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Gewerkschaftliches.

Berlin   und Umgegend.

Der Jandorf- Bonkott.

Achtung, Rohrleger und Helfer! Wegen Nichtanerkennung des Tarifs haben die Kollegen bei der Firma Dswald, Turmstr. 44, die Arbeit niederlegen müssen. Die Firma ist bis auf weiteres gesperrt; ebenso folgende Bauten: Bau Gebbert, Wigleben­ftraße 18/19; Bau Bode, Pfalzburger-, Ede Düsseldorferstraße; Bau Dpis, Bleibtreustraße und Levezowstr. 12a. Wir ersuchen die Kollegen, bei der Firma Dswald feine Arbeit anzunehmen. Deutscher   Metallarbeiter- Berband, Drtsverwaltung Berlin  . Friedensschluß im Töpfergewerbe.

zuziehen. Glücklicherweise stehen die dabei aufgebotenen Kosten, die Mühe und Arbeit zu dem Erfolg in argent Mißverhältnis. Man hat für erste Maschinisten 300 M. und für zweite 200 M. geboter und man hat auch eine Anzahl von Heizern zu Maschinisten abancieren lassen. Aber die Maschinisten in ihrer großen Mehrheil verstehen das unfreiwillige freundliche Verhalten recht gut und be. danten sich beftens, gegen solche Versprechungen und vorübergehendes Wohlwollen ihre Ehre zu beflecken und Berrat an ihren eigenen Interessen und Kollegen zu begehen. Alle Mittel werden in An wendung gebracht, um die Streifenden irre zu führen und mutlos zu machen. Mit Mühe und Not werden die Dampfer aus dem Safen gebracht, um den Glauben zu erweden, die Pläge der Ordnung. Aber alle Arbeitswilligkeit vermag Fähigkeit und Kennt Kämpfenden seien besetzt und für die Reeder sei alles in schönster die Herren Reeder wenig Freude an ihren Schüßlingen zu erleben. So ist der Dampfer Nordsee  " nach 3 Tagen wieder zurückgekehrt wegen schlechten Kohlen". Der St. Georg" ist bei Helgoland   auf Grund geraten und der Wappen von Hamburg" ist ebenfalls nach zweitägiger Reise wieder in den Hafen zurüd, wahrscheinlich auch wegen Widerspenstigkeit der Maschine. Der Falte" liegt in der Sperber" ohne Heizer und die" Bunte Ruh" ohne zweiten Holtenau   und wartet auf einen zweiten Maschinisten. Weiter ist Maschinisten in See gegangen, worauf wir die zuständige Behörde aufmerksam machen wollen. Auch die Versuche der Reeder, ihre Dampfer nach fremden Häfen zu dirigieren, sind gescheitert. Die zurüdgewiesen. In demselben Sinne äußerten sich dann noch Streitleitung hatte schon bei Ausbruch des Streites alle in Betracht einige Mitglieder des Verbandes. Ein Mitglied des Vereins der kommenden Pläke beſeßt, ſodaß man auch diese Versuche wieder auf­Töpfer Berlins   hatte an den getroffenen Vereinbarungen dies und geben mußte. Einige Dampfer, welche in Geestemünde   einliefen, das auszusetzen. Hätten die Lokalisten sich an den Verhandlungen fonnten nur mit Hülfe der Polizei wieder in See gehen. Ez beteiligt, dann wäre es nach seiner Ansicht ganz anders und besser kündigen, und zwei derselben, welche ein Billett nach Hamburg  wurde den Maschinisten unmöglich gemacht zu geworden. Drunsel war es ein leichtes, die Möglichkeit, daß gelöst hatten und eben im Begriff waren, in den Bug einzusteigen, Bwiespalt und Mißmut in die Reihen der Töpfer getragen werde, wurden auf Veranlassung der Polizei wieder 164 Familienväter, welche jahrelang ehrlich und recht- gründlich zu vereiteln. Fast einstimmig nahm die Versammlung per Droschte nach dem Dampfer zurüdgebracht. schaffen die gewiß nicht leichte Arbeit zur Zufriedenheit aus die getroffenen Vereinbarungen der Rohnkommission an. Am Die Reeder haben es allem Anschein nach aufgegeben, ihre Dampfer geführt hatten, wurden einfach aufs Straßenpflaster geworfen! Mittwoch, den 30. d. M., wird die Redaktion des neuen Tarifes nach fremden Häfen zu beordern, da es nichts müßt. Auch die Daß die organisierte Arbeiterschaft sich eine solche Behandlung vorgenommen und einer am Freitag noch näher bekannt zu gebenden Altonaer   Polizei vertritt mit Energie und Fleiß die Interessen der ihrer Arbeitsbrüder unter teinen Umständen gefallen Versammlung zur endgültigen Annahme vorgelegt werden. Am Reeder. Die Streitposten werden weggewiesen und mit Berhaftung Lassen konnte, mußte eigentlich Herrn Jandorf flar sein. Montag, den 4. November, könne dann die Arbeit aufgenommen Gestalten können sich den ganzen Tag am Bollwert herumtreiben bedroht. Andere Leute und auch die bekannten Bassermannschen Die Firma scheint auch schon die Wirkung des Boykotts zu werden. Alle Töpfer haben bis dahin immer noch die tägliche Ron- und fein Polizeigewaltiger verbietet ihnen den Aufenthalt. Nur verspüren. Alle möglichen Versuche werden unternommen, trolle zu passieren. Desgleichen sind die Streitposten- mit Ausnahme wenn einer der gefährlichen Streitbrüder still und ruhig auf seinen um die Kundschaft zu födern. Neuerdings schickt man mit der derer an den Bahnhöfen nach wie vor zu befehen. Mit einem Posten steht, schreitet man ein, und Ruhe und Ordnung find her­Post an das faufende Publikum Zirkulare mit Rabattkarten, begeistert aufgenommenen Hoch auf den Verband der deutschen   gestellt und Reedertum und Profit gerettet. Die Herren Reeder in die, obgleich gar nichts eingekauft, im Voraus 10 Rabatt- Töpfer wurde die Versammlung geschlossen. müssen doch gewaltig in der Klemme steden, wenn solche Mittel in marken eingeklebt sind. Doppelte Rabattmarken, Ausnahme­Anwendung gebracht werden. Aber trop polizeilicher und anderer tage und ähnliche Reklamen werden gemacht; alles natürlich Hülfe, trok Versprechungen und Drohungen lassen sich die Kämpfenden nicht irreführen oder einschüchtern. Die Reeder nur, um die von der Arbeiterschaft nicht gewünschte Ware an werden sich in den nächsten Tagen entschließen müssen, ob sie ihren den Mann oder die Frau zu bringen. Das alles wird Halsstarrigen Standpunkt aufgeben und verhandeln wollen oder natürlich keine Arbeiterfrau veranlassen, ihre Einkäufe in ob sie einen langen Kampf und damit den Stillstand der Fisch­diesen Häusern, zu machen. dampfer vorziehen. Die Streifenden stehen einig und geschlossen hinter ihrem Verband und den von diesen vertretenen Forderungen. Freunde die Macht und das Solidaritätsgefühl der Maschiniſten Es wird sich bald zeigen, daß die Hülfsmittel der Reeder und ihrer nicht erschüttern können.

