Einzelbild herunterladen
 

«mnmtt* nilrt« zufammentriw,. mtf dnn Kim?or«aMtz etne große Demonstration zu veranstalten. Ein solcher Vorschlag wurde allerdings in jener Versammlung von dem boulangistischen Anarchisten Pemjean. den man seitdem zur Abbüßung einer früheren Gesängnißstrafe verhaftet hat, gemacht; aber als es gegen Mitternacht zur Abstimmung kam, hatten schon viele das Lokal verlassen, und es herrschte eine solche Unruhe, daß kaum«in Dutzend Personen wußten, worüber ab- ?«stimmt wurde; es hoben sich fünf oder sechs Lände, und o war die Demonstration beschlossen." In ähnlicher Weise wählte man die in allen Bourgeoisblätlern als Wauwau paradirende Elferkommisston, welch« die Demonstration organisiren sollte. Die Mehrzahl der Mitglieder dieser Kommisston erfuhr erst durch die Zeitungen, welche Rolle man ihnen zugedacht hatte; ste erklärten alsbald öffentlich, daß sie, die ohne ihr Wisten und Wollen ge» wählt worden seien, mit dem Unternehmen nichts zu thun hätten, zumal sie erfuhren, daß sie in der Elferkommission mehrere be- kannte anarchistische Wortführer zu Kollegen haben würden. Die vrganisirte Pariser Arbeiterschaft steht dem Plane einer De- monstration am lll. Januar durchaus fern; ste ist nicht für die Bravourstücke einiger Lärmmacher beim Schluß einer Versamm- lung, wo allgemeiner Aufbruch stattfand, verantwortlich zu machen. Di« Regierung kündigt an. sie würde alle Maßregeln treffen, um die geplante Demonstration zu unterdrücken; das ist einfach ver- lorene Mühe. Wollten die Pariser Sozialiften eine Massen- demonstration veranstalten, so würden sie nicht die Lächerlichkeil begehen, der Polizei vierzehn Tage vorher davon Anzeige zu machen. Wer am 10. Januar einellliederlage" erleidet, das ist nicht die Sozialdemokratie, sondern das Luftgebilde der Bourgeois- Phantasie. Um dieResolutionen" kümmerte'man sich in jener hochwichtigen Versammlung imVolkshanse" kaum; diese waren nurSchall und Rauch"; was ihr e»ne hervorragende Stelle und eine bleibende Bedeutung in der Geschichte des französtschen Proletariats sichert, das ist die sich dort zum ersten Mal seit langer Zeit vor aller Welt bekundende Einigkeit sämmllicher sozialistischen Gruppen. Neben der politischen Konzentration aller Krä�e der französischen Arbeiterbewegung soll auch eine solche aus ge- werkschastlichem Gebiete erfolgen. Nachdem in den vergangenen Jahren verschiedene gewerkschaftliche Verbände sich gegenseitig Konkurrenz gemacht und einander vielfach im gedeih- lichen Arbeiten gestört hatten, es fanden beispielsweise rm Jahre 1592 drei verschiedene Gewerkschaftskongresse statt, zu Tours, zu Marseille und zu St. Quenti», geht man jetzt mit dem Plane um, einen großen allgemeinen Ge- werkschaftskongreß für ganz Frankreich einzuberusen und alle Korporationen in eine umfassenden Verband der Arbeitsbörsen zu vereinigen. Der Kongreß soll Mitte Juli zusammentreten; als Tagesordnung schlagt man vor: 1. Einigung aller Gewerkschaften zu einem Verband der Arbeitsbörsen. 