Zwange der allgemeinen Wehrpflicht entzogen, wie derLandrath von Diest-Daber, ein altpreußischer Junker, aberein ganzer Mann, der ein Rückgrat und Ehrgefühl hatte,zu seinem Schaden an den Tag brachte; ob sie in Bochumsich gegenseitig zum Nachtheil des Staates zu niedrig zurSteuer einschätzen; ob sie die Arbeiterbewegung brutali-siren und durch Kartelle das Publikum ausbeuten—. wirkennen unsere Pappenheimer. Sie sind der lauterste,siebenfach destillirte Niederschlag der deutscheu Kapitalistenklaffe, der vollendete Typus eines geschichtlich regelrech.entwickelten Großbürgerthums, auf der Höhe der Situation,tln äs siscls, nicht das kläglich- spießbürgerliche, matt-herzige Parvenüthum, wie z. B. in Sachsen. In Rhein-land-Westfalen sitzt die niächtige Fronde, die mit Bismarckmantscht und munkelt, und dort findet sich der reinsteTypus der deutschen Bourgeoisie, Vorbild und Ziel fürdie Uebrigen.Aber nicht blos mit den Waffen der Ethik kämpfenunsere Gentlenien. Sie suchen auch die Landboten gruseligzu� machen. Wenn dieser Steuertarif eingeführt wird,rufen die Vygen und Sattler unisono aus, dann„laufenuns die reichen Leute aus den Industriestädten weg(S. 869)",dann erfolgt„eine Wanderung der vermögenden Leute ausden in Entwickelung begriffenen Gebieten", wo bekanntlichdie Kommunalsteuern sehr hoch sind. Daß diese Gemeinde-einlagen bei einer verständigen Steuerveranlagung, welchedie Steuerkräftigen gründlich faßt, auf ein niedrigeresNiveau im Interesse der Gesammtheit gebracht werden,davon wollen die Interessenten natürlich nichts wissen.Aber mit ihren Spektakelstücken schrecken sie eben nurKinder. Dieselbe Schauergeschichte von dem Auszug derKinder Israel aus Egypten hörte das englische Par-lament, als es die Zehnstunden- Gesetzgebung beschloß,der schweizer Nationalrath und der österreichische Reichs-rath: jede' Fessel, der Exploitationsbegierde des Kapitalsangelegt, soll die Flucht des Unternehmerthums unweiger-licff- herbeiführen. Man sei sicher, daß es bleiben wird,wie es stets und allerwegen geblieben ist, da wo dieAusbeutungsbedingungen nicht tangirt werden. DieKapitalisten, welche durch die Produktionsverhältnisse, alsUnternehmer, Bankiers, Großhändler, Direktoren an dieScholle gefesselt sind, werden auch bei dem vierprozentigenSteuersatz da bleiben, wo die reiche Quelle des Mehr-Werths sprudelt. Es wäre das erste Mal, daß das findigeKapital es nicht verstände, den richtigen Ausgleich und dieSchultern zu finden, auf welche die Last abgewälzt wird,die Arbeiter, die Konsumenten. Der Exploitationsgrad derArbeit wird sicher um so und so viel Prozent gesteigert,wenn es gilt, das eine Prozent, um das die Eynern undVygen sich so sehr bemühen, herauszuquetschen. Giebt eskeine Löhne, die herabgesetzt werden können, keine Arbeits-zeit, die man gegebenen Falles verlängert? Zu guter letztmacht der Herr Kapitalist immer noch ein gutes Geschäft,ganz zu geschweigen von den Steuermogeleien, derendrohende Gewitter das scharfe Auge des Finanz-Ministers bereits am fiskalischen Himmel herauf-ziehen sieht. Weiter, wenn aus der häßlichenChrysalide des Ausbeuters der in buntem Farbenschmelzschimmernde Renten-Schmetterling geschlüpft ist, dannwird Tausend gegen Eins ihn selten etwas abhalten, zuwandern, aus dem rußigen, stickigen Bannkreis der Fabrik-schlöte in die liebliche Villegiatur am Mittelrhein, in dieMillionärsviertel von Baden- Baden, Wiesbaden, Ems,Bonn und Heidelberg. An seine Stelle aber treten andereExploiteurs, nur eine Veränderung, ein simpler Rollen-tausch findet statt. Das ist Alles. Und zum Schluß:Wem 4 pCt. zil viel sind, der schwindelt auch bei 3 pCt.Wozu also der Lärm?Viele, sehr Viele werden vielleicht geglaubt haben,der Mann, dem