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Also spätestens 60 Tage nach der Auflösung die Neuwahlen.

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Gine traurige Rolle spielt in dem Ausstand die Verbrüderung im Wirthshause und die Unterhaltung der Zentrumspresse. Ihre Feindseligkeit gegen die Arbeiter, sozialistischen Inspiratoren" aufgegangen. Daß ein Organ denen sie sonst zu schmeicheln liebte, dürfte sich aus dem der Börsenjobber so über die Arbeiter zu schreiben sich er­erger erklären, den sie darüber empfindet, daß sich ihr dreistet, darf nicht Wunder nehmen; den Interessen und Anhang unter den Bergarbeitern von Tag zu Tag ver- den Anschauungen der Börse und der Börsenfinanz ist natür­mindert.- lich jede Arbeiterbewegung ein Greuel.

Wann frühestens, das ist in der Reichsverfassung nicht gefagt. Eine indirekte Bestimmung findet sich aber im Reichstags- Wahlgeseh, das in seinem§ 8 festsetzt, daß die Wählerlisten spätestens 4 Wochen vor dem zur Wahl bestimmten Tage zu jedermanns Einsicht auszulegen sind, was zuvor unter Hinweis auf Der Ex- Welfenfonds- Chef hat in seinen Ham­die Einsprachefrist öffentlich bekannt zu machen" ist. Die Leipziger Sittlichkeit ist gerettet. Damen burger Nachrichten" die Dreiftigkeit, in bezug auf unseren aus den feinsten Kreisen" sind in die bekannte Zu dieser Frist von 4 Wochen ist blos die für diese Artikel über die Welfenfonds- Quittungen von Revolver - leidige Sache nicht verwickelt"; und daß Frauen und Bekanntmachung und die für die Anfertigung der Wähler Journalistik" zu sprechen. Nun, der Fälscher der Emser Töchter aus wirklich geachteten Bürgertreisen" dabei liften nöthige Zeit hinzuzurechnen­die bei Be- Depesche tann nicht beleidigen. Fragen wollen wir ihn betheiligt seien, ist mindestens eine Uebertreibung"-ver­schleunigung der nöthigen Vorbereitungen auf 8 bis aber, ob er alle Quittungen verbrannt hat? Und wie er, sichert beschwichtigend das Leipziger Tageblatt ". Schade 10 Tage zusammen gedrängt werden kann. Nach falle er sie verbrannt zu haben behauptet, den Nachweis nur, daß es vergißt, anzugeben, wo die feinsten Kreise" der letzten Auflösung des Reichstags im Jahr 1887, liefern will, daß er die 22 verausgabten Millionen des und die wirklich geachteten Bürgerkreise" anfangen und wo Fürst Bismarck es sehr eilig hatte, fand die Wahl Welfenfonds nicht zu persönlichen Zwecken verwandt hat? wo die Uebertreibung" beginnt. Leidig" ist die Geschichte 38 Tage später statt, und zwar war das Tempo folgendes: Uebrigens könnte er sehr wohl in die Lage kommen, diese allerdings für die diret und indirekt Betroffenen; fund daß Auflösung am 14. Januar 1887, Auslegung der Wähler- und andere Fragen auf Zeugeneid zu beantworten. Jest sie geeignet ist, ganz Leipzig in üblen Geruch und ent­listen nach 10 Tagen am 24. Januar, und Neuwahl wird er sich ja wohl nicht so leicht drücken können, wie ehrenden Verdacht zu bringen, das wurde von dem Leip­am 21. Februar. früher.­ziger Tageblatt" selbst, dessen rechte Hand nicht weiß, was Diesmal tritt die Militärkommission am 11. Januar Der Fortfall der Schutzbestimmungen für jugend- die linke thut, in dem vorgestrigen Schimpfartikel auf uns, einlaffen will, so kann schon im Laufe der Woche in der und Württemberg beim Bundesrath betreffs der Edelzugegeben. zusammen. Wenn die Regierung sich auf Kompromisse nicht liche und weibliche Arbeiter, den die Regierung von Baden in rührendem, wenn auch unfreiwilligem Wahrheitsdrana Kommission eine Entscheidung herbeigeführt und nach Fest metallwaaren- Fabriten beantragt haben, scheint stellung eines kurzen Kommissionsberichts, die zweite Lesung Aussicht zu haben, im Bundesrath angenommen zu werden. ber seit gestern in Budapest tagt, wurde die Feier des Auf dem Kongreß der ungarischen Sozialisten, auf nächste Woche anberaumt und das Plenum vor die Sierauf läßt wenigstens ein längerer offiziöser Artikel der 1. Mai und eine fräftige Agitation für den Achtstundentag Entscheidung gestellt werden, worauf die Auflösung un- Norddeutschen Allgemeinen Zeitung" schließen, welcher den beschlossen. mittelbar erfolgen könnte. E3 wäre dann möglich, Fortfall der Schutzbestimmungen aus der Eigenart" des die Neuwahlen schon Ende Februar stattfinden und betreffenden Fabritationszweiges begründet. Die verlangten den Reichstag Anfangs März zusammentreten zu Ausnahme- Bestimmungen berühren in Württemberg 83 laffen, so daß noch Zeit zur Feststellung des Budgets wäre. Fabriken mit 5265 Arbeitern, darunter 1022 weibliche über Das ist nicht wahrscheinlich, aber es ist möglich, 16 Jahre. Jm badischen Bezirk Pforzheim kommen 575 und die Möglichkeit haben wir ins Auge zu Betriebe in Betracht mit 12 200 Arbeitern, darunter 3100 faffen. weibliche über 16 Jahre. Es scheint leider zu befürchten, Wahrscheinlich werden noch Rompromisse ver daß der Bundesrath nur zu geneigt sein wird, den unter­fucht und falls diese, was keineswegs sicher, ernehmerfreundlichen Anträgen der Regierungen von Baden gebnißlos fein sollten, würde die Regierung vermuthlich erst und Württemberg nachzugeben. So bröckelt von den färg­Sen Reichshaushalt für 1893/94 feststellen lassen und die lichen Arbeiterschutzbestimmungen der Gewerbe- Ordnung noch Auflösung etwa um Mitte Februar aussprechen, so daß die ein Stück nach dem andern ab.- Wahlen dann Ende März erfolgen würden. Der Termin der Auflösung und der Neuwahlen könnte dann aber um einige Tage früher oder später anberaumt werden.

