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Handlung von seiner Waffe Gebrauch gemacht. Auf Antrag des Vertreters der Anklage wurde während der Verhandlungen die Deffentlichkeit wegen Gefährdung der militäri­schen Disziplin ausgeschlossen. Von den erschienenen Zeugen wurden nur der mißhandelte Grenadier und ein Lazarett­gehülfe vernommen. Leutnant v. H, wurde für schuldig erachtet und wegen Mißhandlung eines Untergebenen unter Mißbrauch der Dienstwaffe zu zwölf Tagen Stubenarreft verurteilt.

Also ein Leutnant mißhandelt einen Soldaten mit der Dienst­waffe, also wohl mit dem Säbel, und zwar derart, daß er im Lazarett behandelt werden muß! Und er wird nicht etwa de. gradiert das wäre nach dem Empfinden des Voltes neben einer Gefängnisstrafe die einzig mögliche Strafe gewesen!, sondern zu zwölf Tagen Stubenarrest verurteilt!

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So bekämpft man die Soldatenschinderei!- Keine Amnestie in Baden.

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Die Mannheimer Volksstimme" teilt mit:" Alle Andeutungen badischer Blätter oder Korrespondenzbureaus über den Umfang einer teine zu erwartenden Amnestie sind gegenstandslos. Es kommt Amnestie!

krone trägt, würgt noch täglich die Bevölkerung der Ostseeprovinzen. Immer nach der alten Devise:" Für jeden v. Bistram ein Dubend Kalnings und Osolings!"

der Sozialdemokrateriveisen, wie sich der anständige Mensch zum Beispiel erhebt bei einem Nachruf auf einen toten politischen Gegner. An dieser rein äußerlichen Ehrfurchtsbezeugung wird natürlich dem Landesherrn nichts gelegen fein, aber das Haus, an dessen Spige er steht, muß sie fordern. Freilich, ob die sozialdemokratische Fraktion wagen wird, einen anderen Abgeordneten als ihren Parteivorstand, der ja August den Allgewaltigen hinter sich hat, als Kandidaten für den Vize­präsidentenposten zu präsentieren, ist eine andere Frage. Präsentiert fie einen anderen Kandidaten, so wird man diesen Herrn liberaler­seits in aller Form auf seine Verpflichtungen auch die dent Landesherrn gegenüber festlegen müssen. Tut sie es nicht und bringt beim Zusammentritt des Hauses abermals Geck in Vor­fchlag, so halten wir es für ausgeschlossen, daß die liberalen Parteien dem Genossen Geckt ihre Stimmen geben könnten. Was dann?"

