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Sittlichkeitsverbrechen.

Gewertschaft und ihre Mitglieder nach außen hin zu vertreten. I sitten und moralstrogende Einrichtung in den höchsten Tönen ge- bem Mitgliede der Armenkommission zu sprechen hatten. Ob sich Nach kurzer Beratung erkannte der Gerichtshof seine Legitimation priesen wird und sie die Sozialdemokratie anklagen, sie wolle diese der Angeklagte in der ersten Instanz, wo er keinen Verteidiger an. Die Sache selbst verfiel, da über die Höhe des Klageobjekts göttliche Institution aufheben und an deren Stelle die wilde, freie hatte, ebenso präzis ausdrückte, wissen wir nicht. Das kann aber erst noch weitere Feststellungen getroffen werden sollen, der Ber - Che einführen. Oberhofprediger a. D. Stöcker, der die Ehe als den auch die Berufungskammer nicht wissen. Jedenfalls hat der An­tagung. starten Hort aller gefchlechtlichen- Moral preist, der geistliche Streiter, geklagte sich auch in der ersten Instans auf seine Entlastungszeugen Bedauerlicherweise müssen wir aus Breslau wieder von un- der die idealen Güter der Nation" mit rührender Sorge bewacht berufen und es ist nicht seine Schuld, wenn das Gericht diese berechtigter Zurückweisung eines Arbeiters als Prozeßvertreter und als Generalpächter aller Tugend und Moral sich aufspielt, hat melden. Am Dienstag flagte die dortige Buchdruckerei Graß, der roten Umfturspartei die zunehmende Sittenverderbnis aufs Beugen nicht hörte und ihn verurteilte, nachdem nur der Schuß­Barth u. Cie. gegen etwa 30 Hülfsarbeiter und-Arbeiterinnen Konto geschrieben. Ihn fümmert nicht, daß auf den mann vernommen war, der übrigens, wie der in der Berufungs­wegen angeblichen Vertragsbruchs. Die Beklagten beauftragten höchsten Klippen der auserwählten und edelsten Gesell- instanz vernommene Entlastungszeuge angab, ausdrücklich er­nun den Borsigenden der Ortsverwaltung, der nicht als Beamter schaft durchaus nicht alles eitel Glanz und Tugend ist und sucht worden ist, in das Lokal hereinzukommen und sich zu über­angestellt ist und auch noch nie die Vertretung vor dem Gewerbe- unter der schimmernden, flimmernden Hülle gewaltige Mengen zeugen, daß keiner der Anwesenden Bier vor sich habe. Ueberdies: gericht ausgeübt hat, mit ihrer Vertretung in der Verhandlung. stinkenden und faulenden Morastes lagern. Die Sozialdemokratie es ist eine vollkommene Verkennung der Aufgabe der Strafjustiz, Das Gewerbegericht wies jedoch den Vertreter der Beklagten mit hat in diesen höchsten Regionen weder Einfluß, noch irgend welche wenn sie annimmt, der Angeklagte habe seine Unschuld zu beweisen. der Begründung zurück, daß das geschäftsmäßige" Bertreten Verbindungen oder Berührungspunkte. Welch entsegliche Sitten- 3hm ist die Schuld nachzuweisen. Hat er aber, wie im vorliegen. nicht zulässig sei. Vergebens wies der Betreffende darauf hin, daß losigkeit und abgrundtiefe Verworfenheit in diesen Kreisen besteht, den Falle, gar seine Unschuld nachgewiesen, so erfordert es die er doch gar nicht Angestellter des Verbandes sei und auch noch niz hat erst jest wieder der Schlammprozeß Harden- Moltke zur Genüge mals vorher jemanden vor dem Gewerbegericht vertreten habe. Es gezeigt, der die Gemüter des In- und Auslandes in atemloser Billigkeit, daß ihm wenigstens seine Auslagen ersetzt werden. Wird half nichts. Das Gericht erklärte: Da der Verband Rechtsschutz Spannung hielt und der kaum notdürftig ersticht, in allernächster die Begründung der Ablehnung des Antrags im schriftlichen Urteil statutarisch gewährt, betreibt der Vorsitzende der Zahlstelle die Beit aufs neue die Schleusen öffnen wird. Sind doch nach Angabe ebenso wiedergegeben wie in der mündlichen Verhandlung, sie