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Gewerkschaftliches.

Berlin   und Umgegend.

Der Streik der Töpfer.

Die Löhne der Arbeiterinnen, die im Schiedsspruch nicht er­wähnt werden, sind bekanntlich schon früher durch die Verhand­lungen geregelt und den gestellten Forderungen entsprechend be­willigt worden. Sie steigen für die neu in die Branche eintreten­den Arbeiterinnen in den ersten zwei Jahren ihrer Tätigkeit von 20 auf 23, 26 auf 30 Pf., worauf der Mindestlohn von 35 Pf. für die geübten Arbeiterinnen in Kraft tritt.

Der Tarif der Isolierer ist von den Unternehmern am 1. Oktober gekündigt worden und läuft demnach am 31. Oktober ab. Auf Ers suchen der Unternehmer haben die beiderseitigen Vorstände eine Bes

trohdem sie fortwährend zum Herantragen der Speisen benutzt feit geraumer Zeit bestehende Unsicherheit in der Beurteilung der kommission den Schiedsspruch zur Annahme. Nach längerer De sei, wobei die Möglichkeit nahe lag, daß kleine Speisereste ver- Marktlage hat sich auf die oberschlesischen Verhältnisse übertragen. batte erklärte sich die Versammlung in geheimer Abstimmung mit Schüttet wurden. Der Beklagte beruft sich darauf, daß Kläger   Denn es machte sich hier im ganzen Monat September eine Ab- 86 gegen 19 Stimmen mit dem Schiedsspruch einverstanden. Die selbst an seinem Schaden schuld sei, weil er sich nicht an dem zur flauung bemerkbar, die in der schwachen Haltung der Preise oder Personale der Firmen, die den Tarif schon anerkannt hatten, enta Sicherheit angebrachten Geländer angehalten habe. in der nachlassenden Besetzung der Werke ihren Ausdruck fand. hielten sich, einem Wunsche der Versammlung entsprechend, der Das Landgericht erkannte nach erhobener Augenscheinnahme Während manche Betriebsabteilungen durch die nachgebenden Preise Stimme. Die Entscheidung der Arbeitgeber über den Schiedsspruch auf Abweisung des Klägers. Dahingegen hob das Oberlandes auch die weitere gute Beschäftigung ermöglichten, hat sich dies bei steht noch aus. gericht Celle   das erstinstanzliche Erkenntnis auf und erkannte die anderen nicht durchführen lassen, und es hat sich hieraus ergeben, Schadenersatzansprüche dem Grunde nach zur Hälfte als gerecht- daß vielfach in demselben Werke der eine Betrieb bis an seine volle fertigt an. Das Oberlandesgericht legt nach seinen Entscheidungs- Leistungsfähigkeit beansprucht, der andere dagegen ungenügend bejezt gründen hauptsächlich das Gewicht darauf. daß die Treppe auch ist und womöglich mit Feierschichten arbeitet." von dritten Personen und nicht nur von den Angestellten des Be­flagten benutzt werde, so von dem Milchmann, und daß auf dieser Treppe bereits erwiesenermaßen mehrfach Personen zu Falle ge­tommen waren, ohne jedoch Schaden zu nehmen. Die vom Be­flagten eingewandte Ungeschicklichkeit des Klägers und dessen schlechte Stiefelsohlen, mit denen er hängen geblieben sein soll, fönnten erst in Betracht kommen, wenn dafür tatsächliche Beweise vorliegen. Dagegen könne es dem Beklagten nicht als Verschulden angerechnet werden, daß die Treppe zum Heran- und Hinabtragen von Speisen trop dem nebenan befindlichen Speisenaufzug benußt wurde. Die Anforderungen an einen Betrieb zweds Sicherheit der beschäftigten Personen könnten nur insoweit in Betracht kommen, als nicht der Betrieb selbst unmöglich oder in einem un­erträglichen Maße erschwert werde. Wenn Beklagter dann die Treppe zweimal reinigen und mit Sand bestreuen ließ, so habe er in dieser Beziehung alles Erforderliche getan. Eine mangel­hafte Beleuchtung habe auch nicht stattgefunden. Es treffe aber den Beklagten ein Verschulden für den mangelhaften Zustand der Treppe, da durch das Ueberspringen der Stufen nur sehr schlechter Salt gegeben war. Der Beklagte sei um so mehr verpflichtet ge­wesen, die Treppe in ordnungsmäßigem Zustande zu erhalten, als er sich habe sagen müssen, daß die Gefahr schon durch die auf der Treppe liegenbleibenden Speisenreste eine große sei. Da er diese Gefahr nicht beachtet und der gebotenen Vorsicht nicht nachge­kommen sei, habe er den Unfall des Klägers verschuldet. Allerdings treffe ihn nicht ausschließliches Verschulden, denn hätte sich der Kläger   angehalten, was er tun mußte, wo er den gefährlichen Zu­stand der Treppe fannte, so würde der Unfall überhaupt nicht ent­