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Nach baltisch- deutschem Muster besorgen ihre Henkersarbeit jetzt auch die Eatrapen von Moskau , Lodz , Odessa , Petersburg und Kiew , in deren Adern meist echtes baltisches Adelsblut fließt. Ein Beispiel dafür hat die standrechtliche" Erschießung der acht Arbeiter der Fabrik Silberstein in Lodz geliefert, die alle nach dreistündiger Behandlung mit Gummischlägern ein offenes Geständnis" abgelegt hatten und darauf ohne jegliches Gericht erschossen wurden. Nur das Erschießen auf der Flucht" scheint noch ein Privileg der hiesigen Ehrenpolizisten" zu sein. Der Blutdurst dieser baltischen Revolutionshhänen ist aber noch lange nicht gestillt. Das Junker­organ, die Düna- 8tg.", schrieb noch in ihrer Nr. 192, als sie im Stillen schon das Todesurteil über Rolau gefällt hatte und er nur Nun wir halten es für ausgeschlossen, daß die Fraktion unter noch auf der Flucht" erschossen werden mußte, folgende blut- diesen Umständen einen anderen Vizepräsidenten, am allerwenigsten tricfende Säße: So ist denn wenigstens etwas unter diesen aber einen der beiden Teilnehmer am Trauerzug in Vorschlag Bestien aufgeräumt worden; allein immer wieder liest man, daß bringen kann. Lehnen die Blockherren die Wahl Gecks ab, so wird verfolgte und mit den Waffen in der Hand ergriffene Mörder und die sozialdemokratische Fraktion im Präsidium unvertreten sein, Wozu das? Warum ein Räuber verhaftet worden seien. Unglück, das fie mit Würde wissen tragen schießt man sie nicht auf der Stelle nicder?" Nun konnte aber wird. Bezeichnend für die überschlaue revisionistische Politik Kolb ist, daß durch ihre Be Allerdings wird ein größerer Gnadenakt vorbereitet. Aber er selbst die" Düna- 8tg." dem Studenten Rolau weder einen Raub- der Genossen Frank und wird nur darin bestehen, daß eine größere Anzahl von Personen, mord anhängen, noch wurde er vom Ehrenpolizisten" v. Weyde- teiligung die Situation, die sie angeblich retten wollten, schlechter insbesondere jugendlicher weiblicher oder besonders leichtbestrafter, nach den Spezialvorschlägen der Staatsanwaltschaften vom Groß- mann mit Waffen in der Hand ergriffen. Grlogen ist sogar die geworden ist und die wahrscheinliche Folge ihrer Taktik der Verlust herzog begnadigt werden. Außerdem werden noch in einigen be- Behauptung der" Düna- 3tg." und des Reichsboten", als hätte hauptet, io tros ihrer Taftit, die es den Blöcklern erleichtern des Vizepräsidentenpostens fein wird. Wird der Posten aber be­fonders charakterisierten Fällen Begnadigungen auf Antrag der Be- E. Rolau auf dem Internationalen Sezialistenkongreß zu Brüssel wollte, für unseren Kandidaten zu stimmen, die es ihnen in Birk teiligten oder der Justizbehörden stattfinden." zur Niedermezelung der Deutschen und zur Niederbrennung der lichkeit aber erschwert. Hätten die Genossen von ihrer eigenen Landgüter seiner Heimat aufgefordert". Ich als Schulfamerad politischen Klugheit etwas bescheidener gedacht, so würden sie doch Rolaus muß diese niederträchtige Rüge energisch zurück- wohl Beit gefunden haben, sich mit ihren Fraktionskollegen zu be= weisen; denn Rolau zählte zu dieser Zeit etwa 15 Jahre und be- sprechen. suchte fleißig das Gymnasium zu Libau . Wer so lügen kann, hat fein Recht über sozialdemokratische Lügen" des Vorwärts" zu sprechen, wie es die" Düna- 8tg." in ihrem Rechtfertigungsartitel zum Fall Rolau( Nr. 212) tut. Das Geschimpfe dieses Blattes über die russischen Revolutionäre findet übrigens höchstens noch Gehör beim Reichsboten".

Ungarn .

Abschlagszahlung.

Budapest , 16. Dktober.( W. T. B.) Der Justizminister hat eine Verordnung erlassen, nach welcher die polizeiliche Beschlagnahme von Zeitungen vor ihrer Beförderung durch die Post, wie es jetzt üblich war, nicht mehr stattfinden darf, da dies mit der Preßfreiheit un­vereinbar sei. Die Verordnung wurde allgemein mit Befriedigung aufgenommen.

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frankreich . Anti- Antimilitarismus- Nera.

Paris , 16. Oftober.( W. T. B.) Durch die Polizei wurden heute vormittag sechs Unterzeichner des jüngsten antimilitaristischen Manifestes verhaftet, in welchem den zum Militärdienst Ausgehobenen empfohlen wird, zu desertieren; auf die neun weiteren Unterzeichner wird gefahndet. Italien .

Turin , 15. Dftober. Einen neuen Generalstreit bis Frei­tag verkündete die heute abend von der Arbeitskammer und der Sozialistischen Vereinigung einberufene Arbeiterversamm­Iung. Nach den vom städtischen Polizeiamt mitgeteilten Nach­richten arbeiteten heute 19 387 Arbeiter in 210 Werkstätten, während 203 Werkstätten geschlossen waren, und 28 855 Ar­beiter streiften.

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Finnland .

Helsingfors , 16. Oktober. ( Privatdepesche des Bortvärts"). Der Achtstundentag für die Bäcker wurde heute vom Landtag beschlossen. Zugleich ist eine Bestimmung an­genommen worden, welche die Nachtarbeit in den Bäckereien

verbietet!

Indien .

Englische Reaktion.