Vertretung geschäftsmäßig und deshalb ist seine Vertretung nicht einzelner Beteiligter nur erst Schlammspritzer aufgewippt worden; liegt ein Revisionsgrund vor. zulässig! welche Unmengen efelhaften Schmußes muß wohl die Tiefe Man sieht an diesem Fall, wie dringend erforderlich eine ge- noch bergen! Wo steckt da die heilige, fittliche und moralische fehliche Regelung der Arbeitervertretung ist, um nicht durch die Grundlage der Che? Wer hat sie von ihrem erhabenen Unter der Auflage des Sittlichkeitsverbrechens, begangen an Willfür einiger Gewerbegerichte dem Arbeiter auch die Recht- Bidestal herab in den Kot der Goffe gestürzt? Vielleicht Sozis? einem achtjährigen Kind, stand gestern der Gastwirt Ferdinand suchung vor dem Gewerbegericht illusorisch zu machen. Fragt die Edelsten und Besten der Nation! Das sind die Helden Müller in Treptow vor Gericht. Der 58jährige, völlig Die verfrühte Frühstüdspause- kleine Ursachen, große Wirkungen. an die Stöder fich nicht heranwagt. Uebrigens bietet diefes Ehe- unbefcholtene Angeklagte ist der Pächter des Neuen Gier kleine Ursachen, große Wirkungen. drama eine niedliche Jllustration, wie Ghen im Himmel geschloffen häuschens bei Treptow . Am 31. Mai abends erhielt er den Im Fabriksaale der Glasbläserei" Thermos" sollte eine neue werden. Die 26jährige lebensfrische Witwe läßt sich an einen Besuch des ihm befreundeten expedierenden Sekretärs Schieris, Durchgangstür angebracht werden; zu dem Zwecke mußte eine 51 Jahre alten Mann mit dem Bande der heiligen Che fesseln der mit seiner Frau und seiner achtjährigen Tochter den Abend in Rabiz- Buzmand durchbrochen werden. Eines Morgens die um bersorgt zu sein und bei Hofe glänzen und in den Strahlen der dem Gastgarten des Angeklagten berlebte. Der Angeklagte hatte sich Glasbläser hatten eben ihre Arbeitsplätze eingenommen tommt faiserlichen Gnadenſonne sich spreizen zu können. Was ihn bewog wiederholt an den Tisch der ihm befreundeten Familie gefeßt und nahm der Maurer und macht sich ans Wert. Natürlich geht seine Arbeit zu diesem Schritt, wurde aus den Verhandlungen nicht ersichtlich gelegentlich das kleine, hübsche Mädchen mit sich, angeblich, um ihm nicht ohne Staubentwidelung ab, und die Glasarbeiter sind nicht Der treue Pflichterfüllung Lobende hat nach dem bewegten Ge- einmal den Saal und das Orchestrion zu zeigen. Als das Kind gerade sehr erbaut, daß sich zu der Hibe und Trockenheit, unter ständnis seiner früheren Gattin schon nach 48 Stunden der ehelichen über eine halbe Stunde wegblieb, fuchten es die Eltern, fanden es der sie schon reichlich zu leiden haben, als dritte Plage noch der Freuden entsagt. Und trotz der heftigsten Zerwürfnisse, trotz der aber nicht. Dann stießen sie auf den Angeklagten, der aus seiner Staub gesellt. Sie einigen sich schließlich mit der Betriebs- efelhaftesten Szenen, trotz der gemeinsten, zynischsten Beschimpfungen im Oberstock belegenen Wohnung herabtam und nach ihrer Meinung leitung dahin, sogleich, solange die Maurerarbeit noch andauere, und der gegenseitigen Mihhandlungen bleibt das Pärchen zum etwas erregt aussah. Dann kam auch das Mädchen zum Vorschein die Frühstückspause eintreten zu lassen und dann ohne Pause bis Schein ehelich verbunden. Heilige Ehe! Geradezu köstlich war das und machte einen verlegenen Eindruck. Der Vater fragte das Mittag durchzuarbeiten. In einer nahegelegenen Kneipe wird Gebaren der bürgerlichen und staatserhaltenden Blätter. Die Kind, wiederholt, ob der Angeklagte mit ihm etwas vorgehabt mit einem frischen Trunk der Staub hinuntergespült. Aber einen riefen: Gott sei Dant, es sind nur die obersten Kreise, habe, das Mädchen verneinte die Frage wiederholt, schließlich die Maurerarbeit