Kutschern und Arbeitern erklärt, daß sie einem Verbande, hat. Was die Frage betrifft, ob ich zur Beruhigung der gärenden auf keinen Fall dem Deutschen Transport- Massen" die Details der Reform mitteilen wolle, erkläre ich, daß arbeiterverbande angehören dürfen; von der ich hierzu nicht bereit bin. Ich wäre auch heute gar nicht in der Bahnverwaltung feien sie aufgefordert worden, age, mich über alle Details der Reform zu äußern. In der fürzesten Zeit werde ich die Vorlage in ihrer Gänze dem Hause teinen Organisierten zu beschäftigen. Die vorlegen. Ich werde mich aber noch vorher öffentlich Spediteure nehmen dabei Bezug auf folgenden Grlaß der König über die Borlage äußern.... Von der Wahlreform lichen Eisenbahnverwaltung: hängt die Zukunft Ungarns ab...."
„ Der Zentralverband der Handels-, Transport- und Vertehrsarbeiter und-arbeiterinnen Deutschlands verfolgt ordnungsfeindliche Bestrebungen und will den Frieden zwischen der Staatseisenbahnverwaltung und ihren Arbeitern stören. Der Beitritt zu dem Verband und seinen Ortsgruppen oder jede anderweite Förderung seiner Bestrebungen würden sich deshalb als einen Verstoß gegen die Bestimmungen unter Biffer 3 in§ 2 der gemeinsamen Bestimmungen für die Arbeiter aller Dienstzweige der Staatseisenbahnverwaltung darstellen und die Ent lassung zur Folge haben. Wir vertrauen, daß sich unsere Bediensteten dieser im Interesse der Ordnung notwendigen Bestimmung einfichtsvoll fügen und uns keinen Anlaß zum Einschreiten geben werden."
dazu
Die Eisenbahnverwaltung reizt also die bon ihr wirtschaftlich abhängigen Unternehmer auf, ihren Arbeitern das gefeßlich gewährleistete Koalitionsrecht zu rauben! Die Berwaltung will eben de monstrieren, daß sie sich gegen die Arbeiter alles erlauben darf! Es sind ja die Arbeiter aus dem preußischen Landtage ganz ausgeschlossen.
Es ist dankend anzuerkennen, daß die preußische Re. gierung den Arbeitern demonstriert, daß die Vorenthaltung des gleichen Rechtes sich für sie unmittelbar darstellt in Schwächung ihrer Draanisation und daher in vermindertem
Einkommen!
reicht.
Schreckliche Drohung.
Rochefort auf der Wanderschaft.
Die ruiiiiche Revolution.
Die Wahlen.
Nach einer Privat- Depesche meldet das„ B. T.": Die gestrigen Wahlen der Wahlmänner der ersten Kurie des Petersburger Kreises ergaben insofern ein völlig unerwartetes Resultat, als entgegen der Siegeszuversicht der Ottobristen vier Kadetten mit großer Stimmenmehrheit gewählt wurden. In der zweiten Kurie wurde nur ein Kadett gewählt, während dem zweiten die absolute Mehrheit fehlte, was eine nochmalige Abstimmung erforderlich machen wird. Die Arbeiter wählten sechs Wahlmänner: Sozialdemokraten und Maximalisten.
Die Hauptwahlen sollen in den Tagen vom 27. bis zum
Paris , 11. Oktober. ( Eig. Ber.) In der Pariser Presse hat sich eine Begebenheit zugetragen, die um des Hauptbeteiligten willen Erwähnung verdient: Henri Rochefort hat den ntransigeant", den er bald nach der Amnestie bon 1880 gegründet und seither geleitet hat, ber. lassen und ist in die Redaktion des gleichfalls nationalistischen 31. 6. M. stattfinden. cachmittagsblattes Patrie" eingetreten. Die gestrige Nummer - zum ersten Male seit dem Bestehen des" Intransigeant" enthielt des Blattes keinen von Rochefort gezeichneten Leitartikel, und erst heute sah man diesmal schon in der Patrie" wieder die Unterschrift des alten Journalisten.