2. Jnter- nationale Föderation der Fachverbändr vermittelst des nationalen ArbeitssekretanatK. Um dem Kongreß ein volles Gelingen zu sichern, baden bereits die voriges Jahr in St. Quenttn ver- tretenen Gruppen beschloffen, für 1833 keinen Conderkongreß ein- zuberufen. Zur Unterstützung der Kandidatur I a u r ä s ist der Ab- geordnete M t l l e r a n d Anfang dieser Woche nach C a r m a u x abgereist. Auch Genosse Baillant hat im Namen des Pariser revolutionären Zentralkomitee'» den Arbeitern von Earmaux Hilfe zugesagt. Demgegenüber arbeitet die Regierung mit Hoch- druck, um die Wahl des sozialistischen Kandidaten zu verhindern. Dem Ergebnisse, das zeigen wird, wie weit die ländliche Bevöl- kerung für die sozialistischen Ideen«mpjänglich ist, sieht man mit großer Spannung entgegen. Die Ausarbeitung der Homerule- Bill ist keine Kleinigkeit, und zwar hauptsächlich deshalb, weil ein radikales Vorgehen von vornherein ausgeschlossen ist. Das Problem, welches jetzt von Gladstone gelöst werden soll, geht dahin: das britische Parlament zu belassen, Irland ein eigenes Parlament zu geben, und doch die Jrlänoer im britischen Parlament zu behalten. Nähme man sich Deutsch land insofern zum Muster, als wir neben der allgemeinen Vertretung(Reichstag ) auch noch die besonderen Einzelstaats Vertretungen(Landtage) haben, so wäre die Sache ja ziem lich einfach. Man hätte sich in England blas darüber zu einigen, was Sache der Einzelstaaten und was Sache der Allgemeinheit ist, und dann den vier einzelnen Theilen, aus denen dasVereinigte Königreich " besteht: England, Schottland , Irland und Wales je eine Sonder- Vertretung neben dem britischen Reichsparlament zu geben. Allein hieran denkt Gladstone nicht, und denkt überhaupt kein regierungsfähiger Politiker in England. Ein vernünftiger Grund dagegen liegt freilich nickt vor, wie andererseits kein vernünftiger Grund ersichtlich ist, warum Schottland und Wales ein minderes Recht auf Homerule haben als Irland; und wie ferner kein vernünftiger Grund sich geltend machen läßt, daß England nur in dem gemein- ersten Sitzreihe der Gäste vor. Düsterer war es um den Altarchor herum, und die vielen Kerzen, die auf dem Altar brannten, leuchteten gelb und niedrig und blaß gegen das Lichtloch des hohen Portals. Man erkannte sich, man rief sich durch Zeichen heran, man trat in Gruppen zusammen. Die Schriftsteller, die nicht so ehrfürchtig wie die Salonlöwen hier waren, sprachen halblaut mit einander. Frauen wurden gemustert. Norbert von Barenne suchte nach einem Bekannten und bemerkte Jaques Rival mitten in den Stuhlreihen. Er drängte sich zu ihm durch. Nicht wahr?" sagte er,die Zukunft gehört den Schlauen!" Der Angeredete erwiderte ohne Neid:Um so besser für ihn. Sein Leben ist gemacht". Und sie begannen sich die Namen der Personen, die sie bemerkten, zu nennen. Was ist denn eigentlich aus seiner Frau geworden?" fragte Rival. Der Dichter lächelte:Ganz genaue Auskunft kann ich nicht geben. Sie soll im Quartier Montmartre ganz zurück- gezogen leben. Aber... es ist nämlich ein Aber dabei... aber seit einiger Zeit lese ich in derPlume" Leitartikel, die«ne schreckliche Achnlichkeit mit denen Foresticrs und Du Roys haben. Sie sind von einem gewissen Jean le Dol unterzeichnet, einem jungen, hübschen und klugen Burschen, der der Rasse unseres lieben Bel-Ami's gehört und dessen rühere Frau kennen gelernt hat. Daraus habe ich ge- chlossen, daß sie nun einmal die Anfänger liebt und ewig lieben wird. Sie ist übrigens reich. Vaudree und Laroche-Mathieu sind nicht umsonst Stammgäste des Hauses gewesen." Sie ist doch nicht übel," meinte Rival,die kleine Madeleine. Ein ganz seines, gewandtes Frauenzimmer. Aber sagen Sie mir doch, wie kommt es denn, daß sich Du Roy nach einer Ehescheidung noch in der Kirche trauen lassen kann."