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Polizeiliches, Gerichtliches ze.

Die Dessauer Polizeiverwaltung hat nunmehr erklärt, daß sie die unpolitischen" Bersammlungen unferer Genossen nicht mehr überwachen werde. Das dahin gerichtete Vorgehen der anhaltischen Sozialdemokratie wäre damit amtlich für berechtigt erflärt.

Kommunales.

Stadtverordneten- Versammlung. Deffentliche Sigung vom Donnerstag, den 5. Januar, Nachmittags 5 Uhr.

Die

Die Vorlage geht an einen Ausschuß von 15 Mitgliedern. Die Stadtvv. Alt u. Gen. beantragen zu beschließen:

Der Magistrat wird ersucht, den Beschluß der Ver sammlung vom 18. Dezember 1890, betr. die Festsetzung von Baufluchtlinien für die Verlängerung der Raiser Wilhelmstraße, baldmöglichst zur Aus­führung zu bringen."

Der Antrag wird nach Befürwortung durch die Stadtver Mehrheit angenommen. ordneten Alt, Burckhardt und Wohlgemuth mit großer

wähnung des Thatsächlichen genau so unterstützt, wie das bei johne vorgängige Bereinbarung mit den Grundbesshern oder den des Salzufers, sowie der entsprechenden Theile des Gartenufers den in anderen Orten ausgesprochenen Bontott- Grklärungen der Gemeinden, ganze Bezirke für die landhausmäßige Bebauung und der Berliner Straße durch Charlottenburg . Fall war, wollen jedoch, dem Wunsche des betreffenden Magde- refervirt feien. Dies fei 3. B. mit Nieder- Schönhausen der Fall, burger Genoffen Rechnung tragend, gern nochmals erklären, daß welches mit seinen 3000 Morgen ganz und gar der Billenbebauung Lutherstraße, Errichtung einer Gasbehälteranſtalt an diesen C. Ausbau der Charlottenburg gehörenden Bayreuther - und die Unterstützung eines Boykotts gegen Lokale, die anderen Bar- vorbehalten fei. Gänzlich vermißt werde das Prinzip, wonach Straßen für Berlin und Verlegung der erforderlichen Gasröhren teien zu Versammlungen zur Verfügung gestellt und unserer Partei diese Eintheilung erfolgt sei. Die Stadt Berlin , in welche zahl innerhalb des Weichbildes von Charlottenburg. verweigert werden, verdammte Pflicht und Schuldigkeit jedes reiche diefer Gemeinden demnächst eingemeindet werden sollen, Parteigenossen ist. Geboykottet find laut Beschluß der Magde - habe ein ganz direktes Interesse an dieser Eintheilung, da sie Charlottenburger Chaussee. D. Aufhebung des Wegezol auf der Moabits burger Lokalkommission folgende Brauereien: Aktienbrauerei durch dieselbe in stärkste Mitleidenschaft gezogen werde. Neustadt- Magdeburg , Klosterbrauerei Hadmersleben , Bodenstein Sache sei einem Ausschusse von 15 Mitgliedern zu überweisen. Beusselstraße von der Kaiserin- Augusta Allee bis zur Thurm E. Regulirung und Unterhaltung des Straßendammes der Reustadt- Magdeburg, Krakauer Brauerei Sieger u. Co., Suden- Gigenthümlich würde es doch sein, wenn der Magistrat von dieser straße, sowie Anlage der Straße 27 von der Beuffelstraße bis burger Brauhaus, Buckauer Brauerei Reichardt u. Schneidewin, Bauordnung vor ihrem Erlaffe feine Kenntniß erhalten haben zum Knidpunkte der Weichbildgrenze. Wallbaum u. Co. in Neustadt- Magdeburg , Kaiserbrauerei Allen- sollte, während er mit der Infommunalisirungsfrage befaßt sei. dorf in Sc önbeck, Bittoria- Brauerei Morgenstern in Groß- Salze, F. Festsetzung einer Verwaltungsgrenze statt der Weichbild­Brauerei Waldschlößchen in Dessau , Stadtv. Singer: Ich hatte allerdings vermuthet, daß der grenze auf dem Martinicenfelder Gebiet. Magistrat sich zur Sache äußern würde. Was eine Ausschuß- Die Versammlung wird ersucht, sich mit dem Abschluß des Todtenliste der Partei. Gestorben in 5 of in Bayern die tönnen ihn ohne weiteres annehmen, ba ganz zweifellos für die Magistrat zu ermächtigen, auf der Grundlage desselben mit berathung des Antrages foll, tann ich nicht recht begreifen; wir Abkommens in diesem Umfang einverstanden zu erklären und den Textilarbeiterin Frau Bertha Schübel. bevorstehende Eingemeindung der Vororte die neue Bauordnung Charlottenburg gesonderte Verträge abzuschließen. von großem Interesse ist. Ihre etwaigen Erklärungen tönnten Für die Verwaltung und Unterhaltung der Kaiserin- Augufta­die Vertreter des Magiftrats ja auch hier abgeben; ein Ausschuß Allee, des Charlottenburger und Salz- Ufers, sowie der Theile würde die Erledigung der Angelegenheit nur verlangsamen. Ich des Garten- Urers und der Berliner Straße foll die Stadt Berlin habe das Wort hauptsächlich ergriffen, um dadurch aus dieser an Charlottenburg jährliche Renten von 2500, bezw. 9400 und Versammlung heraus der Auffassung Ausdruck zu geben, daß wir 2750 M. zahlen. das, was Herr Kyllmann und seine Freunde jezt und früher als eine Erfchiverung bezeichnet haben, für vollkommen gerechtfertigt erachten( Zustimmung), daß wir in die Klagen der Herren über die neue Bau- Ordnung Berlins ebensowenig wie in diejenigen hinsichtlich der Bau- Ordnung für die Vororte mit einstimmen. Es ist ein großes Verdienst für Berlin eine Baupolizei- Ordnung gefchaffen zu haben, die wenigstens in etwas die geradezu scham­lofe Ausnußung von Raum, Luft und Licht beschränft.