man einst nachgesagt, er könne Alles be-weisen, sei längst gestorben. Aber er ist noch am Leben,als Gneist ging er, als Gneist von Schierstädt geht erthun; ihre Finger aber zitterten. Sie hatte die Stimmegleich erkannt, obgleich sie dieselbe erst einmal in ihremLeben gehört hatte. Es war jedoch für sie keine Kunst, siewieder zu erkennen; denn als David neben dem Brunnengeruht, hatte sie ihren Beschützer von der Frohnwiese aufder Landstraße herankommen sehen. Ohne den Ohm wäre siebei seinem Anblicke davon gelaufen. Beklonimen hatte sieden Augenblick erwartet, wann sie von Ambros eingeholtwerden iviirden, und nun es geschehen war, traf sie seineStimme wie ein Schlag auf das Herz.„Wir haben ja den gleichen Weg," fuhr er fort, indemer an Stasi's Seite kam.„Es ist langweilig, so allein seineStraßen zu stapfen."Stasi bog den Koos ganz tief herab, als wollte sie ihrGesicht besser gegen die Sonnenstrahlen schützen. OnkelDavid richtete seine Augen mit einem Schimmer von Ber-wunderung auf den stattlichen Burschen und murmelte:„Ja,ich weiß nicht, die Landstraß' ist halt für Jeden."Natürlich," lachte Ambros auf die versteckte Abweisung,.und' also gehen wir mitsammen."David griff wieder zu seinem Rosenkränze und Stasiging immer mit gesenktem Kopfe. Ambros betrachtete ab-wechselnd Beide und ein übermüthiges, doch lautloses Lachenspielte um seine bärtigen Lippen.Ein Stück Wald nahm die drei Wanderer auf.Mächtige Tannenzweige breiteten über chnen ihren grünenSchirm, durch den nur hin und meder ein Sonnenstrahldrang. Die Vögel zwitscherten in der erquickenden Dämme-runq und an dem Halse einer scheckigen Kuh, die zwischendem buschigen Unterholz weidete, erklang dann und wanndie Glocke.Ambros stieß ein wohliges„Ah!" aus und streckte sich.Stasi, die keinen Vorwand mehr hatte, den Kopf zu bücken,schaute seitwärts in den Wald. Sie fühlte, daß sie sicheigentlich recht kindisch betrug und daß. ihr Benehmen unartigwar. Sie war Ambros doch Dank schuldig! Wie sie abernach ihm hinblickte, begegnete sie seinem feurigen Auge und dasBlut begaiin in ihren Ohren zu sieden und zu brausen, sodaß sie kein Wort von dem verstand, was er eben zu ihrsagte. Daun hörte sie den Oheim antworten:„Wir habenim Landtag um. Ihm war es vorbehalten, mit schwatzschweifiger Salbung für die Millionäre sich ins Zeug zulegen, er machte sich zum Advokaten k>er Upper ten, deroberen Zehntausend. Pathetisch generalisirte er den berühmten armen Millionär von Schöneberg, er schuf denarmen Millionär schlechthin, den armen Teufel, der überlumpige fünfzigtausend, hunderttausend und abermalshunderttausend Mark jährlich verfügt, den Bettelkerl,der nicht weiß, in welchem seiner Häuser er sein Haupzur Ruhe betten soll, den Inbegriff alles Leids, ihn, derdas Weh der ganzen bürgerlichen Welt auf sich genommen hat und Märtyrer vom Wirbel bis zur Zehevon einer Leidensstation zur anderen wankt. Wohin eindeutscher Professor, den seine Lobredner als großen Rechtsgelehrten feiern, nach und nach gerathen kann, das zeigtder Herr Gneist von Schierstädt(Sten. Ber. S. 907.):„Zunächst die wirthschastlichen Voraussetzungen, von denennamentlich die Masse ausgeht. Sie denken nicht daran, daßunsere Millionäre, an die man immer an erster Stelle denkt, janicht blos die Einkommensteuer bezahlen, sondern daß sie ihrKapital anlegen müssen, und, legen sie es an im Großgrundbesitz,in Häusern, in Großindustrie- Unternehmungen, in Aktiengesell-schastcn, die wir soeben stäiker bedacht haben, in Bergwerken,Eisenbahnen oder, wie Sie wollen, an jeder Stelle zahlt das an-gelegte Kapital nach dem Maßstab feiner Anlage mindestens diegleichen, an vielen Stellen die relativ höheren Steuern. Derbesondere Aderlaß, der dem