standen sein. Da der Kläger   aber das bequem angebrachte Ge­länder außer acht gelaffen habe, so sei es gerechtfertigt, das Ver­Die von dem Beklagten gegen das oberlandesgerichtliche Urteil eingelegte Revision hatte keinen Erfolg und wurde vom Dritten Zivilsenat des Reichsgerichts zurückgewiesen.

schulden der Parteien zur Hälfte zu verteilen.

Ortstrankenkassenwahl in Roburg.

Kürzlich berichteten wir über die ungeheuere Beeinträchtigung des Selbstverwaltungsrechts der Koburger Krankenkasse, die vorab abgeschlagen wurde. Außerordentlich starke Versuche machten die Unternehmer, durch die Gelben bei der Vorstandswahl die Stasse in ihre Gewalt zu bekommen. Sie sind gestern schmählich unterlegen: die Gewerkschaftstartellliste siegte mit 1022 Stimmen gegen 721 gelbe Stimmen.

Aus Induftrie und Handel.

Gewinnsteigerung.

Zur Vervollständigung der Gewinntabelle in Nr. 236 des Vor­wärts" geben wir noch von den folgenden Gesellschaften, die in den Letzten Tagen bekannt gewordenen Reingewinne des legten Jahres im Vergleich mit den Gewinnziffern des Vorjahres. Es erzielten Reingewinne: 1905/06 1906/07 in Mark 141 420

Panzer A.-G.

Hannoversche Maschinenbau A.-G. Dinnendahl A.-G. Steele

1 235 144

316 007

Mälzerei A.-G. vorm. Wilde- Cöthen

100 038

Deutsche Werkzeugmaschinenfabrik Chemnitz

139 195

Stettiner Elektrizitätswerke

367 162

do. Metallwarenfabriken Mehlis

196 555

Badische Lederwerke

89 005

2 121 729

71 773

Dillinger Hüttenwerfe

Westfälische Metallindustrie A.-G. Lippstadt Mech. Weberei und Spinnerei Memmingen  

"

Ravensberg A.-G.

22 323 51 123

308 423 1579 243 304 149 171 470 145 888 366 595 265 367 152 205, 2 197 767 80 254 26 000 78 946

Unter den aufgeführten 12 Gesellschaften sind zwei, die im letzten Jahre einen verminderten Reingewinn ausweisen. Für alle Inter­nehmen zusammen hat sich der Gewinn von 4656 919 m. auf 5 420 707 M. oder um 963 788 M. gleich 20,7 Proz. erhöht.

Kritische Lage des deutschen   Arbeitsmarktes.

