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Beilage zum Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

Nr. 4.

Vom Bergarbeiter- Streik.

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14. Januar:

Außer Warken ist noch der abgelegte Bergmann Müller 42 wegen Aufreizung zum Klassenhaß" verhaftet worden. Das Wolff'sche Bureau berichtet aus Altentessel unterm Die gestrige hier stattgehabte Bergarbeiter- Bersammlung war bon 2000 bis 3000 Personen besucht, darunter vielen Frauen. Drei der letzteren nahmen das Wort und erklärten, es müsse weiter gestreift werden; es feien unbedingt kürzere Schichten und höhere Löhne nothwendig. Die Theilnehmer zogen unter Gesang und fortwährendem Schießen nach den Ortschaften zurück. Es ist mehrfach auf Beamte scharf(??) geschossen worden.

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Donnerstag, den 5. Januar 1893.

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10. Jahrg.

Von der Agitation. Eine Agitationstour nach dem im bremischen Kreise gelegenen Orte Strohm unternahmen die Bremer   Parteigenoffen am Neujahrstage. Die Tour war recht erfolgreich.

Parteikonferenzen. Die nächste Delegirtenkonferenz für den 11. badischen Wahlkreis findet am 15. Januar in Wein­ heim   statt. Gine Konferenz der Sozialdemokraten des Wahl­wird Sonntag, den freises Darmstadt  - Großgerau 22. Januar, im Lokale des Genossen Cramer zu Darmstadt  abgehalten. Die Tagesordnung u. a.: Agitation für die bevors stehenden Wahlen zum hessischen Landtag.

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Neichstags- Kandidaturen. In Breslau   Sand Genosse S ch it- Breslau und im Schweidniger Kreise Che nosse Franz Feldmann, Redakteur des Proletariers", AIS Reichstags- Kandidat aufgestellt worden.

