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49 Bürgermeister, die aber so gut wie gar keinen Einfluß befizen. Redner ging sodann auf die in Aussicht genommene Verfassung ein, die das Ständewahlrecht beibehalten will und die große Masse der Bevölkerung rechtlos läßt. Wir müssen das allgemeine, gleiche und geheime Wahlrecht auch in Mecklenburg   erzwingen, und sei es unter Anwendung des politischen Massenstreits. Der Parteitag erklärte sein Einverständnis mit diesen Ausführungen dadurch, daß er beschloß, von einer Diskussion über das Referat des Genossen Herzfeld ab­zusehen. Am Montagnachmittag 4 Uhr wurde der Parteitag, der von 40 Delegierten beschickt war, die 25 Drte vertraten, mit einem Hoch auf die Sozialdemokratie geschlossen.

Die Hauptsache aber bleibt allental der Schluß seiner Die heutige öffentliche Bergarbeiterversammlung erklärt sich mit Resolution: der ablehnenden Haltung der Weltesten in der Generalversammlung

In der Erfennnis, daß befferer gesetzlicher Arbeiterschuß des Allgemeinen Snappschaftsvereins einverstanden. Die Bersamm sowie der Schutz der Koalitionsfreiheit gegenüber ungerechten lung erblickt in der Ablehnung des Antrages Nobis durch die Werks Maßnahmen von Werfen nur zu erreichen ist durch eine starke befizer den wirklichen Grund, wodurch das Reformiert zerstört gewerkschaftliche Organisation, werden die Hütten wurde. Darum weist die Versammlung auch die Behauptung der und Walzwerkarbeiter aufgefordert, der christlichnationalen Arbeiter- Frankfurter Zeitung  "," Kölnischen Zeitung  " und anderer Drgane, bewegung beizutreten." die Aeltesten seien Schuld an der Ablehnung des Statuts, entschieden

Was zu beweisen war!

Der Kongreß hatte gestern überhaupt seinen radikalen zurück. Das gemeinsame Vorgehen der Verbände, wie die Art der Tag. So legte die Redaktionskommission demselben auch abstimmung und schließlich diese selbst entsprechen voll und ganz den Wünschen der Versammlung. Die Versammlung spricht den Der Kampf der finnischen   Sozialdemokratie gegen die Provokateure. folgende Resolution vor: Der Vorstand und Ausschuß der sozialdemokratischen Partei " Der atveite deutsche Arbeiterkongreß fonstatiert, daß das Aeltesten für ihr einwandfreies Verhalten ihren Dank aus. Finnlands   hat dieser Tage von neuem einen Aufruf an die Partei­Verhältniswahlsystem, soweit es bisher bei Kranken- In der schroffen Ablehnung des Antrages Nobis durch die genossen im ganzen Lande erlassen, der sich, ähnlich wie der Aufruf fassen und Gewerbegerichten eingeführt ist, sich durchaus be- Werksbesitzer erblickt die Versammlung eine Mißachtung der bes vom Oktober vorigen Jahres, gegen die Provokateure wendet, die, währt hat. rechtigten Arbeiterforderungen. Die Lage des Bergbaues ist eine so nun gestüßt auf eine geheime Organisation, in den Kreisen der Der Kongreß erwartet von der Reichsgesetzgebung die baldige günstige, daß die Werksbesizer sehr gut die geringe Mehrbelastung, organisierten Arbeiter Stimmung für Gewaltmaßregeln zu machen obligatorische Einführung des Proportional- bie der Antrag Nobis bedingte, aufbringen können. Erst durch die fuchen. Das Ziel jener Leute ist offenbar, sogenannte Expro­wahlsystems für alle fozialen Wahlen auf den Ge- Annahme des Antrages Nobis wäre die durch Wegfall des Kinder­priationen" Raubanfälle, Plünderung von Banken und öffentlichen bieten der Arbeiterversicherung und des Arbeiterrechtes." Kaffen anzuſtiften, um nachher die Sozialdemokratie als die Ur­Prinzipiell sind die Gewerkschaftschriften natürlich geldes eintretende Schädigung der Invaliden einigermaßen aus­heberin dieser Verbrechen hinstellen zu können und der Reaktion eine gegen die Proportionalwahl. Für die politischen Wahlen, geglichen. Handhabe zur Unterbindung der legalen Tätigkeit der Partei zu wo sie ihre Zwecke mit Hülfe anderer Berufsgruppen erreichen, Berücksichtigung der Arbeiterforderungen herbeiführen kann, ins Die Versammelten verpflichten sich, alles zu tun, was eine bieten. Man hat es bei diesen Provokationen besonders auf die werden sie dieselben nicht fordern. Bei den sozialen Wahlen aber Berücksichtigung der Arbeiterforderungen herbeiführen kann, ins­ehemaligen Mitglieder der aufgelösten Roten Garde" abgesehen. hängen ihnen die Trauben zu hoch. Sie wollen sie über das Sprung- besondere für Stärkung der Organisation zu wirken, damit die Organisation und ihre Tätigkeit durchaus verwirft und nichts damit führung derselben auf den Widerstand der andersgesinnten Reichs- Berggefeges, weil sie nur in der Regelung der Bergarbeiter In dem Aufruf wird nun flargelegt, daß die Partei jene geheime brett der Verhältniswahl erreichen. Und da die fakultative Ein- Bergarbeiter den kommenden Dingen gerüstet gegenüber stehen. Zum Schluß verlangt die Versammlung die Schaffung eines zu tun haben will. Alle Bersonen, die das Gegenteil behaupten, Arbeiter stößt, sind sie urplötzlich radikal! müßten als Agenten jener Organisation angesehen, und als Feinde der Partei behandelt werden. Als das beste Mittel, das provoka­So gibt sich der wahre Gewerkschaftschrift denn immerdar: fragen durch den Reichstag   ein geeignetes Mittel auch zur Reform torische Treiben unschädlich zu machen, wird eifrigste Arbeit für Herrschenden gegenüber trotz großer Worte bescheiden, den des Knappschaftswesens sieht. weitere Verbreitung der Parteigrundsäge und für die Bertiefung der Klassengenossen gegenüber möglichst unverschämt! fozialdemokratischen Gesinnung empfohlen.