( Beifall.) nicht von dem Wunsche getragen, daß das Terrain, welches bei Tie Ausführungen des Antrogitellers schienen mir allerdings der Einverleibung der Stadt zur Verfügung steht, nicht auch in Die für 1892/98 im Extraordinarium bewilligten 2500 M. vollem Umiange von der Bauspekulation ausgenutzt werden soll. für die Einrichtung von 2 Bentefimalwaagen auf dem Rieselgut Wir meinen, die städtische Verwaltung Berlins follte alle An- Blankenfelde haben für diefelben nicht ausgereicht; die regungen der Regierung, welche durch die Eingemeindung ein Kosten sind vielmehr um ca. 1436 m. höher gewesen. Ein An­gesünderes Wohnen der Bevölkerung ermöglichen wollen, in trag des Magistrats, diese Ueberschreitung nachträglich zu höchstem Grade unterstügen.( Sehr richtig!) Die Auffassung des genehmigen, war in der Sigung vom 8. Dezember vor. Jahres Herrn Kyllmann dürfte aber zum Gegentheil führen, nämlich zur abgelehnt worden. Der Magistrat richtet nunmehr noch­Auslieferung auch dieses Bauterrains an die Spekulation. Es mals dasselbe Ersuchen an die Bersammlung, indem lie gen dafür auch schon bestimmte Anzeichen vor. Die wüstefte ausdrücklich hervorhebt, daß die Gutsverwaltung bei der Be­Bauspekulation hat sich bereits in diesen Terrains geltend gemacht. schaffung der beiden Waagen nicht ganz zweckentsprechend ver­In der gemischten Deputation für die Inkommunalisirung habe ich fahren ist und auf diese Berfehlung nachdrücklich aufmerksam ge­darauf hingewiesen, daß die letztere nichts weiter bedeuten würde, als macht worden ist. eine Privilegirung der wüstesten Grundstückswuchers, wenn wir Die Vorlage wird ohne Debatte genehmigt. nicht im stande wären, die Regierung zu veranlassen, in das zu Der Feuertassenbeitrag zur Deckung der im Ber erlassende Inkommunalisirungsgesetz eine Bestimmung aufzuwaltungsjahre 1. Oftober 1891/92 entstandenen Brand nehmen, nach welcher alles in Privatbesitz befindliche Land bei entschädigungen, Nebenkosten und Beiträge zu den Kosten des der Eingemeindung im Wege der Enteignung nach feinem Werthe Feuerlöschwesens insgesammt 1814 466,71 m. wird auf als Aderland in den Besitz Berlins übergeht.( Unruhe.) Gewiß 4 Pfennige für je 100 m. der Feuerversicherungssumme fest­findet ein solcher Vorschlag zur Zeit hier teine Mehrheit; aber gefeßt. das eine darf ich vielleicht doch hoffen, daß diese Versammlung Die zur Freilegung der linksseitigen Spreeufer­sich einmal darüber hinwegseßt, daß sie nach der Städte straße zwischen der Jannowiß- und Schillingsbrücke erforder­Ordnung zur Hälfte aus Hausbesitzern besteht. Dieser Umstand lichen Flächen sollen im Wege der Enteignung erworben werden. empfiehlt doch gerade ein vorsichtiges Dperiren auf diesem Ge- Die Forderungen der Eigenthümer für das Hinterland der beir. biete. Gewiß wäre es besser gewesen, wenn man die Gemeinde, Grundstücke in der Wassergasse, Köpenickerstraße und Michaelkirch­deren Fell man zertheilt, erst gefragt hätte. Wenn aber straße hält der Magistrat für zu hoch; außerdem haben einige der Magistrat sich dazu aufschwingen fönnte, diefe Grundbesizer erklärt, freihändig überhaupt nicht verkaufen ju Beranlassung zu benußen, um darauf zu bringen, daß endlich ein­mal bas so oft gegebene Versprechen der sogenannten freiwilligen Die Vorlage wird angenommen. Wohlthäter der niederen Klassen erfüllt würde, nach hygienischen Schluß 84 Uhr. Grundsägen gesunde Arbeiterwohnungen für Miethsbeträge zu bauen, welche nicht die Taschen der Spekulanten füllen, sondern für den Arbeiter erschwinglich sind, dann könnten wir dafür nur außerordentlich dankbar sein. Führen die Erörterungen des Magistrats zu Erschwerungen der gefunden Grundlagen dieser Bauordnung, so würde ich mich nicht darüber wundern, aber dies Ergebnis aufs lebhafteste beklagen; und ich kann nur wünschen, daß die Regierung bei ihrem Widerstand gegen die Ausnuzung des Terrains durch die Spekulation rüdenjteif bleibt und sich durch das Wehklagen der Bourgeoisie nicht einschüchtern läßt! ( Lachen und Beifall.)

