Bei einem
fiegten in Deutschland die Quellen infolge der anhaltenden Dürre der das Fuhrwerk leitende Schlächtergeselle sich benommen I suchte. Sie vergaß dabei nicht zu erwähnen, daß sie im Besitze und der Rheinfall wurde zu einer winzigen Stromschnelle, wäh- rief bei den Zeugen des Vorganges gerechte Empörung hervor, eines fleinen verfügbaren Vermögens sei. Unter den Bewerbern rend der Nil außergewöhnliche Ueberschwemmungen verursachte. und einige Personen machten sich sofort an die Verfolgung gefiel der heirathsluftigen Wittwe besonders der Angeklagte, des in schärfster Gangart dem Werderschen Markt zufahrenden welcher angab, daß er Musikdirektor sei und Konzerte verDie Pflasterungsarbeiten in der verlängerten War Schlächters. In der Nähe der katholischen Kirche wurde dieser anstalte. Seine Frau sei gestorben und einer baldig en Wiederschauer Straße, zwischen der Frankfurter Allee und dem Bor - endlich dingfest gemacht, was den rabiaten Gesellen derartig verheirathung stände seinerseits nichts im Wege. schon beim hagener Wege sind nach Eintritt des Thauwetters wieder aufge- erregte, daß er wie ein Rafender mit dem umgekehrten Peitschen ersten Zusammentreffen gab er vor Beugen ein bis diges Chenommen worden. Die Anfuhr der Steine zur Pflasterung ist stiel auf das Publikum einhieb und mehrere Personen schwer versprechen ab und es fand die Verlobung statt. dem mit solchen Fuhrunternehmungen vielfach betrauten Fuhr verletzte. Aber er hatte sich in der Masse der ihn umringenden späteren Besuche übergab der Angeklagte der Zeugin einen Brief herren 2c. übertragen. Es ist nun sehr leicht erklärlich, daß die entrüsteten Menschen verrechnet. Man zerrte den Schläger vom mit der Bitte, denselben erst nach seinem Fortgange zu lesen. In bei den Pflasterungsarbeiten beschäftigten Leute alle ohne Aus- Wagen und unterzog ihn einem Lynchsystem, dem er vielleicht verschämter Weise deutete der Verfasser des Briefes darauf hin, nahme in der Hoffnung lebten, endlich einmal wieder ein paar zum Opfer gefallen wäre, wenn nicht noch rechtzeitig ein Polizei- daß seine Mittel nicht ausreichten, um den häuslichen Heerd zu Groschen zu verdienen, nachdem die Meisten ein rundes Viertel- beamter zu seiner Rettung herbeigeeilt wäre. Blutüberströmt gründen, er bat seine Braut, 400 Mark zu den Kosten beitragen jahr ohne Beschäftigung und Verdienst gewesen sind. Da hatten wurde der Mann zur Wache sistirt. Die beiden Ueberfahrenen zu wollen. Die letztere war gern dazu bereit und gab das Geld fie aber die Rechnung ohne Herrn N. gemacht. Dieser hielt das sollen schwere innerliche Verletzungen davongetragen haben. Die her. Mit der Anschaffung der Einrichtung hatte iner Angeklagte nicht für nöthig, so viel Gespanne zu stellen, als erforderlich Persönlichkeit des Schlächters wurde festgestellt. aber keine Gile, er hielt die Zeugin von Woche zu Woche hin, bis diese mißtrauisch wurde. Als Köcher noch einmal waren, um die erforderlichen Vorräthe der zu verpflasternden Steine heran zu schaffen. Um des Versehen eines Mannes Verschüttet wurde am Sonnabend der Arbeiter August 200 Mart von ihr verlangte unter dem Vorgeben, daß er 100 villen waren nahezu an 50 Arbeiter gezwungen, von dem so lange Eichstädt aus Köpenick auf der Sandschurre in den Müggels- Mart Raution bei einem Lokalinhaber in Nixdorf stellen müsse, ersehnten Verdienst eine erhebliche Einbuße erleiden zu müssen. Statt bergen, wo er beschäftigt war, durch einen ins Rollen gekomme- als Gewähr dafür, daß er die von ihm übernommenen Konzerte 9 Stunden zu arbeiten, konnten diefelben am Dienstag nur 71/2 Stunden, nen Sandhügel. Trotzdem sofort alle nothwendigen Rettungs- auch pünktlich ausführen würde, zog Frau R. es vor, erst bei am Mittwoch nur 612 Stunden und am Donnerstag gar nur arbeiten mit großem Eifer ins Werk gesetzt wurden, gelang es dem Betreffenden Erkundigungen