr groß, die kleinbürgerlichen und bürgerlichen be­als Standidat der Partei aufgestellt, er verzichtete aber dann nämlich nach den Landesverfassungen nur in Anwesenheit von trächtlich fleiner. Die Reform gibt nun den einzelnen Be auf diese Stellung, da die Folgen eines Sturzes, den er vor drei Vierteln aller Mitglieder eines Landtages erfolgen: zirfen eins bis fechs Mandate: den großen aber einigen Jahren in der Nacht auf dem Heimweg erlitt, seine Ge- die Höchstprivilegierten, die Großgrundbefizer und Handels- wenige, den kleinen viele Mandate. Mit welcher zyni­fundheit schwer geschädigt hatte und er sich den Anstrengungen fammerabgeordneten haben es daher überall in der Hand, durch schen Unbekümmertheit diese Wahlgeometrie" in der christ­der Wahlagitation nicht mehr gewachsen fühlte. Im Laufe bloßes Nichterscheinen, also auf die unverfänglichste Weise, das lich- sozialen Reform praktiziert wird, sollen zwei Bahlen dieses Sommers nahmen die Schwächezustände zu. Auf Zustandekommen jeder Reform zu hindern, die ihre Vorrechte an illustrieren: Bei den letzten Reichsratswahlen haben zwölf dringendes Anraten seines Arztes entschloß er sich wider- tastet. Die Wahlreformen in den Landtagen würden sich also not. Gemeindebezirke eine christlich- soziale, neun Gemeindebezirke willig zu einem Aufenthalt in der Sommerfrische die er gedrungen in der Richtung bewegen müssen, daß die Parasiten eine fozialdemokratische Mehrheit ergeben. Wie ist nun das früher nie aufgesucht hatte in der Nähe Leipzigs . Es war furie des Großgrundbesitzes( die in den meisten Landtagen Verhältnis der Bevölkerungs- und Mandatzahl der chriftlich­zu spät. Ein Gehirnschlag, der sein Bewußtsein trübte übrigens ziemlich ungefährlich geworden ist) vorläufig verschont sozialen Bezirke zu den sozialdemokratischen? Die Bezirke und ein schweres Hämorrhoidalleiden, das sich einstellte, bleibt, aber sonst der Landtag auf Grundlage des allgemeinen und mit christlich- sozialen Majoritäten haben 826 400 Einwohner und erhalten 36 Mandatel Die Be­gwangen seine Frau, ihn einer Heilanstalt zu übergeben, in gleichen Wahlrechts aufgebaut wird. der er am 29. September früh nach tagelangen unsäglichen Bisher hat sich dieser Gedanke zu einer Vorlage nur in zirke mit sozialdemokratischen Majoritäten haben Schmerzen verschied. Der Tod war eine Erlösung für ihn. Niederösterreich , dem Lande der Christlichsozialen, ver- 701 300 Einwohner und erhalten 12 Mandate!! Motteler hinterläßt eine trauernde Gattin, mit der er dichtet. Hier soll folgende Wahlreform ins Leben treten: Die Oder: In den christlich- sozialen Bezirken kommt ein mehr als dreißig Jahre in glücklicher Che lebte, die seine Sturie der Großgrundbesitzer, Handelstammerräte und Virilisten, Abgeordneter auf rund 23 000 Einwohner! In den Freuden und Leiden teilte und ihm tapfer zur Seite stand. insgesamt 23 Abgeordnete unter 112, foll intatt bleiben. Die sozialdemokratischen Bezirken kommt ein Abgeord­Ein Kind aus dieser Ehe ein Anabe starb, noch che es Stadt Wien fol! 88 Abgeordnete im allge neter auf rund 58 000 Einwohner!! Man begreift, das schulpflichtige Mter erreichte. meinen Wahlrecht wählen. Das flache Land soll 41 Ab- daß diese Wahlgeometrie" den glänzenden Sieg" der Christ­Die Partei wird das Andenken Julius Mottelers allezeit geordnete in einer Zenfuskurie und 10 Abgeordnete in einer all- lich- sozialen schon in das Wahlgesetz hineinbringt! Wozu als in Ehren halten; er hat wacker gekämpft und gestritten als gemeinen Wählerflaise wählen. Der Wert der Reform besteht also