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Na! Na!

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die Bekämpfung der preußischen Reaktion auch von der Gesamt partei durch die Spitze, wie die Gesamtpartei sie sich gegeben hat, mit aller Energie geführt werden. Und weil Breußen der Staat ist, der mit seinem reaktionären Treiben der Entwidelung in Deutschland   wie eine Bleikugel am Fuße hängt, deshalb muß die Gesamtpartei durch ihre Spize den Kampf gegen die Reaktion auf nehmen.( Sehr richtig.) Die preußische Partei ist die Elitetruppe in diesem Kampfe. Darum aber kann es sich nicht handeln, daß die etwa jagt: Wir werden Euch mal zeigen, wie gearbeitet werden muß." Wenn ich boshaft sein wollte, was ich nicht bin( 3uruf: Heiterkeit), und wenn ich Insinuationen machen wollte, was ich nicht tue, so fönnte man dem Aronsschen Entwurf das Brinzip unterlegen: divide et impera!( Teile und herrsche!) Es ist auch ganz falsch, anzunehmen, daß die bisherige Or­ganisation in Deutschland   ihre Pflichten gegen die preußische Partei bezw. gegen die Notwendigkeit einer energischen Agitation in Preußen versäumt hätte. Man braucht sich nur zwei Zahlen zu ber­gegenwärtigen, um sofort flar zu sein, daß das meiste, was bom Seutschen Parteivorstand bezw. von der deutschen   Partei geschehen ist, der Agitation in Preußen dient. Wir sehen aus unserem Protokoll, daß die Zuwendungen aus Preußen an die Parteitasse 246 899 M., die Aufwendungen der deutschen   Partei für die preußische Agitation dagegen 510 028 M. betragen haben. Man tann also nicht sagen, daß die preußische Agitation im Rahmen der deutschen   Parteitätigkeit irgend wie zu kurz kommt, und das ist ja auch ganz selbstverständlich. In dem Maße, wie die deutsche  Partei für die Befreiung des Proletariats in Preußen Mittel in bezug auf Ausbildung, Belehrung und Kampf aufwendet, in dem Maße nüßt sie sich selbst, da Preußen das stärkste Hindernis für die Entwickelung in Deutschland   auf allen Gebieten darstellt. Wenn man praktische Politik treiben will, muß man sich fragen, was die Wirkung der Annahme der Aronsschen Vorschläge sein würde. Wir bilden eine Organisation innerhalb der deutschen  Organisation, die, wenn sie überhaupt tätig sein will, die Vor­herrschaft bekommt.( Sehr richtig.) Mit anderen Worten: Wollen Sie den Parteivorstand depossedieren, d. h. wollen Sie ihm den größten Teil seiner Arbeit und damit seines Einflusses nehmen, dann gründen Sie eine Organisation, wie sie Arons will. In dem Augenblice, wo diese Organisation ernstlich an die Arbeit geht, muß sie auf Schritt und Tritt mit der Tätigkeit des deutschen  Parteivorstandes kollidieren. Ich rede nicht etwa von finanziellen Dingen, sondern von den agitatorischen Aufgaben des Partei­borstandes.

einsehen würde. Das muß aber seine Sache bleiben. In bezug auf die Regelung der inneren Verwaltungsangelegenheiten halte ich die Frankfurter   Vorschläge für sehr angemessen.( Bravo  !) Maurenbrecher- Breslau:

Die im Geschäftsordnungsantrag Maurenbrecher beantragte fofortige Abstimmung über§ 10,2 foll, wie beantragt, wird, namentlich sein. Hierauf tritt die Mittagpause ein. Nachmittags.Sikung.

3 Uhr. Den Vorsitz führt Singer.

Dittmann- Frankfurt   a. M.:

stellen.