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zu

In ihrer Verteidigung der Beteiligung findet die Frank. furter, Boltsstimme" Nachfolge von der Straßburger Freien Preise", die aus eigenem hinzusetzt: Vergißt man denn in jenen Kreisen ganz, daß unsere Presse zur Bekämpfung der Gegner Sa ist? Sind Vorkommnisse in unseren Reihen zu besprechen und besonders, wenn sie von so geringer Art sind, so sind doch wohl die Organisationen die beste Stelle."

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Eben finden die Wahlmännerwahlen auf dem Lande statt. Mit Daß die überwiegende Mehrheit der Parteipresse, die die Be­Ausnahme einiger Gemeinden Livlands und etwa 6 Gemeinden teiligung verurteilt, nicht wisse, daß unsere Presse zur Bekämpfung Estlands , wo die Wahlen boykottiert werden, nehmen die Wahlen der Gegner da sei, widerlegt ein Blick in die betreffenden Partei­ihren früheren Verlauf. Nur die Agitation von seiten der bürger- blätter. Bisher galt es aber auch für selbstverständlich, daß die lich- demokratischen Parteien ist geringer, da alle progressiv- demo- Parteipreffe den Genossen das Material zu liefern habe zur ſelb­fratischen Blätter seit Monaten sistiert sind. Sozialdemokratische ständigen Urteilsbildung in Parteifragen. Wie die Organisationen Flugblätter werden in den meisten Gemeinden angetroffen, und solche Fragen besprechen sollten, wenn die Parteipresse diese Pflicht nicht ohne Grund fürchten die Barone, daß die Kleingrundbesitzer vernachlässigt, das ist das Geheimnis des Straßburger Parteiblattes. Eine liebliche Unterstellung leistet sich die Rheinische ( das Landproletariat, das noch zur Zeit der ersten Wahlen wahl­ Zeitung " zu Köln . Sie schreibt nach dem Abdruck der Aeuße­berechtigt war, ist jetzt gänzlich beseitigt) ihnen lauter Sozialdemo- rung der Frankfurter Volksstimme":" Wir selbst halten die Teil­traten zur Auswahl stellen. nahme an dem Leichenbegängnis für eine rein badische Angelegenheit und es mag Sache der badischen Genossen sein, zu dem Verhalten Frants und Stolbs so oder so Stellung zu nehmen. In norddeutschen Staaten wäre eine solche Beteiligung selbstverständlich unmöglich. Mit unserem Frankfurter Parteiblatt stimmen wir völlig überein in der Verurteilung der maßlosen Aufbauschung des Vorganges durch einige norddeutsche Parteiblätter, in deren Redaktionen offenbar so biel Arbeitsmangel herrscht, daß sie aus purer Langeweile wieder irgend einen Barteiſtant aufrühren."

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Und solch ein Blatt, das die bis jetzt fachlich geführte Polemik geradezu vergiftet durch seine niedrige Verdächtigung der großen Mehrheit der Parteipresse, beschwert sich über Aufbauschung und Parteistant!