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Vor den Toren des Rigaschen Zentralgefängnisses. Das Zentralorgan der Sozialdemokratie Lettlands , die 8ihna", veröffentlicht in ihrer Nr. 84 den Brief eines Arbeiters, der seit mehr als einem Jahre im Kerker schmachtet und Nacht für Nacht ein stummer Zeuge der Hinrichtungsprozedur am Zentralgefängnis von Riga sein muß. Unter anderem heißt es in dem Briefe:
Die berufliche Ausdauer Rocheforts ist sicher außerordentlich. Auch in den vier Jahren des Grils, während der Boulanger- Strife, hat er täglich seinen Artikel geschrieben oder telegraphiert. Immer bin ist es fein Geheimnis, daß in den letzten Jahren die mit seinem Namen gezeichneten Artikel nicht immer aus seiner Feder Bei Euch draußen scheint es augenblicklich heiß zuzustammten... Aber der cinst so berühmte und noch immer im Publikum wirksame Name mußte ausgenutzt werden, und wird es gehen, denn täglich werden neue Partien Gefangener zu uns gebracht. Um neu Hinzukommenden Raum zu schaffen, müssen auch weiterhin werden. Henri Rochefort ist seit seiner Jugendperiode, wo er als ältere Infassen beiseite geschafft werden. Dieses besorgen die glänzendster Pamphletist im Kampfe gegen das Kaiserreich feine neugeschaffenen Striegsgerichte, bie an Stelle der Feld. Berühmtheit erlangte, zweifellos als Schriftsteller start zurüd- gerichte getreten sind. Es wird schneidig" gemordet: Angegangen. Die ftrupellose Spekulation auf die niedrigsten In- flage, Untersuchung, Urteilsfällung dauert wieder nicht länger stinkte und auf die Dummheit der Leser und seine Bereitschaft, als 24 Stunden.... In den„ Museen" der Detektivabteilung auch zur schmutzigsten Verleumdung zu greifen, machen die wird wieder mit Hochdruck gearbeitet. Was hinter diesen Rettüre seiner Artikel oft widerlich. Aber gegen die gesinnungstüchtige und nicht minder verlogene Plattheit gehalten, die die Mauern geschieht, davon wissen nur wir etwas zu erzählen.... In der letzten Nacht wurden unsere Kameraden Kalnin Organe des modischen bourgeois= radikalen Nationalismus be herrscht, zeigt seine Art doch immer noch den Stempel eines be- und Lintin hingerichtet. Durch unsere Fenster sieht man den Kirchhof. Es ist wieder eine der dunklen Nächte. gabten Literatentums. Hinter der Einzäunung unserer Zwingburg sieht man dunkele Figuren mit Laternen hin und her eilen. Ein Häuflein frimineller Verbrecher verrichtet ihre Nachtarbeit: es wird aller Gile ein Grab geschaufelt. Unterdessen wird allmählich heller. Das Grab ist ausgeschaufelt, Grabes bestimmen. Der zum Kirchhofe
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In der letzten Bocholter Stadtberordneten Versammlung öffnete Herr Bürgermeister Geller die Schleusen seiner stadtoberhäuptlichen Beredsamkeit, um eine Philippika gegen die bösen Volksschullehrer zu halten. Diese hatten den Zorn des Stadtoberhauptes dadurch erregt, daß sie ihrem Merger über unzureichende Mietsentschädigung( 360 M. für ber Heiratete und 200 M. für unverheiratete Lehrer und für Lehrerinnen) in auswärtigen Blättern Luft machten. Hierdurch foll nun nach Ansicht des Herrn Bürgermeisters das Ansehen In Mailand , Bologna und Paoma ist der General- in der Stadt schwer geschädigt worden sein, verstreif, wie uns durch ein Privattelegramm gemeldet und auch es mutlich, weil in den Artikeln auch einige Späne für unsere offiziell berichtet wird, beendet, nachdem die Streifenden durch ein Häuflein frischen Sandes läßt so ziemlich die musterhafte Stadtverwaltung abfielen. Der Herr Bürgermeister schloß