* Er wird in der Kirche getraut," erwiderte Norbert de Varenne,weil er für die Kirche überhaupt noch nicht verheirathet war." Me das?" samen Reichsparlament vertreten fein soll. Aber diege- schichtliche Entwickelung", dieUeberlieferung "!Weh dir, daß du ein Enkel bist". DaS zeigt sich hier wieder. Das Einfachste und Natürliche ist unmöglich, weil ihm die Ver« gangenheit im Weg steht. Und so wird die Homerule-Bill >u einer jämmerlichen Flickarbeit werden, die günstigsten- falls d. h. wenn das Ministerium Gladstone lang genug auf. den wackeligen Beinen bleibt, waS kaum zu erwarten auf«in paar Jahre vorhält, dann zu neuer und wieder zu neuer Flickarbelt führt, bis endlich einmal all der Vergangen- heitsplunder bei Seite geworfen und reiner Tisch gemacht wird. Die neue Bill, welche dem Parlament kurz nach seinem Zusammentritt, der Ende des Monats erfolgt, wie es heißt am 8. Februar vorgelegt werden soll, wird Zeitungsmittheilungen nach die Zahl der irischen Abgeordneten im englischen Par- lament vermindern. Wenn dies wirklich beabsichtigt sein sollte, so werden die irischen Abgeordneten sicher lebhaften Protest erheben. Andere Jrländer freilich wollen gar keine Vertretung im britischen Parlament, weil sie ganz von England getrennt sein wollen. Gewiß ist in jedem Fall, daß die Frage der Vertretung im Reichsparlament und deren Verhältniß zu der Vertretung im irischen Sonder- Parlament heftige Debatten hervorrufen, und nicht die ge- ringst« der Schwierigkeiten bilden wird, von denen die gesetz- geberische Lösung der Homerule umringt ist. Afrikanisches . Wir erwähnten dieser Tage der Gährung im nördlichen Zentral- Afrika , insbesondere im Sudan . Inzwischen haben die ungünstigen Nachrichten vött dort nicht blos ihre Bestätigung erhalten, sondern es sind auch seitdem noch viel schlimmere Nachrichten eingetroffen. Die engtisch-egyptischen Truppen haben nämlich im Kampfe mit den Muhamedanern(den Truppen desMahdi ") eine unzweifelhafte Niederlage erlitten, die militärisch zwar nicht sehr bedeutend sein mag, aber, weil die Sieger ermuthigend, voraussichtlich sehr weitgehende Folgen haben wird. Protestversammlungen gegen die Militärvorlage sind noch abgehallen worden in Freiburg in Schlesien (Referent A. Kühn), in Schenefeld (Ref. Schultz Hamburg). Mit den Berliner ParteitagSbeschliissen erklärten sich einverstanden die Gcnoffen in Schleswig . Der Boykott, welchen die'W i e n« r Genossen kürzlich über mehrere Lokale verhingen, hat bereits einen Erfolg gezeitigt. Die Direktion von Schwender's Kolosseum erklärt«»hre Lokalitäten zur Abhaltung von Brbeiterversammlungen überlassen zu wollen. Die belreffs dieses Lokals ergangene Boykotterklärung ist daher ausgehoben. Fortschritte der Orgastisation in Oesterreich . In der Zeit vom l. 31. Dezember sind, wie dieArbeiter-Zeitung " mit lheilt, in Oesterreich folgende neue Organisationen gegründet worden: In Wien : Politischer Verein Neubau-Josefstadl; Verein der Bauarbeiter für die im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder; Arbeiler-GesangvcreinMorgenröthe " im XVlI. Bezirk; Sängerbund der Metallarbeiter. Im übrigen Ni eder-Oesterreich: BolkS-Bilduiigsverein in Stpckerau; Arbeiler-Bildungsverein in P i e st i n g. In Böhmen : Lese- vereinFreundschaftsquelle" in Katharinberg; Fachveretn der Elbschiffverlader in Aussig : Arbeiter- Bildungsverein für beiderlei Geschlechter in Rotkosteleh; Arbeiter-Bildungs- vereinLidumil" in Nachvd. In Kärnten : Fachverein der Eisen- und Metallarbeiter Kärntens und Bildungs und Rechtsschutz-Verein m Klaaenfurt. In Mähren : Verein der Buchdruckerei- und Schriftgießerei-Hilfsarbeiter in Brünn. Im abgelaufenen Jahre wurden in Wien 22 all- gemeine Arbeilervereine und 14 Gewerkschaften, in der Provinz 3 allgemeine Arbeitervereine und 37 Gewerkschaften, zusammen also 131 Organisationen gegründet. In derselben Zeit hielten die Wiener Sozialdemokraten 1102 öffentliche Versammlungen ab, wobei Vereins- und Aorlragzabende u. f. w. nicht inbegriffen sind. Nach den statistischen Zusammenstellungen des Unterrichts- Verbandes der Arbeitervereine Niederösterreichs wurden im Jahre 1832 von IIb Vortragskräften in den verbandsangehörigen Ver- einen 1363 Vorträge gehalten. Wie die Vorlragsthätigkeit im Verbände sich aus wenige Personen vertheilt, gehl daraus her vor, daß von den llö Rednern 18 nur je 1 Mal, hingegen ein Unser Bel-Ami hielt, als er Madeleine Forestier heirathete, aus Sparsamkeit oder Gleichgiltigkeit das Standes amt für genügend. Der kirchliche Segen fehlte ihm also, und seine erste Ehe war demnach in den Augen unserer heiligen Mutter Kirche nur ein Konkubinat. Folglich er- scheint er heute als Junggeselle vor ihr und sie leiht ihm all ihren Pomp, der dem alten Walter übrigens heidem mäßig viel Geld kosten wird." DaS Geräusch der gewaltig angewachsenen Menge klang immer mächtiger zu der Wölbung der Kirche empor. Man vernahm Stimmen, die fast laut mit einander redeten. Man deutete auf berühmte Männer, die, zufrieden gesehen zu werden, die imponirende Haltung einzunehmen suchten, unter der sie öffentlich bekannt waren; sie waren eben ge wohnt, sich so bei allen Festen zu zeigen, deren unausblelt licher Schmuck, deren künstlerisches Ornament sie zu sein schienen. Sagen Sie doch mal, lieber Norbert," fuhr Rival fort,Sie verkehren doch viel beim Direktor, istjes denn wahr, daß Frau Walter und Du Roy nicht mehr mit ein- ander reden?" Ja. Sie wollte ihm die Kleine nicht geben. Er hatte aber den Vater in den Händen. Er wußte zuviel von bleichenden Gebeinen in Marokko . Er drohte dem Alten also mit gefährlichen Enthüllungen, mit Geisterbeschwörungen. Walter dachte an das Schicksal Laroche-Mathieu's und gab nach. Die Mutter aber, eigensinnig wie alle Weiber, schwor doch und heilig. daß sie mit ihrem Schwiegersohn kein Wort mehr wechseln wolle. Wenn sie sich Beide gegenübersitzen, machen sie einen außerordeut« lich komischeu Eindruck. Sie sieht wie«ine Bildsaule, wie eine Rachegöttin aus Stein aus, und er fühlt sich äußerst unbehaglich, er, der sich doch sonst so vortrefflich zu be- nehmen weiß, denn er versteht sich zu beherrschen, der Bursche!" Kollegen traten an sie heran und schüttelten ihnen die Hand. Die letzten Worte politischer Unterhaltungen tönten herüber. Und so unbestimmt, wie die Brandung eines fernen Meeres, drang mit der Sonn« das Geräusch