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In Riga , das jetzt zwei Deputierte zu wählen hat, wird sich ein heißer Wahlkampf in der zweiten Kurie entspinnen; allem An­schein nach werden drei Gruppen auf dem Schlachtfelde erscheinen: 1. Angehörige der lettischen Steformpartei"( lettische Oktobristen), die von den Deutschen der zweiten Wahlkurie unterstützt werden; 2. der progressive Block"( lettische Progressisten, jüdische und russische Kadetten) und 3. Sozialdemokraten. Bei den letzten Dumawahlen gingen die beiden letzten Gruppen zusammen und er­wählten zum Deputierten Rigas einen Sozialdemokraten. Auch jett hegen die Sozialdemokraten gute Hoffnungen in der zweiten Kurie, dagegen wird die erste Kurie einen Anhänger der baltische fonftitutionellen Partei", d. h. einen deutschen Oftobristen, in die Die Fränkische Tagespost" ist einem Irrtum zum Duma schicken. Außer diesem Vertreter der Rigaschen Großlauf- Opfer gefallen. Ihr ist aus Berlin telegraphiert worden, daß wir leute werden noch 5-6 baltische Barone aus der Großgrundbesizer- fie als das einzige Blatt der größeren Parteipresse genannt hätten, Im Mai dieses Jahres erließ der Gouverneur von Judien kurie gewählt werden, für die Herr Purischkewitsch schon Plätze das zu der Affäre nicht Stellung genommen habe. Das stimmt eine Verordnung, durch welche die Anmeldepflicht für politische an seiner linken Seite reserviert hat. Ginige lettische und estnische schon nicht. Ganz auf dem Holzwege aber ist unser Nürnberger Versammlungen in den Provinzen Bundjab und Ost- Bengalen Sabetten wird Liv- und Estland in die Duma senden. Die Sozial- Parteiblatt, wenn es meint, daß wir diese Feststellung getroffen eingeführt wurde. Dieser Erlaß läuft am 18. Oftober ab. Demofraten Rigas fürchten, daß die Regierung ihre Standidaten haben, weil wir Sehnsucht hätten, seine gewichtige Stellungnahme Die englische Regierung will jezt aber ein permanentes in der letzten Stunde in Anklagezustand versezt und so ihren Sieg Barteigenoffen ein möglichst objektives Bild der Stellung der Partei­zu erfahren. Wir haben lediglich unserer Pflicht genügt, den Gesetz einführen, das für ganz Indien gelten soll. Danach vereitelt. Von dem" Blutkönig" Möller- Safomelsky und seinen presse zur Sache zu geben. Und so beeilen wir uns denn auch, find öffentliche Bersammlungen den Behörden anzumelden. adligen Helfershelfern ist ja alles zu erwarten. Hat dieses Scheu zu berichten, was wir jetzt erfahren, daß die Fränkische Tagespost" Als öffentlich" gilt eine Versammlung, an der mehr als fal doch die Frechheit gehabt, lettischen Literaten, die sich um nämlich wegen ihrer wesentlich anders" gerichteten geistigen, po­20 Personen teilnehmen, auch dann, wenn sie in einem Privat Serausgabe einiger Tagesblätter bewarben, zu antworten, daß litischen und parteitaktischen Interessen" die Angelegenheit nicht zu zimmer abgehalten wird. Der Gouverneur von Indien erhält während des Kriegszustandes fein progressives lettisches Blatt ge behandeln nötig hat, auf die leider die offenbar nicht so gut gerichtete die Vollmacht, dieses Gesetz bald für diese, bald für jene buldet werden wird; augenblidlich genügten die zwei reaktionären: große Mehrheit der Parteipreffe hereingefallen ist. Provinz in Kraft treten zu lassen, je nachdem er dies für Latwija" und" Rigas Awife"! notwendig hält. Die Gouverneure der einzelnen Provinzen fönnen das Gesetz dann wieder auf einzelne Bezirke der thnen unterstehenden Provinzen beschränken.

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Die Aufregung, die während der Verhandlungen des Monster. prozesses im Laufe der letzten Wochen hier herrschte, hat sich wieder gelegt. Wie bekannt, verurteilte das Kriegsgericht wegen Teil­Durch diese Maßnahmen, die mehr preußischem Polizei- nahme am livländischen bewaffneten Aufstand anfangs 22 Personen geist entsprechen als dem ,, liberalen" englischen Regierungs- zum Tode, von denen dann 16 zu lebenslänglicher Zwangs. system werden die Engländer erklärlicherweise nur noch mehr arbeit begnadigt" wurden. Die Sandberge" am Bentralgefäng­Haß und Erbitterung bei der indischen Bevölkerung hervor- nis haben ein Massengrab mehr. Die Flugsandhügel, welche auf cufen.- einer Fläche von etwa ¼ Quadratkilometer bis dato mehr als 300 Beichen lettischer Freiheitskämpfer bergen, werden nach einigen Jahren in Blumenschmud prangen, und am 26. Januar und am 18. März werden die Arbeiter Rigas hier ihrer gefallenen Brüder gedenten. Augenblidlich wird jeder Blumenschmud, jeder Kranz, der in der Nacht von lieben Händen auf die frischen Gräber gelegt morden ist, am Morgen von der Polizei und den Dragonern auf­gelesen und verbrannt.

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Die ruffiiche Revolution.

Bankrotterklärung.

