»orgSnyigr Bestellung von Hau? zu Htm? Maaren seilbietenober Waarenbestelluugen aufsuchen ober Maaren bei anderenPersonen als bei Kaufleuten zum Wiederverkauf ankaufen odergewerbliche Leistungen anbieten." den Beschränkungen für denHausirhandel unterworfen werden, während diese bisher nurfiir den Hausirhandel über den Bereich der Gemeinde hinausgalten.2. Vom Hausirhandel sollen ab s olut ausgeschlossensein: Zigarren und Tabak(soweit nicht ausdrücklich von derPolizei anders bestimmt wird), Putzwaaren und Luxusartikel,Uhren aller Art und alle Schriften, welche inLieferungen erscheinen; in der Regel sollenausgeschlossen sein: Kolonial- und Materialwaaren, Manu-saklurwaaren und Maaren, welche handwerksmäßig hergestelltwerden, soweit sie nicht vom Verkäufer selbst angefertigt sind.3. Nicht blos bezüglich der Maaren, sondern auch bezüglichder Personen, welche einen Hausirschein erhalten dürfen, sind ive tereBeschränkungen vorgesehen. Vor dem 2ö. Lebensjahre soll in derRegel Keiner zum Hausirhandel zugelassen werden. Ebenso sollenFrauenspersonen nur ganz ausnahmsweise einen Hausirscheinerhalten. Wer für den Unterhalt seiner Frau oder seinerKinder oder für den Unterricht der letzteren nicht genügend sorgt,soll ebenfalls keinen Hausirschein erhalten.4. Während bisht. der ausgestellte Hausirschein für dasganze Deutsche Reich Geltung hatte, soll derselbe jetzt nur fürden Bezirk der höheren Verwaltungsbehörde gelten, fürwelchen er ausgestellt respektive ausgedehnt ist. Zudem soll dieAusstellung respektive Ausdehnung von dem Bedürfnisse ab-hängen.S. Dem Hausirer ist es verboten, in Ausübung seines Ge-werbes ohne vorgäugige Erlaubniß in fremde Wohnungen ein-zutreten.6. Das Aufkaufen oder Aufsuchen von Bestellungen aufWaaren bei Privaten(Detailreisen) gilt dem Hausirhandelgleich.Der Gesetzentwurf will jedoch den hergebrachten Ge-rverbebetrieb im bisherigen Umfange gestatten den An-gehörigen derjenigen Gemeinden, deren Bewohner zur Ge-winnung ihres Lebensunterhalts aus einen Gewerbebetrieb4m Umherziehen augewiesen sind. Der Bundesrath sollhierüber nähere Bestimmungen treffen.III. Betreffs der Abzahlungsgeschäste wirdfolgende Bestimmung getroffen:Wer gewerbsmäßig bei der Veräußerung von Waarengegen ratenweise Bezahlung den Leichtsinn oder die Unerfahren-heit des Erwerbers dadurch ausbeutet, daß er diesen zu An-schasfungen beredet, welche den wirthschaft-lichen Verhältnissen desselben offenbar nichtentsprechen, oder daß er sich oder einem Dritten Gegen-leistungen versprechen oder gewähren läßt, tvelche zu dem Werthder veräußerten Waare in auffälliNem Mißverhältnisse stehen,wird mit Gefängniß bis zu 6 Monaten und zugleich mit Geld-strafe bis zu 2000 M. bestraft.Gegen-lleklame-Anzeigen richtet sich folgenderParagraph:Wer bei seinem Gewerbebetrieb öffentlich, um den Absatzvon Waaren oder gewerblichen Leistungen zu fördern, widerbesseres Wissen unwahre Thatsachen vorspiegelt oder wissentlichwahre Thatsachen entstellt, insbesondere wer zudiesem Zweck über den Ursprung und Erwerb seiner oder einesanderen Gewerbetreibenden Waaren. über besondere Eigen-schaften oder Auszeichnungen dieser Waaren, über die Mengeder Waarenvorräthe, den Anlaß zum Verkauf oder dieP r e i s b e m e s s u n g auf Täuschung berechnete falsche An-gaben macht, wird mit Geldstrafe bis zu 1000 Mark und imUnvermögensfall mit Gefängniß bis zu 3 Monaten bestraft.