Ueber die Lage des Arbeitsmarktes im September schreibt die Arbeitsmarkt- Korrespondenz": Jm Vergleich mit der Gestaltung Des Arbeitsmarktes im Vorjahre freilich präsentiert sich der Herbst­aufschwung im laufenden Jahre sehr viel schwächer als 1906. Denn es tamen auf 100 offene Stellen Arbeitsuchende

August September

1906

98,4 87,9

1907

106,9

.101,1

Gestern vormittag fand wiederum bei Keller in der Koppen- sprechung über den Abschluß eines neuen Tarifs abgehalten. Hierüber traße eine Mitgliederversammlung der Filiale des Zentralverbandes wurde in einer Mitgliederversammlung des Verbandes der Isolierer der Löpfer statt. Der Saal und die Galerien waren dicht besetzt. am Mittwoch Bericht erstattet. Die Unternehmer sagten, sie hätten Ueber den Stand des Streiks berichteten teils der Filialvorsitzende den Tarif nicht deshalb gekündigt, um den Lohn herabzusetzen, Segawe, teils der Verbandsvorsitzende Dr unsel. Es hatten sondern um einige Aenderungen in anderer Hinsicht zu erlangen. sich bis zum Mittwoch 1822 Verbandsmitglieder als Streikende Neben einigen unwesentlichen Aenderungen verlangen die Unters einzeichnen lassen. Die übrigen Mitglieder der Filiale sind zum nehmer hauptsächlich, daß ein Akkordtarif abgeschlossen und ein allergrößten Teile außerhalb des Tarifgebietes tätig, so daß für paritätischer Arbeitsnachweis errichtet werde. Letzteres brauche diese der Streitbeschluß nicht gilt. Die Streikenden haben zu- nicht sofort zu geschehen; es solle aber dahin gewirkt werden, daß sammen 2098 Kinder. 29 Mitglieder sind ausgetreten, weil sie sich an Stelle der Arbeitsvermittelung, die jetzt vom Verbande der selbständig gemacht haben, was so viel bedeutet, als daß sie folierer besorgt wird, ein paritätischer Arbeitsnachweis tritt. Dieſe Streitbrecherarbeit ausführen, wenn auch für eigene Rechnung. beiden Forderungen der Unternehmer führten zu eingehenden Dis­Auf den Verlauf des Kampfes kann diese verhältnismäßig geringe tuffionen in der Versammlung der Isolierer. Einerseits wurde Bahl neugebackener Meister natürlich keinen Einfluß ausüben. ausgeführt, daß verschiedene folierer bereits in Akkord Ebensowenig die ungefähr 30 Streikbrecher, die sich sonst noch bereit arbeiten, obwohl die Organisation die Affordarbeit grund­gefunden haben, den Unternehmern Handlangerdienste zu leisten. fäglich ablehne. Wenn nicht Verhältnisse eintreten follen Hierzu kommt noch eine geringe Zahl von Privatgeſellen, die jedoch wie bei den Maurern, wo sich die Affordarbeiter von der Organis größtenteils nicht fähig sind, ordentliche Ofensegerarbeit zu liefern. fation abgesondert haben, dann werde nichts übrig bleiben, als durch Der Streit hat also kräftig eingesetzt und wird entschlossen und Schaffung eines Affordtarifs die Affordarbeit