Wirkung der Preissteigerungen der Kohlen.
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entfallen. Nur wenn das Reich den gesamten Bergbau über.| höchstens von einer Verschiebung des Kohlenabjakes; denn die eng- 1 lesen. Ich muß aber doch belonen, daß bei nicht vermehrbaren und das sind die Bodenschätze von einem Monopol nimmt, fann er so betrieben werden, wie es im gemeinsamen lische Sohle fonkurriert im Ostseegebiet erfolgreich mit unserer| Gütern Interesse notwendig ist.( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) heimischen. Wir führen Kohle aus im Norden nach England, im nicht ein Gebrauch gemacht werden darf, der sich mit den allgeDas Reich mit seinem Kohlenverbrauch für die Marine, die Südosten nach Oesterreich , im Westen nach Belgien , im Süden nach meinen Interessen nicht verträgt. Das ist die einstimmige Ansicht Staaten mit ihren Eisenbahnen, die Gemeinden mit ihren Gas- Italien und der Schweiz . Belgien bringt einen Teil seiner Kohle meiner politischen Freunde.( Hört, hört! bei den Sozialdemoanstalten sind alle daran interessiert, daß in dieser Richtung ein- nach Elsaß- Lothringen , Oesterreich Braunkohle nach Bayern . traten.) Der Herr Handelsminister hat sich dagegen verwahrt, daß in gegriffen wird. Es ist das um so mehr nötig, als das Rheinisch- Würden wir nun ein Ausfuhrverbot erlassen, so würden auch die Westfälische Kohlensyndikat der eigentliche Ausgangspunkt für die ausländischen Staaten sich bemühen, ihre Kohle bei sich zu den preußischen Bergwerksbetrieben nur der Fiskalismus maßMonopolisierung ganzer Industriezweige ist. In der Eisenindustrie behalten. Es wäre aber irrationell, die österreichische Braunkohle gebend sei. Aber auch der Gedanke der Verzinsung der Staatsbernichtet der Stahlwerksverband Hunderte und Tausende kleiner in Bayern etwa durch die Ruhrsteinkohle ersehen zu wollen, statt betriebe hat einmal zurüdzutreten gegenüber den Anforderungen wie heute Betriebe. Ich glaube, die Zeit ist nahegerückt, wo dieser deutsche daß - jeder Kohlenkonsument sich auf die leichteste der Allgemeinheit. Schon jetzt jedoch hat der preußische Staat Stahlwerksverband sich mit dem amerikanischen foalieren wird, und verkehrstechnisch bequemste Art versorgt. Die Wirtschafts- Lieferungsverträge auf drei Jahre zu den gegenwärtigen Breisen und dann wird die Aufsaugung in immer rascherem Maße er- gebiete fallen eben nicht mit den staatlichen Grenzen zusammen, abgeschlossen, er rechnet also nicht mit einer Herabseßung der folgen. Uns fann diese Expropriation der Expropriateure schon insbesondere nicht bei Stohle, Gold oder dergleichen. Der Arbeits- Preise.( hört, hört!) Den Grafen Kanik möchte ich bitten, dafür recht sein. Fragen wir einmal nach der martt jedes einzelnen Landes wird von jedem anderen tief beein- einzutreten, daß der Rumpfkanal bis zur Elbe weitergebout flußt. Theoretisch würde ein Einfuhrzoll ebenso ungünstig wirken wird, dann würde er sich den Dank der sächsischen Industrie erwie ein Ausfuhrberbot. Praktisch liegt es aber natürlich anders: werben. Die Gruben, die es bisher für rentabel hielten, Kohle auszuführen, Von den