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fortwährend mit der Partei organisation breitester Grundlage geäfft."

Perfien.

aufl Auch sonst wird das Verhalten des Parteivorstandes zum für 1908 3. B. wird für den Kronprinzen Georg eine Apanage Teil heftig kritisiert. Die Parteiseftion Neapel   z. B. fordert von 360 000 Dinars( 291 600 M.) festgesetzt. Die Folgen, schreibt Fusangel weiter, zeigten sich in fühlbarer feine sofortige Absehung.(!!) Weise. Während früher die größten Säle nicht ausreichten, um die Die Bahnverwaltung übersandte 16 Eisenbahnern ihre Zentrumsversammlungen zu fassen, reichten jetzt ziemlich beschränkte Entlassung. Trotzdem und trotz der starken Gärung in seinen Räume hin, um das zu beherbergen, was man hochtönend als Reihen unterwirft sich das Bahnpersonal in voller Disziplin Zentrumsversammlungen bezeichnet". Das sei ge- dem Beschlusse seines Zentralfomitees. radezu beschämend, nicht so sehr für die Partei als für diejenigen, die so erfolgreich bemüht gewesen sind, durch ihre Minierarbeit den inneren Zusammenhalt der Partei zu stören."

Gegen die Lebensmittelvertenerung in Rom  . Rom  , 15. Oktober.  ( Eig. Ber.) Fusangels Klage erinnert an die Schilderung der Rheinischen Die Preise der dem Massenkonsum dienenden Lebensmittel Volksstimme" von den Zuständen in den Eifelfreisen, wo die fosfilen sind in Rom   in den letzten Monaten derartig gestiegen, daß der Ueberreste einer Wildwest- Organisation aus der guten tönigliche Kommissar, dem die Verwaltung der Stadt vorläufig alten Zeit ihr Dasein fristen", wo, tleine Eifel Napoleone untersteht, sich zur Anwendung einer Gewaltmaßregel entschlossen vor der teden Vergewaltigung der Bevölkerung hat. Vor Ende dieses Monats soll der vom italienischen Gesetz nicht zurückschrecken". Dem Zentrum ist eben die Aufklärung und autorisierte Calmiere" in Anwendung kommen, d. h. die be. die Gleichberechtigung der Wähler Nebensache; es behandelt die hördliche Preisregelung der wichtigsten Lebens Massen nur als Stimmvieh. mittel. Eine Kommission set zunächst fest, für welche Nahrungsmittel die behördliche Preisregelung in Anwendung kommen soll. Dann bestimmt sie von 14 Tagen zu 14 Tagen den Detailpreis dieser auf Grund der Engrospreise der nächsten Märkte und der Preise der Hauptsächlichen Produktionszentren.

Der teure Schweineschinken. Ueber ein Vorkommnis in einem südwestafrikanischen 2azarett erzählt das Berl. Tageblatt":