-ORGA

Gewerkschaftliches.

Wenn der Fuchs den Gänsen predigt. Der zweite deutsche Arbeiterkongreß", jene für Berlin  mindestens originelle Veranstaltung im Herzen des sechsten Wahlkreises, stand gestern im Zeichen des Radikalismus- des Worts Radikalismus natürlich! Herr Wieber Duisburg, der Vorsitzende des christ­lichen Metallarbeiterverbandes, riß den Mund gewaltig auf zu einer Kritik der Verhältnisse in den Hütten-, Stahl- und Walzwerken. Als er aber dazu überging, die Konsequenz aus dieser Kritik zu ziehen, versagte sein Radikalismus. Seine Kritik flang nicht nur sozialistisch, sie war sogar sozialistisch, denn sie ist dem Arsenal   unserer Partei entnommen.

Berlin   und Umgegend.

Die Arbeiter der Bremer   Gummifabrik von Bahl u. Co. haben am Sonnabendabend die Arbeit niedergelegt. Trotz der gesundheits­Die Herrenkonfektionsschneider und Schneiderinnen waren am stündigen Arbeitszeit noch feinen wöchentlichen Verdienst von 24 M. schädlichen Arbeit erzielte die Mehrzahl der Arbeiter bei einer zehn Montag wieder einmal zu einer öffentlichen Bersammlung, ein Für Ueberstunden und Sonntagsarbeit wurden besondere Bergütungen geladen zur Erörterung der Frage, was zu tun ist, um zu einer nicht gewährt. Da nun die Arbeiter gut organisiert sind, so haben fariflichen Lohnregelung in allen Geschäften zu fie am Mittwoch voriger Woche Forderungen eingereicht, wonach für gelangen. Der Referent Mähr führte aus, daß die Kommission alle Arbeiter, die unter 24 M. pro Woche verdienen, ein Lohnzuschlag der Konfektionsschneider sich schon seit mehreren Jahren bemüht, die von 5 Proz. verlangt wird. Ferner wird für lleberstunden und Sonne Konfektionsschneider aufzurütteln, aber dabei schon Enttäuschungen tagsarbeit ein Zuschlag von 20 resp. 40 Broz. gefordert wird. Die Ji­erfahren hat. Das Vorgehen der Konfektionsschneider in Süd- haber der Bremer   Gummifabrik hatten sich nur bereit erklärt, für lleber­deutschland wie in Elberfeld   blieb ohne Einfluß auf die Kollegen in stunden eine zehnprozentige Lohnerhöhung eintreten zu lassen, die Berlin   und erst die Lohnbewegung in Stettin   im vorigen Herbst weitergehenden Forderungen wurden trotz ihrer Bescheidenheit ab­trug dazu bei, daß etwas mehr Leben auch in die Kreise der gelehnt. Als dann am Sonnabendabend ein Arbeiter versuchte, die Berliner   Konfektionsschneider fam. Die damals eingeleitete Be- Firma zu weiteren Zugeständnissen zu bewegen, wurde er abgewiesen wegung mußte jedoch infolge der Reichstagsauflösung vertagt und sofort entlaffen. Das gab für die übrigen Arbeiter den werden. Im Frühling und Sommer dieses Jahres ist die Bewegung Anlaß zur sofortigen Arbeitseinstellung. Arbeiter allerorts, dann, soweit es möglich war, durchgeführt worden. Fast ohne Ausübt Solidarität! nahme ist es in allen Geschäften der besseren Konfektion ges lungen, Tarife abzuschließen, die, abgesehen von der an sich außer­Sämtliche Schlosser, Dreher, Schmiede und Metallarbeiter, die in ordentlich wertvollen Regelung der Lohnverhältnisse, auch schäzens- den Werkstätten der Bremer Straßenbahn   beschäftigt waren, " In den leichteren Berufsarten ist fast überall der zehn werte Lohnerhöhungen mit sich brachten. Auch einige Geschäfte der haben am Sonnabendmorgen die Arbeit niedergelegt, stündige Arbeitstag eingeführt, ja teilweise schon auf 9-8 oder mittleren und billigen Konfektion haben Tarife abgeschlossen oder nachdem die Direktion jedes Entgegenkommen zur Verbesserung der gar auf 8 Stunden herabgesunken. Dagegen stehen die Arbeiter doch wenigstens Zugeständnisse gemacht. Die große Masse derer, Lohn- und Arbeitsbedingungen schroff abgelehnt hatte. 