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Nr. 243. 24. Jahrgang. 2. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Donnerstag, 17. Oktober 1907.

Heute Donnerstag abend von 7 Uhr an:

Massenverbreitung des Vorwärts  ".

Die Genossen werden aufgefordert Mann für Mann an den bekannten Stellen anzutreten.

Zur Kommunalwahlbewegung.

Von den allerdümmpen Kälbern".

In Moabit   feiern die Konservativen im Hinblick auf die Stadtverordnetenwahlen schon jest Siegesfeste". Am Dienstag hatten sie dort für die Wahlbezirke 44 und 45 eine gemein­schaftliche Kommunalwählerversammlung veranstaltet, zu der sie alle bürgerlichen Wähler" und auch Gegner eingeladen hatten. Trotz dieser Masseneinladung war es ihnen nicht gelungen, volle Besetzung des Saales zu erzielen. Aber ihrer Hoffnungsfreudigkeit

tat es feinen Abbruch.

Sechster Wahlkreis. Sonntag, den 20. Oktober, mittags 12 Uhr, Versammlung des sozialdemokratischen Wahlvereins für den sechsten Wahlkreis bei Groterjan, Schönhauser Allee   128. Tagesordnung. Die Rechte un. Pflichten der Mitglieder städti­ſcher Stommiffionen. Referent: Stadtv. Koblenzer. Wahlvereinsbuch legitimiert. Zu zahlreichem Besuch ladet ein Der Vorstand.

Sechster Wahlkreis. Die Genoffen werden ersucht, alle nicht ver­tauften Billetts zu dem am Sonntag, den 27. Oftober, in den Pharus- Sälen, Müllerstraße, stattfindenden Kabarett- Abend bis zum Mittwoch, den 23. Oftober, an die Bezirksführer zurückzugeben, anderenfalls alle bis dahin nicht zurückgegebenen Billetts bezahlt werden müssen.

Im Rathause vertritt den 44. Bezir! Genoffe Theodor Glode, den 45. Bezirk Genosse Star! Liebfnecht und beide Rigdorf. Heute, Donnerstag, den 17. Oftober, abends 81, Uhr, find auch diesmal wieder als Kandidaten der Sozialdemokratie auf- beginnt der zweite Lehrkursus bei Hoppe. Genosse Bruno Borchardt  gestellt worden. Die Konservativen haben für den 44. Bezirk einen Kaufmann Popiersch für den 45. Bezirk einen Eisenbahnsekretär behandelt das Thema: Der Bau des Weltensystems". Die Partei­Liebig aufgestellt, doch bekam man in ihrer Versammlung nur Herrn genoffinnen und Genossen werden hierauf aufmerfiam gemacht. Liebig zu hören. Der Versammlungsleiter Rechtsanwalt Ülrich Johannisthal. Die Flugblattverbreitung findet heute abend von erklärte mit unverwüstlicher Zuversichtlichkeit, für den 45. Bezirk gelte 7 Uhr ab von Alb. Gobin, Noonstraße 2 aus statt. Die Genossen ihm die Niederlage der Sozialdemokratie als absolut sicher, aber werden ersucht, sich zahlreich zu beteiligen. auch für den 44. Bezirk habe er große Hoffnungen. Jm 45. Bezirk Am Sonnabend, den 19. d. M. feiert der Wahlverein fein versprechen sich die Konservativen davon viel, daß fie gegen Lieb- 13. Stiftungsfest bei Alb. Trautmann, Friedrichstraße 61. Billetts Inecht jetzt den Hochverratsprozeß ausschlachten. Schon am Dienstag sind bei den Bezirksführern zu haben. Der Vorstand.