Unter allen Umständen müssen wir vorbereitet sein. Die Auflösung, wenn sie tommt, kann sehr schnell tommen.

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Der Bergarbeiter- Ausstand soll nach der gesammten Bourgeoispresse, die ultramontane nicht ausgeschlossen, ein Werk sozialdemokratischer Heßer sein. Es ist das ein Manöver, das gerade das Gegentheil von dem bewirkt, was beabsichtigt wird. Die Arbeiter werden förmlich mit Ge­walt ins Lager der Sozialdemokratie getrieben. Die An schuldigungen der Bourgeoispresse haben nur einen Zweck, den sie leider auch erreichen: die Behörden von jedem Ent­gegenkommen abzuschrecken. Daß der Rechtsschutzverein der Bergleute kein sozialdemokratischer ist, geht schon aus der Stellung feines Anwalts, Rechtsanwalt Heyder, hervor. Wir berichteten bereits über dessen Rede in der Bildstocker Versammlung. Wir geben den Schluß derselben nach der " Rölnischen Zeitung" wieder:

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Durch die Blätter geht folgende Notiz: Die internationale kriegtöbtende Wissenschaft.

Bei der neulichen Feier des 70. Geburtstages Pasteur's hielt der französische Gelehrte eine Ansprache an die Studirenden, die zeigt, daß Pasteur von den chauvinistischen Neigungen, die er früher vielfach zeigte, im Alter weit abgekommen ist. Die Abgesandten der fremden Nationen( so führte Pasteur nach einer in der ,, Berliner Klinischen Wochenschrift" mitgetheilten Uebertragung aus) so weit hergereist, um Frankreich ihre Sypathien zu bezeigen, machen mir die tiefinnigste Freude, die ein Mensch empfinden fann, der unerschütterlich glaubt, daß Wissenschaft und Friede über Unwissenheit und Krieg siegen werden, daß fich die ölter verständigen müssen, nicht um zu zerstören, sondern um aufzubauen, und daß die Zukunft denen angehört, die das meiste für die leidende Menschheit thun werden. Junge Männer, vertraut auf die sicheren und wirksamen Methoden der Arbeit, flieht unfrucht­baren Steptismus und laßt Euch nicht entmuthigen, wenn Euer Baterland schwere Stunden durchzumachen hat."