vorgeschlagenen Maßregeln kann ich die Ausfuhrzölle würden es auch weiterhin tun und den Zoll natürlich nicht selbst nicht billigen, gegen sie erheben sich prinzipielle Bedenken. Aber tragen, sondern auf die heimischen Konsumenten überwälzen. In die Ausnahmetarife sollten schnellstens abgeschafft werden. Weiter dieser Zeit der Kohlentnappheit müssen sie das ja leicht tönnen. ist auf eine Verstaatlichung der Bergwerke hingewiesen; sie würde Der Einführung eines Kohlenausfuhrzolls fönnte ich persönlich nicht aber doch nur dann volkswirtschaftlich einen Vorteil darstellen, zustimmen, und ich fann fie auch von den verbündeten Regierungen wenn wir die Gewißheit hätten, daß der Staat dann auch billiger nicht in Aussicht stellen. Ob wir Angebot und Nachfrage durch eine und rationeller lieferte. Jezt aber beruft sich das Syndikat darAenderung der Eisenbahntarife in ein günstigeres Verhältnis brin- auf, daß die Staatsbetriebe mit ihren Preisen noch über die des gen, darüber schweben zurzeit Erwägungen. Unter Umständen Syndikats hinausgehen! Unser Beamtenförper ist auch für die Leiwäre es möglich, auf diesem Gebiete vorzugehen, doch ich will der tung kaufmännischer Betriebe nicht geeignet. Die Verträge aber, Entscheidung der königlich preußischen Eisenbahnverwaltung nicht in welchen das Kohlensyndikat seinen Abnehmern verbietet, ihren vorgreifen. Bedarf auch anderwärts als beim Syndikat zu decken, verstoßen direkt gegen die guten Sitten. Ich schließe mit der Aufforderung an die Regierung, Maßregeln zu ergreifen, um der Kohlennot em bei der Festsetzung der Preise einen Damm entgegenseizen können. Ende zu machen.( Bravo ! bei den Nationalliberalen.) Abg. Behrens( wirtsch.Vgg.): Das Syndikat hat es nicht berIch unterlasse es, auf die Frage einzugehen, in welchem Umfange standen, den Absatz und den Verbrauch in richtiger Weise zu regeln. das Kohlensyndikat bei Festsetzung der Preise die verständige Der Vorwurf, daß die Arbeiter heute weniger leisten als früher, Grenze überschritten hat. Die Probe auf das Exempel, ob das ist ungerechtfertigt; im Gegenteil wird pro Kopf und Schicht heute Syndikat nach wirtschaftlich richtigen Gründen seine Preiſe fest- mehr gefördert als früher. Uebrigens ist auch zu beachten, daß fett, kann erst gemacht werden, wenn wir wissen, wie die der Bergbau immer schwieriger wird, weil er in immer größere Syndikatspolitit sich bei einem weiteren Abflauen der Konjunktur Tiefen geht. Das zeigt sich auch darin, daß auf den Stinneszechen, einrichten würde. Vorläufig sind wir zweifellos nicht in der wo die größte Menge gefördert wird, die Zahl der Unfälle und Lage, cinen Einfluß auf die Preisfestseßung des Synditats aus- Krankheiten am größten ist. Hingewiesen ist darauf, daß die Lohnzuüben. Erst im Rahmen einer allgemeinen Kartellgefeßgebung, höhe im Ruhrrevier gestiegen ist. Aber über die bekanntlich die Erhebungen noch nicht abgeschlossen sind, die Lohnsteigerung ist erkauft mit einer zehnjährigen Berkürzung wäre es uns möglich, einen solchen Einfluß zu gewinnen. Bei dieser Sachlage wäre es verfrüht, wollte ich schon heute zu dieser Frage Stellung nehmen.