Jm Vordergrunde des Interesses steht zurzeit der von der politisch wie gewerkschaftlichorganisierten Arbeiterschaft ein­stimmig gefaßte Beschluß, der Firma A. Jandorf u. Co. den Bontott zu erklären. Die Gründe, welche zu diesem Vorgehen Veranlassung gaben, sind bekannt. Eigenartig muß es im An­gesichte dieses Kampfes berühren, wenn von seiten des Eine sehr stark besuchte Töpferversammlung beschäftigte sich Warenhauses Jandorf wiederholt der Versuch ge- in Kellers großem Saal am Dienstag, den 29. d. M., vormittags macht wurde, sich den Mantel des sozialen Verständ- 11 Uhr, mit den Friedensbedingungen im Töpfergewerbe. Seniffe nicht zu ersetzen und trotz allen Entgegenkommens scheinen nisses für die im Betriebe Beschäftigten umzuhängen. Wie gawe refapitulierte kurz die bekannten Vorgänge bei den Ver­weit es damit her ist, illustriert vollauf der Umstand, daß der handlungen mit der Meisterorganisation. In der am Montag ab­Inhaber der Firma bei der von der bürgerlichen Presse ver- gehaltenen Sigung sei endlich eine Einigung zwischen den beider anstalteten und veröffentlichten Umfrage wegen Einführung feitigen Kommissionen erzielt worden. Redner empfahl das Er­des Achtuhr- Ladenschlusses ganz bestimmt erklärte, feine gebnis zur einmütigen Annahme. Wohl könne bei dem Friedens Filialen vor 9 Uhr nicht schließen zu wollen, andernfalls er schlusse von keinem großen Siege die Rede sein, jedoch wäre nach von seinen einigen Tausend Angestellten ein Drittel entlassen seiner Ansicht dasjenige erreicht, was unter den gegebenen Ber­müßte. Daß man es jedoch fertig brachte, den Hausdienern hältnissen zu erreichen möglich war. Die Töpfer Berlins   haben einen Revers vorzulegen, der geradezu einen Raub des ge- bewiesen, daß fie auch in der Defensive zu kämpfen verstehen; eine seglich gewährleisteten Koalitionsrechts bedeutete, sollte man verschlechterung der Arbeits- und Lohnbedingungen sei gebührend faum für möglich halten.

