1. Beilage zum„, Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Nr. 1.
1782- 1892.
Ich halte es für richtig, die folgenden Thatsachen der allIch halte es für richtig, die folgenden Thatsachen der allgemeinen Kenntniß und öffentlichen Erörterung zu unterbreiten. Gestern, am 24. Dezember, Morgens, wurde mir folgende Verfügung zugestellt:
Staatsanwaltschaft
bei dem Königl. Landgericht.
Es wird gebeten, bei der Antwort das Aktenzeichen angeben zu wollen. II, J. 306/92
14 202
den 20. Dezember 1892.
Euer Wohlgeboren ersuche ich in Gemäßheit anliegenden Gerichtsbeschlusses am 3. Januar 1893 bei der Direktion der Provinzial Frrenaustalt in Göttingen behufs Aufnahme in diese Anstalt zur Beobachtung Ihres Geisteszustandes auf die Dauer von 6 Wochen sich gestellen zu wollen. Rönigliche Staatsanwaltschaft. ( Arabeste statt Unterschrift.)
An
den Schriftsteller Herrn Dr. jur. de Jonge
zu
Markgrajenstr. 99, III.
Der bezogene Gerichtsbeschluß lautet:
Sonntag, den 1. Januar 1893.
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10. Jahrg.
Offenherzigkeit immer wieder an die traurige aber wahre Thatsache erwiesen ist,( und warum nicht auch mit demselben Rechte eine erinnert werden, daß die heutige Justizpflege nicht das rücksichtslose einzige angeblich beleidigende mündliche Aeußerung oder gar Vertrauen des Voltes befigt! Der Artikel erregte in Hannover irgend eine angebliche harmlose Uebertretung", etwa eine ungeheueres Aussehen, in juristischen Kreisen, wie ich voraussah, Straßenpolizei- Kontravention?) Anlaß werden kann, einen StaatsDie äußerste Erbitterung, bei zahlreichen anderen Berfonen da bürger in das Irrenhaus einzusperren, oder doch das allgemeine gegen die höchite sittliche Genugthuung und freudigste zu Rechtsgefühl soweit gefundet ist, daß im gegebenen Falle die ftimmung. So bemerke ich zum Beispiel, daß der Verleger der Donnerstimme des öffentlichen Gewissens die Schuldigen ohne Zeitung, Kaufmann Albert Westen, sofort an den Er- Unterschied der Person zu Boden schmettern würde! Beides erpeditionschef Winter eine Karte schrieb, er möge noch 5000 warte ich nach meinen bisherigen Erfahrungen nicht mehr, und Exemplare der Nummer zur Verbreitung als Flugblatt drucken werde ich mich an den traurigen Gedanken gewöhnen müssen, lassen, der Artikel sei der beste, der in der Hannoverschen das Gebiet meines Vaterlandes für immer verlassen zu haben. Post" erschienen sei, so lange fie exiftire"! Aehnlich äußerten Ich unterlasse es, wie ich dies bei früheren Anlässen ähnam folgenden Tage( ich zitire wörtlich): Durch diesen Artikel Protest zu schließen und in Worten lobernder Entrüstung an die fich andere Personen; so erklärte mir z. B. ein höherer Beamter licher Art that, die obige Mittheilung mit einem flammenden haben Sie sich an Muth hoch über alle deutschen Zeitungen ge- öffentliche Meinung zu appelliren! Ich habe mich überzeugt, daß stellt!" Nach etwa zwei Wochen wurde mein obengenannter dies zwecklos ist, und da ich ein inneres Bedürfniß, meine tiefsten Mitangeklagter Wiechmann, der pro forma als verantwortlicher