seine Rede mit den Worten:„ Ich glaube in Ihrem Sinne die Verhaftung der schuldigen Karabinieri Genugtuung er- Größe des bie Erwartung aussprechen zu sollen, daß solch ein Streich halten haben. An anderen Orten dagegen sind die Arbeiter und zum Gefängnis führende Weg ist von Rosaken und benicht mehr bortommt, denn das müßte das Wohlwollen in den Protest- und Sympathiestreit für ihre gemordeten rittenen Schußlenten eingeschlossen. An der Gefängnismquer unfererseits dauernd vernichten." Von der Stadtverordneten - und verwundeten Brüder eingetreten. In Turin ist, gemäß tauchen allmählich Soldaten, Offiziere, höhere GefängnisVersammlung wurden dann die oben angegebenen Sätze, denen den Mitteilungen unseres Privattelegramms, der Konflikt beamte und schließlich auch die Opfer des Barismus auf. Es die Regierung die Genehmigung versagt hatte, auf 420 bezw. besonders scharf geworden: die Unternehmer haben auf den erscheinen auch einige Rosaken auf der Bildfläche. Der An300 m. erhöht. Insofern haben also die Lehrer ihren Zwed er- Generalstreif mit der Aussperrung sämtlicher Streifen- blick wird mit jedem Augenblicke düsterer, herzerschütternder. den geantwortet! Ein paar ausgewählter Gefängniswärter ergreifen die Opfer Interessant bei dieser Affäre ist, daß es sich um tatholische Was die Vorgänge in Mailand selber betrifft, so werden der Reihe nach und binden sie an die eben eingegrabenen Lehrer handelt, denen die einheimische Ortspresse verschlossen blieb. Deshalb flüchteten sie in die auswärtige Zentrumspresse, ausführlichere Mitteilungen erst in den nächsten Tagen zu Pfähle. Die Zahl der letteren reicht nicht aus; sie werden welche auf den Bocholter Magistrat ia weniger Rüdficht zu erlangen sein; denn nicht nur daß keine Beitungen erschienen durch Stricke miteinander verbunden und die Ueberzahl der nehmen hat. - auch der Eisenbahnverkehr war ja völlig ins Stocken ge- Schlachtopfer wird an diese Verbindungsseile gebunden, damit raten, so daß in den letzten Tagen kein Brief Mailand verließ! fie nicht umfallen. Das Hinschleppen der unglücklichen Ueber die Ausdehnung der Streitbewegung in der Opfer zu den Pfählen und Seilen sowie das Anbinden dauert Provinz geht dem Tag" folgendes Privattelegramm zu: ziemlich lange und bildet eines der schaurigsten Momente.... Mailand , 14. Oftober, 2 Uhr 40 min. nachm. Die Eisen- Es scheint schließlich alles fertig zu sein. Während die Soldaten bahner in Brescia verließen gestern abend den Dienst. Como , Monza , Bergamo usw. wurde der Generalstreik erklärt, Schießstellung einnehmen, stülpt der Oberaufseher N. den aber nur teilweise ausgeführt. In Turin und Ferrara hat der Unglücklichen der Reihe nach einen Sad über den Kopf. Es Generalstreit heute bereits begonnen. Der Generalstreik in herrscht Todesstille. Das Gefängnispersonal tritt zur Seite.... Bologna wird wahrscheinlich heute endigen.... In diesem Augenblick erschallen die Rufe:„ Nieder mit Das Bureau Herold meldet hierzu: der Selbstherrschaft! Tod den Mördern!", die Gilbe Rom , 14. Oftober. Als Protest gegen die Ereignisse in für Silbe zu uns herübertönen. Und schon erschallt der Mailand ist jetzt auch in Como und Parma der General Kommandoruf:" R- o- o- t- a- pl- i!"( Feuer!) Es kracht eine streik proklamiert worden. Der Betrieb der elektrischen Werke Salve. Hierauf eine Pause von einigen Sekunden. Noch eine wurde ebenfalls eingestellt, so daß die Stadt ohne Licht ist. Heute Reihe von Schüssen. Es treten nun Offiziere und einige Aufwird der Generalausstand auch in Ferrara beginnen.