—Die Vorgänge in dem königlichen Saar-Kohlen-rrvier zeigen, wie wenig die Bergbehörden es verstehen,auch nur Fühlung mit den Arbeitern zu halten. Vor dreibis vier Zahren wurden sie geradezu überrascht von derallgemeinen Bergarbeitcr-Bewegung, und die Erfahrungendieser Zeit haben sie nicht gelehrt, sich in ein besseres Ver-hältniß zu setzen. Sie scheinen das Verhältniß zu den Ar-beitern aufzufassen wie Krupp und König Stumm. Sie sinddie Herren und haben die Arbeitsbedingungen den Arbeiternaufzuzwingen. Wie sollten sie auch, bevor sie ihre neueArbeitsordnung aufstellten, sich mit ihren Arbeitern ins Ein-vernehmen setzen und den Versuch machen, eine beidenTheilen genehme Arbeitsordnung auszustellen? Die unterLeitung der Behörden gewählten Ausschüsse dürften wohl sichselbst kaum als wirkliche Arbeiterverrretung betrachten.Von den Organen der ultramontanen Presse, welche demRechtsschutzverein der Bergarbeiter gewiß nicht freundlichgesinnt sind, werden ähnliche Vorwürfe gegen die Behördenerhoben. Sie bezweifeln, daß die Bergbehörden und dieRegierung ihre Hände in Unschuld waschen dürfen undführen weiter aus:„Nirgends in der Welt giebt es ein ähnliches Panorama/meinte Walter.„Selbst in der Schweiz nicht."Nun setzte man sich langsam in Bewegung, um herum-zuspazieren und die Aussicht dabei ein wenig zu genießen.Georges und Susanne blieben zurück. Sobald einigeSchritte zwischen ihnen und den anderen lagen, sprach ermit leiser, unterdrückter Stimme zu ihr:„Ich liebe Sie,Gusanne, ich liebe Sie zum wahnsinnig werden!"„Ich Sie auch, Bel-Ami," flüsterte sie.„Wenn ich Sie nicht zur Frau bekomme, verlasse ichParis, verlasse ich Frankreich," fuhr er fort.„Machen Sie doch einen Versuch," erwiderte sie.„BittenSie Papa um meine Hand, vielleicht willigt er ein."Er machte eine etwas ungeduldige Bewegung.„Nein,eS nutzt nichts, ich wiederhole es JKnen zum zehnten Male.Ich darf Ihr Haus dann nicht mehr betreten, �werde ausder Redaktton getrieben, und wir können uns dann nichtmehr sehen. Das wäre das schöne Ergebniß einer sörm-lichen Bewerbung, darauf können Sie sich verlassen. Siesind für den Marquis von Cazolles bestimmt. Ihre Elternhoffen, daß Sie schließlich doch„Ja" sagen werden undwarten darauf."„Was soll ich thun?" fragte sie.Er zögerte mit der Antwort und sah sie von der Seitean.„Lieben Sie mich so sehr, daß Sie eine Thorheit be-gehen könnten?"„Ja," erwiderte sie fest.„Eine große Thorheit?"-Ja."„Die größte Thorheit, die nur möglich ist?"Ja."'"Hätten Ste Muth genug, Jhrem� Vater und IhrerMutter zu trotzen?" ��Wirklich?"„Ja."