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Den Vorsitz führt der Borsteher Stellvertreter Stadtv. Dr. Langerhan 3. Der in den Ruhestand getretene Stadtrath Schreiner dantt in einem Anschreiben für die Verleihung des Titels Stadt­ältester" und die Bewilligung des vollen Gehalts als Penfion. Stadtv. Dr. Stryd macht der Versammlung die schriftliche Anzeige, daß er unter den obwaltenden Umständen" nicht in der Lage fet, eine etwaige Wiederwahl anzunehmen. Die Ber­lesung des Schreibens wird von einem Theil der Versammlung mit Heiterkeit aufgenommen. Nach der Geschäftsordnung hat in der ersten Sigung des Jahres die Neuwahl des Vorstehers und seines Stellvertreters, der drei Beisiger und drei Stellvertreter, sowie der ständigen Aus­Schüffe stattzufinden. Die Bersammlung schreitet zunächst zur Wahl des Bor­stehers und des Vorsteher Stellvertreters. Vor dem Eintritt in die Wahl spricht der Stadtv. Reiß dem Gesammtvorstande, insbesondere dem langjährigen Vorsteher Dr. Stryck, den Dank für ihre bisherige Thätigteit aus. Die Versammlung erhebt sich zum Beichen des Einverständnisses von ben Sitzen,

Bei der Wahl des Vorstehers werden 100 giltige Stimmen abgegeben; davon fallen auf Dr. Langerhans 79, Singer 11, Barth 2, Frenzel 2, Stryd 2, Biethen 2, Selle 1, Gnadt 1. Unbeschrieben sind 9 Stimmzettel.

Dr. Langerhaus ist somit zum Vorsteher ge­wählt und nimmt die Wahl mit dem Ausdruck des Dantes für das Vertrauen an, mit welchem die Bersammlung ihn zu dieser hohen Ehre berufen habe. Er hofft, mit der freundlichen Hilfe der Versammlung dieses Vertrauen zu rechtfertigen.

An der Wahl des Stellvertreters betheiligen fich 115 Mitglieder. Es werden 102 giltige, 13 unbeschriebene Stimm zettel abgegeben. Dr. Alexander Meyer II erhält 40, Justizrath Meyer I 24, Dr. Barth 21, Singer 13, Biethen 4 Stimmen. Da die absolute Mehrheit nicht erreicht ist, kommen die vier Erft­genannten zur engeren ab I. In derselben erlangt Dr. Meyer II 45, Dr. Barth 34, Meyer I 28 Stimmen; 8 Bettel find unbeschrieben. Da die absolute Mehrheit von 54 wieder nicht erreicht ist, muß zwischen den Stadtv. Dr. Alexander Meyer 11 und Dr. Barth eine Stichwahl stattfinden. In der selben siegt Dr. Alexander Meyer ll mit 61 Stimmen über Dr. Barth, der nur 46 Stimmen erhält.