Als alle Verhandlungen endgültig gescheitert waren, ver­fuchte die Firma ihren Arbeitern dieses Monstrum von Ver­trag einzeln aufzuzwingen. Die Hausdiener besaßen Rück­grat genug, kategorisch die Unterschrift zu verweigern. Jetzt zeigte dann auch Herr Jandorf sein soziales Empfinden: wer nicht unterschrieb, wurde entlassen.

Die Polizei steht wie gewohnt auf feiten der mit der Arbeiterschaft in Streit liegenden Firma. Zum Schute der gemaßregelten Arbeiter fehlt ihr die Macht und die Be­fugnis, natürlich auch die Absicht. Dagegen greift sie in unserem angeblich mittelstandsfreundlichen" Staate fräftig zum Schutze des bedrohten großkapitalistischen Warenhaus besizers ein und arbeitet so wenigstens an der Aufklärung des Kleinbürgertums über das Wesen des kapitalistischen  Selassenstaates mit.

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Der Tarifvertrag der Nahmenbergolder. Die Vergolder hatten sich am Montagabend außergewöhnlich zahlreich zu einer Branchenversammlung eingefunden, die in den neuerbauten Arminhallen" stattfand. Es wurde über die Lohn­bewegung der Rahmenbergolder berichtet, die bekanntlich zu einem zweijährigen Tarifvertrag führte, der schäßenswerte Verbesserungen allgemeinen um 7 Proz. erhöht und der Mindestlohn, der bisher der Lohn- und Arbeitsbedingungen bietet. Die Löhne werden im 58 Pf. war, ist auf 65 Pf. festgefeßt. Tüchtigere Arbeiter sollen höheren Lohn erhalten, was ja selbstverständlich erscheint, aber nun ausdrüdlich im Tarif festgelegt ist. Die wöchentliche Arbeitszeit ist von 52 auf 51 Stunden herabgesett und Ueberstunden sind, wie der Tarif weiter sagt, zu vermeiden. Bei schlechtem Geschäftsgang sollen Entlassungen möglichst vermieden werden und es soll statt beffen lieber fürgere Beit gearbeitet werden. Bei Einstellung von Arbeitskräften ist der Arbeitsnachweis der Vergolder( Holzarbeiter verband), Engelufer 15, zu benuken. Tarifdifferenzen sollen durd eine aus drei Meistern und drei Gesellen bestehende Tarif fommission entschieden werden. Der Tarifvertrag ist bereits am 19. Oktober in Kraft getreten und er gilt bis zum 30. September 1909. Wird er nicht bis zum 31. August des Ablaufsjahres ge­fündigt, so gilt er ein weiteres Jahr.

Am Sonnabend begann der Stampf auf feiten der Arbeiter. 32 000 Flugblätter wurden vor den Filialen der Firma Fandorf und dem Kaufhaus des Westens verbreitet. Bei den Bewohnern des Westens( zumeist ebenfalls wohl­wollenden Mittelstandsfreunden") blieb die Wirkung zumeist aus. In den Proletariergegenden haben die Flugblätter gut gewirkt. Dort wirkten sie auch am meisten auf vertretern Dehlert und Späthe wie von Leopold, dem In der Versammlung wurde sowohl von den Branchen­Die Polizei. Vor dem Kaufhaus des Westens und Vertreter der Verwaltung des Holzarbeiterverbandes, vor allem am Spittelmarkt famen keine Verhaftungen vor, mert darauf aufmerksam gemacht, daß nun mit allem Eifer über die würdigerweise auch nicht am Stottbuser am Rottbuser Damm. In Durchführung und Innehaltung des Tarifes gewacht werden muß der Frankfurterstraße wurde eine Verhaftung bor   Weigert sich eine Firma, den Vertrag durchzuführen, so ist dies genommen, in der Belle- Alliancestraße zwei, in der Brunnen  - unverzüglich dem Bureau zu melden. Der Tarifvertrag ist am straße nicht weniger als elf! Daß das die Situation der Sonnabend auf dem Gewerbegericht festgelegt worden, sodaß also Firma zu bessern vermag, möchten wir nicht behaupten. den Rahmenbergoldern nun ein klagbares Recht auf die festgesetzten Stachelten die Maßregelungen der Firma die Arbeiterschaft Löhne zusteht.