„Wohlan! Es giebt ein Mittel, aber nur eins! DteSache muß von Ihnen herrühren, nicht von mir. Sie sindein verzogenes Kind, Sie dürfen alles sagen, über einen„Auf die einzelnen Streitpunkte(«inAetretenr«nd drohendeLohnherabsetzungen, unberücksichtigte Wünsche der Arbeiter-ausschüsse zur Arbeilsordnung, Verhaftung eines Führers,Furcht vor Vergewaltigung des Versammlungsrechts rc.) wollenwir an dieser Stelle nicht eingehen; es genügt, die Thatsachefestzustellen, daß auf diesen staatlichen„M u st e r a n st a l t e n"die Verwaltung das Vertrauen der Leute nicht zu gewinnen,den Einfluß der sozialistischen„Führer"— trotz der vielenBlößen, die sich dieselben gegeben— nicht zu brechen ver-mocht hat. Wenn die Schuld blos an den Personen läge, sowäre leicht ein Wandel zum Besseren zu erzielen. aber dasNebel liegt in dem System. Die traurige Frucht, die man amSchluß des unglückseligen Jahres erntet, ist aus dem Halmdes neuen Berggesetzes erwachsen. Das war ein Rück-schlag in der sozialpolitischen Reformbewegung, der mit'Natur-nothwendigkeit das Mißtrauen der Bergleute und die gefähr-liche„Schneidigkeit" der Arbeitgeber steigern mußte.... Dasselbstverständliche Fiasko dieses Theilstreiks während derwirthschaftlichen Ebbe wird keinen Abschluß bedeuten, sondernerst bei Wiederkehr der wirthschaftlichen Fluth wird die ernsteProbe darauf gemacht werden, ob es klug war, erfüllbareWünsche der Arbeiter bei Seite zu schieben und die Berg-gesetzgebung in den Ruf der Einseitigkeit und Parteilichkeit zubringen."Auch die kapitalistische Presse, allen voran daS Organder Krupp und Baare, der Eisen» und Kohlenringe, machtder Regierung Vorwürfe, freilich anderer Art. Die Schulddes Streiks liegt nach ihr„in der bedauerlichen Schwächeder obersten Regierungsbehörden, in dem schwankenden,trotz aller in den letzten Jahren gemachten trüben Er-fahrungen noch immer mit dem Mäntelchen der Arbeiter-s r e u n d l i ch keit sich umgebenden sozialpolitischen System"....„Nicht„Entgegenkommen" ist gegenüber dem grenzenlosenFrevel und Hochmuth, der sich in dem Massenkonttaktbruchder Bergleute des Saarreviers kundgiebt, am Platze, sondernäußerst« Strenge und endliches kraftvolles Durch-greifen, damit nicht durch falsche Nachgiebigkeitdie Anschauungen der Streikführer über das, was im wirth-schaftlichen Leben möglich und nicht möglich ist, noch maßloserund wahnwitziger werden, als ste schon sind."Die freche Sprache des Blattes, welches die kolossalenSteuerhinterziehungen eines Baare und Genossen, die Stempel-fälschungen und die Manöver der Ausbeuter-Ringe stets zubeschönigen und zu vertheidigen weiß, ist freilich durch dieSchwäche und Nachgiebigkeit der Regierung nur zu sehrgefördert. Die Industrie-Barone betrachten überhaupt dieBehörden nur als ihre Jntereffen-Vertreter, und da die Be-Hörden selbst dieser Anschauung nur zu sehr beizutretenscheinen, dürften auch die Bergarbeiter wenig vom Entgegen-kommen der Behörden zu erhoffen haben. Ob aber oasAnsehen der Regierung dadurch gewinnt, wenn sie sich mitder Klique der Schlotjunker identifizirt, ist«ne andereFrage.—Ein schreckliches Verbrechen gegen den Kohlenringstellt die„Rheinisch-Westfälische Zeitung" an den Pranger.Die drei Dortmunder Zechen„Westfalia",„Westhausen" und„Gneisenau" haben das in den Augen des Baare-Organsentsetzliche Verbrechen begangen, in„beispielloser Preis-schleuderei" Kohlen, nicht etwa nach dem Auslande(dorthinliefern bekanntlich die deutschen Kohlen- und Eisenringeunter dem Selbstkostenpreis), sondern nach den deutschenRheinhäfen zu liefern.