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Wels- Berlin  :

Beteiligung einmal beschlossen war, in erster Linie zu verdanken haben, daß sie solche Erfolge gehabt hat. Man tönnte also aus meinen heutigen Ausführungen nur die Konsequenz ziehen, diese Männer werden ebenso wie bei den Landtagswahlen auch jetzt gelaufen sind, will ich noch einmal den Streitpunkt so flar wie schlossen ist, voll und ganz ihre Kräfte in den Dienst dieser Sache Nachdem drei Parteivorstandsmitglieder gegen mich Sturm wieder, wenn die besondere preußische Organisation einmal be­möglich präzisteren. Gewiß ist die grundsätzliche allgemeine Auf­gabe der Partei, die Proletarier zu Sozialdemokraten zu erziehen. ich meinen Antrag vor allem wegen der Wahlbewegung gestellt habe. Genoffe Dittmann befindet sich im Irrtum, wenn er glaubt, daß aber außerdem muß die Partei ganz bestimmte politische Probleme Die reine Wahlbewegung läßt sich meines Erachtens mit Leichtigkeit Aktionskraft der 3 Millionen Sozialdemokraten für die schritt- tiefung der Agitation, das Eingeben auf die außerordentlich wich­in Angriff nehmen. Sie muß die gesammelte, aber noch latente durch den deutschen   Parteivorstand bewältigen, aber gerade die Ver­weiſe Erringung wirklicher politischer Macht gebrauchen, und die tigen speziell preußischen Fragen, die Vorarbeiten für die Tätigkeit aktuelle Momentaufgabe ist die Demokratisierung des preußischen der künftigen preußischen Fraktion erfordern eine gründliche selb­im nächsten Menschenalter erreicht werden wird, darum wollen wir sein und sie wird sich nicht in der glücklichen Lage der Reichstags­Staates. Wir glauben nicht mehr daran, daß der Zukunftsstaat ständige Organisation. Unsere Fraktion im Landtage wird flein  wenigstens durch ein positives Aktionsprogramm ihn Schritt für frattion befinden, die sich mit dem Reiche selbst entwidelt und ges Schritt vorbereiten. Jebt müffen wir die organisierte Stoßkraft wissermaßen die Geschichte desselben mitgemacht hat. Die Leute, des Proletariats gegen seinen schlimmsten Feind, die preußische die uns im preußischen Landtag später vertreten werden, müssen arbeitung der preußischen Politik durch besondere Organe. Für der preußische Politiker muß anknüpfen an die Zeit des großen Reaktion, wenden. Dazu bedürfen wir eine intensivere Be- Bescheid wissen mit einer genau hundertjährigen Geschichte, denn den Parteivorstand ist das Ganze leider nur eine Kompetenzfrage. Staatsmannes Freiherrn von Stein. Bon verschiedenen Seiten Aber Kompetenzkonflikte befürchtete man einst auch mit der Ge- hat man finanzielle Bedenken gegen einen besonderen preußischen neralkommission.( Pfannkuch: Ich habe sie nicht geschaffen!) Aber Parteivorstand geäußert. Die Ausgaben für die Organisation, wie die Macht der organisierten Masse hat stets alle Friktionen über- ich sie mir denke, werden aber außerordentlich klein sein; es handelt wunden. Und noch eins ist charakteristisch. Gerade das Mitglied fich dabei um die Besoldung der Sekretäre, die bescheidene Ent des deutschen   Parteivorstandes, das in der Oeffentlichkeit und in schädigung für die beiden Vorsibenden, ferner um Bureauausgaben, der Agitation als eigentliche Verkörperung der Sozialdemokratie eventuell Abonnements auf irgend welche Blätter und schließlich erscheint, war beim ersten sozialdemokratischen Preußentage nicht vielleicht um einen erheblicheren Posten für Reisekosten. Ganz