einzuziehen und erfuhr hier, 51/2 Stunden arbeiten. Wir hätten ganz gewiß gegen eine ver- nicht, den Verschütteten zu befreien; er wurde schließlich als Leiche daß von einer Kautionsstellung des Angeklagten nie die Nede nunftgemäße Kürzung der Arbeitszeit nichts einzuwenden, wir unter den Sandmassen hervorgezogen. Der Verunglückte hinter- gewesen. Zu ihrem Schrecken erfuhr sie aber auch, daß Köcher feineswegs Wittwer oder geschieden, sondern seite Frau wohl würden uns sogar mit einer durchschnittlich achtstündigen täglichen läßt eine Frau und sechs unversorgte Kinder. und munter sei. Der Staatsanwalt beantragte gegen den AnArbeitszeit einverstanden erklären, wenn dieselbe allgemein anerkannt und durchgeführt wird. Allein die vereinbarte neungeklagten mit Rücksicht auf die Gemeingefährlichtest des Heirathsstündige Arbeitszeit willkürlich ändern, ohne die festgesetzte Lohnschwindels ein Jahr Gefängniß und zweijährigen Ehrverlust. zahlung für die volle Zeit zu leisten, das ist den nach einem Der Gerichtshof erkannte auf se chs Monate Gefängniß. langen arbeitslosen Winter auf die Gnade des Unternehmers doppelt angewiesenen Arbeitern gegenüber nicht hübsch.
In Rummelsburg herrscht große Aufregung über einen Vorfall, über den hiesige Blätter berichten: In dem genannten Vorort wohnt der Bäckermeister B., der sich im November v. J. verheirathet, sein früheres Dienstmädchen, die unverehelichte Anna Rt., aber bei sich behalten hatte, weil er beabsichtigte, dasselbe als Verkäuferin in einer Filiale zu verwenden. Am Donnerstag Abend, während der Meister und die Gesellen sich geschäftlich außerhalb des Hauses befanden, war Frau B. in der im Keller geschoß belegenen Wohnung mit dem Dienstmädchen allein zurück geblieben. Gegen 1/210 Uhr begab sich die Frau zu Bett und war, ermüdet von der Tagesarbeit, bald eingeschlafen; etwa eine halbe Stunde später wurde sie jedoch aus dem Schlaf erweckt durch ein schmerzhaftes Gefühl am Halse, das wie durch einen Schnitt mit einem stumpfen Messer erzeugt zu sein schien. In hohem Grade geängstigt, rief die Frau nach dem Mann und dann nach dem Mädchen, das auch alsbald in dem dunklen Schlafzimmer erschien und die dort stehende Lampe entzündete. Frau B. hatte, wie sich nun ergab, eine Schnittwunde am Halse, die zwar nicht lebensgefährlich ist, immerhin aber doch so tief war, daß fie genäht werden mußte. Die Gewalt des Schnittes ist jedenfalls durch den Kragen der Nachtjacke gemildert worden, der durchschnitten worden ist. In der Wohnung befand sich keine fremde Person, Fenster und sämmtliche Ausgangsthüren waren ordnungsgemäß verschlossen, und so lenkte sich der Verdacht, einen Mordversuch gegen Frau B. unternommen zu haben, auf das Dienstmädchen. Dasfelbe leugnete jedoch, behauptete vielmehr, daß sie, als sie gerufen worden sei, das Küchenfenster geöffnet gefunden und geschlossen habe, ehe sie dem Rufe der Frau gefolgt wäre. Fenster und Thüren waren jedoch schon um 8 Uhr geschlossen worden, es erscheint daher nicht gut möglich, daß sich die lange Zeit über in der beschränkten Wohnung eine fremde Person versteckt gehalten haben könnte, und ein Dieb, der sich wirklich eingeschlichen hätte, würde nicht so ungeschickt operirt haben. Es wird nun angenommen, daß Anna K. aus Rache oder Eifersucht ihre DienstHerrin zu ermorden versucht habe. Sie bestreitet zwar, Hoffnung auf eine Verheirathung mit dem Meister gehegt zu haben; Herr B. bestreitet ebenfalls frühere intime Beziehungen und meint, daß eine Heirath mit dem Mädchen schon um deshalb nicht thunlich gewesen war, weil dasselbe evangeliſch und er katholisch sei. Festgestellt dagegen ist, daß zwischen den beiden Personen Vertraulichkeit stattgefunden, daß sie sich geduzt haben und daß die Anna K. von dem Meister Fremden als seine Koufin bezeichnet worden sei. Die Anna K. ist wegen Verdachts des versuchten Mordes verhaftet worden.