der l Massen hinein, die draußen vor der Kirche harrten, und. Genosse SS Mal, einer SS Mal,«wer«0 Mal«. s. w. gesprochen haben. Polizeiliche», öierichtliche» ic. Die Schlacht von Spenge hatte am Donnerstag ein gerichtliches Nachspiel, in welchem der Redakteur der Viele- selberVolksmacht", Genosse G r o t h zu 180 M. Geld- strafe verurtheilt wurde, weil er den Amtmann Heidelbach und den Oberwachtmeister Töpfer, die bei der bekannten Affäre zu- gegen»rn, durch die Presse beleidigt hatte. Bemerkenswerth »st, daß der Gerichtshof i» seinen Urtheil aussprach, daß die Be- amten bei dem ruchlosen Uebersall nicht in vollem' Uinfange ihre Pflicht gethan haben. Sie hätten, wie im Urtheil weiter aus- geführt wurde, energischer bei Trennung der Parteien vorgehen müssen, bei energischem Vorgehen hätten ste vielfach Gewalt- thätigkeiten verhindern können. Dennoch Hab« man nicht sagen können, daß sie bewußt ihre Pflicht verletzt hätten, sie hätten eben im gegebenen Moment nicht besser zu handeln verstanden. Wegen der gerechtfertigter Weise gereizten Stimmung, in welcher sich der Redakteur bei Abfassung des beleidigenden Artikels befunden Hab«, sei von einer Gesängnißstrafe abgesehen und nur aus Geld- straf« erkannt worden. Wegen Verbreitung von Flugblättern ohne polizeiliche Erlaubniß wurden in Elmshorn 3 Genoffen zu 20 M. Geldstrafe eventuell 7 Tagen Haft verurtheilt. Wegen des gleichen Vergehens standen in Wüster 4 Genoffen vor den Schranken des Gerichts. Zivei derselben wurden zu 30 M. Geldstrafe eventuell 6 Tagen Haft, und zwei zu 15 M. Geldstrafe event. 3 Tagen Haft verurtheilt. Genosse Thiel in Breslau , Redakteur derVolks- wacht", wurde am Freitag wegen Schutzmannsveleidigung zu 4 Wochen Gefängniß verurtheilt. Erwähnt zu werden verdient, daß während der Verhandlung der Staatsanwalt an die Ent- lastungszeugen die Frage richtete, ob sie dieVolksmacht" läsen, Abonnenten derselben seien und der sozialdemolratischen Partei angehörten. Trotz glänzender Vertheioigung ersolgle, wie oben erwähnt, die Verurtheilnng unseres Genossen. Wegen Gotteslästerung verurtheilre das Chemnitzer Land­gericht den Genoffen Bernhard G er l a ch aus Wittgensdorf zu eimem Monat Gefängniß. Soziale Ilebevstckz� Berliner Arbeitervertreter- Verein. Zu dem in Nr. 306 desVorwärts" vom 29. Dezember ver» öffentlichten Aufruf des Vorstandes der oben genannten Ver- einigung wird unS aus Dortmund geschrieb.a; Der in dem Ausruf zur Wahl empfohlene HerrWilhelK Frede, Knappschaftsältester, Dortmund ", war in diesem Amte nur bis zum ll. Januar thätig. Er wurde sowohl in der Haupt- ivie in der Nachwahl nicht wieder gewählt, und zwar weil er eine der angeseindetften Personen unter den Bergleuten ist. Das hat darin fem« Ursache, daß er als rechte Hand unserer Gruben- barone im Knappschaftskollegium wirkt. In Anerkennung dessen hat man ihn wohl auch jetzt zum Ob er ältesten gemacht. Alle Müller und Mühlenarbeiter werden dringend auf- iiesordert, die heute, Sonntag, in Lange's Salon, Elromstr. 