bis zur Verhängung des Boykotts auf, so dürften die neuen Opfer, welche die Polizei dem Kapitalismus zu Füßen legt, die Durchführung des Boykotts mur verschärfen helfen. Un­

brusfieren!

Deutfches Reich.

Gelbe Fleischergesellen.

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Husland.

Ein Erfolg des Getreideträgerstreits in Rotterdam  ..

ist es dem Schiffs- und Bootsarbeiterverband gelungen, einen Durch Vermittelung des Stauereiunternehmers Cornelsen Kontrakt mit einer Anzahl englischer Reeder abzuschließen, die jene besseren Lohn- und Arbeitsbedingungen zugestanden, denen die Rotterdamschen Reeder und Stauereiunternehmer so hartnädigen Widerstand entgegenseßen. Die Schiffe, deren Führer feine Streitbrecher an Bord haben wollen, werden teils durch den. Stauereiunternehmer Cornelsen gelöscht, teils direkt durch den Schiffs- und Bootsarbeiterverband, der über eigene Gerätschaften berfügt und somit selbständig Arbeiten übernehmen kann. Welchen Einfluß dieser Erfolg der Streifenden auf die Haltung des Unternehmertums ausüben wird, läßt sich noch nicht voraus. sehen; jedenfalls muß er dazu beitragen, daß der Kampf eine für die Arbeiter günstige Wendung nimmt.

Straßenbahnerstreit.

Brünn  , 29. Oftober. Die Bediensteten der Elektrischen Straßen bahngesellschaft find wegen Lohndifferenzen in den Ausstand ge treten; der Straßenbahnverkehr ruht vollständig.

Briefkaften der Redaktion.

Es werde Licht", Blätter für Aufklärung, Fortschritt und Ber föhnung. Berlag: D. Th. Scholl, München  . Jährlich 12 Hefte a 40 Bl. . Walther, Berlin   W. 30. Wahlrecht und Berufsstände. Bon Dr. E. Leo. 60 Pf. Verlag:

Der Mitteldeutsche Schlachtergesellen- Bund Proteft gegen die Wahl des Dr. Wladyslaw Dulemba in den öfter. gestraft läßt sich die Berliner   Arbeiterschaft wahrhaftig nicht lub die verschiedenen zünftlerischen Bundesvereine der Fleischer zu reichischen Reichsrat. 66 Seiten. Drud von R. Thimms Erben, Bien II, einer Versammlung nach Gießen   ein, die am letzten Sonntag" Der Kampf". Heft 2. Sozialdemokratische Monatsschrift. Pro Jahr Die Elektromonteure und Hülfsmonteure nahmen am Montag tagte. 18 Vereine, darunter auch aus Berlin  , hatten dem Rufe Folge 6 Kronen, Bierteljahr 3 Kronen, Einzelheit 50 Heller. Verlag: Bien VI, in einer Versammlung, die im Gewerkschafthaus tagte, den Bericht geleistet, und die Vertreter dieser berieten in Gemeinschaft ihrer Mariahilferstr. 89. Grundbesitzverteilung und Bauernfrage in Rumänien  . Von über den Stand ihrer Lohnbewegung entgegen. Handte erstattet: biederen Innungsmeister über die Gründung einer Or­den Bericht. Er legte zunächst bar, weshalb nicht der Kampf aufganisation über ganz Deutschland   gegenüber dem Dr. G. D. Creampa. I. Teil. Heft 129 der staats- und sozialwissenschaftlichen Zentralverbande. Ein Herr Hornig- Mannheim   Forschungen von G. Schmoller   und M. Sering  . Berlag: Dunder u. der ganzen Linie eröffnet worden sei. Nachdem die Forderungen referierte zu diesem Punkte. Der Mannheimer   Fleischerstreit der Humblot in Leipzig  . den Unternehmern unterbreitet waren, wehte ein günstiger Wind den guten Leuten schwer im Magen liegen muß( die Freisprechung " Bodenreform". Heinrich Freese  . Verlag: Friedrich Emil Perthes, der Agitationsfommission das Protokoll einer Versammlung zu, der Genossen Fishtowsti und Nagel durch das Mann- Gotha  . Preis geh. 4 M. die die Installationsfirmen von Berlin   und Umgegend abhielten. Heimer Schwurgericht findet bei den Bündlern keine Gegenliebe) Es wurde da einstimmig beschlossen, dem Deutschen Metallarbeiter- meint er, habe den Beweis geliefert, daß der Zentralverband berband auf sein Anschreiben nicht zu antworten und einen Tarif- energischer als bisher bekämpft werden müsse. Der erste Schlag vertrag weder mit dem Verband noch mit seinen Angehörigen ab- gegen den so tief gehaßten Zentralverband soll in Mannheim  zuschließen. Für den Fall eines Streits sollten die Arbeitsnach geführt werden. In 4-5 Wochen solle der Kampf losgehen. Dann Marquardt u. Co., Berlin   W. 50. Morgen". Wochenschrift für deutsche Kultur. Nr. 20. 50 Pf. Verlag: weise der Kühnemänner in bekannter Weise in Attion treten. Eine mehe", Zentralverband! Wo der zweite Schlag" geführt werden Deutscher   Armee- Kalender 1908. 50 Pf. Berlag: J. C. C. Bruns, Anzahl Firmen, darunter gerade die, von denen man ein Eingehen solle, wurde nicht verraten. Die Leulchen werden auch gut tun, Minden   i.. auf Tarifbestrebungen glaubte erwarten zu können, antworteten die Folgen des ersten Schlages abzuwarten. Vielleicht sind dann Das Schulzimmer. Vierteljahrsschau über die Fortschritte auf dem zwar, aber ablehnend. Zum Teil mit der Maßgabe, ihre Monteure nicht die zentralorganisierten Fleischergesellen, sondern sie die Ge- Gebiete der Ausstattung, und Einrichtung der Schulräume. Herausgegeben follten, wenn sie etwas wünschten, selbst an sie herantreten. An- schlagenen. Die Berliner   stimmten den Vorschlägen zu. Es soll eft im. Verlag von B. Johannes Müller, Charlottenburg  . von H. Th. Matth. Meyer. Jährlich 4 Hefte. Jahrgang 4 M., das einzelne gesichts dieses ablehnenden Verhaltens war die Frage: Liegen die nun zunächst ein Norddeutscher Bund   und daran anschließend eine sonstigen Verhältnisse so, daß ein allgemeines Vorgehen angebracht 3entralverbindung über ganz Deutschland   ge- Verlag von G. Freytag   in Leipzig  . Das jüngste Deutschland von Eduard Engel  . Preis 1,20 m. ist? In Betracht kam der Niedergang der allgemeinen wirtschaft- gründet werden. Dann kann der Tanz gegen den Zentralverband Jahresbericht der Ortsverwaltung des Verbandes der Schneider, lichen Konjunktur, das Abflauen der Baukonjunktur und das Order Fleischer losgehen! Um dem Beschluß des Zentralverbandes Schneiderinnen und verwandten Berufsgenossen. Berlin   1906/7. 73 Seiten ganisationsverhältnis. Den Vertrauensmännern wurde die Ent- auf seiner fürzlich stattgefundenen Generalversammlung, die Ar- Selbstverlag. Berlin  , Michaelfirchplay 1. scheidung überlassen. Sie beschlossen den Kleinkrieg. Redner ließ beitslosen- neben der Krantenunterstüßung einzuführen, etwas ent­feft, daß es gelang, bei 17 Firmen für 350 bis 380 Monteure eine für ihre Mitglieder von 50 Bf. auf 1 M. pro Tag. Die Jnnungen Verkürzung der Arbeitszeit von bis 1 Stunde täglich zu erringen, leisten hierzu Zuschüsse, wie sie auch zu anderen Ver­sowie Lohnerhöhungen von 5 bis 20 Proz., namentlich aber von anstaltungen des Bundes ihr Scherflein" beitragen. Arm in 10 bis 15 Broz. Bei fünf Firmen schweben noch Verhandlungen. Arm mit ihren Meistern wollen also die zünftlerischen Fleischer­Die Mehrheit einiger Firmen ließ die Kommission in Stich. gesellen gegen ihre freiorganisierten Arbeitskollegen fämpfen. Der Redner betonte noch: Eine Reihe von Arbeitgebern, die mit be- Zentralverband wird diesem Ansturm gewappnet gegenüberstehen. schlossen hatten, nicht mit Organisationsvertretern zu verhandeln, Er wird trotzdem weiter wachsen und gedeihen. Er wird versuchen, hätten dennoch mit dem Vertreter der Organisation berhandelt. die christlich- bündlerischen Gesellen zu überzeugen, daß die er Und zum Teil hätten solche Arbeitgeber, die feinen Tarif wollten, bärmlichen Zustände im Fleischergewerbe nicht in Form von Arbeitsordnungen und Protokollen zumeist berein mit den Meistern abgeschafft werden, sondern nur, wenn alle Ge­bart, was die Tarifsvorlage forderte. Man sehe, daß ein fellen einig sind und sich in einer Organisation zusammen. größerer Teil der Arbeitgeber sich nur gegen die Form sträubte. schließen, und dies ist der Zentralverband der Fleischer und Be­Redner hofft, daß der Ausgang dieser Bewegung die Morgenröte sei rufsgenossen Deutschlands  . vor einem schönen Sonnenaufgang, den eine spätere, erfolgreichere Bewegung bringen möge. Dazu fei aber vonnöten, daß unter den Kollegen tüchtig in jeder Werkstatt für den Verband gewirkt werde. Es entspann sich eine lebhafte Debatte über Fragen, die sich aus der Bewegung ergaben.