Da finden wir überall ein beträchtliches Steigen der Ueberschüsse, die auch in diesem Jahre wieder weiter gestiegen sind. Nicht das gleiche ist dagegen der Fall bei den Löhnen. Sind sie hier und da auch gestiegen, so haben doch die Arbeiter keinerlei Ursache, mit den Zuständen zufrieden zu sein. Das beweist schon der Umstand, daß nicht nur die Arbeiter sich in ihren Verbänden organifieren und dort ihrer Unzufriedenheit Ausdruck geben, sondern daß auch die technischen und höher entlohnten Beamten sich organisieren; denn auch sie können mit den Zuständen keineswegs fo zufrieden sein wie die Herren Aktionäre. ( Sehr wahr! bei den Sozialdemotraten.) So lange diese Organisation des Syndikats besteht, und so lange der preußische istus in seinen Bergwerken an seiner gegenwärtigen Politit festhält, so lange glaube ich werden wir mit steigenden Kohlenpreisen rechnen müssen. Diese Preissteigerung der Kohlen ist also nicht etwa als eine vorübergehende
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Erscheinung zu bezeichnen, wie es gestern der Herr Staatssekretär von den Getreidepreisen glaubte: nein, diese Erscheinung ist eine dauernde; denn die Herren Kirdorf und Genossen wollen auf die großen Verdienste nicht verzichten, fie fühlen sich vielmehr als Vorfämpfer des Kapitalismus und wollen von ihren Gewinnen auch nicht das Kleinste abschneiden lassen,( Zustimmung bei den Sozialdemokraten.) Deshalb werden sie in allernächster Zeit sogar noch weitere Preissteigerungen eintreten laffen. Wirksam. und dauernde Abhülfe kann nur die Enteignung dieser Herren gewähren.( Lebhafter Beifall bei den Sozialdemokraten.) Zur Begründung der Interpellation Arendt- Labiau und Genossen( l.) erhält das Wort Abg. Graf Kanih( f.):
Die Getreidepreise können neben den hohen Kohlenpreisen gar nicht genannt werden; denn das in der Landwirtschaft investierte Stapital bringt nicht entfernt derartig hohe Gewinne wie das im Bergwerk investierte. Der Abgeordnete Moltenbuhr verlangte einen Ausbau des Kanalsystems im Interesse des Kohlenbaus. Ich glaube nicht, daß dadurch die Kohlenpreise vermindert würden. Auch der Einfluß der fiskalischen Kohlenförderung wird von Moltenbuhr überschätzt. Unter den hohen Stohlenpreisen leidet jede Industrie, aber auch die Landwirtschaft. Die hohen Kohlenpreise und der Kohlenmangel sind eine ganz allgemeine Kalamität. War nun die Steigerung der Kohlenpreise notwendig und durch die wirtschaftliche Lage geboten? Da muß man antworten: Nein!( Sehr richtig! rechts.) Fast% der gesamten Kohlenförderung in Deutsch land fallen auf 20 den Kohlensyndikaten angeschlossene Zechen, die über 11 Proz. Dividende verteilt haben. Im Jahre 1900 weigerte sich der preußische Eisenbahnminister, die billigen Ausfuhrtarife für Kohle aufzuheben, weil die Preise rüdläufig feien. Heute tann dieser Grund nicht mehr maßgebend sein. Aber der Fiskus tut nichts gegen das Kohlensyndikat. Wir führen 10 Millionen Tonnen Kohlen aus; nur darum müssen wir so hohe Kohlenpreise zahlen und nur deshalb werden die polnischen Arbeiter zu tausenden und zehntausenden nach unserem deutschen Westfalen geschleppt. Ebenjowenig wie Herr Moltenbuhr habe ich gegen die bloße Existenz des Kohlensynditats etwas einzuwenden, aber gegen die Ausschreitungen und Auswüchse des Kohlensyndikats muß der Staat feine Machtmittel anwenden. Und ein Mißbrauch ist es, wenn das Kohlensyndikat dem Auslande die Kohlen billiger liefert als uns, wie es das tatsächlich tut, und dadurch die deutsche Industrie tonkurrenzunfähig macht. In Amerika sind die Trusts bereits dem Staate über den Kopf gewachsen. Die bloße Ankündigung von Maßnahmen gegen fie ruft schon eine schwere Erschütterung des Wirtschaftslebens hervor. So weit wollen wir es nicht kommen lassen. Möge darum der Staat bald seiner Macht sich bewußt werden.( Lebhafter Beifall rechts.)
demokraten.)
Handelsminister Dr. Delbrüd:
Eine weitere Frage war die, ob wir der
Willkür der syndizierten Unternehmer
der Lebensdauer.
Der Ruhrkohlenbergbau ist geradezu ein Berbrauchsapparat der gesunden deutschen Volkskraft. Im Ruhrbergbau sind 7,42 Proz. Ausländer, 20 000 Menschen, beschäftigt. 40 000 Menschen waren nötig, um den Ueberschuß an Kohlen fürs Ausland zu fördern. Das Syndikat handelt also keineswegs national, wenn es stohlen mit ausländischen Arbeitern für das Ausland fördert. Hierzu tommt noch, daß das Ausland durch das Syndikat die Kohlen billiger erhält als die heimische Industrie, so daß die ausländische Industrie konkurrenzfähiger wird!
