Nr. 273. 24. Jahrgang.
Aus der Frauenbewegung.
Genossinnen!
Erfolg.
Euer
Genoffinnen und Genossen!
Freitag, 22. November 1907.
für das Frauenwahlrecht energische Propaganda entfaltet. Der den modernen naturwissenschaftlichen Lehren. Stann der Water Stampf Eurer Schwestern in Preußen ist Euer Kampf. Jeder Zoll aber nicht bezahlen, dann braucht sein Kind notwendig Religion breit, den sie auf dem Wege zum Ziel vorwärts dringen, ist und muß die mosaische Schöpfungsgeschichte glauben. Die Masse muß an ein Paradies in Jenseits glauben, damit das Paradies im Diesseits für die Reichen geschützt werden kann. Der Parteivorstand fordert in einem Aufruf zu neuem Ansturm Glaubt die Masse nicht mehr, dann könnte sie leicht anfangen, zu bes Proletariats in Preußen gegen das erbärmliche, volksfeindliche benken und zu zweifeln, ob die ausgestellten Wechsel auf das Jenfeits wohl eingelöst werden!- Unser Streben muß darauf geDreiflaffenwahlrecht auf, d. 6. für Eroberung des allgemeinen richtet sein, den Einfluß der Kirche von der Schule fernzuhalten. Wahlrechts. Ihr wißt, daß im Kampf für dieses Recht auch für die Familie und Schule gehören zueinander, aber die Kirche ist das bolle politische Gleichberechtigung des weiblichen Geschlechts gefochten Am Sonntag, den 24. November, abends 6 Uhr, findet in störende und schädliche Element dazwischen. Wir haben die heilige wird. Die Sozialdemokratie zieht, in Uebereinstimmung mit dem Dräseis Festfälen, Neue Friedrichstr. 35, eine öffentliche Ver- Pflicht, unsere Jugend zu schützen, denn in ihr liegt die Zukunft Beschlusse des Internationalen sozialistischen Kongresses au Stuttgart, fammlung für Dienstboten, Aufwärterinnen, Wasch- und Reinemache- und Hoffnung unseres Boltes. In dieser Richtung haben die für Gewährung des allgemeinen Wahlrechts für alle Großfrauen statt. Frauen große Aufgaben zu erfüllen. Was die Schule versäumt jährigen ohne Unterschied des Geschlechts in den Frau Agnes Fahrenwald wird sprechen über: Unser und fündigt, muß in der Familie nachgeholt und gutgemacht werden. Man sage den Kindern nicht etwa, daß ihre Lehrer lügen, sondern Kampf. Genoffinnen! Seid deffen cingedent, wie auch der Aufgaben, Kampf gegen die Gesindeordnung". Genossinnen und Genoffen, Eure Pflicht ist es, für guten Besuch man erkläre ihnen ruhig, daß die Lehrer nach einer Vorschrift die Euch damit auferlegt werden. Der Internationale Kongreß, diefer Versammlung zu sorgen. Sorgt dafür, daß Eure Töchter, Eure unterrichten müssen und daß sie ihre Stellungen verlieren würden, der die Sozialdemokratie zum Kumpf für das bolle Bürger- Frauen, Verwandte und Bekannte, so weit sie in Dienst stehen oder wenn sie diese Vorschrift nicht befolgen, und da die Lehrer auch recht der Frau berpflichtet, machte es auch den Ge- Aufwärterinnen, waichfrauen usw. sind, die Ver- Kinder haben, die Brot effen wollen, fönnten sie nicht anders nossinnen zur Pflicht, sich an allen Kämpfen, die die fammlung besuchen, damit sie fich ihrer Klassenlage bewußt werden handeln. Man versäume auch nicht, gegen das stärkste Bollwerk fozialistische Partei für die Demokratisierung des Wahlrechts führt, und durch Eintritt in die Organisation Protest erheben des herrschenden Systems, gegen den Militarismus, durch eine mit höchster Kraftentfaltung zu betätigen, aber auch mit der näm gegen die Geffeln der Gesindeordnung. Genoffen und Genoffinnen! entsprechende Erziehung der Kinder anzufämpfen. Die