Für unsere braven Jungen in Afrika   hat es gewiß nicht zu den Annehmlichkeiten gehört, während des Hererotrieges oft wochenlang ohne richtige Nahrung zu sein, noch weniger angenehm aber mag es für die armen Leute gewesen sein, denen man in den Lazarettbaracken wochens, ja monatelang Sammelfleisch und immer wieder Hammelfleisch vorsetzte. Die Kranten widerte schließlich das Hammelfleisch in jeder Fasson an, soviel Mühe sich auch die Krankenschwester gab, Ab­wechselung in das ihr vom Fleischlieferanten gelieferte Einerlei zu bringen. Da gab es eines Tages in der Lazarettbarade bei Ü. große Aufregung. Der Schwester war ein frischer Schweine ichinten zum Kauf angeboten worden und furzerhand hatte sie zugegriffen. Für die Lazarettinsassen wurde dieser schnelle Ent­schluß der Krankenschwester zwar ein Festtag, für sie selbst aber eine Quelle vielfacher Scherereien, die heute noch nicht versiegt ist. Als nämlich in der nächsten Rechnung der Schinken mit etwas dicken Zahlen sich hervortat, beanstandete die 8 ständige Rechnungsstelle den hohen Posten und gab die Rechnung zur weiteren Verfügung an das Gouverne­ment. Von hier wurde das Aftenstück, denn ohne ein solches geht es nun mal nicht ab, nach dem Lazarett zurückgesandt zur Bernehmung der Schwester ,, wie sie dazu komme, ohne vorherige Erlaubnis einen Schweineschinken zu kaufen. Die Schwester wollte eigentlich erwidern, daß der Schinken aller Wahrscheinlichkeit nach längst verfault gewesen wäre, wenn sie erst auf die Erteilung der Erlaubnis gewartet hätte; fie gab aber zu Protokoll, daß ein frischer, ungefalzener Schweineschinten zu den Seltenheiten in Afrika   zähle und daß sie geglaubt habe, recht zu handeln, wenn sie die für ihre Kranken sich endlich bietende und dringend erwünschte Abwechselung in der Ernährung wahr nahm. Das Attenstüd wanderte wieder ins Gouverne ment, das Protokoll fand aber nicht Gnade vor den Augen des Dezernenten und mit den erforderlichen Fragen langte es nach einigen Monaten wieder an der Rechnungsstelle und von hier im Lazarett an. Abermaliges Verhör der Schwester und erneuter Transport der Alten ins Gouvernement. Hier aber fonnte man sich immer noch nicht schlüssig werden, dem Lieferanten den ungesalzenen Schinken zu bezahlen, man fchickte vielmehr die Aften nach Berlin   ins Reichstolonialamt.

Von diesem Stande der Dinge hatte die aus dem Schweine fchinkenvorfall viel protokollierte Schwester keine Ahnung, sonst hätte sie wahrscheinlich mit ihrer Rückreise nach Deutschland   noch gewartet, um die abermalige Vernehmung über sich ergehen zu laffen, die das Reichstolonialamt für notwendig erachtete. Während sich also die Schwester auf der Heimreise befand, wanderte das Schweineschinkenattenstück, das schon so umfangreich wie eine gute Spedfeite war, wie der nach frita ins Gou bernement, weiter zur zuständigen Rechnungsstelle und schließlich ins Lazarett, um von hier mit dem Bermert: Schwester X. ist nach Deutschland   zurüdgefehrt", wieder auf den genannten Um wegen ins Kolonialamt zurückzukehren. Der Schwester wurde man hier natürlich habhaft, und vor einigen Tagen hatte sie das Bergnügen, hier vernommen zu werden. Man stellte ihr die tröstliche Aussicht, daß wahrscheinlich noch eine Vernehmung folgen werde."

Treu, dreckig und dumm.

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Die Kommission, der diese schwierige Aufgabe zufällt, wird gebildet werden aus dem Provinzialarzt und einem anderen Pro­vinzialbeamten, aus drei von der Stadtverwaltung( und in Er­mangelung ihrer vom föniglichen Kommissar) gewählten Mit­gliedern, aus sechs Vertretern der Handelskammer, die unter den Produzenten, Händlern und Wiederverkäufern von Nahrungs­mitteln zu wählen sind, und aus den Chefredakteuren aller Tages­zeitungen Roms.

Ernfte Unruhen werden aus verschiedenen Teilen des Reiches ge meldet. Jn seerman entlub sich der Groll gegen den Gouverneur, der auf das Volk schießen ließ, wobei 7 Personen. getötet und 15 verwundet wurden. Die persische Regierung nicht nur, sondern auch das russische   und das englifche Konsulat in Kermau sowie die bes treffenden Gefandtschaften in Teheran   find um Hülfe bezw. Ver­mittelung gegen den unerfahrenen, rigorosen Beamten aufgerufen worden. Die Regierung hat die berühmte Untersuchung" zugesagt. Nach einem Teheraner Telegramm vom Sonntag ist in Kerman  die Ordnung" wiederhergestellt, dagegen sollen nunmehr in Schiras  wieder ernste Unruhen ausgebrochen sein.