Empfindungen Menschen gegenüber zu äußern, nicht habe, so ver Redakteur zeichnete, polizeilich geladen und nach dem Verfasser schließe ich den unbeschreiblichen sittlichen Zorn, der mich erfüllt, des Artikels gefragt. Er lehnte es ab, dessen Namen zu nennen. in meinem Innern! In tiefer, christlicher Ruhe, die durch AnIch meinerseits hielt es aber dann für meine Pflicht, mich als griffe von außen, mögen sie noch so satanisch sein, so wenig erAutor zu bekennen, was auch sofort in einem Schreiben an die schüttert werden kann, wie ein Granitfelsen durch Nadelstiche, fgl. Polizeidirektion geschah. Mit Spannung wartete ich nun auf beseelt von dem Geiste Dessen, dessen Menschwerdung die Christendie Einleitung des gerichtlichen Verfahrens, gerichtlichen Verfahrens, welches mir heit heute feiert, und darum auch von unendlichem Mitleid mit Gelegenheit bieten sollte, für die Berechtigung meiner dem Jammer unseres Geschlechts erfüllt, richte ich alle meine Kritik vor Gericht einzutreten und den Beweis für die Anklagen, Beschwerden, und vor allem meine Bitten um Schutz Richtigkeit der am Schlusse meines Artikels behaupteten und Hilfe an eine Instanz, die höher steht und mehr vermag, " Thatsache" an der Hand eines leider nur zu reichen, mir in als alle Zeitungen, Gerichte und sonstigen irdischen Instanzen den letzten Jahren zugänglich gewordenen Materials zu er zusammengenommen! Dort finden sie Gehör! Dessen bin ich bringen. Ende Juni wurde ich dann in Göttingen , wohin ich sicher! Anfang Mai übergesiedelt war, um dem inzwischen verstorbenen Professor von Jhering seiner Aufforderung gemäß bei der Fortführung seiner Werke durch redaktionelle Mitarbeit zu assistiren, Welche Zukunft erhofft man für eine Gesellschaft, deren im gerichtlichen Ermittelungsverfahren vernommen, welches ein- Säulen anstatt auf ewig ehernem Fundament, auf dem die ganze geleitet worden, nachdem des Justizministers Exzellenz Mitte unendliche Welt beruht und auf dem allein auch die Reiche auf Mai Strafantrag wegen angeblicher Beleidigung der preußischen Erden wahrhaft sicher ruhen können, nicht auf Gerechtigkeit gestüt find?! Mir ertheilt die Antwort auf diese Frage klar und darauf, zu erklären, daß ich keinerlei beleidigende Absicht gehabt, untrüglich die Geschichte! Das mir gegenüber geübte Verfahren im übrigen durch Veröffentlichung des Artikels nur meiner Pflicht ist nicht neu! Nur der Name ist neu! Es bestand bereits zur als deutscher Schriftsteller, dem das Wohl seines Vaterlandes Beit des ancien régime in Frankreich ! Die" Gutachten" hießen Bastille! Zur Vorbereitung eines Gutachtens über den Geisteszustand am Herzen liege, zu genügen geglaubt habe. Ende Auguft wurde damals lettres de cachet und die Irrenhäuser des Angeschuldigten de Jonge wird auf Antrag des Sachverstän- ich dann in Charlottenburg , wo ich die Universitätsferien zu ver- Dieses Verfahren wurde erst durch einen Beschluß der Nationaldigen Sanitätsraths Dr. Jastrowih in Berlin ( des früheren bringen gedachte, nochmals vernommen und zwar in der Bor- versammlung vom 