war in einer halben Stunde auch die solche Dinge zeitigen, Bolt ist und erst als die Mutter es beim Auskleiden die solche Dinge zeitigen, das Volk in seinem Stern zu nicht getan dehnte sich das Frühstück etwas aus. Als man gesund und rein!" Die frommen und junkerlichen Blätter Hause gleichfalls mehrmals befragte, hat das Mädchen wieder oben im Fabrikfaale anlangte, hatte bei einigen der Leute trösteten sich damit, daß es nur beflagenswerte Ausnahmen unter Tränen erzählt, daß der Angeklagte sie mit in seine Privat­eine äußerst fidele Stimmung Blaz gegriffen. Sieben der Haupt- wären. Ach nein, Ausnahmen sind es nicht, und beschränken sich wohnung genommen und unfittlich berührt habe.- Der An attentäter wurden Knall und Fall entlassen. Den Abschluß des derartige Vorkommnisse nicht auf die obersten Streife. Das wohl- getlagte bestritt im gestrigen Termin, der unter Ausschluß fidelen Frühstücs bildete eine Kleine Massenversammlung- fieben Alager nebst sieben Beugen vor dem Gewerbegericht. Die fituierte Bürgertum hätte allen Grund, zu schweigen. Die Heirats der Deffentlichkeit stattfand, nicht nur jede unfittliche Annäherung an Sieben tlagten auf insgesamt 600 Mark Lohn wegen unberechtigter bureaus und Heiratsannoncen bieten jedem Beobachter eine Fülle das Kind, sondern auch die Behauptung, daß er mit dem Mädchen Auch stehen die schamlosen Aeußerungen des in seiner Privatwohnung gewesen sei. Die Kleine Belastungszeugin Entlassung. Der Fabrikleiter begründete die sofortige Entlassung Generals über Che und Frauen nicht einzig da. Man gebe einmal verblieb bei ihrer der Mutter gemachten Mitteilung, welche eine so mit totaler Betrunkenheit" der Entlassenen, erschwert durch Ar­beitsverweigerung; die Arbeiter feien auf ergangene Aufforderung in bessere Klubs oder feze sich in den Cafés in die Nähe einer schwere Befchuldigung gegen den Angeklagten enthält. Das Gericht fam zu einer Verurteilung des An­nicht fofort nach dem Fabriksaale zurüdgekehrt, sie hätten viel Herrengesellschaft und die Augen gehen einem über bei dem mehr zunächst ihren Frühschoppen fortgesetzt, und als sie endlich Bynismus, mit dem die heiligsten" Dinge der menschlichen Gefell. geflagten. Der Vorsigende gab dem Verteidiger zu, daß die Aus­gekommen feien, feien fie total arbeitsunfähig gewesen. Ueber schaft behandelt werden. Daß weite Kreise des Bürgertums und fage eines fo jungen Kindes der sorgfältigsten Prüfung bedürfe. den Grad der Wirkungen des Frühschoppens gingen die Meinungen gerade die vom Glück begünstigsten unaufhaltsam dem moralischen Der Gerichtshof habe diese Prüfung an der Hand der Beweis­tveit auseinander, ebenso über das Maß der Staubentwickelung. und fittlichen Verfall entgegengehen, beweist, daß sie zum Unter- aufnahme eintreten laffen und sei zu dem Ergebnis gekommen, daß Die Kläger behaupten, der Staub habe fingerdid" auf den Ar- gange reif sind. Der Geſundungsprozeß von unten herauf wird sich die Aussage des Mädchens durchaus glaubwürdig erscheine. Der beitstischen gelegen. Durch die Beweisaufnahme wird festgestellt, langsam aber stetig vollziehen und unter den Wehen einer Kampf- Gerichtshof billigte dem Angeklagten mildernde Umstände zu und verurteilte ihn zu der zulässig niedrigsten Strafe von sechs Mo= daß die Arbeiter nach der an fie ergangenen Aufforderung, die belegten Zeit wird die sozialistische Zukunft geboren. naten Gefängnis. Arbeit wieder aufzunehmen, höchstens noch eine kleine Viertel­ftunde im Lokal geblieben sind, um ihr Bier auszutrinken. Eine zweite Aufforderung ist nicht erfolgt. Nach eingehender Beweis- Spandau . Freitag, den 15. November, 8% Uhr bei Böhle, Linden­aufnahme kommt das Gericht zu dem Ergebnis, daß dem Klage­

