Wirtschaftlicher Wochenbericht.
Berlin , 16. November 1907. Eisenmarkt in Deutschland Kohlenmarkt Warenpreise.
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das
Wasserstands- Nachrichten
der Landesanstalt für Gewässertunde, mitgeteilt vom Berliner Wetterbureau.
D.
gewährten Preisnachlässe hätte das Zurüdweichen der Nachfrage, um einer geringen Beitragserhöhung zu entgehen, wider besseres die Stockung in dem Gingang von Aufträgen für Fertigartikel Wissen etwas von einem Konjunkturrüdgang im Kohlenbergbaut verschuldet. Eine solche Behauptung hat nur Logif in der Voraus erzählt haben. Sie haben lediglich die Folgen, die der wirtschaftfebung, die Händler erwarteten noch weiteren Preisrüdgang, womit liche Rüdgang für sie haben kann, grandios übertrieben. Schon gleichzeitig die Befürchtung verbunden ist, Verluste zu erleiden, allein die Berteuerung der Lebenshaltung ist eine ausreichende indem sie den eventuell noch weiter zurückgehenden Preisen der Begründung für die Forderung der Arbeiter, die Leistungen der Werke mit ihren Verkaufspreisen sich anpassen müssen. Aber in Kaffe zu erhöhen. In den letzten Tagen macht sich neben der fortDie Geldkrisis in Amerika kommt nun auch schon in bedenk- dieser Dialektik liegt das Eingeständnis, daß nur noch auf Speku gesezten Steigerung der Getreide- und Mehlpreise auch schon wieder licher Weise auf dem Warenmarkt zur Geltung. Die planmäßig in- lationsgeschäfte gerechnet wird, der direkte Konsum vollständig vom ein Anziehen der Schweinepreise bemerkbar. Im Großhandel in fzenierte Kupferhauffe mit ihren Strachfolgen hat die Millionen Markte verschwunden ist. Für diesen ist eine Preisermäßigung Berlin find z. B. seit Anfang November die Preise für 50 Riloeiniger Geldfürsten stattlich vermehrt, aber viele tausende Arbeiter aber keine Abschreckung, sie wirkt eher anreizend. Nicht Breis- gramm Schweinefleisch von 50-58 9. auf 53-61 m. hinauffind bereits arbeitslos, erwerbelos geworden. Laut und bernehm- nachlässe hemmen die Nachfrage, das tun in unheilvoller Beise gegangen. Der Preis für Getreide hat sich mit geringen Schwanfür lich pochen die ungebetenen Gäste, Hunger und Entbehrung, an die Rohstoffverbände mit ihrer Preispolitik. Das Hochhalten der fungen auf der erreichten Höhe von 230 m. pro Tonne ihre Türen. Wie groß das Heer der Arbeitslosen werden wird, Preise für Rohmaterial und Halbzeug hält für die Weiterver- Beizen per Dezember und 233 M. per Mai gehalten, während ift noch nicht abzusehen. Schon hat eine Reihe Werke der Textil- arbeiter die Selbstkosten so hoch, daß ihnen der Wettbewerb auf Roggen innerhalb der letzten Wochen um 3-5 M. teurer gewordent industrie, Eisenbahnen und anderer Unternehmen, umfangreiche dem Auslandsmarkt, wo die verschärfte Konkurrenz Ameritas die ist und den Saß von 216 M. erreicht hat. Drohende Verschlechtearbeiterentlaffungen vorgenommen. Nach den lezten Marktberichten Preise für Fertigerzeugnisse drückt, immer schwerer wird. Und rung des Arbeitsmarktes und dazu weitere Verteuerung der hat sich in der zweiten Woche des November speziell auf dem Roh- das zunehmende Bedürfnis Ameritas, seine verminderte Inlands. Lebenshaltung: das ist die Perspektive, die den Arbeitern sich ereifenmarkt die Bage wesentlich verschlechtert. Es herrscht voll aufnahmefähigkeit wenigstens teilweise durch forcierten öffnet! ftändige Geschäftsstille. Wie wenig Hoffnung man auf die nächste port wieder auszugleichen, andererseits die Gewißheit, dauernd müssen, die Bukunft sept, geht daraus hervor, daß man fogar beginnt, Hoch- mit hohen Materialpreisen rechnen zu müssen, öfen auszublajen, Wenn Hochöfen erkalten, kommen auch für Mißverhältnis zwischen Geftehungskosten und weiter sinkenden ErStahlwerke, überhaupt für alle Unternehmen in der Weiterber- lösen immer mehr vergrößern, läßt natürlich vor Engagements arbeitung, Feiertage. Und