23. Juni 1789, also drei Wochen vor dem eigentDirektors der Neuen Bastiue in Schöneberg während meines untersuchung" deren Eröffnung inzwischen beschlossen worden lichen Ausbruch der Revolution, beseitigt. Gerade im letzten JahrAufenthalts daselbst vom Oktober 1889 bis Juni 1890), fowie war. Ich bestätigte nur meine erste Aussage. Am 3. September zehnt vor der Revolution stand es im höchsten Flor. Mirabeau wurde mir dann die Nachricht, daß die Voruntersuchung ge- war es dann, der im Jahre 1782 in feinem Essai sur les nach Anhörung des Bertheidigers des Angeschuldigten de Jonge, Rechtsanwalts Dr. Roscher in Hannover ( mir völlig unbekannt) schlossen worden sei. Am 11. Oktober wurde mir auf eine An- lettres de cachet et les prisons d'état" mit der ganzen Sprach angeordnet, daß Angeschuldigter de Jonge in eine öffentliche der Sache mitgetheilt, daß die Voruntersuchung wieder eröffnet fame Geheimverfahren in seiner ganzen düsteren Wirklichkeit vorfrage an die Staatsanwaltschaft nach dem derzeitigen Stadium gewalt seines martigen Stils der Deffentlichkeit dieses gewalt Frrenanstalt gebracht und dort beobachtet werde. Die Verwahrung in dieser Anstalt darf die Dauer von sechs Wochen nicht worden sei. Am 8. Dezember empfing ich dann, gerade auf einer führte! Reise befindlich, die Nachricht, daß die wieder eröffnete" Vorübersteigen. Tie Auswahl der Anstalt unter denen der angegebenen Art untersuchung wieder geschlossen" fei, und dann am heiligen bleibt der Staatsanwaltschaft oder dem Untersuchungsrichter Abende die obige mir ebenso überraschende wie interessante Aufüberlassen, je nachdem eine Wiedereröffnung der geschlossenen forderung! Boruntersuchung stattfindet oder nicht. Hätte ich dieser Aufforderung Folge geleistet, so wäre ich gez. Busse. aller Wahrscheinlichkeit nicht in die Lage gekommen mein Recht Kirchner. vor einem ordentlichen Gericht zu finden.
Königliches Landgericht
Straffammer IIa
II. J. 306/92
II. 6842
Beschluß
in der Straffache gegen
1. den Schriftsteller Dr. jur. Christoph Moriz de Jonge jetzt zu Justizbehörden gegen mich gestellt hatte. Ich beschränkte mich Berlin , Markgrafenstr. 99 III.
( Stempel)
10101107.30
Grundmann.
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War der Ferienaufenthalt in Göttingen zunächst auch nur auf 6 Wochen berechnet, so ist doch nicht ausgeschlossen, daß der felbe sich auf Lebenszeit ausgedehnt hätte. Diese Möglichkeit liegt um so mehr vor als meine angeblichen„ Wahnideen", nämlich der Kampf gegen die heutigen Justizzustände wirklich un heilbar find. Mich der freundlichen Fürsorge des der Göttinger Jrren Anstalt Direktors anzuvertrauen,
Aber eine bange Frage möchte ich zum Schluß zugleich mit meiner Antwort auch hier aussprechen:
Und mancher scharf und klar blickende Beobachter der Zeitverhältnisse und Menschen, der mit aufmerksam lauschendem Ohr in die Zukunft hinaushorchte, mochte wohl schon damals in der Ferne das Rollen und Grollen der herannahenden Revolution hören, welche die Verbrechen der alten Gesellschaft blutig fühnte. Berlin , am Chrifttage 1892.