instinktiv dafür zu sprechen, daß gerade bei dem geistig regsamsten bekommt heute von einer ganzen Reihe Bezirke nur mit schwerster anwesend und ist auch heute nicht anwesend. Das scheint mir richtig hat mir Molkenbuhr privatim gesagt, der Parteivorstand Teil des Parteivorstandes das Interesse für die Reichsfragen das Mühe Material heraus. Deshalb wird es eben Aufgabe eines der für die preußischen Fragen bisher wenigstens wesentlich überwogen Sekretäre sein, vielleicht noch auf lange hinaus in die Bezirke hat.( Unruhe. Buruf: Bebel ist frant.) hinauszugehen, das Material mit den Leuten selbst zu sichten und ihnen anzugeben, in welcher Weise sie den Zentralvorstand in Berlin  unterstützen können. Genosse Molkenbuhr hat dann das Beispiel von den zwei Köpfen gebraucht, ich faffe auch Staat, Gemeinde ufw. als Organismen und nicht nur als juristische Gebilde auf, aber wir sollten uns doch hüten, diese Organismen zu vergleichen mit den Organismen, wie wir sie in der Tier- und Pflanzenwelt sehen. Das sind außerordentlich gefährliche Beispiele. Wenn wir den Vergleich weiter durchführen wollen, so möchte ich den Genossen Maurenbrecher hat gewünscht, daß die Frage, ob die preußi- Wolkenbuhr nur auffordern, mir mitzuteilen, welcher Parteiinstanz schen Parteigenossen ein besonderes Organ für die preußische Seiterkeit.) Und wenn man jetzt von zwet Köpfen spricht, so er er beispielsweise die Funktionen des Hintern zuweisen wird.( Große Wo liegen denn Teine Aufgaben? Bu fieben Zehnteln in Initiative wollen oder nicht, gleich im Plenum entschieden wird. innere ich daran, daß wir heute schon einen bayerischen Kopf, einen Preußen. Wollen Sie also eine preußische Organisation schaffen Er sagt, wir Jungen wünschen ein solches Organ. Ich weiß nicht, sächsischen und einen württembergischen Kopf haben, recht gute mit den Befugnissen und dem Recht, wie Arons es will, dann in wesen Namen er spricht. Ob er damit die Genossen meint, Köpfe nebenbei bemerkt, die alle auf dem Parteiförper siben, der bepossedieren Sie den Parteivorstand. Wollen Sie die erst jung in der praktischen Parteiarbeit sind, oder diejenigen, auf der anderen Seite eine preußische Landesorganisation schaffen, die jung an Jahren sind.( Sehr gut!) Mir ist aus seinen Aus- für das ganze Reich einheitlich organisiert ist. Man hat gesagt, die ohne ihr die Mittel an die Hand zu geben, damit sie ihre Tätigkeit führungen nicht klar geworden, worin eigentlich der Gegensas würde schwer sein und hat meine Definition bei preußischen An­Unterscheidung zwischen preußischen Angelegenheiten und anderen ausüben kann, so sehen Sie ein totgeborenes Kind in die Welt. liegt. Er sagt, daß auch diejenigen, die auf einem anderen Stand- gelegenheiten bemängelt. Nun, ich will nicht im einzelnen die Die Ansprüche der preußischen Genossen können gar nicht anders punkt stehen, der Meinung sind, daß die Partei alle Kräfte an- Fälle durchgehen, wo das eine oder das andere in Betracht kommt, erfüllt werden, als ich scheue mich nicht, dies Wort zu wieder- ipannen muß, um die Junterreaktion in Preußen niederzuringen. nur ein Beispiel, wie wenig von mir beabsichtigt wird, den Partei­holen, ich glaube, ich stche über dem Verdacht, als ob ich eine Nur darüber, ob dazu ein besonderes Organ eingesetzt werden vorstand faltzustellen: Es soll ihm selbstverständlich das ganze Ge­Degradation der preußischen Genossen beabsichtigt