Millionär angelegt werden soll, istnicht so dringend, wenn Sie daran denken, daß der Mann schonan unzähligen Stellen die Schröpfköpfe angesetzt bekommen hatbei jeder Anlage, die er doch für sein Kapital machen muß.Höchstens könnte man daran denken, den großen Besitz an Konsolsetwa anders zu fassen wie den kleinen Einzelbesitz. Da wirdIhnen aber der Staat mit einem heftigen Veto entgegentreten,das fehlte gerade noch, auf Kosten des Kredits der Kurse unsererStaatspapiere das Großkapital abschrecken zu wollen von derAnlage in unseren Konsols. So steht es mit den wirthschastlichenVoraussetzungen. Wie steht es nun aber mit den rechtlichenVoraussetzungen? Vorweg, meine Herren, ist der Millionär über-Haupt kein so glücklicher Mensch, wie die Masse des Volkesglaubt! Besonders der Millionär, der es erst geworden ist, ver-liert mit den sechs Nullen die eigentliche Freude an dem Besitz,und es beginnen die Tage der Sorge, wo er sich umdrängt undattakirt sieht von allen Seiten, wie die Feindseligkeiten undBedrohungen der besitzlosen Klassen immer zuerst auf ihn alsZielscheibe gerichtet sind! Also eine Glückseligkeit an sich ist esnicht. Was aber der Millionär verlangen kann, das ist dieGleichheit vor dem Gesetze. Diese Gleichheit vor demGesetz muß bleiben."„Gleichheit vor dem Gesetz," ruft der Verfasser des„Rechtsstaates", Gleichheit vor dem Gesetz für den un-zlückseligen Millionär, der beileibe nicht im Verhältniß zueinem Einkommen steuern darf. Und es ist natürlich,,aß Herr Gneist die alten Lehrsätze von Anno 1867, wieie die Manchesterleute des Kongresses deutscher Volks-virthe aufgestellt, genügsam wiederkäut; es ist einleuchtend,daß er das rothe Gespenst an die Wand malt, und daßes der Landrathskammer von 1891 mit dem Schicksal derGirondisten graulich macht. Armer Danton! Dervon Schierstädt sagt es:„Einen Historiker, der diese Verhandlungen mit anhört,könnte ein unheimliches Gefühl beschleichen in der Erinnerungan ähnliche Vorgänge der Girondisten. Ja, meine Herren,gerade so war es bei den Girondisten; sie glaubten, man könnteeben Rechtsgrundsatz bei Seite setzen, wenn man nurnach Möglichkeit entgegenkäme der Begehrlichkeit der besitzlosen Klassen. Das war ihre Schwäche und ihr Verderben, undwir werden von diesen opportunistischen Grundsätzen zurück-kommen, wenn wir den ersten Ansturm wirklicher Gewaltthat gegenden Besitz haben. Wenn der Besitz sich vertheidigen will gegendiese Zumuthung, so giebt es keine andere Waffe als den ehernenSchild der Gleichheit vor dem Gesetz. Das können wir auch denSozialdemokraten sagen: Kapitalisten und sogar die Millionäresind doch gewissermaßen auch Menschen mit dem Anspruch aufÄleichheit vor dem Gesetz. Mit dem guten Bewußtsein diesesRechts werden wir den Kampf bestehen, vor dem uns Gott behüten wolle. Aber die besitzenden Klassen müssen dafür aucholidarisch einstehen, und nicht ihre höheren Klassen der Begehr-lichkeit preisgeben."(Sten. Ber. S. WS.)Der Historiker mit der Gänsehaut ist Geschichtsschreiber,wie Herr Gneist Theoretiker des Rechtsstaats und Dolmetscherder englischen Verfassungsgeschichte ist.eine Bittsahrt nach St. Lorenzen gethan von wegen meinerarmen Schwester."Bei der Erwähnung ihrer Mutter faßte Stasi sich einHerz.„Ach ja, die Mutter ist gar so krank," sagte sie,„und wenn der wunderthätige Herr Jesus von St. Lorenzennicht hilft—" die Thränen traten ihr in die Augen und siebrach ab.. �,„Aber dann hättet Ihr zum Doktor in Bruneck gehensollen," versetzte Ambros.„Was kann das Beten helfen?Davon wird keiner gesund."Stasi machte entsetzte Augen und David seufzte. Etwasminder rücksichtslos fragte Ambros, ob sie denn nie einenArzt zu Rathe gezogen hätten?Das Mädchen versetzte mit Zagen in Ton und Blick.