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fammlungen werden von diesen fleißig frequentirt." Von den Gegner bekamen insgesammt 212-256 Stimmen. Unsere Partei feitens der Grubenverwaltungen gegen die Streifenden beliebten wird, wenn die Zahl unserer Stimmen auch ferner fo erfreulich Den formalen Anlaß zur Verhaftung Warken'3, des Vor- Maßregeln bietet dasselbe Blatt folgendes liebliche Bouquett: wächst wie diesmal, wozu beste Aussicht vorhanden, innerhalb telegraphisch angewiesen weniger Jahre eigene Vertreter in der Gemeinde haben. fizenden des Rechtsschutzvereins, soll die von diesem in der Bild-" Sämmtliche Inspektionen sind welche worden, alle Maschinenleute der Gruben, stocker Versammlung angeblich geäußerte Bemerkung abgegeben ftreifen, sofort abzulegen. Unter den übrigen Streifen- Bei der Gewerbegerichts- Wahl in Apolda   siegten auch haben, daß 3000 Revolver zum Verkaufe bereit seien." Die ben ist man dabei, eine Auswahl der Haupträdelsführer in der Klasse der Unternehmer die von der Sozialdemokratie auf­Frankfurter Zeitung" findet diesen Verhaftungsgrund etwas fonderbar". Hetzer zu treffen, welche abgelegt werden sollen. gestellten Kandidaten. den jetzt streifenden darunter bleibt die Aufnahme in die Berg­Auch die jungen Bergleute werden aufs Genaueste kontrollirt, schule behuss Ausbildung zum Steiger versagt. Die größte Ge­fahr droht aber unserm ganzen Kohlenbergbau von Belgien   her, wo man sich den hiesigen Nothstand zu Nuze macht und den größeren industriellen Etablissements, welche bisher Saartohle be­zogen, die vortheilhaftesten Angebote zu niedrigen Preisen macht. Parteifinanzen. Wedel   in Holstein: Ginnahme vom Schon am Tage des Streifausbruchs waren belgische Agenten im 23. August bis 21. Dezember 140,56 M., Ausgabe 106,90 M. hiesigen Revier. Hierdurch dürfte sich das Streifen den Berg­leuten am bittersten rächen. Die Geschäftsleute leiden augen­blicklich schon sehr. Am letzten Zahltag find fast nirgends von den Bergleuten, wie üblich, die aufgelaufenen Monatsschulden Die heute Vormittag in Köln  ( Regierungsbezirk Trier  ) bezahlt worden, sondern man hat das Geld zum Streifen auf­stattgehabte Bersammlung hat gleichfalls den Beschluß gefaßt, gespart und versucht fröhlich weiter zu borgen. Ob die Ge­weiter zu streifen. Die Geistlichkeit soll in dieser Versammlung schäftsleute dabei je zu ihrem Gelde tommen, ist sehr zweifelhaft." arg mitgenommen worden sein. Auch eine Versammlung, welche Aus der Notiz geht hervor, daß die Maschinenleute nur durch gestern Nachmittag in Ensdorf   stattfand, und in welcher drakonische Maßregeln vom Streit abzuhalten sind. Das Ver­For aus Eppelborn  ( Luxemburg  ) sprach, entschied sich dahin, bei fahren der Bergbehörde, welches eine Expatriirung der ein­dem Ausstand zu verharren. An den in der Versammlung an- gefeffenen Bergbevölkerung im Kleinen darstellt, ist mit der Be­wesenden Bürgermeister Kleber von Bous   wurde die Bi tte gezeichnung preußisch- fistalisch" am fürzesten charakterisirt. richtet, mit der Bergbehörde zu verhandeln. Das scharfe Der Bergarbeiterfreund" enthält eine Bekanntmachung des Schießen auf Beamte" ist natürlich nur eine Phrase, mit welcher töniglichen Oberbergamits zu Bonn  , inhalts deren vom 1. Januar der Preßknecht, der jene Nachricht ins Wolff'sche Bureau lancirte, ab die Wahrnehmung der bergpolizeilichen Aussicht In Liegnitz   wurde vom Leiter der letzten Parteiverfa mm Diese zur Freude der Bureaukratie effektvoll abschließen wollte. über die Saarbrücker   Staatsbergwerke von der töniglichen Berg- lung angeregt, von nun an teine Gelegenheit vor Aber­Weiter berichtet das Wolff'sche Bureau aus Saarbrücken   werksdirektion auf besondere königliche Bergrevierbeamte über- gehen zu lassen, ohne Gelder für die unvermeidliche unterm 4. Januar:" Bur heutigen Frühschicht find angefahren gegangen ist. Es sind drei Bergreviere gebildet: Westlich- Saar- Reichstags- Erfahwahl zu beschaffen." Die Anregung auf der Berginspektion 1 Emsdorf" 492 von 2000 Arbeitern, brücken, Destlich- Saarbrücken und Neunkirchen  , letzteres