Das gleiche Recht findet wieder eine schöne Be­leuchtung in folgendem Bericht der Frankfurter Zeitung ": Gladbach, 6. Januar. Jm legten Sommer wurden die Sozialdemokraten nach Beendigung einer Ver­fammlung bei hellem Tage und auf offener Straße von einer gegrerischen Schaar angefallen und übel augerichtet. Als Waffen dienten Eisenstäbe, Knüttel, Messer und Steine. Ein Sozialdemokrat aus Rheydt suchte mit blutüberströmtem Kopfe Sehr schön! Vorläufig sind aber neun Zehntel Vere Schuß in einem Hause, wurde aber aus demselben hinaus treter der Wissenschaft noch im Dienste der alten kapita­gewiesen, als seine Verfolger drohten, das Haus zu demoliren. listischen reaktionären Gesellschaft und schüren nach Kräften Undere Sozialdemokraten erhielten Messerstiche oder wurden jämmerlich zugerichtet. Dieser Tage wurde gegen die Haupt- den Haß, wie zwischen den Klassen, so zwischen den Völkern, helden dieses Ueberfalls, Haufirer Hurtmann, Dachdecker und wetteifern miteinander, dem Kriegsmoloch die tödtlichsten Wilms und Fuhrmann Did, vor dem hiesigen Schöffen Mordwerkzeuge zu liefern. Die Wissenschaft muß erst aus gericht verhandelt und diesen auch ihre Gewaltthätigkeiten den Banden des Kapitalismus befreit werden, ehe sie ihre nachgewiesen. Das Urtheil lautete auf Geldstrafen von menschheitbeglückende Mission erfüllen kann.-

30 Mart bei den beiden Erftgenannten und auf 15 Mark bei Dick. Wilms führte seinen Patriotismus und feinen Frankreich . Ein Telegramm aus Paris meldet fatholischen Glauben als mildernde Umstände ins Feld. In uns das Ergebniß der gestrigen Erfahwahl in Carmaux. der Begründung des Urtheils heißt es, wie die sozialdemokra Hiernach hat Jaurès , der Kandidat der vereinigten tische Niederrh. Boltstribüne" mittheilt, es sei Pflicht jedes Sozialisten 4320, Héral( Bourgeoisrepublikaner) 3923 und Gläubigen und der Anhänger aller Parteien, für Aufrecht Soulié, ein zweiter sozialistischer Kandidat 1075 Stimmen erbaltung der Ordnung u. f. w. Sorge zu tragen, die An­geklagten seien indessen zu weit gegangen. Durch solche erhalten. Infolge der bedauerlichen Bersplitterung der Knüppelheldenthaten und derartige sonderbare Richtersprüche Arbeiterstimmen muß also eine Stichwahl( Ballotage) wird man der Sozialdemokratie schwerlich den Garaus am nächsten Sonntag stattfinden. Da von vornherein ausgemacht war, daß die Stimmen Souliés' bei einer Stich­wahl sich auf Jaurès zu vereinigen haben, so ist an dem Siege des Letzteren nicht zu zweifeln. Verständiger aber wäre es gewesen, man hätte eine Stichwahl vermieden.

machen.