Dr. Alexander Meyer nimmt die Wahl dankend an. Stadtv. Spinola schlägt darauf die Wiederwahl der bis­herigen Beifizer Seibert, Siebmann und Gericke durch Zuruf vor. Stadtv. Dinse widerspricht namens der neuen Fraktion der Linken der Akklamationswahl und schlägt als Beisiger den Stadtv. Hellriegel vor, da die neue Fraktion Anspruch auf Vertretung im Worftande mache.

wollen.

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Tokales.

er

Drei Sammellisten für die gemaßregelten Pferdebahn­bediensteten, Nr. 122, 123 und 125 sind verloren gegangen. Die Genossen werden ersucht, dieselben anzuhalten und an die Expedition des Vorwärts" abzuliefern.

Genoffe Ferdinand Ewald aus Brandenburg hat gestern seine viermonatige Gefängnißstrafe in Plößensee angetreten.

Stadtrath Voigt: Der Magistrat hat von der Bau­Ordnung vor ihrem Erlaß teine Kenntniß gehabt und auch bisher noch feinen Beschluß im Sinne des Antrags gefaßt. Stadtv. Wohlgemuth: Die Ausführungen des Stadtv. Singer sprechen gerade für Ausschußberathung.( Widerspruch.) Mittwoch haben 1942 Personen, 1899 Männer und 43 Frauen, Weltstädtisches Elend. In der Nacht vom Dienstag zum Die Frage darf nicht von dem rein bautechuifchen, auch nicht das städtische Obdach aufgesucht. Ein bürgerliches Blatt bemerkt von dem hochfozialpolitischen Standpunkte, sondern sie muß von hierzu: Es ist erschreckend, den trofilofen Zustand vieler dieser dem Standpunkt des Berliner Stadtverordneten betrachtet werden. hierzu:" Es ist erschreckend, den trostlosen Zustand vieler dieser Daher empfiehlt sich am meisten die Erörterung der ganzen der nothwendigsten Bekleidungsstücke ermangeln. Wenn auch die Wermsten anzusehen, die bei der bitter falten Witterung selbst Frage in der gemischten Deputation. Diese wird am besten ent­Bei der dadurch nothwendig gewordenen Bettelwahl erhalten icheiden tönnen, welche Theile des zu infommunalisirenden Be- städtische Verwaltung soviel als möglich bemüht ist, diesen Bes Don 102 giltigen Stimmen Stadtv. Geride 73, Seibert 72, girts fich für landhausartige Bebauung eignen. Die Be- jammernswerthen, die sehr oft ohne Verschulden in ihre traurigſte Siebmann 60; diese 3 Mitglieder find daher wiedergewählt. Dingungen dafür kommen den Arbeiterwohnungen keineswegs, age gerathen sind, ihr Loos zu erleichtern, so reichen die Mittel Außerdem erhält Stadtv. Hellriegel 42 Stimmen; 5 Stimmen sondern nur reichen Leuten zu gute. Wenn Herr Singer von dennoch nicht hin, dem Elende in genügenber Weise zu steuern. Wir zersplittern. sogenannten Wohlthätern der Arbeiter spricht, so nehme Brivate Hilfsthätigkeit ist hier mehr als je geboten!" Bisherige Stellvertreter waren Bulle, Friederici, ich Wort ganz Die betreffenden möchten nur wissen, worin eigentlich die hervorragenden Hilfe­Mielenz. Lezterer ist inzwischen zum Stadtrath gewählt genossenschaften haben für die Arbeiter landhausartige Bauten leistungen der städtischen Verwaltungs- Körperschaften bestehen! worden. Stadtv. Spinola giebt anbeim, an ftelle von Wielens geschaffen( Bwischenruf: Und 5 Prozent Dividende ein fündet man stets und ständig in der bürgerlichen Bresse, daß man Offiziell wird der Nothstand abgeleugnet, aber hinten herum ver­den Stadtv. Hellriegel zu wählen. gestedt!)- biese 5 pet. find den Hausbesigern wieder zu gute alles thut, um den nicht existirenden Noth and zu lindern. Und gekommen. Ich empfehle die Verweisung an die Deputation.