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antrage in vollem Umfange stattzugeben sei, und zwar im wesent­lichen aus folgenden Gründen: Die Glasbläserei besitzt keinen eigenen Speiseraum für ihre Arbeiter, diese waren also genötigt, zu so früher Morgenstunde turz nach 8 Uhr die Kneipe aufzusuchen; hätten sie sich dabei übernommen und feien fie viel leicht wirklich nicht mehr arbeitsfähig gewesen, so hätte die Fabrik­leitung das Recht gehabt, sie nach Hause zu schicken und ihnen den Lohn für den Tag zu fürzen; die sofortige Entlassung aber ser unter den angegebenen Verhältnissen eine gefeßlich nicht zu recht fertigende Maßregel, zumal auch mangels wiederholter Auf­forderung von einer beharrlichen Weigerung" im Sinne der Ge werbeordnung nicht die Rede sein könne.

Aus der Frauenbewegung.

Rüftige Arbeit bringt vorwärts!

von Material.

Ilfer 17.

Versammlungen Veranstaltungen.

Steglit. Sonnabend, den 16. November, im Lokal Birkenwäldchen": Biertes Stiftungsfest. Billetts a 30 Pfennig bei allen bekannten Genoffinnen. Die Vereinsversammlung am Donnerstag fällt Charlottenburg . Donnerstag, den 21. November, 81% Uhr, im Volks­haus, Rosinenstraße 3: Vortrag des Genossen Harder über " Seguelle Erziehung".

aus.

Gerichts- Zeitung.

Die Schuld" des Angeklagten.

Bestätigtes Todesurteil.

Das Reichsgericht hat gestern die Revision des Zirkusdirektors Landgericht I in München wegen Raubmordes, begangen an dem Niederhofer verworfen, der am 24. Dftober vom Schwurgericht am Kaufmann Hendschel, zum Tode verurteilt worden war.

Verfammlungen.