gleichfalls verdient allerorten Beachtung. auf der Belegschaft 2 Louisenthal" 993 von 3600 Arbeitern, auf mit seinem Size in Saarbrücken  , die Berginspektionen König, der Belegschaft 3 von der Heydt" 624 von 3000 Arbeitern, auf Heinig und Reden umfassend. Als Bergrevierbeamte sind Berg- Ans Lübeck wird uns geschrieben: Am 1. Jamuar, Nachh der Belegschaft 4" Dudweiler  " 628 von 2500 Arbeitern, auf der rath Abels zu Trier  , Bergmeister Raiffeisen, bisher Berginspektor mittags 4 Uhr, wurde hier in der Zentralhalle der Parteis Belegschaft 5, Sulzbach  " 570 von 2700 Arbeitern, auf der Be- in Louisenthal, und für Neunkirchen   Bergmeister Pommer, bisher tag für Mecklenburg- Schwerin  , Mecklenburg­Strelih und die Hansastadt Lübeck   eröffnet. legschaft 6, Reden" 452 von 3500 Arbeitern, auf der Belegschaft 7 Berginspektor in Reden, bestellt. Heiniz" 1062 von 4500 Arbeitern, auf der Belegschaft 8 Neun- Aus Bochum   wird uns unterm 4. Januar geschrieben: Jm waren 42 Delegirte aus 37 Orten erschienen. Außerden waren firchen" 1282 von 3200 Arbeitern, auf der Belegschaft 9 Friedrichs- rheinisch- westfälischen Kohlenrevier ist z. 3. noch alles ruhig. anwesend 5 Mitglieder der Agitationskommission, de: Reichss thal" 562 von 2400 Arbeitern, auf der Belegschaft 10 Göttel- Gleichwohl ist aber nicht abzusehen, ob dieser Zustand lange an- tags- Abgeordnete Th. Schwarz, der Herausgeber der: Nord­born" 326 von 500 Arbeitern, auf der Belegschaft 11 Fischbach" halten wird. An Zündstoff fehlt es auch hier nicht. Schon Wacht", P. Hug, 3 Gäste aus Ratzeburg   und 3 aus Oldesloe  . 432 von 1800 Arbeitern, in Summa 7423 Arbeiter von 30 000 während des ganzen vergangenen Sommers haben die Lohn- und Die Agitationsfommission, die in Lübeck   ihren Siz hat und seit Mann der Belegschaften. Dazu kommen die Maschinenwärter Gedingereduktionen, die Feierschichten und Massenablegungen eine Oftern 1892 besteht, hatte laut verlesener Abrechnung bis zum und das sonstige Personal auf der Nachtschicht mit rund ganz erhebliche Gährung unter den Bergleuten hervorgerufen. 31. Dezember eine Einnahme von 971,95 M., eine Ausgabe von 400 Arbeitern, so daß im Ganzen 7823 Mann arbeiten. Ruhe- Dazu hat noch der Vorstand des Allgemeinen Knappschafts- Verbandes 498,50 M., somit einen Kassenbestand von 473,45 M. zu vera störungen, die im Einschlagen der Fenster der Wohnungen der zu Bochum   durch die verschiedensten bei den Bergleuten wenig zeichnen. Aus ihrem Bericht ist hervorzuheben, daß trotz der ges anfahrenden Bergleute bestanden, find vorgekommen in Pütt- populären Maßnahmen die Erbitterung erheblich gesteigert. Weitere ringen Mittel und der besonderen Schwierigkeiten in 22 Orten lingen und Berbach. In Mittelberbach wurde der katholische Nahrung erfuhr aber die Erregung durch die neue Arbeiterordnung theils öffentliche Gewerkschafts- theils geschlossene politische Vers Geistliche, der zum Frieden mahnte, in stürmischer Versammlung und das Inkrafttreten des, arbeiterfreundlichen" Berggesetzes. Die sammlungen abgehalten worden sind. Im Laufe der Verhand­bedroht. Die gestrige Versammlung auf dem Bildstock war von Führer der Bergleute stehen zum Theil einem Streit unsympathisch lungen wurde von den Delegirten fast aller Orte bitter Klage gea etwa 3000 Personen besucht. Es waren wiederum viele Frauen gegenüber; doch fehlt es auch nicht an entgegengesezten An- führt über die Schwierigkeiten, die bei dem Abhalten von Ver anwesend. Der Vorstand des Rechtsschutzvereins wurde ermächfichten. Die Bergarbeiter selbst find aber ihrer Mehrzahl nach fammlungen gemacht werden. Ein Antrag, der den Schwerpunkt tigt, Erfaßmänner für die verhafteten Borstandsmitglieder für einen Streit. Sie glauben nichts mehr verlieren zu fönnen. der Versammlungen in die Gewerkschaften verlegt wiffen wollte, Marken und Müller 42. zu wählen. Zur Verstärkung des Die Lage, so geht die Meinung, fei gerade günstig. Erftens der fand durch Annahme folgender Resolution Erledigung: Die Streitfomitees wurden gewählt: Wilhelm- Spiesen, Schummer- Winter, wo der Kohlenkonsum ein