Durch Afflamation werden Bulle, Friederici und Hellriegel gewählt.

borgenommen werden.

ernst.

Baus

fann.

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Stadtv. Bailleu begrüßt mit seinen engeren Partei- der ewig nachhinkende Pferdefuß ist doch immer der Appell an Stadtv. Hellriegel lehnt die Wahl ab. freunden die neue Bau- Ordnung als großen Fortschritt und als die Privatwohlthätigkeit. Eine nette Gesellschaftsordnung, die Die erforderliche Neuwahl wird erst in der nächsten Sigung einen solchen nicht etwa im Interesse der reicheren Leute, sondern nicht einmal des durch sie erzeugten Nothstandes Herr werden der ärmeren Klassen, und weist speziell auf den Auffay im Sierauf soll die Verloosung in die Abtheilungen erfolgen; Novemberheft der preußischen Jahrbücher hin, wo die Mitschuld dieselbe wird jedoch auf Antrag Singer, dem Stadtv. der städtischen Behörden an der üppigen Ausdehnung des Mieths Hermes beipflichtet, troh des Widerspruchs des Stadtv. fasernensystems nachgewiesen sei. Daher sei es zu begreifen, daß Schwalbe, der auf eine 15jährige Praxis verweist, dem die Regierung die stadtischen Behörden nicht erst gefragt habe, Bureau überwiesen. sondern selbständig vorgegangen sei.

Es wird beschlossen, die ordentlichen Sigungen der Versamm­lung auch im Jahre 1893 am Donnerstag von 5 Uhr ab statt finden zu lassen.

Nach der Geschäftsordnung sind die ständigen Ausschüsse a) für die Wahl der unbesoldeten Gemeindebeamten, b) zur Be­gutachtung der Vorlagen wegen Anstellung bezw. Pensionirung befoldeter Gemeindebeamten, c) für Betitionen in der ersten Sigung des Jahres neu zu wählen. Daffelbe gilt für die übrigen stän digen Ausschüsse a) für Rechnungsfachen, b) zur Borprüfung der Giltigkeit der Stadtverordneten- Wahlen.

Stadtv. Sante ist ebenfalls für gesunde hygienische Re­formen auf diesem Gebiete, tann diefelben aber in der neuen Bau- Ordnung nicht erkennen. Dieselbe mache für die Landhaus bezirke gemeindliche Entwässerung und Wasserleitung unmöglich. Besonders frappiren müsse die Willtür, mit welcher eine große Menge Eigenthum mit einem Federstrich entwerthet sei. Damit schließt die Diskussion.

Ein Bild aus der Aera der sozialen Reform! Aus Spandau wird berichtet:

In ihrer Wohnung erfroren ist in Spandau eine siebzig. jährige, in den dürftigsten Verhältnissen befindliche Frau. Die selbe bewohnte eine kleine Rammer auf dem Hofe eines Hauses an der Pichelsdorfer Straße und hatte mehrere Tage fein Lebens­zeichen von sich gegeben. Da wurde die Thür auf Veranlassung der Polizei am Mittwoch geöffnet. Auf einem armseligen Lager erblickte man die Leiche der Greisin; dieselbe war infolge von Stälte und Entbehrungen umgekommen."

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Man soll doch wenigstens offen sein: die alte Frau ist ver­hungert und erfroren oder erfroren und verhungert wie man gründlichen Erörterung durchaus eines Ausschusses bedürfe. Der besser. Im Schlußwort erklärt Stadtv. Kyllmann, daß es zur will, jedenfalls gilt auch hier das Sprichwort: Doppelt hält Stadtv. Singer vermuthe in der Bau- Ordnung etwas, was nicht