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Die Königsberger Majestätsbeleidigungs- Aktion. Unser Königsberger Parteiblatt berichtet: Die Verfolgung unserer Presse nimmt dank der denunziatorischen Tätigkeit der„ Hartungschen" einen noch größeren Umfang an, als wir gestern angaben. Angeklagt ist außer dem Denkmalsartikel in der Königsberger Volkszeitung" auch noch der im Land boten ", für den Genosse Mardwald verantwortlich ist. In beiden Artikeln soll sich eine Majestätsbeleidigung befinden, in dem Artikel in der„ Volkszeitung" auch noch eine Beleidigung des Denkmalskomitees."
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In
Nach den Meldungen über Turin zu urteilen, werden feher zu den zusammengefunkenen Leichen. Etliche RevolverNach den Meldungen über Turin zu urteilen, werden die Ereignisse in dieser Stadt während den nächsten Tagen fugeln müssen nachträglich das besorgen, was die fingerdicken Kugeln der Flinte nicht geschafft haben. Die Leichname ganz besonders zu beachten sein. Die Regierung trifft bereits werden losgebunden, von Kriminellen auf Tragbahren und ihre Anstalten, aber sie scheint ihre Blutrechnung zum Teil dann wie Holzstücke in die Grube geworfen. ohne den Wirt, das hochentwickelte Solidaritätsgefühl des Minuten Arbeit und das dunkle Loch im Boden ist verNoch einige italienischen Proletariats, gemacht zu haben, von dem folgende fchwunden. Steine Spur mehr von unseren lebensfrohen Depesche zeugt: Genossen...
Rom , 14. Oktober. Während des Transportes von Truppen nach Turin haben die Eisenbahnangestellten in der Nähe des Bahnhofes von Casale Monte Ferrata den Betrieb eingestellt und den Transport verlassen.
Der Berichterstatter des Scherl Blattes macht recht hübsche Geständnisse über die Art, wie manche Weiße in Ostafrika die Eingeborenen behandeln. Er selbst redet der Brügelstrafe das Wort! Nur müßte sie verständig angewendet werden. Er fährt dann fort: Europäern, welche die Schwarzen berauben und betrügen, muß natürlich erbarmungslos mit schärfſter Anwendung des Strafgesetzbuches zu Leibe gegangen werden. Das gilt namentlich für Viehhändler, die den an sich friegerischen Hirtenvölkern der Steppe mit dem Revolver in der Hand nach eigener Tage ihre Rinder abtaufen. Was foft' die fleine Days?" mit entsprechender Handbewegung, die das Vorhalten der Waffe andeutet, bedeutet hierzulande im Zusammenhange mit einem Namen bezeichnenderweise die Charakterisierung des so Genannten als Erpresser. Diese Die bürgerliche Breffe Italiens hat natürlich kein Vereigenartigen Einkaufslünstler, die diese Praxis anwenden, sind zum ständnis für die Motive, durch die das Proletariat des un guten Teil nach ihrer Herkunft aus dem Südosten Europas ; glückseligen Landes sich gezwungen sieht, seinem Protest gegen der Schtvarge nennt sie Schenfi leia", d. h. europäische Scheuft. Die schändlichen Blutorgien der Regierungsorgane nachLeider haben sich auch Deutsche solcher Rücksichtslosigkeiten schuldig drücklichen Ausdruck zu leihen. So tadelt z. B. der gemacht. Corriere " das„ Entgegenkommen" des Mailänder Präfekten Dieselbe Energie follte solchen