Der Abg. Moltenbuhr hat ungefähr alle Fragen unseres Kulturlebens und unsere sozialen Verhältnisse in den Bereich der Erörterungen gezogen. Bei der hohen Bedeutung der Kohle für unsere Kultur hatte er ja das Recht dazu. Aber mich würde das Eingehen darauf doch zu weit von der augenblicklichen Kohlennot abziehen. Aus grundsäßlichen Erwägungen muß ich es mir auch versagen, hier Rechenschaft abzulegen über Maßnahmen, die die föniglich preußische bergbauliche Verwaltung innerhalb der ihr Die Unzufriedenheit der Ruhrbergarbeiter wird in neuefter zustehenden gesetzlichen Kompetenz trifft. In einem Punkte aber Beit besonders genährt durch die Haltung der Ruhrbergwerts kann ich die Ausführungen des Herrn Molkenbuhr nicht unwider befizer in Sachen der Knappschaftstassen.( Als Redner fich sprochen lassen: Es ist unrichtig, wenn Herr Molkenbuhr be- ausführlich über das Knappschaftswesen zu verbreiten beginnt, hauptet, daß der königlich preußische Fiskus die Verwaltung der wird er von dem Präsidenten Grafen Stolberg zur Sache geBergwerke lediglich unter fistalischen Gesichtspunkten leitet. rufen.) Die Truſtierung unserer Industrie macht immer weitere Es ist unrichtig, wenn er behauptet hat, daß der königlich preußische Fortschritte; es fehlt nicht mehr viel, dann sind wir im ZukunftsFistus schlimmer in der Ausbeutung und Ausnußung seiner Ar- staat drin.( Lachen bei den Sozialdemokraten.) Unser Ziel muß beiter fei als irgend ein anderer Arbeitgeber.( Lachen bei den die Berstaatlichung des Bergbaues sein! Der erste Schritt mus Sozialdemokraten.) Gegen diese Behauptung muß ich mich mit sein, daß für jede Preisregulierung seitens der Syndikate die aller Energie verwahren.( Bravon! rechts.) Wir sind ernstlich Genehmigung der Regierung erforderlich ist. bemüht, den berechtigten Forderungen der Arbeiter entgegen- Abg. Dr. Höffel( Rp.): Daß das Kohlensyndikat gewisse Auszukommen, und weit davon entfernt, fie in ihren bürgerlichen wüchse zeigt, muß zugegeben werden. Aber andererseits sind auch Freiheiten zu beschränken.( Stürmisches Lachen bei den Sozial die Löhne der Bergarbeiter gestiegen, das sollte doch auch der demokraten. Zuruf: Hilger!) Ich kann nur von der Zeit Abg. Moltenbuhr nicht leugnen. Ausnahmetarife für Kohlen sprechen, in der ich an der Spige der Verwaltung stehe, und wenn waren früher einmal berechtigt; gegenwärtig aber, wo der inSie mir nachweisen, Herr Hué, daß ich gegen die Grundsäße ver- ländische Bedarf nicht gededt werden kann, entbehren sie jeder stoßen habe, die ich foeben ausgesprochen habe, werde ich Ihnen Berechtigung. dankbar sein.( Heiterkeit bei den Sozialdemokraten.) Verwahren Abg. Korfanth( Pole, auf der Tribüne bei der großen Unruhe muß ich mich auch dagegen, daß die herrschenden Klassen und die des Hauses fast unverständlich) geht auf die Arbeiterverhältnisse in Reichsregierung geneigt wären, Bestrebungen irgend einer Klasse den Bergwerksbezirken näher ein. Die Arbeiter hätten von den der Bevölkerung auf Ausbeutung einer anderen Vorschub zu leisten. großen Gewinnen gar nichts; diese sind lediglich in die Taschen Das tun wir nicht, und ein solches Bestreben ist auch gar nicht der Grubenbefizer geflossen. vorhanden.( Beifall rechts und bei den Nationalliberalen.) Vizepräsident Dr. Paasche bittet die Abgeordneten wiederholt, den Platz vor der Tribüne freizulassen.
Auf Antrag des Abg. Singer( Soz.) wird die
beschlossen.