Die Situation zwischen Ministerium und Parlament scheint aufs höchste gespannt. Der Premierminister ließ den Abgeordneten durch den Präsidenten des Parlaments mitteilen, daß er, der Kabinetts chef, zurückzutreten beabsichtige, falls ihm nicht binnen zwei Tagen Gelbmittel zur Verfügung gestellt würden! Hierzu teilt ein Tele­gramm folgendes mit:

London  , 21. Oftober. Nach einer Zeitungsmeldung aus Teheran  vom gestrigen Tage hat das Parlament die Entlassung des Kabinetts gebieterisch verlangt.

Hoffentlich verpufft die Energie des jungen Parlaments nicht, so­bald der Konflikt sich ernster zufpigen sollte.-

Soziales.

Der Junker Herrschaft.

Es handelt sich um einen Eingriff in das berühmte freie Wie unter der liberal- konservativen Blockpolitik die Rechte Spiel der Kräfte", durch das sich im kapitalistischen   Regime Pro­duktion und Güterverteilung automatisch regeln sollen. Die Ab- der Kinder auf Entwidelung ihrer geistigen ficht ist gewiß gut, die Notlage groß und dringend wird doch Fähigkeiten mißhandelt und wie die Kinder infolge der z. B. die Erhöhung des Milchpreises auf 50 Centesimi pro Liter Ablehnung eines Kinderschutzgeseßes, das die landwirtschaftliche angedroht!, wir fürchten aber, daß der Versuch einer systema fraß folgender in der Schulzeitung" mitgeteilter Fall aus Mecklen Kinderarbeit verbietet, junterherrlich ausgebeutet werden, zeigt tischen Preisregelung an allerhand unkontrollierbaren Einflüssen burg  : scheitern wird. Jedenfalls wird es den Kaufleuten recht merk­würdig vorkommen, nach den vorgeschriebenen Preisen verkaufen oder aber ihre Läden schließen zu müssen.

Der Prozeß Scarfoglio- ,, Avanti".

Rom  , 16. Oftober.( Eig. Ber.) Am 11. d. M. ist in Rom   ein Prozeß gegen den Avanti" beendet worden, der zwar ohne Gerichtsurteil abschloß, aber dafür mit greifbarster Deutlichkeit den Beweis einer großen Schuld, eines unverkennbaren Verbrechens erbrachte. Freilich war der dieses Verbrechens Ueberführte nicht der Beklagte Avanti", sondern der Zivilkläger Scarfoglio  , der Chefredakteur des Neapolitaner Mattino

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Scarfoglio  , der frühere Gatte der berühmten Romanschrift­stellerin Matilde Serao  , ist in Italien   als Revolverjournalist bekannt. Man hat ihn öffentlich der Erpressung und aller mög­lichen Hallunkereien beschuldigt, ohne daß er je geklagt hätte. Im so größer war die Verwunderung, als Scarfoglio gegen den " Avanti", der ihn beschuldigte, die für Calabrien   ge= ammelten Gelder teilweise unterschlagen zu haben, Beleidigungsklage anstrengte.

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Was die erste Anschuldigung betrifft, so hatten die Advokaten Scarfoglios zuerst natürlich behauptet, daß die einlaufenden Summen regelmäßig bei dem Banco di Napoli   deponiert worden seien. Als aber ein Gerichtsbeschluß die Register der Bank vor­legen lassen wollte, gaben die Herren Rechtsanwälte schleunigst

flein bei.

Was die zweite Anschuldigung betrifft, so wurde der damalige Ministerpräsident Fortis als Beuge vernommen! Er drehte und wandte sich wie ein Wurm, um den verfänglichen Fragen des Ge­richtspräsidenten und der Verteidiger des" Avanti" auszuweichen. Er schüßte Amtsgeheimnis" vor, ohne jedoch verhindern zu können, daß man erfuhr, was zu erfahren nötig war