stärkerer ist, zweitens die all- politische Agitation in Mecklenburg   ist nach den Wahlkreisen ein Elversberg, Bitzer- Altenwald und Remy- Neunkirchen, welche gemeine Weltlage. Das Saarrevier ist ausständig, in Belgien   zurichten; jeder Wahlkreis soll seinen Vorort wählen, dem ein alle schon vor längerer Zeit aus dem Dienst der königlichen stehen die Grubenarbeiter vor einer gleichen Bewegung, in Frant- Bertrauensmann vorsteht; der Borort eines jeden Wahlkreises Gruben entlassen sind. An Stelle Warten's ist Limpert- reich sind die Gemüther nach der Affäre von Carmaux eben hat regelmäßig an die Agitationskommission zu berichten. Die Wuftweiler zum Vorsitzenden des Rechtsschutz Vereins faum wieder in Stillstand gerathen; der kleinste Umstand dürfte Agitationstommission hat für die Einführung aller agitatorischen gewählt worden. Derselbe theilte in der Versammlung fie wieder in Aufregung versetzen. Dazu der schwankende Zu- Maßnahmen, die der Parteitag beschließt, Sorge zu tragen. Die mit, daß ein von dem Rechtsanwalt Heyder in Meh verfaßtes stand der französischen   Regierung, die dem wuchtigen Angriff mündliche Agitation foll in Mecklenburg   möglichst in Form von Schriftstück über die Lage im Streitgebiet an das Ministerium jugendmuthiger sozialistischer Kraft taum zu widerstehen im gefchloffenen politischen Versammlungen betrieben werden." abgeschickt worden sei. Die Versammlung beschloß, den Streit ftande sein dürfte. England endlich hat mit sich selbst zu thun. Die gegen die Reichstagskandidaten des 1. und 3. mecklenbur fortzusetzen." Streitaussichten find auch dort vorhanden, und die internationale gifchen Wahlkreises vorliegenden Beschwerden fanden dadurch ihre Solidarität würde auch dort entweder vollständige Arbeits- Erledigung, daß beide Kandidaten zurücktraten. An Stelle der einstellung oder wesentliche Einschränkung der Förderung zu Zurücktretenden wurden aufgestellt, im 1. Kreis RIüß- Elmshorn, stande bringen. Ob die Hoffnungen berechtigt sind, mag un- im 3. Kreis Rensch- Rostock. Zur Vororten der einzelnen untersucht bleiben. Sie wären es jedenfalls weit eher, wenn Wahlkreise wurden bestimmt: 1. Kreis Boizenburg  ; 3. Kreis Deutschlands   Bergarbeiter über eine fräftigere Organisation ver- Bar chim; 4. Kreis Malchin  ; 5. Kreis Rosto d; 6. Streis fügten. Neben dem Mangel dieser Borbedingung, die Güstrow  ; Strelitzer Kreis Neubrandenburg und für das Die St. Johanner 3eitung erhielt aus dem Saar  - bombastische Schönfärberei oder phantastischer Nebereifer als Fürstenthum Razeburg Schönberg. Der 2. Kreis revier folgende Buschrift:" In der gestrigen Nummer Ihrer für den Streit durchaus geschaffen erachtet, ist jedoch auch nicht offen. Hinsichtlich der Mecklenburger Volts- Zeitung" beschloß Beitung fand ich in dem Artifel unter" Lotales" eine Bemerkung, außer Acht zu lassen, daß heute auch der Kohlenmarkt unter man, das Blatt als offizielles Parteiorgan für Mecklenburg  welche mir sehr zweifelhaft vorkommt, nämlich" Der Durch einer nie zuvor dagewesenen Krisis steht. Der Absatzmangel, anzuerkennen. Ferner wurde beschlossen, den internationalen schnittslohn für Hauer beträgt 4,55. Die Klage der Mehrheit andererseits das Vorhandensein von Kohlenvorräthen ist augen- Rongreß in Zürich   durch den Genossen Th. Schwarz- Lübeck zu läßt nicht zweifeln, daß der Durchschnittslohn ein weit geringerer scheinlich. Die Bergleute sagten sich aber: So gut wie der beschicken; derselbe hat Lübeck   und Mecklenburg   zu vertreten. ist; denn was nützt mir der Durchschnittslohn, wenn mein Nachbar- Streit günftige Geschäftskonjunkturen verlängert, so gut muß er Zum Siz der Agitationstommission wurde wieder Lübeck   bestimmt. arbeiter 5 m. verdient und ich mit 2 bis 3 M. abgeschickt auch ungünstige abkürzen. Er ist dem Arbeiter bei ungünstiger Am Schluß besprach der Reichstags- Abgeordnete Th. Schwarz­werde, dann steht der Durchschnitt höchstens auf 4 M. Denn die Geschäftslage insofern weit erträglicher, als ja derselbe so wie so übeck die Rede, welche der Kaiser beim Neujahrsempfang ges Fälle von 5 