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Besprechung der Interpellationen
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Abg. Gothein( frs. Vg.): Der Kohlenmangel ist nach meinen Erfahrungen hervorgerufen zu einem Teil durch Kohlen angst, die bewirkt, daß die Nachfrage folossal steigt. Durch die Ausfuhr der Kohle tann der Kohlenmangel nicht hervorgerufen sein, wir sind aber prinzipielle Gegner der Ausfuhrtarifvergünstigungen. Es fann feinem Zweifel unterliegen, daß die Kohlenpreise nugenblidlich sehr hoch und unbequem find.( Heiterfeit.) Ja, fie Das ganze Haus hat heute diese Tarifpolitit gemißbilligt ich find unbequem für die Industrie, die Landwirtschaft, besonders Abg. Giesberts( 3.): Wenn das Syndikat gute Preise für hoffe, daß diese Tatsache die Regierung zu schleunigen Maßnahmen aber für die fleinen Hausbrandkonsumenten. Immerhin haben Kohlen erzielt und dadurch die Möglichkeit guter Löhne für die veranlassen wird. Die Preissteigerung hängt natürlich auch mit unsere Kohlenpreise noch nicht die Höhe ereicht wie in der Hoch- Arbeiter schafft, so fallen die Interessen der Arbeiter mit denen der Steigerung der Löhne zusammen, aber diese sind nicht in fonjunktur der neunziger Jahre und auch noch nicht die Höhe der des Syndifats zusammen. Es ist aber fraglich, ob die Preispolitik demselben Verhältnis gestiegen wie die Teuerung der LebensKohlenpreise jetzt im Auslande, insbesondere der Preise der eng- des Syndifats genügend auf die allgemeinen Interessen Rücksicht überhaupt abstreiten fonnte, verstehe ich nicht; denn sie ist mittel. Wie aber Herr Moltenbuhr die Steigerung der Löhne lischen Kohle. Im Gegenteil, die englische Kohle ist heute in nimmt. Gegenwärtig wäre der Gisenindustrie jedenfalls geholfen, Berlin und an den Ostseeplägen, wo sie sonst billiger ist, teurer wenn das Syndikat die Preise ermäßigte, statt sie zu halten. statistisch nachzuweisen. Das Verhalten des Herrn Ministers er. als die Ruhrkohle. Selbstverständlich muß gleichwohl die Frage Einen Kohlenausfuhrzoll, wie Graf Kanib ihn fordert, können wir Bäder der Kinder brauchte; denn sie hatte ein untrügliches Zeichen: innert mich an jene Kindsfrau, die kein Thermometer für die aufgeworfen werden, ob und in welcher Weise der übermäßigen nicht befürworten, wohl aber follten die ermäßigten Ausfuhr- wurde das Kind blau, so war das Wasser zu kalt, wurde es Höhe der Kohlenpreise begegnet werden könnte. Es ist aber leichter, tarife für Kohle aufgehoben werden. Der Handelsminister bediefe Frage aufzuwerfen als sie zu lösen.( Lachen bei den Sozial. hauptete, daß die Arbeitsleistung des einzelnen Arbeiters nicht ge- fahren dem Kinde bekam, war eine andere Frage. rot, so war das Wasser zu warm.( Heiterkeit.) Ob das VerAm besten Allein an der Profitwut des Kapitals und dem Geia des preußischen Fistus liegt es doch nicht.( Buruf bei den tiegen, sondern gefunken sei. Das beruht sicher nicht darauf, hat mir noch das Wort des Herrn Ministers gefallen, er sei weit Sozialdemokraten: Allein?) Der Preis der Kohle hängt ab: arbeiten, im Bergbau ist die Antreiberei nach wie vor die gleiche Das war nicht immer so. Ich hoffe, daß der Herr Minister diese Sozialdemokraten: Allein?) Der Preis der Rohle hängt ab: bah etwa die Arbeiter weniger angestrengt und angespannt entfernt, die staatsbürgerlichen Rechte der Arbeiter zu beschränken. erstens von den Produktionskosten und zweitens von dem Verhält- geblieben. Den Arbeitern wird keineswegs von den Werks- Auffassung auch seinem Kollegen, dem Reichspostsekretär, mitteilen nis von Angebot und Nachfrage. Diesen gefeßmäßig wirkenden befizern in einer deren hohen Gewinnen entsprechenden Weise wird, damit dieser fünftig nicht wieder Bostärzte danach fragt, Faktoren können sich auch die Produzenten nicht entziehen, die durch ihre Shndizierung eine gewisse Monopolstellung in einzelnen Ge- entgegengekommen. Sie alle kennen ja den. Vertreter des Systems: wie sie in geheimer Abstimmung gestimmt haben.