als ftatthaft anzu­einmütig durchgeführt. Wie der Verbandsvorsitzende Drunsel mitteilte, hat auf daß die Organisation die Affordarbeit in feiner Weise fördern dürfe erkennen. Andererseits wurde dagegen der Standpunkt vertreten, Anregung eines Beltener Ofenfabrikanten eine Besprechung zwischen und deshalb in dieser Hinsicht auf ihrem bisherigen Standpunkt dem Obermeister Thiele, dem Verbandsvorsitzenden Drunsel berharren müsse. Einig waren alle Redner in der Ablehnung des und dem Veltener Filialvorsitzenden Hille stattgefunden. Man paritätischen Arbeitsnachweises. Der gegenwärtige Arbeitsnachweis einigte sich dahin, den Versuch zu machen, neue Verhandlungen sei das Rückgrat der Drganisation, er funktioniere in jeder Hinsicht zwischen den Parteien anzuknüpfen, wobei die beiderseitigen Kom- so gut, daß selbst die Unternehmer damit zufrieden sein können, es missionen, die ja unfruchtbar gearbeitet haben, vorläufig aus- liege also kein Grund zur Aenderung der jetzigen Verhältnisse vor. scheiden, und andere Personen an ihre Stelle treten sollten. Herr Die Abstimmung ergab die Ablehnung der Schaffung eines Akkord­Thiele erklärte sich bereit, dafür zu sorgen, daß die Meister ihren tarifs und eines paritätischen Arbeitsnachweises. Bei den weiteren Tarifentwurf zurückzögen. Der friedfertige Obermeister ist dann Tarifverhandlungen, die zwischen der Lohnkommission der Jfolierer jedoch mit seinen Vorschlägen in der Arbeitgeberversammlung am und dem Vorstand des Unternehmerverbandes geführt werden, soll Mittwochabend vollkommen unterlegen., Richtung, die besonders von den Herren Hoppe und Engelmann 65 auf 70 Pf., den Lohn der Helfer von 50 auf 55 Pf. zu erhöhen. Die scharfmacherische die Forderung erhoben werden, den Stundenlohn der Isolierer von vertreten wird, siegte. Wie verlautet, wollen einige größere Firmen den Kampf nicht mehr mitmachen; sie waren auch in jener Achtung, Fensterputer! Der Kampf der Hamburger Fensterputzer Versammlung nicht vertreten. Ob und wieweit vielleicht die Ofen  - mit dem dortigen Unternehmertum dauert unverändert fort. Als fabrikanten von Meißen   und Velten die Berliner   Ofenseßer unter- Kuriosum ist zu berichten, daß ein großer Teil der Reinigungs­stützen werden, läßt sich noch nicht voraussagen. Im Statut des unternehmer aus ganz Deutschland   nach Hamburg   gefahren ist und Ofenfabrikantenverbandes ist festgelegt, daß, ehe die Fabrikanten dort Streifarbeit verrichtet. Trotz größter Bemühungen ist es jedoch Maßnahmen zur Unterstübung der Unternehmer im Ofenfeßzer- den arbeitswilligen Unternehmern nicht gelungen, ihren Kollegen gewerbe treffen, eine Einigung zwischen den Parteien versucht aus der Batsche zu helfen. Man hat sich deshalb bemüht, aus werden soll. Vielleicht wird demnächst die