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Als unser Nickel( Warten) eingesteckt wurde, war das erste, was man in der Preffe schrieb, die Behörden sollten nur nicht mit dem fozialdemokratischen Vorstand des Rechtsschutzvereins verhandeln, sondern nur mit den Grubenausschüssen. Man fah, wie sie Angst hatten vor der öffentlicher Meinung. Man hat eben das Bewußtsein oben, daß man, wenn wir unsere Die Thatsachen sind so augenfällig und schlagend, daß Lohnlisten vorlegten, in Berlin erstaunt sein würde. Die jeder Kommentar ihre Wirkung nur abschwächen könnte. Entrüftung in ganz Europa über diese Sache würde eine große sein. Seit beinahe einem Jahre bin ich Anwalt des Wir suchen vergebens in der Rechtsprechung einen Fall, in Rechtsschutzvereins. Ich war Anfangs gegen den Streit. welchem einem Arbeiter bei einem Angriff gegen einen Aus Paris schreibt man uns d. d. 7. Januar: Aber solche Dinge kommen von selber aus ihrer Natur heran. Streitbrecher als Milderungsgrund die sittliche Das Unrecht ist soweit gediehen, daß es endlich selber aufging Entrüftung angerechnet wird, die er ob der Verlegung des Das Gesetz vom 2. November 1892, welches den zehns wie ein Geschwür. Was der Oberpräsident als nicht zu seiner genossenschaftlichen Vertrauens empfinden mußte. stundentag für Frauenarbeit einführte, ist mit dem Die unmittelbare Kompetenz gehörig zurückweisen will, das könnt ihr außer 1. Januar dieses Jahres in Kraft getreten. Acht lassen. Was wir vor allem brauchen, ist eine baldige Die Beschäftigung italienischer Arbeiter bei den Folge der praktischen Durchführung dieser Zehnstundenbill be­Beendigung des Streits.( Lebhafte Bustimmung: Erdarbeiten an dem Dortmund Ems- Kanal wird ſteht fn einer Anzahl heftiger Konflikte zwischen Unternehmern vereinzelter Widerspruch.) Dadurch, daß ihr bereit seid, sofort von den offiziösen Berliner Politischen Nachrichten" zu vingen Frankreichs , besonders und Arbeitern bez. Arbeiterinnen; von den verschiedensten Pro­wieder zur Arbeit zurückzukehren, zeigt Ihr die Noblesse Eurer gestanden. Die Kanalbauverwaltung habe bei den Ver- tommen Nachrichten von Streitausbrüchen; die Arbeiterinnen aus dem Nord- Departement, Gesinnung. Möge eine Deputation nach Koblenz gehen und bingungsverträgen allerdings den Unternehmern als Regel felbst, heißt es, widersetzen fich der Verminderung der Arbeits­mögen die Beschwerden, die der Oberpräsident zu entscheiden die Beschäftigung deutscher Arbeiter vorgeschrieben. Unbauer. Die opportunistisch- manchesterlichen Blätter bemächtigen fich nicht für kompetent hält, dem Ministerium zu Füßen ge­legt werden. Dann wird sich zeigen, daß all' das dumme bedingt dieselbe zu gebieten, würde aber die Baukosten erheb- sich mit Behagen und selbst mit Jubel dieser Meldungen und Geschrei von Sozialisten und Anarchisten, die hinter dem lich steigern und anderen Industrien die Arbeitskräfte ent- rufen: Das also find die Folgen des Eingreifens des Staats Rechtsschutzverein ständen, bodenlose Erfindung war.( Anziehen. Das heißt eben nichts weiter als: die italienischen in die Arbeitsbedingungen, dahin führt die Arbeiterschutz­die Arbeiter und Arbeiterinnen felbft haltender Beifall.) Die Bersammlung brachte brausende Hoch- Arbeiter werden bevorzugt, weil sie billiger arbeiten, und Gesetzgebung; wollen gar rufe auf Heyder aus. Heyder dankte und forderte auf zu auch andere Unternehmer nicht durch die Befürchtung von ihrer Freiheit, nichts davon man wiffen, daß fie in nach Belieben Arbeitskontratte abzu einem Hoch auf die kulturfreundlichen Genossenschaften der Lohnsteigerungen schädigen. schließen, beschränkt; die wirklichen Arbeiter stehen arischen Nationen Europas und auf die Freundschaft zwischen den Bergleuten ganz Europas . Die Bertheuerung des Lebens durch die Sozial Darauf ist zu erwidern, daß die ausständischen Arbeiterinnen nicht sozialistischen Chimären wie dem Achtstundentag ganz fern. Ueber seine Parteistellung, ein eigenes Gemisch von demokratie wird von der Börsen- Zeitung " als Grund des gegen die Verkürzung der Arbeitszeit, sondern gegen die von Antisemitismus und Bodenreformer, hat Herr Heyder selbst Ausstandes der Bergarbeiter im Saarrevier angegeben. Die den Unternehmern dainit verbundene Schmälerung des Lohnes, eine Erklärung veröffentlicht, die jede Bugehörigkeit zur Arbeiter hätten von den hohen Löhnen nur wenige Groschen welche man als selbstverständlich hinstellte, Widerspruch erheben. Sozialdemokratie ausschließt. für den Haushalt abgeliefert, und das übrige wäre für die Dazu wird gemeldet, daß die Unternehmer vielfach eine derartige

fünfzigtausend schicken. Dafür konnten sie sich ein Gütchen faufen und vergnügt und zufrieden leben.

Der Bischof hatte seine feierliche Ansprache beendet. Ein Priester stieg in gestickter Stola zum Altar hinauf. Und die Orgel erbraufte wieder und verkündete den Ruhm der Neuvermählten.

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wandte, kam ein Dankgebet für seinen Erfolg über seine Lippe.

den

Andere drängten sich heran. Wie ein Strom floß die Menge an ihm vorüber. Endlich wurde fie lichter. Die legten Theilnehmer gingen.