Rassengenoffen gegenüber an- in Sachen der Verhaftung der Karabinieri! Nun melden gewandt werden, die Schwarzen, namentlich schwarzen Trägern gegenüber, die vereinbarten Arbeitsbedingungen unter aber Telegramme, daß der Herr Generalprokurator sich annichtigen Vorwänden nicht innehalten. Es gibt z. B. Leute, die fangs weigerte, die Starabinieri verhaften zu lassen. Darauf es systematisch durch rohe Behandlung darauf hat der sozialdemokratische Abgeordnete Treves e in wands. anlegen, ihre Träger furz vor Beendigung einer Safari, nach freie Beugen vorgeführt, welche versicherten, daß die dem die Hauptarbeit getan ist, zum Entlaufen zu bringen. Karabinieri ohne Herausforderung feitens der Menge von Die neuen Träger, die sie an ihrer Stelle annehmen, ihrer Waffe Gebrauch gemacht hatten. Brauchen dann natürlich nur für wenige Tage bezahlt zu Hoffentlich ist der edle Corriere" nunmehr zufrieden. Holland.
werden."
Allgemeines Wahlrecht!
Das sind ja allerliebste Stulturmethoden! Der Berichterstatter will diese Methoden freilich energisch bekämpft sehen. Aber man kann doch nicht jedem Weißen einen weißen Schutzmann zur Beobachtung mitgeben! Und die Aussagen der Die Regierung hat den Kammern einen Gesezentwurf Eingeborenen selbst gelten ja als unglaubwürdig! betreffend enderung der Verfassung vorgelegt: Die Prellereien, Erpressungen und Mißhandlungen werden Es sollen die Beschränkungen des Wahlrechts fortfallen, um sich also schwer ausrotten lassen! Rommt es aber zum Auf- das allgemeine Wahlrecht durchzuführen stand, so werden eben ein paar tausend Schwarze ins Jen- und auch den Frauen das aktive und passive Wahlrecht zu gefcits befördert! Koloniale Kulturpolitik.
Die Interpellation über die Wahlreform gelangte im Ab geordnetenhause zu Budapest am Sonnabend zur Verhandlung. Während seiner Begründungsrede tourbe Wezöfy von dem Unabhängigkeitsgesindel und dem Vizepräsidenten Rakovsky unausAus des Grafen Andrassy offizieller Antwort, die in ihrem polemischen Teile höchst schnodderig gehalten war, sind folgende
gefeht gestört.
Stellen bemerkenswert:
Was die Frage betrifft, ob die Regierung endlich ihr Verſprechen einlösen wolle, so wundere ich mich über diese Frage, denn ich bin gewohnt, daß man an meinen Worten nicht zweifelt. Der Abgeordnete möge überzeugt sein, daß ich, wenn es sich auch nur um ein unter vier Augen gegebenes Versprechen handeln würde, dasselbe unter allen Umständen und ohne daß es notwendig wäre, mich daran zu erinnern, erfüllen werde; um so weniger ist also eine solche Mahnung in dem gegenwärtigen Falle notwendig, wo es sich um ein in der feierlichsten Weise gegebenes Bersprechen bandelt, an dessen Erfüllung die Regierung ihre Ehre(!) geknüpft
währen.
Die Helden" entfernen sich einer nach dem anderen: zuerst die berittenen, dann die übrigen. Als letzte berlassen die Schädelstätte Oberaufseher Kruhmin und die kriminellen Verbrecher, welche die blutigen Mordinstrumente heimzutragen So spielt und bis zum nächsten Morgen aufzuheben haben. fich seit etwa zwei Jahren allnächtlich die blutige Tragobie vor den Toren des Zentralgefängnisses ab..."