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alles, was

In dem zum v. 2 eersschen Fideikommiß gehörigen Gute viettübbe bei Gadebusch   ist es schon lange feine Seltenheit mehr, daß einzelne größere Schüler und Schülerinnen auf Befehl der Gutsobrigkeit fast den ganzen Sommer aus der Schule herausgenommen werden, sei es, um einen fehlenden Knecht zu erseyen, sei es, um das herr­fchaftliche Federbvieh zu pflegen. Daß bei besonderen Gelegenheiten­Treibjagden, artoffelpflanzen usw. Beine hat, abtommandiert wird, ist selbstverständlich, denn billigere und willigere Arbeitskräfte als Kinder gibt es nicht; und daß irgendwo im deutschen   Vaterlande sogenannte Gefeße über Kinderschutz bestehen, davon weiß man in der medlenburgischen Ritterschaft auch nichts. Ein Brief, den der Inspektor des Gutes an den dortigen Lehrer geschrieben hat, mag zeigen, welche obsturen Ansichten die maßgebenden Personen im Orte über ihre Machtbefugnisse den Schulkindern und der Schule gegenüber haben. Er lautet:

Sehr geehrter Herr S.! Diejenigen Kinder, welche zum Kartoffelpflanzen gebraucht werden, sollen, wie ich Ihnen am Sonnabend mitteilte, an den Pflanztagen von der Schule frei fein. Soeben erklärt Koops Frau, Ihre Tochter hätte gesagt, Sie könnten die Kinder nicht frei geben. Im Auftrage des Herrn v. Leers habe ich die Kinder frei gemacht und hat nach meiner Auffassung teiner mehr dazwischen zu reden. Mit bestem Gruß Ihr W. B. Vietlübbe, den 6. V. 07."