Teistungen jedermann zu überbieten suchten.

taten sie das nach Kräften, wobei die Redner in ihren Schimpf- Friedrichshagen  . Sonnabend, den 19. Oktober, abends 9 Uhr, vereins. Tagesordnung: 1. Bericht des Genossen John- Rummels­im Restaurant Wilhelmsbad, Seestraße 45: Versammlung des Wahl­burg über den Parteitag in Essen  . 2. Diskussion. 3. Vereinsange­legenheiten. 4. Verschiedenes. Um zahlreichen und pünktlichen Be­

Gegen die Tätigkeit der Sozialdemokratie im Rathause wurde eigentlich von keinem der Redner- weder von dem Referenten Fabrikant Prezel, noch von Ulrich, Liebig usw.- eine sachliche Einwendung vorgebracht. Was die Sozialdemokratie

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für die werktätige Bevölkerung von der Kommune fordert, das ,, ivollen" auch die Konservativen. So hören wir's allemal dann, ivenn Wahlen kommen. Herr Liebig" will" die schwachen Schultern möglichst von Steuern entlasten, er" will" den Arbeitern, den fleinen Gewerbetreibenden, den kleineren und auch den mittleren Beamten helfen, will" den Gemeindeschulkindern freie Lehrmittel geben, die begabtesten als Freischüler auf höhere Schulen bringen usw. usw. Was will er nicht!? Nur dies Eine will er nicht, daß jemand im Rathause den Wünschen der Hausbesiger entgegen

war beredter, als tausend Worte es sein könnten.

fuch bittet

Der Vorstand.

Boffen. Die Parteigenoffen werden hiermit aufgefordert, sich heute abend Punkt 7 Uhr im Lokale Schimke behufs Verbreitung von Handzetteln zur Bersammlung am Freitagabend und Ver­breitung des Vorwärts" zur Gewinnung von Abonnenten ein zufinden. Der Wahlvereinsvorstand fordert die Genossen auf, fich reger als bisher an den Parteiarbeiten zu beteiligen.

Reinickendorf  - Oft. Die Flugblattverbreitung findet heute abend

Seestraße, Ede Geſellſchaftsstraße; 4. Bezirk: Restaurant Boß, Rametestraße, Ede Grüner Weg; 5. Bezirk: Restaurant Schiller  , Provinzstr. 79; 6. Bezirk: Restaurant Brückner, Provinzstr. 82. Genoffen! Es ist Eure Pflicht, rechtzeitig und vollzählig zu erscheinen, je mehr sich beteiligen, desto leichter ist die Arbeit.

entzogen; der Einkauf tann am nächsten Tage nicht mehr nach geholt werden, und der am nächsten Tage nachgeholte Einkauf ist kein Erfaz für den am Tage vorher notgedrungen unterlassenen, sondern würde auch vor sich gegangen sein, wenn am Abend vor­her der andere Einkauf möglich gewesen wäre."

Diese Begründung ist ein recht alter Ladenhüter. Sie er­innert an die Ausreden und Klagelieder, die seinerzeit vorgebracht Welche Gefahren wurden nicht ausgemalt angesichts der Tatsache, wurden, als es sich um Einführung der Sonntagsruhe handelte. daß kein Schlächter, kein Bäder usw. Sonntagabend dem Publikum etwas Ekbares verkaufen darf. Wenn alles das eingetroffen wäre, was man damals voraussagte, hätten Tausende von Menschen Sungers sterben müssen. Die gleichen Argumente" wurden wiederholt beim Neunuhr- Ladenschluß.

Hoffentlich bekommen wir baldigst den Achtuhr- Ladenschluß und zwar ohne Ausnahmen; lettere sind durch nichts gerechtfertigt.

Zur Charakteristik der städtischen Sozialpolitik. Aus den Kreisen der städtischen Arbeiter Berlins   erhalten wir nachstehende Buschrift:

" In der gestrigen Nummer des Bortvärts" wird über eine Sibung der Gaswerks- Deputation berichtet, deren Verlauf in den Reihen der Arbeiter nicht ohne Wirkung bleiben wird; denn selbst dem Blödesten muß die Art, wie die Arbeiteranträge behandelt des Herrn Stadtrat Namalau über das Koalitionsrecht der wurden, die Augen öffnen. Die echt freisinnigen" Auslassungen derselben bei den bevorstehenden Wahlen an die Urne zu bringen. städtischen Arbeiter kommen noch gerade recht, um auch den letzten Allerdings nicht mit einem liberalen Stimmzettel in der Hand, sondern um durch Wahl sozialdemokratischer Kandidaten eine So­zialpolitik in Berlin   zu schaffen, die diesen Namen verdient. Wenn der Herr Stadtrat von der Organisation der Gemeindearbeiter als außenstehende Stelle" spricht und gar den letteren berbieten will, in öffentlichen Versammlungen Forderungen zu stellen, so läßt das zwar einen tiefen Blick in das liberale Gemüt dieses Herrn tun, wird aber sonst die Arbeiter nicht im geringsten beirren, sondern nur um so mehr anspornen, mit aller Kraft sich ihr Koalitionsrecht zu wahren. Daran ändert auch der sehr, sehr nervöse Ausruf des Herrn Stadtrat:" Wir sind auf alles vorbereitet!" nicht das ge­

Und nun zu dem Hinweis auf die Arbeiterausschüsse, welche

tritt. Er sagte über diesen Punkt nichts, aber sein Schweigen bon 7 Uhr ab von den folgenden Stellen aus statt: 1. Bezirk: ringste; denn auch die Arbeiter sind gewappnet. Dieser Herr sie big, der da vor die Wähler der dritten Genossenschaftsbäckerei, Wilkestr. 62; 8. Bezirk: Reſtaurant Bolien, Abteilung nur als Eisenbahnsekretär hintritt, ist nämlich ein Vertrauensmann der Hausagrarier, wie mir schon kürzlich mitteilten. Der Grundbesitzerverein Nordwest" agitirt eifrig für ihn, weil er ihn als ein feit langer Zeit bewährtes" Vorstandsmitglied zu schäßen weiß. Das erklärt es, daß Herr Liebig keine Silbe gegen die Sonderinteressen der Hausbefizer vorbrachte. Und so versteht mans auch, daß in seinem ganzen Vor­trage sowie in den Ausführungen aller anderen Redner die Haus­besitzer gar nicht erwähnt wurden. Alles, was in der Berliner  Gemeindeverwaltung der Freifinn gefündigt hat, ist ja ein Werk der Hausagrarierclique, die im Rathause bei einander sigt. Und gegen alles, was die Sozialdemokratie zur Besserung unserer kommunalen Zustände vorschlägt, wehrt sich am heftigsten und zähesten dieselbe Hausagrarierclique, um die Durchführung solcher Reformen möglichst lange zu verhindern. Herr Liebig deklamierte:" Nur die aller­dümmsten Kälber wählen ihren Metzger selber!" und empfahl sich den Wählern.

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Die Siegeszuversicht der Konservativen Moabits gründet sich auf die Erwartung, daß die Freisinnigen im 44. und 45. Bezirke diesmal gar feine eigenen Kandidaten aufstellen werden. Herr Ulrich gestand, er hoffe das, mindestens aber rechne er für etwaige Stich wahlen auf Hülfe vom Freisinn. Deshalb riet er auch, den Kampf gegen den Freifinn mit Vorsicht zu führen. Wir können den Konservativen mitteilen, daß ihre Hoffnung sie zum Teil betrogen hat. Schon hat ein Bezirksverein Moabits, der sich unpolitisch nennt, sich dafür ausgesprochen, daß im 45. Bezirke der Maurermeister Bredereck aufgestellt werden soll. Bredereck ist ein Freisinnsmann, der in Moabit   schon früher als Zähltandidat ge­dient hat, im übrigen aber gilt auch er den Haus agrariern als bewährt". Den Kampf gegen die Sozialdemokratie predigte in diesem Verein der Apotheker Schreber  , ein hervorragender Haus­agrarierführer. Auch er sähe es am liebsten, wenn die Ordnungs­parteien" sich gegen die Roten  " zusammenschlössen. Hierin begegnet er sich mit Herrn Ulrich und insofern bleibt den Konservativen einst­weilen wenigstens für eventuelle Stichwahlen noch ein Rest ihrer Hoffnung.