—Tie Nuckrevidirimg der„Sonntagsruhe" ist bereitskräftig im Gange, noch bevor die letztere in Kraft getretenist. Aussührungsbestininlungen für die Sonntagsruhe inder Industrie und im Handwerk, welche im Bundesrathausgearbeitet wurden, sind den einzelnen Bundesregierungenzur Begutachtung vorgelegt. Die Ergebnisse dieser Umfragesollen nun noch mit Sachverständigen der einzelnen Interessen-Gruppen der Unternehmer berathen werden. Was da vonder Sonntagsruhe übrig bleiben wird, läßt sich denken.—Der Welfeufondsqnittungs-Tchreck liegt allen nichtsauberen Politikern und Zeitungsschreibern bleischwer in denGliedern. Mit dem scheintapferen Geschrei„nach denNamen"(Namen! Namen! riefen auch die Panama-Spitz-buben in Paris) hat man das böse Gewissen gar zu klag-lich masktrt, und die Schande ist so offenkundig, die Schul-digen sind so bekannt, daß die Tugendheuchelei auchnicht einmal bei der Hurrahkanaille verfängt. Das Hau-novcr'sche Welfenorgan, das in Sachen des Welfenfondswohl bewandert ist, schreibt in seiner gestrigen Nummer(„Deutsche Volkszeitung" vom 4. Januar):Streich mehr wundert sich keiner bei Ihnen. Hören Siealso! Wenn Sie heut Abend nach Hause kommen, so suchenSie Ihre Mama allein auf und gestchen ihr, daß Siemich zum Mann wollen. Sie wird sehr zornig und erregtsein..„Oh nein!" unterbrach ihn Susanne,„Mama hat Sieja gern."„Doch!" erwiderte er lebhaft.„Sie kennen das nicht.Sie wird viel böser und zorniger sein als Ihr Vater. Siewird nichts davon wissen wollen, warten Sie's nur ab!Aber Sie müssen sich tapser halten, nicht nachgeben undimmer nur sagen, daß Sie mich, mich allein heirathenwollten und sonst keinen andern. Wollen Sie das thun?",Ja.""�Zon Ihrer Mutter gehen Sie dann zu Ihrem Vaterund sagen ihm mit ernster und entschiedener Miene dasGleiche."„Ja, ja. Und dann?"„Und dann, ja dann wird's'ernst. Wenn Sie wirk-lich entschlossen, wirklich ganz, ganz fest entschlossen sind,meine Frau zu werden, süßes, geliebtes Suschen... dann,dann... dann entführe ich Sie!"Sie fuhr vor Freude zusammen und hätte beinahe indie Hände geklatscht. O wie schön! Sie wollen michentführen? Wann denn?"Die ganze alte Romantik nächtlicher Entführungen,jagender Postkutschen, dunkler Herbergen, all die reizendenAbenteuer, die sie in Romanen gelesen hatte, tauchten wieein herrlicher Traum, der sich verwirklichen soll, mit einemMale in ihrem Geiste auf.„Wann wollen Sie mich dennentführen?" fragte sie noch einmal.„Nun... hent Abend noch.— Heut Nacht," er-widerte er sehr leise.„Und wohin gehen wir?" fragte sie zitternd.