besondere Unverschämtheit noch die Einführung der Listen­ein Soldat der sozialistischen Bewegung, für die er, wenn es darin, daß für die Hauptstadt das allgemeine Recht eingeführt wahl kommt. Von den 21 Stadtbezirken erhalten nicht gefordert worden, sein Herzblut hergegeben hätte. wird, die Teilung der Wählerschaft in eine privilegierte und weniger als fünfzehn mehr als ein Mandat; aber die Ge­ in eine allgemeine Sturie unterbleibt ein Wert, dem schon als meindebezirke werden nicht, wie es selbstverständlich sein in der Reichsrats. Wahlordnung für vorbildlichen Muster seine große Bedeutung zufommt. Allerdings sollte und das ganze Reich und ausnahmslos geschah, in haben die Chriftlichsozialen nicht verabsäumt, auch hier ihre tüdisch­verlogene Natur zu offenbaren: sie wollen die Allgemeinheit des Wahlbezirke geteilt, sondern wählen in einer Wahlrechts in Wien durch die Bedingung der Gemeinde Wahl alle Abgeordnete. Diese schon jenseits aller politischen mitgliedschaft abschwächen, wenn nicht aufheben; denn Moral stehende Erwürgung der Minoritäten, die Wahlrechtserfordernisse wie Heimatsberechtigung in der Gemeinde vor allem die Liberalen trifft und einer vollständigen Nulli­eder Steuerleistung( welche nach dem österreichischen Gemeinde recht fizierung dieser einst herrschenden Partei gleich kommt, ergibt die Gemeindemitgliedschaft begründen) sind schon Erforderniffe, in der Bilanz zugunsten der Chriftlich- Sozialen einen Raub Aus Wien wird uns geschrieben: bei denen vom allgemeinen Recht nicht geredet werden kann. von wenigstens zwölf Mandaten:" was sich im Verzeichnis Das Wahlreformproblem pocht an die Tore der Landtage. Es ist aber anzunehmen, daß der entschiedene Einspruch der Wiener Wahlgeometrischer Künste schon sehen lassen kann! Aus einer in Arbeiter und man weiß, daß die Wiener Arbeiter sehr ent- der Zahl der Wähler sehr bescheidenen Mehrheit weiß die chriftlich­Nachdem das Bolf in der Reform der Wahlordnung für das Abschieben zu protestieren wissen- das tüdische Attentat auf das soziale Wahlgeometrie" eine überwältigende Mehrheit der geordnetenhaus sein Recht im Reiche erkämpft, seinen Anspruch allgemeine Recht zunichte machen und daß die Wahlreform die Mandate zu schinden! Sie haben eben die Klinke der Gesetz­im Staate durchgefeht hat, geht es nun daran, die ständischen, Allgemeinheit und Gleichheit des Wahlrechtes wenigstens in Wien gebung" in der Hand und mißbrauchen sie rücksichtslos zu auf Privilegien rückständigster Art aufgebauten 2andtage zu wirklich enthalten wird Jedenfalls befindet sich das allgemeine ihrem Parteivorteil. modernisieren und fich Sis und Stimme in ihnen zu erkämpfen. und gleiche Wahlrecht auch für die Landtage auf dem Marsche, Daß es unmöglich ist, im Staate das allgemeine und gleiche und daß es balb ans Biel gelangt, das wird die nächste Leistung Wahlrecht als Grundgeseb zu geben, in den ändern aber an der Sozialdemokraten in Desterreich sein. Wahlformen festzuhalten, die mehr oder minder völliger Ent­rechtung der breiten Arbeitermassen gleichkommen, das ist eine Wahrheit, der sich in Oesterreich niemand verschließt. Die Land­tagsherren selber vermögen sich nicht der Erkenntnis zu entziehen, daß die Landtage ihre Geltung und Bedeutung im Verfassungs­leben nur erhalten fönnen, wenn sie sich den demokratischen Tendenzen anpassen und als Boltsvertretung wenigstens er scheinen. Eine Einsichtslosigkeit, wie sie der herrschenden Klasse ctwa in Preußen eigen, dürfte in Oesterreich nicht einmal mehr bei der galizischen Schlachta angetroffen werden.