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Dr. jur. Christoph Morris de Jonge Obenstehender Zusendung des Herrn Dr. de Jonge geben wir Raum, weil der Verfasser, wie er uns schreibt, von seinen bisherigen politisch- religiösen Freunden zurückgewiesen, in der bürgerlichen Presse teine Möglichkeit findet, seine Sache a Diesem Beschluß liegt folgender Thatbestand zu Grunde: Am führen und weil die von ihm erörterte Angelegenheit einen seh 8. April d. J. veröffentlichte ich in der Hannover 'schen Post", möchte ich schon deswegen nicht ristiren, weil ja gerade wunden Punkt unferes öffentlichen Lebens berührt. deren Chefredakteur ich damals war, einen längeren, drei Boll- ich infolge der besonderen Aufmerksamkeit, die ich in Wir haben Herrn Dr. de Jonge bisher nur als Gegner ge spalten der Zeitung faffenden Artikel unter der Ueberschrift: den letzten Jahren unseren Jrrenärzten geschenkt habe, dafür fannt; nichtsdestoweniger veröffentlichen wir seine Buschrift, da Fiat justitia pereat mendax! Der Artikel unterzog unfere auch nieinerseits auf besondere Aufmerksamkeit von ihrer Seite wir es als unsere publizistische Pflicht erachten, allen Ver heiligen Justizzustände und die Art unserer Rechtspflege einer glaube rechnen zu dürfen. folgten welche politisch- wirthschaftlichen und religiösen Anscharfen Kritit. Im weiteren entwickelte der Artikel den Gedanken, Ich habe keine Lust, mich hinter die Mauern einer Frren- fichten dieselben auch vertreten mögen die Möglichkeit eines daß lügnerische Schönfärberei und heuchlerische Vertuschung die anstalt zu beschaulicher Inaktivität zurückzuziehen. Ich bin viel- Appells an die Deffentlichkeit zu gewähren. Redaktion des Vorwärts". schweren Schäden, an denen unser Volt in so vielen Richtungen mehr entschlossen, den Kampf für Wahrheit und Recht und alle frankt und die nachgerade ein öffentliches Geheimniß geworden, ewigen Ideale gegen Lüge, Gewissenlosigkeit, schnöde Gewalt und nur verschlimmern müsse. Der Artikel sprach nur mit flaren alle teuflischen Mächte, deren Träger, wie ich schon lange überWorten das aus, was Tausende und Hunderttausende fühlen, zeugt bin, gleichermaßen unter Christen wie unter Juden, unter ohne doch den Muth zu finden, es offen zu sagen, und führte Ariern" wie unter Semiten zu finden sind, mit eiserner Festigzum Schluß ungefähr aus: Soll Darum die foziale feit, soweit und so lange Gott mir hilft, fortzuführen und Reformarbeit entschlossen und zielklar in die richtigen sollte ich darüber zu grunde gehen. Da dies aber aus der AbBahnen gelenkt werden, soll nicht Etückwerk geliefert geschlossenheit einer öffentlichen Frrenanstalt nicht wohl möglich Protestversammlungen gegen die Militärvorlag werden mit allerlei Ileinen Mittelchen, die nimmer ist, so habe ich es für richtig gehalten, mein Domizil nach der sind ferner abgehalten worden in Mainflingen ( Ref. Galm mehr die soziale Noth auch nur zum fleinen Theil beseitigen Schweiz zu verlegen, in deren Gebiet ich mich bei Veröffent- Seeligenstadt) und Travemünde bei Lübeck ( Ref. Reichi tönnen, mögen es nun Arbeiterschutz oder Arbeiterversicherungs- lichung dieser Mittheilung bereits befinde. Von dort tags Abgeordneter Schwart), 2udenwalde( Refere Gesetze sein, soll von Grund aus neu gebaut und der Neubau auf würde ich erst dann zurückkehren können, wenn ent Stabernad Berlin ), Sangerhausen ( Ref. Bauber. ehernen Fundamenten errichtet werden nach dem Sage: Justitia weder unsere Gesetzgebung soweit reformirt ist, daß nicht Apolda ). est fundamentum regnorum!, dann muß bei jeder gebotenen eine einfache Preßbeleidigung, die zudem noch nicht In Soran ist, wie das dortige, Wochenblatt" mittheilt, di Gelegenheit nachdrücklich und rücksichtslos mit unbarmherziger einmal zur öffentlichen Verhandlung gelangt, geschweige denn am zweiten Weihnachtsfeiertage abgehaltene Versammlung,
Keimende Saat.
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Parteinachrichten.
grüßen. Erheben Sie Ihre Gläser und stoßen Sie mit mir ar Das neue Jahr und die alte Ordnung, sie leben hoch!"