Die Ernennung der Ausschüsse wird dem Vorstande über- darin stehe. 3. 2. sei der ganze Bezirk längs der Görlizer Bahn Eine Eheschließung wider die Abrede hat am letzten laffen. Die im Jahre 1892 zur Vorberathung einzelner Gegenstände auf 20 Kilometer hinaus der landhausmäßigen Bebauung vor Tage des Jahres 1892 auf einem hiesigen Standesamte statt­Die im Jahre 1892 zur Vorberathung einzelner Gegenstände ernannten Ausschüffe, die den ihnen ertheilten Auftrag noch nicht behalten. Ein abgefagter Feind der Miethstaferne fei er nicht, gefunden. Ein hiesiges Blatt berichtet hierüber: Braut und ernannten Ausschüsse, die den ihnen ertheilten Auftrag noch nicht halte dieselben vielmehr für einen großen Segen.( Aha!) Auch Bräutigam stehen festlich gekleidet vor dem Standesbeamten. erledigt haben,.sollen bestehen bleiben; aufgehoben wird auf An- die Berliner Wohnungsverhältnisse seien nicht so schlecht, wie Letterer hat soeben mit der würdevollen Miene, die er in der­trag Singer nur der bestehende Ausschuß für das Abkommen vielfach dargestellt werde. artigen Fällen aufzufezen pflegt, das Brautpaar mit den Pflichten zwischen Berlin und Charlottenburg . des neuen Standes vertraut gemacht und richtet an den Bräuti­Der Antrag geht nach dem Antrage Wohlgemuth an die ge- gam die feierliche Frage, ob er die ihm zur Seite stehende mischte Deputation. Nein," Jungfrau N. N. zu seiner Ebegattin machen wolle.

Bon den Stadtvv. Geride u. Gen. ist folgender Antrag eingegangen:

zu verhalten gedenkt.

an den Magistrat die Anfrage zu richten, wie derfelbe Die fortschreitende Bebauung des äußersten Westens und lautet die im entschiedenen Tone gegebene, für den Standes sich zu der Baupolizei- Ordnung für die Bor- Nordwestens von Berlin , sowie der anstoßenden Gebietstheile der beamten nicht wenig verblüffende Antwort. Alles zureden er orte vom 5. Dezember 1892 in Rücksicht auf die bevor- Feldmart Charlottenburgs hat wachsende Unzuträglichteiten in weist sich als nuklos. Ich habe unterwegs etwas über meine stehende Einverleibung von Nachbargemeinden in Berlin den Grenzverhältnissen beer Gemeinden im Gefolge. Zur Be Braut gehört", erklärt der Bräutigam und damit verbleibt er seitigung dieses Mißstandes wird seit mehreren Jahren an der bei seiner Weigerung. Das Brautpaar verläßt mit den Trauzengen Der Gegenstand hatte bereits in der Sitzung vom 30. Dez. Serbeiführung eines Abkommens zwischen Berlin und Charlotten das Amtslokal und der Standesbeamte geht erregt auf und ab, vorigen Jahres auf der Tagesordnung gelanden, war aber burg gearbeitet. Auf Anregung der Charlottenburger Stadt- indem er sein Gehirn zermartert, wie er das bereits fertiggestellte wegen Behinderung des Antragstellers abgefeht worden. Zur verordneten- Bersammlung ist zwischen beiden Magistraten über Protokoll wieder in Ordnung bringen könne. Während er noch heutigen Verhandlung liegt der Antrag Wohlgemuth vor, den eine Erweiterung dieses Abkommens dahin verhandelt worden, über dieses schwierige Problem nachfinnt, treten zu feiner nicht Antrag Gerice an die gemischte Deputation für die Vor- daß auch die Berlin gehörigen Theile des Gartenufers und der geringen Neberraschung die Brautleute fammt Gefolge wieder Berliner Straße, soweit sie auf Charlottenburger Gebiet belegen herein. Inzwischen hatte sich nämlich folgende Szene abgespielt. bereitung der Infommunalisirung der Vororte zu überweisen. Stadtv. Ky II mann begründet den Antrag an Stelle des find, in die Verwaltung Charlottenburgs übergehen sollen. Der Auf der Straße angelangt, machte die schnöde kompromittirte auch heute behinderten Antragstellers. Die in Rede stehende Berliner Magistrat hat dem zugestimmt; das Abkommen soll sich Braut ihrem abfpenftig gewordenen Liebhaber heftige Vorwürfe. Ban- Ordnung spitze die Berliner Bau- Ordnung auf's äußerste nunmehr auf folgende Gegenstände erstrecken: zu und reduzire die für die Bebauung nußbar zu machende Fläche namentlich für die landhausmäßige Bebauung und die Kleinbauten sehr erheblich. Am meisten zu beanstanden sei, daß von vornherein,

A. Uebereignung der der Stadt Berlin gehörigen Raiferin Augufta- Allee an Charlottenburg .

B. Uebernahme der Verwaltung des Charlottenburger und

Er werde wohl wieder eine Frau, sie aber, die in solcher Weise beschimpft fei, nie mehr einen Mann bekommen. Diese Bor haltungen stimmten den nicht bösartigen jungen Mann ganz weich und nun geht er auf den Vorschlag seiner Braut ein, zurüd