Die Beerdigung des roten Postmeisters findet am Mitt­woch nachmittag in Leipzig statt. Um 23 Uhr versammeln sich die Genossen im Pantheon ; um 8 Uhr seht sich von dort aus der Trauerzug in Bewegung. Abends 8 Uhr findet im Boltshause eine Trauerfeier statt.

Candtagswahlreformen in Oesterreich .

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Allgemeines Landtagswahlrecht für Wien !

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einen Sozialdemokraten vielleicht zehn einziehen werden, Dennoch wird der künftige Landtag, in den statt des ein anderer Landtag fein, als es der niederösterreichische in feiner ganzen bisherigen Geschichte war. Zwar ist auch der eine Sozialdemokrat, Genosse Seiß, in seiner Tätigkeit int Landtage wahrlich nicht unbemerkt geblieben, aber eine regu­läre sozialdemokratische Opposition wird das zweideutige, forrupte Treiben der Chriftlich- Sozialen oft durchkreuzen fönnen. Die Sozialdemokraten, die in den Landtag kommen, werden den Landtag und seine Verfassung bald zu ändern

Wien , 21. September. ( Eig. Ber.) Der niederösterreichische Landtag hat die Wahlreform in einer einzigen Sizung erledigt, und das wichtigste Ergebnis dieser Verhandlung ist, daß die christlich- soziale Mehrheit in der Hauptfrage, in der Frage der Allgemeinheit des wissen. Wahlrechts für Wien , den Rückzug angetreten hat

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Politifche Ueberficht.

Berlin , den 30. September 1907. Eine märchenhafte Ausrede.