3 uzug ist Ser schweren Industrie in einer Glühbize im Schweiße gebadet, die die billige Ware anfertigen, läßt es allerdings noch immer an streng fernzuhalten. teilweise von giftigen Gasen belästigt, 12 Stunden dem nötigen Interesse für die Bewegung fehlen, obwohl gerade für in fast ununterbrochener Tätigkeit. In einzelnen sie die tarifliche Lohnregelung am allernotwendigsten wäre.

Herr Wiebers führte u. a. aus:

Der

Betriebsarten, z. B. Hochofen, haben die Arbeiter alle 14 Tage Redner zeigte an verschiedenen Beispielen, wie diese Seimarbeiter Letzte Nachrichten und Depefchen.

bei Wechselschicht noch eine 24 stündige Arbeitszeit, und Arbeiterinnen von früh bis in die späte Nacht in ihren teinen Sonn- und keinen Feiertag. Kein Weihelenden Wohnstätten schuften müssen, wie nachts, Oster- oder Pfingst fest tann ihrem Frondienst Kinderpflege und Erziehung vernachlässigt werden, um das, Hauswesen und Amerikanischer Finanzkrach. Einhalt gebieten. Bei der ungeheueren Entwickelung in der Technik was zum Leben unentbehrlich ist, zu verdienen. Einigermaßen nachmitags stellte die Knickerbocker Trustcompany die Geldaus­New York, 22. Oktober.  ( W. T. B.) Um 12 Uhr 30 Minuten wie Produktion, welche gerade die schwere Industrie zu verzeichnen möglich wird dies mur so lange sein, wie die nun schon im Abflauen zahlungen an die Depofitengläubiger ein. Der zweite Bizepräsident hat, sind diese Zustände eine Anflage nicht bloß gegen diese begriffene gute Konjunktur noch anhält. Die fünf Wochen lange gab bekannt, die Gesellschaft könne kein gemünztes Gold erhalten Industrie, sondern auch gegen die Gesellschaft, welche Aussperrung im Konfeftionsgewerbe Stettins hat auch gezeigt, wie es bis jetzt nicht für nötig gefunden hat, diesen bedrücktesten aller bie Unternehmer alle Arbeiter und Arbeiterinnen, auch die unorgani- für die Zahlungen, sie sei vollständig zahlungsfähig und könnte Arbeiter den nötigen Schutz zu gewähren. Die schwere Industrie fierten, dem Elend der Arbeitslosigkeit preisgeben, wenn es ihren morgen die Zahlungen wieder aufnehmen. hat nicht nur die längste, aufreibendste Arbeitszeit, gweden dienlich erscheint. Der Schneiderverband fühlte sich hier sondern auch die höchsten Krantheits- und Unfall- natürlich nicht verpflichtet, jene Opfer des Unternehmertums zu zahlen aufzuweisen, welche selbst den Bergbau be unterstügen, die es nicht für nötig erachtet hatten, fich der Organi deutend überflügeln. Hierzu kommt, daß diese Arbeiter fation anzuschließen. Aus allen diesen Gründen spornte der Redner einer ungeheuren Sapitalmacht gegenüberstehen. zu eifriger Tätigkeit für die Organisation an, damit endlich einmal Die schwere und lange Arbeitszeit, zweifel auch hier eine allgemeine Regelung und Besserung der Verhältnisse hafte Wohlfahrtseinrichtungen und vieles andere erzielt werde. hindern dieselben, zur Erkenntnis ihrer Lage zu gelangen,