Soziales.
Wieder ein Urteil gegen die Penfionstaffen.
Effen.
Das Gewerbegericht Borbed verurteilte die Eisenhütte " hönig“, einem Arbeiter, dem bei seiner Entlassung 85 M. an Beis trägen für die Bensionstasie abgehalten waren, 2½ davon, alfo 65,66 m. als zu unrecht von seinem Lohne gekürzt, zurütdzu zahlen und die Kosten des Rechtsstreites zu tragen. Aus den Gründen des Urteils ist hervorzuheben: Das Gericht ist der Ansicht des Klägers beigetreten, der den Teil des Arbeitsvertrages, durch den er sich zum Beitritt zur Pensionskasse verpflichtet hat, als nichtig hält, da er gegen Treuund Glauben und gegen die guten Sitten verstößt. Das Gericht gibt der Möglichkeit Naum, daß die Firma jederzeit in der Lage ist, die Arbeiter ohne Angabe von Gründen aus ihrem Dienste zu entlassen und sie so der Beiträge und Eintritts. gelber berlustig zu machen.
Erst Krupp, dann hönig"; wer wird der nächste sein, dessen famose Wohlfahrtseinrichtungen als gegen die guten Sitten ver stoßend, bloßgestellt werden? Je mehr Klagen, desto besser, viels leicht wird dann ein Gesez zustande kommen, das die Zwangs pensionstassen, die nur den Ausbeutern Gewinn bringen, bei denen der Arbeiter aber die Kosten tragen muß, verbietet.
Leibeigenschaft in moderner Form.
Die Regierung schlägt nur einige Aenderungen des Vorprojekts der parlamentarischen Kommission in den Kapiteln über die General- und Provinzialstände und über die Gemeinderäte vor. Entgegen dem Vorprojekt soll der ersten Kammer ein Amendementsrecht nicht verliehen werden. In Grussendorf bei Gifhorn im Hannoverschen sind mit Also auch in Holland marschiert das allgemeine Hülfe der Generalfommission 12 tentengüter gegründet worden. Wahlrecht dank den unermüdlichen Bemühungen des Pro- Die mit der Bildung von solchen Rentengütern verbundene Absicht letariats, von dessen berühmten energischen Wahlrechts- ist die Herbeiführung eines Hörigkeitsverhältnisses der unglücklichen demonstrationen wir unseren Lesern von Zeit zu Zeit be- Rentengutserwerber zu den Großgrundbesizern. Der Landwirtschaftsrichtet haben. minister v. Arnim hatte zwar im Abgeordnetenhause als Grundsatz aufgestellt, daß den Angesiedelten die wirtschaftliche und politische Freiheit nicht beeinträchtigt werden dürfe. Schöne Worte! Die Agrarier aber denken anders. Ihre Absicht ist auf das Gegenteil gerichtet, und so verkünden die Herren von Gruffendorf in der ihr erergebenen Bresse und mit der größten Offenheit:
Wenn sich eines Tages der holländische Spießbürger den Schlaf aus den Augen reibt, so ergehts ihm wie dem öfterreichischen, wie dem ungarischen Philister: er entdeckt, daßauch ihm zu Nutz und Frommen- die Arbeiterschaft über Nacht das allgemeine Wahlrecht heraufgeführt hat.
Ueber kurz oder lang wird auch Preußens Proletariat dem Bürgertum dieses reaktionärsten aller Länder eine freudige Ueberraschung" dieser Art bewirken müssen.
Ginen praktischen Erfolg gegen die Leutenot hat man in Grussendorf erzielt. Es ist gelungen(!), alle 12 Barzellen an kleine Leute zu verkaufen, die darauf angewiesen sind, bei den anderen Besitzern landwirtschaftliche Arbeiten zu ver richten!"