M. sind sehr wenige und die von 2 bis 3 M. find an größere Entbehrungen gewöhnt ist. Es kommt nun darauf halten haben soll. Der genannte Genoffe schloß aus derselben, massenhaft, daher die Klage. Der Beschwerdeweg wegen des Lohnes an, welche Ansicht hier die Oberhand gewinnen wird. Schon daß die Auflösung des Reichstages bald bevorstehe und forderte hat bis jetzt bei uns auf friedlichem Wege gar feinen Erfolg, daher am Freitag, den 6. d. M. will eine öffentliche Bergarbeiter- Ber  - die Delegirten auf, sofort nach ihrer Heimkehr sich mit allen der Streit." sammlung zu dem Ausstand im Saarrevier Stellung nehmen. Kräften der Wahlagitation zu widmen. Dazu bemerkte das Organ der Grubenverwaltungen, der Gelingt es dort nicht, die erregten Gemüther zu beruhigen, so fogenannte Bergmannsfreund" hochfahrend: Wir wollen uns fällt allem Vermuthen nach zunächst der Effener Bezirk Du sollst nicht falsches Bengnis reden wider Deinen ihm wird mit dem unverständigen Sachverständigen über den Durchschnitts- und das übrige Revier dann sofort Nächsten. Dieses Gebot der christlichen Religion wird dem Wie nun auch die Iohn u. f. w. nicht auseinandersehen, der Mann versteht das nachfolgen. Entscheidung fallen ultramontanen Pfarrer Wacker, einem Hauptagitator der nicht. Uns genügt hier festzustellen, daß im Oktober, dem letzten möge, ob zu gunsten des Streits oder nicht, ob falls ersteres Ultramontanen in Baden  , von unseren Freiburger   Genoffen recht Monat, für welchen die Berechnungen abgeschlossen sind, unsere der Fall- erfolgreich für die Bergleute oder nicht, der Vortheil empfindlich in Grinnerung gebracht. Als neulich der Agent 17.000 Hauer arbeitstäglich zusammen 17 000 x 4,55 Mart bleibt dem im Klaffenkampfe befindlichen Proletariat. Wie der Hofmann wegen eines großen Griffs in fremde Taschen verhaftet = 77 350 M. und unsere gesammten 30 000 Arbeiter täglich Durhamer Kohlengräber- Streit neue Rämpfer in die Reihen der wurde, hing ihn der Pfarrer Wacker in einem ultramontanen 30 000 X 3,90= 117 000 m. verdient haben. Wie die einzelnen Sozialdemokratie gedrängt hat, so wird das auch hierbei ge- Blatte der Sozialdemokratie an die Rockschöße. Demgegenüber hieran betheiligt sind, liegt an ihrem eigenen Fleiße und auch schehen. Der einzige Unterschied ist nur der, daß es in dem veröffentlicht das Freiburger   sozialdemokratische Agitationskomitee etwas am Bergmannsglück". Wenn der Einfender mit 2 bis oder jenem Falle langsamer oder in beschleunigterer Gangart eine Erklärung, in welcher mitgetheilt wird, daß der Agent 3 M. abgeschickt zu sein vorgiebt, dann ist er teiner von den geschieht. Hofmann noch niemals zu unserer Partei gehörte, auch noch nie Fleißigen. Die Behauptung aber: Die Fälle von 5 M. als Parteigenosse betrachtet worden ist, sondern als er, um Geld sind sehr wenige und die von 2 bis 3 Mark zu verdienen, sich einst an unsere Genossen herandrängte, von find maffenhaft, ist eine grobe unwahrheit! Hier der amt­biefen zurückgewiesen wurde. Hofmann habe vielmehr schon lange. liche Beweis: Es haben im Monat Oftober verdient unter dem katholischen Arbeiterverein angehört, wo er hervorragend 2,60 M. überhaupt kein Hauer. Zwischen 2,60 und 3 M. im thätig gewesen sei und sogar Vertrauensposten bekleidet habe. Diese Historie giebt einen fleinen Begriff davon, mit welcher ganzen 20 Hauer und über 5 M. haben verdient 2229 Hauer. In Prozenten ausgedrückt haben 0,13 p& t. der Hauer zwischen Ungenirtheit die Sozialdemokratie verleumdet wird. 2,60 und 3 M. und 14,09 pt. über 5 m. verdient. 75 pet. oder genau drei viertel sämmtlicher Hauer verdienen zwischen 4 und 5 M. Und da hat der Einsender den traurigen Muth, zu behaupten: die Fälle über 5 M. sind sehr wenige, und die von 2-3 m. find massenhaft. Mit solchen frivolen Lügen muß man den Leuten doch in unsern ernsten Zeiten nicht tommen!" Diesem hoch­müthigen Offiziofus ist einfach zu entgegnen, daß die Angabe des Verdiensies, der in einem Monat erreicht wurde, noch gar nichts beweist. Durchschnittslöhnen muß man billigermaßen eine Jahres­periode zu Grunde legen.