Verbandsleitung der allen Orten arbeitswillige Fensterputzer nach Hamburg   zu ziehen. Fabrikanten in dieser Hinsicht irgend etwas unternehmen. In Wir richten darum nochmals den dringenden Appell an alle Fenster­Belten sind zwar in 21 Fabriken die Kacheltöpfer teils gefündigt, puger, unter feinen Umständen nach Hamburg   zu gehen. teils schon entlassen, doch kann man nicht behaupten, daß dies Zu der Erklärung, welche Herr Paul Goebel  , Filial­weds Unterstützung der Berliner   Unternehmer geschehen sei. In- leiter der Firma Paul Juhl, Ecke Bad- und Buttmannstraße, folge des Streits in Berlin   sind die Lager überfüllt, und demnach in der Donnerstagnummer des Vorwärts" gibt, bemerken mag wohl Arbeitsmangel die Hauptursache der Kündigungen und wir folgendes: Der Auftraggeber des Paul Goebel  Entlassungen sein. Die Unternehmer fuchen fortdauernd die ist der Unternehmer Grassow, Buttmannstr. 18. Wenn nun Herr Oeffentlichkeit über die Ursachen des Kampfes zu täuschen, und, Paul Goebel   schreibt, er sowohl als auch die Firma Juhl seien an weil sie mit Recht befürchten, daß die Wahrheit ihnen schaden muß, der Arbeitsvermittelung gänzlich unbeteiligt, so trifft dieses nicht zu. senden sie der bürgerlichen Presse unwahre Berichte, behaupten, Vielmehr haben wir festgestellt, daß der Herr Filialleiter Fenster­die Gesellen hätten Forderungen geffellt, die unerfüllbar feien, pußer für Hamburg   angenommen hat und diese dem Unternehmer hätten 10-20 Broz. Erhöhung verlangt und verdienten doch sowieso Grassow übermittelte. Als unser Gewährsmann Herrn Goebel darauf schon ungeheuer viel Geld, z. B. 1 M. pro Stunde bei Privatarbeit aufmerksam machte, daß sich die Fensterputzer Hamburgs   im Streit obwohl die Meister doch wissen müssen, daß hier der Tariflohn befinden, wurde unser Gewährsmann aus dem Laden verwiesen. 5 M. pro Tag ist. Deutscher   Transportarbeiterverband. 60, ja 70 bis 80 M. auf Bauten obwohl den Meistern doch sicher bekannt ist, daß derartige Löhne, soweit sie Ortsverwaltung Berlin II. überhaupt in Frage kommen, zu den seltenen Ausnahmen zählen, Deutsches Reich  . und daß dann der guten Konjunktur die Zeit der Arbeitslosigkeit folgt. Es ist im Vorwärts" oft genug auch darauf hingewiesen worden, und von Anfang an der Wahrheit gemäß berichtet, daß nicht die Gehülfen, sondern die Meister den Tarif gekündigt haben, daß nicht jene Forderungen auf Lohnerhöhungen stellten, sondern die Meister die Löhne herabsehen wollten und noch jetzt auf ihrem reduzierten Tarif beharren. Die Gehülfen kämpfen also nicht um Verbesserung, sondern gegen Verschlechterung ihrer Lebenslage. Es sollte eigentlich überflüssig sein, das nochmals hervorzuheben; aber weil die unwahrheit immer wiederholt wird, muß man wohl auch die Wahrheit wiederholen.