habe die muß, herrscht Meinungsverschiedenheit. Ansprüche können nicht anders erfüllt werden, als indem Sie die sind schon jest genug Organe vorhanden, um diese Arbeit zu be- tönnte bei Annahme meines Antrages dann der Parteivorstand Nach unserer Meinung biet der Presse in Preußen durchaus vorbehalten bleiben. Vielleicht preußische Landesorganisation zu einem Hülfswältigen. Die Vorschläge von Arons und Maurenbrecher bedeuten als wirklicher Kopf über dem ganzen auch mieder mehr Einfluß er organ des Parteivorstandes machen.( Sehr richtig!) nicht etwa, eine systematische Arbeitsteilung vorzunehmen, sondern langen in Bayern  , Baden usw. Natürlich nur in dem Sinne, daß es ein Hülfsorgan ist, das mit dem Parteivorstand den größten Teil seiner Arbeit entziehen und dem Parteivorstand gemeinsam berät, beschließt und das tut, was ihn damit zu depoffedieren. Maurenbrecher und Arons mögen be­zur Belebung der preußischen Agitation notwendig ist. Das wird in streiten, daß das ihre Absicht ist; aber auf die Absicht kommt es fehr vielen Fällen dasselbe sein, was für die deutsche Agitation nicht an. Wie will man es denn verhindern, daß, wenn wir einen Köpfe gebe. Ich habe den Eindruck, als wenn den Genossen das Genosse Arons sprach davon, daß es in Bahern ustv. recht gute notwendig ist. Deshalb bitte ich, den Ausführungen von Mauren  - besonderen preußischen Parteivorstand haben und dieser eine Aktion Rob aus Arons Munde erst dann widerfährt, wenn sie vollständig brecher nicht zu folgen, sondern eine Organisation zu schaffen, in ausschreibt, die wochenlang dauert, daß der Parteivorstand während von der Aronslampe durchleuchtet werden.( Heiterfeit.) Zur Ab­der die Ansprüche der preußischen Genossen möglichst erfüllt werden, dieser Zeit nicht einfach taltgestellt wird? Während dieser Zeit ftimmung über die prinzipielle Frage, ob ein Landesvorstand ange­durch die aber auch die Tätigkeit der Gesamtpartei in feiner Weise müßte der Parteivorstand seine sonstige allgemeine Tätigkeit doch ftellt werden soll oder nicht, werden wir jedenfalls kommen müssen, beeinträchtigt wird. Ich bin der Ueberzeugung, daß der Vor- auf ein Nichts reduzieren. Wenn man aber will, daß der preußische weil uns dadurch die Kommissionsarbeit außerordentlich erleichtert wurf, den Arons dem Vorstand indirekt gemacht hat, daß er Angst Parteivorstand während dieser Zeit gemeinsam mit dem deutschen   werden wird. Uns kommt es vor allem darauf an, daß das Bewußt­hätte um seine Machtbefugnisse, daß er nicht dulden wolle, daß die Aktion fördert, dann sehe ich nicht ein, wozu man dann noch sein des preußischen Wahlunrechts in die Massen eingehämmert andere Organe da sind, soweit ihm dadurch Macht entzogen wird, durchaus unberechtigt find. Wenn wir im Vorstand den Berliner   ein besonderes preußisches Organ braucht. Nein, es ist Aufgabe des wird. Dazu genügt es durchaus nicht, daß ein paar Landesjefres Entwurf als den einzig möglichen hingestellt haben, so haben wir deutschen   Parteivorstandes, diese Aktion zu inszenieren. Die Ver- täre angestellt werden, die die Frage fiudieren und dann Handbücher bas getan pflichtgemäß, weil wir überzeugt find, baß wir als gleiche mit anderen Staaten treffen nicht zu. Es könnte höchstens über das Resultat ihres Studiums herausgeben. Ein sehr brauch­Parteivorstand die Aufgabe haben, nicht den Illusionen einzelner Bayern   und Sachsen   in Betracht kommen, denn nur dort ist eine bares Handbuch hat der deutsche   Parteivorstand ja bereits geliefert zu folgen, sondern die Partei vor Schaden zu bewahren.