„Die Krankheit ist ja eine, wo sich Keiner auskennt. Waskann da ein Doktor Helsen? Alles hat meine Mutter ge-braucht, was ihr weit und breit gerathen ist geworden. Eshat aber alles nichts geHolsen. Zuletzt, im heurigen Früh-jähr, ist der Ohm bei dem Gamsmanndl gewesen."„Was, bei dem alten Gamsmanndl,!dem Hexenmeisterin Monthan?" fragte Ambros offenbar belustigt.„Ich Hab'gemeint, der verstände sich nur aus Freikugeln."„Er hat auch nichts gewußt," fuhr Stasi fort.„Aberder Herr Hannes Falkner, der hat meiner Mutter einenKräutertrank gerathen, daß sie wenigstens nicht gar so argeSchmerzen in der Brust hat beim Husten."Ambros lachte laut auf, und als sich dadurch verletztdas Mädchen von ihm abwendete, sagte er:„Ich Hab' blosüber das Kräuterweibl gelacht. Ja, ja, der Herr Bruderkennt alles, was unter dem Himmel wächst."Ja, ich weiß nicht, ein Kräuterweibl ist doch der HerrKurat nicht," raffte sich David zu einer ungewöhnlichenEnergie auf.„. ,, r, Aber wie ist's denn gekommen, daß Deme Mutter sokrank" geworden ist?" fragte Ambros, den Vorwurf des ehe-maligen Mönchs unbeachtet lassend.„Wer's nur wüßte," seufzte Stasi, ohne ihn anzu-sehen.„Es war an einem heißen Tag mitten in der Korn-ernte und die Mutter half die Garben hinauftragen nachunserem Gehöft. Es ist schwere Arbeit, denn das Feld istDoliktfrhe Aeberstlhk.Berlin, den 2. März.Nach den großen Redeschlachten im Reichstage kamheute das kleine Geplänkel. Herr von Caprivi ließ sichheute durch Herrn Vogel von Falkenstein vertreten, und wieder Reichskanzler in der vorigen Woche gegenüber Grillenbergerden Kürzeren gezogen hatte, so sein Vertreter heute Richtergegenüber. Herr Vogel von Falkenstein wollte sein geflügeltesWort von den Ferienkolonien umdeuten, aber es gelang ihmdies gar nicht, denn Richter wies ihm auf Grund eineszwar nicht offiziellen stenographischen Protokollsder Kommissionsberathungen schlagend nach, daß der HerrGeneral mit Unrecht aus das schlechte Gedächtniß derKommissionsmitglieder spekulirt hatte. Herr Vogelv. Falkenstein, der ja auf dem Exerzierplatze oder im General-stabe seinen Mann vollständig stellen mag, verlor alle Freudean der Debatte, und trotz seiner herausfordernden Rede ver-hielt er sich nach Richters Abfertigung mäuschenstill.„Ja'das Stenographiren ist eine teuflische Kunst", wird sich derschneidige General gedacht haben. Die Forderungen der Re-gierung wurden nach den Kommissionsbeschlüssen mit großerMajorität angenommen.—Im zweiten meiningenschen Wahlkreise(Sonneberg'Saalfeld) soll die Wahl Witte's gesichert sein, was nachdem Bauchrutschen der„Freisinnigen" vor Häuschen Blumnicht anders zu erwarten ivar. Dies ist aber auch der letzteSieg' im Sonneberger Wahlkreise, dessen sich die Freisinnigenrühmen können, freilich aber auch nur deshalb rühmenkönnen, weil die alten Wahllisten noch im Gebrauche waren,welche viele Hunderte unserer Parteigenossen von der Wahlausschlössen, so die vielen, welche im Laufe des Jahres weg-ziehen mußten und den Nachwuchs, der ganz uns gehört,und weil die Nationalliberalen Mann für Mann für Wittestimmten, dessen politische Ueberzeugung und Haltung ihneines Ehrenplatzes unter den Nationalliberalen würdig er,cheinen lassen.Wenn auch Witte gewählt wird, so ist trotzdem vonkeiner Niederlage bei uns zu sprechen, wir haben unserenStand vollständig erhalten und verschmähen nationalliberaleWahlhilfe, um die die Freisinnigen zu betteln sich nicht'chämen.