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Die Lübecker   Böttchergesellen, welche sich seit einigen Wochen th Streit befanden, haben einen schönen Erfolg erzielt. Die Arbeits geber billigten ihnen Lohnerhöhungen von 4 bis 7 Pfennigen pro Stunde zu und erklärten sich bereit, vom 1. April 1909 die gegen­wärtig bestehende zehnstündige Arbeitszeit auf 9 Stunden zu ver­fürzen. Der Ausstand ist darauf für beendet erklärt worden.

Husland.

Scharfmacher aller Länder, vereinigt Euch!

In der nächsten Woche wird in London   eine Versammlung der Gewerkschaftshause. Aribow berichtete über den Stand der der Schiffsvereinigungen von Antwerpen  , Amsterdam  , Kopenhagen  , Die Töfperträger versammelten sich am Donnerstagmorgen im Schiffseigentümer abgehalten werden ,, auf welcher auch Vertreter Lohnbewegung und erklärte, daß die Träger damit zufrieden sein Dünkirchen  , Genua  , Gothenburg  , Hamburg   und Rotterdam   zugegen fönnen. Die Meister seien in großer Verlegenheit und man tann sein werden. Gegenstand der Beratungen soll die Frage bilden, erwarten, daß fie sich zum Nachgeben bereit zeigen werden. Vor welche Abwehrmaßregeln am zweckmäßigsten den Organisationen der allen Dingen fei notwendig, daß die Streifenden treu und fest Arbeiter gegenüber in den verschiedenen Häfen zu ergreifen seien, Die Abnahme des Andranges stellte sich im September 1906 auf zur Organisation halten. Da in der Unterstübungsfrage Streitig fowie die weitere Frage, wie man den Plan eines internationalen 10,5 pro 100 offene Stellen, dagegen nur auf 5,8 ina laufenden feiten auszubrechen drohen, empfahl Aribow, daß ein Beschluß, Gewerkschaftsverbandes bekämpfen könne. Jahre. Merkwürdigerweise ist nun aber die Abschwächung der Herbst- teine Streitfondsmarken zu kleben, der in einer früheren Ver­belebung nicht dadurch eingetreten, daß sich die Zahl der offenen sammlung gefaßt worden war, rückgängig gemacht werde. Der Stellen gegenüber dem Vorjahre vermindert hätte. Gang im Gegen- Hauptborstand des Verbandes habe erklärt, daß er keine Unter­wie auf dem für Weibliche gegen 1906 noch gewachsen. Was gegangenen Verpflichtungen in bezug auf die schuldigen Streit­den stärkeren Andrang herbeiführte, war die ungewöhnliche fondsbeiträge nachkommen. Karl Heidemann erklärte ein­Zunahme des Angebotes. Es ist zu vermuten, daß der gehend, wie unberechtigt der gefaßte Beschluß war und daß der Peters klagt! Zuzug bom platten Lande nach den getverb- Hauptborstand darauf bestehen müsse, daß die Mitglieder ihre München  , 10. Dktober.( W. T. B.) Das Amtsgericht München I nicht lichen Zentren nur nicht abgenommen, fondern sich Pflichten erfüllen. Die Versammlung nahm darauf gegen eine verhandelte heute nachmittag über die Klage des Dr. Peters noch erheblich weiter gesteigert hat. Vor allem hat Stimme einen Antrag an, durch den jener Beschluß umgestoßen gegen den Major a. D. von Donat wegen der Beleidigungen, sich das Angebot der männlichen Arbeitskräfte vermehrt, so daß hier wurde. Die Leitung hat sich aus Zweckmäßigkeitsgründen ber- die der Angeklagte als Zeuge im Münchener   Peters- Prozeß auf 100 offene Stellen 112,4 Arbeitsuchende im September tamen anlaßt gesehen, das Streitbureau nach dem Gewerkschaftshause ausgesprochen hatte. Dr. Peters war nicht persönlich erschienen. gegen 120,5 im Vormonat und 100,6 im September des Vorjahres. zu verlegen. Die Auszahlung der Unterstützungen findet alle Der Angeklagte, der sich selbst verteidigte, wurde zu 50 M. Geld­Auf dem Arbeitsmarkt für Weibliche hat das Unterangebot merklich Montage statt. Anspruch darauf haben nur die berufsmäßigen nachgelassen, indem der Andrang von 70,2 im September 1906 auf Töpferträger. ftrafe und zur Tragung der Kosten verurteilt. Er erklärte Berufung 75,6 im laufenden Jahre hinaufging. Ob angesichts des Nach einlegen zu wollen. laffens der Gunst auf dem Arbeitsmarkte schon von einem entschiedenen Niedergang geredet werden kann, werden erst die nächsten Monate ergeben. Vorläufig zeigt ein Ver­gleich der Bewegung von Angebot und Nachfrage in den letzten Monaten dieses und des vergangenen Jahres folgendes Bild. Es stellte sich der Andrang wie folgt:

teil: die offenen Stellen find auf dem Arbeitsmarkte für Männliche flüßungen zahlen könne, wenn die Töpferträger nicht ihren ein- Letzte Nachrichten und Depefchen.

1906 1907

Mai Juni Juli Auguft September 101,5 102,3 105,4 98,4 91,3 100,7 94,4 115,1 106,9 Differenz:-0,8-7,9+9,7+85

101,1 +9,8

Im Juli war eine Verschlechterung unverkennbar. Aber der August schwächte die Differenz wieder etwas ab. Jm September ist die Spannung wieder fast genau so groß wie im Juli; das geringe Plus von 0,01 kann indes nicht genügen, um schon eine weitere Ver­schlechterung gegen Juli zu behaupten. Auf alle Fälle lehrt aber der Septemberausweis, daß die Lage des deutschen   Arbeitsmarktes sich in einer kritischen Verfassung befindet.