( Leb- Mehrzahl von Bezirksverbänden, die zu Landesorganisationen zu- und hat dadurch den Beweis erbracht, daß er Initiative genug hat, hafter Beifall.) sammengeschlossen sind. In Berlin   ist jetzt bereits die Leitung um die Bewegung in Breußen in Fluß zu bringen. Genosse Arons der Agitation für die Provinz Brandenburg  , die Leitung des Be- gehört zu denen, die die preußischen Fragen eingehend studiert zirksverbandes Groß- Berlin, die Leitung der Gesamtpartei. Wollte haben, aber die Gesamtbewegung ist durch dies Studium noch nicht In Preußen ist die Hälfte aller Parteigenossen organisiert, man nun noch einen besonderen preußischen Landesvorstand ein besonders befruchtet worden, mit Ausnahme einiger unwesentlicher die Organisation in Preußen ist also eine verhältnismäßig gute. fehen, so hätte man glücklicherweise vier besondere Körperschaften, Anträge. Ich habe die Empfindung, als ob man hier auf dem Nur fehlte es bisher an einer besonderen zentralistischen Zeitung, und ich möchte mal die Verständigung sehen, die dann heraus- preußischen Parteitage etwas zu erreichen sucht, was auf den deut­wenn auch der deutsche Parteivorstand sich zum großen Teil auch fommt. Es geht gar nicht anders, als auf Grundlage des Berliner   fchen Parteitagen bis jetzt zu erreichen nicht möglich war( Sehr mit den preußischen Angelegenheiten beschäftigt hat. Prinzipiell oder des heisen- nassauischen Entwurfes. Daß der Einfluß der Ge- richtig!), als ob die Gruppe oder das Grüppchen, die vir", tonje­find wir in Breslau   Freunde einer strengen Zentralisation, aber im Augenblid, gerade mit Rücksicht auf die bevorstehenden Wahl- mossen im Lande dadurch ausgeschaltet wird, ist nicht richtig; die auent nach einer bestimmten Richtung hin an der Arbeit ist. Es rechtstampfe möchte ich Ihnen nicht empfehlen, sich jetzt auf der Sand, befruchtend auf die Leitung der Parteiorganisationen Parteivorstandes absolut nicht beschnitten werden soll, denn es Mitglieder der Bezirksagitationsfommissionen haben es doch in ist von Maurenbrecher angeführt worden, daß die Befugnis des schwierige Agitationsfragen einzulassen. Wir haben im Partei- für Breußen einwirken zu können. Es liegt an den Genossen im werde ihm im Antrag Arons ein Betorecht eingeräumt. vorstand eine große Anzahl kenntnisreicher, erfahrener Leute, die Lande selbst, wenn sie diesen Einfluß nicht geltend machen. Durch Vetorecht bedeutet aber nichts anderes als den Krach und hinterher durchaus die Gewähr bieten, daß auch fernerhin die preußischen den Aronsschen Vorschlag würde ein Dualismus geschaffen; der die Krise auf den Parteitagen, bei der dann die einzelnen parti­Parteiangelegenheiten so wahrgenommen werden, wie wir es alle wünschen. Die Anstellung einer besonderen preußischen Partei- Parteivorstand würde ausgeschaltet werden aus der lebendigen fularistischen Strömungen, die immer in der Partei vorhanden sind, leitung würde auch mit finanziellen Schwierigkeiten zu rechnen Fühlung mit den Genossen in Preußen, und man würde ihm das an die Oberfläche kommen und bei der verschiedene gedenken, im haben. Daß die preußischen Parteigenossen noch besondere Beiträge durch in Preußen und zugleich im Reich das Heft aus der Hand Trüben zu fischen. Wir Berliner   Parteigenossen