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Ertrunken ist am Freitag Nachmittag bei Treptow der Sohn Hermann des Arbeiters Fesinge, Görligerstraße 67. Die Reiche ist am Sonnabend Nachmittag nach langem Suchen von dem Fischermeister Bernhard in Stralau an das Tageslicht gefördert worden.
Der Kopf abgefahren wurde durch einen Eisenbahnzug am Sonnabend Abend 11 Uhr vor dem Lehrter Bahnhof in Spandau , nahe Ruheleben, einem etwa 20 jährigen Mädchen. Ob das Mädchen den Tod gesucht hat oder ein unglücklicher Zufall vorliegt, konnte bisher nicht ermittelt werden. Die Personalien der Todten sind noch nicht festgestellt.
62 Selbstmorde von Kindern haben, der Freif. 3tg." zufolge, in Berlin seit Anfang vorigen Jahres stattgefunden; unter diesen befanden sich 46 Knaben und 16 Mädchen. 24 derselben hatten das 15. Lebensjahr erreicht, 14 das 14., 9 das 13.; 7 waren erst 12 Jahre und eins noch nicht sieben Jahre alt.
Die Lokalkommiffion für Schöneberg macht hiermit noch folgende Lokale bekannt, welche den Arbeitern nicht zur Verfügung stehen: Eigenthümer Sare,
1. Birkenwäldchen,
2. Heckendorf's Salon, 3. Schwarzer Adler,
4. Linden- Park,
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Heckendorf, Stuckenburg, Weidt, Ulrich.
5. Restaurant zum Helm, Sämmtliche Lokale befinden sich in der Hauptstraße. Die genannten Lokalinhaber weigern sich nach wie vor, ihren Saal den Arbeitern zu Versammlungen herzugeben, aber zu einem Vergnügen sehen sie jeden Arbeiter gerne. Wenn die Lokalfommission zu den betreffenden Wirthen kommt, dann sagen sie, wenn Einer den Saal giebt, gebe ich ihn auch. Einige sagen, ia, wenn die Polizei nicht wäre. Wir legen es den Genossen dringend ans Herz, sich speziell nach der vorstehenden Lokalliste zu richten, da der Sieg in kürzester Zeit unser sein muß. Nur der Saal der Schloß Brauerei steht den Arbeitern nach wie vor zur Verfügung. Die Lokalkommission: G. Däumig. P. Hackebusch.
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Soziale Uebersicht.
Aufgepakt, Gummi- Arbeiter Dents lands! Mannheim . Wir haben uns zur Wahrung unserer Inter
effen seit Kurzem organisirt, und schon nehmen die Fabrikanten Stellung gegen uns. Maßregelungen stehen bestimmt bevor. Kollegen, es ist bereits Vorkehrung get coffen in Berlin , Leipzig , Hannover u. s. w., andere Arbeitskräfte zu engagiven; seid auf Gurer Hut und haltet den Zuzug fern.
Es gilt um unsere Ehre, die wir mit Leichtigkeit retten, wenn unsere Mahnung nur einigermaßen Gehör findet. Solidarität ist unsere Losung. Alle Darum aufgepaßt Gummi- Arbeiter Deutschlands . arbeiterfreundlichen Blätter werden im Intereffe der Sache um Abdruck gebeten.
Setend
Achtung, Korbmacher Deutschlands ! In Friedrichsfelde bei Berlin haben sämmtliche Gesellen wegen Lohnabzugs die Arbeit niedergelegt. Wir bitten dringend, den Zuzug fern zu halten. Alle arbeiterfreundlichen Blätter werden um Abdruck ge= beten. Briefe und Sendungen sind zu richten an Gustav Benne mann, Friedrichsfelde , Louisenstr. 18.
nommen.
Versammlungen.