Liebe zur lichen Energie dafür zu wirken, daß in diesem Kampf die Forderung In dieser Woche hat die außerordentliche Frauenkonferenz getagt, Freiheit und zur Wahrheit muß in die Herzen der Kinder ge des allgemeinen Frauenwahlrechts nach ihrer grundsäglichen Wichtig fie bat sich mit der Rechtlosigkeit und den Arbeitsverhältnissen der pflanzt werden; dazu sind die Mütter in erster Linie berufen. des allgemeinen Frauenwahlrechts nach ihrer grundsäglichen Wichtige Dienstboten beschäftigt und die Organisation, sowie den Kampf Als Parteigenossen und Genoffinnen müssen wir alle Kräfte leit und praktischen Tragweite ernstlich verfochten wird. gegen die Gefindeordnung propagiert. Legt Hand and Wert, damit daranjeßen. die Volksschule zu verbessern und durch unsere Genoffinnen! Sorgt dafür, daß die bevorstehenden Wahlrechts- Bieje Beschliffe erfüllt werden, zeigt, daß Ihr es seid, die die Beffer- Bildungsbestrebungen die bestehenden Rücken auszufüllen. fämpfe in Preußen sich überall in unzweideutiger Weise auch zur stellung der Dienenden auf allen Gebieten wollt, helft Aufklärung Eine Diskussion fand nicht statt. Die Vorfizzende, Frau Demonstration für das Frauenwahlrecht gestalten. Beteiligt Euch schaffen und alle Dienstboten, Wasch und Reinmachefrauen ihrer Matichte, wandte sich an die anwesenden Frauen mit der Gralle an den Kundgebungen des proletarischen Willens. Agitiert mit Organisation, dem Berein für die Interessen der Hausangestellten" mahnung, fich mehr am öffentlichen Leben zu beteiligen und die Feuereifer dafür, daß die Frauen des werftätigen Volles, zufüuren. Erscheint in dieser Verfammlung und agitiert dafür bei morte des Redners zu beherzigen. Sie empfahl ferner allen Arbeiterinnen wie Arbeiterfrauen, in Massen den Versamm den Dienstbsten, Aufwärterinnen, Wasch- und Reinmachefrauen. Frauen, die Gleichheit" zu abonnieren und schloß mit einem belungen zuftrömen. Trefft auch dahin Vorsorge, daß in den Versammgeistert aufgenommenen Hoch auf die Sozialdemokratie. Lungen redegewandte Genoffinnen in Eurem Namen die Forderung Die Kirche im Dienste der herrschenden Gesellschaft. bes vollen Bürgerrechtes für das weibliche Geschlecht vertreten. Jm 6. Wahlkreise hatten unsere Genossinnen am Dienstag Helft den Genossen in jeder Weise bei Vorbereitung der Demonstations- eine Bolfsversammlung veranstaltet, die außerordentlich start bc= bersammlungen. Beweist durch Eure planmäßige und energifche sucht war. Die Versammlung war schon bald nach 8 Uhr wegen Arbeit, daß die Massen der proletarischen Frauen das Wahlrecht zu starken Andranges abgesperrt. Genosse Adolf Hoff mann referierte über Kirche, Schule und Familie". nachdrücklichst verlangen und daß fie reif sind, es im Intereſſe der Er zeigte, wie die Boltsschule im Dienste der Kirche an der VerBefreiung der Arbeiterschaft zu gebrauchen. dummung des Volkes arbeite, indem sie eifrig Religion lehre und möglichst alle Lehrstoffe mit Religion verquide, sowie mit der eindringlichen Ermahnung, daß der Respekt vor den Mächtigen und Herrschenden nicht aufhören dürfe. In den höheren Schulen ist es besser bestellt, da bekommen die Kinder schon eine Ahnung von
Genoffinnen außerhalb Preußens, unterstützt und fördert die Aftion Eurer Schwestern in Breußen, so viel Ihr nur vermögt. Nicht zum wenigsten dadurch, daß Ihr dort, wo es irgendwie möge lich ist, die Frage des Frauenwahlrechts zur Erörterung stellt und
Berfammlungen Veranstaltungen.