haben mit dem für ihren Landesvorstand zahlen können, ist ausgeschlossen. Der nehmen. Daß diese Absicht vorhanden ist, habe ich aus den Aus- Parteivorstand schon so manchen Strauß gehabt. Wir gehören nicht preußische Parteivorstand wäre also bei all seinen Ausgaben auf führungen von Arons und Maurenbrecher nicht schließen können. zu denen, die sich vor ihm ducken, aber wir fönnen auch seine Tätig­den deutschen   angewiesen, und Sie wissen ja alle genau, daß, wer Wenn das aber nicht ihre Absicht ist, dann kann auch keine Rede feit von allernächster Nähe beobachten. Und wir sind der lleber­Geld in sänden hat, auch die eigentliche Regierung hat. Mit davon sein, daß wir in Preußen einen besonderen Landesvorstand zeugung, daß alle Anträge, die dazu berufen sind, seine Macht zu der Schaffung einer besonderen Spize für Preußen können wir schaffen. schwächen, von dem Gefühl eines ganz unberechtigten Mißtrauens warten bis wir einmal einige preußische Abgeordnete haben werden. ausgehen, das wir bei allen Parteigenossen zerstreuen wollen. Ich Für jetzt möchte ich nur die besondere Bitte an den deutschen   Kein Mensch wird die Wichtigkeit der Frage, die uns beschäftigt, bitte Sie, mit großer Mehrheit zu entscheiden: Wir wollen feinen Parteivorstand gerichtet wissen, wenn es notwendig werden sollte, bestreiten wollen, aber so toie Arons und Maurenbrecher es besonderen preußischen Landesvorstand, dann werden wir leichtere neue Hülfskräfte anzustellen. wünschen, kann die Frage nicht gelöst werden. Maurenbrecher Arbeit haben, zum Nußen der Gesamtbewegung in ganz Preußen sprach von Verschleierung; aber wenn davon überhaupt die Rede und in ganz Deutschland.  ( Bravo  !) Der Genoffe Maurenbrecher will für jeden besonderen Kampf sein könnte, so wäre die Verschleierung einseitig.( Sehr gut!) Man will den Parteivorstand taltstellen auf dem Umwege über eine besondere Organisation. Zunächst hat doch aber unsere Partei die Aufgabe, die Arbeiter zu Sozialdemokraten zu machen, nicht Preußen. Wenn die Organisationsfrage nicht anders gelöst zu breußischen und bayerischen, sondern zu Sozialdemokraten über- werden kann, dann bitte ich, sie lieber ungelöst zu lassen. Bon haupt. Wäre die Partei außerstande, die sozialdemokratischen For. einer namentlichen Abstimmung bitte ich abzusehen; zu einer derungen auf dem Gebiete von Reich, Staat und Gemeinde durch solchen Zeitverschwendung sind wir nicht nach Berlin   gekommen. zuführen, so würde auch ein preußischer Parteivorstand nichts nüßen, wir müßten dann konsequenterweise noch verschiedene Provinzial- und Kommunalparteien haben. Dadurch, daß wir Kreisvereine und Bezirksverbände geschaffen haben, haben wir zur Genüge der politischen Situation Rechnung getragen. Die Landes­organisationen in Sachsen  , Bayern  , Württemberg   usw. sind das felbe, was bei uns in Preußen die Bezirksorganisation ist. Ein preußischer Parteivorstand ohne entsprechenden Unterbau wäre ganz machilos, wir müßten dann neben den jetzigen Kreisvereinen noch Vereine auf Grund des preußischen Landtagswahlrechts schaffen. Jest will Genosse Arons auf den einen Organisationskörper, den wir haben, zwei Köpfe hinauffeßen. Würden wir aber eine be­sondere Organisation für Preußen schaffen, so hieße das die Partei in zwei Stüde   spalten. Wir bekämpfen also die Anträge auf Schaffung, weil sie wirkungslos wären oder nur zersplitternd wirten fönnten.( Bravo  !)