Nach ein­

Der Berliner Arbeiter- Radfahrer- Berein( Arbeiter- Nadfahrer­bund Solidarität") hielt seine ordentliche Generalversammlung in Boekers Festsälen ab. Vor Eintritt in die Tagesordnung ehrte die Versammlung das Andenken des verstorbenen Genossen Buggert in üblicher Weise. Aus dem Geschäftsbericht des Vor­standes für das 3. Quartal ist zu entnehmen, daß derselbe mit der Frau Justitia ist manchmal wirklich blind. So blind, daß in Schmeidereigenossenschaft Hoffnung", Brunnenstraße 185, eine Ver­der geschäftigen Eile, mit der täglich eine große Anzahl von einbarung getroffen hat, wonach den Mitgliedern des Berliner Kleinen Sachen" vor ihrem Forum erledigt werden, sehr erheb. Arbeiter- Radfahrer- Vereins im Bedarfsfalle gegen Legitimation liche Tatsachen, die zugunsten des Angeklagten sprechen, gar nicht außer einer Breisermäßigung für Radfahreranzüge noch eine Rüd Die fürzlich zu einem selbständigen Organ erhobene Bartei- ficht, und falls sie auf solche Tatsachen aufmerksam gemacht wird, bergütung von 5 Broz. in bar gewährt wird. Die Mitteilung von der nunmehr vollzogenen Umgestaltung der Produktiv- und Ein­zeitung in Effen, die bisher als Kopfblatt der Arbeiterzeitung" in gar nicht darauf achtet. Häufig kann man die Beobachtung machen, taufsgenossenschaft Voran II" in eine freie Handelsgesellschaft Dortmund erschien, brachte in seiner ersten Nummer einen inter - daß vor den Schöffengerichten, die jeden Tag eine lange Reihe wurde mit Beifall aufgenommen. Die Geschäftsräume nebst essanten Bericht über die Anfänge und die Weiterentwickelung der Kleiner Uebertretungen abzuurteilen haben, das Zeugnis des Reparaturwerkstatt werden Ende Dezember von der Oberberger­Frauenbewegung im dortigen Kreife. Es heißt da: Schutzmanns, der die Anzeige erstattete, dem Gericht genügt. Der straße 30 nach Brunnenstraße 35 unter der Firma Solidarität­Als im Jahre 1904 gelegentlich der Gewerbegerichtswahl die Tatbestand gilt als festgestellt, Entlastungsbeweise des Angeklagten Fahrrad- Industrie", Einkaufsstelle für die Mitglieder des Arbeiter­Genoffinnen Zietz und Kähler hier anwesend waren, kamen auf zu werden deshalb abgelehnt, und ehe er weiß, wie ihm geschah, ist Radfahrer- Bundes Solidarität", Walter Wittig u. Co., verlegt. reden der beiden Genossinnen die Parteigenossen zu dem Entschluß, eine Frauenversammlung einzuberufen, hegten aber große Beer verurteilt. Wenn nun ein Angeklagter in der Berufungsinstanz Ein Zweiggeschäft wird noch im Laufe dieses Monats in der Kott­denfen, ob die Versammlung von Frauen wohl besucht sein das Glück hat, seine Anträge durchzusehen, dann kommt er buserstraße errichtet. Nach Bedarf sollen weitere Filialen in allen würde. Aber, welch eine angenehme Täuschung! Eine günstigstenfalls zu seinem Recht. Aber niemand entschädigt ihn größeren Städten Deutschlands eingerichtet werden. halbe Stunde vor Beginn der Versammlung erwiesen sich die beiden für den Schaden, den ihm die allzublinde Justitia in Gestalt von gehender Diskussion über den Aufbau des ganzen Unternehmens war es den Versammelten Klar, das dasselbe nicht mehr allein Sache Säle der Boruffia" als zu flein. Es wurden in dieser Verfamm- Beitversäumnis und Aufwendungen an barem Gelde zugefügt hat. Des Berliner Vereins, sondern des ganzen Bundes sei, zumal auch Lung zwei Vertrauenspersonen gewählt, 160 Abonnenten für Die Einen Fall dieser Art hat der Schantwirt Rosinsti erlebt. der Bundesvorstand zu diesem Zwede ein Darlehen von 15 000 M. Gleichheit", wie auch viele neue Leser der Arbeiterzeitung" gewonnen Ein Schußmann hatte ihn angezeigt, weil Rosinski in feinem gewährt hat. Auch bestand kein Zweifel darüber, daß, wenn nicht und die Einnahmen, welche 72 M. betrugen, den streifenden Crim- Lokal nach Eintritt der Polizeistunde noch Gäste gehabt haben mehr wie bisher nur die radfahrenden Arbeiter von Groß- Berlin, mitschauer Webern überwiesen. Von da an entwickelte sich nun eine soll. Das Schöffengericht hat Rosinski, einzig und allein auf sondern die 96 000 Mitglieder des Arbeiter- Radfahrer- Bundes lebhafte Agitation unter den proletarischen Frauen, eine Anzahl Grund der Aussage des Schußmanns, verurteilt. Der Antrag Solidarität" von ganz Deutschland ihren Bedarf an Fahrrädern, Frauenversammlungen wurden in dem Jahre einberufen, um immer mehr die Ideen des Sozialismus in die Köpfe der Frauen hinein- Rosinskis, er wolle beweisen, daß die Personen, welche der Schuß- Zubehörteilen, Wollwaren usw. von obiger Firma beziehen, den­zutragen. Auch wurde ein Flugblatt, welches vom Niederrheinischen mann für Gäste hielt, gar keine Gäste waren, wurde vom Schöffen- selben auch andererseits ganz nennenswerte Vorteile nicht