Der Avanti" hatte folgende Anklagen erhoben: 1. der Mattino" hat das für die Geschädigten in Calabrien   gesammelte Geld im ganzen über 80000 2ire- nicht, wie er veröffentlichte, bei dem Banco di Napoli   deponiert. 2. Als die Propaganda", das sozialistische Wochenblatt von Neapel  , nach dem Verbleib der Gelder fragte, befand sich die Summe nicht mehr in Nach diesem Muster wurde dann frisch weiter frei gemacht", der Kasse, und Scarfoglio wandte sich, um einen Standal zu ber- bis endlich die Hundstage völlige Freiheit brachten. Diese wurden meiden, an den damaligen Premierminister Fortis, der ihm gleich auf das gefezlich zulässige öchstmaß von fünf Wochen die fehlenden 40 000 Lire aus dem Reptilienfonds gab! festgelegt. Aber die Zeit verstrich, ohne daß die Ernte beendet war 3. Diese 40 000 Lire wurden einer geschädigten Ortschaft nur und weil unser Herrgott die medlenburgischen Dorflinder num unter der Bedingung ausgehändigt, daß der Wiederaufbau einer einmal in erfter Linie gu Nuzz und Frommen der Firma übertragen wurde, welcher Redakteure und Administrations Ritter geschaffen hat, so blieb traft ritterlichen Macht­beamte des Mattino  " angehörten! spruches die Schule auf weitere bierzehn Tage geschlossen. Die Vietlübber Schuljugend und die der ein geschulten Dörfer Frauenmark und Beelböken konnten sich weiterhin ganz ihrer landwirtschaftlichen Ausbildung widmen. Mit dem Essen fommt bekanntlich der Appetit. Gegen Ende der sie benten Ferien­poche traf der Ritter den Lehrer, und nach dem bekannten Rezept: Es hat keiner dazwischen zu reden", hieß es: die Schule bleibt nochmals auf acht Tage ge= Der antisemitsche Reichsherold", das neue Organ der Reform­partei, schreibt: Am 2. Oktober sollte die Verhandlung gegen den hoffen; fagen Sie das dem Pastor"( Vietlübbe ist Stirch­ehemaligen Redakteur der Hessischen Rundschau" stattfinden, der in dorf). Unmöglich konnte dieser in feiner Eigenschaft als Schul­ehemaligen Redakteur der Hessischen Rundschau" stattfinden, der in infpeftor in eine weitere Verlängerung der Ferien willigen. Er einem Artikel Herrn Liebermann v. Sonnenberg   vorwarf, gesagt zu beauftragte den Lehrer, mit dem Montag der achten Woche den haben: Meine Schwälmer Bauern sind treu wie die Unterricht zu beginnen, und ersuchte den Herrn v. 2. brieflich, nicht Hunde, aber dredig wie die Schweine. Warum die Ueber den dritten Hauptpunkt der Anklage des Avanti" wurde verhindern zu wollen, daß wenigstens die Frauenmarker und Veel­Verhandlung nicht stattfand, konnten wir nicht erfahren. Es sind nunmehr 14 Monate verflossen, seit der Artikel erschienen ist. festgestellt, daß die berühmten 40 000 Vire  , die der Mattino" böler Kinder zur Schule tämen. Dieser Brief des Pastors wurde bor   den Augen des Lehrers aerknittert mit Wiederholt, zuletzt im April, berichteten die Deutschsoz. Bl.", daß die( 40 000 waren früher zur Verteilung gelangt), für den Wieder den Worten:" Das ist die Antwort darauf!" Dem nach den Anzapfungen der Propaganda" endlich herausrückte Berhandlung gegen Wilde in einigen Wochen in Kassel   stattfinden würde. Trozden die Kaffeler Reformer stets betonten, daß der Borut wurde ohne den üblichen Wettbewerb einer Firma 3 ara- Bapi falls er sich einfallen lassen sollte, Schule zu halten. Weil aber auch Vorwurf aufbau von Bammarò verwendet werden sollten. Dieser Bau Lehrer wurde mit fofortiger Abfegung gedroht, gegen Herrn v. Liebermann gefühnt werden müsse, falls der Re­balteur Wilde den angekündigten Wahrheitsbeweis, nicht erbringen übergeben. Bara ist der Onkel eines Redakteurs des Mattino", dies noch nicht sicher genug schien, mußte schließlich die Schulstube dalteur Wilde den angekündigten Wahrheitsbeweis nicht erbringen Papi der Bruder des Administrators! Ingenieur oder Bauunter- verschlossen und der Schlüssel abgeliefert werden. So kamen richtig würde, erregt es bei uns nun doch Befremden, daß von einer nehmer war feiner von beiden. Mehrere Redakteure erhielten acht Wochen Hundstagsferien heraus( 29. Juli bis 21. September). Erledigung der Angelegenheit nichts zu er 20 Proz. des Reinertrags! Ein Redakteur des Mattino  ", ein leber den weiteren Verlauf dieses Stück Mittelalters" fönnen spüren ist. Wir find nun in der Lage, heute zu berichten, gewiffer Meli, sprach folgende inhaltsschweren Worte zu einem wir uns furz faffen. Der Pastor hat die Angelegenheit dem Ober­daß Herr Liebermann bon Sonnenberg tatsächlich Aeuße Beugen: In Calabrien   regnet es Geld. Alle laffen's firchenrat unterbreitet, der sie feinerseits dem Ministerium über­getan hat, rungen nur nicht feine Hessischen sich wohl sein, da wollen wir es auch tun." Und damals mittelt hat. Gleichzeitig hat die Gutsobrigkeit den Lehrer Wähler, sondern den ganzen deutschen   Bauernstand auf das war ein Drittel Calabriens ein Trümmerhaufen, in dem frierende wegen Ungehorsams und den Pastor wegen An schwerste beleidigen. Herr v. Liebermann hat auf seinen Agitationsreisen nicht einmal, sondern wiederholt geäußert, und hungernde Menschen ohne Obdach und ohne Brot umherirrten! stiftung zum unghorsam gegen die borgefeßte Es ist klar, daß das Gericht nach dieser Beweisaufnahme den Behörde angezeigt. daß die Bauern dumm seien. Wir übernehmen die Ver­Avanti" nicht verurteilen konnte. So hat man denn das Urteil antwortung für diese Behauptung und bitten Herrn hingeschleppt nach den üblichen Vertagungen, bis die Ver­Liebermann das Erforderliche zu veranlassen. jährungsfrist abgelaufen war. Und schließlich verfügte das Gericht Angesichts dieser neuen Beschuldigung gewinnt der Prozeß gegen die Einstellung des Verfahrens wegen Verjährung! den ehemaligen Redakteur der Hessischen Rundschau" erhöhte Bedeutung."

die

bon

Db Herr Liebermann von Sonnenberg   nunmehr das Gr­forderliche veranlassen" wird?

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frankreich  .

,, Kollegiales" Scherbengericht.