( Sehr gut! bieten haben. Wie steht es nun mit den Produktionskosten? Sie ir berhandeln nicht!" Daß der Handelsminister ihm links. Hierauf wird ein Vertagungsantrag angenommen. find im Laufe der letzten Jahrzehnte dauernd gestiegen, und das in höflicher und selbstverständlich den Verhältnissen angemessener Abg. Hue( Soz., persönlich): Der Herr Minister hat mich aufSteigen der Betriebslöhne macht von der Steigerung den erheb- Form sofort entgegengetreten ist, erkenne ich als ein Zeichen dafür lichsten Bestandteil aus. Die Betriebslöhne betrugen im letzten an, daß diese Oberscharfmacher im Ruhrrevier abzuwirtschaften gefordert, ihm nachzuweisen, daß unter seiner Verwaltung die Jahrzehnt des vorigen Jahrhunderts 40 bis 45 Bros. der Brodut beginnen. Aber wie wenig die Werksbesitzer noch geneigt sind, staatsbürgerlichen Rechte der Staatsarbeiter nicht gewahrt würden. tionstoften, heute 60 Proz. und mehr. Abgesehen davon sind fast den berechtigten Wünschen der Arbeiter entgegenzukommen, besch bedauere, daß mir durch die Vertagung das Wort abgeschnitten alle Materialien teurer geworden, und dazu kommen die wachsenden weist die Bewegung der Steiger, die sich ebenfalls organisiert worden ist, ich wäre sonst in der Lage gewesen, ihm zu beweisen, Kosten der sozialen Fürsorge für die Arbeiter und die Lasten, die Hohe Preise, das wiederhole ich, sind die Vorbedingung daß Saarabien noch heute so besteht wie zu der Zeit, als Herr die soziale Gesetzgebung den Betrieben auferlegt.( Lautes Lachen für das Gedeihen der Industrie; nur künstlich darf das Hilger dort war.( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) Präsident Graf Stolberg : Ich schlage Ihnen vor, morgen bei den Sozialdemokraten.) Bei unseren staatlichen Bergwerken Syndikat die Preise nicht halten bei sinkender Konjunktur. Sonst in Saarbrüden sollte der Profit etatsmäßig 1,53 m. pro Tonne muß der Reichstag und die Regierung andere Mittel ergreifen. feinen Schwerinstag zu halten, sondern folgende Tagesordnung: betragen. In Wahrheit haben wir noch nicht 1 Mt. verdient.( Bravo ! im Zentrum.) 1. Dritte Beratung des Gefeßentwurfs betr. Errichtung zweier Allerdings haben wir à conto des Unglücks in Reeden außerordent Abg. Kaempf( freis. Vp.): Der hohe Kohlenpreis ist nur ein Stiftungen aus dem Vermögen des Herrn Müller. 2. Erste Belich hohe Extraaufwendungen für die Betriebssicherheit gemacht; Glied in der Kette der Steigerung der Preise aller Bedarfsartikel, ratung des Gesetzes betr. den Versicherungsvertrag. 3. Erste Be aber im allgemeinen steigen eben die Betriebskosten im deutschen die eine Folge der verkehrten Wirtschaftspolitik des Reiches ist. ratung des Entwurfs über die Sicherung der Bauforderungen. Bergbau stärker als die Erträge, und damit müssen die Preise im Wenn wir auch nicht die Juufion haben, sie jetzt grundsätzlich zu 4. Erste Beratung des Entwurfs betr. Erleichterung des 23echsel. ganzen deutschen Produktionsgebiete zunehmen. ändern, so muß doch alles angewendet werden, um zu erreichen, protestes. Abg. Singer( Soz., zur Geschäftsordnung): Ich werde der daß sie nicht noch verschärft wird. Als Grund für die hohen Kohlenpreise wird allseitig die große Nachfrage zur Zeit der Hoch vorgeschlagenen Tagesordnung nicht widersprechen. Ich möchte konjunktur angegeben. Aber