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fich eingehend über die Ginzelheiten der Bewegung aus und stellte gegenzusetzen, erhöhten die Bundesvereine die Reiſeunterstübung Letzte Nachrichten und Depeschen.

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Achtung! Elektromonteure!

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Der Zollhafen und die städtische Werfthalle in Köln   a. Rh. sind von dem Deutschen Hafenarbeiterverband gesperrt worden, nachdem Unterhandlungen zwischen den ausgesperrten Getreides Affordarbeitern und der städtischen Hafenverwaltung ergebnislos verlaufen sind.

Ein Haus eingestürzt.

Leipzig  , 29. Oktober.  ( Privatdepesche des Vorwärts"). Heute abend gegen 7 Uhr erfolgte in dem Vororte Lindenau  , Hebelstr. 17, eine Gasexplosion. Die Gewalt der Explosion war derartig stark, daß das ganze Haus in Trümmer ging. Auch die umliegenden Häuser hatten durch die Explosion mehr oder weniger au leiden. Eine Anzahl Personen wurden in schwerverlettem Zustande unter den Trümmern hervorgezogen und nach dem Hospital übergeführt. Ob bei dem Unglüd Tote zu beklagen sind, ist bisher noch nicht fest zustellen.

Wie eine spätere Meldung berichtet, hatte die Feuerwehr bis 9 Uhr abends acht mehr oder weniger schwer verlette Personen aus den Trümmern hervorgeholt. Ein% Jahr altes Kind wurde als Leiche geborgen. Die Explosion ist bermutlich dadurch hervorgerufen Der Streit der Fischdampfer- Maschinisten in Hamburg- Altona  . worden, daß eine Frau mit dem offenen Licht im Keller der neu Die Bewegung nimmt ständig an Umfang au, indem immer eingerichteten Gasleitung zu nahe fam. Ob noch mehr Personen mehr Dampfer im Hafen ankommen, deren Maschinisten abmustern. unter den Trümmern liegen, ist bis jetzt noch nicht bekannt. Bon den Maschinisten der 11 Dampfer, die am Sonntag ange­fommen sind, ist der weitaus größte Teil von Bord gegangen. Die Regierungshülfe für notleibende Banken. Reeder und ihre Helfeshelfer sind krampfhaft bemüht, das Kün- Budapest  , 29. Oktober.  ( W. T. B.) Die Regierung hat bei digen zu hintertreiben und auch arbeitswillige Maschinisten heran- den hiesigen Banken eine Einlage von 19% Millionen gemacht. Berantw. Redakteur: Hans Weber, Berlin  . Inferatenteil verantw.: Th. Glode, Berlin  . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Verlagsanstalt Baul Singer& Co., Berlin   SW. Sierau 3 Beilagen u. Unterhaltungsblatt

Die Firma 3immer, Weißenburgerstr. 20, ist bis auf weiteres gesperrt. Der Inhaber dieser Firma hat jede Berhand­lung über die Forderung der Kollegen, Verbesserung der bestehenden Arbeitsverhältnisse, abgelehnt. Wir ersuchen die Kollegen, den Betrieb zu meiden.

Deutscher   Metallarbeiterverband, Ortsverwaltung Berlin  .