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Liebknecht , Singer und wie die Malefizkerls alle heißen! Bei meinen Ahnen, nicht gemuckst haben sie sich mehr, nicht gemuckst! Eine Schande ist es, daß solche Leute als Voltsvertreter zugelassen" Hoch! Und nochmals hoch!" ertönte es im Kreise, und Eine Neujahrsgeschichte von A. F. Thiele. werden. Aber daran ist nur das allgemeine Wahlrecht schuld. treuen Diener des Baron von Strohkopf drängten sich, um Die Weihnachtsferien des Reichstages waren da und die Aber wartet nur, ich werde schon dafür sorgen, daß dieses un- zustoßen mit dem gnädigen Herrn, geschmeichelt durch das Reichsboten eilten auf Dampfesflügeln nach allen Richtungen der erhörte Recht dem dummen Bolte wieder genommen wird, daß das ihnen soeben aus seinem Munde geworden war. Windrose der lieben Heimathstätte zu. Auch Baron von Stroh- wieder vernünftige Zustände Platz greisen, daß sie hinausfliegen Und nun, meine Herren," meinte Herr von Strohtopf, topf hatte sich auf sein ererbtes Stammgut Stlavenhorst begeben, aus dem Reichstage, aus dem Lande, diese Volksvergifter! dem das Gehoche sein Ende erreicht hatte, lassen Sie uns h um in feinem Schlößchen auszuruhen von den Strapazen des Ueberall schleichen sie umher und streuen die böse Saat der Un- gehen zu den braven Leuten und sie auch beglückwünschen Sesseldrückens und Kopsnickens im Reichstage. Er war noch zufriedenheit aus. Jezt fangen sie auch schon an, die Land- neuen Jahre, damit sie sehen, daß wir in dieser hochwie unbeweibt und konnte deshalb ungestört seiner Bequemlichkeit bevölkerung zu rebelliren, uns unsere Leute abwendig zu machen! Stunde auch ihrer gedenken und anerkennen ihre Treue, leben, für die Verwaltung seines Eigenthums sorgten ja seine be- Aber sie sollen nur tommen! Sie sollen es nur wagen! Ich und Anhänglichkeit." zahlten Beamten. Heute am Sylvesterabend hatte er diese um sich werde ihnen schon einen Empfang bereiten, daß ihnen die Luft versammelt, um sich als gnädiger Herr zu zeigen und einen zum Wiederkommen vergehen soll!"
Gemächer des Schlosses saßen mit ihm der dicke Gutsverwalter
Beweis seiner Popularität zu geben. In einem der behaglichen Und wie zur Bekräftigung dieser Drohung stürzte er von oder Herr Amtmann", wie er sich gern tituliren ließ, der Rent- neuem ein Glas des feurigen Weines die trocken gewordene Kehle hinunter. meister, der Herr Oberförster" und der Wirthschaftsinspektor." Ich will doch nicht hoffen, Herr Verwalter," wandte er Auch der Wirthschaftsschreiber, sowie der Forst- und der Wirthschaftseleve waren hinzugezogen worden und schwelgten in dem sich dann an diefen, daß etwa auch bei uns hier in StlavenGlücke der ihnen widerfahrenen Ehre. Alle sprachen wader einer horst schon derartige Versuche gemacht worden sind?" Seien Sie ohne Sorge, Herr Baron!" entgegnete dieser mächtigen Bowle zu, die der Gutsherr mit allfeitig anerkannter Uns tommt so leicht kein Sozialdemokrat ins Gehege. Meisterschaft gebraut hatte, dampften wie die Schornsteine und devot. laufchten andächtig den Darlegungen des Herrn Barons, Unsere Leute sind viel zu große Tölpel, die scheeren fich den welcher von seinen Ruhmesthaten im Reichstage erzählte, von Teufel um Politit, find froh, wenn fie für den gnädigen Herrn den parlamentarischen Kämpfen, die er ruhmvoll verschlafen, von arbeiten können und das liebe Leben haben. Auf die können wir den Reden, die er nie gehalten hatte. Mit hohem Ber - uns verlassen. Nicht wahr, meine Herren?" ständniß legte er seinen Getreuen die Nothwendigkeit der Die übrigen Beamten gaben pflichtschuldigst ihre Ueberein Vermehrung des Militärs, der Polizei, der Erhöhung der Bierstimmung mit der geäußerten Ansicht des Gutsverwalters zu erund Branntweinsteuer klar und wetterte aus Herzensgrunde auf tennen.