Die russische Regierung erklärt sich für bankrott: Sie gibt zu, daß sie den revolutionären Sozialdemokraten" mit ben gewöhnlichen, den in zivilisierten" Staaten üb­ichen, fagen wir: den alltäglichen Mitteln nicht mehr beizukommen vermag. Die Regierung des allmächtigen" Baren scheut sich nicht, einzugestehen, daß sie gegen den, lm­jturz" nur noch ankämpfen kann, indem sie sich der Storr up­tion, des verachteten und verächtlichen Mittels der Spio. aage bedient. Und zwar genügt es nicht einmal mehr, daß

Hus der Partei.

Nochmals die Demonstration Frant- Kolb.

Aus Baden wird uns geschrieben:

Am kommenden Sonntag werden Landesvorstand und Landtags­die bekannten ordinären Subjekte sich für Geld und mehr oder fraktion in Karlsruhe zusammentreten und sich mit der Beteiligung minder gute Worte in den schäbigen Dienst der russischen sozialdemokratischer Landtagsabgeordneter am Leichenbegänguis des Polizei stellen, sondern die Elite der Gesellschaft, die Blüte Großherzogs beschäftigen. Bekanntlich haben die beiden Abgeordneten der Nation", muß sich zum Handwerk des Achtrubeljungen ihre Beteiligung am Trauerzuge auch mit politischen Gründen zu degradieren lassen, wenn Väterchen" Nikolaus im Stampfe rechtfertigen versucht, wofür ihnen in der liberalen Breffe ein voll. mit dem Drachen Revolution obsiegen soll.

Das Bureau Herold" meldet:

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Parteiliteratur.

Das Schriftenverzeichnis der Buchhandlung Borwärts, Berlin SW. 68, ist in neuer Auflage erschienen. Es ist bedeutend erweitert und vermehrt und die einzelnen Materien übersichtlicher angeordnet. Ein Autoren- und Titel sowie ein Eachregister vervollständigen und erleichtern die Handhabung des Verzeichnisses. Das 160 Seiten starte Büchlein wird auf Verlangen gratis und franko abgegeben. Wir empfehlen das Verzeichnis der Beachtung aller organisierten Genossen und den Bibliothekaren der gewerkschaftlichen und politischen Organisationen zur besonderen Beachtung.

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Frauenleiden und deren Verhütung" nebst einem Anhang Die Berhütung der Schwangerschaft". Von Dr. J. Zadek. Neue, 50.- 61. Tausend durchgefehene Auflage mit 7 Illustrationen. Verlag: Buchhandlung ( Arbeiter- Gesundheitsbibliothek Heft 11).

Vorwärts, Berlin SW. 68.

Die große Nachfrage nach dem Büchelchen ist der beste Beweis für seine Nüßlichkeit. Die neue Auflage ist verbessert und vermehrt. Die Illustrationen sollen das Verständnis des Testes erleichtern. Das Heft fostet 20 Pf., eine Ausgabe auf gutem Papier 50 Pf.

Eine Kreiskonferenz des Sozialdemokratischen Vereins für den ersten sächsischen Reichstagswahlkreis( 8ittan) fand am Sonntag zu Zittau fiatt. Durch die Annahme einer längeren Refolution befundeten die Delegierten ihr Einverständnis mit dem Verhalten der Wahlmänner bei der Landtagswahl im 1. ländlichen Landtags­wahlkreise. In einem Schlußfaz wird gesagt, daß die Schreibweise der Leipziger Volksztg." in diefer Angelegenheit der schwierigen Agitation der Parteigenoffen auf dem Lande nicht dienlich sei. gerütteltes Maß des Lobes ob ihres politischen Weitblicks und ihres Sodann wurde beschlossen, ab 1. Januar 1908 den Behn. gesellschaftlichen Taftes zuteil wird. Mehr oder weniger deutlich pfennig- Wochenbeitrag einzuführen. sagt aber die bürgerliche Presse, daß ein Mann wie Ged, Dem Genossen Liebknecht bekundete die Konferenz mit der Warschau , 16. Oftober. Gestern fanden wiederum in Warschau der formelle Bedenken vorschütze, um der Familie des ver- Annahme einer Resolution ihre Sympathie. nicht zu fondolieren, nicht mehr und Lodz Massenverhaftungen statt. Es ist als erwiesen anzus storbenen Großherzogs In bezug auf das noch bestehende Obligatorium der Kom So schreibt die in Freiburg erscheinende munalen Praxis" wurde beschloffen, es mit Ablauf dieses Jahres nehmen, daß es den Bolizeibehörden gelungen ist, durch ein weit- gewählt werden könne. berbreitetes Spionagefystem die Reihen der revolutionären Sozial- nationalliberale Breisgauer 8tg.", daß Geck gegen die Abmachungen, aufzuheben, doch wird für jede der 39 Bahlstellen des Vereins ein demokratie zu desorganisieren. Allgemeines Auffehen erregen auch ich taftvoll mit seinen Pflichten als Bizepräsident abzufinden, ver- Exemplar aus Vereinsmitteln weiter abonniert. zahlreiche Revisionen, welche nachts bei den Häuptern der nationalen stoßen habe, und schreibt dann wörtlich: Intelligenz stattfanden und die nur auf Grund von gesellschaftlich hochgeftellter Spionage vorgenommen werden fonnten. Das Gefühl allgemeiner Unsicherheit greift um sich. Die Regierung beginnt mit Beste chung vorzugehen, um einen Auflösungsprozeß der sozial­revolutionären und nationalen Organisationen durchzuführen.