um ihre Stimme in der Deffentlichkeit zu erheben.

Berliner   Arbeitswillige in Italien  .

New York  , 22. Oktober.  ( W. T. B.) Als die Knickerbocket Trustcompany die weitere Auszahlung der Einlagen einstellte, be­mächtigte sich der 300 wartenden Depofitengläubiger die größte Auf­regung, sie weigerten sich, die Bank zu verlassen, in der im Stadt­teil Harlem   befindlichen Zweiganstalt bestanden die Depofiten­gläubiger so stürmisch auf die Rückzahlung ihrer Guthaben, daß

die Polizei die Bank räumen mußte.

New York  , 22. Oktober.  ( W. T. B.) Die aus ihren lehten Abrechnungen für die Aniderboder Trustcompany herrührende Schuld der Nationalbank of Commerce beim Clearinghouse beträgt fieben Millionen Dollar.( S. a. unter Industrie und Handel.) über die finanzielle Lage in New York   wird der Schatzsekretär Washington, 22. Oktober.  ( W. T. B.) Wegen der Nachrichten heute nachmittag nach New York   abreisen. Er erklärte, er werbe nicht zögern, sofort jeder Lage entsprechend zu handeln, die fich ergeben sollte.

Die schwere Industrie hat es bisher meisterhaft verstanden, sich Mit dem Gasarbeiterstreit in Oberitalien   beschäftigte na eine am erfolgreichsten gegen jeden Arbeiterschutz, ins start besuchte Versammlung der Arbeiter der Englischen   Gas­besondere soweit derselbe in die Regelung der Arbeitsanstalten in Mariendorf. berhältnisse eingriff, zu wehren. Wenn aber irgend ein Die Gaswerte im oberitalienischen Streitgebiet befinden sich Getverbe den Arbeitern austömmlichen Lohn, verin Händen derselben Gesellschaft, welche auch einen Teil Berlins  türzte Arbeitszeit, den nötigen Schuh zur Erhaltung und seiner Bororte mit Gas versorgt. von Leben, Gesundheit und Arbeitskraft geben tann, Wie Bolenste in der Versammlung ausführte, drehte sich dann muß die schwere Industrie hierzu in der Lage sein. Es ist der Streik in Mailand   in der Hauptsache um die Lohnfrage. notwendig, der übergroßen Abhängigkeit der Arbeiter Geradezu erbärmlich müssen die Löhne bisher gewesen sein, wenn auf den großen Rieseniverken, welche durch Wohlfahrtsman die aufgestellten Forderungen, um derenthalben es zum Streif einrichtungen noch vergrößert wird, Schranken zu tam, betrachtet. Die Arbeiter kämpften um einen Minimallohn Mohrenwäsche. ziehen. Es müssen gefegliche Bestimmungen getroffen von 3 Lire 2,40 M. und Alterszulagen bis zum Höchstlohn von Hannover  , 22. Oktober.  ( W. T. B.) Der Reichstags- und werden, daß sowohl hinsichtlich der Wohnungen die Willfür 4 2ire 3,20 M. Wahrlich Forderungen, die nur durch ihre Landtagsabgeordnete Privatier Held, dessen Beleidigungsklage gebrochen, die Mietzeiten den ortsüblichen Verhältnissen angepaẞt Bescheidenheit auffallen. Der Streit hatte zur Folge, daß Mailand   gegen den Redakteur Langwvost- Hannover und den Kaufmann werden, andererseits auch die Anrechte an den Pensions- plößlich im Dunkel war. Die Gesellschaft suchte nun mit allen Dr. jur. Krüger( früher in Hannover  , jekt in Gossensaß) bom tassen gesichert bleiben, eventl. bei Austritt aus dem Arbeits- Mitteln Streitbrecher heranzuziehen. Mit den italienischen Bauern Schöffengericht am 19. d. M. abgewiesen wurde und der im Wider­verhältnis die gezahlten Beiträge zurüderstattet der Umgegend hatte sie kein Glück. Als dieselben den