Der ausgesprochene Wunsch des Gutsherrn war nat Befehl für die anderen, und unter Vorantritt des Herrn v. St fopf stiegen die Herren alsbald, unter strenger Innehaltung Rangordnung, im Gänsemarsch hinab zur Gesindestube.
Dort ging es auch lustig her. Die Knechte und Mägde u etliche Tagelöhner des Gutes Stlavenhorst waren dort versamm und feierten nach ihrer Art Sylvester. Die herrschaftliche Kü hatte heute Verge von belegten Butterbroten geliefert, dazu B Quantitäten warmer Punsch aufgetragen. So hatte der He und Branntwein, und Abends spät wurde auch in grof es befohlen. Er wollte seinen Leuten auch einmal eine vergni Stunde bereiten. Die Stimmung war allgemach eine recht anim Stunde bereiten. Die Stimmung war allgemach eine recht anim geworden. Soeben hatte einer der Knechte eine A an die Versammelten gehalten, welche ihre Uebereinstimm dem Gesagten durch lautes Bravorufen befundeten. Und c Herr Baron jetzt die Thüre öffnete und mit seinem Gefo Gesindestube betrat, da tönte ihm ein vielstimmiges Ho gegen. Doch nicht ihm galt dieses Hoch, denn es mad die vermalebeiten Sozialdemokraten, diese Aufrührer, Rebell en Nun, das freut mich, freut mich, meine Herren!" meinte Herr und seine Gefolgschaft erstarren. und Vaterlandsfeinde, welche sich der Erfüllung seiner Wünsche von Strohtopf gnädig. Ich kenne Sie ja als treue Beamte und" Hoch die Sozialdemokratie! hoch! hoch!" schallte es i und Ideale so hartnäckig in den Weg stellen, Staat und Kirche weiß mein Eigenthum in guten Händen. Aber auch Sie, meine Herren, entgegen. untergraben und die heutige so vortreffliche Gesellschaftsordnung werden gewiß nicht die Vortheile Ihrer Stellung, die Vorzüge der Was soll das bedeuten? Was geht hier vor?" über den Haufen werfen wollen. heutigen Ordnung der Dinge verkennen und deshalb schon im Herr von Strohkopf indignirt den Verwalter. Und wa " Ja, meiue Herren, Sie können es mir glauben," rief der eigenen Interesse fortfahren, mit Fleiß und Eifer darüber zu das?" fragte er, zum Tische tretend. redselige Herr von Strohkopf, und stellte das geleerte Weinglas wachen, daß die althergebrachte Ordnung auch auf meinem Seine Hand erfaßte ein ganzes Bündel sozialdemokrat flirrend auf den Tisch." Es war ein heißer Tanz, den wir dort väterlichen Erbe aufrecht erhalten und in keiner Weise gestört Schriften.
aufführten! Aber eine Freude war es auch, wie wir sie zu Paaren werden. Und da die alte. Schloßuhr foeben die Mitternachts-" Hah! das ist Verrath! Empörend!" schrie Herr von getrieben haben! In's Mäuseloch sind sie gekrochen, die Bebel, Istunde verkündet, so laffen Sie uns fröhlich das neue Jahr be- kopf zornentbrannt und warf das erfaßte Buch voller Ing