Eine gut besuchte öffentliche Versammlung der schhaften war Herr Jericke, Adalbertstr. 42. Das Meferat hatte Herr Geschäftsleute Berlins tagte am 20. Februar. Der Einberufer Stadtverordneter Zubeil über die Sonntagsruhe überdie Mit größter Aufmerksamkeit nahm Ver sammlung den Vortrag des Stadtverordneten Zubeil entgegen und Die Freie literarische Gesellschaft veranstaltet ihren folgende Resolution wurde mit großer Majorität angenommen: nächsten Vortragsabend am Dienstag den 3., Abends 8/4 Uhr, Die heute in Südost tagende öffentliche Versammlung der seßim großen Saale der Gesellschaft der Freunde", haften Geschäftsleute Berlins erklärt sich mit dem Referenten voll Potsdamerstr. 9. Zum Vortrage gelangen Dichtungen von und ganz einverstanden und beschließt, sich an den königlichen Georg Eggestorff, Theodor Fontane , Reinhold Polizeipräsidenten zu wenden und denselben zu ersuchen, die für Fuchs, Hans Land , alle feßhaften Geschäftsleute so drückende Schließung der GeDetlev von Liliencron , Ernst von Wolzogen und Richard 300zmann. Die schäfte am Sonntag Vormittag von 10-12 Uhr wieder aufzuVortragenden sind: Jean Edgar, Emanuel Reicher heben und dafür die Sonntagsruhe von 1 Uhr Mittags an einund Ernst von Wolzogen . Meldungen zum Beitritt wer- treten zu laffen. Wir glauben, daß durch derartige Einführung den vom Schriftführer Leo Berg im Bureau der Gesellschaft, die seßhaftigen Geschäftsleute vor Schaden bewahrt bleiben und titterstr. 96 II, sowie am Vortragsabend selbst, vor Beginn vielen Mißhelligkeiten wieNeid, Denunziationen abgewendet werden.. Wir erklären auch, uns einer gefeßlichen Regelung der Frage der Vorlesung, entgegengenommen. durch den deutschen Reichstag mit Freuden zu unterwerfen. In die Kommission wurden die Herren gewählt: Kaiser , Stalizer straße 190; Pechmann, Reichenbergerstr. 48; Görbig, Schönleiastraße 32; Fritsche, Forsterstr. 16; Kehr, Röpnickerstr. 126,
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Der Kaufmann Willy G., von welchem vor etwa acht Zagen berichtet wurde, daß er ein ganz schamloses Gewerbe betrieben haben solle, ist am Sonnabend aus der Untersuchungshaft. Polizeibericht. Am 28. v. M. Vormittags fiel ein Mann entlassen worden, aber nicht etwa, weil er unschuldig ist, sondern, vor dem Hause Görlitzerstr. 67 infolge eines Fehltritts zur Erde weil man ihm strafrechtlich nicht beikommen kann. Der Fall be- und brach den rechten Unterschenkel. Zu derselben Zeit wurde weist wieder einmal zur Evidenz, daß derjenige, der für das ein Lehrling an der Ecke der Mohren- und Markgrafenstraße Buchthaus reif ist, wie jemals Giner, doch nicht hinein zu kommen überfahren und anscheinend innerlich verlegt, so daß er nach der braucht, er muß nur schlau genug sein. G., ein 35 jähriger ver- Charitee gebracht werden mußte. Gegen Mittag wurde vor heiratheter Mann, der Sohn eines in öffentlicher Stellung dem Hause Gartenstr. 38 das Pferd des Droschkentutschers ftehenden, hochangesehenen Mannes, veröffentlichte folgendes Massow, als dieser ihm den Baum abgenommen hatte, scheu und Inserat:„ Ein junger Arzt wünscht sofort ein freundliches junges ging durch. Bei dem Versuche, das Pferd aufzuhalten, fiel Mädchen zur Aufwartung und zum Empfang von Patienten Massow zur Erde, gerieth unter die Räder seines Wagens und während seiner Abwesenheit. Bedingungen: Schreibgewandheit, erlitt am Kopf und am linken Bein bedeutende Verlegungen. hübsches Aeußere und feine groben Hände. Täglich zwei Stunden." Nachmittags wurde ein wegen Unterschlagung furze Zeit vorher Als Adresse war eine Chambregarnie- Wohnung angegeben, welche in das Polizeigefängniß eingelieferter Mann in seiner Zelle todt sich G. zu diesem speziellen Zwecke gemiethet hatte. Da es in aufgefunden. Er hat sich anscheinend mittelst einer verborgen Berlin viele Damen giebt, welche dem Erwerbe nachzugehen gehaltenen Flüssigkeit vergiftet. Am 1. d. M. Abends wurde gezwungen sind, so fanden sich Bewerberinnen in großer Menge. ein Mann in seinem Geschäft in der Linienstraße und am 2. d. M. Engagirt wurde keine, doch alle wurden das Opfer seiner Sinn- Morgens ein Mann in seiner Wohnung in der LouisenIm Laufe des Tages fanden lichkeit, bis er endlich einmal an die Unrechte kam, die ihm straße erhängt vorgefunden. widerstand und Anzeige erstattete, worauf die Verhaftung er 4 tleine Brände statt. folgte. Die eingeleitete Untersuchung hat jedoch ein negatives Resultat ergeben. Ein Theil der sittlich gemißhandelten Damen scheint sich der Ehre halber gezwungen zu sehen, den Wüstling zu schonen, der andere Theil redet zwar, muß aber eingestehen, daß G. nicht nöthig hatte, seinen Zweck mit gewaltsamen Mitteln zu erreichen. Eine direkt strafbare Handlung ist ihm daher noch nicht nachgewiesen, die Sache dürfte höchstens vielleicht als
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Gerichts- Beitung.