Montag, den 25. November, 8% Uhr, Neues Klubhaus, Rom mandantenstraße 72: Vortrag. Reichstagsabgeordneter Südefum:„ Sfizzen aus dem englischen Arbeiterleben". Rummelsburg ." Donnnerstag, den 28. November, 8½ Uhr, bei Tempel, Alt- Borhagen 56: Vortrag. Herr Dr. Gebert: Die feguelle Erziehung des Kindes".
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und Umgebung!
Die Bestrebungen unserer Drganisation, auch in den Detailgeschäften der Herrenkonfektion Betriebswerkstätten und feste tarifmäßige Löhne zu erringen, haben bei den Firmeninhabern, welche um Bewilligung dieser Forderungen angegangen wurden, unter Ausflichten, die wir als stichhaltig nicht anerkennen können, Widerstand gefunden. Wir sehen uns deshalb genötigt, die Solidarität der Arbeiterschaft zu Hülfe zu rufen.
Die Delegierten zur Berliner Gewerkschaftskommiffion haben einem dementsprechenden Antrage einstimmig ihre Zustimmung erteilt und die Parteigenossen von Groß- Berlin sind diesem Beschlusse beigetreten.
Dank der Solidarität der Berliner Arbeiterschaft faben sich eine Anzahl Berliner Konfektionäre veranlaßt, Betriebswerkstätten einzurichten und tariflich festgesetzte Beitlöhne an die Arbeiterschaft zu zahlen.
Wir erfuchen daher mit Gegenwärtigem die Parteigenoffen und Gewerkschaftsmitglieder Berlins nb Umgebung, bei ihren Einfäufen und Bestellungen von Herren- und Knabengarderobe in Zukunft
nur die nachstehenden Geschäfte berücksichtigen zu wollen.
Norden:
" Hoffnung", Produktiv Genossenschaft der Schneider, Brunnenstr. 185.
Alle von dieser Firma in den Handel gebrachten Baren werden zu den von der Organisation festgefegten Bedingungen bergestellt. Wir empfehlen Sieselbe daher ganz besonders.
Baer Sohn, Chauffeeftr. 29/30.
Diese Firma unterhält eine Betriebswerkstätte für 24 Arbeiter und hat die neunstündige Arbeitszeit eingeführt.
Baer Sohn, Gr. Frankfurterstr. 20.
"
Blig", Rosenthalerstr. 9. Blik", Chauffeeftr. 85.
Diese Firma ftellt einen großen Teil ihres Im fatzes zu den geforderten Bedingungen her. Amerikanische Verkaufshallen, Rosenthalers Straße 53.
Osten:
Haake, Landsbergerstr. 91.
Blitz", Gr. Frankfurterstr. 187.
Amerikanische Verkaufshallen, Frankfurter Allee 186.
Lindenbaum, Gr. Frankfurterstr. 141,
hat verfuchsveise eine Werkstätte für einen geringen Teil Maßschneider eingerichict.
Baer Sohn, Brückenstr. 11. Esders u. Dyckhoff, Oranienstr. 48. Heitinger, Deutsche Comp., Dranienftr. 40/41, stellen einen großen Teil ihres Umjages zu den geforderten Bedingungen her.
Leske u. Lehrer, Rottbufer Damm 78. Wormann, Kottbuser Damm 77. lit", Kottbuser Damm 29/30.
Westen:
| Esders u. Dyckhoff, Am Dönhoffplatz.
Nachstehende Firmen haben die Errichtung von Betriebswerkstätten zugesagt:
S. Adam, Leipzigerstr . 27/28. Fabisch u. Co., Rosenthalerstr. 3. Philipp Fabisch, Rosenthalerstr. 1. Bernhard Baer, Rosenthalerstr. 5. Sachs, Gr. Frankfurterstr. 132. May Schendel, Rosenthalerstr. 8. Alex Bohne, Landsbergerstr. 79. Behrend, Grüner Weg 84.
Ringel, Chauffeestr. 31, Brunnenstr. 47. Lewy u. Co., Brunnenstr. 50, Wilmers. dorferstr. 4.
Bendit, Brunnenstr. 68
Littmann, Dranienstr. 2. Joseph Wandt, Chauffeeftr. 80 a
Th. Juras, Chausseeftr. 79.
Verband der Schneider n. Schneiderinnen.
Die Ortsverwaltung.