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Die beleidigte Armee". des Blattes, La guerre fociale" ist die Untersuchung wegen Paris  , 10. Oftober.( W. T. B.) Gegen Hervé und den Leiter Beleidigung der Armee eingeleitet worden.

Ein Schiedsspruch zum Tarifvertrag der Etuisbranche. Die geftrigen Verhandlungen über den Tarifvertrag der Etuisbranche endeten mit einem Schiedsspruch des Einigungsamtes des Gewerbegerichts. Danach soll die Arbeitszeit täglich 9 Stunden, Sonnabends jedoch nur 8 Stunden betragen. Der Mindestlohn der Etuisarbeiter soll 52 Pf. die Stunde sein, vom 1. Oktober 1908 ab 53 Pf., und vom selben Datum des Jahres 1909 54 Pf. Ar­beiter, die bisher in verwandten Branchen tätig waren, werden im Das Eisenbahnunglück bei Budapest  . ersten Jahre nach Vereinbarung bezahlt, müssen danach jedoch die Mindestlohne der Etuisarbeiter erhalten. Etuisarbeiter, die, nach wurden bei dem gemeldeten Eisenbahn- Zusammenstoß in der Nähe Budapest  , 10. Oktober.  ( W. T. B.) Wie nunmehr feststeht, dem Urteil der Schlichtungskommission, als minderleistungsfähig gelten, dürfen nicht unter 45 Bf. Lohn erhalten. Der Mindestlohn bon Budapest   drei Personen des Zugpersonals getötet, vier Reisende Der Unfall wurde dadurch verursacht, schwer, 15 leicht verlegt. der Etuistischler und Kartuschstecher beträgt 55 Pf, vom 1. Oftober 1908 ab jedoch 56 Pf. und vom 1. Oktober 1909 ab 57 Pf. Samt daß der getötete Zugführer des Güterzuges, anstatt auf der Ausweich­liche Arbeitnehmer erhalten sofort eine allgemeine Lohnzulage Lokomotiven bespannten Schnellzuge zusammenstieß. Durch die aus­stelle zu halten, weiterfuhr, worauf der Güterzug mit dem mit zwei von 5 Proz, dann am 1. Oktober 1908 2 Proz. Zulage und nach sprühenden Funken der Maschinen geriet eine in der Nähe befindliche einem weiteren Jahre abermals 2 Proz. Bezahlt wird lediglich Eisenbahnbrücke in Brand.  ( Siehe auch unter Bermischtes.) die geleistete Arbeitszeit. In Werkstuben, wo günstigere Arbeits­bedingungen bestehen, sollen diese auch fernerhin Gültigkeit haben. Die Feiertagsbezahlung soll, wo sie besteht, beibehalten werden. Die im Schiedsspruch nicht berührten Streitpunkte werden den Barteten zu schleuniger Erledigung überwiesen.

Ein Riefenbrand.

Komorn, 10. Oftober.( W. T. B.) In der Ortschaft Tarkany

Auch in Oberschlesien   friselt es. Während aus der rheinisch­westfälischen Industrie schon ungünstige Meldungen auftauchten, wurde die Lage in Oberschlesien   immer noch als unvermindert günstig ge­schildert. Auch das scheint fünstlicher Glanz gewesen zu sein. Die In der Versammlung der Etuisarbeiter und Arbeiterinnen, brannten 190 Wohnhäuser, darunter das Gemeindehaus und die St. 3." berichtet: Die auf dem gesamten deutschen   Eisenmarkte die gestern abend stattfand, empfahl Bruds   im Namen der Lohn Schule, nieder.

Berantw. Nedakteur: Hans Weber, Berlin  . Inseratenteil verantw.: Th. Glocke, Berlin  . Druck u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Verlagsanstalt Baul Singer& Co., Berlin   SW. Hierzu 3 Beilaaen u. Unterbaltungsblatt