28, tattfindende Versammlung zu besuchen. Keiner darf fehlen l I. A. : Robert Helmrich, Jagoivstr: 12. Der viert« ordentliche BerbandStag der Buchbinder- Organisation wird am 20. und 21. Februar i» Frank« j u r t a. M. stattfinden. Verkürzung der Arbeitszeit von lv auf v Etimven be« willigte die Melallivaareu-Fabrik von I. S ch w e tz in Wien V., Ziegelofengaffe 27, ihren Arbeitern, nachdem dies« darum nach- gesucht halten. Streik» und«nSsperrnngen tu Oesterreich ." Die Schmiede der Pateut-Hufnägelfabrik von Karl Neufeld in. P« g a a u kündigten die Arbeit wegen S0prozenlig«r Lohr -- Herabsetzung, woraus sie sofort ausgesperrt wurden. Zuzug ist fernzuhalten. Unterstützungen sind an die RedattionArbeite» wille", Graz, Josefigasse 18, zu senden. Bei S t r n a d t in Turn wurde dem Malerpersonalt Lohndifferenzen wegen ge­kündigt. Zuzug ist ser»izuhalten. Die Glasfabrik Wetter- h ü s e n hat ihren Arbeitern eineWeihnachtsbescheerung" in Form einer starken Lohnherabsetzung zugedacht. Zuzug ist fern» zuHallen, damit die arge Schmälerung des Lohnes abgewiesen werven kann. In dem Glashüttenwerk« Gernsheim wurden eine Anzahl Genossen gemaßregelt. Agenten sollen auf Reisen sein, um ein« Anzahl Glasarbeiter für die dortigen Werke an- zuwerden. Es ist daher jeder Zuzug fernzuhalten. Getverkschaftspresse. Non Neujahr ab erscheint zwei Mal monatlich dieA l l g e»n e i n e S t« i n s e tz e r- Z e i t u n g" als obligatorisches Organ des Zentralverbandes der vereinigten Siein- setzer(Pflasterer) und Berufsgenossen Deutschlands . W»r bringen dem neuen Kampsblatt hiermit unseren Glück, vuNsch dar. übertönte die zurückgehaltenere Unruhe des feinen Volkes im Jnnenraume des Tempels. Plötzlich stieß der Schweizer an der Pforte seine Helle- barde dreimal auf den Boden. Alle Aiuveseuden drehten sich um, seidene Kleider rauschten, Stühle wurden gerückt. Und am Arme ihres Vaters erschien die junge Braut im hellen Lichte des Portals. Sie sah noch immer wie ein Spielzeug auS, wie ein reizendes, weißes Spielzeug mit Orangenblüthen im Haar. Einige Augenblicke blieb sie aus der Schwelle stehen, und als sie dann ihre ersten Schritte in das Schiff der Kirche hinein machte, erbrauste.die Orgel und begrüßte ihren Eintritt mit ihrer mächtigen, metallenen Stimine. Gesenkten Kopses schrill sie ein wenig furchtsam, ein wenig erregt dahin, die hübsche, reizende Miniaturbrant. Die Frauen lächelten und flüsterten, als ste sie vorüber- gehen sahen. Die Männer zischelten:Reizend! Wunder- bar!" Herr Walter aber wandelte mit übertriebener Würde und etwas bleichem Gesicht, die Brille stolz auf der Nase, neben ihr hin. Vier Ehrenjungfrauen folgten; alle vier in Rosa und alle vier hübsch, ein Hof für die schöne Königin. Die Ehrenherren waren gleichfalls sorgfältig ausgesucht, sie stimmten im Typus überein und gingen in gleichmäßigem Schritt, der von einem Balletmeister einstudirt zu sein schien. Ihnen schloß sich Frau Walter am Arm des zwei- undsiebzigjährigen Marquis von Latour-Avelin an, des Vaters ihres anderen Schwiegersohnes. Sie ging nicht, sie ließ sich ziehen. Bei jedem Schritt vorwärts war sie einer Ohn- mackt näher. Man merkte, daß ihre Füße sich an den Fliesen festzuheften suchten, daß ihre Bein« nicht weiter wollten, daß ihr das Herz in der Brust wie ein wildes, entspringendes Thier schlug. Sie war mager geworden. Ihre weißen Haare schienen noch bleicher, ihr Gesicht noch runzliger als sonst zu fem. Sie blickte starr vor sich hin, um niemanden sehen zu müssen, um vielleicht auch nur an ihre Qual denken zu können. (Fortsetzung folgt.)