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Tas Herold'sche Büreau berichtet: In Saarlouis  , Ensdorf   und Schwalbach   fanden sehr start besuchte Ver­sammlungen von Bergarbeitern statt, welche beschlossen, weiter zu streifen. Alles ist ruhig. Die Ingberter Grube streift nicht, die Glashütte Sulzbach hat wegen Rohlenmangels den Betrieb eingestellt.

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Parteinachrichten.

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Protestversammlungen gegen die Militärvorlage haben Die Sozialdemokratie Steiermarks hielt zu Weihnachten ferner stattgefunden in Langelsheim  ( Referent Calwer- ihre erste Landeskonferenz ab. Auf derselben waren fast alle Braunschweig  ) und Strohm( Referent Reichstags- Abgeordneter bemerkenswerthen Orte Steiermarts vertreten, die Zahl der Bruhns- Bremen). Delegirten betrug mehr als 60. Die Konferenz beschloß die Ein­theilung Steiermarks in 9 Agitationsbezirke und wählte für die Gemeindewahlen. Bei der Bürgerausschuß Wahl in Landesvertretung einen Achterausschuß. Von den einkommenden Bödingen( Württemberg  ) brachte der sozialdemokratische Parteigeldern werden 15 pet. an die Vertretung der österreichi­Verein mehrere Kandidaten durch. schen Sozialdemokratie und 25 pet. an die Landesvertretung ab­In Briesnih bei Dresden   erhielt der sozialdemokratische geführt, von den übrigen 60 pt. hat die Bezirksvertretung die Wie der Reichs- Anzeiger" meldet, ist der Ober- Kandidat 49, der Gegner 39 Stimmen. Der Gemeindevorstand gesammten Agitationskosten ihres Bezirks zu bestreiten. Als Berghauptmann und Ministerialdirektor im Ministerium für erklärte jedoch 46 Stimmzettel der Unseren für ungiltig, da der Organ der Sozialdemokratie Steiermarks wurde das von den Handel und Gewerbe, Freund, nach Saarbrücken   abgereift. auf denselben mit verzeichnet gewesene Name des Ersatzmannes Grazer Genossen neu herausgegebene Blatt Der Beobachter" Wir haben keine Hoffnung, daß dieser Beamte den verfahrenen unrichtig wiedergegeben war. Gegen die Ungiltigkeitserklärung anerkannt. Mit diesen Beschlüssen haben nunmehr auch die Ges Karren zur Befriedigung der Arbeiter wieder herausbringen hilft. ist Protest erhoben, da sie sich billigermaßen nur auf die für den nossen Steiermarks eine eigene Organisation. Möge sie blühen Bei der Berathung der Bergnovelle im preußischen Abgeordneten- Erfagmann abgegebenen Stimmen hätte beziehen dürfen. und gedeihen zum Nutzen der Gesammtheit des klassenbewußten hause hat sich Herr Freund nicht als Vertreter der Arbeiter- In Gablenz   bei Chemnitz   fiegten in der Klasse der Un- Proletariats. Die Sozialdemokratie Südböhmens   hielt Interessen erwiesen. ansässigen die beiden sozialdemokratischen Kandidaten mit 314 und am 25. und 26. Dezember in Budweis   ebenfalls eine Kon­390 Stimmen. Die Gegner brachten es auf nur 34 Stimmen. ferenz ab. Auf derselben wurde Südböhmen   in Organisations­Als Ersaßmänner wurden gleichfalls die Genossen gewählt. bezirke eingetheilt und ein Landeskomitee sowie ein Kontroll­

Nach einer Privatmittheilung des Berliner   Tage blatts" vertreten gerade die Frauen der Bergleute den Ge­danten des Streits, weil sie hoffen, von den zu erringenden hohen Löhnen für das Haus am meisten zu profitiren. Auch die Ber­

In Feuerbach   bei Stuttgart   erhielten wir bei der Bürger- tomitee gewählt. ausschuß- Wahl 127-179 Stimmen, 30-40 mehr als früher. Die l