nur beim Agitationskomitee herausgegeben wurde mit dem Titel Wohin ge- gericht gar nicht beachtet. Für die Berufungsinstanz, die am Einkauf, sondern auch aus den erzielten Ueberschüssen geboten werden können. Zumal dieselben der Bundestasse zur Verwendung hört die Frau?" von den Genoffinnen in der Hausagitation vers Donnerstag über diese Sache verhandelte, hatte sich Rofinsti einen für die Mitglieder zugeführt werden. Unfälle waren im dritten breitet. Durch dieses alles begann die Frauenbewegung immer mehr Verteidiger angenommen und durch diesen seine Beweisanträge Quartal 14 zu verzeichnen, von denen für 10 eine Unterstüßung festen Fuß zu faffen, so daß wir nach der Reichstagserfazwahl 1905 dem Gericht eingereicht. Durch die Vernehmung eines der geladenen von 210,75 M. ausbezahlt wurde. Bei vier Unfällen harrt die schon annähernd 500 Leserinnen für Die Gleichheit" hatten. Entlastungszeugen wurde festgestellt, daß beim Erscheinen des Unterstützungsfrage noch ihrer Erledigung. Mißbilligung fand das Durch dieses starke Anwachsen gingen die Frauen dazu über. Schußmanns zwar zwei Personen im Lokale Rofinstis anwesend Verhalten einiger Fuhrwerksbefizer, deren rücksichtsloses Fahren im Intereffe einer geordneten Arbeitsteilung in Essen- West eine waren, die aber kein Bier vor sich hatten, sondern mit Rosinski nicht nur einige Unfälle ohne absehbare Folgen herbeigeführt, zweite Bertrauensperson zu wählen. Nun geschah im Jahre 1906 Der Kassen in seiner Eigenschaft als Mitglied der Armenkommission über ein sondern geradezu Leben und Gesundheit gefährdet. etivas unerwartetes: Die politische Polizei trat in Aftion. Es wurde eine Haussuchung bei der Vertrauensperson in Essen und Unterstüßungsgesuch, welches ihm zur Recherche übertragen war, bericht weist eine Einnahme und Ausgabe von 2881,39 M. auf, wo­anderwärts borgenommen und sämtliche Bücher und sonstige sprachen. Da Rosinski bis 11 Uhr mit der Bedienung von Gästen von an die Bundeskaffe 1363,95 M. und Unterstützung an arbeits­Sachen beschlagnahmt. Die Effener Leiterin der Bewegung hatte sich beschäftigt war, so konnte diese Besprechung erst beginnen, als alle lofe Mitglieder 182,50 M. gezahlt wurden. Die Mitgliederzahl betrug am Schluß des 3. Quartals 2068. Alsdann nahmen die vor dem Untersuchungsrichter zu verantworten, denn sie sollte sich Gäste nach Eintritt der Polizeistunde das Lokal verlassen hatten. Bersammelten noch Kenntnis von dem Vorgehen der sächsischen Be­gegen eine ganze Anzahl von Baragraphen des Vereinsgefeßes ver Nach dieser Feststellung war die Freisprechung selbstverständlich. hörden gegen den Bund. gangen haben. Das Ende vom Liede war, daß die ganze Polizei- Der Verteidiger, Rechtsanwalt Theodor Liebknecht , beantragte attion zu Wasser wurde, denn die Vertrauensperson erhielt nach etwa nicht nur die Freisprechung, sondern auch die Erstattung der baren brei Monaten eine gerichtliche Zustellung, worin mitgeteilt wurde, Auslagen des Angeklagten einschließlich der Verteidigungskosten und lebhaften südwestlichen Winden. daß sie außer Verfolgung gesetzt sei. Wir Frauen können nun auch sagen, daß überall, wo irgend durch die Staatskasse. Der Verteidiger begründete diesen Antrag eine Aftion gegen uns geplant wird, dieses uns nicht hindert, damit, daß der Angeklagte zweifellos schon in der ersten Instanz fondern ein Fortschritt der Bewegung ist. Anfang 1907 zählten freigesprochen worden wäre, wenn man seine Entlastungszeugen wir 800, und jetzt, Ende 1907, zählen wir schon 1000 Gleich gehört hätte. Nach den Erfahrungen, die der Angeklagte in erster heit" Leferinnen 9 im Kreise Effen. Es hat sich gezeigt, Instanz gemacht habe, sei es für ihn eine Notwendigkeit gewesen. daß im ganzen Wahlkreise Essen die Frauen anfangen zu er einen Verteidiger zu bestellen. Das Gericht sprach den Angeklagten zwar frei, lehnte aber wachen, daß sie sich aus ihrer Knechtschaft zu befreien suchen und für unsere Ziele und Jdeen mitarbeiten. In allen Orten hat sich den Antrag auf Erstattung der Auslagen und Verteidigungskosten die Bewegung gut entwidelt, z. B. in Caternberg , Rotthausen, Kray , ab mit der Begründung, der Angeklagte habe sowohl in der ersten Alteneffen, Berden, und jest beginnt es auch in dem schwarzen wie in der zweiten Instanz teine präzisen Beweisanträge gestellt, Borbed, welches bis jegt immer noch ein Schmerzenskind war, zu tagen, denn es find augenblicklich 80 Abonnentinnen für Die er fei daher selber schuld, daß er in der ersten Instanz nicht frei­Gleichheit" gewonnen. Nun heißt es für uns Genossinnen, mit uns gefprochen wurde! ermüdlichem Eifer weiterzuarbeiten und feine Mühe zu scheuen, für unsere Jdeen Propaganda zu machen."