Paris  , 20. Oftober. Hervé ist zum zweiten Male wegen anti­militaristischer Propaganda vor den Ordnungsrat der Anwälte ver wiesen worden. Der Ordnungsrat wird sich am nächsten Mittwoch mit dieser Angelegenheit beschäftigen.

Rußland.

Revolutionäre und- Banditen! Warschau  , 21. Oktober.  ( W. Z. B.) In der lehten Nacht find in der hiesigen Zitadelle fieben Revolutionäre und zwei Bauditen gchenkt worden.

Serbien  .

Echte Blockpolitik: Die Kinder ihres Rechts auf geistige Nahrung berauben, ihre Kräfte ausbeuten und selbst Lehrer und Pastor, die gegen diese schandbare Mißhandlung der Rechte der Kinder auch nur mudsen, zur Bestrafung anzeigen. Deutschland   in der Welt voran" in der Ausbeutung von Schultfindern. Und doch gibt es Lehrer und Pastoren, die für diese Politik eingetreten sind.

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Fortschritte der Konsumgenossenschaftsbewegung in Groß- Berlin. Die im Herbst vorigen Jahres aus Vertretern der Gewert schaften und Genossenschaften gewählte Propagandakommission für das Genossenschaftswesen sucht durch geeignete Vorträge und Flug­blätter das Interesse der organisierten Arbeiterschaft in Berlin   für die bestehenden Konsumvereine zu wecken.

Belgrad  , 20. Oktober. Die politische Lage verschärft sich Die Umfäße der zu Groß- Berlin gehörenden Vereine haben, trotz des offiziellen Dementis in bedenklicher Weise. Selbst wie nachstehende Zusammenstellung zeigt, im letzten Geschäftsjahre dem Hofe wohlgefinnte Politiker erklären die Situation für( vom 1. Juli 1906 bis 30. Juni 1907) eine Erhöhung von 594 250 Italien  . unhaltbar. Es verlautet bereits, daß sich der König Mark erfahren. ernstlich mit der Abdankung befasse.(?) Dieselben betrugen: Die Eisenbahner. Belgrad  , 21. Oftober. Die Parteien der Opposition, Nachdem der sozialdemokratische Parteivorstand den Beschluß Jungradikale, Nationalisten, Fortschrittler und der eine Sozial­gefaßt hatte, den Eisenbahnern vom Streit abzuraten, war es so demofrat, einigten sich dahin, ein gemeinsames Manifest an gut wie sicher, daß der Ausstand nicht erneuert werden würde. das Volk zu richten mit einem Protest gegen die Vertagung ( Der Ausbruch des Streits auf der Station Neapel   beruhte auf einem der Stupschtina und einer Darstellung der tristen Verhältnisse Mißverständnis der Streit ward fofort wieder beigelegt.)

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Die Führer der Eisenbahner sind mit der Haltung des Partei- im Lande. Die gesamte Opposition soll sich zu einem Block borstandes nun allerdings nicht einverstanden, wie aus folgender zur Bekämpfung des Kabinetts Pasitsch zusammentun, und im Privatdepesche vom Montag hervorgeht, die wir aus Nom erhalten: Lande sollen überall gemeinsam Protestversammlungen ab­Das Zentralfomitee der Eisenbahner votierte Sonntag gehalten werden.

nacht eine bittere Tagesordnung gegen den Parteivorstand Belgrad  , 21. Oktober. Bei den bevorstehenden Gemeinde­und gegen die Konföderation, die es beide des- Mangels wahlen soll die Regierungspartei gemeinsam bekämpft an Solidaritätsgefühl beschuldigt! Die Unterlassung des werden. In der Regierungspartei sieht man aber voller Generalstreits allerdings wurde vom Zentralfomitee nichts- Zuversicht der Zukunft entgegen. Charakteristisch ist die Auf­destoweniger beschlossen. merksamkeit der Regierung gegenüber der Krone: Jm Budget

Adlershof  . Konsum- Gen. Berlin Berliner   Konsumberein Bäckerei Genossenschaft. Brig

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Charlottenburg  Friedrichshagen  Nowawes Friedenau  

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