Die Flinte schießt, der Rubel rollt. Nicht unmöglich, daß die russische Regierung in der ersten Zeit mit ihrer Storruptionstaftit Erfolge hat. Aber nicht lange und die Revolution, die schon ganz andere Fallstricke zerrissen hat, sie wird auch für das allerneueste feine" Gift der bankrotten Regierung ein Gegengift zu finden wissen.

Aus dem Reiche der baltischen Junker. Man schreibt uns aus Riga :

Das zwieföpfige Scheusal, dessen einer Stopf die baltische Adels. krone und dessen anderer die Feßen der russischen Selbstherrscher­

" Damit entfällt die Möglichkeit, ihn ein zweites Mal mit einem Präsidentenposten zu betrauen, denn um es nochmal zu fagen, auf diesen Bosten fönnen und dürfen niemals Partei prinzipien in einer Form hervorgekehrt werden, die dem ganzen Landtag ausnahmlich der Anhänger diefer Prinzipien vor den Kopf stoßen.

Ein mit Sonntag, den 20. Oktober, beginnender Bildungs­turfus umfaßt acht Vorträge. Vorläufig follen vier Vorträge an vier Sonntagen noch in diesem Jahre, die übrigen vier Vorträge zu Anfang nächsten Jahres stattfinden. Diefer erste Zyklus umfaßt folgende Themen: Der utopische Sozialismus", Die materialistische Geschichtsauffassung"." Die Werttheorie"," Evolution und Nevo­

lution".

Sozialdemokratischer Wahlsieg in Holland .

Eine weitere Frage ist mun die: tann nach dem Borgefallenen überhaupt noch ein Sozialdemokrat als Vizepräsident in Frage Personalien. Zum Arbeitersekretär für Bant wurde tommen? Diese Frage braucht nicht direkt verneint zu werden. an Stelle des als Redakteur nach Stettin gehenden Genossen Denn wie der Streit Ged- Stolb- Frant zeigt, gibt es atveierlei Sommer der Genosse Thomsen aus Heppens gewählt. Sorten von Sozialdemokraten: solche, die um des Partei­dogmas willen alles andere über den Haufen werfen, und solche, die troß ihrer über allen Zweifel erhabenen parteitreuen Ge­Amsterdam, 12. Dftober. sinnung den Menschen nicht vergessen und nach außen hin die Im dritten Amsterdamer Wahlbezirk fand am Freitag die Ersatz­Form zu wahren wissen. Letzteres wird ein Sozialdemokrat in wahl für des verstorbenen Genossen Tak Sitze im Gemeinderat und allen Fällen fönnen: er braucht sich nicht von einem Prinzen zu den Provinzialstaaten statt. Für ersteren war Genosse Dudegeeft, Tisch laden zu lassen, aber er tann dem Landesherrn äußerlich so Sekretär des Niederländischen Gewerkschaftsverbandes, für letteren gut die schuldige Ehrerbietung als Staatsbürger- solcher ist auch Siz Genosse Jan van Zutphen, Sekretär des Diamantarbeiter