„Das ist»nein Gcheimniß. Üeberlegen Sie nur, wasSie zu thun haben. Bedenken Sie wohl, daß Sie nadieser Flucht nnr meine Frau werden können. Es ist da»einzige Mittel, aber es ist... ist sehr gefährlich.!..für Sie."Di« Mittheil im gen des„Vorwärts" über die MV Quittungendes WelfenfondS sind von den Blättern aller Parteien ziemlichkurz abgethan. Das ist begreiflich, denn mit Ausnahme desZentrums, der Freisinnigen und der Sozialdemokraten sindMitglieder aller Parteien verdächtig, daß sie ihren PattiotiS-ums mit welfischem Gelde haben auffrischen lassen.Im allgemeinen wird angenommen, die Mittheilung beruheauf Erfindung; eS hätten entweder gar keine Quittungen existirtoder sie seien vernichtet.Daß ein Mann, wie Fürst Bismarck, Gelder ohneQuittungen hingab, erscheint ausgeschlossen. Durch die Zu-Wendung des Geldes erwarb er sich die Dankbarkeft deS Em-pfängers für den Augenblick, im Besttze einer Quittungsicherte er dagegen sich sie Heeresfolge für immer. Unodie Gelegenheft dazu sollte sich Fürst Bismarck haben entgehenlassen? Das kann nur glauben, wer ihn nicht kennt. Außer-dem hat er ja selbst die Existenz der Quittungen zugestanden.Daß die Originale verbrannt sind, mag zur Beruhigung derAussteller dienen, daß vor der Verbrennung getreue Kopiengenommen sind, dürfte zweifellos sein.Auch der Einwand, daß eS sich um die in Zürich annon-cirten Quittungen handle, schwächt die Bedeutung der Sachenicht ab, denn nicht darum handelt es sich, wo und auf welchemWege sie in die Oeffentlichkeit kommen, sondern darum, ob sieecht sind.Und an dieser Echtheit ist u. E. nicht mehr zu zweifeln.nachdem der„Vorwärts" eine ganze Reihe der Empfänger sogenau bezeichnet hat, daß ein nur einig-'rmaßen mit den Per-sonen und den Verhältnissen Vertrauter sie auf den erstenBlick erkennt. Haben diese Leute einen blanken Schild, sowerden sie u. E. nicht umhin können, Herrn Liebknecht zurVerantwortung zu ziehen.Wenn der„Vorwärts" sagt, daß die von ihm jetzt bei-gebrachten Belege und Zahlen erst einen verschwindendenBruch theil des Ganzen bildeten, so hat er Recht. Die hier an-gegebenen Summen betragen zusammen noch nicht einmal zweiMillionen M...k; nach Abzug der aus dem Welfenfonds ruhendenLasten sind aber mehr als 3» Millionen Mark unter die Deckegebracht.Der gegen den„Vorwärts" erhobene Vorwurf, daß er nichtofort auch die Namen der Empfänger veröffentlicht habe, er-cheint ebenfalls unbegründet. Warum sollte er ein Vergnügen.an dem er lang« zehren kann, auf einmal genießen, undeine so scharfe Waffe mit einem Hiebe abnutzen? Schonaus der Geschichte der Ztriminalistik ist bekannt, daß dieschwersten Verbrecher von unten aus gerädert wurden.Der„Reichs-Anzeiger", an den sich die nationalliberalePresse in ihrer Verzweiflung gewandt hat, schweigt; undda der Schmutz des Welfenfonds nicht an der jetzigen Re-gierung haftet, so sehen wir auch keinen Grund, warum ereine Mohrenwäsche an Individuen versuchen sollte, deren—Vasallen, und sonstige Treue der jetzigen Regierung zurGenüge bekannt ist. Während der„Reichs- Anzeiger"schweift, reißt ein norddeutsches Repttl, welches ander nämlichen Stätte haust, wie der �Reichs-Anzeiger",den geifernden Rachen auf: Die„Neue Reichskorrespondenz",.welche in der„Norddeutschen Buchdruckeret" gedruckt wird.Diese Korrespondenz schreibt in ihrer Nummer vom 3. d.Monats:Die vom sozialdemokratischen Partelorgan. dem„Vorwärts".bewirkte Veröffentlichung angeblicher Welfenfonds»Quittungen erscheint dem aufmerksamen Beobachter der Vor»gänge auf und hinter der sozialdemokratischen