des

Plan, das allgemeine Wahlrecht durch die Bedingung Die österreichischen Landtage haben in der Geschichte des der Gemeindemitgliedschaft( Heimatsberechtigung in Wien österreichischen Stonstitutionalismus einmal eine große Rolle ge- oder Bahlung einer direkten Steuer) zu berfälschen, fallen spielt; fie hatten in der österreichischen Verfassung ursprünglich ließ. Richtiger: fallen lassen mußte; denn ohne das bas rimat inne, was sich schon in den Worten der ersten Ver- allgemeine Wahlrecht in Wien , ohne dieses Minimum einer Wie eine Anekdote erzählt, soll ein morgenländischer Fürst eins fassungsurkunde, des Oktoberdiploms vom Jahre 1860, ausspricht, Wahlreform, wäre die Vorlage, ob sie der Landtag auch mit mal von seinem Hofnarren verlangt haben, er möge eine Ent­welche verkündet, daß vom Monarchen das Recht, Gesetze zu geben, der größten Majorität beschlossen hätte, nicht möglich ge- schuldigung erfinden, die schlimmer fei als eine arge Tat. Der Hof­Gesetze abzuändern und aufzuheben, fortan nur unter Mit wefen, wäre fie nie Gesetz geworden, hätte sie die Zustimmung narr schlich sich hinter den Thron des Fürsten und kniff ihn derb in wirkung der gesetzlich versammelten Landtage beziehungs- der Regierung, die Sanktion der Krone nicht finden können. die Wade. Als der morgenländische Serenissimus daraufhin den weise des Reichsrates" ausgeübt werden wird. Die Landtage Leicht ist dieser Berzicht den Christlich- Sozialen, denen die Sofnarren grimmig anschnaubte, wie er sich unterstehen könne, eine standen in erster Linie, und der Reichsrat war nur eine Maiwahlen die Lust an dem allgemeinen Wählen so gründ- folche Frechheit zu begehen, antwortete der Narr demütig: Verzeiht, Delegation der Landtage; wurden doch die Abgeordneten zum lich verdorben haben, nicht geworden, und mit allzu großer allergnädigster Herr! Ich glaubte, es wäre Hochdero Gemahlin." Reichsrat nicht unmittelbar von den Wählern gewählt, vielmehr von Bubersicht verlassen sie die schüßende Kurie" nicht, die sie An diese Anekdote erinnert uns die heutige Entschuldigung der den Landtagen aus ihrer Mitte nominiert. Tatsächlich ist das vor dem Angriff der breiten Massen so sorgfältig behütet hat.& reifinnigen Zeitung". Nur daß das brave Blatt des österreichische Verfassungsleben von 1861 bis 1873 von dem Stampfe Aber da auch ihr Parteiinteresse an die Wahlreform geknüpft Herrn Wiemer natürlich einen unfreiwilligen Wiz macht. der Länder gegen das Reich erfüllt, in welchem Stampfe es eines ist, die die Mandate und mit ihnen die Gelegenheit zur Wir hatten von dem Blatte, das sich so pathetisch gegen unseren der schärfsten Mittel war, daß viele Landtage die Entfendung von Versorgung reichlich vermehrt, und da ihre politische Borwurf des Wahlrechtsschachers berivabrte, verlangt, es möge unsere Abgeordneten in den Reichsrat überhaupt verweigerten! Erst im Reputation durch das Fiasko sehr beschädigt worden wäre, Vorwürfe des schamlosen Kuhhandels doch einfach dadurch entkräisten, Jahre 1873 befreite sich der Staat von dieser Vormundschaft der das ein Scheitern der Aktion bedeutet hätte, so mußten sie baß es mindest forderungen nenne, von denen der Freisinn Länder, stellte er sich auf eigene Füße, indem er das unmittel der Hauptstadt des Reiches nun auch das allgemeine und reis. 8tg. "? Unter allerlei Liebenswürdigkeiten, wie nid, ts. den bitteren Bissen schlucken, mit dem den Arbeitern in unter feinen Umständen abweiche. Was entgegnet darauf die bare Reichsratswahlrecht schuf: daß die Abgeordneten zum Reichsrate von den Wählern unmittelbar gewählt werden, gleiche Wahlrecht zum Bandtage gegeben wird. nutige Unterstellungen"," Berleumdungen" Dies ist die Bedeutung der Wahlreform, die im übrigen Borwärts", verweigert sie die Nennung der Minimalforderungen der Reichsrat von den Launen der Landtage unabhängig wurde. ein Flicwerk von besonderer Unsauberkeit darstellt, und diese damit, daß sie doch nicht so töricht sein werde, Minimalforderungen Bon da an ist es mit der Bedeutung der Landtage rasch bergab ge- Bedeutung ist sicherlich nicht gering. Die Mandate der gangen, und heute sind sie recht unbeträchtliche, ziemlich hilflose Stadt Wien sind noch nicht der niederösterreichische Landtag, 3 stellen, um nicht einer möglichst weitgehen den und gar nicht gefährliche Landesversammlungen geworden, denen und der niederösterreichische Landtag wäre nur einer unter 23a hIreform vorzubeugen! jeder Ehrgeiz, gegen den zentralistischen" Staat zu rebellieren, ge- siebzehn: aber dennoch bedeutet die Einführung des allge­Das ist wirklich eine märchenhafte Entschuldigung, die die des schwunden ist. Gesiegt hat aber der Staat über die Länder vor meinen Bandtagswahlrechtes in Wien , daß in die Mauer der Sofnarren weit in den Schatten ſtellt! nehmlich durch die wirtschaftliche Entwidelung: indem Aurienlandtage Bresche geschlagen worden ist, daß die Mög junterliche Reaktion würden mehr wahlrecht be Denn: entiveber bildet sich der Freisinn ein, Regierung 1md diese die zwei modernen Klassen hervorbrachte, die Bourgeoisie und lichkeit und Zweckmäßigkeit des allgemeinen Wahlrechts nun willigen, als selbst der Freifinn zu hoffen und zu fordern wagt, oder unterliche Reaktion würden mehr Wahlrecht be­schaftsgebiet bedingt und die Grenzen und Schranken der Länder der Surien auch für die Landesversammlungen