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Moderne Ehe. Nichtsnußige Heuchelei ist es, wenn von den Stüßen der heutigen Gesellschaft die moderne Ehe als die heilige, unantastbare, erhabene,

Was die Behauptung betrifft, der Angeklagte habe keine präzisen Beweisanträge gestellt, so trifft das für die Berufungs­instanz nicht zu, denn hier hat er lange vor der Verhandlung den ganz präzisen Antrag gestellt, bestimmte Zeugen darüber zu ver­nehmen, daß die nach 11 Uhr im Lokal anwesenden Personen feine Gäste waren, sondern Leute, die in einer Unterstüßungsfache mit

Wetter- Prognose für Freitag, den 15. November 1907. Ziemlich warm, teilweise aufflarend, vorwiegend trübe mit Regenfällen

Wasserstands- Nachrichten

der Landesanstalt für Gewäfferfunde, mitgeteilt vom Berliner Wetterbureau.

Wasserstand Meme I, Tilsit Bregel, Snsterburg Beichsel. Thorn ber, Salifer

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Krossen

Frankfurt Warthe, Schrimm Landsberg Neze, Bordamm 1bc, Leitmerit Dresden Barby

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Main , Wertheim

17+ 2 92

Mosel, Trick

++++ 1++ 11

2 Beser, Münden

+2 Rhein, Maximiliansau 286+4

3)+ bedeutet Wuchs, Fall.-) Unterpegel

410035481215