Theaterbühne alsein gänzlich mißglückter Versuch, das Augenmerk der Genossen undauch urtheilsfähigerer Leute von den Liebknecht'schen Gehalts-quittungen k 600 M. monatlich abzulenken. Das unsaubereManöver mit den gefälschten Dokumenten ist eine Sache fürsich, daß aber die Sozialdemokratie, die von der Reinheit ihrerHände, ihrer Gesinnungen, ihrer Motive immer so viel Auf-Hebens macht, sich vor Anwendung solcher Kniffe nicht scheut,läßt Schlüsse auf ihren wahren Charakter zu, welche nur be«stätizen, was sich jeder Kenner der Menschen und Verhältnisseschon seit Jahr und Tag selber sagen konnte. Wenn der„Vorwärts" noch zehnmal so viel gefälschte WelfenfondS-Quittungen veröffentlichte, so würde die Handlungsweise Lieb»knechts, als Wortführer deS„ausgebeuteten" Proletarier-thuins sich selber in der Weise eines vorsorglichen paterfamilias der Bourgeoisie auf eine wohldotirte Pfründe zurück-zuzieben, an befremdlicher Inkonsequenz doch nicht dasMindeste einbüßen. Die schönsten Hetztiradeu lassen ungerührt.sobald der, von dem ste angestimmt werden, notorisch überEinnahmen verfügt, welche ihn im Rahmen des„miserabelsten"aller Wahlsysteme, des preußischen Dreiklassensystems, zumqualifizirten Wähler 1. Klasse erheben.Der Zwillingsbruder des Pindter in der Rolle deSEntsagnngspredigers! Ja, wenn Liebknecht seinerzeit Ge-Haltsquittungen von 600 M. und mehr monatlich alsRedarleur der„Norddeutschen Allgemeinen Zeitung" aus-gestellt, und sich aus dem Reptiltopf binnen weniger Jahre„Ich bin fest entschlossen," erklärte ste.„Wo treffeich Sie?"„Können Sie ganz allein aus dem Hause kommen?"„Ja, ich weiß die kleine Pforte aufzumachen."„Wohlan! Um Mitternacht, wenn der Portier schläft,gehen Sie fort und treffen mich auf dem Platz de la Eon-corde. Ich sitze in einer Droschke, die vor dem Marine-inimsterium hält."„Ich komme."„Wirklich?"„Wirklich!"Er ergriff ihre Hand und schüttelte sie.„Oh. wieliebe ich Sie! Wie gut und tapfer sie sind! Den Marquisvon Cazolles wollen Sie also nicyt?"„Oh nein!"„Ihr Vater war wohl sehr böse, als Sie„Nein"sagten?"„Ich glaube ja; er wollte mich inS Kloster schicken."„Sie sehen, wie nothwendig es ist. energisch zu sein."„Ich will es sein."Sie blickte nach dem fernen Horizont, und ihr Köpfchenwar von dem Gedanken an diese Entführung ganz beherrscht.Viel weiter noch als sie sehen konnte, ging es fort, fort mitihm!... Er entführte sie!... Wie stolz war sie darauf.An ihren Ruf und an die Schande, der sie sich aussetzte.dachte sie gar nicht. Wußte sie überhaupt etwas davon?Beargwöhnte sie ihn denn?Frau Walter sah sich um.„Komm doch, Kleine!" riefsie.„Was machst Du denn mit Bel-Ami?"Sie schloffen sich wieder den anderen an. Don demSeebade war die Rede, wo man bald sein würde.Dann ging es, um nicht denselben Weg zu nehmen,über Chatou zurück.Georges betheiligte sich nicht mehr am Gespräche. Erträumte. Ja, wenn die Kleine ein bischen Muth hatte,mußte es am Eude doch glücken. Seit dreiMonaten umspann er sie mit den unwiderstehlichenFäden seiner Zärtlichkeit. Er verführte ste, nahm sie ge-fangen, eroberte sie. Er flößte ihr Liebe ein, so wie er sich