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Wir erwarten allerdings, daß die Wähler der werttätigen Bevölkerung in Moabit   wie allüberall in Berlin   nicht die Rolle der allerdümmsten Kälber" übernehmen werden, die ihnen von den konservativ freifinnig gepaarten Drd­nungsparteien" des Hausagrariertums zugedacht ist. Sorge jeder nach Kräften dafür, daß am 6. November sogleich in der Hauptwahl die Kandidaten der Sozialdemokratie gewählt werden.

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Borsigwalde  . Der Gefangverein Waldchor" in Borfigwalde fetert am Sonnabend, den 19. Oftober, in Tegel   in Trapps Fests fälen sein achtes Stiftungsfest. Da die Mitglieder dieses Vereins sich zu allen Parteiarbeiten bereitwilligst zur Verfügung stellen, werden die Genossen gebeten, dessen Veranstaltungen zu unterstützen. Der Vorstand des Wahlvereins.

Berliner   Nachrichten.

Die sozialdemokratische Fraktion der Stadtverordnetenversammlung hat gestern folgende Anträge bei dem Bureau der Stadtverordneten­versammlung eingereicht:

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die einzige Instanz für Verhandlungen sein sollen. Abgesehen davon, daß für Forderungen bezüglich der Lohn- und Arbeits­bedingungen die Ausschüsse gar keinen Wert haben, weil sie nichts wenigsten diese Institution preisen. Gerade die Ausschüsse der zu bewilligen fönnen, so sollte doch der Dezernent der Gaswerke am seinem Reffort zählenden Betriebe werden durch ihre Vorsitzenden ( die Betriebsdirigenten) in einer Weise behandelt, die den Arbeitern jedes Vertrauen rauben muß. Hat es doch ein solcher Vorsitzender fertiggebracht, den Ausschußmitgliedern gelegentlich einer Aus­sprache einfach die Rückseite seines geschäkten Körpers zuzudrehen. Es ist also kein Wunder, wenn die Arbeiter schließlich zur Aus­schaltung der Ausschüsse kommen. Nun ist das aber gar nicht ein­mal geschehen und die von Herrn Stadtrat Namslau   in der Des putation gegebene Darstellung, nach welcher die Anträge der Ar­beiter von den Mitgliedern der Arbeiterausschüsse ohne Ber­mittelung der Vorsißenden derselben eingereicht worden seien, entspricht nicht den Tatsachen. Das Gegenteil ist richtig! Die bes treffenden Schriftstücke sind wie ausdrücklich festgestellt sei- von den Ausschußmitgliedern ihrem jeweiligen Vorsitzenden über­reicht worden mit einem Anschreiben, worin letzterer um Kenntnis­schüsse haben die Arbeiter für überflüssig gehalten, weil sie wissen, nahme der Anträge und gefällige Weitergabe an die zuständige Stelle ersucht wird. Lediglich eine formelle Sigung der Aus­daß Bewilligungen doch nur die Deputation aussprechen kann, und weil in früheren gleichen Fällen die Dirigenten die Be­die Lieferungen und Arbeiten für die Stadt öffentlich aus- ratungen nach langem Hin und Her mit Hinweisen auf ihre Macht­geschrieben werden und daß den Submittenten die Verpflichtung lofigkeit in diefen Dingen abbrachen. Deshalb kamen die Arbeiter auferlegt wird, für die mit der Ausführung städtischer Aufträge gang mit Recht zu dem Schluß, sich und den Vorsitzenden unnötige beschäftigten Arbeiter die von den gewerkschaftlichen Drgani- Auseinandersetzungen zu ersparen, umsomehr, als die Anträge in fationen ihres Berufs festgesetzten Lohn- und Arbeitsbedingungen ist es nicht recht verständlich, wieso der Herr Stadtrat den Arbeitern umfangreicher Weise schriftlich begründet varen. Nach alledem angnerkennen. nachsagen kann, daß sie den Instanzenweg nicht innegehalten hätten. Der Vorwurf wäre ja gewiß zu ertragen, trotzdem entbehrt er aber jeder Unterlage. Es bleibt als Erklärung für den Ausfall des Herrn Stadtrats nur eins: der Zorn über die Einmütigkeit der Arbeiter, mit welcher diese hinter ihren Forderungen stehen. Das mag unangenehm berühren, sollte aber doch zur Einkehr mahnen; jedenfalls sind solcher Geschlossenheit gegenüber brüste Abweisungen bom Uebel. Also: nicht zu hoch zu Roß!"