—DiesStaatsbetriebe sollen Musteranstalten werden,wurde vor einem Jahre verkündet. Wie wenig aber wirk-lich dieser vollauf berechtigten Forderung nachgelebt wird,;eht aus einer Notiz der„Münchener Post" hervor. Dieselbeschreibt:„Eine„Ueberraschung" bot nach einer uns gewordenm Mit-theilung der 1. März für eine große Anzahl von Beamten derhiesigen Post und zwar in einer Zulage— nicht etwa Theue-rungszulage— sondern einer Stunde Arbeitszeit, mit derMotivirung, daß keine Leute mehr aufzutreiben seien. Auchsoll man sich Oben mit der Frage beschästigen, den Sonntags-dienst mehr einzuführen, um der Arbeit Herr zu werden."Und dies geschieht zu einer Zeit, wo man in der be-nachbarten Schweiz Verkürzung der Arbeitszeit und größereSonntagsruhe durch ein Gesetz garantirt. Ja, wir müssennoch viel von den wieder in Mode kommenden„wilden"Ländern lernen.Bei Gelegenheit einer Debatte übe« die Volka-Tchul-biichcr im hessischen Landtage wies Genosse Müller auf dieArt hin, wie in einem vom königl. Kreis-SchulinspektorPollack verfaßten und in hessischen Volksschulen in Gebrauchbefindlichen Lesebuch die Sozialdemokratie beurtheilt wird.Die wichtigste Stelle lautet folgendermaßen:Doch eine große Gefahr ist uns in den Sozialdemokratenherangewachsen! Von kühnen Führern aufgestachelt und geleitet,suchen diese Unzufriedenen die Ordnungen des Staates, delKirche und der Gesellschaft zu untergraben, die Güter gleichzu vertheilen, die Rangunterschiede aufzuheben, den Glaubenan Gott und kirchliche Frömmigkeit aus dein Herzen zu reißenund die Regierung des Staales zu ändern. Zwei entarteteSöhne unserer Nation, Anhänger jener Partei, der ver-kommen? Klempnergeselle Hödel und der studirte DoktorNobiling, legten sogar den II. Mai und 2. Juni 1878die freche Hand an das geheiligte Haupt unseres ge-liebten greisen Kaisers Wilhelm. Gott aber schützte den edlenMonarchen vor den Kugeln des ersten und ließ ihn von denSchrotschüssen des zweiten Meuchelmörders genesen. DasHaupt Hödel's ist unter dem Beil des Scharstichters gefallen,*4steil. Die Mutter war dazumalen noch stark und kräftig,wie es mancher Mann nicht ist. Und wie sie eben wiedermit einem Garbenbündel auf dem Kopf ist heraufgestiegenund sich in der Scheuer ein wenig verruht, da ist's aufeinmal über sie gekominen. Wie ein Eisstrom ist's gewesen,hat sie oft erzählt, daß sie zusammengeschaudert ist in derHitze und nachher ist sie den Husten nicht mehr los geworden,der ihr alle Kräfte genommen hat."„Das ist freilich eine traurige Geschichte," murmeltestier Bursche und Stasi sagte:„Es kann ja gar nicht mit rechten Dingen zugegangenem, das meinen auch alle Leute."„Natürlich nickt; eine Hexe hat Deine Mutter ange'blasen, das ist gewiß," konnte sich Ambros nicht enthalten,hierauf wieder zu spotten.Stasi schaute ihn aus ihren klaren braunen Auge«vorwurfsvoll an und entfernte sich so weit als möglichvon ihm.,Er rief ärgerlich über sich selbst:„Kreuz, Stern, Hagel-Wie kann Einer so'was Ungescheidtes glauben? Da istkein Verstand nicht drinnen. Es giebt keine Hexen nicht-Alte Weiber freilich, die einem Böses wünschen, die giebt»chou die Menge, und kommt mir. eines in die Quer, �wann ich meinen Stutzen aus dem Rücken Hab', dannist's mit dem Glück auch richtig nichts. Kommt mir nbc tzuerst eine saubere Gitsche über den Weg, nachher hat alle»verspielt, was fliegt oder aus vier Läufen geht."Er hatte im Sprechen seinen Schritt verlängert fl"war jetzt wieder an Stasi's Seite. Mit einem ausdrua»-vollen Blick auf sie drehte er seinen schwarzen Schnurrbar-Sie aber verfolgte stumm ihren Weg, die Blicke auf ch1.»Rosenkranz geheftet. Nach einer Weile fragte er sie>°>ungeduldig, ob sie böse aus ihn wäre? Undhieraus keine Antwort erhielt, rief er mit hochmutyis,,Trotze:„Schau, ich sag's heraus, was ich veund wem's nicht gefällt, der mag's bleiben§um Teixel," fuhr er fort,„sei doch lustig. �keusch lebt nur einmal und zum Beten hast nocy-ogenug, wann Du ein altes Weibl sein wirst.(Fortsetzung folgt.)