Von dem Braumeister des Münchener Brauhauses geht uns folgendes Schreiben zu: Berlin , 28. Februar 1891. Die verehrt. Redaktion des Vorwärts" bitte ich um gefällige Aufnahme nachstehenden Schreibens:
Wie ich erfahre, soll in einer gestern stattgehabten Braaterversammlung vorgebracht worden sein, daß ein Brauer Namens Mehl, nachdem er acht Wochen krant war, bei mir keine Arbeit mehr gefunden habe.
Diefer Fall ist von einem Brauer, welcher an die Brauerei persönlich Ansprüche zu Privatzwecken stellte und damit abgewiesen wurde, in einer Weise aufgebauscht worden, die dem wahren Sachverhalt durchaus nicht entspricht.
Der Brauer Mehl, ein durchaus fleißiger und tüchtiger Mann, hatte das Unglück, acht Wochen lang frant zu sein und ich mußte statt seiner einen anderen Brauer einstellen. Als Mehl wieder gesund war, konnte ich ihm wegen des schlechten Geschäftsganges, eine Folge der allgemeinen Arbeitslosigkeit refp. des langen Winters, nicht sofort wieder Arbeit geben, erklärte ihm jedoch, daß sich bei kürzester Zeit die Gelegenheit bieten werde, iha wieder zu beschäftigen. Mehl war mit diesem Bescheid unzufrieden und bediente sich auf dem Hofe in Gegenwart anderer Eine Ungebührstrafe wollte der Staatsanwalt Rietzel Personen beleidigende Redensarten gegen den Direktor der " grober Unfug" anzusehen sein, die auf dieses Delift gesetzte gestern über einen Bertheidiger verhängt wissen, welcher sich der Brauerei, sodaß ich mich nunmehr nicht entschließen konnte, ihn Strafe kann oder konnte jedoch die Fortdauer der Untersuchungs- Rechte seines Klienten vor der 11. Strafkammer etwas energisch wieder in Arbeit zu nehmen. Die von dem Brauer Demmling in derselben Versammlung haft nicht rechtfertigen. Für den Laien bleibt allerdings die annahm. Auf der Anklagebank befand sich ein Bäckermeister, Frage offen, ob sich in diesem Falle nicht der Betrugs. weil er gestohlenes Mehl von einem Spizbuben gekauft haben gemachte Behauptung, ein Brauer, deffen samen er auf Baragraph hätte zur Anwendung bringen laffen. Die billige follte, welcher sich der Ermittelung seines Aufenthaltes bisher mehrmaliger Anfrage nicht nennen wollte, hätte Befriedigung der Sinnlichkeit ist ein Vortheil, sogar ein rechts- entzogen hatte. Nachdem der Vorsitzende dem Angeklagten bas 20 Ueberstunden gemacht und nur 5 Stunden bezahlt erhalten, widriger und eine Vorspiegelung falscher Thatsachen liegt in Ergebniß seiner polizeilichen Vernehmung zum größten Theile ist durchaus unwahr. Ueberdies wird es Jedem klar sein, daß vorgehalten hatte, beantragte der Vertheidiger R.-A. Dr. Flat au 20 Ueberstunden zu machen unmöglich ist. diesem Falle sicher vor. die Vertagung der Sache, da der Dieb inzwischen ermittelt sei Franz zerbe, Braumeister. Durch ein Bubenstück gerieth, wie uns ein Berichterstatter und es sich doch empfehle, die Sache nicht zu trennen. Eine BeIn dem Aufruf ,, An alle Bauhandwerker Berlins und meldet, vorgestern Abend gegen 7 Uhr ein Herr beim Bahnhof merkung des Vorsitzenden ging dahin, daß sich eine Vertagung da umgehen lasse, derselbe jetzt umgegend" in Nr. 46 des Vorwärts" hat sich in sofern Alexanderplatz in Gefahr, sich lebensgefährliche Brandwunden zu allerdings schwerlich umgehen „ drehen" versuche. Hiergegen verwahrte ein Fehler eingeschlichen, als die beabsichtigte weitere Konferenz zuziehen. Aus der Brusttasche seines Paletots drang plöglich