Neukirch- Breslau  :

Molkenbuhr:

Müller- Köln:

Arons:

( Fortseßung in der 2. Beilage.)

Verfammlungen.

P

Dies

,, Schule, Kirche und Arbeiterschaft" war das Thema eines Vor trages, den Genoffe Störmer am Dienstag in einer vom Sozial­Ich bitte Sie. durch die Abstimmung über den Antrag Mauren  - demokratischen Wahlverein für den 6. Wahlkreis einberufenen öffent­brecher zunächst die prinzipielle Frage zu entscheiden, und zwar, lichen Versammlung hielt, die im Moabiter Gesellschaftshaus" statt. trotzdem dafür eine namentliche Abstimmung beantragt worden ist. fand. In recht volkstümlicher Weise schilderte der Redner, wie die Die Zeit, die mit der namentlichen Abstimmung verloren gehen Volksschulen von den herrschenden Klassen, statt die Kinder zu könnte, wird mehr als dreifach eingebracht dadurch, daß die fernere tüchtigen, mit der Wirklichkeit vertrauten, aufgeklärten Menschen zu Diskussion nach dieser Abstimmung ganz außerordentlich verein- machen, dazu mißbraucht werden, das Volk in geistiger und wirt­facht wird. Lehnen Sie den Antrag auf vorhergehende prinzipielle ichaftlicher Knechtung zu erhalten. Mit der Aufforderung an die Entscheidung ab, so wird der von mir gestellte Antrag nicht nur die Anwesenden, für einen immer festeren Zusammenschluß der Arbeiter­Kommission auch zu beschäftigen haben, sondern wir werden auch schaft zu sorgen, um endlich das Leben genußreich und lebenswert nach der Kommissionsberatung wieder auf diesen Antrag eingehen für alle zu gestalten, schloß der Redner seinen Vortrag, der lebhaften müssen. Wird aber die prinzipielle Entscheidung vorgenommen und Beifall fand. Wie der Referent schon darauf hingewiefen hatte, fällt mein Antrag, so hätte ich für meine Person wenigstens nichts daß diejenigen, die sich freigemacht haben vom Kirchenglauben, auch gegen die en bloc- Annahme des Hessen- Nassauischen Antrages ein- die Konsequenz daraus ziehen und aus der Kirche austreten sollten, zuwenden, so daß dann nach einer halbstündigen redaktionellen so machte auch der Vorsigende auf diese Gewissenspflicht aufmerksam. Tätigkeit der Kommission die ganze Sache hier im Plenum er- Zur Distuffton verlangte niemand das Wort. ledigt werden könnte. So wichtige prinzipielle Fragen entscheidet man am besten durch die feierliche Form der namentlichen Ab­Genosse Arons will eine politisch attionsfähige Körperschaft stimmung. Nach Tisch pflegt man gewöhnlich gemütlicher zu sein ,, schaffen. Das ist gerade das Gefährliche. Wenn die preußische und deshalb möchte ich mir meine Abrechnung mit dem Genossen Parteileitung wirklich energisch eingreift in allen speziellen Pfannkuch ersparen. Seine Rede war etwas reichlich persönlich. preußischen Angelegenheiten" die Definition ist Arons wohl nicht Manches wird ihm vielleicht, wenn er es sich überlegt, noch leid tun. gelungen so würden wir einen preußischen Parteivorstand be-( Pfannkuch: Nein!) Nur einen Punkt möchte ich berühren: Ge­kommen und einen für Nicht- Preußen- Deutschland  . Der Partei- noffe Pfannkuch versuchte eine logische Konsequenz aus meinen 35 Pf. Berlag: Puttkammer u. Mühlbrecht, Berlin  . borstand könnte dann in eine Stellung kommen, wie der Bundes- Ausführungen zu ziehen, die dahin ging, daß diejenigen Leute, die rat der Präsidialinacht Preußens gegenüber. Das Intereffe für so cifrig gegen den Ausbau einer selbständigen Organisation in R. die inneren preußischen Angelegenheiten wird wesentlich wachsen, Preußzen sprechen, die gleichen Männer seien, die seinerzeit am wenn wir eine preußische Landtagsfraktion haben werden. Sche eifrigsten gegen die Beteiligung an den Landtagswahlen gewesen wünschenswert wäre es, wenn der Parteivorstand vielleicht Ressort- feien. Diese logische Stonsequenz zu ziehen habe ich bei meinen ministerien" schaffen, besondere Organe für bestimmte Angelegen- ersten Ausführungen von vornherein unmöglich gemacht. Ich habe heiten und einige Sekretäre speziell für preußische Angelegenheiten im Gegenteil Tonjatiert, daß wir es diesen Männern, nachdem die Berantwortlicher Redakteur: Hans Weber, Berlin  . Für den Inseratenteil verantw.: Th. Glode, Berlin  . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdruckerei u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW,

Kagenstein- Stralsund  :

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Eingegangene Druckfchriften. Die Lehrfreiheit des Volksschullehrers. Bedrufe und Be­trachtungen von K. D. Leipacher- Grabowen. 40 Pf. Verlag: A. Helmich in Bielefeld  . Maryismus und soziale Entwickelung von Leonhard Mahler. Die wirtschaftliche Krisis der Gegenwart von Regierungsrat Martin. 1. Berlag: Dr. W. Klinkhardt in Leipzig  . Der deutsche   Beamte und sein Staatsbürgerrecht von Dr. E. Leh­mann. 80 Bi. Verlag: J. Bielefeld  , Freiburg- Baden. Weltgeschichte. Eine Darstellung der menschlichen Entwickelung in Staat und Gesellschaft, in Kultur und Geistesleben. Herausgegeben von Brof. Dr. S. v. Pflugt- Harttung. Lieferung 2. Preis 60 Pf. Ulstein u. Co., Berlin   und Wien  .