in einer solchen Zeit sollte man nicht aber befonen, daß dringend notwendig ist, daß jest wieder regelnoch Kohlen nach dem Auslande ausführen. Bedauern würde ich, mäßig Schwerinstage abgehalten werden. Das ist um so notwenn auch bei dieser Gelegenheit der hohen Kohlenpreise die Aus- wendiger, als sich im Lande bereits der Verdacht geltend macht, nahwetarife nicht abgeschafft würden. Der preußische Fistus follte als ob durch die neue Form der Diätenzahlung die Neigung ber bei Preissteigerungen feitens des Shnditats nicht folgen, er stärkt wird, das Haus nur möglichst turze Zeit beieinander gu sollte die Stohlen billiger abgeben als das Syndikat, dadurch halten.( Oho! rechts.) Ich habe nur gesagt, daß dieser Verdacht würde er machtvoll auf die Preise auch des Syndikats einwirken. im Lande besteht. Ich richte daher wiederholt die Bitte an den Durch die Macht des Syndikats ist das Gesetz der Preisbildung Präsidenten, den alten Brauch, jeden Mittwoch einen Schwerinstag durch Angebot und Nachfrage aufgehoben; um so mehr muß man abzuhalten, wieder einzuführen.( Bravo ! bei den Sozialdemo dem Syndikat zurufen: Haltet Maß, sonst verliert ihr den An- kraten.) spruch, einen berechtigten Faktor im Wirtschaftsleben darzustellen. Nächste Sibung: Mittwoch, 1 Uhr, mit der obigen Tages. ( Bravo ! bei den Freisinnigen.) ordnung. Schluß: 6% Uhr.
haben.
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Was den zweiten Preisfattor, die Nachfrage, anbetrifft, so ist sie durch das Wachstum der Bevölkerung, die gesteigerten Verkehrs. bedürfnisse und die Einführung der Glektrizität als Transportund Beleuchtungsmittel ganz erheblich gestiegen. Jeder Komfort, der uns zufließt, bedingt vermehrten Gebrauch von Kohle; denn unser ganzes Leben beruht auf Stohle and Gisen.( Heiterfeit.) In normalen Zeiten ist unsere Kohlenproduktion auf den Export nach dem Auslande angewiesen, daher haben wir zum Teil noch mit dem Auslande langfristige Berträge mit niedrigen Preisen, und das ist der Grund, aus dem heute das Kohlensyndikat noch teilweise billiger nach England liefert als nach dem Inlande.( Sört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Aber mit der Zeit verschwindet das immer mehr. Allgemein brauchen wir aber den Erport, weil nur dadurch der deutsche Bergbau auf die Stufe der Leistungsfähigkeit fam, auf der er den Anforderungen der Hochkonjunktur genügen fonnte. Abg. Stresemann( natl.): Die im rheinisch- westfälischen ShnTrotz der ungeheuren Steigerung der bergbaulichen Produktion ist dikat herrschenden Anschauungen sind keineswegs die maßgebenden fie aber der Nachfrage nicht ganz gefolgt. Augenblicklich und vor in der deutschen Industrie überhaupt, wie man vielfach annimmt. übergehend leiden wir an einer Sohlen unterproduktion.( Sehr richtig! bei den Nationalliberalen.) Die Kartelle spielen Wir fönnen aber im Augenblid nicht mehr produzieren, weil in- eine Rolle nur in der Kohlen- und Eisenindustrie. In den Ausfolge der Hochtonjunktur eine gewisse Erschöpfung aller Betriebe führungen des Staatssekretärs war das einzig Positive der eingetreten ist und weil die Leistung der Arbeiter pro Schicht Sinweis auf eine Kartellgesetzgebung. Neber Kartelle hat Herr Heute, an dem Tage, da Genosse August Dreesbach vor einem heruntergeht.( Unruhe bei den Sozialdemokraten.) Von einer Moltenbuhr ziemlich freundlich gesprochen, und Herr Kirdorf wird Jahre plötzlich verschied, wurde auf dem hiesigen Zentralfriedhof eigentlichen Kohlenausfuhr tann gar nicht die Rede sein, sondern seine Ausführungen darüber wohl mit behaglichem Schmunzeln ein Denkmal enthüllt. das ihm die Parteiaenoiſen von Baden, ins.