Magistrat zu ersuchen, die Vorschriften über das städtische Sub­1. Die Stadtverordnetenversammlung wolle beschließen: Den missionswesen einer Neuregelung zu unterziehen und hierbei feft­zusetzen, daß:

2. Die Stadtverordnetenversammlung wolle beschließen: Den Magistrat zu ersuchen, mit der Versammlung in gemischter Depu­tation darüber zu beraten:

in welchem Umfange die gegenwärtig an Privatunternehmer ver­gebenen städtischen Arbeiten in eigener Regie der Gemeinde­verwaltung ausgeführt werden können.

Zum Achtuhr- Ladenschluß.

Eine bon zirka 50 Ladeninhabern am Dienstag in Dräsels Festsälen angenommene Protestresolution gegen den Achtuhr Ladenschluß war das Resultat einer Versammlung, bei welcher die Eintretenden auf ihren Standpunkt zu dieser Frage eraminiert und eventuell abgewiesen wurden. Was in der Diskussion von den Eine unbewußte Kritik der Freisinnsherrschaft im Roten Hause geschworenen Gegnern jedes sozialen Fortschrittes an reaktionärer leistet sich der Gewertvereinler P. Tröger in der Halbmonatsschrift Intoleranz geleistet wurde, spottet jeder Beschreibung. Aus Ver­" Waldeck". T. schreibt: zweiflung über die schlagenden Argumente, die trotz aller Vor­" Ist denn unsere Stadtverordnetenversammlung wirklich so fichtsmaßregeln für den Achtuhr- Ladenschluß vorgebracht wurden, auf der Höhe, daß es nicht lohnt, darauf zu sehen, daß bei den wußte man keinen anderen Ausweg, als den betreffenden Rednern neuen Wahlen ein paar 2eute mit großem Gesichts- durch Majorisierung die Sachlichkeit abzusprechen und ihnen das freis und volkstümlichen Ansichten da hineinkommen? Wort zu entziehen. Dagegen aber mußten sich die Zuhörer, beson­Noch bei jeder großen Frage, die die Neuzeit geboren, und ders die Damen, alle Mühe geben, ernst zu bleiben, als z. B. fol­die dem engen Kreis, aus dem sich die Stadtverordneten der gende Probe von Sachlichkeit vom Vorstandstisch des Bund der Mehrzahl nach refrutieren, fernliegt, hat es sich gezeigt, daß unsete Ladeninhaber" vom Stapel lief: Wenn sich jemand in der Familie Stadtverwaltung dringend neuer Männer bedarf. nach 8 1hr ein Bein bricht oder Fieber bekommt, dann müßte er Wir wollen die Sünden heute nicht aufzählen, aber beim Achtuhr- Ladenschluß nach der Unfallstation und schließlich daran erinnern wollen wir, daß man Ursache hat, Einfönnten auch die Hebammen nach 8 Uhr den Dienst versagen." tehr zu halten. Hoffentlich nehmen alle Beteiligten hierauf Rücksicht.

wird nicht ausbleiben."

Wieder Baradenschulen. Nach einem Beschluß des Magistrats soll in der Seestraße eine neue 20klassige Baradenschule er­richtet werden.

In der städtischen Säuglingsfürsorgestelle Bankstr. 7 wird Frei­tag, den 1. November, 17 Uhr, Dr. Tugendreich einen unentgelt­lichen Kursus der modernen Säuglingspflege beginnen. Bei wöchent lich zwei Stunden dauert der Kursus drei Wochen. Vorherige schrift­liche oder mündliche Anmeldung im Institut von 1-4.