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Als das Meßamt beendigt war, erhob er sich, reichte seiner Frau den Arm und schritt in die Sakristei. Nun Georges nahm wieder Susannens Arm und schritt begann das endlose Defilée der Theilnehmer an der Feier. durch die Kirche. Wie ein König tam sich Georges in seiner Freude vor, den ein Sie war noch voll, denn jeder hatte sich wieder auf Bald schwoll ihre Stimme zu gewaltigem Klang an, wie Bolk eben begrüßte. Er drückte Hände, stammelte nichtssagende seinen Platz begeben, um fie zusammen vorüber Bogen stürmten ihre Töne so tief und mächtig dahin, als Worte, grüßte und dankte mit einem Sie sind sehr liebens- gehen zu sehen. Langsam, ruhigen Fußes schritt er dahin; sollten sie scheinbar das Dach fortreißen und sprengen, um würdig", für die Schmeicheleien. stolz trug er sein Haupt, und seine Augen hefteten sich auf bis zum blauen Himmel zu bringen. Die schwingenden Blöglich bemerkte er Frau von Marelle, und das Ge- die große Sonnenbucht vor dem Portal. Leichte Schauer Tonmellen füllten die ganze Kirche und ließen die Hörer dächtniß an all die Küsse, die er ihr gegeben, bie fie er- fühlte er über seinen Körper rieseln, die Schaner maßlosen bis ins innerste Mark erbeben. Dann aber verebbten sie widert hatte, das Gedächtniß an ihre brollige Bärtlichkeit, Glückes. Er sah keinen andern mehr. Er dachte nur plöglich, und feine, zarte Stimmen flogen durch die Luft an den Ton ihrer Stimme, den Geschmack ihrer Lippen ließ an sich. und umschmeichelten wie Zephyr das Ohr; Bögelchen gleich plötzlich den Wunsch in ihm erwachen, ihr Verhältniß weiter Als er auf der Schwelle angelangt war, blidte er auf hüpften und flatterten die lieblichen, durchfichtigen Tönchen fortzusehen. Wie hübsch und elegant sab sie aus mit ihrem die schwarze brausende, dicht gedrängte Menschenmasse umber. Plötzlich aber weitete sich die tokette Musik von Jungengesicht und ihren lebhaften Augen. Als Geliebte herab, die seinetwegen, Georges Du Ron's wegen, gekommen neuem aus und schwoll wieder zu erschütternder Fülle und ist sie trotz alledem doch reizend!" dachte Georges. war. Das Bolf von Paris beneidete und bewunderte ihn. Stärke an, wie ein Sandkorn, das sich in eine Welt ver- Sie näherte sich ihm ein wenig furchtsam, ein wenig Dann hob er seine Augen auf und entdeckte unten Menschenstimmen erhoben sich nun und glitten über unruhig, und bot ihm die Hand. Er nahm sie in seine hinter dem Platz de la Concorde die Kammer der die gebeugten Häupter. Die Opernsänger Vauri und Landeck und behielt sie. Da merkte er den leisen Druck dieser Deputirten. Und es tam ihm vor, als sollte er gleich Frauenfinger, in dem Verzeihung und Wiederaufnahme lag. einen Sprung machen von der Säulenhalle der Madeleine­fangen. Der Weihrauch verbreitete zarten Benzoëgeruch und und auch er drückte die kleine Hand, als wollte er sagen: firche bis zum Portifus des Palais- Bourbon. auf dem Altar vollendete sich das göttliche Sakrament. Auf Ich liebe Dich nach wie vor und gehöre Dir!" Geheiß seiner Briefter stieg der Gottmensch selber zur Erde herab, um den Triumph des Baron Georges Du Roy Ihre Augen trafen sich, sie tächelten und glänzten die Stufen der hohen Freitreppe hinab. Aber er sah die

wandelt.

zu weihen.

voller Liebe.

Bel Ami lag neben Susanne auf den Knieen und hatte Auf baldiges Wiedersehen, mein Herr," flüsterte sie die Stirn gesenkt. In diesem Augenblid glaubte er mit fhrer holden Stimme. faft, er fühlte es, war er fromm und dankbar gegen die Auf baldiges Wiedersehen, gnädige Frau," erwiderte Gottheit, die ihn begünstigte und mit solcher Rüdficht be- er heiter. handelte. und ohne recht zu wissen, an men er fich Und sie entfernte sich.

Zwischen zwei Hecken von Zuschauern stieg er langfam Menschen nicht mehr; seine Gedanken gingen zurück, und vor seinen vom Sonnenlicht geblendeten Augen tauchte das Bild der Frau von Marelle auf, wie sie vor dem Spiegel stand und sich die kleinen Ponylöckchen ordnete, die so leicht Ende.

unordentlich wurden.