Sachverhalt klageverfahren wegen Beleidigung zu 300 M. Geldstrafe verurteilt werden. Wenn im allgemeinen das Unternehmertum kein Freund erfuhren, erklärten sie sich mit den Streitenden solidarisch. Die wurde, hat, wie von beteiligter Seite mitgeteilt wird, durch seinen der gewerkschaftlichen Arbeiterorganisationen ist, so fizzen doch die Direktion versuchte nun in Frankreich   und Deutschland   Arbeits- Rechtsvertreter Rechtsanwalt Stchmann gegen das schöffengerichts größten Gegner und Scharfmacher in der willige zu bekommen. Zu unserer Beschämung muß es gesagt liche Urteil Berufung eingelegt. Außerdem ist wegen des be= schweren Industrie. List und Gewalt, Spigeltum und werden, sie erreichte ihr. Ziel. Durch Versprechungen gelang es haupteten Erpressungsverfuchs Helds, den das Urteil vom 19. d. M. scheinbare Wohltätigkeit wird vielfach angewendet, um die Drga- ihr, 21 Mann aus Berlin   und Mariendorf   als Arbeitswillige an- als erwiesen bezeichnet, eine negative Feststellungsklage bei der nisation im Reime zu ersticken und unmöglich zu machen. Tausend zuwerben. Wohlweislich hatte sich die Verwaltung mit ihrem zuständigen Zivilkammer des Landgerichts Hannover   heute ein. fach sind die Mittel, welche den großen Werken zur Verfügung Anfinnen fast ausschließlich an die ihr als unorganisiert gereicht worden. stehen, um den Keil der Zwietracht, des Neides, des Mißtrauens, bekannten Arbeiter gewendet. Leider mußte aber feft­der Unsolidarität unter die Arbeiter zu bringen." gestellt werden, daß auch drei organisierte Arbeiter ihre Arbeiterehre preisgaben. Die Vorbereitungen zur Abreise Bettau, 22. Ottober.( B. H.  ) Hier stürzte bei einem Neubau geschahen so plöblich und heimlich, daß die in Frage kommende eine Mauer ein, wodurch eine größere Anzahl Arbeiter verschüttet Organisation, der Verband der Gemeinde- und Staatsarbeiter wurden. Neun Personen wurden schwer verlegt. als ihr der Sachverhalt bekannt wurde, vor einer vollzogenen troffen, um weitere Transporte bon Streifbrechern unmöglich zu Tatsache stand. Es wurden jedoch sofort alle Maßnahmen ge­machen.

Man lese das, und man nenne uns einen Sak, der originalchristlich ist, den wir nicht lange bor Wiebers bei dieser oder jener Gelegenheit ausgesprochen haben! In seinen Schlußfolgerungen aus diefer ebenso harten wie berechtigten Strifit aber bleibt der christliche Herr stecken. Was fordert er? Erhebungen! Erhebungen über das, was er eben schon als feststehend tritisierte!

Er verlangt in der von ihm vorgelegten Resolution Er­hebungen:

1. über die Einwirkung der Arbeit in diesen Anlagen, namentlich der Fenerarbeit auf Gesundheit und Leben der Arbeiter ( Krankheits- und Unfallgefahr);

2. über die hygienische Beschaffenheit der Arbeitsräume, der bestehenden Wasch- und Badeeinrichtungen, Speiseräume usw.; 3. über die Dauer der täglichen Arbeitszeit, Bahl der( monat­lich, jährlich) verfahrenen Schichten, Umfang der eberarbeit, Bahl der daran beteiligten Arbeiter und der auf den einzelnen ent­fallenden Ueberstunden resp. Ueberschichten;

4. über die Möglichkeit der Einführung der achtstündigen Arbeitsschicht für schwere Feuerarbeiten;

5. über die Durchführung der Bestimmungen betreffs der Sonntagsruhe mit dem Ziel der möglichen Einschränkungen der Sonntagsarbeit.