mit jeder Betriebseinschränkung sind zurückschreden. Die Preisdiftatur der Rohstoffverbände kann die Arbeiterentlassungen verbunden. Gerade so schlimm, wie in Krisis für Deutschland in unheilvoller Weise verschärfen. Auch in Amerita, sieht es in Deutschland allerdings noch nicht aus. Aber der Kohlenindustrie scheint sich bereits eine Fläue bemerkbar anscheinend werden die Produktionseinschränkungen doch größer machen. Allerdings, die bisherigen Produktionsziffern nehmen sich werden, als man bisher vielfach annahm. In der lezten Sizung noch sehr stattlich aus, verbandsoffiziell wird die Martilage als des Stahlberbandes wurde mitgeteilt, daß sich am Halbzeugmarkt zurzeit noch glänzend bezeichnet. Das bietet natürlich feine Gaeine starke Abflauung bemerkbar mache. Die Weiterverarbeiter rantie für die Lage der Zukunft und diese scheint man in den Bekommen feine Aufträge mehr herein, die Unternehmungslust ist Kreisen der Bergwerksbefiber recht peffimistisch zu bewerten. In vollständig verschwunden. Die Ungewißheit über die weitere Ge- ciner am 12. November in Bochum stattgefundenen Vorstandssitzung steltung des Marktes läßt es die Händler rätlich erscheinen, trotz des Allgemeinen Knappschaftsvereins haben die Werksvertreter Für den durch Hinweis auf die weichende Konjunktur" sogar versucht, die reduzierter Preise auf Eindedungen zu verzichten. diretten Konsum liegt anscheinend überhaupt keine Nachfrage vor. Arbeitervertreter zu veranlassen, auf die Wünsche der Mitglieder Da ist es erklärlich, daß Werksbefizer fich persönlich auf die Jagd in bezug auf Erhöhung der Leistung der Knappschaftskasse zu vernach Arbeit begeben. Aber tros weitgehender Breistonzessionen zichten. Die Unternehmer fönnten die eventuell erforderlichen bekommen sie Aufträge nicht herein. Und die Lage wird kritischer, höheren Beiträge nicht aufbringen. Um es den Unternehmern, dic je mehr die noch vorliegenden Aufträge sich lichten, der Arbeitsstock durch enorme Abschreibungen und Reservefondsbereicherung gut zusammenschrunipft. Schon werden in einzelnen Betrieben peri- vorgesorgt haben, unmöglich zu machen, die Knappschaftsbeiträge odisch Produktionseinschränkungen vorgenommen, oder es wird in zu zahlen, müßte schon eine Arise von so elementarer Gewalt, von vertürater Arbeitszeit geschafft. Der neue Walzbrahtverband hat fo berherenber Wirkung kommen, daß nicht mehr von Zusammen. aber schon die vollständige Außerbetriebsezung einer Reihe Walzen- brüchen, sondern nur von einem Zusammenbruch geredet werden straßen angeordnet. Mit solchen Einschränkungen verlängert man fönnte. Das Volf würde aber eine solche Krise nicht ruhig über wohl die Lebensdauer der Buchbestände, aber ohne Zuwachs von sich ergehen lassen; es würde reboltieren gegen die gewaltsam erArbeit wird sich die Lage am Arbeitsmarkt weiter verschlechtern. zwungene Muße, den aufgenötigten Produktionsstillstand und die Die Leitung des Stahlverbandes hat es für flug befunden, zu be- unbequeme Konsumstodung. Eine solche Krise ist nicht zu behaupten, die Bekanntgabe der den Halbzeugverbrauchern fürzlich fürchten. Aber wir können nicht annehmen, daß die Werksbesizer, A. Tobler, Hamburg 22.
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Die Flotte Nr. 11. Monatsblatt des Deutschen Flottenvereins . Jahrespreis 2 M. Schriftleitung Berlin W. 9. Die Prozesse gegen Liebknecht und Harden von Ludwig Frank . 10 Pi. Berlag: Bolfsstimme" in Mannheim R. 3, 14. Maler- Kalender 1908. Herausgegeben vom Borstand des Berbandes der Maler, Ladierer, Tüncher und Weißbinder Deutschlands . Berlag:
An unsere Inserenten, welche Inserate größeren Umfanges für die nächste Sonntags- Nummer aufzugeben beabsichtigen, richten wir die höfliche Bitte, dieselben bis Donnerstag nachmittag 5 Uhr in unserer Haupt- Expedition aufzugeben.
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