Die Schloßbrüde sollte für die Automobillinie 19 Alexander­plaz- Moabit gesperrt werden, weil die Polizei annahm, daß die Brücke die starke Belastung nicht tragen könnte. Gestern ist aber die Brücke für die Linie 19 wieder freigegeben worden. Eine bau­technische Besichtigung hat ergeben, daß eine Einsturzgefahr für die Konstruktion nicht vorhanden ist, wenngleich beim Passieren der schweren Automobilwagen eine starke Durchbiegung der Brücke erfolgt. Um jedoch die Durchbiegung zu verringern, ist angeordnet worden, daß die Automobilomnibuswagen mit der geringsten Ge schwindigkeit die Brüde befahren.- Demgemäß ist der Verkehr auf der Linie 19 am gestrigen Morgen wieder aufgenommen worden.

Man sollte es nur einmal versuchen, mit der nichtsozialistischen Arbeiterschaft Fühlung zu gewinnen, und man wird staunen, mit Der Verein der Tabatinteressenten" hat sich an den Polizei- Die Auferstehung der Beptonfabrik droht wieder die Anwohner welchen Waffen der Freisimm in Berlin   für sich zu rechnen hat. präsidenten gewendet, um für den Fall des Achtuhr- Ladenschlusses des Vieh- und Schlachthofes mit ihren lieblichen Gerüchen beglücken Man gebe es auf, sich in engen Stonventiteln einzulapfeln. Hindus wenigstens für die Inhaber offener Ladengeschäfte der Bigarren zu wollen. Zwar sollen nach einem dem Kuratorium vorgelegten ins Leben, hinaus in eine flotte Wahlbewegung, und der Erfolg und Tabakbranche eine Ausnahme zu erzielen. Der Verein hai Antrag die Gase durch den Einbau eines Ofens zur Verbrennung eine Abstimmung unter den Ladeninhabern der Branche vorge= Herr T. gibt sich in seinen Darlegungen einer groben Täuschung nommen. Diese soll ergeben haben, daß 325 Inhaber für und 2361 gelangen und somit unschädlich gemacht werden, aber man wird es hin, indem er glaubt, den Teufel durch Beelzebub austreiben zu sich gegen die Einführung des Achtuhr- Ladenschlusses erklärt wirklich keinen Menschen übel nehmen, wenn er nach den Erfahrungen, fönnen. Gegen die fleinliche engherzige Kommunalpolitit des Frei haben. Diese Abstimmung würde gar nichts beweisen. Bekannt die mit derartigen Experimenten gemacht worden sind, diesen neuen finns fann nur die Wahl von Sozialdemokraten helfen. ist, daß es große Geschäfte gibt, die zahlreiche Filialen in Groß- Verfuchen mehr als steptisch gegenüber steht. Daran ändert auch Berlin   haben und daß die Besizer gleich für Dußende von Läden die Tatsache nichts, daß der neue Ofen jährlich 10 000 Zentner Kots ihre Stimme abgeben. Interessant ist aber folgende Begründung: verfchlingen soll. Das Kuratorium fonnte natürlich nach Lage der Andere Waren, wie Handschuhe, Seide, Bijouterien und Sache nichts anderes tun, als die Genehmigung zu dem auf Kosten dergleichen, die nicht zum augenblicklichen Bedarf dienen und in­der Gesellschaft zu erfolgenden Umbau geben. folge früheren Ladenschlusses am Abend des einen Tages nicht gekauft werden, gehen dem Konsumenten und Verkäufer keineswegs Polizei liegt es aber ob, darüber zu wachen daß auch die Resultate verloren. Die Zigarre oder die Zigarette aber, die mangels der des Dfens den polizeilichen Vorschriften voll und ganz entsprechen Ginkaufsgelegenheit am Abend nicht mehr getauft werden kann, und darin werden den beiden Behörden die Anwohner des Vich wird nicht mehr geraucht und dadurch endgültig dem Konsum und Schlachthofes energisch unterstützen.

Partei- Angelegenheiten.

Dritter Wahlkreis. Sonntag, den 27. Ottober, abends 6 Uhr, findet im großen Saale der Neuen Arminhallen, Kommandanten­Straße 58/59, eine Versammlung mit Frauen statt. Nach der Ver fammlung: Gemütliches Beisammensein. Entree infl. Tanz 20 Pf. Garderobe frei.

Kuratorium und