an Wien , unter dem, was die Agrarier und der agrarische Kanzler z das Proletariat, und indem diese Entwickelung ein großes Wirt auch für die Landtage, die Ueberflüssigkeit und Unsinnigkeit villigen, als selbst der Freifinn zu hoffen und zu fordern wagt, oder die Minimalforderungen des Freisinns würden so sehr selbst demoliert; stecken die Länder, da der Staat alle Steuerquellen also einem nicht zu übersehenden Beispiel, demonstriert wird. unter dem, was die Agrarier und der agrarische Kanzler in Beschlag nahm und ihnen nur ein bescheidenes Zuschlagsrecht Die 48 Abgeordneten, durch welche Wien im niederöster- leiſten geneigt find, zurückbleiben, daß sich der Freifinn durch vor­überläßt, doch alle in Schulden( es wird jetzt eine eigene Attion reichischen Landtage fortan vertreten sein wird, werden nun zeitiges Aufdecken der Karten bis auf die Knochen zu blamieren zur Sanierung der Landesfinanzen geplant), unb die Landtage gewählt im allgemeinen und gleichen Wahlrecht: die Teilung fürchten müßte! müssen froh sein, wenn ihnen zwischen den Sommerferien und der der Wählerschaft in eine Steuerfurie und eine Bettelfurie 23ir hatten dem Freisinn vorgeworfen, daß er sich von Herbstfession des Reichsrates eine bescheidene Tagung be ist beseitigt, das Wahlrecht ist allgemein geworden, und den agrariern allauviel abhandeln lassen werde. Der Freisin jedem Wähler eignet dasselbe Recht. Die Reform für verwahrt sich aber gegen diese nichtsnuzige Unterstellung" damit, Dennoch fönnten die Landtage im österreichischen Verfassungs- Wien wird ihre werbende und beweisende Straft für alle bak ja möglicherweise das ostelbische Junkertum wahlrechtsfreundliche: leben eine ganz nütliche Tätigkeit entfalten, auf zwar fleinem, Ränder üben, und so liegt ihre wahre Bedeutung darin, fein könne als der Freifinn selbst! aber doch fruchtbarem Felde ernstlich arbeiten. Borbebingung daß die Möglichkeit jener Abfindung mit dem allge dafür ist jedoch, daß sie von der modernen Kraft der Demokratie meinen Wahlrecht der allgemeinen Surie neben der Steuer­Das Urteil im Roeren- Prozeß. belebt werden. Deshalb ist die Reform ihrer Verfassung, furie aus dem Gebiete der Landtagswahlreform schlecht- Die am Sonnabend erfolgte Verurteilung Geo Schmidts die Wahlreform, auch eine Bedingung ihrer Entwickelung. Heute hin beseitigt ist. Wohl ist gestern nur ein Anfang gemacht au 100 Mark Geldstrafe haben wir bereits mitgeteilt. Das beruhen die Landtage durchwegs auf den vier Kurien, die worden; aber ein Anfang ist gemacht, von dem aus weiter. Urteil selbst ist so ausgefallen, daß es sowohl von den vor der Wahlreform auch die Grundlage des Abgeordnetenhauses gekämpft und weitergebaut werden kann und werden wird. Gegnern des Zentrums, wie vom Zentrum ausgeschlachtet waren: der Kurie des großen Grundbesizes, der Handelskammern, der Städte und der Landgemeinden, die in den 2ändern noch ein Denkmal jener spezifischen Sabgier der chriftlich­Sonst ist die niederösterreichische Wahlreform allerdings werden kann. Jämmerlich benehmen sich natürlich wieder die schärfer ausgeprägt und durch allerlei ständische Ueberreste( 8. 2. sozialen Partei; so unverschämt allerdings hat sich das freisinnigen Blätter. Sie begeifern Roeren, weil es Birifftimmer für die großen Pfaffen) ausgestaltet" sind. Storrigieren der Wahlchancen, das man Wahl geome- ihm nicht gelungen ist, in allen Puntten einen völligen Nur in einigen( bisher vier) Ländern ist diesen Privilegienturien trie" nennt, wohl noch niemals ausgetobt als in dieser Wahrheitsbeweis zu erbringen. Ein lückenloser Wahr­die von Badeni erfundene allgemeine wählert lasse, christlich- sozialen Reform. Der niederösterreichische Landtag, heitsbeweis läßt sich selbst bet Prozessen, denen Vorgänge in die unter dem Namen fünfte Surie" so berüchtigt geworben der jett 78 Mitglieder zählt, wird nach der Reform aus Deutschland selbst zugrunde liegen, fast niemals erbringen. ist, angefügt worden, und zwar nur in dem bescheidensten Aus- 127 Mitgliedern bestehen, für welche übermäßige Vermehrung Wie wäre das da möglich bei einem Prozeß, der sich um maße, wie es sich aus dem früheren Verhältnis der fünften Sturie auch nicht die geringste Notwendigkeit sprach. Von diesen toloniale Gerichtsurteile dreht! zu den privilegierten Kurien im Abgeordnetenhause( 72 zu 353 Ab- Abgeordneten gehören 23 den eigentlichen Privilegierten an Das muß auch die freisinnige Presse wissen, auch die geordneten) ergab. In der Anfügung" diefer echten Bettel( Großgrundbesib, Handelskammern und Biriliften), deren off. 3 tg.", die hämisch über Noeren herfällt. Als ob furie haben sich bisher auch die Landtagswahlreformen erschöpft; Mandate durch die Landesverfassung fast unangreifbar ge- das ben Müller Sagan und Ablaß anders ergangen mit den Forderungen der Zeit sich auf bie billigste und deshalb macht sind, da diese Abgeordneten wie gesagt durch ihre wäre, falls sie ebenfalls den Wahrheitsbeweis für ihre Kolonial­bequemste Weise abzufinden, war bisher der Landtagsreformen bloße Abwesenheit imstande sind, jede Reform zu hin- tritit im Reichstage hätten erbringen sollen. Aber der Frei­Anfang und Ende. dern. und sicherlich werden fie doch stets diejenigen hindern, sinn wird ia sobald nicht wieder in folonialen Enthüllungen

willigt wird.

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