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Doch weder den deutschen   noch den französischen   Rausreißern gelang, die Produktion in genügender Weise zu bewerkstelligen. Der Streit endete mit dem vollständigen Siege der Arbeiter. Bei der Abreise der Arbeitswilligen spielten sich dann jene be­fannten Vorgänge ab, welche zum Generalstreit in zahlreichen Städten Italiens   führten.

Wenn uns auch der Sieg der Mailänder   Kollegen mit Genug­tuung erfüllt, so bleibt doch die Tatsache, daß Berliner   Gasarbeiter eine derartige Rolle spielten, tief beschämend.

In der äußerst lebhaften Diskussion wurde die Handlungs. weise dieser Elemente auf das schärffte gebrandmarkt. Der Ab­schied, der ihnen durch die Mailänder Arbeiterschaft bereitet wurde, scheint allerdings nicht nach ihrem Geschmack gewesen zu sein, denn es hat geraumer Zeit bedurft, ehe sie sich von den Strapazen dieser Italienreise erholten.

Die Versammlung nahm eine Resolution an, in der das Verhalten der Arbeitswilligen verurteilt und die italienischen Rol­legen zu ihrem Siege beglückwünscht wurden.

Deutfches Reich.

Der Kampf ums Knappschaftsstatut. Bochum  , 21. Dttober.

Durch Einsturz verschüttet.

Entgleister Personenzug.

Baris, 22. Oftober.( W. T. B.) In der Nähe von Nieul- sur­l'Autife( Département Vendée  ) entgleifte ein Personenzug der Staats­bahn. Ein Reisender wurde getötet, fünf Personen, darunter brei Bahnbedienstete, verlegt.

Die Luftdroschke.

Paris  , 22. Oftober.( W. T. B.) Das lenkbare Luftschiff Batrie, welches in letzter Zeit beträchtlich vergrößert worden ist, unternahm heute bei ruhigem Wetter eine durchaus gelungene 2ftündige Fahrt von Meudon   nach Paris  . Im Korbe befanden sich acht Personen.

Geftrandeter Dampfer.

Der

Gimbrishamm( Schweden  ), 22. Oktober.  ( W. 2. B.) Petersburger Dampfer" Lituania  ", von Libau   nach Rotterdam  unterwegs, ist heute bei Stillinge geftrandet. Der Dampfer, der 795 Baffagiere an Bord hat, steht sehr fest und hat 14 Fuß Wasser im Vorderraum. Drei Bergungsdampfer sind von Kopenhagen  abgegangen, um zusammen mit schwedischen Dampfern Hülfe zu Teisten.

Ueberfallener Eisenbahnzug.

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Natürlich ist nun alles in Butter. Einer Forderung nach Beseitigung der Mißstände hätte natürlich dieser Reichs­tag, hätte diese Regierung nie zugestimmt. Der Forderung nach den gewünschten Erhebungen" hat die Regierung keinen Anlaß, Widerstand entgegenzusehen. Sie werden zu geeigneter Zeitbeileibe nicht in der Strife! vorgenommen und Jm Kohlenrebier fanden gestern eine große Reihe zum Teil wurde ein Raubüberfall auf einen gemischten Personen- und Güter Orel, 22. Dftober.( W. Z. B.) Auf der Station Racatfageto wohlfrisiert der Deffentlichkeit übergeben werden. Die Re- sehr zahlreich besuchter Bergarbeiterversammlungen statt, die sich zug ausgeführt, es gab viele Verwundete und einige Tote. gierung bekundet so ihre Arbeiterfreundlichkeit" und Herr mit der Ablehnung des Knappschaftsstatuts beschäftigten. In allen Biebers hat seinen Erfolg". Versammlungen wurde folgende Resolution angenommen:

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Berantw. Redakteur: Hans Weber, Berlin  . Inferatenteil verantw.: Th. Gloce, Berlin  . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Verlagsanstalt Baul Singer& Co., Berlin   SW. Hierzu 3 Beilagen u. Unterhaltungsblats