die Sache zu J. bicker Rauch, welchem, ehe dem Betreffenden die eigentliche Lage Dr. F. seinen Klienten in etwas nachdrücklicher Weise, nicht am 8. März d. 3. Vormittags um 11 Uhr, sondern an dem flar wurde, eine kleinere Flamme folgte. Schnell entschlossen zog in dem er ausführte, daß die unzutreffende Ansicht, welche selben Tage Nachmittags um 1 Uhr stattfindet. E. Thieme, der Gefährdete den Rock aus, rollte ihn dicht zusammen und er der Vorsitzende geäußert, wohl nur in der unvollständigen Vor- Töpfer, Ruppinerstr. 3. stickte dadurch das Feuer. Dasselbe hatte bereits die innere haltung des polizeilichen Protokolls ihren Grund habe. Diese, Berichtigung: In Nr. 49 des Vorwärts" befindet sich ein Tasche, das darin befindliche Taschentuch und einen Theil des nach Ansicht des Vertheidigers dringend nothwendige Verwahrung Futters, wie des darunter befindlichen Jackets verbrannt. In im Interesse des Angeklagten hielt der Staatsanwalt für eine Bericht der Klavierarbeiter- Versammlung vom 23. Februar. Ich den Ueberresten des Taschentuches befand sich ein großes Stück Ungebühr vor Gericht, welche er mit 50 M. geahndet wissen soll da eine Resolution beantragt haben, die Maifeier im angebrannten Zündschwammes, welches dem Geschädigten in dem wollte. Der Gerichtshof beschloß, die Sache zu vertagen und Friedrichshain zu veranstalten Gedränge, welches vor dem genannten Bahnhof herrschte, jeden- dem weiteren Antrage des Staatsanwalts keine Folge zu geben, falls in böswilliger Absicht unbemerkt in die Tasche gesteckt wor- da die etwas erregte Art, in welcher der Vertheidiger für die Rechte seines Klienten eingetreten, die Würde des Gerichts nicht verletzt und somit keine Ungebühr" war. Der Antrag des Staats Zwei Menschen überfahren. Zwei einen Handwagen anwalts wurde infolge dessen abgelehnt. ziehende Männer, welche die Charlottenstraße entlang sich be Trübe Erfahrungen mit einer Heirathsannonze hat wegten, wurden gestern Mittag in der Kreuzung der Französischen Straße von einem in rasender Schnelligkeit daherjagenden die Wittwe R. gemacht, welche geſtern vor der 1. Strafkammer Sie ist der Ueberzeugung, daß durch ein derartiges Bergnügen außer Stande, sich wieder zu erheben, von mitleidigen Passanten Louis Koch er auftrat, der des vollendeten und versuchten Be- weiter der Ueberzeugung, daß, wenn die von der sozialdemokra Daher auf das Trottoir geschafft werden mußten. Später truges beschuldigt war. Im August v. J. erließ die Zeugin in tischen Reichstagsfraktion vorgeschlagene Demonstration_gänzchaffte man fie in eine Droschte und überführte sie nach einer hiesigen Zeitung eine Annonze, wonach fie die Bekanntlich zum Austrag gebracht werden soll, sich am 3. Mai fämmnteinem Krankenhause. Die brutale Art und Weise, mit welcher schaft eines anständigen Mannes zum Zwecke einer Heirath liche in Berlin anwesende Klavierarbeiter( 3000) an einen Ausflug
ben sein muß.
ohne die Familienangehörigen daran theilnehmen zu lassen. Vom Friedrichshain hatte in der ganzen Versammlung kein Mensch gesprochen, geschweige gerathen, dort eine Demonstration zu veranstalten. Um die Sache richtig zu stellen, lasse ich nachstehend meine Resolution folgen:" Die heutige, Montag, den 23. Februar, in Klein's Fesisälen tagende öffentliche Klavierarbeiter- Bersammlung protestirt gegen die pom Klavierarbeiter- Verein zum 3. Mai zu veranstaltende Festlichkeit.